spielzeit 2011 / 12 Inhalt Vorwort 3 Premierenübersicht 5 Premieren 2011 / 2012 6 Theaterfest 20 Zurückgeblickt. Impressionen aus der Spielzeit 2010 / 2011 21 Das Ensemble 40 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 41 Theater für und in Schulen 42 Profil 44 Steckbrief 45 Der Theaterclub TCTZ! 46 Die Freunde Theater Kanton Zürich 46 Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich 47 Service 47 Impressum Herausgeber Redaktion Kontakt Genossenschaft Theater für den Dr. Peter Arnold, Rüdiger Künstlerische Leitung: Rüdiger Kanton Zürich Burbach, Uwe Heinrichs, Iwan Burbach, [email protected] Scheideggstrasse 37 | Postfach | Raschle (Schlussredaktion) Verwaltungsleitung: 8401 Winterthur Gestaltung Dr. Peter Arnold, [email protected] Telefon 052 212 14 42 | Iwan Raschle, raschle & partner Dramaturgie / Öffentlich­ Fax 052 212 88 19 www.raschlepartner.ch keits­arbeit: Uwe Heinrichs, [email protected] Bilder [email protected] www.theaterkantonzuerich.ch Judith Schlosser (S. 21 – 23, 34 / 35); Organisation Gastspiele: www.tkz.ch Tanja Dorendorf (S. 24 – 26, 30 – 33, Robert Knarr, [email protected] Präsident der Genossenschaft 38 / 39); Peter Walder (S. 27 – 29); Theaterbüro: Meinrad Schwarz Heidi Arens (S. 36 / 37). Das Ensem- Denise Rickenbacher, Geschäftsführung ble (S. 40) wurde von Toni Suter [email protected] Dr. Peter Arnold, und Tanja Dorendorf fotografiert. Finanzen / Personal: Verwaltungsleiter Titelfoto: Tanja Dorendorf (Gerrit Ursula Halter, [email protected] Rüdiger Burbach, Frers in «Don Juan»). Technische Leitung: Künstlerischer Leiter Druck Flurin Ott, [email protected], Jost Druck AG Kaj Evers, [email protected] Planungsstand Werkstattleitung: 10. Mai 2011, Änderungen Stefan Schwarzbach, vorbehalten. [email protected] 2 Vorwort Wir sagen herzlich danke! Liebes Publikum, in der vor uns liegenden Spielzeit 2011 / 2012 feiern wir den 40. Geburtstag des Theater Kanton Zürich. Am 1. Oktober 1971 begann mit der Premiere von Heinrich von Kleists «Der zerbrochne Krug» im Saal des Restaurant Blume in Fischenthal eine beispiellose theatrale Erfolgsgeschichte. Ein schöner Anlass für uns, herzlich danke zu sagen: für Ihr Interesse, Ihre Unterstützung, Ihre Treue, Ihren Ansporn; liebe Veranstalter, liebe Gemeinden, lieber Kanton, liebes Publikum. Ein ganz besonderer Dank geht an die Gemeinden der Genossenschaft: sie sind das Herz und die Basis unseres Theaters. Ohne Ihr Engagement wäre das Theater Kanton Zürich nicht denkbar. Sie können mit Recht stolz darauf sein, ein Theater geschaffen zu haben, das mit seinem Ensemble mittlerweile landesweite Ausstrahlung erreicht. Die vor uns liegende Spielzeit ist die zweite des 2010 neu von mir zusammengestellten künstlerischen Teams. Der Neubeginn ist rundum geglückt. Dazu beigetragen hat das immense Vertrauen, das uns die Veranstalter entgegenbrachten. Glücklicherweise entwickelte das Publikum in den Gemeinden und ausserkantonal von Anbeginn ein grosses Interesse für die angebotenen sieben Stücke. Insgesamt 133 Aufführungen mit über 20 000 Besuchern bezeugen die hohe Akzeptanz des Theater Kanton Zürich. In einigen Orten wurden gar lokale Publikumsrekorde aufgestellt. Es ist uns gelungen, mit dem Konzept für die erste Saison – Schweizer Autoren und zeitgenössische Schweizer Themen von Schweizer Regisseuren erzählen zu lassen – zunächst einmal abwartende Veranstalter zu überzeugen; überaus erfreulich ist, dass auch neue Spielorte hinzugewonnen werden konnten. Durch die Erhöhung der Anzahl der Premieren wurde das Stammhaus an der Scheideggstrasse in Winterthur mehr bespielt. Glücklicherweise konnten wir uns auch hier über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. Die Stücke waren durchweg gut besucht, und wir sind sehr froh über die Belebung des inzwischen auch von aussen durch Beschilderung und Fassadenmalerei deutlich mehr als Theater wahrnehmbaren Hauses. Was bringt die kommende Spielzeit 2011 / 2012? Anlässlich des 40-jährigen Bestehens unseres Theaters laden wir Sie zu einer siebenteiligen theatralischen Reise ein, auf der wir die Möglichkeiten des Volkstheaters ausloten. Sieben Premieren erwarten Sie: dazu gehören zwei Uraufführungen, zwei Schweizer Erstaufführungen, erstmals ein Klassiker, ein Stück in Mundart, eine musikalische Produktion sowie die Freilichtaufführung eines Dramas, das sin- 3 nigerweise ausschliesslich im Freien spielt. Ausserdem bauen wir unser Repertoire für Kinder und Jugendliche aus: mit einem Stück für alle ab 10 Jahren in Koproduktion – auch das eine Novität – mit dem Theater Winterthur. Alle Stücke waren noch nie am Theater Kanton Zürich zu sehen. Zudem bleiben alle Produktionen der Spielzeit 2010 / 2011 im Repertoire. «Ich lade Sie herzlich ein zu dieser prall gefüllten Spielzeit.» Die Spielzeit wird eröffnet mit einer Uraufführung aus der Feder des deutschen Autors Ulrich Woelk: «In der Nähe der grossen Stadt» wirft einen schonungslosen Blick auf die kleinste Zelle der menschlichen Gesellschaft: die Familie. Das Stück setzt sich auf komische wie tragische Weise mit den komplizierten Verflechtungen und Situationen auseinander, die Alfred Hitchcock augenzwinkernd so beschrieb: «Alle schlechten Eigenschaften entwickeln sich in der Familie. Das fängt mit Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen». Im Foyer des Theater Winterthur hat dann das Jugendstück «Wir alle für immer zusammen» Premiere. Darin schildert der niederländische Autor Guus Kuijer unsere heutige immer unübersichtlicher werdende Gesellschaft aus der Perspektive einer aufgeweckten 11-jährigen. In Jörg Grasers Volksstück «Grüezi Kabul» geht es in mitunter kabarettistischer Weise um die auch hierzulande virulente Islam-Kopftuch- 4 Minarettdebatte. Das ist schräg, vergnüglich und auf Mundart und daher mit einer gehörigen Portion Swissness. Auf Schillers Klassiker «Kabale und Liebe», in der Ferdinand und Luise um ihre Liebe bis auf den Tod kämpfen, folgt ein Meilenstein der Volkstheaterkomödie: Sean O’Caseys «Das Ende vom Anfang» erzählt vom Kampf der Geschlechter mit massiv hohem Slapstickanteil; es zeigt den aussichtslosen Kampf der Männer mit den Tücken der Haushaltsobjekte. In der vorletzten Produktion der Spielzeit stehen die grandiosen und legendären Hits der Beatles im Zentrum eines musikalischen Abends über vier Werber auf der Suche nach der perfekten Reklame. Nach den singenden und swingenden Ultrakreativen treffen wir zum Abschluss der Spielzeit auf Kasimir und Karoline, die glücklich unglücklichen Titelhelden von Ödön von Horváths klassischem Volkstheaterstück. Horváths