Premiere: 23. September 2010

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spielzeit 2010 / 2011
Inhalt
Vorwort 3
Premierenübersicht 5
Premieren 2010/2011 6
Theaterfest 26
Das Ensemble 27
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 42
Profil 44
Steckbrief 45
Der Theaterclub TCTZ! 46
Die Freunde Theater Kanton Zürich 46
Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich 47
Service 47
Impressum
Herausgeber
Redaktion
Kontakt
Genossenschaft Theater für den
Dr. Peter Arnold, Rüdiger
Künstlerische Leitung: Rüdiger
Kanton Zürich
Burbach, Uwe Heinrichs, Iwan
Burbach, [email protected]
Scheideggstrasse 37 | Postfach |
Raschle (Schlussredaktion)
Verwaltungsleitung:
8401 Winterthur
Gestaltung
Dr. Peter Arnold, [email protected]
Telefon 052 212 14 42 | Iwan Raschle, raschle & partner Dramaturgie / Öffentlich­
Fax 052 212 88 19
www.raschlepartner.ch
keits­arbeit: Uwe Heinrichs,
[email protected] Bilder
[email protected]
www.theaterkantonzuerich.ch Das Ensemble wurde von Toni
Organisation Gastspiele:
www.tkz.ch
Suter und Tanja Dorendorf foto-
Robert Knarr, [email protected]
Präsident der Genossenschaft
grafiert, von ihnen stammt auch
Theaterbüro:
Meinrad Schwarz
das Titelblatt. Lea Bertolo, [email protected]
Geschäftsführung
(T+T Fotografie, www.ttfoto.ch)
Finanzen / Personal:
Dr. Peter Arnold, Übrige Bilder: Iwan Raschle und
Ursula Halter, [email protected]
Verwaltungsleiter thinkstock.com (wo vermerkt.)
Technische Leitung:
Rüdiger Burbach, Druck
Kaspar Schärer, Künstlerischer Leiter
Jost Druck AG
[email protected]
Planungsstand
Werkstattleitung:
10. Mai 2010, Änderungen Stefan Schwarzbach, vorbehalten.
[email protected]
2
Vorwort
Wir bringen die
Welt ins Haus
Liebes Publikum,
bei den Vorbereitungen auf meine erste Spielzeit als Künstlerischer Leiter des Theater Kanton Zürich stiess ich auf Siegfried Lenz’ wunderbare kleine Novelle «Landesbühne». Mit
grosser Zärtlichkeit für seine Figuren erzählt
Lenz von einer handvoll Häftlingen, die während des Gastspiels einer Theatertruppe in ihrer
Vollzugsanstalt deren Schauspieler-Bus kapern
und in eine benachbarte Gemeinde fliehen.
Dort werden sie für Schauspieler, für Künstler
gehalten und vorbehaltlos in das städtische Leben integriert. Aller­dings hält die Utopie vom
vorurteilslosen Start in ein neues Leben nicht
lange an …
Landesbühne, so nennt man die Kompanien, die Theater in die Region bringen. Diesen
Auftrag hat sich das Theater Kanton Zürich
seit nunmehr fast 40 Jahren auf seine Fahnen
geschrieben. In Lenz’ Erzählung offenbart der
Intendant an einer Stelle, was Theater für ihn
im Kern ausmacht: Kenntnis zu nehmen von
anderem Leben, und das auf unterhaltsame
Weise – dazu lade das Theater ein. Es bringe die
Welt ins Haus, in gewisser Weise bereite es auch
auf die Welt vor. Eine schöne Aufgabe, der ich
mich mit meinem ersten Spielplan, den Sie hier
in Händen halten, gerne stellen möchte.
Haben Sie Lust auf Neues?
Lust auf neue Gesichter – auf und hinter der
Bühne – neue Schauspieler, neue Regisseure?
Und Lust, sich auf Geschichten einzulassen?
Geschichten, die Sie berühren, erheitern, anregen, unterhalten, nachdenklich machen oder
ganz einfach mitten ins Herz treffen?
Sie erwartet ein hoch motiviertes Ensemble voller Spiellust und insgesamt sieben brandneue
Inszenierungen, die von sechs verschiedenen
Regisseuren verantwortet werden – so viele
Premieren gab es schon lange nicht mehr in
einer Spielzeit am Theater Kanton Zürich. Wir
haben Lust auf mehr Vielfalt, auf sehr unterschiedliche Regiehandschriften und auf neue
überraschende Ästhetiken. Im Spielplan finden
Sie moderne Klassiker, Komödien, Zeitgenössisches, Schweizer Autoren sowie ein Kinder- und
ein Jugendstück.
3
Der Schwerpunkt unserer ersten Saison liegt
auf der Schweiz, dem Kanton Zürich. Wir haben
Autoren und Stoffe gesucht, die sich verstärkt
mit der Wirklichkeit im «Hier und Jetzt» beschäftigen. Es sind Themen wie Liebe, Eifersucht und Weltflucht, es geht um beruf­liche
Hahnenkämpfe, um Ehefreud und Eheleid,
Mord aus Geltungssucht, um zaghafte familiäre Annäherungen und Migrationskonflikte.
Eingerahmt wird der Spielplan von den grossen
Schweizer Schriftstellern Friedrich Dürrenmatt
und Max Frisch. Ihre Jubiläen – beide sind vor
20 Jahren gestorben, der erste hätte in dieser
Spielzeit seinen 90., der zweite den 100. Geburtstag gefeiert – sind Anlass genug, sich mit ihrem
Werk szenisch auseinander zu setzen. Und zwar
nicht mit dem Alt- und Wohlbekannten, sondern
mit einer Ausgrabung, dem «Don Juan oder die
Liebe zur Geometrie» von Max Frisch als Freilichtaufführung im Mai und einer veritablen Uraufführung: denn Dürrenmatts Klassiker «Der
Richter und sein Henker» – zur Spielzeiteröff-
4
nung am 16. September – gab es überraschenderweise noch nie zuvor auf dem Theater.
Übrigens feiern wir den Spielzeitstart mit gleich
drei Premieren innerhalb von drei Wochen.
Zuvor möchten wir Sie am 11. September mit
einem Theaterfest am Stammsitz des Theater
Kanton Zürich in Winterthur auf die Saison
einstimmen.
«Manchmal kann die Wahrheit nur erfunden
werden», heisst es in Siegfried Lenz’ «Landesbühne». Wir freuen uns, mit Ihnen in der kommenden Saison ganz verschiedene Wahrheiten
immer wieder neu zu erfinden.
Ich wünsche Ihnen anregende Theaterabende
mit dem Theater Kanton Zürich und uns allen
zusammen eine gelungene erste Spielzeit.
Ihr Rüdiger Burbach
Künstlerischer Leiter
Die Premieren
der Spielzeit 2010/2011
16. September 2010
29. Januar 2011
Uraufführung
Schweizer Erstaufführung
Der Richter und sein Henker
Pinguine können keinen Kuchen
backen
von Friedrich Dürrenmatt
Regie: Deborah Epstein
von Ulrich Hub
Regie: Andreas Storm
23. September 2010
Die Grönholm-Methode
10. März 2011
von Jordi Galceran
Regie: Felix Prader
Uraufführung
2. Oktober 2010
Festland
von Markus Werner
Regie: Hannes Glarner
Schweizer Erstaufführung
Fluchtwege
15. Mai 2011
von Nick Wood
Regie: Rüdiger Burbach
Freilichttheater
9. Dezember 2010
von Max Frisch
Regie: Manuel Bürgin
Frohe Feste
Don Juan oder die Liebe zur
Geometrie
von Alan Ayckbourn
Regie: Rüdiger Burbach
5
Der Richter
und sein
Henker
von Friedrich Dürrenmatt
Uraufführung
6
«Da haben Sie mich und Gastmann aufeinander gehetzt wie Tiere!»
«Bestie gegen Bestie», kam es unerbittlich vom anderen Lehnstuhl
her. «Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker», keuchte der
andere. «Es ist so», antwortete der Alte.
