III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und

Werbung
Fachhochschule Jena
University of AppliedSciences Jena
Von der Kommunikationsanalyse zum
Kommunikationskonzept
- Ein Leitfaden für Direktvermarkter -
Prof. Dr. Günter Buerke
Fachbereich Betriebswirtschaft
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, der
Fachhochschule Jena und der Radio Fernsehen MediaMix.GmbH.
Vorwort
Im Rahmen eines vom Thüringer Landwirtschaftsministerium geförderten Projektes,
haben ein Dutzend Thüringer Direktvermarkter in nur drei halbtägigen Workshops einen
systematischen Kommunikationsprozess erlernt und durchgearbeitet.
Die im Rahmen des Projektes angewendeten Analyseinstrumente, Anhangsbeispiele, Raster und Übungen sind im nachfolgenden Leitfaden vollständig wiedergegeben. Sie
erläutern den 10-stufigen Kommunikationsprozess in fast allen seinen 24 Unterpunkten –
und sie ermöglichen den Selbstdurchlauf des gesamten Kommunikationsprozesses für
das eigene Unternehmen.
Der
Leitfaden
ist
nicht
so
zu
verstehen,
dass
man
damit
die
gesamte
Kommunikationsarbeit selbst bewältigen kann. Aber er ist hervorragend geeignet, um für
sich selbst und notwendige Helfer, wie Kommunikationsagenturen, alle relevanten
Informationen und Ziele zu sammeln und aufzubereiten. Die Vorgaben, wen man mit
welcher Botschaft erreichen will, muss jedes Unternehmen sich selbst erarbeiten können.
Und wie man den gesamten Kommunikationsprozess einschließlich aller notwendigen
Kommunikationsdienstleister koordiniert, dazu ist der Leitfaden ebenfalls hilfreich.
2
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Seite
I
II
III
5
14
IV
V
VI
VII-X
Situations- und Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und
Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Fallbeispiel Hof Sallach
Abschließende Ergänzungen
Anhang
17
57
64
77
82
87
97
100
3
Einleitung
Der 10-stufige Kommunikationsprozess
Die 10 Stufen des Kommunikationsprozesses werden in Abbildung 1 gleich mit den 24 Unterpunkten
gezeigt, da diese schon eine erste Erkenntnis zum Verständnis der einzelnen Schritte bieten.
I
II
Situations- und
Kommunikationsanalyse
Wettbewerbs-analyse
III Identifikation
IV
angebotsrelevanter
Produkt- & Leistungsmerkmale
V
Budgetierung
Leistungsprogramm
Direkter und indirekter Wettbewerb
Formulieren von Nutzenargumenten Kostenüberblick über zentrale
Kommunikations-instrumente
Strategische Ziele
Best-Practise Beispiele
Identifizieren von
Alleinstellungsmerkmalen
Kommunikationsrad
Formulierung einer Positionierung
Zielgruppenorientierte
Budgetanalyse (IST)
Entwicklung eines
Kommunikationskonzeptes
Definition der Zielgruppen und
Kommunikationsziele
Auswahl geeigneter
Kommunikationsinstrumente
Phasenkonzept zur zukünftigen
Kommunikations-infrastruktur (SOLL)
Kommunikations-Kommunikationsinfrastruktur
(IST)
VI
VII
Partnerauswahl
Planung und Kreation
VIII
IX
Kommunikationstests (ex
(Ex ante)
ante)
X
Realisierung
Wirkungsanalyse und
Kommunikationstests (ex post)
Auswahl einer Kommunikations- Medienplanung
u./o. Medienagentur
z.B. Anzeigenschnelltest
Schaltplan
Responseauswertung
Erstellung eines Briefings
z.B. Eyetracker
Schrittweiser Aufbau der SollKommunikations-infrastruktur
Reaktion auf die
Kommunikationsinstrumente
registrieren und auswerten
Kreativleistung
Abbildung 1 Der 10-Stufige Kommunikationsprozess
4
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur aller vorhandenen
Kommunikationsmittel
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Leistungsprogramm
Strategische Ziele
Kommunikationsrad
Kommunikationsinfrastruktur
(IST)
5
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur aller vorhandenen
Kommunikationsmittel
Primär ist zunächst die Erhebung der
Kommunikationsinfrastruktur eines Unternehmens.
Für die Ermittlung lassen sich zwei unterschiedliche Werkzeuge verwenden.
a) Für die Erhebung der allgemeinen Unternehmensdaten und –Informationen ist ein
Fragebogen hilfreich.
b) Die Einschätzung der wichtigsten Kommunikationsinstrumente erfolgt anhand eines
so genannten Kommunikationsrades.
6
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur (Fragenkatalog)
Die nachfolgenden Fragen sollten Sie für sich beantworten:
1.
2.
3.
Nennen Sie die Geschäftsfelder, in denen Sie tätig sind! (z.B. Produktion,
Verkauf, Dienstleistung)
Wieviele Beschäftigte haben Sie?
Existieren in Ihrem Unternehmen Formulierungen (schriftlich, mündlich,
gar nicht) hinsichtlich:
•
•
•
•
4.
Unternehmenskonzept
Leitbild / Visionen
Strategie (langfristig)
Maßnahmenpläne (kurz-/mittelfristig)
Liegen Ihnen bereits eigene Recherchen oder Untersuchungen vor?
Welche besonderen Ergebnisse/Erkenntnisse haben Sie daraus
gewonnen?
7
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur (Fragenkatalog)
5.
6.
Welche Produkte bieten Sie an ?
Erläutern Sie bitte Ihre Produkte hinsichtlich der Qualität, besonderer
Eigenschaften, des Sortiments und des Preises!
7. Nennen Sie bitte die Differenzierungsmerkmale Ihrer Produkte zum
Wettbewerb!
8. Nennen Sie bitte Ihre Absatzkanäle! (z.B. Endkunde, Großhandel,
Einzelhandel, Weiterverarbeitung)
9. Beschreiben Sie bitte Ihre Zielgruppen!
10. Nennen Sie bitte Ihre Wettbewerber! (und Vorbildunternehmen)
•
•
•
Regional
National
International
8
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur (Fragenkatalog)
11. a) Leitbild/Positionierung (Positionieren Sie bitte Ihr Unternehmen!)
11. b) Beschreiben Sie bitte kurz Ihre bisherige Unternehmensentwicklung!
12. Wo sehen Sie die Stärken bzw. Schwächen Ihres Unternehmens?
13. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens ?
•
•
•
Kurzfristig
Mittelfristig
Langfristig
14. Wie schätzen Sie den Informationsstand Ihrer Kunden hinsichtlich ... ein?
•
•
•
Der Bekanntheit
Des Produktwissens
Der angebotenen Leistungen
15. Wie hoch war Ihr Umsatz 2005?
9
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur (Fragenkatalog)
16. Nennen und erläutern Sie bitte Ihre Kommunikationsziele bzgl. Image,
Bekanntheit, Qualitätsverdeutlichung usw.
