Wir alle für immer zusammen

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spielzeit 2011 / 12
Inhalt
Vorwort 3
Premierenübersicht 5
Premieren 2011 / 2012 6
Theaterfest 20
Zurückgeblickt. Impressionen aus der Spielzeit 2010 / 2011 21
Das Ensemble 40
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 41
Theater für und in Schulen
42
Profil 44
Steckbrief 45
Der Theaterclub TCTZ! 46
Die Freunde Theater Kanton Zürich 46
Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich 47
Service 47
Impressum
Herausgeber
Redaktion
Kontakt
Genossenschaft Theater für den
Dr. Peter Arnold, Rüdiger
Künstlerische Leitung: Rüdiger
Kanton Zürich
Burbach, Uwe Heinrichs, Iwan
Burbach, [email protected]
Scheideggstrasse 37 | Postfach |
Raschle (Schlussredaktion)
Verwaltungsleitung:
8401 Winterthur
Gestaltung
Dr. Peter Arnold, [email protected]
Telefon 052 212 14 42 |
Iwan Raschle, raschle & partner
Dramaturgie / Öffentlich­
Fax 052 212 88 19
www.raschlepartner.ch
keits­arbeit: Uwe Heinrichs,
[email protected]
Bilder
[email protected]
www.theaterkantonzuerich.ch
Judith Schlosser (S. 21 – 23, 34 / 35);
Organisation Gastspiele:
www.tkz.ch
Tanja Dorendorf (S. 24 – 26, 30 – 33,
Robert Knarr, [email protected]
Präsident der Genossenschaft
38 / 39); Peter Walder (S. 27 – 29);
Theaterbüro:
Meinrad Schwarz
Heidi Arens (S. 36 / 37). Das Ensem-
Denise Rickenbacher,
Geschäftsführung
ble (S. 40) wurde von Toni Suter
[email protected]
Dr. Peter Arnold,
und Tanja Dorendorf fotografiert.
Finanzen / Personal:
Verwaltungsleiter
Titelfoto: Tanja Dorendorf (Gerrit
Ursula Halter, [email protected]
Rüdiger Burbach,
Frers in «Don Juan»).
Technische Leitung:
Künstlerischer Leiter
Druck
Flurin Ott, [email protected],
Jost Druck AG
Kaj Evers, [email protected]
Planungsstand
Werkstattleitung:
10. Mai 2011, Änderungen
Stefan Schwarzbach,
vorbehalten.
[email protected]
2
Vorwort
Wir sagen
herzlich danke!
Liebes Publikum,
in der vor uns liegenden Spielzeit 2011 / 2012 feiern wir den 40. Geburtstag des Theater Kanton
Zürich. Am 1. Oktober 1971 begann mit der Premiere von Heinrich von Kleists «Der zerbrochne Krug» im Saal des Restaurant Blume in
Fischenthal eine beispiellose theatrale Erfolgsgeschichte. Ein schöner Anlass für uns, herzlich
danke zu sagen: für Ihr Interesse, Ihre Unterstützung, Ihre Treue, Ihren Ansporn; liebe Veranstalter, liebe Gemeinden, lieber Kanton, liebes Publikum. Ein ganz besonderer Dank geht
an die Gemeinden der Genossenschaft: sie sind
das Herz und die Basis unseres Theaters. Ohne
Ihr Engagement wäre das Theater Kanton Zürich nicht denkbar. Sie können mit Recht stolz
darauf sein, ein Theater geschaffen zu haben,
das mit seinem Ensemble mittlerweile landesweite Ausstrahlung erreicht.
Die vor uns liegende Spielzeit ist die zweite des
2010 neu von mir zusammengestellten künstlerischen Teams. Der Neubeginn ist rundum
geglückt. Dazu beigetragen hat das immense
Vertrauen, das uns die Veranstalter entgegenbrachten. Glücklicherweise entwickelte das
Publikum in den Gemeinden und ausserkantonal von Anbeginn ein grosses Interesse für
die angebotenen sieben Stücke. Insgesamt 133
Aufführungen mit über 20 000 Besuchern bezeugen die hohe Akzeptanz des Theater Kanton
Zürich. In einigen Orten wurden gar lokale Publikumsrekorde aufgestellt. Es ist uns gelungen,
mit dem Konzept für die erste Saison – Schweizer Autoren und zeitgenössische Schweizer
Themen von Schweizer Regisseuren erzählen
zu lassen – zunächst einmal abwartende Veranstalter zu überzeugen; überaus erfreulich ist,
dass auch neue Spielorte hinzugewonnen werden konnten.
Durch die Erhöhung der Anzahl der Premieren
wurde das Stammhaus an der Scheideggstrasse
in Winterthur mehr bespielt. Glücklicherweise
konnten wir uns auch hier über mangelnden
Zuspruch nicht beklagen. Die Stücke waren
durchweg gut besucht, und wir sind sehr froh
über die Belebung des inzwischen auch von
aussen durch Beschilderung und Fassadenmalerei deutlich mehr als Theater wahrnehmbaren
Hauses.
Was bringt die kommende Spielzeit 2011 / 2012?
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens unseres
Theaters laden wir Sie zu einer siebenteiligen
theatralischen Reise ein, auf der wir die Möglichkeiten des Volkstheaters ausloten.
Sieben Premieren erwarten Sie: dazu gehören
zwei Uraufführungen, zwei Schweizer Erstaufführungen, erstmals ein Klassiker, ein Stück in
Mundart, eine musikalische Produktion sowie
die Freilichtaufführung eines Dramas, das sin-
3
nigerweise ausschliesslich im Freien spielt. Ausserdem bauen wir unser Repertoire für Kinder
und Jugendliche aus: mit einem Stück für alle
ab 10 Jahren in Koproduktion – auch das eine
Novität – mit dem Theater Winterthur. Alle
Stücke waren noch nie am Theater Kanton Zürich zu sehen. Zudem bleiben alle Produktionen der Spielzeit 2010 / 2011 im Repertoire.
«Ich lade Sie herzlich
ein zu dieser prall
gefüllten Spielzeit.»
Die Spielzeit wird eröffnet mit einer Uraufführung aus der Feder des deutschen Autors Ulrich
Woelk: «In der Nähe der grossen Stadt» wirft einen schonungslosen Blick auf die kleinste Zelle
der menschlichen Gesellschaft: die Familie. Das
Stück setzt sich auf komische wie tragische Weise mit den komplizierten Verflechtungen und
Situationen auseinander, die Alfred Hitchcock
augenzwinkernd so beschrieb: «Alle schlechten
Eigenschaften entwickeln sich in der Familie.
Das fängt mit Mord an und geht über Betrug
und Trunksucht bis zum Rauchen».
Im Foyer des Theater Winterthur hat dann das
Jugendstück «Wir alle für immer zusammen»
Premiere. Darin schildert der niederländische
Autor Guus Kuijer unsere heutige immer unübersichtlicher werdende Gesellschaft aus der
Perspektive einer aufgeweckten 11-jährigen.
In Jörg Grasers Volksstück «Grüezi Kabul» geht
es in mitunter kabarettistischer Weise um die
auch hierzulande virulente Islam-Kopftuch-
4
Minarettdebatte. Das ist schräg, vergnüglich
und auf Mundart und daher mit einer gehörigen Portion Swissness.
Auf Schillers Klassiker «Kabale und Liebe»,
in der Ferdinand und Luise um ihre Liebe bis
auf den Tod kämpfen, folgt ein Meilenstein
der Volkstheaterkomödie: Sean O’Caseys «Das
Ende vom Anfang» erzählt vom Kampf der Geschlechter mit massiv hohem Slapstickanteil; es
zeigt den aussichtslosen Kampf der Männer mit
den Tücken der Haushaltsobjekte.
In der vorletzten Produktion der Spielzeit stehen
die grandiosen und legendären Hits der Beatles
im Zentrum eines musikalischen Abends über
vier Werber auf der Suche nach der perfekten
Reklame.
