Analyse des Einflusses von Lebensmittel und Wirt auf

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Analyse des Einflusses von
Lebensmittel und Wirt auf die
Virulenz bakterieller Erreger
zur Verbesserung der
Lebensmittelsicherheit
Cornelia Deeg und Erwin Märtlbauer
Department for Veterinary Sciences
Lebensmittelinfektionen
EFSA Journal 2016;14(12):4634
Proteomics/Massenspektrometrie:
Fortschreitende Identifikationsraten
Polat AN, Özlü N.
Towards single-cell LCMS phosphoproteomics.
Analyst. 2014 Oct
7;139(19):4733-49.
2017
Q Exactive HF
40 Aminosäuren
pro Tag aus
50 ng Protein
identifizierbar
11354 Peptide
in 4h aus
50 ng Protein
HeLa-Lysat
Stefanie Hauck
Mit MS aus 2DE:
1 Spot, 2h = 1 Protein
Standard 400-800 Spots,
keine Membranproteine
≥ 8000 Proteine in 2h aus
primären Zellen, label-freie
Analyse
Proteomics und
Lebensmittelinfektionserreger
Besseres Verständnis der Interaktion von
Mikroorganismus, Lebensmittel und Wirt
 Veränderungen der Proteinexpression in
Abhängigkeit von Lebensmittel/Umwelt
 Veränderung des Proteoms nach Interaktion mit dem
Immunsystem des Wirtes
 Qualitativ und quantitativ unterschiedliche
Immunantwort verschiedener Wirte auf eine Infektion
 funktionelle Unterschiede, die z.B. Persistenz- und
Resistenzmechanismen erklären können
Mycobacterium avium subsp.
paratuberculosis (MAP)
• Erreger der Johne'schen Krankheit
(Paratuberculose) bei Rindern und anderen
Wiederkäuern, eine unheilbare, chronische,
infektiöse, granulomatöse Enteritis bei
Ruminanten
• Ähnlichkeiten zwischen Johne’scher
Krankheit und Morbus Crohn vorhanden
• Kausale Beteiligung von MAP an Morbus Crohn bisher
weder erwiesen noch widerlegt
• MAP-Nachweis bei Morbus Crohn Patienten
• Rolle als Zoonose-Erreger beim Menschen diskutiert
Mycobacterium avium subsp.
paratuberculosis (MAP)
•
•
•
•
•
Generationszeit von 1,3 bis 4,4 Tagen
Sichtbare Kolonien auf festen Nährböden
erst nach 8-12 Wochen
Prävalenz MAP-positiver Tankmilchproben
weltweit bei 4 – 22 %
MAP kann Pasteurisierungsprozess
überleben, Feldstudien: 2 -12 % MAPpositive pasteurisierte Konsummilchproben
Problem: Fehlender sensitiver, spezifischer
und schneller Nachweis, der
Unterscheidung lebend/tot ermöglicht
Veränderungen der
Proteinexpression von
Bakterien in Lebensmitteln
Differenzielle Proteomanalyse von
MAP in Milch
Welche Proteine sind in MAP exprimiert und
werden in der Umgebung „Lebensmittel“
differenziell reguliert?
• Charakterisierung des MAP-Proteoms in Standardmedium M7H9 (37°)
• Quantitativer Vergleich zu MAP kultiviert für 48h in 4° Milch und 37° Milch
1
M7H9
2
37°
Milch
3
37°
Milch
Differenzielle Proteomanalyse
4°
Proteinlandkarten von Mycobacterium
avium subsp. paratuberculosis in
verschiedenen Medien
• Identifikation von insgesamt 2197 MAPProteinen
• Viele neue MAP-Proteine erstmals
nachgewiesen, 36% hypothetical proteins
• Deutliche Unterschiede in Milch bei 4° und
37° im Vergleich zu Kulturmedium
Regulation von MAP in verschiedenen
Umgebungen (Medium/Milch)
Milch 37°C im Vgl. zu Medium
Milch 4°C im Vgl. zu Medium
• Einige Proteine
werden deutlich
reguliert
• Unterschiede zwischen
Milch 4°/37° und
Medium deutlich (393)
• Umgebung hat mehr
Einfluss auf Proteom
als Temperatur
Medium im Vgl. zu Milch 37°
5fach stärkere Expression
Zusammenfassung
2197 MAP-Proteine in verschiedenen
Umgebungen detektier- und quantifizierbar
18% dieser Proteine ändern ihre Abundanz
um den Faktor ≥ 5,0 in Milch
784 hypothetische MAP-Proteine erstmals als
tatsächlich vorhanden bestätigt (=36% des
von uns identifizierten MAP-Proteoms)
Diese Informationen helfen bei der Auswahl
von Zielstrukturen für die Detektion
Abweichende
Immunphänotypen beim Rind
Karina Lutterberg
16% gesunder
Kontrollrinder reagiert
immunologisch deviant
(wie BNP)
Kontrollkühe
Immundeviante Kühe
ConA
****
****
IL2
n.s.