17. Wie hoch sind Ihre Kommunikationsaufwendung pro Jahr (Budget
schätzen)?
•
•
•
•
•
•
18.
Internet
PR und Öffentlichkeitsarbeit
Direktmarketing (Bauernmärkte, Mailings)
Mediawerbung (Print, Rundfunk, TV)
Promotion / Verkaufsförderung
Sonstiges
Nennen Sie bitte Ihre Kommunikationsschwerpunkte im Jahr 2005
(Ranking)!
10
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur (Fragenkatalog)
19. Nennen Sie bitte Qualitätssiegel/Gütezeichen, die Ihr Unternehmen
qualifizieren?
Andere:
Wenn ja - Welche
20. In welchen bestehenden Netzwerken ist Ihr Unternehmen Mitglied?
(z.B. Verbände, Zusammenschlüsse o.ä.)
11
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Erhebung der Kommunikationsinfrastruktur mittels des
Kommunikationsrades
Das Kommunikationsrad erfasst die, in
einer Branche üblichen
Kommunikationsinstrumente.
Mit Hilfe dieses Rades
erfolgt eine Einschätzung der
einzelnen Kommunikationsinstrumente
hinsichtlich:
Veranstaltungsgebäude
0
10
Filialpräsenz
0
Verkaufswagen
10
0
10
Fuhrpark
Persönlicher Verkauf
0
•
•
•
•
Ihrer Wichtigkeit
Der eigenen Aktivität
Der eigenen Güte
Der Relevanz für zukünftige Erfolge
0
10
10
Marktteilnahme
0
Markenaufbau
10
0
10
Messestand- (Gemeinschaft)
0
Kundendatei / -kartei
10
0
10
Lokal - TV
0
10
Kundenmailing
0
Öffentlichkeitsarbeit
0
KommunikationsKommunikationsinstrumente
Infrastrukturen
10
Internet-Homepage
0
10
Kundenzeitschrift
0
10
10
Online- Newsletter
0
Kooperations-Verkauf
0
Hofladen
10
0
Netzwerke / Multiplikatoren
0
10
10
Prospekt / Katalog / Flyer
10
0
10
Call Center
0
10
Rundfunkwerbung
0
10
Plakatwerbung
Abbildung 2 Kommunikationsrad - Grundmodel
12
I Situations- und Kommunikationsanalyse
Darstellung der Kommunikationsinfrastruktur
Basierend auf den Erhebungen können Kommunikationsinfrastrukturen, beispielhaft in den Abbildungen
3 und 4 dargestellt, aufgezeigt werden.
IST
PLAN
Hoffest
Hoffeste
(eigen / fremd / kooperativ)
Fuhrpark
(eigen/fremd)
kooperative
Werbung
Schilder an
Hochfrequenzstandorten
KommunikationsInfrastrukturen
Hofläden
InternetHomepage
Wochen- oder
Sondermärkte
Hofläden
KommunikationsInfrastrukturen
Internet-Portal
Hofladen-Plan
Schilder an
Hochfrequenzstandorten
Multiplikatoren
reg. Gastronomie
InternetHomepage
Abbildung 3 Beispiel Kommunikationsinfrastruktur 1
Multiplikatoren
Mitarbeiter
Multiplikatoren
Kunden
Abbildung 4 Beispiel Kommunikationsinfrastruktur 2
Ein ausführliches Fallbeispiel hierzu ist ab Seite 87 zu finden.
13
II Wettbewerbsanalyse
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Direkter und indirekter Wettbewerb
Best-Practise Beispiele
Positionierungsbeispiele
14
II Wettbewerbsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Die Wettbewerbsanalyse ist ein ganz natürlicher Schritt, um seine eigenen Aktivitäten
einmal an anderen Beispielen relativieren zu können. Ganz oft erhält man Ideen, was
man selbst optimaler oder gänzlich neu machen kann. Deshalb ist es ratsam, sich nicht
nur direkte Wettbewerber sondern auch vom Produkt her anders orientierter
Direktvermarkter einmal anzusehen. Dies müssen nicht die großen nationalen
Vermarkter sein, sollten aber sehr wohl neben den regionalen auch überregionale
Beispiele sein. Ein derartiges Beispiel könnte z.B. die sächsische Marktgemeinschaft
Erdäpfel Sachsen (siehe www.erdaepfel-sachsen.de) sein, die aus mehreren Betrieben
und Genossenschaften eine marktorientierte Zweckgemeinschaft gebildet haben.
15
II Wettbewerbsanalyse
Methoden der Wettbewerbsanalyse
Als typische Methoden zur Analyse des Wettbewerbs gelten:
a)
Best-Practice-Methode
(Hier erfolgt die gezielte Suche nach positiven oder gar exzellenten
Beispielen)
b)
Die Fremdbeurteilung durch externe Experten kann hilfreich sein.
16
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Formulieren von Nutzenargumenten
Identifizieren von
Alleinstellungsmerkmalen
Formulierung der eigenen
Positionierung
17
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Grundlegendes
Ziel dieses Schrittes ist letztlich die Findung einer Positionierung, die marktrelevant und
erfolgversprechend ist, sowie die Ausformulierung der Argumente (insbesondere von
Argumenten, die sich am Nutzen für den Kunden orientieren), die man dann über
unterschiedliche Mittel kommunizieren will. Positionierung heißt einfach formuliert: Wofür
steht ein Unternehmen, was zeichnet es und vor allem seine Produkte aus. Und welchen
Nutzen bringt es damit den Konsumenten.
Die Abbildung 5 verdeutlicht ein erstes grobes Raster anhand dessen man sich selbst
(und seine Wettbewerber) anfangen kann zu beschreiben. Diese Erstbeschreibung ist
aber oft noch recht grob, differenziert zu wenig von anderen und enthält womöglich zu
wenig kundenrelevante Nutzendimensionen. Insofern soll in diesem Schritt an mehreren
Beispielen zunächst gezeigt werden, wie Unternehmen professionell Nutzenargumente
aufbauen und kommunizieren.
18
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiel eines Positionierungsrasters
Premiumanbieter
Ökologisches Unternehmen
X
X
regionales Unternehmen
überregionales Unternehmen
X
Marktführer
Produzierendes
Unternehmen
Dienstleister
soziales Unternehmen
X
Nischenanbieter
internationales/ globales
Unternehmen
(weiter-) verarbeitendes
Unternehmen
Weitere......
Abbildung 5 Positionierungsraster
ƒ
ƒ
Erweiterungen sind jederzeit möglich
Mehrfachnennungen sind möglich
19
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiel einer Positionierungsübersicht
Positionierungsüberblick
Eigenes
Unternehmen
Best-Practice Unternehmen
X aus Bundesland Y
X
Dienstleister
X
./.
X
Marktführer
./.
X
Premiumanbieter
Nischenanbieter
.
.
.
.
.
.
Markenanbieter
X
./.
./.
./.
./.
X
Diese Vorgehensweise der Positionierung ist hilfreich um den eigenen IST-Zustand
zu verdeutlichen und über neue Strukturen oder Schwerpunkte nachzudenken.