Nach den singenden und swingenden Ultrakreativen treffen wir zum Abschluss der Spielzeit
auf Kasimir und Karoline, die glücklich unglücklichen Titelhelden von Ödön von Horváths
klassischem Volkstheaterstück. Horváths Motto
«und die Liebe höret nimmer auf» ist ein hoffnungsvoller Kommentar auf die berührende
Geschichte vom Ende einer Liebe in Zeiten
von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit, eine
poetische und intensive Reise auf das Münchner Oktoberfest mit eindrucksvollen Figuren,
die man so schnell nicht vergisst.
Ich lade Sie herzlich ein zu dieser prall gefüllten
Spielzeit am Theater Kanton Zürich und wünsche Ihnen und uns viele anregende, aufregende und unvergessliche Theaterabende.
Ihr Rüdiger Burbach
Künstlerischer Leiter
Die Premieren der
Spielzeit 2011 / 2012
Repertoire
15. September 2011
Uraufführung
26. Januar 2012
In der Nähe der
grossen Stadt
von Sean O’ Casey
Regie: Felix Prader
Uraufführung
Der Richter und sein Henker
von Friedrich Dürrenmatt
Regie: Deborah Epstein
22. März 2011
Uraufführung
Die Grönholm-Methode
von Jordi Galceran
Regie: Felix Prader
Das Ende vom Anfang
von Ulrich Woelk
Regie: Rüdiger Burbach
24. September 2011
Schweizer Erstaufführung
Wir alle für immer
zusammen
von Guus Kuijer
Regie: Klaus Hemmerle
Koproduktion mit dem
Theater Winterthur
Help! A Day in the Life
(Arbeitstitel)
Mit Musik der Beatles
Regie: Rüdiger Burbach
Musikalische Leitung: Till
Löffler
29. Mai 2012
Freilichttheater
6. Oktober 2011
Schweizer Erstaufführung
Grüezi Kabul
von Jörg Graser
Schweizerdeutsche Fassung
und Regie:
Deborah Epstein
1. Dezember 2011
Kabale und Liebe
von Friedrich Schiller
Regie: Barbara-David Brüesch
Kasimir und Karoline
von Ödön von Horváth
Regie: Markus Heinzelmann
Schweizer Erstaufführung
Fluchtwege
von Nick Wood
Regie: Rüdiger Burbach
Frohe Feste
von Alan Ayckbourn
Regie: Rüdiger Burbach
Schweizer Erstaufführung
Pinguine können keinen
Kuchen backen
von Ulrich Hub, ins Schweizerdeutsche übertragen
von Simon Froehling
Regie: Andreas Storm
Uraufführung
Festland
von Markus Werner
Regie: Hannes Glarner
Don Juan
oder Die Liebe zur Geometrie
von Max Frisch
Regie: Manuel Bürgin
5
In der Nähe
der grossen Stadt
von Ulrich Woelk | Uraufführung
THEO Vögelchen, was auch immer dich heute nervt: Es gibt eine Fertigkeit, die ich sehr schätze: Die des Vergessens. Sei lieb und nimm dir
ein Beispiel an mir. Alles, was mir nicht passt, habe ich unter der
Dusche innerhalb von wenigen Minuten aufs Virtuoseste vergessen.
Nur deswegen geht’s mir gut. Das ist mein Credo: Erinnern ist eine
Technik, Vergessen eine Kunst.
Nichts ist
so, wie es
scheint
JETTE Das ist ein zitabler Satz, Papa. Für diesen Satz verzeihe ich dir
eine Menge. Könntest du ihn mir schenken?
THEO Na, wer sagt’s denn? Das ist mein Vögelchen! Ich schenke dir
jeden Satz, den du willst. Philipp, komm her. Dieses Wochenende
wird ein sensationeller Erfolg. Jette hat Kurs auf den Nobelpreis
genommen. Du hast geheiratet. Und ich werde morgen sechzig. Ab
jetzt wird gefeiert. Wollen wir doch mal ehrlich sein: Es wagt ja keiner auszusprechen, aber in Wirklichkeit ist das Leben fantastisch!
Ulrich Woelk, In der Nähe der grossen Stadt
6
E
ine Familiengeschichte: Theo Maler, Chirurg, kann seit Jahren aufgrund eines mysteriösen Unfalls, bei
dem er seine rechte Hand verletzte,
nicht mehr praktizieren. Er hat sich
seinem Schicksal ergeben und erfreut sich des
Frührentnerdaseins und vor allem des reichlichen Genusses von Alkohol. Jetzt steht sein 60.
Geburtstag bevor. Mit seiner Frau Vera, die für
die Familie ihren Beruf als Schauspielerin an
den Nagel gehängt hat, lebt er seit einigen Jahrzehnten in einem grosszügigen Haus auf dem
Land, in der Nähe der grossen Stadt. Am Vortag
des grossen Festes kommt die Familie zusammen: Tochter Jette, eine preisgekrönte Schriftstellerin mit Hang zum Absinth, und Sohn Philipp, der wie sein Vater Arzt geworden ist. Zur
Überraschung aller hat Philipp geheiratet und
bringt seine frisch gebackene Ehefrau Yvi mit.
Dazu gesellen sich der ungelenke Nachbar Falk,
ein zu Geld gekommener Computerspezialist
mit Schwerpunkt Schweinemast, der heimlich
Jette liebt, sowie die kuriose Ahnenforscherin
Dr. Sieglinde Pretl, die die Familie mit einer
überraschenden Entdeckung konfrontiert …
Während Mutter Vera ständig versucht, die Risse zu kitten, und Theo sämtliche Widersprüche
ignoriert, brechen immer mehr Lebenslügen
auf. «In der Nähe der grossen Stadt» zeigt, was
für Familien schon immer gegolten hat: Nichts
ist so, wie es scheint. Daran hat sich auch in einer Zeit nichts geändert, in der die klassischen
Familienstrukturen zunehmend an Bindungskraft verlieren. So sehr wir auch das Gefühl haben mögen, uns von familiären Abhängigkeiten
emanzipiert zu haben: wir entkommen ihnen
letztlich nicht.
Ulrich Woelk hat sein Stück für unser Ensemble
geschrieben. Er entwirft eine Familiengeschichte mit Figuren, die uns bekannter vorkommen
könnten, als uns lieb ist. Das Stück ist Komödie
und Tragödie zugleich, zeigt ein schillerndes
Kaleidoskop von Menschen, ihre Sorgen und
Nöte, ihre Glücksmomente und vor allem ihre
massiven Schwierigkeiten mit der Wahrheit.
Ulrich Woelk, Jahrgang 1960, studierte Physik
und Philosophie in Tübingen. 1991 Promotion
in Physik an der Technischen Universität Berlin. Sein erster Roman, «Freigang», erschien
1990 im S. Fischer Verlag und wurde mit dem
Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Von 1988
bis 1995 arbeitete Ulrich Woelk als Astrophysiker an der TU Berlin. Sein erstes Theaterstück,
«Tod Liebe Verklärung», wurde 1993 am Schauspielhaus Köln uraufgeführt. Seit 1995 lebt
Ulrich Woelk als freier Schriftsteller in Berlin.
Sein Roman «Die letzte Vorstellung», erschienen 2002 beim Hoffmann & Campe Verlag,
wurde von Matti Geschonneck mit Heino Ferch
und Nadja Uhl in den Hauptrollen verfilmt und
mit dem Preis der Kritik beim Filmfestival in
Hamburg sowie dem Preis in der Kategorie Drama beim New-York-Festival ausgezeichnet. Für
sein Werk wurde Ulrich Woelk 2005 mit dem
Thomas-Valentin-Preis ausgezeichnet. Seine
Bücher und Essays sind in viele Sprachen übersetzt, unter anderem ins Chinesische, Französische, Englische oder Polnische.
Dieses Familiendrama inszeniert der künstlerische Leiter Rüdiger Burbach, der in der Spielzeit
2010 / 2011 «Fluchtwege» und «Frohe Feste» am
Theater Kanton Zürich herausbrachte.
Regie: Rüdiger Burbach
Bühne und Kostüme: Dieter Richter
Es spielen: Vera Bommer, Katharina von Bock,
Stefan Lahr, Anna-Katharina Müller, Suly Röthlisberger, Andreas Storm, Brencis Udris
Premiere: 15. September 2011
7
Wir alle
für immer
zusammen
Wir alle
für immer
zusammen
von Guus Kuijer
Deutsch von Sylke Hachmeister
POLLEKE Mein Lehrer ist in meine Mutter
verliebt! Mein Lehrer ist in meine
Mutter verliebt! Kann man sich was
Schrecklicheres vorstellen? NEIN!
