Backstein im Schlafrock? – Gutes Klima im Denkmal! 36. Pressefahrt des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit der Behörde für Kultur und Medien, Denkmalschutzamt Hamburg am 17. / 18. Mai 2011 in Hamburg Inhalt Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (Flyer s. Anlage) Das Denkmalschutzamt Hamburg Pressefahrten des DNK Programm Kurzbeschreibungen: • • • • • • • Dulsberg-Siedlung Elsässer Str. 15-19; Schlettstadter Str. 3-5 Naumannplatz 1-24 Jean-Paul-Weg 4-18 Emporio-Tower, Dammtorwall 15 Kaispeicher B Gefechtsturm Wilhelmsburg, Neuhöfer Str. 15 Weiterführende Informationen und Appelle • • • • • Appell der Kultusministerkonferenz „Klimaschutz muss das kulturelle Erbe achten und bewahren“ Übersichtskarten Positionspapier „Denkmalschutz ist Klimaschutz“ Positionspapier des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz anlässlich des Parlamentarischen Abends „Prima Klima im Denkmal“ am 5. April 2011 in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, Berlin Informationsflyer Co2olBricks CO2OL Bricks - Climate Change, Cultural Heritage & Energy Efficient Monuments Teilnehmerliste Das Denkmalschutzamt Hamburg Das Denkmalschutzamt Hamburg sorgt auf Grundlage des Hamburger Denkmalschutzgesetzes für einen fairen Ausgleich der privaten Interessen der Denkmaleigentümer und des öffentlichen Interesses an der Erhaltung der Denkmäler. Das Amt ist dafür verantwortlich, die Kulturdenkmale wissenschaftlich zu erforschen, zu schützen und zu erhalten sowie in die städtebauliche Entwicklung einzubinden. Die Kunsthistoriker im Referat Inventarisation erfassen, erforschen und bewerten die Denkmäler. Ist die Denkmaleigenschaft eines Objektes festgestellt, wird es zunächst in das "Verzeichnis der erkannten Denkmäler" aufgenommen. In der "Denkmalliste" finden sich die Denkmäler, die bereits durch einen rechtskräftigen Verwaltungsakt unter Schutz gestellt wurden. Die Architekten und Restauratoren im Referat Bau- und Kunstdenkmalpflege beraten die Denkmaleigentümer bei Instandsetzungs- und Umnutzungsvorhaben und entwickeln gemeinsam mit ihnen Konzepte für die Denkmäler. Denkmalbedingter Mehraufwand kann durch Zuschüsse gefördert werden, und für erforderliche Aufwendungen für die Erhaltung oder die sinnvolle Nutzung von Baudenkmalen können Steuerabschreibungen geltend gemacht werden. Das Denkmalschutzamt verfügt über eigene Restaurierungswerkstätten, eine umfangreiche bau- und kunstgeschichtliche Präsenzbibliothek und ein Bildarchiv, das mehr als 700.000 Motive aus über eineinhalb Jahrhunderten enthält. Ebenso wie Literatur und Musik, Theater und ­bildende Kunst sind diese Zeugnisse vergangener Zeit ­lebendiger Teil unseres Kulturlebens, denn sie sind ­manifest ­gewordene Baukultur. Damit sie auch ­späteren ­Generationen zur Anschauung und Befragung zur ­Verfügung stehen, damit sie ihnen Lebens­qualität, ­Heimat und ­Zuhause bieten können, hat Hamburg ein Denkmalschutzgesetz. Es sorgt für einen fairen ­Ausgleich der privaten Interessen der Denkmaleigentümer und des öffentlichen Interesses an der Erhaltung der ­Denkmäler. Danach sind die Kulturdenkmale ­wissenschaftlich zu ­erforschen, zu schützen und