Z
entrale Figur des erfolgreichsten Kriminalromans
von Friedrich Dürrenmatt ist der kranke Kommissar
Bärlach, der vor vielen Jahren eine Wette mit dem
Verbrecher Gastmann abschloss. Während Bärlach
meinte, dass »die menschliche Unvollkommenheit, die Tatsache, dass wir die Handlungsweise anderer nie mit Sicherheit
voraussagen können, und dass ferner der Zufall, der in alles hineinspielt, der Grund sei, der die meisten Verbrechen zwangsläufig zu Tage fördern müsse«, erkannte Gastmann gerade darin
die Möglichkeit, ein nicht aufzuklärendes Verbrechen zu begehen. Vor den Augen Bärlachs stiess er einen Unbeteiligten von
einer Brücke. Die Polizei ging von Selbstmord aus. Gastmann
wurde trotz der Hinweise des Kommissars nicht zur Rechenschaft gezogen und machte eine grosse Gangster-Karriere.
Regie : Deborah Epstein
Bühne und Kostüme: Florian Barth
Es spielen: Vera Bommer, André
Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm,
Brencis Udris
Nun sieht Bärlach endlich die Chance, Gastmann nach all den
Jahren der vergeblichen Jagd zu überführen. Ein Kollege des
Komissars wird in der Nähe des Dorfes Twann ermordet. Der
Kommissar meint den Mörder zu kennen, lenkt den Verdacht
aber geschickt auf Gastmann. In einem verwirrenden wie raffinierten Spiel lässt Bärlach den eigentlichen Täter zum Henker
werden.
«Der Richter und sein Henker» ist einer der berühmtesten
Kriminalromane der Literaturgeschichte. Mit ihm etablierte
Dürrenmatt, beeinflusst von Friedrich Glausers Wachtmeister
7
Der Richter
und sein
Henker
Premiere: 16. September 2010
Dramatisiert von Deborah Epstein
Studer, den Typ des älteren, bedächtigen und souverän coolen
Ermittlers. Der Roman wurde in unzählige Sprachen übersetzt und hat mittlerweile eine Auflage von über 5 Millionen
Exemplaren erreicht. Eine erste filmische Adaption wurde
1957 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. 1975 verfilmte
Maximilian Schell den Stoff in Starbesetzung mit Jon Voight,
Martin Ritt, Jacqueline Bisset und Donald Sutherland. Dürrenmatt schrieb am Drehbuch mit und ist in einer Nebenrolle
als Schriftsteller zu sehen. Franz Hummel komponierte eine
Oper nach dem Roman, die 2008 an der Erfurter Oper uraufgeführt wurde.
Deborah Epstein wurde 1955 geboren. Ausbildung zur
Schauspielerin an der Schauspiel Akademie in Zürich. Engagements an Theatern in Zürich, Basel, Dortmund, St. Gallen
und München. Zusammenarbeit dort mit Regisseuren wie
Frank Castorf, Christoph Marthaler, Stephan Müller, Barbara Frey, Jossi Wieler, Uwe Eric Laufenberg, Werner Düggelin,
Andreas Kriegenburg. Seit 1992 auch Regisseurin, zunächst
mit Marcus Mislin, seit 2001 inszeniert sie auch alleine. Regiearbeiten am Staatstheater Stuttgart, Theater Basel, Luzerner Theater, Schauspielhaus Graz, Schauspiel Leipzig, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken, Maxim Gorki Theater
Berlin, Staatstheater Mainz, Theater Freiburg, Theater Biel/
Solothurn und am Theater Aachen, wo sie zuletzt «Gefährliche Liebschaften» und «Die Dreigroschenoper» inszenierte. Zurzeit hat Deborah Epstein auch eine Gastprofessur für
Schauspiel am Mozarteum in Salzburg.
8
Die
GrönholmMethode
von Jordi Galceran
«Wir suchen nicht einen guten Menschen, der nach aussen ein Arschloch ist. Was wir suchen, ist ein Arschloch,
das nach aussen ein guter Mensch ist.»
9
Die
GrönholmMethode Premiere: 23. September 2010
Deutsch von Stefanie Gerhold
T
op Dogs auf dem Prüfstand: Vier
Bewerber haben sich zur Endrunde des Auswahlverfahrens für eine
äusserst attraktive Managerposition
eingefunden. Sie werden mit einer ungewöhnlichen Bewerbungssituation konfrontiert: es gilt,
unterschiedliche Aufgaben zu lösen, wobei die
vier ganz auf sich gestellt sind. Jeder einzelne
muss sich bewähren, ohne wirklich zu wissen,
mit welchem Ziel die Aufgaben gestellt wurden oder was von ihnen erwartet wird. Schon
die erste Aufgabe sät Misstrauen: unter den
Bewerbern scheint sich ein Vertreter der Personalabteilung zu befinden. Beim Kampf um den
begehrten Posten, der immer ungewöhnlichere
Mittel fordert, wird auch das Privatleben der
Bewerber nicht ausgespart.
Der spanische Theater- und Drehbuchautor
Jordi Galceran hat ein hoch spannendes Stück
über die groteske Entmenschlichung und den
täglichen Psychowahnsinn der modernen Arbeitswelt geschrieben. Er beschreibt eine Situation, die von der unerbittlichen Konkurrenz
zwischen Arbeitssuchenden und gleichzeitig
sehr unterhaltsam vom Wahn um die Ressource Mensch erzählt. Ein besonderer Reiz liegt in
der Dramaturgie des Stückes, die einige überraschende Wendungen bereit hält. Seit der Uraufführung 2003 avancierte die «GrönholmMethode» zum internationalen Erfolgsstück.
Eine Hauptrolle in der auf Schweizer Verhältnisse übertragenen Inszenierung von Felix
10
Regie: Felix Prader
Bühne und Kostüme: Werner Hutterli
Es spielen: Katharina von Bock, Stefan
Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris
Prader wird Katharina von Bock spielen, bekannt aus Film («Groundings») und Fernsehen («Lüthi & Blanc»).
Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann
als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater
am Neumarkt, war dann Assistent von Peter
Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere
Male inszeniert hat, u.a. Robert Walsers «Familienszenen» und 1995 die deutschsprachige
Erstaufführung von Yasmina Rezas «Kunst»,
die immer noch – mittlerweile am Burgtheater Wien – zu sehen ist. Darüber hinaus hat er
u.a. in Genf, Basel, Düsseldorf, Bochum, Köln,
in den USA, in Frankreich und in Spanien als
freier Regisseur gearbeitet. In der vergangenen
Spielzeit inszenierte er «Die Reifeprüfung»
am Wiener Volkstheater und «Sechs Personen
suchen einen Autor» von Luigi Pirandello am
Staatstheater Mainz. Er ist Übersetzer von Theaterstücken, hat mehrere Romane für die Bühne bearbeitet und u.a. an der französischen nationalen Schauspielschule in Strassburg und am
Mozarteum in Salzburg unterrichtet.
«Wen sollen wir diese Woche hassen? Wer ist anders? Es
kostet zuviel Energie, Menschen zu hassen. Und wofür?»
Fluchtwege
von Nick Wood
Schweizer Erstaufführung
11
Fluchtwege
Premiere: 2. Oktober 2010
Deutsch von Constanze Hagelberg
F
remd in der Schweiz: Riva und ihr
Bruder Andrea sind als Flüchtlinge
in die Schweiz gekommen. Sowohl
ihr Onkel als auch ihr Vater wurden
Opfer des totalitären Regimes, vor dem sie mit
ihrer Mutter geflohen sind. Doch nach ihrer Ankunft in dem neuen Land hören die Probleme
und Diskriminierungen nicht auf. Rückblickend
erzählen die beiden, wie sie gelernt haben mit
der Trauer um ihren Vater umzugehen, eine
neue Sprache zu sprechen und neue Freunde zu
finden, ohne sich selbst aufzugeben. So stehen
sie nun wieder vor einem Neuanfang, dem sie
mutig, neugierig und ein bisschen ängstlich entgegensehen können.
Auf einfühlsame Art und Weise erzählt der
britische Autor Nick Wood in «Fluchtwege»
von den Umständen der Vertreibung und dem
Trauma der Flucht. Es geht um die Auflösung
von Heimat, um das Nichtdazugehören in einer
fremden Gesellschaft, die Schwierigkeiten, sich
auf eine neue Umgebung einzulassen und die
Vorbehalte, die einem dabei entgegengebracht
werden; aber auch um die kleinen hoffnungsvollen Neuanfänge.