Na ja, mein Vater und meine Mutter
sind schon lange geschieden. Verboten ist es also nicht direkt. Meine
Mutter ist eine liebe Mama. Mein
Lehrer ist ein netter Lehrer: Aber
die beiden zusammen? Das ist ja
wohl abartig.
Guus Kuijer, Wir alle für immer zusammen
8
Schweizer
Erstaufführung
Koproduktion
mit dem Theater
Winterthur
n
E
in ganz normaler Schultag wirft
das Leben der 11-jährigen Polleke
aus der Bahn. Auf die Frage ihres
Lehrers, was sie werden will, antwortet Polleke «Dichterin», wie ihr
Vater, auch wenn der keine Gedichte schreibt
und nur wie ein Dichter aussieht. Daraufhin
macht ihr Freund Mimun mit ihr Schluss, weil
es in seiner Kultur nicht erlaubt ist, dass Frauen Dichter werden. Wütend schreibt sie ihm:
«Deine Scheisskultur kannst du dir sonstwohin
stecken!», was aber nicht Mimun, sondern der
Lehrer in die Hände bekommt. Statt des geplanten Berufsprojekts will dieser nun ein Antirassismusprogramm starten. Pollekes Mutter ist
ausser sich: Polleke ist doch keine Rassistin! Sie
verlangt, dass das Projekt gestoppt wird, aber
genau in dem Moment muss sich der Lehrer in
Pollekes Mutter verlieben. Erwachsene können
so peinlich sein. Von nun an ist nichts mehr,
wie es war. Der Lehrer heisst jetzt Walter und
begegnet Polleke nachts im Hausflur. Mimuns
Mutter erklärt ihr, dass Mimun ein marokkanisches Mädchen heiraten soll, und Pollekes Vater
ist im Gefängnis gelandet, weil er Hasch nicht
nur konsumiert, sondern auch verkauft hat.
Wer ist hier eigentlich erwachsen? Und warum
machen Kühe glücklich, wenn alles andere aus
dem Lot geraten ist? Polleke gibt ihr Bestes, die
Erwachsenen wieder zur Vernunft zu bringen.
Guus Kuijer ist einer der bekanntesten niederländischen Jugendschriftsteller; er hat mit
Polleke eine Figur geschaffen, die das Zeug hat,
eine Berühmtheit der Kinderliteratur zu werden, vergleichbar mit Alice, Dorothy oder Pippi
Langstrumpf. Polleke hat all jene Dinge zu bewältigen, die den heutigen Alltag eines Kindes
ausmachen: Schule, Auseinandersetzungen mit
Freundinnen, erste Liebe, Konflikte auf dem
Schulweg, mit der Mutter und immer wieder
die Begegnungen mit dem suchtkranken Vater.
Kinder sind hier genauso Menschen wie alle
anderen – nur ein bisschen jünger. Das Buch
«Wir alle für immer zusammen» wurde 2001
mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
«Leicht, garantiert belehrungsfrei, witzig und
dennoch nachdenklich», lobte seinerzeit «Die
Welt».
Der Regisseur Klaus Hemmerle, ausgebildet
an der Zürcher Schauspiel-Akademie, war nach
Engagements am Schauspielhaus Zürich und
dem Heidelberger Theater jahrelang Protagonist unter der Intendanz von Friedrich Schirmer am Stuttgarter Staatstheater. Seit den
neunziger Jahren arbeitet er vermehrt als Regisseur an Bühnen wie dem Staatstheater Stuttgart, Staatstheater Karlsruhe, Theater Giessen
oder dem Theater Lübeck. Er hat ein besonderes Faible für Musiktheater und inszeniert auch
regelmäßig für Kinder und Jugendliche. Seine
Inszenierung «Nach Schwaben, Kinder!» am
Jungen Ensemble Stuttgart wurde zum Kinderund Jugendtheatertreffen 2011 nach Berlin eingeladen.
Regie: Klaus Hemmerle
Bühne und Kostüme: Johanna Maria Burkhart
Es spielen: Gerrit Frers, Silke Geertz, Julia Sewing
Premiere: 24. September 2011
im Foyer des Theater Winterthur
Für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene.
9
Grüezi Kabul
Volksstück
von Jörg Graser
D’SÜTTIGER
Spinnsch eigetli? Wiä laufsch dänn du umenand?
LARA
Dänk wiä me muess.
D’SÜTTIGER
Gsehsch us wiänen
Türkewitz.
LARA
Wänn ich jetz e Muslima
bi und fertig.
D
ie Wirtstochter vom «Golde­
nen Hahn» hat sich in einen
strenggläubigen Ägypter verguckt. Aber Araber sind, wie
die Wirtin sagt, nichts anderes
als «ungebremste Männer». Die Vorschriften,
die der Koran in punkto Frauen parat hat, dass
sie gehorsam, treu und verschwiegen sein sollen, leuchten dem Vater sofort ein. Als er entsprechende Massnahmen ergreift, kommt es
allerdings zum Ehekrach und zur Scheidung.
Er bricht nach Kabul auf und macht dort ein
Wirtshaus auf, in dem sich die Kfor-Truppen
allabendlich ein Kampfsaufen liefern. Endlich
kann er sich seinen Traum von der Vielweiberei verwirklichen. Zur Hochzeit seines Sohnes
bringt er seine drei afghanischen Ehefrauen in
die Heimat mit, doch seine Ehefrau sinnt auf
Rache. Es wird eine turbulente Feier, bei der
die Wirtin gründlich mit ihm, dem ägyptischen
Unruhestifter und dem Islam insgesamt abrechnet: «Wenn du hier einer sein willst, dann
musst du auch die entsprechenden Leberwerte
aufweisen. Wir haben hier eine Leitkultur, gegen die ist sogar die Kirche machtlos.»
Jetzt isch
Allah
D’SÜTTIGER
Ufs mal, hä! Ha gmeint
wellisch is Militär?
LARA
Jetz nümme. Jetz isch
Allah am Start.
Jörg Graser, Grüezi Kabul
10
Schweizer Erstaufführung
Schweizerdeutsche Übersetzung von Deborah Epstein
Die Regisseurin Deborah Epstein, die zuletzt
sehr erfolgreich Dürrenmatts «Der Richter
und sein Henker» am Theater Kanton Zürich
inszenierte, wird in ihrer Fassung das Stück
auf Schweizer Verhältnisse übertragen und in
Mundart übersetzen.
Jörg Graser, geboren 1951, studierte Politologie
und ist Absolvent der Münchner Filmhochschule. Er lebt als Regisseur und Autor in München
und Rinchnach. Jörg Graser hat zu zahlreichen
Filmen das Drehbuch geschrieben und sie zum
Teil selbst inszeniert. Ausgezeichnet wurden seine Filme unter anderem mit dem renommierten Grimmepreis, dem Bundesfilmpreis und
dem Publikumspreis bei den Filmfestspielen in
Cannes. Filme (Auswahl): «Trokadero», «Der
Irrenwärter», «Der Mond ist nur a nackerte Kugel», «Via Mala» (Fernsehdreiteiler nach John
Knittel) und «Abrahams Gold». Theaterstücke
(Auswahl): «Witwenverbrennung», UA Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Volker Hesse
(1980); «Die Wende», UA Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Max Färberböck (1987);
«Die Blinden von Kilcrobally» UA Burgtheater
Wien, Regie: Uwe-Eric Laufenberg (1998); «Servus Kabul», UA Bayerisches Staatsschauspiel
München, Regie: Franz Xaver Kroetz (2006).
Deborah Epstein absolvierte ihre Ausbildung
zur Schauspielerin an der Schauspiel-Akademie
in Zürich. Engagements an Theatern in Zürich,
Basel, Dortmund, St. Gallen und München.
Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Frank
Castorf, Christoph Marthaler, Stephan Müller,
Barbara Frey, Jossi Wieler, Uwe Eric Laufenberg, Werner Düggelin, Andreas Kriegenburg.
