LWL – Kliniken Marsberg Umgang mit Patienten mit Migrationshintergrund Buddhismus Der Ursprung des Buddhismus geht 2.500 Jahre zurück auf die Geburt des Prinzen Gautama Siddhartha, des späteren Buddha. Als junger Mann verließ Prinz Gautama seinen Palast, um den Sinn des Lebens zu suchen. Er kehrte von seiner Reise als Buddha („der Erleuchtete“) zurück und lehrte den Weg zum spirituellen Erwachen. Seine Lehre behandelte sowohl medizinische und soziale als auch ökonomische Fragen, die noch heute in buddhistischen Gemeinschaften relevant sind. Als der Buddhismus sich in Asien ausbreitete, vermischte sich die Lehre mit Volksreligionen und dem Hinduismus. Kurz nach Buddhas Tod um 480 v. Chr. teilte sich der Buddhismus in zwei Hauptrichtungen: • Hinayana / Theravada („Weg der Alten“) nimmt für sich in Anspruch, die Lehre des Buddha unverfälscht erhalten zu haben. Er ist in Sri Lanka, Burma, Kambodscha, Thailand und Laos beheimatet. • Mahayana („das große Fahrzeug“) bezieht sich auf die Sutras („Lehrreden“), die wörtlich auf den Buddha zurückgehen sollen. Diese Form wird hauptsächlich in Tibet, Nepal, Sikkim, Bhutan, Vietnam, China, Korea und Japan praktiziert. Gegenwärtig hat der Buddhismus weltweit über 300 Millionen Anhänger. Buddhismus am Beispiel des Theravada-Buddhismus Anders als beim Christentum, dem Islam oder Hinduismus gibt es im Buddhismus keinen Gott bzw. Gottheiten. Buddhisten folgen dem Grundsatz der moralischen Rechtschaffenheit, der von Buddha verkündet wird. Buddha wird als göttlich inspirierter Lehrer, nicht aber als Gott oder übermenschlich angesehen. Buddha lehrt seine Schüler, seine Philosophie mit ihrer eigenen Logik und Erfahrung zu leben, unabhängig vom Lehrer. Buddha verkündet keine einseitige oder starre Doktrin, sondern zeigt den Weg zur spirituellen Erleuchtung, zur absoluten Erkenntnis, Nirvana (wörtlich „Erlöschen“) genannt. Nirvana ist die Loslösung von Gier, Hass und Verblendung, es befreit vom Leiden. Theravada-Buddhisten glauben an die Reinkarnation, die Wiedergeburt. Derjenige, der den Zustand des Nirvana erreicht, wird von dem Kreislauf der Wiedergeburten erlöst. Buddhismus im täglichen Leben Buddhisten sollen den fünf moralischen Prinzipien folgen: • • • • • nicht zu töten nicht zu stehlen nicht zu lügen nicht zu berauschen nicht der Leidenschaft hingeben Dateiname: Ersteller: Buddhismus (01).doc AG „Transkulturelle Pflege“ Seite: Stand: 1 von 2 2003 LWL – Kliniken Marsberg Umgang mit Patienten mit Migrationshintergrund Buddhismus Zusätzlich können sie ihren religiösen Verdienst durch gutes Handeln („Karma“) vergrößern. Die Prinzipien des rechten Handelns sind u. a.: • • • • • Dana Metta Karuna Muditha Uppekha Großzügigkeit liebevolle Güte Mitleid Freude Loslösung oder Gleichmut Wichtige buddhistische Feiertage Von Land zu Land verschieden, gibt es im buddhistischen Jahr viele Feste und Feierlichkeiten. Buddhistische Feiertage folgen dem Mondkalender, und so variieren die Termine von Jahr zu Jahr. • Songkraan („Wasser-Fest“) Der Neujahrstag in dem buddhistischen Mondkalender. Die Mahayana-Buddhisten feiern am 8. April das Geburtstagsfest Buddha Shakyamunis. Das Fest wird auch Blumenfest genannt, weil der Legende nach Buddha in einem Garten voller Blüten geboren wurde. Es ist das fröhlichste buddhistische Fest. Dieser Tag wird traditionell gefeiert, indem parfümiertes Wasser über die Buddha-Statue, Mönche und den Familienältesten gespritzt wird. In Thailand bespritzen Kinder Passanten mit viel Wasser. • Vesak (Vollmond im Mai) Der Tag der Geburt, der Erleuchtung und des Todes Buddhas. Dieses Fest wird vor allem von Theravada-Buddhisten begangen. Bildnisse von Buddha werden mit duftendem Wasser gewaschen und Menschen versammeln sich nachts mit Kerzen. Gläubige gehen in die Tempel, um zu meditieren und um Segen zu bitten. In Sri Lanka verschickt man Vesak-Karten an Verwandte und Freunde oder man spendet. Quellen: - Plan International Deutschland e.V. Dateiname: Ersteller: http://www.plan-international.de/ Buddhismus (01).doc AG „Transkulturelle Pflege“ Seite: Stand: 2 von 2 2003