Motto «und die Liebe höret nimmer auf» ist ein hoffnungsvoller Kommentar auf die berührende Geschichte vom Ende einer Liebe in Zeiten von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit, eine poetische und intensive Reise auf das Münchner Oktoberfest mit eindrucksvollen Figuren, die man so schnell nicht vergisst. Ich lade Sie herzlich ein zu dieser prall gefüllten Spielzeit am Theater Kanton Zürich und wünsche Ihnen und uns viele anregende, aufregende und unvergessliche Theaterabende. Ihr Rüdiger Burbach Künstlerischer Leiter Die Premieren der Spielzeit 2011 / 2012 Repertoire 15. September 2011 Uraufführung 26. Januar 2012 In der Nähe der grossen Stadt von Sean O’ Casey Regie: Felix Prader Uraufführung Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt Regie: Deborah Epstein 22. März 2011 Uraufführung Die Grönholm-Methode von Jordi Galceran Regie: Felix Prader Das Ende vom Anfang von Ulrich Woelk Regie: Rüdiger Burbach 24. September 2011 Schweizer Erstaufführung Wir alle für immer zusammen von Guus Kuijer Regie: Klaus Hemmerle Koproduktion mit dem Theater Winterthur Help! A Day in the Life (Arbeitstitel) Mit Musik der Beatles Regie: Rüdiger Burbach Musikalische Leitung: Till Löffler 29. Mai 2012 Freilichttheater 6. Oktober 2011 Schweizer Erstaufführung Grüezi Kabul von Jörg Graser Schweizerdeutsche Fassung und Regie: Deborah Epstein 1. Dezember 2011 Kabale und Liebe von Friedrich Schiller Regie: Barbara-David Brüesch Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth Regie: Markus Heinzelmann Schweizer Erstaufführung Fluchtwege von Nick Wood Regie: Rüdiger Burbach Frohe Feste von Alan Ayckbourn Regie: Rüdiger Burbach Schweizer Erstaufführung Pinguine können keinen Kuchen backen von Ulrich Hub, ins Schweizerdeutsche übertragen von Simon Froehling Regie: Andreas Storm Uraufführung Festland von Markus Werner Regie: Hannes Glarner Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie von Max Frisch Regie: Manuel Bürgin 5 In der Nähe der grossen Stadt von Ulrich Woelk | Uraufführung THEO Vögelchen, was auch immer dich heute nervt: Es gibt eine Fertigkeit, die ich sehr schätze: Die des Vergessens. Sei lieb und nimm dir ein Beispiel an mir. Alles, was mir nicht passt, habe ich unter der Dusche innerhalb von wenigen Minuten aufs Virtuoseste vergessen. Nur deswegen geht’s mir gut. Das ist mein Credo: Erinnern ist eine Technik, Vergessen eine Kunst. Nichts ist so, wie es scheint JETTE Das ist ein zitabler Satz, Papa. Für diesen Satz verzeihe ich dir eine Menge. Könntest du ihn mir schenken? THEO Na, wer sagt’s denn? Das ist mein Vögelchen! Ich schenke dir jeden Satz, den du willst. Philipp, komm her. Dieses Wochenende wird ein sensationeller Erfolg. Jette hat Kurs auf den Nobelpreis genommen. Du hast geheiratet. Und ich werde morgen sechzig. Ab jetzt wird gefeiert. Wollen wir doch mal ehrlich sein: Es wagt ja keiner auszusprechen, aber in Wirklichkeit ist das Leben fantastisch! Ulrich Woelk, In der Nähe der grossen Stadt 6 E ine Familiengeschichte: Theo Maler, Chirurg, kann seit Jahren aufgrund eines mysteriösen Unfalls, bei dem er seine rechte Hand verletzte, nicht mehr praktizieren. Er hat sich seinem Schicksal ergeben und erfreut sich des Frührentnerdaseins und vor allem des reichlichen Genusses von Alkohol. Jetzt steht sein 60. Geburtstag bevor. Mit seiner Frau Vera, die für die Familie ihren Beruf als Schauspielerin an den Nagel gehängt hat, lebt er seit einigen Jahrzehnten in einem grosszügigen Haus auf dem Land, in der Nähe der grossen Stadt. Am Vortag des grossen Festes kommt die Familie zusammen: Tochter Jette, eine preisgekrönte Schriftstellerin mit Hang zum Absinth, und Sohn Philipp, der wie sein Vater Arzt geworden ist. Zur Überraschung aller hat Philipp geheiratet und bringt seine frisch gebackene Ehefrau Yvi mit. Dazu gesellen sich der ungelenke Nachbar Falk, ein zu Geld gekommener Computerspezialist mit Schwerpunkt Schweinemast, der heimlich Jette liebt, sowie die kuriose Ahnenforscherin Dr. Sieglinde Pretl, die die Familie mit einer überraschenden Entdeckung konfrontiert … Während Mutter Vera ständig versucht, die Risse zu kitten, und Theo sämtliche Widersprüche ignoriert, brechen immer mehr Lebenslügen auf. «In der Nähe der grossen Stadt» zeigt, was für Familien schon immer gegolten hat: Nichts ist so, wie es scheint. Daran hat sich auch in einer Zeit nichts geändert, in der die klassischen Familienstrukturen zunehmend an Bindungskraft verlieren. So sehr wir auch das Gefühl haben mögen, uns von familiären Abhängigkeiten emanzipiert zu haben: wir entkommen ihnen letztlich nicht. Ulrich Woelk hat sein Stück für unser Ensemble geschrieben. Er entwirft eine Familiengeschichte mit Figuren, die uns bekannter vorkommen könnten, als uns lieb ist. Das Stück ist Komödie und Tragödie zugleich, zeigt ein schillerndes Kaleidoskop von Menschen, ihre Sorgen und Nöte, ihre Glücksmomente und vor allem ihre massiven Schwierigkeiten mit der Wahrheit. Ulrich Woelk, Jahrgang 1960, studierte Physik und Philosophie in Tübingen. 1991 Promotion in Physik an der Technischen Universität Berlin. Sein erster Roman, «Freigang», erschien 1990 im S. Fischer Verlag und wurde mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Von 1988 bis 1995 arbeitete Ulrich Woelk als Astrophysiker an der TU Berlin. Sein erstes Theaterstück, «Tod Liebe Verklärung», wurde 1993 am Schauspielhaus Köln uraufgeführt. Seit 1995 lebt Ulrich Woelk als freier Schriftsteller in Berlin. Sein Roman «Die letzte Vorstellung», erschienen 2002 beim Hoffmann & Campe Verlag, wurde von Matti Geschonneck mit Heino Ferch und Nadja Uhl in den Hauptrollen verfilmt und mit dem Preis der Kritik beim Filmfestival in Hamburg sowie dem Preis in der Kategorie Drama beim New-York-Festival ausgezeichnet. Für sein Werk wurde Ulrich Woelk 2005 mit dem Thomas-Valentin-Preis ausgezeichnet. Seine Bücher und Essays sind in viele Sprachen übersetzt, unter anderem ins Chinesische, Französische, Englische oder Polnische. Dieses Familiendrama inszeniert der künstlerische Leiter Rüdiger Burbach, der in der Spielzeit 2010 / 2011 «Fluchtwege» und «Frohe Feste» am Theater Kanton Zürich herausbrachte. Regie: Rüdiger Burbach Bühne und Kostüme: Dieter Richter Es spielen: Vera Bommer, Katharina von Bock, Stefan Lahr, Anna-Katharina Müller, Suly Röthlisberger, Andreas Storm, Brencis Udris Premiere: 15. September 2011 7 Wir alle für immer zusammen Wir alle für immer zusammen von Guus Kuijer Deutsch von Sylke Hachmeister POLLEKE Mein Lehrer ist in meine Mutter verliebt! Mein Lehrer ist in meine Mutter verliebt! Kann