Das temporeiche Stück richtet sich sowohl an
Jugendliche als auch an Erwachsene und nutzt
den Wechsel von Darstellung im Spiel und Erzählung sehr geschickt und ermöglicht den beiden Schauspielern in fliessenden Übergängen
den Wechsel in zahlreiche Rollen.
12
Regie: Rüdiger Burbach
Bühne und Kostüme: Beate Fassnacht
Es spielen: Vera Bommer, Brencis Udris
Für Jugendliche ab 12 Jahren
Rüdiger Burbach wurde 1966 in Hanau geboren und lebt seit 1993 in Zürich. Er studierte in
Berlin Literatur- und Theaterwissenschaft und
war anschliessend Regieassistent am Schillertheater. Von 1993 bis 1995 war Burbach als Dramaturg am Zürcher Schauspielhaus engagiert;
es folgten Gastdramaturgien am Theater Basel,
am Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Zürich. Dort gab er 1995 auch sein Regiedebüt mit Werner Schwabs «Der reizende
Reigen», der wegen eines Aufführungsverbots
durch die Erben Arthur Schnitzlers erst ein Jahr
später uraufgeführt werden konnte. Seitdem inszeniert Burbach überwiegend zeitgenössische
Dramatik, u.a. am Schauspiel Essen, Staatstheater Mainz, an der Baracke des Deutschen Theaters in Berlin und am Schauspiel Bonn. In der
Spielzeit 1999/2000 brachte er am Schauspielhaus Zürich unter dem Titel «Blutspuren» die
gesamten Shakespeareschen Königsdramen auf
die Bühne. Rüdiger Burbach ist auch als Konzertregisseur und Übersetzer aus dem Schweizerdeutschen tätig und hat in verschiedenen
Hörspielproduktionen Regie geführt. Ab der
Spielzeit 2010/11 übernimmt er die künstlerische Leitung des Theater Kanton Zürich.
Frohe
Feste
von Alan Ayckbourn
Bild: thinkstock.com
Sidney: Ich habe ein paar Spiele vorbereitet.
Jane: Spiele?
Sidney: Für alle Fälle.
Jane: Oh, gut.
13
Frohe Feste
Premiere: 9. Dezember 2010
Deutsch von Gottfried Greiffenhagen
und Inge Greiffenhagen
Regie: Rüdiger Burbach
Bühne und Kostüme: Christian Rinke
Bild: thinkstock.com
Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer, Stefan Lahr, Cathrin Störmer, Andreas Storm, Brencis Udris
14
E
hen am Rande des Nervenzusam­
menbruchs: Drei Paare, drei Weihnachtsfeiern, drei Schauplätze. Mit
einer Weihnachtsfeier, die ihresgleichen sucht, hofft Geschäftsmann Sidney bei
seinen illustren Gästen – einem Bankier und
einem Architekten nebst Gattinnen – nicht
nur Eindruck zu schinden, sondern auch Geld
für ein Projekt locker zu machen. Ein guter
Plan, der aber durch Übereifer und vor allem
durch die Putzsucht seiner Frau Jane erheblich gefährdet wird. Ein Jahr darauf lädt das
Architektenehepaar Eva und Geoffrey Jackson
zum Weihnachtsfest, in dessen Verlauf die mit
ihrem Leben hadernde Eva demselben auf alle
erdenkliche Weisen ein Ende bereiten möchte
– während ihre Gäste dies immer wieder unbewusst verhindern. Ein weiteres Jahr verstreicht
und dieses Mal trifft man beim Banker Ronald
Brewster-Wright und seiner dem Alkohol zugeneigten Gattin Marion aufeinander, um das
Fest der Liebe und Besinnlichkeit zu begehen.
Und wieder einmal kommt alles anders als geplant …
Gefeiert wird zwar im Wohnzimmer, doch der
zentrale Ort des weihnachtlichen Geschehens
ist alljährlich die Küche, in der dem Zuschauer
die sich über das Jahr verschobenen Machtverhältnisse und verschrobenen Beziehungen präsentiert werden.
Alan Ayckbourn – ein «Pessimist, was die
Menschheit angeht, und Optimist, was den
Menschen betrifft» – ist ein Meister der todernsten Komödie.
15
Frohe
Feste
Pinguine
können keinen
Premiere: 2. Dezember 2010
Kuchen backen
Der eine Pinguin: Siehst du, was ich sehe?
Der andere Pinguin: (schnüffelt) Sieht aus wie ein Kuchen.
Der eine Pinguin: (brüllt) Wer hat einen Kuchen bestellt?
Für wen war der Kuchen? Hat hier jemand einen Kuchen bestellt?
Der andere Pinguin: Schrei nicht so herum.
Der eine Pinguin: Warum?
Der andere Pinguin: Sonst sagt noch jemand «ja».
16
Kinderstück für zwei Pinguine,
ein Huhn mit einem Staubsauger und einen extrem kurzsich­tigen Maulwurf
17
Bild: thinkstock.com
von Ulrich Hub
Schweizer Erstaufführung
Pinguine
können keinen
Kuchen backen
Premiere: 29. Januar 2011
Ins Schweizerdeutsche übertragen von Simon Froehling W
ie viele Notlügen verträgt die
Wahrheit? Zwei Pinguine entdecken einen scheinbar herrenlosen Kuchen. Und sie haben
einen Mordsappetit. Was tun? «Denkst du dasselbe, was ich denke?» fragt der eine Pinguin
den anderen Pinguin. «Und wenn wir erwischt
werden?» «Backen wir einfach einen neuen Kuchen.» «Pinguine können keinen Kuchen backen.» So herrlich und knochentrocken beginnt
Ulrich Hubs Kinderstück über zwei Pinguine in
einer Notlage. Denn natürlich können sie sich
nicht bremsen und verspeisen den Kuchen bis
auf die letzte Rosine. Kaum ist der Kuchen in den
Pinguinmägen verschwunden, erscheint ein extrem kurzsichtiger Maulwurf und reklamiert den
Kuchen für sich. Denn er habe heute Geburtstag und im Übrigen nicht die geringste Absicht,
auch nur einen Krümel von seinem köstlichen
Kuchen abzugeben. Den Verlust des Kuchens
bemerkt er zunächst nicht und die Pinguine
haben alle Mühe, ihn von dem nicht mehr vorhandenen Backwerk abzulenken. Als dann noch
ein unangenehmes Huhn mit einem verrückt gewordenen Staubsauger auftaucht, ist das Chaos
komplett. Ob sich die Pinguine aus diesem Schlamassel noch einmal befreien können?
Ulrich Hub hat ein absurd-anarchisches Stück
voller seltsamer Situationen und komischer Bilder über doch sehr ernste menschliche Schwä-
18
Regie: Andreas Storm
Bühne: Stefan Schwarzbach
Kostüme: Barbara Mens
Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Cathrin Störmer, Brencis Udris
Für Kinder ab 5 Jahren
chen geschrieben: Sich der Verlockung hinzugeben, Grenzen nicht wahrzunehmen, Verbote
zu ignorieren und sich schliesslich nicht der Verantwortung stellen zu wollen. Das gilt nicht nur
für Kinder ab 5 Jahren, sondern für alle leicht
Verführbaren, die das Leben manchmal nicht
ganz so ernst nehmen.
Andreas Storm machte seine Ausbildung zum
Regisseur und Schauspieler an der Schauspiel
Akademie Zürich. Er inszenierte u.a. «Lederfresse» von Helmut Krausser in Basel, Heiner
Müllers «Bildbeschreibung» am Staatstheater
Karlsruhe, «Alles Walzer» von Simon Froehling
am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich sowie
«Vermisste» von Thea Dumsch am Theater
Rigiblick Zürich. Ausserdem brachte er zwei
Folgen der erfolgreichen Theaterserie «Absolut
Züri» im Theater Neumarkt sowie im Kaufleuten Zürich auf die Bühne. Andreas Storm gehört ab der Spielzeit 2010/2011 zum Ensemble
des Theater Kanton Zürich.