zu erhalten ­sowie in die städtebauliche Entwicklung einzubinden. Die reiche Stadt- und Baugeschichte Hamburgs ist von seiner jahrhundertealten Tradition als bürgerliche Handels­stadt und Seehafen geprägt und zugleich vom steten Wandel gekennzeichnet: Gebäude kommen in die Jahre und werden durch Neubauten ersetzt, wenn sie bestimmte wirtschaftliche, funktionale oder ästhetische Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. Doch gibt es Bauten, deren Verschwinden einen großen Verlust darstellen ­würde, weil durch sie die Stadt über Jahrzehnte oder ­sogar Jahrhunderte definiert und geprägt war. Diese Baudenkmäler vermitteln uns die Stadt als ­geschichtliches Phänomen: Wie haben die Menschen früher gewohnt, wie sahen ihre Arbeitsstätten aus? Wie repräsentierte man sich baulich? Fotos: Bildarchiv, Denkmalschutzamt Hamburg Ausführliche Informationen finden Sie unter http://www.hamburg.de/denkmalschutzamt/ Das Denkmalschutzamt verfügt über eigene Restaurierungs­werkstätten, eine umfangreiche bau- und kunstgeschichtliche Präsenzbibliothek und ein Bildarchiv, das mehr als 700.000 Motive aus über eineinhalb Jahrhunderten enthält. Denkmalbedingter Mehraufwand kann durch ­Zuschüsse gefördert werden, und für erforderliche ­Aufwendungen für die Erhaltung oder die sinnvolle Nutzung von ­Baudenkmalen können Steuerabschreibungen geltend gemacht werden. Die Architekten und Restauratoren im Referat Bau- und Kunstdenkmalpflege beraten die Denkmaleigentümer bei Instandsetzungs- und Umnutzungsvorhaben und entwickeln gemeinsam mit ihnen Konzepte für die ­Denkmäler. Die Kunsthistoriker im Referat Inventarisation ­erfassen, erforschen und bewerten die Denkmäler. Ist die Denkmal­eigenschaft eines Objektes festgestellt, wird es zunächst in das „Verzeichnis der erkannten Denkmäler“ (nach § 7a DSchG) aufgenommen. In der „Denkmalliste“ finden sich die Denkmäler, die bereits durch einen rechts­ kräftigen Verwaltungsakt unter Schutz g­estellt wurden. Beides ist auf der Homepage des Amtes ­einzusehen (s.u.). d re Kf üurl t Ku u rp ourntduM B e h öBredheö rf ü u r ,l t S n de dMi eend i e n Freie Hansestadt F r e i e und und H a n s e s t a d t Hamburg Hamburg Denkmalschutzamt Hamburg Albert Schett ∙ Öffentliche Bauten ∙ Bautechnische Sonderfälle [email protected] Leitung: Gabriele Bohnsack-Häfner Stellvertreterin des Amtsleiters [email protected] Referat Bau- und Kunstdenkmalpflege Geschäftszimmer: Carmen Brandt [email protected] Leitung: Kristiane Bartel [email protected] Verwaltung Kristina Sassenscheidt [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heike Delfs [email protected] Sekretariat Amtsleiter Frank Pieter Hesse [email protected] Amtsleiter Telefon: (0 40) 4 28 63-34 32 9 –12 Uhr Montag, Dienstag, Freitag Mittwoch 11.30 –14.30 Uhr Telefonische Anfragen können Sie gerne zu den folgenden Servicezeiten an uns richten: Imstedt 18 –20 22083 Hamburg Fax: (040) 4 28 63- 39 00 [email protected] http://www.hamburg.de/denkmalschutzamt/ Ihre Ansprechpartner Denkmalschutzamt Hamburg Martin Kinzinger ∙ Bezirk Altona [email protected] Dr. Sabine Schulte ∙ Bezirke Bergedorf und Wandsbek [email protected] Alexander Krauß ∙ Private Denkmäler