man sich was Schrecklicheres vorstellen? NEIN! Na ja, mein Vater und meine Mutter sind schon lange geschieden. Verboten ist es also nicht direkt. Meine Mutter ist eine liebe Mama. Mein Lehrer ist ein netter Lehrer: Aber die beiden zusammen? Das ist ja wohl abartig. Guus Kuijer, Wir alle für immer zusammen 8 Schweizer Erstaufführung Koproduktion mit dem Theater Winterthur n E in ganz normaler Schultag wirft das Leben der 11-jährigen Polleke aus der Bahn. Auf die Frage ihres Lehrers, was sie werden will, antwortet Polleke «Dichterin», wie ihr Vater, auch wenn der keine Gedichte schreibt und nur wie ein Dichter aussieht. Daraufhin macht ihr Freund Mimun mit ihr Schluss, weil es in seiner Kultur nicht erlaubt ist, dass Frauen Dichter werden. Wütend schreibt sie ihm: «Deine Scheisskultur kannst du dir sonstwohin stecken!», was aber nicht Mimun, sondern der Lehrer in die Hände bekommt. Statt des geplanten Berufsprojekts will dieser nun ein Antirassismusprogramm starten. Pollekes Mutter ist ausser sich: Polleke ist doch keine Rassistin! Sie verlangt, dass das Projekt gestoppt wird, aber genau in dem Moment muss sich der Lehrer in Pollekes Mutter verlieben. Erwachsene können so peinlich sein. Von nun an ist nichts mehr, wie es war. Der Lehrer heisst jetzt Walter und begegnet Polleke nachts im Hausflur. Mimuns Mutter erklärt ihr, dass Mimun ein marokkanisches Mädchen heiraten soll, und Pollekes Vater ist im Gefängnis gelandet, weil er Hasch nicht nur konsumiert, sondern auch verkauft hat. Wer ist hier eigentlich erwachsen? Und warum machen Kühe glücklich, wenn alles andere aus dem Lot geraten ist? Polleke gibt ihr Bestes, die Erwachsenen wieder zur Vernunft zu bringen. Guus Kuijer ist einer der bekanntesten niederländischen Jugendschriftsteller; er hat mit Polleke eine Figur geschaffen, die das Zeug hat, eine Berühmtheit der Kinderliteratur zu werden, vergleichbar mit Alice, Dorothy oder Pippi Langstrumpf. Polleke hat all jene Dinge zu bewältigen, die den heutigen Alltag eines Kindes ausmachen: Schule, Auseinandersetzungen mit Freundinnen, erste Liebe, Konflikte auf dem Schulweg, mit der Mutter und immer wieder die Begegnungen mit dem suchtkranken Vater. Kinder sind hier genauso Menschen wie alle anderen – nur ein bisschen jünger. Das Buch «Wir alle für immer zusammen» wurde 2001 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. «Leicht, garantiert belehrungsfrei, witzig und dennoch nachdenklich», lobte seinerzeit «Die Welt». Der Regisseur Klaus Hemmerle, ausgebildet an der Zürcher Schauspiel-Akademie, war nach Engagements am Schauspielhaus Zürich und dem Heidelberger Theater jahrelang Protagonist unter der Intendanz von Friedrich Schirmer am Stuttgarter Staatstheater. Seit den neunziger Jahren arbeitet er vermehrt als Regisseur an Bühnen wie dem Staatstheater Stuttgart, Staatstheater Karlsruhe, Theater Giessen oder dem Theater Lübeck. Er hat ein besonderes Faible für Musiktheater und inszeniert auch regelmäßig für Kinder und Jugendliche. Seine Inszenierung «Nach Schwaben, Kinder!» am Jungen Ensemble Stuttgart wurde zum Kinderund Jugendtheatertreffen 2011 nach Berlin eingeladen. Regie: Klaus Hemmerle Bühne und Kostüme: Johanna Maria Burkhart Es spielen: Gerrit Frers, Silke Geertz, Julia Sewing Premiere: 24. September 2011 im Foyer des Theater Winterthur Für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene. 9 Grüezi Kabul Volksstück von Jörg Graser D’SÜTTIGER Spinnsch eigetli? Wiä laufsch dänn du umenand? LARA Dänk wiä me muess. D’SÜTTIGER Gsehsch us wiänen Türkewitz. LARA Wänn ich jetz e Muslima bi und fertig. D ie Wirtstochter vom «Golde­ nen Hahn» hat sich in einen strenggläubigen Ägypter verguckt. Aber Araber sind, wie die Wirtin sagt, nichts anderes als «ungebremste Männer». Die Vorschriften, die der Koran in punkto Frauen parat hat, dass sie gehorsam, treu und verschwiegen sein sollen, leuchten dem Vater sofort ein. Als er entsprechende Massnahmen ergreift, kommt es allerdings zum Ehekrach und zur Scheidung. Er bricht nach Kabul auf und macht dort ein Wirtshaus auf, in dem sich die Kfor-Truppen allabendlich ein Kampfsaufen liefern. Endlich kann er sich seinen Traum von der Vielweiberei verwirklichen. Zur Hochzeit seines Sohnes bringt er seine drei afghanischen Ehefrauen in die Heimat mit, doch seine Ehefrau sinnt auf Rache. Es wird eine turbulente Feier, bei der die Wirtin gründlich mit ihm, dem ägyptischen Unruhestifter und dem Islam insgesamt abrechnet: «Wenn du hier einer sein willst, dann musst du auch die entsprechenden Leberwerte aufweisen. Wir haben hier eine Leitkultur, gegen die ist sogar die Kirche machtlos.» Jetzt isch Allah D’SÜTTIGER Ufs mal, hä! Ha gmeint wellisch is Militär? LARA Jetz nümme. Jetz isch Allah am Start. Jörg Graser, Grüezi Kabul 10 Schweizer Erstaufführung Schweizerdeutsche Übersetzung von Deborah Epstein Die Regisseurin Deborah Epstein, die zuletzt sehr erfolgreich Dürrenmatts «Der Richter und sein Henker» am Theater Kanton Zürich inszenierte, wird in ihrer Fassung das Stück auf Schweizer Verhältnisse übertragen und in Mundart übersetzen. Jörg Graser, geboren 1951, studierte Politologie und ist Absolvent der Münchner Filmhochschule. Er lebt als Regisseur und Autor in München und Rinchnach. Jörg Graser hat zu zahlreichen Filmen das Drehbuch geschrieben und sie zum Teil selbst inszeniert. Ausgezeichnet wurden seine Filme unter anderem mit dem renommierten Grimmepreis, dem Bundesfilmpreis und dem Publikumspreis bei den Filmfestspielen in Cannes. Filme (Auswahl): «Trokadero», «Der Irrenwärter», «Der Mond ist nur a nackerte Kugel», «Via Mala» (Fernsehdreiteiler nach John Knittel) und «Abrahams Gold». Theaterstücke (Auswahl): «Witwenverbrennung», UA Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Volker Hesse (1980); «Die Wende», UA Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Max Färberböck (1987); «Die Blinden von Kilcrobally» UA Burgtheater Wien, Regie: Uwe-Eric Laufenberg (1998); «Servus Kabul», UA Bayerisches Staatsschauspiel München, Regie: Franz Xaver Kroetz (2006). Deborah Epstein absolvierte ihre Ausbildung zur Schauspielerin an der Schauspiel-Akademie in Zürich. Engagements an Theatern in Zürich, Basel, Dortmund, St. Gallen und München. Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Frank Castorf, Christoph Marthaler, Stephan Müller, Barbara Frey, Jossi Wieler, Uwe Eric Laufenberg, Werner Düggelin, Andreas Kriegenburg. Seit 1992 führt sie Regie, zunächst mit Marcus Mislin, seit 1998 im Alleingang. Regiearbeiten u.a. am Staatstheater Stuttgart, Theater Basel, Luzerner Theater, Schauspielhaus Graz, Schauspiel Leipzig, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken, Maxim Gorki Theater Berlin, Staatstheater Mainz, Theater Freiburg, Theater Aachen, Mainfrankentheater Würzburg und am Theater Solothurn, wo sie vor kurzem die sehr beachtete Schweizer Erstaufführung von Jonas Hassen Khemiris «Fünf mal Gott» herausbrachte. Bis 2010 war Deborah Epstein Lehrbeauftragte für Schauspiel an der Universität Mozarteum Salzburg. Regie: Deborah Epstein Bühne und Kostüme: Florian Barth Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Suly Röthlisberger, Andreas Storm, Brencis Udris u.a. Premiere: 6. Oktober 2011 h am Start 11 Riesenwe Kabale und Liebe LIEBE F RAS von Friedrich Schiller erdinand liebt Luise, Luise liebt Ferdinand und Ferdinand liebt die Liebe. Er nennt sie ein «Riesenwerk». Doch wie lange kann dieses Werk dem Druck von Standesgrenzen und Intrigen standhalten? Denn die Liebe zwischen dem Präsidentensohn Ferdinand und der bürgerlichen Luise ist von den Vätern nicht gewollt. Schillers Meisterwerk des «Sturm und Drang» ist der erste Klassiker, den das neue Team am Theater Kanton Zürich in Angriff nimmt. Ein Stück, das zudem in der 40-jährigen Geschichte unseres Theaters noch nie auf dem Spielplan stand. eifers Luises Vater, der Musiker Miller, missbilligt die Beziehung aus Argwohn gegen den verwöhnten Karrieristenspross und auch Präsident Walter hintertreibt die Verbindung mit allen Mitteln. Er hat für seinen Sohn eine Heirat mit Lady Milford, der Geliebten des Herzogs geplant, um seine eigene Laufbahn zu befördern. Als sich Ferdinand widersetzt und seine Liebe verteidigt, spinnt der Präsident gemeinsam mit seinem Sekretär Wurm eine perfide Intrige. Es gelingt ihnen, Luise Ferdinand verdächtig zu machen und so die grosse Liebe in ihrem Fundament zu erschüttern. Aus zärtlicher Verehrung wird rasende Eifersucht. Doch ist die Einschlagstelle wesentlich grösser als berechnet: am Ende dieses Spiels um Liebe und Macht gibt es nur Verlierer. 12 Friedrich Schiller, geboren 1759 in Marbach, Sohn des Militärwundarztes J.C. Schiller. Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen. Dorfschule, Lateinschule, auf Befehl des Herzogs Karl Eugen 1773 Eintritt in die Karlsschule Stuttgart, dort Medizinstudium ab 1776. 1780 Regimentsmedicus in Stuttgart. Arrest und Schreibverbot wegen Aufführung der «Räuber» in Mannheim. Flucht über Mannheim (1783), Leipzig (1785), Dresden nach Weimar (1787). 1789 Ernennung zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena. 1799 erneute Übersiedelung nach Weimar. Enge Freundschaft mit Johann Wolfgang Goethe. Schiller starb am 9. Mai 1805 in Weimar. Werke (u.a.) «Die Räuber» (1781), «Kabale und Liebe» (1784), «Don Carlos» (1787), «Wallenstein» (1800), «Die Jungfrau von Orleans» (1801), «Maria Stuart» (1801), «Die Braut von Messina» (1803), «Wilhelm Tell» (1804). erk SENDE LUISE Gift! Gift! O mein Herrgott! FERDINAND Deine Limonade war in der Hölle gewürzt. Du hast sie dem Tod zugetrunken. LUISE Sterben! Sterben! Gott Allbarmherziger! Gift in der Limonade und sterben! – O meiner Seele erbarme dich, Gott der Erbarmer! FERDINAND Keine Rettung, musst jetzt schon dahin – aber sei ruhig: Wir machen die Reise zusammen. Friedrich Schiller, Kabale und Liebe Barbara-David Brüesch, geboren in Chur, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Inszenierungen am TiF / Staatsschauspiel Dresden («Die Nacht singt ihre Lieder» von Jon Fosse, «wünschen hilft» von Sabine Harbeke), am Theaterhaus Gessnerallee Zürich / Sophiensaele Berlin («Der zweite Sonntag im Mai», «nur noch heute» von Sabine Harbeke), am Theater Neumarkt in Zürich / Roter Salon Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin («Salzwasser» von Conor McPherson), am Stadttheater Chur / Theater Marie («Messer in Hennen» von David Harrower, «Sumsum» von Laura de Weck) sowie am Stadttheater Bern («Das Fest» von Tomas Vinterberg, «Die Buddenbrooks» in der Fassung von John von Düffel). Seit 2005 regelmässig Inszenierungen am Staatstheater Stuttgart (u.a. «Fräulein Julie» von Strindberg, «Emilia Galotti» von Lessing, «Eines langen Tages Reise in die Nacht» von O’Neill); am Staatstheater Mainz (Shakespeares «Hamlet», Tolstois «Anna Karenina»), am Schauspielhaus Wien (u.a. «schlafengehen» von Gerhild Steinbruch), und am Luzerner Theater («Schuld und Sühne» nach Dostojewski). Zuletzt führte sie bei «Fröhliche Geister» von Noel Coward am Schauspielhaus Graz Regie. Das Projekt «Der zweite Sonntag im Mai» wurde zum Impulse-Festival eingeladen, «Die zehn Gebote» vom Schauspielhaus Wien an die Ruhrtriennale 2010. 2004 erhielt sie eine Einladung zum Festival «radikal jung» nach München, 2005 an die Werkstatttage des Burgtheater Wien. sucht Barbara-David Brüesch ist Preisträgerin des Förderpreises der Stadt Chur sowie des Kantons Graubündens, der Stadt Berlin und vom Eliettevon-Karajan-Kulturpreis. Regie: Barbara-David Brüesch Bühne: Damian Hitz Kostüme: Corinne Rusch Musik: Gaudenz Badrutt und Christian Müller Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer, André Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris u.a. Premiere: 1. Dezember 2011 13 D ie komische Katastrophe be­ ginnt, als sich Bauer Darry Berrill, wie schon so oft, mit seiner Frau Lizzie über die Frage streitet, wer von ihnen die schwerere Arbeit zu leisten habe. Aufgrund dessen tauschen sie die Rollen: Lizzie geht mähen und Darry stürzt sich in die Hausarbeit, unterstützt von seinem halbblinden Freund und Nachbarn Barry Derrill. Die beiden frisch gebackenen Helden des Haushalts tappen von einer Katastrophe in die nächste, denn in O‘Caseys Slapstick-Klassiker vollzieht sich der Untergang der Berrillschen Küche als Kampf mit den Tücken der Haushaltsobjekte in immer neuen Clownerien bis zum fulminanten Showdown … Am Ende gibt es keine Gewinner, aber eine Gewissheit: dass wir uns nicht einzubilden brauchen, den ganz normalen Wahnsinn des täglichen Lebens beherrschen zu können. Sean O'Caseys «Das Ende vom Anfang» ist ein Meilenstein irisch-britischen Humors, inszeniert von Felix Prader, der zuletzt mit grossem Erfolg «Die Grönholm-Methode» am Theater Kanton Zürich in Szene setzte. Das Ende vom Anfang Komödie von Sean O’Casey Deutsch von Johanna und Martin Walser 14 Sean O'Casey, geboren 1880, war ein irischer Freiheitskämpfer, Sozialist und Dramatiker. Durch die kritischen Darstellungen des irischen Freiheitskampfes in seinen Werken gilt er als einer der grössten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. In einem Dubliner Slum wurde er als letztes von 