Festland
von Markus Werner
Uraufführung
«Du bist ein begabter Träumer gewesen, sagte
ich, was aber geschah, als Traum und Wirklichkeit zusammentrafen? – Der Vater hörte mich
nicht. Nach einer langen Pause sagte er: Julia,
was wird bleiben, wenn die Erotik und alles, was
mit ihr so umfassend und spannend zusammenhängt, versandet?»
19
Festland
Premiere: 10. März 2011
Dramatisiert von Hannes Glarner
20
J
ulia Stoll ist 26, lebt in Zürich und hat gerade ihr Studium beendet. Sie weiss nicht recht,
was sie mit ihrem Leben anfangen soll, zumal
auch die Beziehung zu ihrem Freund Josef in
einer Sackgasse steckt. Völlig unerwartet erreicht sie der Anruf ihres leiblichen Vaters, den
sie seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr
gesehen hat. Kaspar Steinbach steht ebenfalls
an einem Wendepunkt in seinem Leben. Nach
all den Jahren hat er das Bedürfnis seine Tochter zu sehen. Julia ist neugierig auf den fremden
Vater, mit dem sie nichts verbindet und den sie
sich immer als «Bürobiedermann, schäbig, blutleer und viertelsgebildet» vorgestellt hat. Doch
etwas treibt sie um und sie muss es wissen:
«Kannst du dich zufällig erinnern, wie ich entstanden bin?» Später wird der Vater auch davon
erzählen, zuvor vertraut er ihr die berührende
Geschichte seiner unerwiderten Liebe zur mittlerweile tödlich verunglückten Mutter an. Für
Lena Stoll war das Verhältnis zu Kaspar Steinbach nicht mehr als eine Affäre, die allerdings
in mehrfacher Hinsicht nicht folgenlos bleiben
sollte …
In «Festland» schildert Markus Werner auf unnachahmlich lakonische und tragikomische wie
zärtliche Weise die Geschichte einer schwierigen Annäherung. Aber auch sehr mitfühlend
und intensiv von einer unglücklichen Liebe vor
langer Zeit. «Was mich so berührt hat: der wunderbare Ton dieses Buches», sagte Marcel ReichRanicki über «Festland».
Regie: Hannes Glarner
Bühne: Nino Kündig
Kostüme: Rudolf Jost
Es spielen: Vera Bommer, Stefan Lahr
Hannes Glarner wurde 1960 in Zürich geboren. Dort Schulen, Studium der Literatur- und
Musikwissenschaft. 1991 Doktorat im Bereich
«Sturm und Drang». 1989 bis 1993 Regieassistent und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich.
Ab 1993 freier Autor, Schauspieler und Regisseur an diversen Theatern in der Schweiz und
in Deutschland, u.a. Staatstheater Stuttgart,
Theater Basel, Theater Neumarkt, Schauspielhaus Zürich. Seit 1995 Hörspielschreiber und
-regisseur bei Radio DRS 1 und 2. Seit 2001 Autor, Regisseur und Schauspieler bei der Zürcher
Theatergruppe «The Lucky Artist Company».
Diverse Preise und Ehrungen: u.a. Einladung
zum Berliner Theatertreffen mit «InSekten»
des Theaters Neumarkt (1994), Zürcher Radiopreis (2002), Prix Suisse (2003), Prix Italia (2003),
Choreographiepreis mit «Dada Congressus» am
teatro festival roma (2009).
21
Die Damen kreischen.
Don Juan: Warum zittert ihr?
Stimme: Don Juan!
Leporello: – Herr – Herr …
Stimme: Don Juan!
Don Juan: Nichts als Theater.
Don Juan
oder
die Liebe
zur Geometrie
Komödie in fünf Akten von Max Frisch
23
Don Juan
Freilicht-Premiere am 15. Mai 2011 anlässlich des 100. Geburtstages von Max Frisch
oder
die Liebe zur Geometrie
S
ingle sein oder Nichtsein: Der junge Edelmann Don Juan soll Donna Anna heiraten,
die Tochter des Komturs von Sevilla. Dies
als Lohn für seine Heldentat, die feindlichen Mauern von Cordoba unerkannt vermessen zu haben. Doch Don Juan macht sich nichts
aus Frauen. Seine Geliebte, so sagt er dem Vater ins Gesicht, sei die Geometrie. Aber: In der
Nacht vor der geplanten Hochzeit landet er in
den Armen eines unbekannten Mädchens und
für ihn steht fest: dies ist die Frau seines Lebens,
sie will er entführen und mit ihr fliehen. Doch
dazu kommt es nicht. Am nächsten Tag verweigert er – zur Verblüffung aller – Donna Anna
das Ja-Wort.
Und das, obwohl er sie als diejenige erkennt,
mit der er die Nacht zuvor verbracht hat: «Ich
nenne es Geometrie, jeder Mann hat
etwas Höheres als das Weib,
wenn er
wieder nüchtern ist.» Der
Komtur sieht seine Tochter entehrt,
zieht den Degen, lässt die Hunde los und
beginnt eine Hetzjagd auf den «Verbrecher».
Juan flüchtet sich zu den Frauen: nacheinander ziehen ihn die Frau des Komturs und die
Verlobte seines besten Freundes Roderigo in
ihre jeweiligen Schlafgemächer. Im dritten
24
Regie: Manuel Bürgin
Bühne und Kostüme: Kathrine von Hellermann
Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Stefan
Lahr, Andreas Storm, Cathrin Störmer, Brencis
Udris u.a.
Akt kommt es zum Showdown: Don Juan ist
gezwungen den betrogenen Komtur zu töten,
sein Vater stirbt vor Kummer, der Freund stürzt
sich in sein Schwert und Donna Anna geht ins
Wasser …
Max Frisch stellt mit seiner Parodie aus dem
Jahr 1952 den Don-Juan-Mythos auf den Kopf.
Er zeigt einen grüblerischen Intellektuellen,
«wenn auch von gutem Wuchs und ohne alles
Brillenhafte» (Frisch), der die Wahrheit und
Klarheit in geometrischen Formen sucht.
Frischs Komödie ist ein mitreissendes Stück voll
absurder Situations- und Dialogkomik, eine
wirkungsvolle Satire auf den klassischen Latin
Bild: thinkstock.com
Lover. Da wird gefochten, geliebt, gemordet, gejagt und gesungen. Und das alles ausgelöst von
einem Mann, der sich im Grunde nur für Dreiecke interessiert. Ein klassischer Fünfakter als
Mantel- und Degen-Freilichtspektakel mit
grosser Besetzung für die ganze
Familie. Komisch und
philosophisch.
Manuel Bürgin, geboren 1975 in Reigoldswil,
studierte von 1997 bis 2000 Schauspiel an der
Hochschule für Musik und Theater in Zürich.
2000 erhielt er den Förderpreis der Armin Ziegler Stiftung. Bis 2005 arbeitete er am Schauspielhaus Bochum, unter anderem mit Jürgen
Gosch, Niklaus Helbling und Karin Henkel.
Seit 2005 ist er als freischaffender Schauspieler,
Autor und Regisseur in der Schweiz tätig und
arbeitete u.a. am Theater an der Winkelwiese,
Theater Basel und am Théâtre Vidy Lausanne
mit Stephan Roppel, Antje Thoms und Gian
Manuel Rau. 2008 gründete er zusammen mit
Kathrine von Hellermann und Sandro Corbat
die Gruppe FAX AN MAX und realisierte im
Februar 2009 seine erste Regiearbeit «Kim Jong
Il – Der ewige Sohn» in der Kaserne Basel. Darauf folgten Gastspiele in Zürich, Bern und am
Festival «Premières» in Strassburg. Im Februar
2010 inszenierte er Gaël Roths Stück «Peter der
Zweite», das am Theater an der Winkelwiese,
im Schlachthaus Theater Bern und im Theater
Roxy Birsfelden zu sehen war. Ausserdem war
er 2009 in «chirp» von Cornelia Lüthi (halsundbeinbruch) im Tanzhaus Zürich und in «Country Music» am Theater an der Winkelwiese zu
sehen. Im März 2011 zeigt FAX AN MAX in
der Kaserne Basel ihre nächste Arbeit, «Fortschritt», ein Projekt nach Louis-Ferdinand Céline.