Seit 1992 führt sie Regie, zunächst mit Marcus
Mislin, seit 1998 im Alleingang. Regiearbeiten
u.a. am Staatstheater Stuttgart, Theater Basel, Luzerner Theater, Schauspielhaus Graz,
Schauspiel Leipzig, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken, Maxim Gorki Theater Berlin,
Staatstheater Mainz, Theater Freiburg, Theater
Aachen, Mainfrankentheater Würzburg und
am Theater Solothurn, wo sie vor kurzem die
sehr beachtete Schweizer Erstaufführung von
Jonas Hassen Khemiris «Fünf mal Gott» herausbrachte. Bis 2010 war Deborah Epstein Lehrbeauftragte für Schauspiel an der Universität
Mozarteum Salzburg.
Regie: Deborah Epstein
Bühne und Kostüme: Florian Barth
Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Suly
Röthlisberger, Andreas Storm, Brencis Udris u.a.
Premiere: 6. Oktober 2011
h am Start
11
Riesenwe
Kabale
und Liebe
LIEBE
F
RAS
von
Friedrich Schiller
erdinand liebt Luise, Luise liebt
Ferdinand und Ferdinand liebt
die Liebe. Er nennt sie ein «Riesenwerk». Doch wie lange kann dieses
Werk dem Druck von Standesgrenzen und Intrigen standhalten? Denn die Liebe
zwischen dem Präsidentensohn Ferdinand und
der bürgerlichen Luise ist von den Vätern nicht
gewollt.
Schillers Meisterwerk des «Sturm und Drang»
ist der erste Klassiker, den das neue Team am
Theater Kanton Zürich in Angriff nimmt. Ein
Stück, das zudem in der 40-jährigen Geschichte unseres Theaters noch nie auf dem Spielplan
stand.
eifers
Luises Vater, der Musiker Miller, missbilligt die
Beziehung aus Argwohn gegen den verwöhnten
Karrieristenspross und auch Präsident Walter
hintertreibt die Verbindung mit allen Mitteln.
Er hat für seinen Sohn eine Heirat mit Lady
Milford, der Geliebten des Herzogs geplant,
um seine eigene Laufbahn zu befördern. Als
sich Ferdinand widersetzt und seine Liebe verteidigt, spinnt der Präsident gemeinsam mit
seinem Sekretär Wurm eine perfide Intrige. Es
gelingt ihnen, Luise Ferdinand verdächtig zu
machen und so die grosse Liebe in ihrem Fundament zu erschüttern. Aus zärtlicher Verehrung wird rasende Eifersucht. Doch ist die Einschlagstelle wesentlich grösser als berechnet:
am Ende dieses Spiels um Liebe und Macht gibt
es nur Verlierer.
12
Friedrich Schiller, geboren 1759 in Marbach,
Sohn des Militärwundarztes J.C. Schiller. Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen.
Dorfschule, Lateinschule, auf Befehl des Herzogs Karl Eugen 1773 Eintritt in die Karlsschule
Stuttgart, dort Medizinstudium ab 1776. 1780
Regimentsmedicus in Stuttgart. Arrest und
Schreibverbot wegen Aufführung der «Räuber»
in Mannheim. Flucht über Mannheim (1783),
Leipzig (1785), Dresden nach Weimar (1787).
1789 Ernennung zum Professor der Geschichte
und Philosophie in Jena. 1799 erneute Übersiedelung nach Weimar. Enge Freundschaft mit
Johann Wolfgang Goethe. Schiller starb am 9.
Mai 1805 in Weimar. Werke (u.a.) «Die Räuber» (1781), «Kabale und Liebe» (1784), «Don
Carlos» (1787), «Wallenstein» (1800), «Die
Jungfrau von Orleans» (1801), «Maria Stuart»
(1801), «Die Braut von Messina» (1803), «Wilhelm Tell» (1804).
erk
SENDE
LUISE
Gift! Gift! O mein Herrgott!
FERDINAND
Deine Limonade war in der Hölle gewürzt. Du hast sie dem Tod
zugetrunken.
LUISE
Sterben! Sterben! Gott Allbarmherziger! Gift in der Limonade und
sterben! – O meiner Seele erbarme dich, Gott der Erbarmer!
FERDINAND
Keine Rettung, musst jetzt schon dahin – aber sei ruhig:
Wir machen die Reise zusammen.
Friedrich Schiller, Kabale und Liebe
Barbara-David Brüesch, geboren in Chur, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Inszenierungen
am TiF / Staatsschauspiel Dresden («Die Nacht
singt ihre Lieder» von Jon Fosse, «wünschen
hilft» von Sabine Harbeke), am Theaterhaus
Gessnerallee Zürich / Sophiensaele Berlin («Der
zweite Sonntag im Mai», «nur noch heute» von
Sabine Harbeke), am Theater Neumarkt in Zürich / Roter Salon Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin («Salzwasser» von Conor McPherson), am Stadttheater Chur / Theater Marie
(«Messer in Hennen» von David Harrower,
«Sumsum» von Laura de Weck) sowie am Stadttheater Bern («Das Fest» von Tomas Vinterberg,
«Die Buddenbrooks» in der Fassung von John
von Düffel). Seit 2005 regelmässig Inszenierungen am Staatstheater Stuttgart (u.a. «Fräulein
Julie» von Strindberg, «Emilia Galotti» von Lessing, «Eines langen Tages Reise in die Nacht»
von O’Neill); am Staatstheater Mainz (Shakespeares «Hamlet», Tolstois «Anna Karenina»),
am Schauspielhaus Wien (u.a. «schlafengehen»
von Gerhild Steinbruch), und am Luzerner Theater («Schuld und Sühne» nach Dostojewski).
Zuletzt führte sie bei «Fröhliche Geister» von
Noel Coward am Schauspielhaus Graz Regie.
Das Projekt «Der zweite Sonntag im Mai» wurde
zum Impulse-Festival eingeladen, «Die zehn Gebote» vom Schauspielhaus Wien an die Ruhrtriennale 2010. 2004 erhielt sie eine Einladung zum
Festival «radikal jung» nach München, 2005 an
die Werkstatttage des Burgtheater Wien.
sucht
Barbara-David Brüesch ist Preisträgerin des
Förderpreises der Stadt Chur sowie des Kantons
Graubündens, der Stadt Berlin und vom Eliettevon-Karajan-Kulturpreis.
Regie: Barbara-David Brüesch
Bühne: Damian Hitz
Kostüme: Corinne Rusch
Musik: Gaudenz Badrutt und Christian Müller
Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer,
André Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm,
Brencis Udris u.a.
Premiere: 1. Dezember 2011
13
D
ie komische Katastrophe be­
ginnt, als sich Bauer Darry Berrill, wie schon so oft, mit seiner
Frau Lizzie über die Frage streitet, wer von ihnen die schwerere
Arbeit zu leisten habe.
Aufgrund dessen tauschen sie die Rollen: Lizzie geht mähen und Darry stürzt sich in die
Hausarbeit, unterstützt von seinem halbblinden Freund und Nachbarn Barry Derrill. Die
beiden frisch gebackenen Helden des Haushalts
tappen von einer Katastrophe in die nächste,
denn in O‘Caseys Slapstick-Klassiker vollzieht
sich der Untergang der Berrillschen Küche als
Kampf mit den Tücken der Haushaltsobjekte in
immer neuen Clownerien bis zum fulminanten
Showdown …
Am Ende gibt es keine Gewinner, aber eine Gewissheit: dass wir uns nicht einzubilden brauchen, den ganz normalen Wahnsinn des täglichen Lebens beherrschen zu können.
Sean O'Caseys «Das Ende vom Anfang» ist ein
Meilenstein irisch-britischen Humors, inszeniert von Felix Prader, der zuletzt mit grossem
Erfolg «Die Grönholm-Methode» am Theater
Kanton Zürich in Szene setzte.
Das Ende
vom
Anfang
Komödie von Sean O’Casey
Deutsch von Johanna und Martin Walser
14
Sean O'Casey, geboren 1880, war ein irischer
Freiheitskämpfer, Sozialist und Dramatiker.