20
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Die folgenden Seiten verdeutlichen Übungsbeispiele (und –Ergebnisse) anhand derer
man selbst anfangen kann, seine Argumente vom reinen Produktnutzen bis hin zum
Kundennutzen auszuformulieren. Daraus ergeben sich dann oft weiter Ansatzpunkte zur
Präzisierung der eigenen Positionierung.
21
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 1: McDonalds‘s
Qualität dank starker Marken
Die Namen der Markenlieferanten, die McDonald's mit Zutaten
beliefern, kennen die meisten schon von gut sortierten
Einkaufsregalen. Denn McDonald's setzt bei seinen Produkten
auf Qualität und Sicherheit, denen die Konsumenten seit
Jahren vertrauen können. Kein Wunder also, dass 89 Prozent
unserer Lieferanten namhafte deutsche Markenhersteller sind
und elf davon McDonald's sogar seit mehr als 20 Jahren
beliefern.
Wer liefert was?
Abbildung 6 Lieferantenübersicht McDonalds
Quelle: www.mcdonalds.de
Esca Food Solutions: Fleisch, Geflügel
Kamps / FSB Backwaren: Brötchen
Goldmilch: Eis / Milchshakes
Develey: Ketchup / Senf / Saucen / Dressings / Gurken
Jacobs / Kraft Foods: Kaffee / Kakao / Tee
Hochland: Käse
Bonduelle / Havita / VanGorp: Salat
Ovofit: Eiprodukte
Schwartau / Nestlé: Toppings
Agrarfrost / McCain: Pommes Frites
Coca-Cola: Soft Drinks
Meggle: Butter
Zott: Kaffeesahne
Danone: Vanille-Joghurt Crème
22
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 1: McDonalds‘s
TESTSIEGER
Stiftung Warentest hat den Cheeseburger getestet
Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung (Heft 02/2005)
nahm Stiftung Warentest insgesamt 19 verschiedene Burger
unterschiedlicher Hersteller unter die Lupe, darunter
Cheeseburger und Chickenburger. Das Ergebnis: Der
Cheeseburger von McDonald's wurde mit der Note 2,0 zum
Testsieger erklärt.
Stiftung Warentest zeigte sich von den Qualitäten des
McDonald's Cheeseburgers rundum überzeugt: „Er schmeckt,
wie ein Burger schmecken soll – deutlich nach Rindfleisch und
Grill. (...) Mit Salat und Apfelschorle ergibt er eine recht
ausgewogene Hauptmahlzeit.“
Abbildung 7 Testsieger McDonals
Quelle: www.mcdonalds.de
23
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 1: McDonalds‘s
QUALITÄTS-SCOUTS
Unsere Scouts und ihre Erlebnisse.
Bei unseren letzten Touren hatten wieder alle,
die mehr über die Qualität bei McDonald's
wissen wollten, die Möglichkeit, sich als
Qualitäts-Scout zu bewerben.
Unter den vielen Einsendungen wurden 17
Gäste ausgewählt und auf die verschiedenen
Touren mitgenommen. Die Scouts nahmen
unsere Partner, ihre Mitarbeiter und jeden ihrer
Arbeitsschritte genau unter die Lupe. Denn nur
wenn alles stimmt, erreichen Kartoffeln, Salat,
Brötchen und Rindfleisch die Qualität, die
McDonald's verlangt.
Hier kann man sich die Touren und vor allem
die Scouts mal genauer anschauen. Viel Spaß!
Abbildung 8 Qualitäts-Scouts McDonalds
Quelle: www.mcdonalds.de
24
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 1:
McDonalds‘s
Abbildung 9 Nährwertübersicht McDonalds
Quelle: www.mcdonalds.de
25
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungsbeispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum
Aufbau einer Nutzenargumentation
Beispiel 1: McDonalds‘s
Abbildung 10 Nährwerttabelle McDonalds
26
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 2: Erdäpfel-Sachsen
Abbildung 11 Nutzenargumentation Erdäpfel-Sachsen
27
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 2: Erdäpfel-Sachsen
Qualität ist uns wichtig!
Damit nur hohe Qualität in den Erdäpfelbeutel kommt, müssen folgende Kriterien bei der Erzeugung und Abpackung der "Erdäpfel – Kartoffeln
aus Sachsen" eingehalten werden:
•
Kontrollierter, umweltgerechter Anbau (Teilnahme am Programm "Umweltgerechte Landwirtschaft im Freistaat Sachsen")
•
ausschließliche Verwendung von gesundem, zertifiziertem Pflanzgut
•
Düngung nach dem tatsächlichen Nährstoffgehalt des Bodens
•
deutlich verminderte Stickstoffdüngung
•
Ausbringung von Stalldung und Gülle maximal bis zum 15. Oktober des Vorjahres
•
Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen unter Einhaltung der hohen Bekämpfungsgrenzwerte des Programms Umweltgerechte
Landwirtschaft
•
Optimale Kombination von mechanischer und chemischer Unkrautbekämpfung
•
Druck- und beschädigungsarme Ernte und Lagerung der Kartoffeln
•
Führung der Schlagkartei über die durchgeführten acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen
•
Sicherung der angegebenen Kocheigenschaften durch Kontrolle der Stärkeeinlagerung und Ernte zum richtigen Zeitpunkt
•
Einhaltung der nach dem Deutschen Lebensmittelrecht geltenden Obergrenzen an belastenden Stoffen
•
Schonende Behandlung bei der Abpackung
Wenn Sie den EAN- Code der gekauften Erdäpfelpackung eingeben, können Sie die Herkunft und den Werdegang der angebotenen Partie im
Internet unter www.friweika.de nachsehen.
28
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 2:
Erdäpfel-Sachsen
Abbildung 12 Qualitätsgarantie Erdäpfel-Sachsen
29
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 2:
Erdäpfel-Sachsen
Abbildung 13 Gläserne Produktion Erdäpfel Sachsen
30
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 14 Besserwasser für Besserwisser - Quelle: www.besserwasser.de
31
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 15 Inhaltsstoffe Medicus - Quelle: www.besserwasser.de
32
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 16 10 gute Gründe für Medicus - Quelle: www.besserwasser.de
33
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 17 Bananen vs. Medicus - Quelle: www.besserwasser.de
34
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 18 Anzeigen und Plakate von Medicus - Quelle: www.besserwasser.de
35
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener O2 / Rhönsprudel
Abbildung 19 Mit Rosbacher auf die Pole – Quelle:
36
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener / Rhönsprudel
Wasser allein genügt nicht –
Der Mineralwasserhersteller
Adelholzener wächst mit
neuen Produkten
Abbildung 20 Adelholzener - Quelle: SZ, 11.6.07, S.20
37
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 3: Medicus / Rosbacher / Adelholzener / Rhönsprudel
Abbildung 21 Rhönsprudel Bio-Apfelschorle
38
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau
einer Nutzenargumentation
Beispiel 4: Wolf
Abbildung 22 „Best Ager“ Lieblingswurst
39
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Den Beispielen merkt man zum Teil an, dass man hier und da auch sehr „mutig“ in den
Formulierungen ist. Manchmal auch zu mutig, wie das Beispiel „Rhönsprudel“ in dem
Artikel auf der folgenden Seite zeigt (Vergleiche: letzte Spalte). Insofern sind die
nachfolgenden Übungen als Hilfestellung zur Erarbeitung „solider“ Nutzenargumente zu
betrachten.
