Übungen zur Quantenmechanik II Theoretische Physik V im WS 2008/2009 — Dr. M. Kastner Abgabe: 09. Januar Blatt 10 vor Zimmer 01.504 Aufgabe 30: Zur Lorentz-Gruppe (a) Zeigen Sie, dass die Untergruppe der eigentlichen Lorentz-Transformationen L↑+ eine 6-dimensionale Gruppe ist, d. h. nur 6 der insgesamt 16 Matrixelemente eines Elements Λ ∈ L↑+ sind voneinander unabhängig. (b) Die Untergruppe der eigentlichen Rotationen wurde bereits in Aufgabe 11 behandelt. Bestimmen Sie noch mit Hilfe der aus der Vorlesung bekannten Darstellung γ(v) γ(v)v T 1 Λ= γ(v) = √ T , γ(v)v vv 1 + γ(v)−1 1 − v2 v2 die verbleibenden Generatoren ∂Λ(v) Bk = i ∂vk v =0 der Lorentz-Boosts. Dabei ist c = 1 und für den Geschwindigkeitsvektor v ∈ R3 gilt |v| < 1. (c) Zeigen Sie, dass die Generatoren von Boosts und eigentlichen Rotationen linear unabhängig sind. Warum folgt daraus, dass sich jedes Element der Lie-Gruppe L↑+ durch Hintereinanderausführung eines Boosts und einer eigentlichen Rotation darstellen lässt? Aufgabe 31: Nichtrelativistischer Grenzfall der Klein-Gordon-Gleichung Die zweikomponentige Wellenfunktion ξ = ϑ eines Teilchens der Masse m und Ladung e im elekχ tromagnetischen Feld werde durch 1 1 ψ+ (i∂ − eϕ)ψ , ϑ= t 2 mc2 χ= 1 2 1 ψ− (i∂ − eϕ)ψ t mc2 definiert. Dabei bezeichne ϕ das Skalarpotential. (a) Welcher Gleichung genügt ξ, wenn ψ Lösung der Klein-Gordon-Gleichung im elektromagnetischen Feld ist? (b) Betrachten Sie nun den Fall ohne elektromagnetisches Feld. Man kann zeigen, dass eine Lösung der Klein-Gordon-Gleichung zu positiver Energie im nichtrelativistischen Grenzfall v ≪ c die Form ˜ t)e−imc2 t ξ(r, t) = ξ(r, ˜ t) eine Funktion, die, verglichen mit der Frequenz mc2 , langsam in der besitzt. Dabei ist ξ(r, Zeit t variiert. Wie verhalten sich in diesem Limes die Beträge von ϑ und χ zueinander? Geben Sie eine Bestimmungsgleichung für ϑ bis zur vierten Ordnung im Impuls an. Aufgabe 32: Wellenpakete als Lösungen der freien Klein-Gordon-Gleichung Betrachten Sie die freie Klein-Gordon-Gleichung in zweikomponentiger Schreibweise, ∂ 1 −1 −1 1 0 i ξ = Hξ ∆+m , mit H = 1 1 0 −1 ∂t 2m in Einheiten von ~ = c = 1. ϑ± p (a) Geben Sie zu gegebenem Impuls p ebene Wellen ξp = an, die Lösungen der freien Kleinχ± p Gordon-Gleichung sind und die (uneigentliche) Orthonormalitätsbedingung Z ∗ ± ±∗ ± ′ χ ϑ − χ d3 x ϑ± ′ ′ p p = ±δ(p − p ) p p ± erfüllen. W + und W − bezeichnen nun die Mengen der Wellenpakete, die durch Superposition von auf +δ(p−p′ ) beziehungsweise −δ(p − p′ ) normierten ebenen Wellen konstruiert werden können. (b) Schreiben Sie die Wellenpakete Ξ± ∈ W ± unter Verwendung der Dispersionsrelation E(p) allgemein als Superposition ebener Wellen mit den Koeffizienten g± (p). Welche Bedingung müssen ± ϑ (x, t) die g ± erfüllen, damit die Wellenpakete Ξ± (x, t) = die Normierungsbedingung χ± (x, t) Z d3 x |ϑ(x, t)|2 − |χ(x, t)|2 = ±1 erfüllen? (c) Zeigen Sie, dass für die Komponenten Xi des Ortsoperators X die Eigenschaft Xi W ± 6⊂ W ± gilt für i = 1, 2, 3. (d) Zeigen Sie, dass perfekte Lokalisierung Ξ± (x) ∝ δ(x) in W ± nicht möglich ist.