25
Theaterfest zur Eröffnung
der Spielzeit im Theater
Kanton Zürich
11. September 2010
ab 16 Uhr bis in die Nacht
Eintritt frei
fest
Am 11. September 2010 möchten wir
Sie herzlich im Theater Kanton Zürich
an der Scheideggstrasse in Winterthur
begrüssen. Wir führen Sie hinter die
Kulissen des Theaters, zeigen Ihnen
Probebühne, Werkstatt und Fundus.
Ausserdem stellt sich das neue Ensemble erstmals der Öffentlichkeit vor. Mit
Lesungen, Performances und musikalischen Darbietungen. Dazu geben
wir einen kleinen Vorgeschmack auf
die Saison 2010/2011 mit Ausschnitten
aus allen angekündigten Stücken unter
dem Motto: In sechzig Minuten durch
die Spielzeit. Später darf dann noch getanzt werden.
Fürs leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt und für die jüngsten Theaterfans
gibt’s spezielle Programme wie z.B. das
Kinderschminken.
26
Das
Ensemble
27
Katharina
von Bock
Katharina von Bock studierte an der Hoch­schule
für Theater und Musik in Hamburg Schauspiel.
Von 1993 bis 1997 war sie Ensemble­mitglied am
Zürcher Schauspielhaus. Seit 1997 ist sie freiberuflich tätig mit Engagements u.a. am Theater
Neumarkt (1998/99 u.a. «King Kongs Töchter»),
Stadttheater Bern (2002 bis 2004 u.a. «Die zweite Überraschung der Liebe»), Casinotheater
Winterthur (2005 bis 2008 u.a. «Salzburger Nockerln», «Business Class»), Zürcher Schauspielhaus (1999/2000 «Shakespeares Königsdramen»;
2008/2009 «Mein junges idiotisches Herz»,
«Sex»), Theater Basel (2009/2010 «Die kahle
Sängerin») und am Schauspiel Bonn (2009/2010
«Ion» und «Hedda Gabler»). Hinzu kommen diverse Hörspielproduktionen für das Radio DRS,
Lesungen und Arbeiten für Film und Fernsehen
(u.a. «Grounding», «Lüthi & Blanc», «Hildes
Reise», «Flamingo» und «Happy New Year»).
In welchem Augenblick war Ihnen definitiv klar, dass
Sie Schauspielerin werden?
Als ich merkte, dass für eine Opernsängerin meine
stimmliche Begabung nicht reichte, mit etwa 14.
Ihr härtester Blackout auf der Bühne?
Shakespeares Königsdramen zu spielen – das sollte jeder
Eine kurze Ohnmacht, infolge einer starken Grippe.
Schauspieler mal gemacht haben.
Texthänger gab es schon so einige …
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Wer wäre Ihr Traumpartner in «Romeo und Julia?»
Tja, eigentlich liebe ich Applaus, ich kann ihn aber im-
Johnny Depp …
mer noch nicht mit der, wie ich meine, angemessenen
Ruhe und Grandezza entgegen nehmen.
Ihr schönstes Theatererlebnis?
Ein Operettenfinale zu singen («Salzburger No-
Für welche Schauspielerin, welchen Schauspieler
ckerln») und in die beglückten Gesichter der Zuschau-
schwärmten Sie in Ihrer Jugendzeit?
er zu gucken. In einem 12-Stunden-Theatermarathon
Ulrich Tukur, Eliane Coelho (Sopranistin)
28
Welches ist Ihr liebster Ort im Kanton Zürich?
Welches ist Ihre Lieblings-LP/CD?
Nach einem Spaziergang auf dem Pfannenstiel ge-
Rosenkavalier und Figaros Hochzeit.
mütlich in der Kneipe auf den Zürisee schauen.
In welcher Zeit hätten Sie gern gelebt?
Was geht Ihnen am meisten bei Ihren Mitmenschen
Im Jetzt. Träumen kann ich mich ja in jede Zeit.
auf die Nerven?
Geltungssucht, Geiz und fehlender Humor.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Fanatismus, Popel und üble Gerüche.
Welches ist Ihr Lieblingsfilm?
«Sein oder nicht sein», «Pirates of the Caribbean»
(1. Teil), «Pride and Prejudice» (BBC) und noch viele
viele andere.
29
Vera Bommer
Vera Bommer, Jahrgang 1982, ist in Zug geboren
und in der italienischen Schweiz aufgewachsen.
Im Herbst 2007 hat sie ihre Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen. In der Spielzeit 2007/2008 war sie
festes Ensemblemitglied des «Schnawwl» – dem
Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater
Mannheim. In der vergangenen Saison gastierte sie u.a. am Theater Biel/Solothurn, wo sie die
Rolle der Viola in Shakespeares «Was ihr wollt»
(Regie: Katharina Rupp) spielte. Daneben war
sie in verschiedenen Produktionen der freien
Zürcher Szene zu sehen. Vera Bommer hat auch
in Kinofilmen mitgewirkt, u.a. in «Der Freund»
von Micha Lewinksy und in «Das Fräulein» von
Andrea Staka. Zuletzt stand sie in dem Film
«Hinter diesen Bergen» von Michael Krummenacher vor der Kamera.
Wer wäre Ihr Traumpartner in «Romeo und Julia»?
Der junge André Jung. Nee, wenn ich so daran denke:
auch der Ältere.
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Das ist ein Teil meiner Gage.
Für welche Schauspielerin, welchen Schauspieler
schwärmten Sie in Ihrer Jugendzeit?
Was geht Ihnen am meisten bei Ihren Mitmenschen auf
Für den Darsteller von MacGyver – wie heisst der ei-
die Nerven?
gentlich? (Richard Dean Anderson. Anm. d. Red.)
Hochmut.
Welches ist Ihr liebster Ort im Kanton Zürich?
Welches Buch lesen Sie zurzeit?
Die Limmat in Zürich.
«Eva Braun. Ein Leben mit Hitler.»
30
Welches ist Ihre Lieblings-LP/CD?
Zur Zeit «Stadtaffe» von Peter Fox: hervorragend!
Welches ist für Sie der schönste Moment des Tages?
Kaffe, Kuchen und Zeitung/Buch-Stunde nach oder
zwischen getaner Arbeit.
Welchen Traum würden Sie sich unbedingt noch
erfüllen?
Auf welche Frage wollten Sie immer schon mal
Den Pilgerweg nach Santiago de Compostela gehen.
antworten?
«Woher haben Sie die Narbe an Ihrem rechten Arm?»
31
André Frei
André Frei, 1949 in Lausanne geboren und dort
aufgewachsen, lebt seit 1992 in Winterthur. Auf
eine Berufslehre als Schriftsetzer folgte die Ausbildung zum Schauspieler, seinem «Taumberuf», an der Schauspiel Akademie Zürich. Erstes
Engagement in Pforzheim. Nach zwei Spielzeiten Rückkehr in die Schweiz. Begegnung mit
Reinhart Spörri und Engagement am Theater
Kanton Zürich. Nach einem Jahr verschiedene
Angebote von Theatern, aber immer ohne festes Engagement. Danach in verschiedenen Berufen tätig, bis zu einer Wiederbegegnung mit
Reinhart Spörri. Es kam zu einer erneuten Tätigkeit am Theater Kanton Zürich im Jahr 1992
und in der Folge zu einem festen Engagement.
Am Schweizer Fernsehen wirkte er in der Serie
«Motel» mit. Am Theater Kanton Zürich spielte er unzählige Rollen, u.a. den Trollkönig in
Ibsens «Peer Gynt», Longaville und Armando
in Shakespeares «Liebes Leid und Lust», Lobkowitz in «Mein Kampf» von George Tabori sowie
Stromminger in der «Geierwally» von Theresia
Walser.
In welchem Augenblick war Ihnen definitiv klar, dass
Sie Schauspieler werden?
Als ich gleich nach der Schauspielschule einen Zweijahresvertrag vom Theater Pforzheim erhielt.
Was schätzen Sie am meisten bei Regisseuren bzw.
Regisseurinnen?