40
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Abbildung 23 Richter rufen Industrie zur Räson - Quelle: LZ, 10.8.07, S.22
41
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 1
9 Gründe, die den Studiengang Business Administration
an der Fachhochschule Jena einzigartig machen
5
Jena ist der wichtigste Wirtschaftsstandort Thüringens – und die Vernetzung von Wirtschaft und
Wissenschaft ist exzellent.
5 Jena ist per Auto und Eisenbahn aus Nord/Süd- und Ost/ West- Richtung schnell erreichbar.
5 Alle Hörsäle der FH Jena sind auf einem Campus.
5 Die technische Ausstattung ist jünger als 5 Jahre.
5 Der Zugang zu vielen internationalen Datenbanken ist für Recherchearbeiten jederzeit
gewährleistet.
5 Studierende können die Fachbibliotheken der FH sowie der Universität nutzen.
5 Über 2/3 aller Veranstaltungen finden in Kleingruppenarbeit von 10 – 30 Studenten statt.
5 Alle Professoren verfügen über langjährige Praxiserfahrung.
5 Der Fachbereich BW bietet 7 arbeitsmarktrelevante Schwerpunktbereiche im Hauptstudium an:
Finanzwirtschaft, Marketing, Personalwirtschaft, Rechnungswesen/Controlling, Steuern,
Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts-recht.
42
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 1
12 gute Gründe, Bio-Qualität zu kaufen
• Anbau ohne Gentechnik
• Kein Einsatz von Pestiziden
• Deutlich niedrigerer Nitratgehalt
• Artgerechte Tierhaltung
• Bestes aus der Region
• Enthält wertvolle Vitamine
• Wertvoll und gesund
• Positive Wirkungen auf das Immunsystem
• Genuss pur
• Bleibt länger frisch
• Frei von Bestrahlung
• Ohne Zusatzstoffe
Quelle: in Anlehnung an Naturbund e.V.: 15 gute Gründe, Bio-Qualität zu kaufen!
43
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 1
Abbildung 24 10 gute Gründe für Medicus - Quelle: www.besserwasser.de
44
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 1
11 gute Gründe für
Ziegenkäse
von
x
oder
Putenfleisch
von
y
oder
Milch
von
z
oder
...
von
...
45
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 1 – Ergebnisse des Workshops
Im stattgefundenen Workshop wurden durch die Direktvermarkter eigene Nutzenargumente entwickelt
Einige dieser Argumente sind nachfolgend beispielhaft verdeutlicht:
Nutzenargumente für „Honig“
• Honig ist das natürlichste Süßungsmittel.
•
Honig besitzt viele Vitamine und Mineralstoffe.
•
Honig ist vielseitig und vielfältig.
•
......................
Nutzenargumente für „Fleisch“
• Fleisch ist vielfältig zubereitbar.
•
Fleisch trägt zur ausgewogenen Ernährung bei.
•
Qualitätsfleisch durch ausgewogene Tierernährung.
•
..................
Nutzenargumente für „Käse / Ziegenkäse“
• Der Käse wird täglich frisch hergestellt.
•
Der Käse zeichnet sich durch seinen milden Geschmack aus.
•
Der Käse ist besonders für Allergiker geeignet.
•
..................
46
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 2
Abbildung 25 Berchtesgadener Land - Frischmilch
47
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 2
Natürlich
enthält ............ wertvolle ..........
Natürlich
fördert ............
Natürlich
sorgt .......... für ein intaktes Immunsystem
Natürlich
stabilisiert .......... Ihre innere Kraft
Natürlich
weniger Fett / Cholesterin ...........
Natürlich
stärkt ........... das Herz / den Kreislauf / das Gehirn
Natürlich
leichtere Koste ..............
Natürlich
beinhaltet ............. mehr Calzium
48
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 2
10 „Natürliche“ Gründe für
Milch
von
x
oder
Fleisch
von
y
oder
Getreide
von
z
oder
...
von
...
unter Einsatz des Stilmittels „positiv belegte Verben“
49
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 2
Im stattgefundenen Workshop wurden durch die Direktvermarkter eigene Nutzenargumente entwickelt
Einige Ergebnisse dieser Übung sind nachfolgend beispielhaft verdeutlicht:
Natürliche Gründe für den Kauf von Fleisch
Natürlich
hilft Fleisch ihnen, sich bewusst zu ernähren.
Natürlich
ist Fleisch mager und geschmackvoll.
Natürlich
eignet sich Fleisch zum Grillen, Braten, Backen, Kochen und vielem mehr.
Natürliche Gründe für den Kauf von Käse
Natürlich
enthält unser Käse weniger Cholesterin als Käse aus Kuhmilch.
Natürlich
wird unser Käse täglich frisch nach handwerklicher Tradition zubreitet.
Natürlich
eignet sich unser Käse für Allergiker.
50
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 3 : Argumente passend zu den zentralen Körperbedürfnissen
während des Lebens (Fallbeispiel Fitnesstraining)
Abbildung 26 Fitnesstraining auf Lebenszeit
51
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 3
Vielfalt
den ganzen Tag
oder
oder
oder
oder
die ganze Woche
alle Monate
das ganze Jahr über
für das ganze Leben
am Beispiel der Lebensmittel
Getreide
oder
Milch
oder
Fleisch
oder
Käse
oder
...
52
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Übungen zum Aufbau einer Nutzenargumentation
Übung 3
Im stattgefundenen Workshop wurden durch die Direktvermarkter eigene Nutzenargumente entwickelt
Nachfolgen wird ein Ergebnis der Übung beispielhaft verdeutlicht:
Vielfalt – für die ganze Woche:
Montag:
Ein schmackhafter Start in die Woche – Pellkartoffeln
mit Wurst
Dienstag:
Wie zu Omas Zeiten - Linseneintopf mit Thüringer
Rotwurst
Mittwoch:
Ehrlich verdient – Sülze mit Remoulade und
Bratkartoffeln
Donnerstag:
Kalte Küche und Zeit für den Einkauf –
Kümmelbratwurst und Bauernbrot
Freitag:
Feierabend am Grill – Thüringer Rostbratwurst
Samstag:
Essen wie bei Muttern – Kartoffelsuppe mit Bockwurst
Sonntag:
Natürlich! – Thüringer Sauerbraten mit Klößen
53
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Dringend zu beachten ist die neue Health Claims-Verordnung, die seit 01.07.2007 gilt.
Das auf der folgenden Seite abgebildete kleine Glossar aus der Lebensmittelzeitung gibt
hier bereits erste Hinweise. Bitte beachten Sie unbedingt hierzu die weiteren Anlagen am
Schluss des Leitfadens.