13 Kindern protestantischer Eltern geboren und «auf der Strasse» erzogen. Er war Botenjunge, Bau- und dann Bahnarbeiter. Der Autodidakt trat der Gälischen Liga und der Gewerkschaft bei und verfasste Kampfschriften. Beim Osteraufstand 1916 wurde er verhaftet und entging nur knapp der Exekution. Danach begann O’Casey mit grossem Erfolg, sozial- und gesellschaftskritische Theaterstücke zu schreiben. Von 1923 bis 1927 wurden sie ausnahmslos am legendären Dubliner Abbey Theatre aufgeführt. Als 1927 jedoch O’Caseys Antikriegsstück «The Silver Tassie» von dessen Direktor William Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater am Neumarkt, war dann Assistent von Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere Male inszeniert hat, u.a. Robert Walsers «Familienszenen» und 1995 die deutschsprachige Erstaufführung von Yasmina Rezas «Kunst», die immer noch zu sehen ist: mittlerweile am Burgtheater Wien. Mit seiner Inszenierung von Javier Tomeos «Mutter und Söhne» war er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Darüber hinaus hat er u.a. in Genf, Basel, Bern, Zürich, Düsseldorf, Bochum, Köln, Mainz, in den USA, in Frankreich und in Spanien als freier Regisseur gearbeitet. Er ist Übersetzer von Theaterstücken, hat mehrere Romane für die Bühne bearbeitet und unter anderem an der französischen nationalen Schauspielschule in «Das Lachen ist eine fröhliche Erklärung des Menschen, dass das Leben lebenswert ist.» Sean O’Casey Butler Yeats abgelehnt wurde, wanderte er nach England aus. In seinem selbsterwählten Exil starb 1964 der Revolutionär, der zum Schriftsteller geworden war und dessen Werk, nach Heinrich Böll, «biblische Ausmaße und Größe» besitzt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen neben «Das Ende vom Anfang» (1937) noch «Juno und der Pfau» (1924, verfilmt von Alfred Hitchcock) sowie «Purpurstaub» (1940 – 45). Strassburg und am Mozarteum in Salzburg unterrichtet. Regie: Felix Prader Bühne und Kostüme: Werner Hutterli Es spielen: Silke Geertz, Stefan Lahr, Andreas Storm Premiere: 26. Januar 2012 15 Help! Mit Musik der A Day D as Theater Kanton Zürich entwickelt einen musikalischen Abend mit der grossartigen und unsterblichen Musik der Beatles. Das Ensemble singt und spielt sich durch komische, anrührende, alltägliche und aberwitzige Situationen. Die Musik und die Texte der «Fab Four» dienen als Folie für Wettbewerb, Missgunst, Konkurrenzdruck, (unglückliche) Liebe, Neid, Hass, Einsamkeit, Triumph, Erfolg und einfach Spass und Freude. In einer PR-Agentur, in der Filmspots, Zeichnungen und ähnliches im Entwurfsstadium hergestellt werden, treffen vier Werber aufeinander. Eines schönen Freitagabends – alle freuen sich auf das wohlverdiente Wochenende – schaltet sich ihr Chef per Videoscreen in die Agentur. Er informiert seine «Creative Agents», dass ihm durch die Vermittlung einer geheimen Kontaktperson ab nächsten Monat ein Beatles-Song lizenzfrei für Werbezwecke zur Verfügung stünde. Welcher Song dies sei, und ob es überhaupt zu dem Deal komme, hinge allerdings davon ab, wie gut 16 When I Was Younger, So Much Younger Than Today, I Never Needed Anybody's Help In Any Way. But Now These Days Are Gone, I‘m Not So Self Assured, Now I Find I‘ve Changed My Mind I‘ve Opened Up The Doors. John Lennon, Paul McCartney, Help Beatles Uraufführung In The Life (Arbeitstitel) der Spot dem Unbekannten gefalle. Der Chef gibt also seinen Kreativen den Auftrag, innerhalb kürzester Zeit die perfekteste und brillanteste Werbung mit Beatlesmusik zu kreieren, die die Welt je gesehen hat. So weit, so gut, aber die Zeit drängt: Alle müssen ihre Ideen und Konzepte bis Montagfrüh abgeliefert haben. Die vier werden also übers Wochenende in der Agentur eingesperrt. Diese Situation setzt die Kollegen extrem unter Druck, reizt und nervt sie, weil ihnen neben dem Erfolgs- und Originalitätszwang und der Angst, eventuell den Job zu verlieren, auch noch das freie Wochenende entgeht. Es entstehen Konflikte, Intrigen, Kungeleien und auch ungeahnte Liebschaften. Ein Abend zwischen «Hilfe» über «Alles, was du brauchst, ist Liebe» bis hin zu «Lass es sein!» Rüdiger Burbach, geboren 1966, lebt seit 1993 in Zürich. Theaterstationen: Theater Basel, Baracke des Deutschen Theaters Berlin, Schillertheater Berlin, Theater am Kurfürstendamm, Schauspiel Bonn, Schauspiel Essen, Schauspiel Frankfurt, Ernst Deutsch Theater Hamburg, Theater Ingolstadt, Theater Krefeld Mönchen- gladbach, Luzerner Theater, Staatstheater Mainz, Staatstheater Meiningen, Theater Regensburg, Staatstheater Stuttgart, Staatstheater Wiesbaden, Casinotheater Winterthur, Theater Kanton Zürich, Comedy Bühne Weisser Wind, Das Zelt-Schweizer Tourneetheater, Maaghalle Zürich, Millers Studio, Schauspielhaus Zürich. Seit der Spielzeit 2010 / 11 ist er der Künstlerische Leiter des Theater Kanton Zürich. In der vergangenen Spielzeit inszenierte Burbach die Schweizer Erstaufführung von Nick Woods «Fluchtwege» sowie Alan Ayckbourns «Frohe Feste». Regie: Rüdiger Burbach Musikalische Leitung: Till Löffler Bühne und Kostüme: Beate Fassnacht Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer, Stefan Lahr, Till Löffler, Brencis Udris Premiere: 22. März 2012 17 Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth K asimir, der gerade seine Arbeit als Chauffeur verloren hat, will sich auf dem Oktoberfest mit seiner Freundin amüsieren. Weil er befürchtet, Karoline könnte ihn als Arbeitslosen weniger lieben, geraten sie in Streit, und er lässt sie stehen. Noch ein zweites Liebespaar streift über den Jahrmarkt: der Merkl Franz und seine Erna. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit kleinen Diebstählen. Kasimir lernt sie kennen und steht prompt bei einem Diebstahl Schmiere. Franz wird geschnappt und kommt ins Gefängnis, Kasimir kümmert sich um Erna. Karoline bandelt mit dem Zuschneider Schürzinger an und lernt durch ihn Kommerzienrat Rauch kennen, der zum betuchten Gönner wird. Bei einer Spritztour erleidet der betagte Rauch am Steuer seines Wagens einen Herzanfall und Karoline rettet ihm das Leben. Doch nach dem Vorfall will er nichts mehr von ihr wissen. Zurück auf dem Rummel wollen Kasimir und Karoline sich versöhnen, doch vergebens. Das gegenseitige Vertrauen ist zerstört und zuletzt begnügen sich beide mit den Partnern, die die Umstände 18 ihnen zugespielt haben: Karoline mit Schürzinger und Kasimir mit Erna. Horváths Volksstück aus dem Jahre 1932 portraitiert die Menschen in Zeiten der persönlichen wie auch der weltwirtschaftlichen Krise. Motto: Und die Liebe Ödön von Horváth, Kasimir und