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Ihre Geschichten, wenn sie uns etwas klarmachen
Lohn.
wollen.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Schauspieler?
Ihr härtester Blackout auf der Bühne?
… dauerte Ewigkeiten.
32
Ich war früher Schriftsetzer.
Für welche Schauspielerin, welchen Schauspieler
Welchen Traum würden Sie sich unbedingt noch
schwärmten Sie in Ihrer Jugendzeit?
erfüllen?
James Dean.
Einen anständigen Lebensabend.
In welcher Zeit hätten Sie gern gelebt?
Zur Zeit der Gladiatoren.
33
Stefan Lahr
Stefan Lahr, geboren 1954, wuchs in Mainz auf.
Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, später Pädagogik in Münster und Mainz.
Abschluss als Diplompädagoge. Ab 1981 privater Schauspielunterricht. Engagements am
Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, Theater Biel/
Solothurn, Renaissance-Theater Berlin, Festspiele Bad Hersfeld, Stadttheater Bern, Staatstheater Wiesbaden, Theater Neumarkt Zürich,
Schauspielhaus Zürich, Staatstheater Hannover, Bremer Theater, Bremer Shakespeare Company, Schauspiel Köln, Theater des Westens
Berlin. Rollen (Auswahl): Malvolio in «Was ihr
wollt» (Shakespeare), Henry IV. in «Heinrich
IV.» (Shakespeare), Christian Maske in «Der
Snob» (Sternheim), Fatzer in «Fatzerfragment»
(Heiner Müller/Bertolt Brecht), George Garga
in «Im Dickicht der Städte» (Brecht), Jean in
«Fräulein Julie» (Strindberg), Kulygin in «Drei
Schwestern» (Tschechow). Regisseurinnen und
Regisseure (Auswahl): Rüdiger Burbach, Dimiter Gotscheff, Matthias Hartmann, Gerd Heinz,
Stefan Huber, Günter Krämer, Meret Matter,
David Mouchtar-Samorai, Katharina Rupp,
Werner Schroeter.
Ihr schönstes Theatererlebnis?
Den King Henry IV. und seinen Gegenspieler Falstaff
nach dem Ausfall eines Kollegen gleichzeitig zu spielen. Und dabei die Unterstützung des Ensembles und
des Publikums zu spüren.
In welchem Augenblick war Ihnen definitiv klar, dass
Was bedeutet ihnen Applaus?
Sie Schauspieler werden?
Sehr viel: bei schwindenden Gagen oft der einzige
So gaaaanz klar ist das doch nie …
Lohn für die Mühen.
Was schätzen Sie am meisten bei Regisseurinnen
Wo und wann kamen Sie zum ersten Mal mit dem
bzw. Regisseuren?
Theater in Kontakt?
Respekt, Humor, Vertrauen in die Fantasie der Schau-
Als Kind beim Nachspielen des sonntäglichen Gottes-
spieler.
dienstes.
34
Für welche Schauspielerin, welchen Schauspieler
Welches ist Ihre Lieblings-LP/CD?
schwärmten Sie in Ihrer Jugendzeit?
Sophie Hunger: «Mondays Ghost».
Heinz Rühmann, Theo Lingen, Hannelore Elsner, Lex
Barker, Karin Dor, Marie Versini.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Skrupellosigkeit und Macht des Kapitalismus.
Welches ist Ihr liebster Ort im Kanton Zürich?
Die Bank gegenüber der Kantonspolizeistation an
Welchen Traum würden Sie sich unbedingt noch
der Sihl in Zürich, nachts im Frühling, mit Blick auf
erfüllen?
den blauen Neon-Schriftzug.
Ein Essen im «El Bulli».
Was geht Ihnen am meisten bei Ihren Mitmenschen
Auf welche Frage wollten Sie immer schon mal
auf die Nerven?
antworten?
Mangel an Respekt und Rücksicht.
Sein oder Nichtsein? Antwort: E chly sy.
35
Cathrin Störmer
Cathrin Störmer absolvierte ihre Schauspielausbildung in Berlin. Von 1995 bis 2000 war sie am
Landestheater Tübingen und von 2000 bis 2003
am Theater an der Sihl in Zürich engagiert. Seit
2003 arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin u.a. am Schauspielhaus Zürich, Theater
an der Winkelwiese Zürich, Theaterhaus Gessnerallee Zürich. Störmer spielte u.a. die Lady
Macbeth in «Macbeth», «Lena» in «Leonce und
Lena» oder den Tereisias in «Antigone». Ausserdem war sie u.a. in «Patience Camp» (Regie:
Thom Luz) am Treibstoff-Festival in der Kaserne Basel, in Véronique Olmis «Meeresrand»
(Regie: Kristina Brons) am Theater an der Winkelwiese und in Simon Froehlings «Alles Walzer» (Regie: Andreas Storm) im Theaterhaus
Gessnerallee sowie in der Theaterserie «Absolut Züri» in verschiedenen Rollen an verschiedenen Orten in Zürich zu sehen.
In welchem Augenblick war Ihnen definitiv klar, dass
Sie Schauspielerin werden?
Unbewusst mit sechs beim ersten Auftritt mit dem
Kinderballett, bewusst mit 16 als Statistin am Deutschen Theater in Göttingen.
Ihr härtester Blackout auf der Bühne?
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Musste schon 2x abgehen, weil ich aufs Klo musste …
Warmer Regen.
Wer wäre Ihr Traumpartner in «Romeo und Julia?»
Mit welchem Autor (lebend oder tot) hätten Sie am
Mads Mikkelsen
liebsten ein Candlelightdinner?
Gleich ein Candlelightdinner? Erstmal Kaffeesieren
oder so. Auf keinen Fall mit Herrn Handke.
36
Für welchen Schauspieler, welche Schauspielerin
Was verabscheuen Sie am meisten?
schwärmten Sie in Ihrer Jugendzeit?
Abgeknipste Männerfussnägel.
Terence Hill, wegen der blauen Augen.
Welchen Traum würden Sie sich unbedingt noch
Welches Buch lesen Sie zurzeit?
erfüllen?
Die Bushido-Biographie. Ganz schlimm ist die.
Eine Japanreise.
37
Andreas Storm
Andreas Storm wurde 1969 in Bremen geboren.
Von 1992 bis 1995 besuchte er die Schauspiel
Akademie Zürich. Von 1996 bis 1998 war er Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters
Karlsruhe. Seit 1998 freischaffender Schauspieler, Regisseur und Sprecher in Zürich. Er arbeitete u.a. am Theater Basel, Theater Konstanz,
Theater Luzern, Theaterhaus Gessnerallee Zürich mit Regisseuren wie Sabine Harbeke,
Katka Schroth, Crescentia Dünsser und Otto
Kukla, Christina Friedrich, Katja Früh. Von
2001 bis 2004 entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem Theater Neumarkt Zürich. Er ist
Mitglied der Theatergruppe KMU Produktionen um den Autor und Regisseur Tim Zulauf.
Darüber hinaus arbeitet er regelmässig mit dem
Autor Simon Froehling zusammen, von dem er
bisher drei Stücke uraufgeführt hat. 2005 wurde Andreas Storm von der Zeitschrift «Theater
Heute» für seine Rolle im Stück «Schwimmen
wie Hunde» als Nachwuchsschauspieler des
Jahres nominiert.
Was schätzen Sie am meisten bei Regisseurinnen
Wer wäre Ihr Traumpartner in «Romeo und Julia»?
und Regisseuren?
Ich Romeo, Mike Müller Julia.
Intelligenz, Humor und eingestandene Unsicherheit.
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Ihr härtester Blackout auf der Bühne?
Weniger als Reaktionen während des Stückes: Lacher,
Eine Freundin im Zuschauerraum fing an zu lachen,
Atmer, Keucher, Stöhner.
daraufhin musste ich anfangen zu lachen, daraufhin
musste sie noch stärker lachen, daraufhin lachte ich
Was wären Sie geworden, wenn nicht Schauspieler?
Tränen, daraufhin fing das ganze Publikum an zu la-
Bis 17: Pastor. Ab 17: Psychologe.
chen und daraufhin torkelte ich mitten im Monolog
von der Bühne.