54
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Abbildung 27 Health Claims Verordnung - Quelle: LZ, 19.10.07, S.:32
55
III Identifikation angebotsrelevanter Produkt- und Leistungsmerkmale
Beispiele zur Verdeutlichung von Qualität(en) und zum Aufbau einer
Nutzenargumentation
Abbildung 28 Nutzenargumente A-Z - Quelle: LZ, 06.7.07, S.:30
56
IV Budgetierung
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Kostenüberblick über zentrale
Kommunikations-instrumente
Zielgruppenorientierte
Budgetanalyse (IST)
57
IV Budgetierung
Wissenswertes
Ein sehr altes Experiment gibt wichtige Hinweise darauf, warum Kommunikation keine
Gelegenheitsaktivität ist. Dieses Grundverständnis ist zunächst wichtig, damit die
Notwendigkeit für Kommunikation und den damit verbundenen Kosten einsichtig ist.
Verdeutlicht wird dieses Experiment auf der folgenden Seite.
58
IV Budgetierung
Wissenswertes
Das Experiment von
Zielske belegt
sowohl die
Notwendigkeit
eines ständigen
„Kommunikationsgrundrauschens“
als auch die
Effizienz massiver
kurzfristiger
Kommunikationsaktivitäten zu
saisonalen
Höhepunkten.
Abbildung 29 Zielske-Experiment - Quelle: Franke/Kühlmann: Psychologie für Wirtschaftswissenschaftler, 1990, Seite 176.
59
IV Budgetierung
Ist-Aufnahme der Budgets – differenziert nach Zielgruppen und
Kommunikationsinstrumenten
Ferner sollte man sich vergegenwärtigen, wie denn heute – zumindest ungefähr – sich
die Kosten für Kommunikation auf die einzelnen Zielgruppen aufteilen. Die untere Tabelle
zeigt beispielhaft die Budgetierung eines Anbieters auf.
Budgetverteilung am Beispiel eines Thüringer Direktvermarkters (Ist-Situation)
Potenzielle
Kunden:
Diverse
Stammkunden:
Best Agers
(50plus)
Junge Familien
Mitarbeiter /
Angehörige /
Freunde
Klassische
Werbung
30 %
Mailings
5%
Flyer
5%
Hoffest(e)
50 %
Außenwerbung /
Ambient Media
5%
Internet
5%
10 %
60 %
25 %
5%
60
IV Budgetierung
Ist-Aufnahme der Budgets
Wichtig sind vor allem zunächst die einzelnen Summen der Spalten. Hier muss eine
Analyse und später die Budgetstrategie ansetzen. Sind alle zukünftig relevanten
Zielgruppen vertreten? Welche Zielgruppen sind in der kommunikativen Bearbeitung
prioritär – ein klares Ranking erleichtert hier die Budgetverteilung für die Zukunft.
Insofern sind die Einzelsummen der Zeilen erst einmal sekundär. Die bisherigen Medien
sind ja nur Werkzeuge zur Umsetzung bestimmter Botschaften an ausgewählte
Zielgruppen. Allerdings bekommt man schnell ein Gefühl dafür, ob eine Unwucht vorliegt
(z.B. zu wenig Internet).
Ziel der Budgetierung ist eine grobe Mittelverteilungsstrategie (eine Soll-Situation) –
primär bei den Zielgruppen, sekundär bei den Medien. Letzteres ergibt sich auch daraus,
dass die zahlreichen Kommunikationsaktivitäten zunächst einmal hinsichtlich ihrer
spezifischen Eignung bewertet werden müssen (ausführlich hierzu der Folgeabschnitt V
Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes).
61
IV Budgetierung
Zielstruktur der Budgets – differenziert nach Zielgruppen und
Kommunikationsinstrumenten
Budgetverteilung am Beispiel eines Thüringer Direktvermarkters (Soll-Situation)
Potenzielle
Kunden:
Regionale
Gastronomie
Stammkunden:
Best Agers
(50plus)
Junge Familien
Mitarbeiter /
Angehörige /
Freunde
Klassische
Werbung
10 %
Mailings
10 %
Flyer
15 %
Hoffest(e)
30 %
Außenwerbung /
Ambient Media
15 %
Internet
20 %
35 %
20 %
40 %
5%
62
IV Budgetierung
Bedenkenswert: Chancen eines Direktvermarkters, den
Kommunikationsdruck zu erhöhen
Der einfache Weg:
Erhöhung des Kommunikationsbudgets
Der kontinuierliche Weg:
Ausbau der Kommunikations-Infrastrukturen (alle 6
– 12 Monate ein weiterer Schritt)
Der schwierige Weg:
Kunden und andere (Mitarbeiter, Angehörige,
Freunde, Vereine) zu aktiven Multiplikatoren (=
Weiterempfehler) machen
Der elegante Weg:
Kooperative Tätigkeiten
a) mit örtlichen Firmen (z.B. Gastronomie,
Bäckereien, Friseuren)
b) mit anderen Direktvermarktern
ba) durch gemeinsames Handeln (gegenseitiger
Verweis, Mitaussteller bei Hoffesten u.a.m.)
bb) durch kooperative Werbung
63
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Definition der Zielgruppen und
Kommunikationsziele
Auswahl geeigneter
Kommunikationsinstrumente
Phasenkonzept zur zukünftigen
Kommunikations-infrastruktur (SOLL)
64
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Definition der Zielgruppen und geeigneter Kommunikationsziele
Ein
alter
Erfolgsgrundsatz
besagt,
dass
unterschiedliche
Zielgruppen
auch
unterschiedlich bearbeitet werden müssen – dies gilt auch für die Kommunikation. Die
eine Zielgruppe erwartet persönliche Kontakte (z.B. Gastronomen und Hoteliers), für eine
andere Zielgruppe reicht die Weiterempfehlung oder eine Zeitungsanzeige und wiederum
eine andere Zielgruppe ist eventuell überwiegend internetaffin.
Ein zweiter Erfolgspunkt ist: Je einfacher eine Kundensegmentierung (d.h. eine
Einteilung der Zielgruppen in Teilzielgruppen) sein kann im Sinne der gezielten
Kundenansprache, umso stärker ist sie zu bevorzugen. Nachfolgend drei Beispiele:
Beispiel 1 zeigt eine Aufteilung, wie sie für manche Direktvermarkter bereits zutreffen kann
Beispiel 2 verdeutlicht eine anspruchsvolle Einteilung, die für Industrie, Handel und
Dienstleistungsbetriebe auf nationaler Ebene eher interessant ist.
Beispiel 3 ist das Ergebnis einer Zielgruppenaufteilung für einen Thüringer
Direktvermarkter, der einen größeren Vermarktungskomplex in einer
mittelgroßen Stadt Thüringens hat.