Bezirk Altona [email protected] Christoph Schwarzkopf ∙Private Denkmäler Bezirke Nord und Mitte: Neustadt, St. Pauli, Bereich südl. der Elbe ∙Städtebauliche Denkmalpflege Bezirk Mitte und ­Harburg [email protected] Unterschutzstellungsverfahren Andreas Petersen, [email protected] Johanne Speck, [email protected] Ruth Hauer ∙ Restaurierung: staatliche Bauten, Kirchen und Bauten der Religionsgemeinschaften, Holzobjekte, Bronzen, Denkmäler im öffentlichen Raum ∙ Leitung der Restaurierungswerkstatt Imstedt [email protected] Michael Doose ∙ Restaurierung: private Bauten, Hauptkirchen und Bauten der Religionsgemeinschaften, Friedhöfe ∙ Leitung der Restaurierungswerkstatt St. Jacobi [email protected] Dietmar Ridder ∙Praktische Baudenkmalpflege Bezirke Nord und ­Wandsbek [email protected] Christoph Bartsch ∙Städtebauliche Denkmalpflege Bezirke Altona, ­Bergedorf, Eimsbüttel, Nord und Wandsbek [email protected] Dr. Christine Onnen ∙ Bezirk Nord sowie technische Kulturdenkmäler [email protected] Ulrich Garbe ∙ Private Denkmäler Bezirke Harburg und Eimsbüttel [email protected] Stephanie Döhring [email protected] Nicolai Wieckmann [email protected] Nina Schwenke [email protected] Leitung: Uwe Kiemer [email protected] Referat Fotografie/Bildarchiv Bibliothek Roman Markel [email protected] Dr. Agnes Seemann UNESCO-Welterbe-Projekt [email protected] Dr. Jens Beck ∙ Inventarisation der Gartendenkmäler ∙ Gartendenkmalpflege [email protected] Biagia Bongiorno ∙ Bezirke Eimsbüttel und Harburg [email protected] Helga Schmal ∙ Bezirk Mitte sowie Bunker und Grenzsteine [email protected] Leitung: Dr. Stefan Kleineschulte ∙ Bauten der Glaubensgemeinschaften ∙ Informationssysteme [email protected] Referat Wissenschaftliche Inventarisation Katrin Meyer ∙ Schulbauten ∙ Private Denkmäler Bezirke Bergedorf und Wandsbek [email protected] Dr. Ursula Markfort ∙ Bauten der Religionsgemeinschaften ∙Private Denkmäler Bezirk Mitte: Altstadt, St. Georg, Bereich nördl. der Elbe [email protected] D E N K M A L S C H UTZ Informationen HERAUSGEGEBEN VOM DEUTSCHEN NATIONALKOMITEE FÜR DENKMALSCHUTZ Bonn, den 15. Mai 2011 Im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz haben sich Bund, Länder und Gemeinden zu beispielhafter Zusammenarbeit für die Erhaltung des baulichen Erbes zusammengeschlossen. Ihm gehören Persönlichkeiten der Politik, der Wirtschaft, der Kirchen, der kommunalen Spitzenverbände, der Medien und all der Vereinigungen an, die mit Denkmalpflege und Denkmalschutz befasst sind. Das Komitee besteht seit 1973. Es will deutlich machen, dass Denkmalschutz weit mehr ist als eine Aufgabe der öffentlichen Verwaltung. Präsidentin des Komitees ist zur Zeit die ehemalige Hamburger Senatorin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Herlind Gundelach. Die Geschäftsstelle wird aufgrund einer Vereinbarung mit der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geführt. Seit seiner Gründung im Jahre 1973 ist das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz für die Verbesserung der Rechtsvorschriften im Denkmalschutz eingetreten. Es hat im Rahmen seiner Möglichkeiten beratend die Gesetzgebungsverfahren in den einzelnen