38
Welches ist Ihr liebster Ort im Kanton Zürich?
Welches ist für Sie der schönste Moment des Tages?
Sunnenbüel und Umgebung für die Seele, Golfplatz
Als Morgenmensch die Wachheit nach dem ersten
Kyburg wegen der bizarren Golfer, Autobahnraststät-
Kaffee.
te Kempthal für das Donnerstagsabendsmövenpickbufett, Café Lochergut im Kreis 4 für die Nerven,
Auf welche Frage wollten Sie immer schon mal
Salzhaus Winterthur für das «The Ark»-Konzert.
antworten?
Haben Sie eine Lieblingsbewegung auf der Bühne?
Was geht Ihnen am meisten bei Ihren Mitmenschen
Und die Antwort: Ja – die halbe Kinskischraube.
auf die Nerven?
Humorlosigkeit ist schon schwer zu ertragen manchmal. Zynismus aber auch.
39
Brencis Udris
Der 1981 in Zürich geborene Brencis Udris absolvierte nach einem abgeschlossenen Grundstudium der Geschichte und Europäischen
Volksliteratur ein Schauspielstudium an der
Zürcher Hochschule der Künste, das er 2010
mit dem Master abgeschlossen hat. Er arbeitete u.a. mit den Regisseuren Brigitta Soraperra,
Daniel Pfluger, Andreas Kriegenburg und Stephan Müller zusammen und wirkte in diversen
Kurzfilmen mit. Für «You must remember this»
(Regie: Sophie Stierle) erhielt er beim Treffen
deutschsprachiger Schauspielschulen in Rostock den Ensemble- und Publikumspreis und
2008 den Förderpreis der ZHdK. Brencis Udris
war von 2005 bis 2010 Mitglied der A-CappellaGruppe «Urstimmen».
Was schätzen Sie am meisten bei Regisseurinnen
und Regisseuren?
Dass sie vorgeben, zu wissen, was sie tun. Wenn sie
einen leiten und doch grossen Spielraum zur Figurenentwicklung lassen. Und nach der Probe auf ein
Bierchen länger bleiben.
Was bedeutet Ihnen Applaus?
Ihr schönstes Theatererlebnis?
Alles, aber nur wenn er besonders lang ist ;-)
Da gibt es einige, sowohl auf der Bühne stehend als
auch auf die Bühne sehend. Die Zeit während «Klas-
Wo und wann kamen Sie zum ersten Mal mit dem
sen Feind» (U21-Produktion am Theater Neumarkt,
Theater in Kontakt?
2002) ist jedoch bis jetzt eine der intensivsten und
Daran kann ich mich nicht mehr erinnern, das kam
lehrreichsten gewesen. Und die Produktion «O.T.–
wohl schleichend, und irgendwann hatte man eine
Eine Ersatzpassion» von Christoph Marthaler, welche
Vorstellung davon, was das Theater sein könnte und
ich vier Mal gesehen habe, habe ich auch sehr ins
was es bedeutet.
Herz geschlossen.
40
Was wären Sie geworden, wenn nicht Schauspieler?
In welcher Zeit hätten Sie gern gelebt?
Privatdetektiv, Frauenarzt, Koch, ewiger Student, So-
In der Römerzeit, im wilden Westen, in den 60ern.
zialarbeiter, Lehrer, vielleicht auch Fussballer.
Welchen Traum würden Sie sich unbedingt noch
Welches Buch lesen Sie zurzeit?
erfüllen?
«Als wir unsterblich waren» von Toni Parsons und
Alle, nur nicht den einen, denn der soll ein Traum
«Die unendliche Geschichte» von Michael Ende.
bleiben.
Welches ist Ihre Lieblings-LP/CD?
Auf welche Frage wollten Sie immer schon mal
Alle von den Beatles.
antworten?
Warum?
41
Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
Robert Knarr
Gastspielorganisation
Jamal Hojaij-Huber
Bühnentechniker
Ursula Halter
Buchhalterin
Lea Bertolo
Betriebsbüro
Mato Rajic
Bühnentechniker
Heidi Schmid
Werkstatt, Requisite
Künstlerische Leitung
Rüdiger Burbach
Buchhaltung und Personal
Ursula Halter
Regieassistenz
Martina Berli
Verwaltungsleitung
Dr. Peter Arnold
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Uwe Heinrichs
Ensemble
Katharina von Bock (Teilspielzeit)
Vera Bommer
André Frei
Stefan Lahr
Andreas Storm
Cathrin Störmer (Teilspielzeit)
Brencis Udris Leitender Dramaturg
Uwe Heinrichs
Gastspielorganisation
Robert Knarr
Betriebsbüro
Lea Bertolo
42
Regie
Manuel Bürgin
Rüdiger Burbach
Deborah Epstein
Hannes Glarner
Felix Prader
Andreas Storm
Martina Berli
Regieassistentin
Franziska Lehmann
Gewandmeisterin
Kaspar Schärer
Technischer Leiter
Graziella Galli
Gewandmeisterin
Ausstattung
Florian Barth
Beate Fassnacht
Kathrine von Hellermann
Werner Hutterli
Rudolf Jost
Nino Kündig
Barbara Mens
Christian Rinke
Stefan Schwarzbach
Uwe Heinrichs
Leitender Dramaturg
Technische Leitung
Kaspar Schärer Bühnentechnik
Jamal Hojaij-Huber
Mato Rajic
Bühnenbau
Stefan Schwarzbach, Werkstattleitung
Heidi Schmid
Stefan Schwarzbach
Werkstattleiter
Hintergrundbild: thinkstock.com
Peter Arnold
Verwaltungsleiter
Rüdiger Burbach
Künstlerischer Leiter
Iris Barmet
Fundus, Garderobe
Kostümatelier
Franziska Lehmann, Gewandmeisterin
Graziella Galli, Gewandmeisterin
Garderobe
Iris Barmet
Graziella Galli
Fundus
Iris Barmet
Hausdienst
Mato Rajić
43
Profil
Volkstheater
Mit Volkstheater ist kein einheitlicher Inszenierungsstil gemeint. Im Gegenteil. Das Theater
Kanton Zürich strebt eine grosse Vielseitigkeit
an. Ganz unterschiedliche Regisseure zeigen
mit ihren jeweiligen künstlerischen Handschriften ein breites Spektrum an Theaterformen und -sprachen. Für uns ist es wichtig, dass
die Theaterarbeit mit der Lebenswirklichkeit
der Menschen im Kanton Zürich zu tun hat:
Wir machen zeitgenössisches Volkstheater mit
relevanten Themen.
Ein professionelles Theater
Professionalität ist nicht an ein festes Haus wie
ein Stadttheater gebunden. Im Gegenteil: Die
Anfänge des Berufstheaters lagen ja bei den
wandernden Truppen. Die Städte waren oft zu
klein, um genügend Publikum zu generieren.
Also musste man, um überleben zu können, immer wieder weiterziehen. Das Theater Kanton
Zürich steht als Wanderbühne in bester professioneller Tradition. Rund 30 feste und 20 freie
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Theater beschäftigt.
Heute hier, morgen dort. Jeden Tag an
einem anderen Ort
Darin liegt die Besonderheit des Theater Kanton Zürich. Als Wanderbühne sind wir unterwegs und spielen immer wieder woanders – in
den Gemeinden und Schulen des Kantons. Wir
kommen in die Gemeinden und schaffen die
Möglichkeit, gemeinsam mit Nachbarn und
44
Bekannten einen Theaterabend zu erleben, der
auch an den folgenden Tagen Gesprächsstoff
bietet. Für ein paar Stunden verwandeln wir
den Gemeindesaal oder die Mehrzweckhalle in
ein Theater und schenken dem örtlichen Publikum einen anregenden, berührenden, oder
komischen, aber auf jeden Fall unterhaltsamen
Abend.
Ebenso pflegen wir den Kontakt zum jungen
Publikum. In öffentlichen, aber auch in Schulvorstellungen gehen wir spielerisch auf Themen
ein, die Kinder und Jugendliche beschäftigen.