65
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Zielgruppensegmentierung Beispiel 1
Bestehende Kunden
Potenzielle Kunden
Regionale
Gastronomie
Best Agers
(50plus)
Junge Familien
Mitarbeiter /
Angehörige /
Freunde
Weitere einfache Einteilungen:
- Kunden aus dem Einzugsgebiet 1, 2, 3, ... etc. (nah / mittel / fern)
- Stammkunden / Gelegenheitskunden / Verlorene Kunden
- Kaufkunden / Eventkunden
Diese Einteilungen können auch untereinander kombiniert werden (siehe Folgeseite)
66
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Zielgruppensegmentierung Beispiel 1
Potenzielle Kunden Bestehende Kunden
Regionale
Gastronomie
Best Agers
(50plus)
Junge Familien
Mitarbeiter /
Angehörige /
Freunde
Nah
X
X
X
X
Mittel
X
X
Fern
X
67
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Zielgruppensegmentierung Beispiel 2
Abbildung 30 Branchenspezial Bio
68
V. Welche Zielgruppen sollen informiert/aktiviert werden?
Zielgruppensegmentierung Beispiel 3
Zielgruppen
Bestehende Zielgruppen
Forcierung einzelner Zielgruppen
Radfahrer
X
+
Touristen
X
+
Unternehmen der Region
++
Schulklassen des Ortes
X
+
Bürger des Ortes
X
+
Gesundheitsbewusste und Allergiker
++
Thüringer
+
69
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Auswahl geeigneter Kommunikationsinstrumente
Generell gilt zum Thema Zielgruppendefinition und –einteilung, dass man als Anbieter (=
Direktvermarkter)
-
einer bestimmte Zielgruppe
-
ein passendes Warenangebot/Produkt anbieten
-
und es dieser Zielgruppe mit einer nutzenorientierten Botschaft
-
über
das
punktgenaue
Kommunikationsmittel
(=
Kommunikationsinstrument)
mitteilen will.
-
und dies möglichst kostengünstig!
Insofern ist die Auswahl geeigneter Kommunikationsinstrumente sehr wichtig. Die
nachfolgenden Seiten zeigen hierzu die Überlegungen, die in den Workshops mit den
beteiligten Direktvermarktern diskutiert wurden.
70
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Auswahl der Kommunikationsinstrumente
Auswahlliste denkbarer
Kommunikationsbeispiele im
Agrarmarketing für Direktvermarkter
Permanentkommunikation
Individualkommunikation
-Flyer & Broschüren mit Monatsplan
-Mailings/Kundendatei
-Hofladenplan
-Optimierung der eigenen Homepage
-Aufbau eines Internetportals für Thüringer Direktvermarkter
-Jahreskalender
-Schilder an Hochfrequenzstandorten
Besonderheiten der Kommunikation
-Emotionale Werbung
-Entwicklung zum Premium-Hofladen
-Radiowerbung (individuell)
-Film-CD
Permanentplatzierung
Kooperative Kommunikation
-Gemeinschaftswerbung
-Thüringer Bauernfest Broschüre
-Thüringer Hoffest-Jahreskalender
-Gemeinsamer Bauernmarkt
-Thüringer Direktvermarkterverzeichnis
-Couponheft
-Radiowerbung
Kommunikationsabrundung
-Produktverpackung
-Tragetaschen
-Geschenkverpackung
-Monats- und Saisonkalender
-Optimierung des Wochenmarktauftrittes
-Hoffestoptimierung
-Tiersilhouette in der Landschaft
-Schriftzüge in der Landschaft
-Professionelle Wegweiser
-Fuhrpark (eigen & fremd) nutzen
-Trafokastenwerbung
-Permanentplatzierung an besonderen Örtlichkeiten
-Bierdeckel in der nahe gelegenen Gastronomie
www.bw.fh-jena.de > Forschung > Projekte > Marketing > Agrarmarketing
71
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Bewertung der Kommunikationsinstrumente
Unternehmen:
Permanentplatzierungen
Einschätzung als
Bereitschaft zur Bereitstellung eines
Interessante
Hochinteressante
Hohen
Kommunikationsidee/
Kommunikationsidee/ Niedrigen Mittleren
Budgets
Budgets
Budgets
wichtige
besonders wichtige
Kommunikationsaufgabe Kommunikationsaufgabe
3. Ambient Media 3: Professioneller Wegweiser
4. Ambient Media 4: Permanentplatzierung an
besonderen Örtlichkeiten
5. Ambient Media 5: Bierdeckel in der nahe gelegenen
Gastronomie
6. Ambient Media 6: (Verkaufs-)Fahrzeuge
(eigen und fremd)
7. Ambient Media 7: Trafokasten-Werbung
1. Ambient Media 1: Tiersilhouette in der Landschaft
2. Ambient Media 2: Schriftzug in der Landschaft
Zusatzbemerkungen:
zu Punkt
72
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Bewertung der Kommunikationsinstrumente
Beispiel: Einzelauswertung des zweiten Workshops
Interessant
Niedriges Budget
Mittleres Budget
Permanentplatzierung an bes. Örtlichkeiten
Internet-Portals für Thüringer Direktvermarkter
Schilder an Hochfrequenzstandorten
Tragetaschen
Flyer mit Monatsplan
Radiowerbung individuell
Tragetaschen
Film-CD
Hohes Budget
Emotionale Werbung
Radiowerbung individuell
Film-CD
Hochinteressant
Thüringer Bauernfest-Broschüre
Professioneller Wegweiser
Thüringer Hoffest-Jahreskalender
(Verkaufs-)Fahrzeuge
Produktverpackung
Optimierung der eigenen Internet-Homepage
Geschenkverpackung
Jahreskalender
Entwicklung zum Premium-Hofladen
Gemeinschaftswerbung
Thüringer Direktvermarkter-Verzeichnis
Geschenkverpackung
Hoffest-Optimierung
Entwicklung zum Premium-Hofladen
73
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Von der Bewertung der Kommunikationsinstrumente zur
zielgruppenbezogenen Kommunikationsstrategie
Zielgruppen
Ei
nz
el
a
Bestehende Kunden
kt
iv
itä
t
Potentielle Kunden
Temporär
Ko
op
er
at
io
ne
n
Diese Beispiel geben Hinweise, wie ein
individuelles Kommunikationskonzept
erarbeitet werden kann. Die Orientierung
an drei Dimensionen ist empfehlenswert:
Kooperation in der
Kommunikation
Permanent
Timing in der
Kommunikation
74
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Von der Bewertung der Kommunikationsinstrumente zur
zielgruppenbezogenen Kommunikationsstrategie
- ein Beispiel für ein individuelles Kommunikationskonzept
Bestehende Kunden
Potentielle Kunden
Zusatzvorschläge
sind grau unterlegt
Einzelaktivität
Hofladenplan
Hoffest-Optimierung
Temporär
Produktverpackung
Postwurfsendungen mit Einladungen
für bestimmte Termine in immer
wieder neu definierten Gebieten
Gemeinsamer Bauernmarkt
Tragetaschen
Temporär
Radiowerbung
Einzelaktivität
Kooperation
Geschenkverpackung
Monatskalender
Flyer mit Monatsplan
Kooperation
Teilnahme an
ausgewählten Bauernmärkten
Flyer und Monatskalender
bei Kooperationspartner auslegen
Mailings / Kundendatei
Tiersilhouette in der Landschaft
Schilder an Hochfrequenzstandorten
Verkaufsfahrzeuge optimieren
Optimieren des Internetauftrittes
Saisonkalender
Professionelle Wegweiser
Couponheft
Permanent
Permanent
Professionelle Wegweiser
Schilder an Hochfrequenzstandorten
Verkaufsfahrzeuge optimieren
Optimieren des Internetauftrittes
E-Mails
Radiowerbung für th.