Durch die kritischen Darstellungen des irischen
Freiheitskampfes in seinen Werken gilt er als
einer der grössten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. In einem Dubliner Slum wurde er als
letztes von 13 Kindern protestantischer Eltern
geboren und «auf der Strasse» erzogen. Er war
Botenjunge, Bau- und dann Bahnarbeiter. Der
Autodidakt trat der Gälischen Liga und der Gewerkschaft bei und verfasste Kampfschriften.
Beim Osteraufstand 1916 wurde er verhaftet
und entging nur knapp der Exekution. Danach
begann O’Casey mit grossem Erfolg, sozial- und
gesellschaftskritische Theaterstücke zu schreiben. Von 1923 bis 1927 wurden sie ausnahmslos
am legendären Dubliner Abbey Theatre aufgeführt. Als 1927 jedoch O’Caseys Antikriegsstück
«The Silver Tassie» von dessen Direktor William
Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann
als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater
am Neumarkt, war dann Assistent von Peter
Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere
Male inszeniert hat, u.a. Robert Walsers «Familienszenen» und 1995 die deutschsprachige
Erstaufführung von Yasmina Rezas «Kunst»,
die immer noch zu sehen ist: mittlerweile am
Burgtheater Wien. Mit seiner Inszenierung
von Javier Tomeos «Mutter und Söhne» war
er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Darüber hinaus hat er u.a. in Genf, Basel, Bern,
Zürich, Düsseldorf, Bochum, Köln, Mainz, in
den USA, in Frankreich und in Spanien als freier Regisseur gearbeitet. Er ist Übersetzer von
Theaterstücken, hat mehrere Romane für die
Bühne bearbeitet und unter anderem an der
französischen nationalen Schauspielschule in
«Das Lachen ist eine fröhliche
Erklärung des Menschen, dass das
Leben lebenswert ist.» Sean O’Casey
Butler Yeats abgelehnt wurde, wanderte er nach
England aus. In seinem selbsterwählten Exil
starb 1964 der Revolutionär, der zum Schriftsteller geworden war und dessen Werk, nach
Heinrich Böll, «biblische Ausmaße und Größe»
besitzt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen
neben «Das Ende vom Anfang» (1937) noch
«Juno und der Pfau» (1924, verfilmt von Alfred
Hitchcock) sowie «Purpurstaub» (1940 – 45).
Strassburg und am Mozarteum in Salzburg unterrichtet.
Regie: Felix Prader
Bühne und Kostüme: Werner Hutterli
Es spielen: Silke Geertz, Stefan Lahr,
Andreas Storm
Premiere: 26. Januar 2012
15
Help!
Mit Musik der
A Day
D
as Theater Kanton Zürich
entwickelt einen musikalischen Abend mit der grossartigen und unsterblichen
Musik der Beatles. Das Ensemble singt und spielt sich durch komische,
anrührende, alltägliche und aberwitzige Situationen. Die Musik und die Texte der «Fab
Four» dienen als Folie für Wettbewerb, Missgunst, Konkurrenzdruck, (unglückliche) Liebe, Neid, Hass, Einsamkeit, Triumph, Erfolg
und einfach Spass und Freude.
In einer PR-Agentur, in der Filmspots, Zeichnungen und ähnliches im Entwurfsstadium
hergestellt werden, treffen vier Werber aufeinander. Eines schönen Freitagabends – alle
freuen sich auf das wohlverdiente Wochenende – schaltet sich ihr Chef per Videoscreen
in die Agentur. Er informiert seine «Creative Agents», dass ihm durch die Vermittlung
einer geheimen Kontaktperson ab nächsten
Monat ein Beatles-Song lizenzfrei für Werbezwecke zur Verfügung stünde. Welcher Song
dies sei, und ob es überhaupt zu dem Deal
komme, hinge allerdings davon ab, wie gut
16
When I Was Younger,
So Much Younger Than
Today, I Never Needed
Anybody's Help In Any
Way. But Now These
Days Are Gone, I‘m Not
So Self Assured, Now I
Find I‘ve Changed My
Mind I‘ve Opened Up
The Doors.
John Lennon,
Paul McCartney, Help
Beatles Uraufführung
In The Life
(Arbeitstitel)
der Spot dem Unbekannten gefalle. Der Chef
gibt also seinen Kreativen den Auftrag, innerhalb kürzester Zeit die perfekteste und brillanteste Werbung mit Beatlesmusik zu kreieren,
die die Welt je gesehen hat. So weit, so gut, aber
die Zeit drängt: Alle müssen ihre Ideen und
Konzepte bis Montagfrüh abgeliefert haben.
Die vier werden also übers Wochenende in der
Agentur eingesperrt. Diese Situation setzt die
Kollegen extrem unter Druck, reizt und nervt
sie, weil ihnen neben dem Erfolgs- und Originalitätszwang und der Angst, eventuell den Job
zu verlieren, auch noch das freie Wochenende
entgeht. Es entstehen Konflikte, Intrigen, Kungeleien und auch ungeahnte Liebschaften.
Ein Abend zwischen «Hilfe» über «Alles, was
du brauchst, ist Liebe» bis hin zu «Lass es sein!»
Rüdiger Burbach, geboren 1966, lebt seit 1993
in Zürich. Theaterstationen: Theater Basel, Baracke des Deutschen Theaters Berlin, Schillertheater Berlin, Theater am Kurfürstendamm,
Schauspiel Bonn, Schauspiel Essen, Schauspiel
Frankfurt, Ernst Deutsch Theater Hamburg,
Theater Ingolstadt, Theater Krefeld Mönchen-
gladbach, Luzerner Theater, Staatstheater
Mainz, Staatstheater Meiningen, Theater Regensburg, Staatstheater Stuttgart, Staatstheater
Wiesbaden, Casinotheater Winterthur, Theater
Kanton Zürich, Comedy Bühne Weisser Wind,
Das Zelt-Schweizer Tourneetheater, Maaghalle
Zürich, Millers Studio, Schauspielhaus Zürich.
Seit der Spielzeit 2010 / 11 ist er der Künstlerische Leiter des Theater Kanton Zürich. In der
vergangenen Spielzeit inszenierte Burbach die
Schweizer Erstaufführung von Nick Woods
«Fluchtwege» sowie Alan Ayckbourns «Frohe
Feste».
Regie: Rüdiger Burbach
Musikalische Leitung: Till Löffler
Bühne und Kostüme: Beate Fassnacht
Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer,
Stefan Lahr, Till Löffler, Brencis Udris
Premiere: 22. März 2012
17
Kasimir
und Karoline
von Ödön von Horváth
K
asimir, der gerade seine Arbeit
als Chauffeur verloren hat, will
sich auf dem Oktoberfest mit seiner Freundin amüsieren. Weil er
befürchtet, Karoline könnte ihn
als Arbeitslosen weniger lieben, geraten sie in
Streit, und er lässt sie stehen. Noch ein zweites Liebespaar streift über den Jahrmarkt: der
Merkl Franz und seine Erna. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit kleinen Diebstählen.
Kasimir lernt sie kennen und steht prompt
bei einem Diebstahl Schmiere. Franz wird geschnappt und kommt ins Gefängnis, Kasimir
kümmert sich um Erna. Karoline bandelt mit
dem Zuschneider Schürzinger an und lernt
durch ihn Kommerzienrat Rauch kennen, der
zum betuchten Gönner wird. Bei einer Spritztour erleidet der betagte Rauch am Steuer seines Wagens einen Herzanfall und Karoline
rettet ihm das Leben. Doch nach dem Vorfall
will er nichts mehr von ihr wissen. Zurück auf
dem Rummel wollen Kasimir und Karoline sich
versöhnen, doch vergebens. Das gegenseitige
Vertrauen ist zerstört und zuletzt begnügen
sich beide mit den Partnern, die die Umstände
18
ihnen zugespielt haben: Karoline mit Schürzinger und Kasimir mit Erna.
Horváths Volksstück aus dem Jahre 1932 portraitiert die Menschen in Zeiten der persönlichen wie auch der weltwirtschaftlichen Krise.