16%
= ImmunDeviant (ID)
****
****
n.s.
16%
= ImmunDeviant (ID)
Lutterberg K. und Kleinwort K., in Vorbereitung
Abweichende
Immunphänotypen beim Rind
Kristina Kleinwort
 Wir haben einen immundevianten Phänotyp bei
Rindern detektiert, der z.B. die Persistenz von MAP
bei diesen Rindern erklären könnte
 Interaktion von Makrophagen und MAP könnte
sowohl immunologisch von den verschiedenen
Wirten, als auch von den MAP verschieden
beantwortet werden
Kontrollkühe
Immundeviante Kühe
Veränderungen der
Proteinexpression von
Bakterien nach Interaktion
mit dem Immunsystem
unterschiedlicher Wirte
MAP-Proteom nach Interaktion mit
MØ verschiedener Wirte
Kokultur von MAP mit primären Makrophagen
Kontrollkühe
Immundeviante Kühe
Reaktion von MAP auf MØ-Interaktion
Kontrollkühe
• 630 Proteine von MAP
detektiert und
quantifiziert
• 13 Proteine bei den
MAP nach Interaktion
mit den Kontroll-MØ
um Faktor ≥ 5.0 höher
abundant
• 318 bei den MAP aus
Interaktion mit IDRinder-MØ
Immundeviante Kühe
Deutlich abweichende Reaktion
der MAP nach Interaktion mit den
Immunzellen
Kontrollkühe
Hochreguliert in MAP
nach in vitro Infektion
primärer MØ mit MAP
In MAP nach
Interaktion mit
Kontrolle
reguliert
∞
Von MAP in Kontroll-MØ
hochregulierte Proteincluster
I.
ETB03104
hypothetical
protein
II. Zn-dependent
hydrolase
13
Immundeviante Kühe
In MAP nach
Interaktion mit ID
reguliert
∞
183
318
Von MAP in ID-MØ
hochregulierte Proteincluster
I.
TetR family
transcriptional
regulator
II. Prephenate
dehydratase
Zusammenfassung
MAP reagieren nach in vitro Interaktion mit
primären Makrophagen immunologisch
unterschiedlicher Wirte mit quantitativen und
qualitativen Unterschieden ihres Proteoms
13 Proteine werden bei Interaktion mit MØ
von Kontrollrindern anders reguliert
Dagegen regulieren MAP 318 bei Interaktion
mit MØ von ID-Rindern 5fach stärker
36% der MAP-Proteine bleiben stabil
exprimiert
Qualitativ und quantitativ
unterschiedliche
Immunantwort auf eine
Infektion durch
verschiedene Wirte
Unterschiedliche Immunantwort
auf MAP-Infektion
Sekretierte Immunproteine der Kontroll-/ ID-MØ nach
in vitro Infektion mit MAP:
• 1701 sekretierte Proteine (Rind) detektiert und
quantifiziert
• 284 Proteine bei Kontrollen um Faktor ≥ 5.0 höher
abundant
• 112 bei den ID-Rindern um Faktor ≥ 5.0 höher
abundant
Unterschiedliche Immunantwort
auf MAP-Infektion
Sekretierte Immunproteine nach in vitro Infektion
Immunologisch abweichende
Reaktion auf MAP-Infektion
Kontrollkühe
Von Kontroll-MØ nach
Interaktion mit MAP
sekretiert
Von ID-MØ nach
Interaktion mit MAP
sekretiert
Immundeviante Kühe
Netzwerkanalyse
Netzwerkanalyse
I.
I.
TNF alpha/
Nfkappa b
Pathway
II. IL-23 assoziierte
Immunreaktionen
Intrinsische
ProthrombinAktivierung
II. Beta1 Integrin
ZelloberflächenInteraktionen
Zusammenfassung
Rinder MØ sekretieren nach Kokultur mit
MAP 1658 Proteine
Auch die MØ reagieren qualitativ und
quantitativ unterschiedlich auf die Infektion
Kontroll-Rinder regulieren 284 Proteine
differenziell aus immunologisch erwarteten
Pathways (TLR/Nfkappab/IFNgamma/IL-23)
MØ von ID-Rindern sekretieren 112 Proteine
anders aus Netzwerken ProthrombinAktivierung und beta1-Integrine
Ausblick: Infektionserreger
Proteomics zur Unterscheidung zwischen
zwischen hoch und schwach virulenten
Stämmen:
 Bacillus cereus
 (AiF/FEI 18677 N)
 Cronobacter spp.
 etc.
Ausblick: Tierbestände
Proteomics zum Nachweis von
immunkompetenten Nutztieren
(Immunphänotyp):
 Bessere Mastitisresistenz
 Bessere Eliminierung von Zoonoserregern
Ausblick: Qualität und Stabilität
Proteomics zum Nachweis von produktverändernden, mikrobiellen Enzymen:
 Proteasen, Lipasen
 Amylasen (Projektantrag FEI 133/09)
Danke
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