Direktvermarkter
Oder Direktvermarkter aus
der Biosphärenregion
Internetportal für Direktvrmarkter
Direktvermarkterverzeichnis
Hofladenoptimierung
75
V Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes
Zielgruppenbezogene Kommunikationsstrategie Budgetverteilung
Budgetverteilung am Beispiel eines Thüringer Direktvermarkters (Soll-Situation)
Potenzielle
Kunden:
Regionale
Gastronomie
Stammkunden:
Best Agers
(50plus)
Junge Familien
Mitarbeiter /
Angehörige /
Freunde
Klassische
Werbung
10 %
Mailings
10 %
Flyer
15 %
Hoffest(e)
30 %
Außenwerbung /
Ambient Media
15 %
Internet
20 %
35 %
20 %
40 %
5%
76
VI Partnerauswahl
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Auswahl einer Kommunikationsu./o. Medienagentur
Erstellung eines Briefings
77
VI Partnerauswahl
Auswahl einer Kommunikations- und/oder Medienagentur
Kommunikationsaktivitäten sind generell dadurch geprägt, dass man sich Partner für
einzelne Bausteine sucht (Bspw.: Hochschulen in der Analyse, Werbeagenturen in der
Kreation, Medienagenturen bei Spezialmedien wie Radio, Außenwerbung o.ä.).
Alleine in Thüringen gibt es eine wunderbare Vielfalt und Kompetenz. Die zentralen Tipps
lauten:
Æ Die Wellenlänge muss stimmen, also gegenseitiges Verständnis und ein gewisses
Maß an Sympathie.
Æ Die Ziele müssen klar sein, denn dies definiert die Aufgabenverteilung und ist somit
im hohen Maße kostenrelevant.
Allgemein lässt sich eine grundsätzliche Empfehlung geben welche Aktivitäten man
oftmals selbst und welche man besser den Profis überlässt (siehe Folgeseite)
78
VI Partnerauswahl
Was kann man selber machen, was sollten Profis machen?
Typische Eigenaktivitäten
Typische Fremdaktivitäten
• Basisanalysen (Kommunikationsrad,
• Umfassende qualitative / quantitative
Kundenstruktur u.a.m.)
• Ziel- und Zielgruppendefinition
• Nutzung vorhandener Ressourcen
(Hochschulen, DirektmarketingCenter der Post)
• Vorauswahl von Agenturen
• Bewertungs-Check (z.B. Anzeigen)
Analysen
• Konzeptberatung / Prozessbezogenes Kommunikationskonzept (Pre
Sale / Sale / After Sale)
• Ziel- und Zielgruppenbezogene
Mediaplanung
• Kreation (Text, Grafik, etc.)
• Spezial-Tests (z.B. Eyetracker)
79
VI Partnerauswahl
Erstellung eines Briefings
Ein Briefing ist die Aufgabenstellung für eine Kommunikationsagentur. Alles aus den
Schritten 2-6 ist als Teil des Briefings geeignet:
-
Ziele
-
Zielgruppen
-
Budgetstrategie
-
Eigenanalyse / Wettbewerbsanalyse u.v.a.m.
Je mehr ein Unternehmen vordenkt, umso fruchtbarer wird der Gedankenaustausch mit den
Kommunikationspartner. Insofern kann ein Briefing auch in Teilen sehr detailliert sein.
Die nachfolgende Abbildung zeigt eine Strukturvorgabe für die Neugestaltung eines Internetauftrittes
für einen Thüringer Direktvermarkter. Je mehr Inhalte und Bilder bereits dazugegeben werden können,
umso schneller ist die Umsetzung beendet. Diese Vorgaben behindern nicht den Kreativprozess einer
Agentur oder Kommunikationsdienstleisters.
80
VI Partnerauswahl
Strukturvorstellung einer Website
Webseite
Direktvermarkter
Wir über uns
Der besondere Hof
Produkte
Produkte Kaufen
Hofalltag
Aktuelles
Philosophie
Was zeichnet den
Hof aus?
Wo liegt der
Wettbewerbsvorteil.
Produktinfos
Online-Bestellung
Produktherstellung
Veranstaltungen
Herstellung
Hofladen/Filialen
Zuchtinfos
Hoffeste
Team
Märkte
Der Hof
Lieferdienste
Lieferbedingungen
Kontaktdaten
Zusatzangebote wie
Ferienwohnungen
/Säle
Säle mieten
Urlaubsangebote
Zimmerreservierungen
Anfahrt
Impressum
81
VII – X Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Situationsund Kommunikationsanalyse
Wettbewerbsanalyse
Identifikation
angebotsrelevanter Produkt& Leistungsmerkmale
Budgetierung
Entwicklung
eines
Kommunikationskonzeptes
Partnerauswahl
Planung
und
Kreation
Kommunikationstests
(ex ante)
Realisierung
Wirkungsanalyse
und Kommunikationstest
(ex post)
Medienplanung
Kreativleistung
z.B. Anzeigenschnelltest
z.B. Eyetracker
Schaltplan
Schrittweiser Aufbau der SollKommunikations-infrastruktur
Responseauswertung
Reaktion auf die
Kommunikationsinstrumente registrieren
und auswerten
82
VII – X Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Stufen VII – X: Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Die
Schritte
VII
bis
X
(Planung
und
Kreation
bis
Wirkungsanalyse)
sind
umsetzungsabhängig und können deshalb hier nicht weiter vertieft werden. Einzig zwei
Beispiele wie man selbst oder mit Unterstützung Kommunikationsvorschläge beurteilen
kann, werden nunmehr noch verdeutlicht:
a) Anzeigenschnelltest
b) Untersuchung mittels Eyetracker
83
VII – X Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Der Anzeigenschnelltest nach Meyer-Hentschel
Abbildung 31 Meyer-Hentschel-Test 1
84
VII – X Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Der Anzeigenschnelltest nach Meyer-Hentschel
Testfrage 1: Erkennt man innerhalb von 2 Sekunden,
was die Anzeige aussagen soll?
Nein
1
2
3
4
5
Ja
5
Ja
Testfrage 2: Fällt die Anzeige auf?
Nein
1
2
3
4
Testfrage 3: Ist die Anzeige klar strukturiert?
Nein
1
2
3
4
5
Ja
Testfrage 4: Greift das Bild die Überschrift auf?