Motto: Und die Liebe
Ödön von Horváth, Kasimir und
Es vereint den scharfen Kontrast zwischen der
desillusionierten Gefühlswelt der Figuren und
dem kitschig-süssen Abgesang gängiger Schlagertexte. Horváth selbst nennt es «eine Ballade
von stiller Trauer, gemildert durch Humor, das
heisst durch die alltägliche Erkenntnis: Sterben
müssen wir alle!»
Die diesjährige Freilichtproduktion bringt mit
Horváths Klassiker des Volkstheaters ein Stück
auf die Bühne, das passenderweise ohnehin im
Freien, auf der «Wiesn» des Münchner Oktoberfests, spielt.
Ödön von Horváth wurde unter dem Namen
Edmund Josef von Horváth 1901 im kroatischen
Fiume (heute: Rijeka) geboren, er starb 1938 in
Paris. Der Vater stammt aus Slavonien, die Mutter kommt aus einer ungarisch-deutschen k.u.k.
Militärarztfamilie. In Wien macht er 1919 an
einem Privatgymnasium Abitur und schreibt
sich noch im selben Jahr an der Universität
München ein, wo er bis zum Wintersemester
1921 / 22 psychologische, literatur-, theater- und
kunstwissenschaftliche Seminare besucht. Horváth beginnt 1920 zu schreiben. Im März 1938
höret nimmer auf.
Karoline
fährt Horváth nach Budapest und Fiume, bereist einige andere Städte und kommt Ende Mai
nach Paris. Am 1. Juni wird er auf der Champs
Élysées von einem durch Blitzschlag herunter
fallenden Ast erschlagen. Werke (u.a.): «Der
ewige Spiesser» (1930), «Geschichten aus dem
Wiener Wald» (1931), «Glaube, Liebe, Hoffnung» (1932), «Kasimir und Karoline» (1932),
«Jugend ohne Gott» (1937), «Ein Kind unserer
Zeit» (1938).
Markus Heinzelmann, 1968 in Karlsruhe geboren. Mit dem eigenen Stück «absurd?» erhält
er den Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis. Während des Studiums der Germanistik und Philosophie in Würzburg und Hamburg
bereits Mitglied in freien Theatergruppen u.a.
in Mainz und Berlin. Seit 1990 Assistenzen sowohl fürs Fernsehen als auch im Theater: so
auf Kampnagel in Hamburg, am Staatstheater Mainz, im Theater Konstanz. Entwicklung
eigener Projekte in der freien Szene. Mit der
Gruppe «Free Pop Society» Aufführungen in
den Sophiensælen, Berlin. Seit 1999 bis 2004 als
freier Regisseur tätig in Mainz, Bielefeld, Kassel, Lübeck, Berlin, Linz, Konstanz und Bern.
Von 2004 bis 2011 war Markus Heinzelmann
Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer am
Theaterhaus Jena. Dort inszenierte er u.a. «Die
Dreigroschenoper», «Die Nibelungen», «Wilhelm Tell» und «Der Sturm» als Freilichtspektakel zur Eröffnung der Kulturarena in Jena.
Zuletzt die Trilogie «Gotham City I-III» von
Rebekka Kricheldorf. Weiterhin arbeitete Markus Heinzelmann als freier Regisseur u.a. am
Theater Bremen, am Staatstheater Dresden und
regelmässig am Deutschen Schauspielhaus in
Hamburg.
Regie: Markus Heinzelmann
Es spielen: Vera Bommer, André Frei,
Stefan Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris u.a.
Freilicht-Premiere: 29. Mai 2012
19
fest
Theaterfest zur Eröffnung
der Spielzeit im Theater
Kanton Zürich
10. September 2011 ab 16 Uhr. Eintritt frei
Hereinspaziert!
N
ach dem erfolgreichen Auftakt
im vergangenen Jahr, möchten
wir Sie auch 2011 wieder anlässlich der Spielzeit­er­öffnung zum
Theaterfest in unser Stammhaus an die Scheideggstrasse 37 nach Winterthur einladen. Ensemble und Team freuen sich,
Sie mit theatralischen Kostproben auf die Jubiläumssaison – die 40. Spielzeit – einzustimmen.
Wir werden auch in diesem Jahr Führungen
hinter die Kulissen anbieten, planen Lesungen,
20
Performances, Musikalisches und Szenisches
in allen Räumen des Theaters. Die Programmschwerpunkte am Nachmittag widmen sich den
jüngeren Besuchern, am Abend gibt es dann
eine spielerische Vorschau auf die Stücke der
kommenden Theatersaison.
Dazu gibt’s Musik, reichlich Essen & Trinken
und jede Menge Gelegenheit unser Ensemble
aus nächster Nähe zu erleben.
Zurückgeblickt.
Impressionen aus der Spielzeit 2010 / 2011
André Frei und Stefan Lahr in «Der Richter und sein Henker»
André Frei und Andreas Storm in «Der Richter und sein Henker»
Andreas Storm in «Die Grönholm-Methode»
Katharina von Bock in «Die Grönholm-Methode»
Stefan Lahr und Katharina von Bock in «Die Grönholm-Methode»
Vera Bommer in «Fluchtwege»
Brencis Udris und Vera Bommer in «Fluchtwege»
Brencis Udris in «Fluchtwege»
Vera Bommer, Cathrin Störmer, Katharina von Bock
und Andreas Storm in «Frohe Feste».
Cathrin Störmer in «Frohe Feste»
Katharina von Bock in «Frohe Feste»
Vera Bommer und Brencis Udris in «Pinguine können keinen Kuchen backen»
André Frei in «Pinguine können keinen Kuchen backen»
Cathrin Störmer in «Pinguine
können keinen Kuchen backen»
Stefan Lahr und Vera Bommer in «Festland»
Brencis Udris und Anna-Katharina Müller in «Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie»
Katharina von Bock
Das
André Frei
Ensemble
Stefan Lahr
40
Vera Bommer
Andreas Storm
Brencis Udris
Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Künstlerische Leitung
Rüdiger Burbach
Verwaltungsleitung
Dr. Peter Arnold
Leitender Dramaturg
Uwe Heinrichs
Gastspielorganisation
Robert Knarr
Betriebsbüro
Denise Rickenbacher
Finanzen und Personal
Ursula Halter
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Uwe Heinrichs
Regie
Barbara-David Brüesch
Manuel Bürgin
Rüdiger Burbach
Deborah Epstein
Hannes Glarner
Markus Heinzelmann
Klaus Hemmerle
Felix Prader
Andreas Storm
Regieassistenz
Martina Berli
Johanna Böckli
Ensemble
Katharina von Bock
Vera Bommer
André Frei
Stefan Lahr
Andreas Storm
Brencis Udris
Gäste
Sandro Corbat
Gerrit Frers
Silke Geertz
Till Löffler
Anna-Katharina Müller
Suly Röthlisberger
Julia Sewing
Cathrin Störmer
Ausstattung
Florian Barth
Johanna Maria Burkhart
Beate Fassnacht
Kathrine von Hellermann
Damian Hitz
Werner Hutterli
Rudolf Jost
Nino Kündig
Barbara Mens
Dieter Richter
Christian Rinke
Corinne Rusch
Stefan Schwarzbach
Musik
Gaudenz Badrutt Christian Müller
Sandro Corbat
Till Löffler
Roger Müller
Technische Leitung
Kaj Evers,
Beleuchtungsmeister
Flurin Ott, Bühnenmeister
Bühnentechnik
Alessandro Gervasi
Jamal Hojaij-Huber
Urs Hugentobler
Virginia Ott
Rahel Walther
Auszubildender
Veran­staltungsfachmann
Patrick Schneider
Bühnenbau
Stefan Schwarzbach,
Werkstattleitung
Heidi Schmid
Requisite
Heidi Schmid
Kostümatelier
Franziska Lehmann,
Gewandmeisterin
Graziella Galli,
Gewandmeisterin
Iris Barmet, Mitarbeit
Garderobe
Iris Barmet
Graziella Galli
Fundus
Iris Barmet
Hausdienst
Mato Rajic
41
Theater für und in Schulen
Theater für Kinder, Jugendliche und Schulen
spielt am Theater Kanton Zürich eine zentrale
Rolle. Wir haben seit der vergangenen Spielzeit
wieder ein Kinder- und ein Jugendstück im Spielplan und werden in der Spielzeit 2011/2012 ein
weiteres Stück für junge Menschen ab 10 Jahren
neu produzieren. Es sind Stücke, die speziell auf
Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind, aber
darüber hinaus, wie unsere Erfahrung zeigt,
auch Erwachsene ansprechen. Eine Besonderheit
unseres Theaters ist, dass wir problemlos in der
Lage sind, alle angebotenen Stücke auch in den
Schulen direkt zu zeigen.