Bundesländern begleitet, es hat sich erfolgreich für steuerliche Erleichterungen für Denkmaleigentümer eingesetzt, Grundlagen für das „Gesetz zur Berücksichtigung des Denkmalschutzes“ im Bundesrecht geschaffen und Förderprogramme zugunsten der Denkmalerhaltung initiiert und beeinflusst. Im Wesentlichen aber konzentriert sich das Komitee auf die Öffentlichkeitsarbeit für den Denkmalschutz: Seine fachübergreifenden Tagungen zu aktuellen Fragen von Denkmalschutz und Denkmalpflege wenden sich an die Medien, die Fachöffentlichkeit, die politischen Verantwortlichen und an die Entscheidungsträger in den Verwaltungen. Zu den Tagungen kommen die Herausgabe eines Newsletters („Denkmalschutz Informationen“), Veröffentlichungen in der Schriftenreihe des Komitees, die Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz und die jährlichen Pressefahrten. Diese Pressefahrten werden in Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Ihre Themen spiegeln das Arbeitsgebiet des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz wider: Städtebau und Denkmalpflege (Rheinland/Niederlande) 1975 Erhaltung Technischer Denkmäler (Rheinland/Niederlande) 1977 Bauen und Bewahren auf dem Lande (BadenWürttemberg/Schweiz) (Niedersachen) (Bayern) 1978 Erhaltungsprobleme bei Schlössern und Burgen (Rheinland-Pfalz) 1979 Probleme archäologischer Denkmalpflege (Bayern/BadenWürttemberg) 1982 Denkmalpflege im Zonenrandgebiet (Hessen) 1983 Probleme des Steinzerfalls (Westfalen) 1984 Probleme der Umnutzung von Denkmälern (Rheinland) 1985 Moderne archäologische Denkmalpflege – Methoden und Ergebnisse (Schleswig-Holstein) 1986 1980 1981 Denkmalpflege und Dorferneuerung (Rheinland-Pfalz) 1987 Architektur und Städtebau der Fünfziger Jahre (Hessen) 1988 Aufgaben und Perspektiven der Hafendenkmalpflege (Hamburg) 1989 Erhaltung und Pflege historischer Grünanlagen (Berlin/Potsdam) 1990 Probleme kirchlicher Denkmalpflege (Mecklenburg-Vorpommern) 1991 Erhaltungsprobleme Sächsischer Schlösser (Sachsen) 1992 Schutz und Bewahrung von Baudenkmälern – Anspruch und Realität (Forschungsergebnisse zur Stein- und Wandmalereierhaltung) (Niedersachsen) 1993 Denkmalpflege in der Stadt (Thüringen) 1994 Architektur und Städtebau der DDR (Berlin/Brandenburg) 1995 Werkstatt Denkmalpflege (Bayern) 1996 Flächenverbrauch und Bodendenkmalpflege (Nordrhein-Westfalen) 1997 Innovation und Investition im ländlichen Raum (Sachsen-Anhalt) 1998 Denkmalschutz und Denkmalpflege und Eröffnung der Europaratkampagne 1999/2000 „Europa, ein gemeinsames Erbe in Deutschland“ am 11.09.1999 im Alten Schiffshebewerk Henrichenburg/Waltrop (Nordrhein-Westfalen) 1999 Stadtbild – Deutschland – Geschichtsbild. Eine Denkmal-Bilanz des Hauptstadt-Umzuges (Berlin) 2000 Investoren und Denkmalschutz (Sachsen) 2001 Historische Parks und Gärten als Teil von Stadtentwicklung und Umweltgestaltung (Nordrhein-Westfalen) 2002 Bauen nach dem Mauerbau. Architektur und Städtebau der 60er Jahre (Berlin/ Brandenburg) 2003 Denkmalpflege braucht Partner - mit bürgerschaftlichem Engagement Kulturlandschaft bewahren (Thüringen) 2004 Industriedenkmalpflege in strukturschwachen Räumen (Bayern) 2005 Kulturlandschaft und