Nein
1
2
3
4
5
Ja
Zusatzfrage 5: Welche wahrnehmungs-, lern- und
denkpsychologischen Aspekte sind in
dieser Anzeige verarbeitet, die auf die
zentralen Kommunikationswirkungen
Aufmerksamkeit, Lernen/Einstellungen
und Verhaltensänderung einwirken?
Abbildung 32 Meyer-Hentschel-Test 2
85
VII – X Von Planung und Kreation bis Wirkungsanalyse
Beispiel zur Untersuchung mittels Eyetracker
(Blickverlaufskamera)
Abbildung 33 Beispiel Eyetrackeruntersuchung
86
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Fallbeispiel des Hofes Sallach
Auf den folgenden Seiten wird am Fallbeispiel Sallach ein Kommunikationskonzept, welches auf die
Stufen des Kommunikationsprozesses aufbaut, demonstriert. Nach einer IST-Analyse werden
exemplarisch Möglichkeiten zur Umsetzung eines SOLL-Konzeptes vorgestellt werden.
87
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
IST-Zustand der Kommunikationsinfrastruktur
Hoffest
Schilder an
Hochfrequenzstandorten
KommunikationsInfrastrukturen
Hofläden
InternetHomepage
Abbildung 34 IST-Zustand der Kommunikationsinfrastruktur
88
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
PLAN-Zustand der Kommunikationsinfrastruktur
Hoffeste
(eigen / fremd / kooperativ)
Fuhrpark
(eigen/fremd)
kooperative
Werbung
Hofläden
InternetHomepage
Wochen- oder
Sondermärkte
KommunikationsInfrastrukturen
Internet-Portal
Hofladen-Plan
Schilder an
Hochfrequenzstandorten
Multiplikatoren
reg. Gastronomie
Multiplikatoren
Mitarbeiter
Multiplikatoren
Kunden
Abbildung 35 PLAN-Zustand der Kommunikationsinfrastruktur
89
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Monatsflyer – Hofladen-Plan
Fallbeispiel Corporate Design und Entwicklung der Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele anhand des Hofes Sallach
In unseren
Hofläden bieten
wir alle Produkte
unseres
Landwirtschafts
betriebes an,
zum Beispiel:
• Thüringer Wurst
nach hausschlachtener Art
• Bauernschinken
und Speck
• selbstgemachte
Feinkostsalate
• Rind- &
Schweinefleisch
aus eigener
Aufzucht
• Rouladen, Gulasch
und Entenbraten fix
und fertig zubereitet
im Glas
• Präsente
• Partyservice
• Imbißangebot im
Laden
Monatsflyer
Hofladen-Plan
90
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Multiplikatoren
Fallbeispiel Corporate Design und Entwicklung der Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele anhand des Hofes Sallach
Multiplikatoren
Kunden
91
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Multiplikatoren – Kommunikation via Internet
Fallbeispiel Corporate Design und Entwicklung der Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele anhand des Hofes Sallach
Multiplikatoren
reg. Gastronomie
Internet-Homepage
92
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Kooperative Werbung
Fallbeispiel Corporate Design und
Entwicklung der
Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele
anhand des Hofes Sallach
kooperative
Werbung
93
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Hoffeste - Fuhrpark
Fallbeispiel Corporate Design und Entwicklung der Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele anhand des Hofes Sallach
Hoffeste
(eigen / fremd / kooperativ)
Fuhrpark
(eigen/fremd)
94
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Fuhrpark - Schilder an Hochfrequenzstandorten
Fuhrpark
Sallach
Hofladen
Fallbeispiel Corporate Design und Entwicklung der Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen Beispiele anhand des Hofes Sallach
Schilder an Hochfrequenzstandorten
95
Fallbeispiel: Hof Sallach – Ausbau einer Kommunikationsinfrastruktur
Beispiel: Schilder an Hochfrequenzstandorten
Fallbeispiel Corporate Design
und Entwicklung der
Kommunikationsinfrastruktur:
Darstellung der einzelnen
Beispiele anhand des Hofes
Sallach
Schilder an Hochfrequenzstandorten
96
Abschließende Ergänzungen
Was bietet der Leitfaden?
Der Leitfaden gibt das Rüstzeug zum Verständnis der folgenden zwei miteinander verknüpften
Kernfragen:
Frage 1:
Was will ich
welcher Zielgruppe,
über welches Medium,
wann und wie oft,
mit welchem Ziel
und
zu welchem Zeitpunkt vermitteln?
mitteilen?
Frage 2:
Was kann ich davon alles selbst erarbeiten,
was will ich mit Kooperationspartnern zusammen machen
und
an welchen Stellen benötige ich professionelle Hilfe?
Darüber hinaus enthält der Leitfaden Übungsmaterial, Checklisten für die eigenständige
Kommunikationsanalyse und zahlreiche Beispiele zur Kommunikation mit schmalem Budget.
97
Abschließende Ergänzungen
Empfehlenswerte Veröffentlichungen
Allgemeine Marketingliteratur
•
Marketing
(Meffert Marketing Edition)
Meffert / Burmann / Kirchgeorg
Gabler; Auflage: 10.; (Oktober 2007)
•
Marketing-Management
Strategien für wertschaffendes Handeln
Kotler / Lane Keller / Bliemel
Pearson Studium; Auflage: 12.; (April 2007)
•
Marketing – Handbuch für landwirtschaftliche Vermarktungsinitiativen
- Mit Praxisbeispielen aus dem ökologischen Landbau –
Schmid / Hamm / Richter / Dahlke
Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL; (Februar 2005)
98
Empfehlenswerte Veröffentlichungen
Zur Kommunikation und Direktvermarktung
•
Effektive Kommunikation im Agrarbereich mit kleinem Budget 09/2006
Buerke, www.bw.fh-jena.de > Forschung > Projekte > Marketing > Agrarmarketing
•
Marktplatz der Ideen für Direktvermarkter 09/2006
Buerke, www.bw.fh-jena.de > Forschung > Projekte > Marketing > Agrarmarketing
•
Von der Kommunikationsanalyse zum Kommunikationskonzept - ein Leitfaden für Direktvermarkter 06/2007
Buerke, www.bw.fh-jena.de > Forschung > Projekte > Marketing > Agrarmarketing
•
Werbekonzeption und Briefing
Ein Praktischer Leitfaden zum Erstellen zielgruppenspezifischer Werbe- und Kommunikationskonzepte
Hartleben
Publicis Corporate Publishing; Auflage: 2. A. (März 2004)
•
Werbung
Handbuch für Studium und Praxis
KLoss
Vahlen; Auflage: 4., (2007)
99
Anlagen
Anlagen: Nutzenargumentation – Health Claims Verordnung
Quelle: LZ, 26.07.07, S.:26.
100
Anlagen
Anlagen: Nutzenargumentation – Health Claims Verordnung
Quelle: Handelsblatt, 20.6.07, S. 18
101
Anlagen
Anlagen: Nutzenargumentation – Health Claims Verordnung
Quelle: Handelsblatt, 21.6.07, S. 18
102
Anlagen
Anlagen: Nutzenargumentation – Health Claims Verordnung
Quelle: LZ, 19.10.07, S. 30
103
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