Einführungen und Nachgespräche
für Schulen
Zur Vorbereitung des Theaterbesuchs bieten wir
Einführungen an, welche die Schulklassen auf
das Stück einstimmen und über zentrale Themen der Inszenierung informieren. In Nachgesprächen kann über die Aufführung diskutiert
und offene Fragen beantwortet werden.
Probenbesuche
Wir laden Sie herzlich ein zu einem Probenbesuch! Erleben Sie, wie die Schauspieler und Regie
Szenen erarbeiten und eine Inszenierung entsteht.
Blick hinter die Kulissen
Wir bieten die Gelegenheit, bei einer Führung
die Welt hinter den Kulissen kennen zu lernen,
und beantworten alle Ihre Fragen.
Individuelle Beratung
Lehrerinnen und Lehrer bekommen auf Anfrage
von uns eine individuelle Beratung zu allen klassenrelevanten Themen unseres Theaters.
42
Materialmappen
Zu allen Inszenierungen stellen wir Ihnen Materialmappen zusammen. Darin finden sich Informationen zum Stück und zur Inszenierung.
Die Materialmappen werden auf Anfrage kostenlos zugeschickt.
Kontakt
Robert Knarr, [email protected] oder 052 232 87 17
Uwe Heinrichs, [email protected] oder
052 212 14 42
Folgende Stücke haben wir speziell für
Schulklassen im Angebot:
Ab 5 Jahre (Auch für
Vorschule und Kinder­
garten geeignet)
Pinguine können
keinen Kuchen
backen
von Ulrich Hub. Ins
Schweizerdeutsche übertragen von Simon Froehling.
Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Cathrin
Störmer, Brencis Udris. Regie: Andreas Storm
Zwei Pinguine entdecken eine Quarktorte. Sie
haben einen Mordsappetit. Was tun? «Denkst du
dasselbe, was ich denke?» fragt der eine Pinguin
den anderen. «Und wenn wir erwischt werden?»
«Backen wir einfach einen neuen Kuchen.» «Pinguine können keinen Kuchen backen.» Egal: sie
verputzen den Kuchen bis auf die letzte Rosine.
Da erscheint ein extrem kurzsichtiger Maulwurf,
der sich als Besitzer des Kuchens herausstellt. Die
Pinguine haben alle Mühe, ihn von dem nicht
mehr vorhandenen Backwerk abzulenken. Als
dann noch ein unangenehmes Huhn mit einem
verrückt gewordenen Staubsauger auftaucht, ist
das Chaos komplett …
«Eine knappe Stunde dauert die Vorstellung,
dann haben die Pinguine zwar immer noch
keine Torte gebacken, aber das neue Ensemble
vom Theater Kanton Zürich hat gezeigt, dass es
auch für Kinder ganz grosses Theater machen
kann.»
DRS 1
Ab 10 Jahre
Wir alle für immer zusammen
von Guus Kuijer. Schweizer Erstaufführung
Es spielen: Gerrit Frers, Silke Geertz,
Julia Sewing. Regie: Klaus Hemmerle
Koproduktion mit dem Theater Winterthur
Näheres zum Stück auf den Seiten 8 / 9.
Ab 12 Jahre
Fluchtwege
von Nick Wood. Schweizer Erstaufführung
Es spielen: Vera Bommer und Brencis Udris
Regie: Rüdiger Burbach
In «Fluchtwege» geht es um die Auflösung von
Heimat, das Nichtdazugehören in einer fremden
Gesellschaft; aber auch um die kleinen hoffnungsvollen Neuanfänge.
«Wie anrührend, im besten
Sinn zu Herzen gehend
Vera Bommer und
Brencis Udris die
innere traumatische
Ent­wick­lung von
Riva und Andrea
spielen und trotzdem
den Tenor jugendlicher Frische und
heiterer Naivität treffen, das
ist ganz einfach grossartig.»
Zürcher Landzeitung
Ab 15 Jahre
Kabale und Liebe
von Friedrich Schiller
Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer,
André Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris u.a. Regie: Barbara-David Brüesch
Näheres zum Stück auf den Seiten 12/13.
Riva und ihr Bruder Andrea sind als Flüchtlinge in die Schweiz gekommen. Ihr Vater wurde
Opfer des totalitären Regimes, vor dem sie mit
ihrer Mutter geflohen sind. Doch nach ihrer Ankunft hören die Probleme und Diskriminierungen nicht auf.
43
Profil
Volkstheater
Mit Volkstheater ist kein einheitlicher Inszenierungsstil gemeint. Im Gegenteil. Das Theater
Kanton Zürich strebt eine grosse Vielseitigkeit
an. Ganz unterschiedliche Regisseure zeigen
mit ihren jeweiligen künstlerischen Handschriften ein breites Spektrum an Theaterformen und -sprachen. Für uns ist es wichtig, dass
die Theaterarbeit mit der Lebenswirklichkeit
der Menschen im Kanton Zürich zu tun hat:
Wir machen zeitgenössisches Volkstheater mit
relevanten Themen.
Ein professionelles Theater
Professionalität ist nicht an ein festes Haus wie
ein Stadttheater gebunden. Im Gegenteil: Die
Anfänge des Berufstheaters lagen ja bei den
wandernden Truppen. Die Städte waren oft zu
klein, um genügend Publikum zu generieren.
Also musste man, um überleben zu können, immer wieder weiterziehen. Das Theater Kanton
Zürich steht als Wanderbühne in bester professioneller Tradition. Rund 30 feste und über 20
freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am
Theater beschäftigt.
Heute hier, morgen dort. Jeden Tag
an einem anderen Ort
Darin liegt die Besonderheit des Theater Kanton Zürich. Als Wanderbühne sind wir unterwegs und spielen immer wieder woanders – in
den Gemeinden und Schulen des Kantons. Wir
kommen in die Gemeinden und schaffen die
Möglichkeit, gemeinsam mit Nachbarn und
Bekannten einen Theaterabend zu erleben, der
44
auch an den folgenden Tagen Gesprächsstoff
bietet. Für ein paar Stunden verwandeln wir
den Gemeindesaal oder die Mehrzweckhalle in
ein Theater und schenken dem örtlichen Publikum einen anregenden, berührenden, oder
komischen, aber auf jeden Fall unterhaltsamen
Abend. Ebenso pflegen wir den Kontakt zum
jungen Publikum. In öffentlichen, aber auch
in Schulvorstellungen gehen wir spielerisch auf
Themen ein, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. Wir bringen jungen Menschen Theater als grossartige Möglichkeit näher, sich mit
sich und der Welt auf lustvolle Weise auseinanderzusetzen. Dafür gehen wir in die Schule und
bringen mit, was zum Theater gehört: Bühnenbild, Kostüme, Licht und natürlich Schauspielerinnen und Schauspieler.
In Winterthur
In Winterthur, im Grüzequartier, an der Scheideggstrasse 37, hat das Theater Kanton Zürich
seinen Sitz. Hier werden die Bühnenbilder gebaut, die Kostüme geschneidert und die Stücke
geprobt. Für die Vorstellungen in Winterthur
verwandelt sich der Probenraum in ein intimes
Theater für 150 Zuschauer. Hier finden die Premieren und die ersten Vorstellungen statt, zu
denen das Winterthurer Publikum und die Veranstalter aus den Gemeinden ganz besonders
willkommen sind.
Theater für alle
Das Theater Kanton Zürich spricht alle Bevölkerungsschichten an. Seine Inszenierungen
richten sich nicht nur an Erwachsene. Es gibt
Stücke für Kinder und für Jugendliche; diese
werden öffentlich gespielt oder direkt in den
Schulen. Im Sommer ist das Theater mit einer
Freilichtinszenierung in den Gemeinden unterwegs: diese eignet sich für die ganze Familie.