Wasserwirtschaft – Naturschutz und Denkmalpflege – (Niedersachsen) 2007 Rekonstruktion als Architektur der Gegenwart? (Hessen) 2008 Weiter- und Nachnutzung von Kirchen (Nordrhein-Westfalen) 2009 Haus sucht Bauer. Denkmalschutz und Demografischer Wandel (Niedersachsen) 2010 Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Graurheindorfer Straße 198, 53117 Bonn www.dnk.de Tel.: 0228 99 681 3554 Programm 36. Pressefahrt des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz Backstein im Schlafrock? – Gutes Klima im Denkmal! 16. Mai 2011 Hamburg Individuelle Anreise Hotel: Hotel Bismarck Kirchenallee 49, 20099 Hamburg 17. Mai 2011 Hamburg - Pressefahrt 8.30 Uhr Abfahrt vom Hotel 09:00 – 10:30 Uhr Dulsberg-Siedlung: Elsässer Straße 15-19, 22049 Hamburg Schlettstadter Straße 3-5, 22049 Naumannplatz 1-24, 22049 Hamburg Siedlungsbauten der 1920er und 1930er Jahre mit unterschiedlichen Sanierungsvarianten mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS), Riemchen und Vorsatzschale aus Klinker 10:45 – 11:15 Uhr Jarrestadt Jean-Paul-Weg 4-18, 22303 Hamburg Errichtung von Probefeldern für eine Sanierung des Fugennetzes mit unterschiedlich eingestellten Mörteln, um durch Hydrophobierung entstandene Schäden an der Fassade des Siedlungsbaus (Baujahr 1928/29) zu beheben 11:30 – 13:00 Uhr Emporio-Tower/ Uni-Lever Dammtorwall 15, 20355 Hamburg Energetische Sanierung eines Hochhauses der 1960er Jahre. Austausch der Fassadenelemente. 13:30 – 14:30 Uhr Mittagspause im Restaurant „Austernbar“ im „Kaispeicher B“ Koreastraße 1, 20457 Hamburg 14:30 – 15:30 Uhr Kaispeicher B Koreastraße 1, 20457 Hamburg Alternatives Heizkonzept mit Strahlungsheizung im maritimen Museum in der Speicherstadt 15:45 – 17:15 Uhr Energiebunker Wilhelmsburg Neuhöfer Straße 15, 21107 Hamburg Umbau eines Bunkers im Rahmen der IBA 2013, Errichtung eines Energiespeichers im Bunker (Wassertank, Blockheizkraftwerk, KWK) unter Verwendung von erneuerbaren Energien (Solaranlage, Biomasse) 17:45 Uhr Ende der Busexkursion, Ankunft am Hotel Fürst Bismarck Abendveranstaltung in der Patriotischen Gesellschaft Kirchhof-Saal, Trostbrücke 4, 20457 Hamburg 19:00 Uhr gemeinsames Abendessen Begrüßungen Dr. Herlind Gundelach Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz Senatorin Barbara Kisseler Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg 20:30 Uhr Podiumsdiskussion: Moderation: Melanie von Bismarck, Redakteurin beim NDR Podiumsteilnehmer: • Prof. Dipl.-Ing. Jörn Walter Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg • Frank Pieter Hesse Leiter des Denkmalschutzamtes der Hamburger Behörde für Kultur und Medien • Hans-Jürgen Schauenburg Geschäftsführer Frank Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg • Dipl.