Es vereint den scharfen Kontrast zwischen der desillusionierten Gefühlswelt der Figuren und dem kitschig-süssen Abgesang gängiger Schlagertexte. Horváth selbst nennt es «eine Ballade von stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heisst durch die alltägliche Erkenntnis: Sterben müssen wir alle!» Die diesjährige Freilichtproduktion bringt mit Horváths Klassiker des Volkstheaters ein Stück auf die Bühne, das passenderweise ohnehin im Freien, auf der «Wiesn» des Münchner Oktoberfests, spielt. Ödön von Horváth wurde unter dem Namen Edmund Josef von Horváth 1901 im kroatischen Fiume (heute: Rijeka) geboren, er starb 1938 in Paris. Der Vater stammt aus Slavonien, die Mutter kommt aus einer ungarisch-deutschen k.u.k. Militärarztfamilie. In Wien macht er 1919 an einem Privatgymnasium Abitur und schreibt sich noch im selben Jahr an der Universität München ein, wo er bis zum Wintersemester 1921 / 22 psychologische, literatur-, theater- und kunstwissenschaftliche Seminare besucht. Horváth beginnt 1920 zu schreiben. Im März 1938 höret nimmer auf. Karoline fährt Horváth nach Budapest und Fiume, bereist einige andere Städte und kommt Ende Mai nach Paris. Am 1. Juni wird er auf der Champs Élysées von einem durch Blitzschlag herunter fallenden Ast erschlagen. Werke (u.a.): «Der ewige Spiesser» (1930), «Geschichten aus dem Wiener Wald» (1931), «Glaube, Liebe, Hoffnung» (1932), «Kasimir und Karoline» (1932), «Jugend ohne Gott» (1937), «Ein Kind unserer Zeit» (1938). Markus Heinzelmann, 1968 in Karlsruhe geboren. Mit dem eigenen Stück «absurd?» erhält er den Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis. Während des Studiums der Germanistik und Philosophie in Würzburg und Hamburg bereits Mitglied in freien Theatergruppen u.a. in Mainz und Berlin. Seit 1990 Assistenzen sowohl fürs Fernsehen als auch im Theater: so auf Kampnagel in Hamburg, am Staatstheater Mainz, im Theater Konstanz. Entwicklung eigener Projekte in der freien Szene. Mit der Gruppe «Free Pop Society» Aufführungen in den Sophiensælen, Berlin. Seit 1999 bis 2004 als freier Regisseur tätig in Mainz, Bielefeld, Kassel, Lübeck, Berlin, Linz, Konstanz und Bern. Von 2004 bis 2011 war Markus Heinzelmann Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer am Theaterhaus Jena. Dort inszenierte er u.a. «Die Dreigroschenoper», «Die Nibelungen», «Wilhelm Tell» und «Der Sturm» als Freilichtspektakel zur Eröffnung der Kulturarena in Jena. Zuletzt die Trilogie «Gotham City I-III» von Rebekka Kricheldorf. Weiterhin arbeitete Markus Heinzelmann als freier Regisseur u.a. am Theater Bremen, am Staatstheater Dresden und regelmässig am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Regie: Markus Heinzelmann Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris u.a. Freilicht-Premiere: 29. Mai 2012 19 fest Theaterfest zur Eröffnung der Spielzeit im Theater Kanton Zürich 10. September 2011 ab 16 Uhr. Eintritt frei Hereinspaziert! N ach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr, möchten wir Sie auch 2011 wieder anlässlich der Spielzeit­er­öffnung zum Theaterfest in unser Stammhaus an die Scheideggstrasse 37 nach Winterthur einladen. Ensemble und Team freuen sich, Sie mit theatralischen Kostproben auf die Jubiläumssaison – die 40. Spielzeit – einzustimmen. Wir werden auch in diesem Jahr Führungen hinter die Kulissen anbieten, planen Lesungen, 20 Performances, Musikalisches und Szenisches in allen Räumen des Theaters. Die Programmschwerpunkte am Nachmittag widmen sich den jüngeren Besuchern, am Abend gibt es dann eine spielerische Vorschau auf die Stücke der kommenden Theatersaison. Dazu gibt’s Musik, reichlich Essen & Trinken und jede Menge Gelegenheit unser Ensemble aus nächster Nähe zu erleben. Zurückgeblickt. Impressionen aus der Spielzeit 2010 / 2011 André Frei und Stefan Lahr in «Der Richter und sein Henker» André Frei und Andreas Storm in «Der Richter und sein Henker» Andreas Storm in «Die Grönholm-Methode» Katharina von Bock in «Die Grönholm-Methode» Stefan Lahr und Katharina von Bock in «Die Grönholm-Methode» Vera Bommer in «Fluchtwege» Brencis Udris und Vera Bommer in «Fluchtwege» Brencis Udris in «Fluchtwege» Vera Bommer, Cathrin Störmer, Katharina von Bock und Andreas Storm in «Frohe Feste». Cathrin Störmer in «Frohe Feste» Katharina von Bock in «Frohe Feste» Vera Bommer und Brencis Udris in «Pinguine können keinen Kuchen backen» André Frei in «Pinguine können keinen Kuchen backen» Cathrin Störmer in «Pinguine können keinen Kuchen backen» Stefan Lahr und Vera Bommer in «Festland» Brencis Udris und Anna-Katharina Müller in «Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie» Katharina von Bock Das André Frei Ensemble Stefan Lahr 40 Vera Bommer Andreas Storm Brencis Udris Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Künstlerische Leitung Rüdiger Burbach Verwaltungsleitung Dr. Peter Arnold Leitender Dramaturg Uwe Heinrichs Gastspielorganisation Robert Knarr Betriebsbüro Denise Rickenbacher Finanzen und Personal Ursula Halter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Uwe Heinrichs Regie Barbara-David Brüesch Manuel Bürgin Rüdiger Burbach Deborah Epstein Hannes Glarner Markus Heinzelmann Klaus Hemmerle Felix Prader Andreas Storm Regieassistenz Martina Berli Johanna Böckli Ensemble Katharina von Bock Vera Bommer André Frei Stefan Lahr Andreas Storm Brencis Udris Gäste Sandro Corbat Gerrit Frers Silke Geertz Till Löffler Anna-Katharina Müller Suly Röthlisberger Julia Sewing Cathrin Störmer Ausstattung Florian Barth Johanna Maria Burkhart Beate Fassnacht Kathrine von Hellermann Damian Hitz Werner Hutterli Rudolf Jost Nino Kündig Barbara Mens Dieter Richter Christian Rinke Corinne Rusch Stefan Schwarzbach Musik Gaudenz Badrutt Christian Müller Sandro Corbat Till Löffler Roger Müller Technische Leitung Kaj Evers, Beleuchtungsmeister Flurin Ott, Bühnenmeister Bühnentechnik Alessandro Gervasi Jamal Hojaij-Huber Urs Hugentobler Virginia Ott Rahel Walther Auszubildender Veran­staltungsfachmann Patrick Schneider Bühnenbau Stefan Schwarzbach, Werkstattleitung Heidi Schmid Requisite Heidi Schmid Kostümatelier Franziska Lehmann, Gewandmeisterin Graziella Galli, Gewandmeisterin Iris Barmet, Mitarbeit Garderobe Iris Barmet Graziella Galli Fundus Iris Barmet Hausdienst Mato Rajic 41 Theater für und in Schulen Theater für Kinder, Jugendliche und Schulen spielt am Theater Kanton Zürich eine zentrale Rolle. Wir haben seit der vergangenen Spielzeit wieder ein Kinder- und ein Jugendstück im Spielplan und werden in der Spielzeit 2011/2012 ein weiteres Stück für junge Menschen