Übungen zur Quantenmechanik II Theoretische Physik V im WS 2005/2006 — Dr. M. Kastner Abgabe: 13. Januar Blatt 10 vor Zimmer 01.504 Aufgabe 30: Hartree-Fock-Methode Gegeben seien zwei Spin- 12 -Teilchen in einem harmonischen Oszillatorpotential, die harmonisch aneinander gekoppelt sind. Der Hamilton-Operator ist H= 1 κ 1 2 (p + r21 ) + (p22 + r22 ) + (r 1 − r2 )2 , 2 1 2 2 wobei ~ = ω = m = 1 gesetzt ist. κ gibt die Stärke der Wechselwirkung an. (a) Transformieren Sie H auf Relativ- und Schwerpunktskoordinaten. Wie lauten die exakten Eigenwerte und Eigenfunktionen? (b) Berechnen Sie nun den Grundzustand in Hartree-Fock-Näherung. Wählen Sie dabei als Startfunktionen für das iterative Verfahren den ungekoppelten (κ = 0) Grundzustand von H. Gegen welche Grundzustandsenergie und -wellenfunktion konvergiert das Verfahren? (c) Vergleichen Sie die exakte Grundzustandsenergie mit der Hartree-Fock-Näherung für verschiedene Werte von κ. Aufgabe 31: Hartree-Fock, Koopmans-Theorem Im Rahmen der Hartree-Fock-Theorie wird das Elektonensystem eines Atoms näherungsweise durch den Produktzustand aus den N niedrigsten Einteilchenzuständen |αi = a†α |0i beschrieben, d.h. |ΨAtom i = N Y α=1 a†α |0i . Wird das Elektron im Einteilchenzustand |χi entfernt, so verbleibt ein Ion im Zustand |ΨIon i = N Y α=1 a†α |0i . α6=χ Beweisen Sie das Koopmans-Theorem, welches besagt, dass die zugehörige Ionisierungsenergie durch den entsprechenden Lagrange-Parameter ǫχ gegeben ist. Aufgabe 32: Die Lorentz-Gruppe Wir betrachten im folgenden nur die Untergruppe L+↑ der eigentlichen Lorentz-Transformationen, welche die Identität 1 enthält. (a) Zeigen Sie, dass L+↑ eine 6-dimensionale Gruppe ist, d.h. nur 6 der insgesamt 16 Matrixelemente eines Elements Λ ∈ L+↑ sind voneinander unabhängig. (b) Die Untergruppe der eigentlichen Rotationen wurde bereits in Aufgabe 15 behandelt. Bestimmen Sie noch mit Hilfe der aus der Vorlesung bekannten Darstellung γ(v) γ(v)v T 1 , γ(v) = √ Λ= T vv γ(v)v 1 + γ(v)−1 1 − v2 2 v die verbleibenden Generatoren ∂Λ(v) Bk = i ∂vk v=0 der Lorentz-Boosts. Dabei ist c = 1 und für den Geschwindigkeitsvektor v ∈ R3 gilt |v| < 1. (c) Zeigen Sie, dass die Generatoren von Boosts und eigentlichen Rotationen linear unabhängig sind. Warum folgt daraus, dass sich jedes Element der Lie-Gruppe L+↑ durch Hintereinanderausführung eines Boosts und einer eigentlichen Rotation darstellen lässt? Aufgabe 33: Nichtrelativistischer Grenzfall der Klein-Gordon-Gleichung Die zweikomponentige Wellenfunktion ξ = ϑ χ elektromagnetischen Feld werde durch 1 (i∂ − eϕ)ψ , ϑ = 21 ψ + t mc2 eines Teilchens der Masse m und Ladung e im χ= 1 2 ψ− 1 (i∂t − eϕ)ψ mc2 definiert. Dabei bezeichne ϕ das Skalarpotential. (a) Welcher Gleichung genügt ξ, wenn ψ Lösung der Klein-Gordon-Gleichung im elektromagnetischen Feld ist? (b) Betrachten Sie nun den Fall ohne elektromagnetisches Feld. Man kann zeigen, dass eine Lösung der Klein-Gordon-Gleichung zu positiver Energie im nichtrelativistischen Grenzfall v ≪ c die Form ξ(r, t) = ξ̃(r, t)e−imc 2 t ˜ t) eine Funktion, die, verglichen mit der Frequenz mc2 , langsam in der besitzt. Dabei ist ξ(r, Zeit t variiert. Wie verhalten sich in diesem Limes die Beträge von ϑ und χ zueinander? Geben Sie eine Bestimmungsgleichung für ϑ bis zur vierten Ordnung im Impuls an. Wir wünschen allen frohe Feiertage und viel Spaß beim bearbeiten der Aufgaben.