-Ing. Karin Loosen 1. Vorsitzende Bund Deutscher Architekten Hamburg 18. Mai 2011 Hamburg - Exkursion 8.30 Uhr Treffpunkt Hotel Fürst Bismarck, Kirchenallee; Gang zum Kontorhausviertel; 8.45 - 9.30 Uhr Führung Chilehaus, Sprinkenhof, Meßberghof 9.30 - 10.15 Uhr Führung Speicherstadt, mit Kurzbesuch im Speicherstadtmuseum 10.15 - 10.45 Uhr Kaffeepause im Speicherstadtmuseum; anschließend Gang zum Anleger Speicherstadt der Maritime Circle Line (Anleger der Hamburg Port Authority) 10.45 - 11.45 Uhr Barkassen-Rundfahrt durch die Speicherstadt und den Hafen Speicherstadt - Dessauer Ufer - Peutestraße - 50er Strecke 11.45 - 12.15 Uhr Landgang 50er Strecke 12.15 - 12.45 Uhr Hafenrundfahrt (Rückfahrt zur Speicherstadt) mit HafenCity (Cruise Center, Unilever, Dalmannkai, Sandtorhafen, Elbphilharmonie) zum Anleger Speicherstadt der Maritime Circle Line (Anleger der Hamburg Port Authority) 12.45 Uhr Mittagessen im Restaurant "Schönes Leben" (von dort 4 Minuten Fußweg zur U-Bahnstation Meßberg (zwei Stationen bis Hauptbahnhof) Ankunft Bahnhof zw. 13.30 – 14 Uhr Kurzbeschreibungen • Dulsberg-Siedlung • Elsässer Str. 15-19; Schlettstadter Str. 3-5 • Naumannplatz 1-24 • Jean-Paul-Weg 4-18 • Emporio-Tower, Dammtorwall 15 • Kaispeicher B • Gefechtsturm Wilhelmsburg, Neuhöfer Str. 15 Weitere Fotos und Pläne zu den Objekten finden Sie auf der Homepage des DNK unter www.dnk.de Die jeweiligen Bildrechte liegen – sofern nicht anders angegeben – beim Denkmalschutzamt Hamburg. Bei Rückfragen zu Fotos wenden Sie sich bitte an: Kristina Sassenscheidt Behörde für Kultur und Medien Denkmalschutzamt Hamburg Imstedt 20 22083 Hamburg Email: [email protected] Telefon: 040 42863 3536 Dulsberg-Siedlung Die ab 1921 errichtete Dulsberg-Siedlung stellt unter den vielen Hamburger Wohnsiedlungen der 1920er Jahre die größte dar. Für den Gesamtentwurf zeichnete der damalige Hamburger Baudirektor Fritz Schumacher verantwortlich, der hier unter Abänderung eines Bebauungsplans von 1903 eine Konzeption nach reformerischen Ideen entwickelte, in der viele Menschen in 'gesunder', moderner und städtebaulich ansprechender Umgebung Wohnung finden sollten. Die Siedlung besteht aus diversen Wohnblocks und einigen öffentlichen Gebäuden, die in ein Straßensystem eingebunden sind, in dem die rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßburger und Nordschleswiger Straße sowie ein 50 m breiter und mehr als 1 km langer Grünstreifen mit Sportplätzen zwischen Dulsberg-Nord und -Süd die Hauptachsen bilden und ein hierarchisiertes Netz aus Straßen und Wegen die einzelnen Blocks erschließt. Innerhalb der 10-jährigen Bauzeit wurden nach dem Entwurf mehrerer Architekten einzelne Blocks und Blockgruppen errichtet, die zusammen mit der Straßen- und Freiraumgestaltung die Siedlung durch ihre Anordnung in sich rhythmisieren und die architektonische Bandbreite der 1920er Jahre vorführen bei gleichzeitiger Harmonie der Gesamtanlage aufgrund des allgemeingültigen städtebaulichen Entwurfs und verbindender Elemente wie der konsequenten Verblendung aller Bauten mit dunklen Klinkern. Elsässer Str. 15-19; Schlettstadter Str. 3-5 Das Ensemble Dulsberg-Süd 5,6; Elsässer Straße 15-19; Mülhäuser Straße 1-9, 210; Oberschlesische Straße 1-9; Schlettstadter Straße 1-5, 2-4 wurde 1929/30 von P. und H. Frank entworfen. Das sich südlich der Grünachse erstreckende Ensemble gehört zu den späteren Bauten der Siedlung und stellt ein besonders qualitätsvolles Beispiel des Neuen Bauens dar. Die als Laubenganghäuser ausgeführten, mehrere Parallelstraßen in Zeilenbauweise begleitenden Blocks sind in Nord-Süd-Richtung angeordnet und