Wir kommen auch zu Ihnen …
Das Theater Kanton Zürich kommt auch zu Ihnen: in Ihre Gemeinde und an Ihre Schule. Sie
wählen aus unserem Spielplan ein Stück und
machen dem Theater Terminvorschläge. Robert
Knarr gibt Ihnen gerne Auskunft und nimmt
Ihre Bestellung entgegen:
Robert Knarr, Gastspielorganisation:
052 232 87 17 oder [email protected]
Steckbrief
»» Das Theater Kanton Zürich ist ein mobiles
Berufstheater mit Sitz in Winterthur und besteht seit 1971.
»» Es versteht sich als Theater der Zürcher Gemeinden und spielt dort den grössten Teil
seiner Vorstellungen.
»» Es wird getragen von der Genossenschaft
Theater für den Kanton Zürich, in der z.Zt.
110 politische Gemeinden (rund zwei Drittel
der Gemeinden) und rund 350 Privatpersonen Mitglied sind.
»» Mit dem Kanton Zürich besteht ein Subventionsvertrag. Die Subvention des Kantons
deckt rund die Hälfte des betrieblichen Aufwands.
»» Die Zürcher Kantonalbank als Hauptsponsor unterstützt das Theater seit dessen Anfängen mit einem substanziellen Beitrag.
»» Mit jährlichen Genossenschaftsbeiträgen
leisten die Mitgliedsgemeinden und die privaten Mitglieder ihren Anteil an die Kosten
des Theaters.
»» Die Gemeinden haben keine feste Verpflichtung, Vorstellungen zu übernehmen. Sie
wählen aus dem Angebot des Theaters aus
und kaufen Vorstellungen in unterschiedlichem Rhythmus ein.
»» Zu den Vorstellungen in den Gemeinden des
Kantons Zürich kommen vereinzelte Abstecher in die Gastspielhäuser der deutschsprachigen Schweiz: z. B. Schaffhausen, Baden,
Chur, Aarau, Glarus, Thun, Freiburg oder
Zug.
»» Unterstützt wird das Theater Kanton Zürich
zusätzlich durch einen Gönnerverein, Freunde Theater Kanton Zürich, und einen Publikumsverein, Theaterclub Theater Kanton
Zürich.
»» Zum 40-jährigen Jubiläum hat der Lotteriefonds des Kantons Zürich einen grosszügigen
Infrastrukturbeitrag gesprochen.
45
Der Theaterclub TCTZ!
Die Freunde Theater
Kanton Zürich
Der Theaterclub, 1992 zur Unterstützung des
Theater Kanton Zürich gegründet, bildet mit
rund 500 Mitgliedern unser treuestes Stammpublikum. Clubmitglieder erhalten alle Informationen des Theater Kanton Zürich zugestellt,
werden zu allen Neu-Inszenierungen eingeladen
und erhalten zusätzlich zwei Freikarten für eine
Vorstellung ihrer Wahl. Als Mitglied des Theaterclubs unterstützen Sie das Theater und kommen gleichzeitig in den Genuss eines günstigen
Angebots. Einmaliges Angebot in der Spielzeit
2011 / 2012: Sie sehen wieder sieben Produk­
tionen (statt wie bis 2010 vier) bei gleichem
Betrag.
Mit der Gesellschaft der Freunde des Theaters für den Kanton Zürich wurde ein Gefäss
für grössere Spendenaktionen bei Firmen und
Privatpersonen geschaffen. Die Freunde unterstützen aktiv die Sammelaktionen, die Investitionen in die betriebliche Substanz des Theaters
ermöglichen. Mit einem jährlichen Beitrag von
mindestens Fr. 100.– besteht die Möglichkeit,
Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Ihr Beitrag
Einzelmitgliedschaft jährlich Fr. 70.–
Paarmitgliedschaft jährlich Fr. 110.–
Unser Angebot
»» Freier Eintritt zu den Clubvorstellungen
jeder neuen Inszenierung
»» Zwei Freikarten für eine Vorstellung Ihrer
Wahl
»» Der Monatsspielplan wird Ihnen kostenlos
zugestellt
Wenn Sie mit Mitglied des Theaterclubs
TCTZ! werden wollen, rufen Sie uns an
(Telefon 052 212 14 42) oder schicken eine
E-Mail an [email protected]. Wir senden Ihnen
dann gerne alle Unterlagen zu.
Die Freunde Theater Kanton Zürich haben mit
ihrer Sammelaktion einen finanziellen Beitrag
an die sicherheitstechnische Anpassung an unsere Zuschauertribüne geleistet. Wir bedanken
uns bei folgenden Spenderinnen und Spendern:
Bütec Technik AG, Bülach; Credit Suisse Group;
Johann Jacob Rieter-Stiftung, Winterthur; Kibag Management AG, Zürich; Profitech AG,
Winterthur; Sulzer AG, Winterthur; SwissLife
Stiftung Perspektiven, Zürich; Robert und Katharina Bossart, Brütten; Emil Gehri, Grüningen; Karl Griesser, Marthalen; Günter Heuberger, Seuzach; Robert Heuberger, Winterthur;
Gisela und Willi Horber, Dachsen; Karl Lüönd,
Räterschen; Benno A. Maechler, Küsnacht;
Erich Müller, Winterthur.
Wenn Sie ein Freund oder eine Freundin
werden wollen, rufen Sie uns an (Telefon 052
212 14 42) oder schicken eine E-Mail an info@
tkz.ch.
Das Theater für den Kanton Zürich im Web
Die aktuellen Spielorte und -daten sowie weitere Infor­mationen zum Theater Kanton Zürich
finden Sie im Internet, hier können Sie auch unseren Newsletter bestellen:
www.theaterkantonzuerich.ch | www.tkz.ch
Ausserdem können Sie uns bei Facebook besuchen.
46
Genossenschaft Theater
für den Kanton Zürich
Service
Die Genossenschaft ist Trägerin des Theater Kanton Zürich, sie bildet die betriebliche, kulturpolitische und finanzielle
Grundlage des Theaters. Die Mitglieder
sind Gemeinden und Privatpersonen.
Adresse:
Scheideggstrasse 37 | Postfach
8401 Winterthur | www.tkz.ch
www.theaterkantonzuerich.ch
Telefon: 052 212 14 42 | Fax: 052 212 88 19
[email protected]
Beitrag als Gemeinde
Anteilschein von Fr. 300.– pro 1 000 Einwohner
Jahresbeitrag von Fr. –.80 pro Einwohner
Beitrag als Privatgenossenschafter / in
Anteilschein von Fr. 300.–
Jahresbeitrag von Fr. 50.–
Unser Angebot
Grosszügiger Rabatt beim Einkauf von
Vorstellungen für die Gemeinde.
Einladung und freier Eintritt zu den Premieren des Theater Kanton Zürich.
Zustellung des Monatsspielplans.
Wenn Sie mehr Informationen wün­
schen oder Mitglied werden möchten,
rufen Sie uns an (Telefon 052 212
14 42) oder schicken eine E-Mail an
[email protected]. Wir senden Ihnen dann
gerne alle Unterlagen zu.
Kartenreservation für Vorstellungen in
Winterthur:
Telefon: 052 212 14 42
[email protected]
Kartenreservation bei Vorstellungen
ausserhalb Winterthurs:
beim jeweiligen lokalen Veranstalter
Gastspielorganisation:
Robert Knarr
Telefon: 052 232 87 17 | [email protected]
Bürozeiten:
Montag bis Freitag 9 – 17 Uhr
Kostümverleih:
Dienstag von 10 – 17.30 Uhr
Telefon: 052 212 03 26
Vorstand Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich
Meinrad Schwarz, Elsau, Präsident
Karl Griesser, Marthalen, Vizepräsident
Hansjörg Baumberger, Uster
Martin Farner, Oberstammheim
Stefan Kuchelmeister, Forch
Andreas Moos, Zürich
Dr. Brigitte Mühlemann, Zürich
Barbara Riecke, Zürich
Ernst Wohlwend, Winterthur
47
Wir wünschen Ihnen eine
unvergessliche Vorstellung.
www.zkb.ch/sponsoring
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