ab 10 Jahren neu produzieren. Es sind Stücke, die speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind, aber darüber hinaus, wie unsere Erfahrung zeigt, auch Erwachsene ansprechen. Eine Besonderheit unseres Theaters ist, dass wir problemlos in der Lage sind, alle angebotenen Stücke auch in den Schulen direkt zu zeigen. Einführungen und Nachgespräche für Schulen Zur Vorbereitung des Theaterbesuchs bieten wir Einführungen an, welche die Schulklassen auf das Stück einstimmen und über zentrale Themen der Inszenierung informieren. In Nachgesprächen kann über die Aufführung diskutiert und offene Fragen beantwortet werden. Probenbesuche Wir laden Sie herzlich ein zu einem Probenbesuch! Erleben Sie, wie die Schauspieler und Regie Szenen erarbeiten und eine Inszenierung entsteht. Blick hinter die Kulissen Wir bieten die Gelegenheit, bei einer Führung die Welt hinter den Kulissen kennen zu lernen, und beantworten alle Ihre Fragen. Individuelle Beratung Lehrerinnen und Lehrer bekommen auf Anfrage von uns eine individuelle Beratung zu allen klassenrelevanten Themen unseres Theaters. 42 Materialmappen Zu allen Inszenierungen stellen wir Ihnen Materialmappen zusammen. Darin finden sich Informationen zum Stück und zur Inszenierung. Die Materialmappen werden auf Anfrage kostenlos zugeschickt. Kontakt Robert Knarr, [email protected] oder 052 232 87 17 Uwe Heinrichs, [email protected] oder 052 212 14 42 Folgende Stücke haben wir speziell für Schulklassen im Angebot: Ab 5 Jahre (Auch für Vorschule und Kinder­ garten geeignet) Pinguine können keinen Kuchen backen von Ulrich Hub. Ins Schweizerdeutsche übertragen von Simon Froehling. Es spielen: Vera Bommer, André Frei, Cathrin Störmer, Brencis Udris. Regie: Andreas Storm Zwei Pinguine entdecken eine Quarktorte. Sie haben einen Mordsappetit. Was tun? «Denkst du dasselbe, was ich denke?» fragt der eine Pinguin den anderen. «Und wenn wir erwischt werden?» «Backen wir einfach einen neuen Kuchen.» «Pinguine können keinen Kuchen backen.» Egal: sie verputzen den Kuchen bis auf die letzte Rosine. Da erscheint ein extrem kurzsichtiger Maulwurf, der sich als Besitzer des Kuchens herausstellt. Die Pinguine haben alle Mühe, ihn von dem nicht mehr vorhandenen Backwerk abzulenken. Als dann noch ein unangenehmes Huhn mit einem verrückt gewordenen Staubsauger auftaucht, ist das Chaos komplett … «Eine knappe Stunde dauert die Vorstellung, dann haben die Pinguine zwar immer noch keine Torte gebacken, aber das neue Ensemble vom Theater Kanton Zürich hat gezeigt, dass es auch für Kinder ganz grosses Theater machen kann.» DRS 1 Ab 10 Jahre Wir alle für immer zusammen von Guus Kuijer. Schweizer Erstaufführung Es spielen: Gerrit Frers, Silke Geertz, Julia Sewing. Regie: Klaus Hemmerle Koproduktion mit dem Theater Winterthur Näheres zum Stück auf den Seiten 8 / 9. Ab 12 Jahre Fluchtwege von Nick Wood. Schweizer Erstaufführung Es spielen: Vera Bommer und Brencis Udris Regie: Rüdiger Burbach In «Fluchtwege» geht es um die Auflösung von Heimat, das Nichtdazugehören in einer fremden Gesellschaft; aber auch um die kleinen hoffnungsvollen Neuanfänge. «Wie anrührend, im besten Sinn zu Herzen gehend Vera Bommer und Brencis Udris die innere traumatische Ent­wick­lung von Riva und Andrea spielen und trotzdem den Tenor jugendlicher Frische und heiterer Naivität treffen, das ist ganz einfach grossartig.» Zürcher Landzeitung Ab 15 Jahre Kabale und Liebe von Friedrich Schiller Es spielen: Katharina von Bock, Vera Bommer, André Frei, Stefan Lahr, Andreas Storm, Brencis Udris u.a. Regie: Barbara-David Brüesch Näheres zum Stück auf den Seiten 12/13. Riva und ihr Bruder Andrea sind als Flüchtlinge in die Schweiz gekommen. Ihr Vater wurde Opfer des totalitären Regimes, vor dem sie mit ihrer Mutter geflohen sind. Doch nach ihrer Ankunft hören die Probleme und Diskriminierungen nicht auf. 43 Profil Volkstheater Mit Volkstheater ist kein einheitlicher Inszenierungsstil gemeint. Im Gegenteil. Das Theater Kanton Zürich strebt eine grosse Vielseitigkeit an. Ganz unterschiedliche Regisseure zeigen mit ihren jeweiligen künstlerischen Handschriften ein breites Spektrum an Theaterformen und -sprachen. Für uns ist es wichtig, dass die Theaterarbeit mit der Lebenswirklichkeit der Menschen im Kanton Zürich zu tun hat: Wir machen zeitgenössisches Volkstheater mit relevanten Themen. Ein professionelles Theater Professionalität ist nicht an ein festes Haus wie ein Stadttheater gebunden. Im Gegenteil: Die Anfänge des Berufstheaters lagen ja bei den wandernden Truppen. Die Städte waren oft zu klein, um genügend Publikum zu generieren. Also musste man, um überleben zu können, immer wieder weiterziehen. Das Theater Kanton Zürich steht als Wanderbühne in bester professioneller Tradition. Rund 30 feste und über 20 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Theater beschäftigt. Heute hier, morgen dort. Jeden Tag an einem anderen Ort Darin liegt die Besonderheit des Theater Kanton Zürich. Als Wanderbühne sind wir unterwegs und spielen immer wieder woanders – in den Gemeinden und Schulen des Kantons. Wir kommen in die Gemeinden und schaffen die Möglichkeit, gemeinsam mit Nachbarn und Bekannten einen Theaterabend zu erleben, der 44 auch an den folgenden Tagen Gesprächsstoff bietet. Für ein paar Stunden verwandeln wir den Gemeindesaal oder die Mehrzweckhalle in ein Theater und schenken dem örtlichen Publikum einen anregenden, berührenden, oder komischen, aber auf jeden Fall unterhaltsamen Abend. Ebenso pflegen wir den Kontakt zum jungen Publikum. In öffentlichen, aber auch in Schulvorstellungen gehen wir spielerisch auf Themen ein, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. Wir bringen jungen Menschen Theater als grossartige Möglichkeit näher, sich mit sich und der Welt auf lustvolle Weise auseinanderzusetzen. Dafür gehen wir in die Schule und bringen mit, was zum Theater gehört: Bühnenbild, Kostüme, Licht und natürlich Schauspielerinnen und Schauspieler. In Winterthur In Winterthur, im Grüzequartier, an der Scheideggstrasse 37, hat das Theater Kanton Zürich seinen Sitz. Hier werden die Bühnenbilder gebaut, die Kostüme geschneidert und die Stücke geprobt. Für die Vorstellungen in Winterthur verwandelt sich der Probenraum in ein intimes Theater für 150 Zuschauer. Hier finden die Premieren und die ersten Vorstellungen statt, zu denen das Winterthurer Publikum und die Veranstalter aus den Gemeinden ganz besonders willkommen sind. Theater für alle Das Theater Kanton Zürich spricht alle Bevölkerungsschichten an. Seine Inszenierungen richten sich nicht nur