werden im Norden durch Querriegel abgeschirmt, durch die sich beruhigte Innenhofsituationen zwischen den Zeilen ergeben. Das herausragendste Element bilden die Laubengänge der drei- bis fünfgeschossigen, flach abschließenden Baukörper, die bogenförmig –hausweise abwechselnd- um die Südwest- bzw. Südostecke der Gebäude greifen, so dass sich jeweils zwei Zeilen zueinander orientieren. Hinsichtlich des Wohnkomforts entstehen so nach Süden ausgerichtete Gemeinschaftsterrassen als Ausgleich für entfallende, private Balkone; städtebaulich entsteht durch die Wiederholung dieses markanten Motivs eine eindrucksvolle Prägung des Straßenraums der Oberschlesischen Straße. Die von den Brüdern Frank entworfene und gebaute Siedlung mit Laubenganghäusern stellt eine architektonische Enklave des Wohnungsbaus der zwanziger Jahre dar. Als tragende Konstruktion wurde eine Mischkonstruktion aus Mauerwerk und Stahlträgern, die gleichzeitig die Tragkonstruktion für die auskragenden Laubengänge bilden, gewählt. Diese Mischkonstruktion ist mit ihren technischen Eigenschaften in einem hohen Maße dafür verantwortlich, Schäden am Gebäude durch Putzabplatzungen, eindringendes Wasser und Hitzebildung zu produzieren. Das Gebäude an der Schlettstadter Straße wurde bereits klassisch durch Fugenmörteltausch saniert, alle Baublocks wurden in früherer Zeit als damaliger Stand der Technik voll hydrophobiert. Diese Maßnahmen waren nicht zielführend, die Durchfeuchtung auf Grund von Niederschlägen konnte nicht beseitigt werden. Für das Gebäude an der Elsässer Straße 15-19 wurde als zweite wasserführende Schicht ein Wärmedämmverbundsystem mit Klinkerimitatoptik als damals einzige finanziell tragbare Variante durch den Bauherrn zur Ausführung gebracht. An den Laubengängen wurden Niederschlagsabweiser in Stahl-Glas-Konstruktion angebracht, deren zusätzliche Lasten konnten an den Laubengängen nur durch ein Stützensystem, das die Lasten auf den Boden abtragen konnte, ermöglicht werden. Die schadensträchtigen und als Architekturdetails äußerst wichtigen Rundbalkone auf der Südseite erhielten eine Befensterung und der oberste Balkon eine Dachkonstruktion zur Abhaltung der Niederschläge. Die Detailausbildung war für das Denkmalschutzamt sowie den Eigentümer nicht befriedigend, allerdings blieb es unter den finanziellen Gesichtspunkten die einzige Möglichkeit. Mit Mitteln der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt konnte im danebenliegenden Baublock in der Schlettstadter Straße 3-5 ein echter Klinker vorgesetzt werden, die Befensterung wurde mit einer Kragkonstruktion in die Vorsatzschale gelegt, die Befensterung der südlichen Rotunde sowie der Dachabdeckung wurden gegenüber der Ausführung WDVS verbessert. Ebenso wurde die qualitative Ausführung bei den Wasserabweisern an den Laubengängen qualitativ/ gestalterisch verbessert. Aus dem aufgeständerten System der Balkone wurde ein Hängesystem an einer Stahlstabkonstruktion, die wesentlich geringere Querschnitte (ca. 30 mm) möglich machte. Diese Ausführung wirkt wesentlich leichter. Beide Baublocks (wie alle übrigen auch) leiden unter den systemimmanenten technischen Zwängen und damit der Fehlerträchtigkeit