Wir bringen jungen Menschen Theater als
grossartige Möglichkeit näher, sich mit sich und
der Welt auf lustvolle Weise auseinanderzusetzen. Dafür gehen wir in die Schule und bringen
mit, was zum Theater gehört: Bühnenbild, Kostüme, Licht und natürlich Schauspielerinnen
und Schauspieler.
In Winterthur
In Winterthur, im Grüzequartier, an der Scheideggstrasse 37, hat das Theater Kanton Zürich
seinen Sitz. Hier werden die Bühnenbilder gebaut, die Kostüme geschneidert und die Stücke
geprobt. Für die Vorstellungen in Winterthur
verwandelt sich der Probenraum in ein intimes
Theater für 150 Zuschauer. Hier finden die Premieren und die ersten Vorstellungen statt, zu
denen das Winterthurer Publikum und die Veranstalter aus den Gemeinden ganz besonders
willkommen sind.
Theater für alle
Das Theater Kanton Zürich spricht alle Bevölkerungsschichten an. Seine Inszenierungen
richten sich nicht nur an Erwachsene. Es gibt
Stücke für Kinder und für Jugendliche; diese
werden öffentlich gespielt oder direkt in den
Schulen. Im Sommer ist das Theater mit einer
Freilichtinszenierung in den Gemeinden unterwegs: diese eignet sich für die ganze Familie.
Wir kommen auch zu Ihnen …
Das Theater Kanton Zürich kommt auch zu Ihnen: in Ihre Gemeinde und an Ihre Schule. Sie
wählen aus unserem Spielplan ein Stück und
machen dem Theater Terminvorschläge. Robert
Knarr gibt Ihnen gerne Auskunft und nimmt
Ihre Bestellung entgegen: Robert Knarr, Gastspielorganisation: 052 232 87 17 oder r.knarr@
tkz.ch
Steckbrief
»» Das Theater Kanton Zürich ist ein mobiles
Berufstheater mit Sitz in Winterthur und besteht seit 1971.
»» Es versteht sich als Theater der Zürcher Gemeinden und spielt dort den grössten Teil
seiner Vorstellungen.
»» Es wird getragen von der Genossenschaft
Theater für den Kanton Zürich, in der z.Zt.
112 politische Gemeinden (rund zwei Drittel
der Gemeinden) und rund 350 Privatpersonen Mitglied sind.
»» Mit dem Kanton Zürich besteht ein Subventionsvertrag. Die Subvention des Kantons deckt
rund die Hälfte des betrieblichen Aufwands.
»» Die Zürcher Kantonalbank als Hauptsponsor unterstützt das Theater seit dessen Anfängen mit einem substanziellen Beitrag.
»» Mit jährlichen Genossenschaftsbeiträgen leis­­
ten die Mitgliedsgemeinden und die privaten
Mitglieder ihren Anteil an die Kosten des
Theaters. »» Die Gemeinden haben keine feste Verpflichtung, Vorstellungen zu übernehmen. Sie
können aus dem Angebot des Theaters auswählen und Vorstellungen in unterschiedlichem Rhythmus einkaufen.
»» Zu den Vorstellungen in den Gemeinden des
Kantons Zürich kommen vereinzelte Abstecher in die Gastspielhäuser der deutschsprachigen Schweiz: z. B. Schaffhausen, Baden,
Aarau, Thun, Freiburg.
»» Unterstützt wird das Theater Kanton Zürich
zusätzlich durch einen Gönnerverein, Freunde Theater Kanton Zürich, und einen Publikumsverein, Theaterclub Theater Kanton
Zürich.
45
Der Theaterclub TCTZ!
Die Freunde Theater
Kanton Zürich
Der Theaterclub, 1992 zur Unterstützung
des Theater Kanton Zürich gegründet,
bildet mit rund 500 Mitgliedern unser
treuestes Stammpublikum. Clubmitglieder erhalten alle Informationen des Theater Kanton Zürich zugestellt, werden
zu speziellen Vorstellungen aller NeuInszenierungen eingeladen und erhalten
zusätzlich zwei Freikarten für eine Vorstellung ihrer Wahl.
Mit der Gesellschaft der Freunde des
Theaters für den Kanton Zürich wurde
ein Gefäss für grössere Spendenaktionen bei Firmen und Privatpersonen
geschaffen. Die Freunde unterstützen
aktiv die Sammelaktionen, die Investitionen in die betriebliche Substanz des
Theaters ermöglichen.
Als Mitglied des Theaterclubs unterstützen Sie das Theater und kommen
gleichzeitig in den Genuss eines günstigen Angebots. Einmaliges Angebot in
der Spielzeit 2010 / 2011: Sie sehen sieben
Produktionen (statt bisher vier) bei gleichem Betrag.
Ihr Beitrag
Einzelmitgliedschaft jährlich Fr. 70.–
Paarmitgliedschaft jährlich Fr. 110.–
Unser Angebot
»» Freier Eintritt zu den Clubvorstellungen jeder neuen Inszenierung
»» Zwei Freikarten für eine Vorstellung
Ihrer Wahl
»» Der Monatsspielplan wird Ihnen
kostenlos zugestellt
Wenn Sie mit Mitglied des Theater­
clubs TCTZ! werden wollen, rufen Sie
uns an (Telefon 052 212 14 42) oder
schicken eine E-Mail an [email protected].
Wir senden Ihnen dann gerne alle
Unterlagen zu.
46
Mit einem jährlichen Beitrag von mindestens Fr. 100.– besteht die Möglichkeit,
Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Wenn Sie ein Freund oder eine
Freundin werden wollen, rufen Sie
uns an (Telefon 052 212 14 42) oder
schicken eine E-Mail an [email protected].
Wir senden Ihnen dann gerne alle
Unterlagen zu.
Vorstand Genossenschaft
Theater für den Kanton
Zürich
Meinrad Schwarz, Elsau, Präsident
Karl Griesser, Marthalen, Vizepräsident
Martin Farner, Oberstammheim
Johannes Gillardon, Otelfingen
Stefan Kuchelmeister, Forch
Andreas Moos, Zürich
Dr. Brigitte Mühlemann, Zürich
Barbara Riecke, Zürich
Ernst Wohlwend, Winterthur
Genossenschaft Theater
für den Kanton Zürich
Service
Die Genossenschaft ist Trägerin des Theater Kanton Zürich, sie bildet die betriebliche, kulturpolitische und finanzielle
Grundlage des Theaters. Die Mitglieder
sind Gemeinden und Privatpersonen.
Adresse: Scheideggstrasse 37 | Postfach
8401 Winterthur | www.tkz.ch www.theaterkantonzuerich.ch
Telefon: 052 212 14 42 | Fax: 052 212 88 19
[email protected]
Beitrag als Gemeinde
Anteilschein von Fr. 300.– pro 1 000 Einwohner
Jahresbeitrag von Fr. –.80 pro Einwohner
Kartenreservation für Vorstellungen in
Winterthur: 052 212 14 42
[email protected]
Beitrag als Privatgenossenschafter/in
Anteilschein von Fr. 300.–
Jahresbeitrag von Fr. 50.–
Kartenreservation bei Vorstellungen
ausserhalb Winterthur:
beim jeweiligen lokalen Veranstalter
Unser Angebot
Grosszügiger Rabatt beim Einkauf von
Vorstellungen für die Gemeinde.
Einladung und freier Eintritt zu den Premieren des Theater Kanton Zürich.
Zustellung des Monatsspielplans.
Gastspielorganisation: Robert Knarr
052 232 87 17 | [email protected]
Bürozeiten: Mo – Fr 9 – 17 Uhr
Kostümverleih: Di 10 – 17.30 Uhr
052 212 03 26
Wenn Sie mehr Informationen wün­
schen oder Mitglied werden möchten,
rufen Sie uns an (Telefon 052 212
14 42) oder schicken eine E-Mail an
[email protected]. Wir senden Ihnen dann
gerne alle Unterlagen zu.
Das Theater für den
Kanton Zürich im Web
Die aktuellen Spielorte und -daten sowie weitere Infor­
mationen zum Theater für den Kanton Zürich finden Sie im Internet:
www.theaterkantonzuerich.ch
www.tkz.ch
Wir wünschen Ihnen eine
unvergessliche Vorstellung.
www.zkb.ch/sponsoring
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