an Erwachsene. Es gibt Stücke für Kinder und für Jugendliche; diese werden öffentlich gespielt oder direkt in den Schulen. Im Sommer ist das Theater mit einer Freilichtinszenierung in den Gemeinden unterwegs: diese eignet sich für die ganze Familie. Wir kommen auch zu Ihnen … Das Theater Kanton Zürich kommt auch zu Ihnen: in Ihre Gemeinde und an Ihre Schule. Sie wählen aus unserem Spielplan ein Stück und machen dem Theater Terminvorschläge. Robert Knarr gibt Ihnen gerne Auskunft und nimmt Ihre Bestellung entgegen: Robert Knarr, Gastspielorganisation: 052 232 87 17 oder [email protected] Steckbrief »» Das Theater Kanton Zürich ist ein mobiles Berufstheater mit Sitz in Winterthur und besteht seit 1971. »» Es versteht sich als Theater der Zürcher Gemeinden und spielt dort den grössten Teil seiner Vorstellungen. »» Es wird getragen von der Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich, in der z.Zt. 110 politische Gemeinden (rund zwei Drittel der Gemeinden) und rund 350 Privatpersonen Mitglied sind. »» Mit dem Kanton Zürich besteht ein Subventionsvertrag. Die Subvention des Kantons deckt rund die Hälfte des betrieblichen Aufwands. »» Die Zürcher Kantonalbank als Hauptsponsor unterstützt das Theater seit dessen Anfängen mit einem substanziellen Beitrag. »» Mit jährlichen Genossenschaftsbeiträgen leisten die Mitgliedsgemeinden und die privaten Mitglieder ihren Anteil an die Kosten des Theaters. »» Die Gemeinden haben keine feste Verpflichtung, Vorstellungen zu übernehmen. Sie wählen aus dem Angebot des Theaters aus und kaufen Vorstellungen in unterschiedlichem Rhythmus ein. »» Zu den Vorstellungen in den Gemeinden des Kantons Zürich kommen vereinzelte Abstecher in die Gastspielhäuser der deutschsprachigen Schweiz: z. B. Schaffhausen, Baden, Chur, Aarau, Glarus, Thun, Freiburg oder Zug. »» Unterstützt wird das Theater Kanton Zürich zusätzlich durch einen Gönnerverein, Freunde Theater Kanton Zürich, und einen Publikumsverein, Theaterclub Theater Kanton Zürich. »» Zum 40-jährigen Jubiläum hat der Lotteriefonds des Kantons Zürich einen grosszügigen Infrastrukturbeitrag gesprochen. 45 Der Theaterclub TCTZ! Die Freunde Theater Kanton Zürich Der Theaterclub, 1992 zur Unterstützung des Theater Kanton Zürich gegründet, bildet mit rund 500 Mitgliedern unser treuestes Stammpublikum. Clubmitglieder erhalten alle Informationen des Theater Kanton Zürich zugestellt, werden zu allen Neu-Inszenierungen eingeladen und erhalten zusätzlich zwei Freikarten für eine Vorstellung ihrer Wahl. Als Mitglied des Theaterclubs unterstützen Sie das Theater und kommen gleichzeitig in den Genuss eines günstigen Angebots. Einmaliges Angebot in der Spielzeit 2011 / 2012: Sie sehen wieder sieben Produk­ tionen (statt wie bis 2010 vier) bei gleichem Betrag. Mit der Gesellschaft der Freunde des Theaters für den Kanton Zürich wurde ein Gefäss für grössere Spendenaktionen bei Firmen und Privatpersonen geschaffen. Die Freunde unterstützen aktiv die Sammelaktionen, die Investitionen in die betriebliche Substanz des Theaters ermöglichen. Mit einem jährlichen Beitrag von mindestens Fr. 100.– besteht die Möglichkeit, Mitglied der Gesellschaft zu werden. Ihr Beitrag Einzelmitgliedschaft jährlich Fr. 70.– Paarmitgliedschaft jährlich Fr. 110.– Unser Angebot »» Freier Eintritt zu den Clubvorstellungen jeder neuen Inszenierung »» Zwei Freikarten für eine Vorstellung Ihrer Wahl »» Der Monatsspielplan wird Ihnen kostenlos zugestellt Wenn Sie mit Mitglied des Theaterclubs TCTZ! werden wollen, rufen Sie uns an (Telefon 052 212 14 42) oder schicken eine E-Mail an [email protected]. Wir senden Ihnen dann gerne alle Unterlagen zu. Die Freunde Theater Kanton Zürich haben mit ihrer Sammelaktion einen finanziellen Beitrag an die sicherheitstechnische Anpassung an unsere Zuschauertribüne geleistet. Wir bedanken uns bei folgenden Spenderinnen und Spendern: Bütec Technik AG, Bülach; Credit Suisse Group; Johann Jacob Rieter-Stiftung, Winterthur; Kibag Management AG, Zürich; Profitech AG, Winterthur; Sulzer AG, Winterthur; SwissLife Stiftung Perspektiven, Zürich; Robert und Katharina Bossart, Brütten; Emil Gehri, Grüningen; Karl Griesser, Marthalen; Günter Heuberger, Seuzach; Robert Heuberger, Winterthur; Gisela und Willi Horber, Dachsen; Karl Lüönd, Räterschen; Benno A. Maechler, Küsnacht; Erich Müller, Winterthur. Wenn Sie ein Freund oder eine Freundin werden wollen, rufen Sie uns an (Telefon 052 212 14 42) oder schicken eine E-Mail an info@ tkz.ch. Das Theater für den Kanton Zürich im Web Die aktuellen Spielorte und -daten sowie weitere Infor­mationen zum Theater Kanton Zürich finden Sie im Internet, hier können Sie auch unseren Newsletter bestellen: www.theaterkantonzuerich.ch | www.tkz.ch Ausserdem können Sie uns bei Facebook besuchen. 46 Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich Service Die Genossenschaft ist Trägerin des Theater Kanton Zürich, sie bildet die betriebliche, kulturpolitische und finanzielle Grundlage des Theaters. Die Mitglieder sind Gemeinden und Privatpersonen. Adresse: Scheideggstrasse 37 | Postfach 8401 Winterthur | www.tkz.ch www.theaterkantonzuerich.ch Telefon: 052 212 14 42 | Fax: 052 212 88 19 [email protected] Beitrag als Gemeinde Anteilschein von Fr. 300.– pro 1 000 Einwohner Jahresbeitrag von Fr. –.80 pro Einwohner Beitrag als Privatgenossenschafter / in Anteilschein von Fr. 300.– Jahresbeitrag von Fr. 50.– Unser Angebot Grosszügiger Rabatt beim Einkauf von Vorstellungen für die Gemeinde. Einladung und freier Eintritt zu den Premieren des Theater Kanton Zürich. Zustellung des Monatsspielplans. Wenn Sie mehr Informationen wün­ schen oder Mitglied werden möchten, rufen Sie uns an (Telefon 052 212 14 42) oder schicken eine E-Mail an [email protected]. Wir senden Ihnen dann gerne alle Unterlagen zu. Kartenreservation für Vorstellungen in Winterthur: Telefon: 052 212 14 42 [email protected] Kartenreservation bei Vorstellungen ausserhalb Winterthurs: beim jeweiligen lokalen Veranstalter Gastspielorganisation: Robert Knarr Telefon: 052 232 87 17 | [email protected] Bürozeiten: Montag bis Freitag 9 – 17 Uhr Kostümverleih: Dienstag von 10 – 17.30 Uhr Telefon: 052 212 03 26 Vorstand Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich Meinrad Schwarz, Elsau, Präsident Karl Griesser, Marthalen, Vizepräsident Hansjörg Baumberger, Uster Martin Farner, Oberstammheim Stefan Kuchelmeister, Forch Andreas Moos, Zürich Dr. Brigitte Mühlemann, Zürich Barbara Riecke, Zürich Ernst Wohlwend, Winterthur 47 Wir wünschen Ihnen eine unvergessliche Vorstellung. www.zkb.ch/sponsoring