der Entstehungszeit, dem nachträglichen Sanierungsfehler durch Hydrophobierung. Für alle Fälle gilt, dass eine zweite wasserführende Schicht mittlerweile für alle Baublocks notwendig wird. Naumannplatz 1-24 Das Ensemble Dulsberg-Süd 9-14; Königshütter Straße 2-24; Naumannplatz 1-24; Nordschleswiger Straße 41-59; Oberschlesische Str. 17-27 im Osten der Siedlung wurde im Gegensatz zu den übrigen Zeilenbebauungen und einfachen, geschlossenen Blockrandbebauungen als doppelte, in sich geschachtelte Blockbebauung auf rechteckigem Grundriss realisiert, die einem Großteil der Bewohner eine Ausrichtung zu den ruhigen, begrünten Innenhöfen ermöglichte. Gestalterisch grundsätzlich dem Neuen Bauen verhaftet, zeigen die vier- und fünfgeschossigen, mit Klinkern verblendeten Baukörper unter Flachdach die charakteristische Horizontalbetonung durch schmale, durchlaufende Gesimse unter den Dachgeschossfenstern, durch kurze Gesimsstücke über und unter den Fenstern und verstärkt an den zu Ladengeschäften ausgebauten, abgeschrägten Gebäudeecken durch ein vorkragendes Dach und enge Bänderungen aus vortretenden Klinkerreihen. In zeittypischer Weise wird der Horizontalen eine vertikale Rhythmisierung, hier in Form einer kastenartig vortretenden Treppenhausverglasung über plastischen rechteckigen Eingangsrahmungen, entgegengesetzt. Der an drei Seiten aufgelassene Bebauungsring begünstigt durch seine breiten Öffnungen einen Bezug zwischen innerem Block und äußerem Umfeld, der beispielhaft für den bei aller Abwechslung bestehenden übergeordneten Zusammenhang der gesamten Siedlung steht. Das Gebäudeensemble am Naumannplatz trägt derzeit ein Wärmedämmverbundsystem nach Sanierung. Auch hier war das grundsätzliche Problem der Durchfeuchtung der Außenwand nach Niederschlägen die Hauptmängelursache. In der zurückliegenden Zeit wurden die stählernen Fensterstürze beinahe zu allen Fenstern deshalb ausgetauscht. Hydrophobierungen an verschiedenen Fassadenbereichen und Anstrichsysteme waren wiederum nicht zielführend, die Schäden konnten nicht behoben werden. Untersuchungen in neuerer Zeit haben gezeigt, dass das Gebäude einen Kriegsschaden hatte, weite Teile wiederaufgebaut wurden und zur Beseitigung der damaligen Wohnungsnot ein Geschoss zusätzlich aufgebracht wurde. Dieses zusätzliche Geschoss führte im Erdgeschoss, gerade im Bereich der Durchfahrten, durch die erhöhten Lastannahmen, zu Rissebildungen im Mauerwerksklinker. Der Grund für das Beulen des Außenmauerwerkes wurde darin gefunden, dass bei einem Mauerwerksaufbau von 36,5 cm nur eine vordere und eine raumseitige Schale gemauert wurden, der verbleibende Zwischenraum in der Mitte wurde mit Schutt aufgefüllt. Ein dauerhafter Lastabtrag sowie eine Niederschlagsdichtigkeit waren somit nicht gegeben. Die zwei Mauerwerksschalen mussten vernadelt werden, die Niederschlagsdichtigkeit konnte nur durch eine zweite wasserführende Schicht, nämlich ein Wärmedämmverbundsystem, hergestellt werden. Die Vorschädigung aus falscher Sanierungsmaßnahme sowie falsche technische Erstellung beim Wiederaufbau haben also zur Aufbringung eines Wärmedämmverbundsystemes gezwungen. Jean-Paul-Weg 4-18 Das Ensemble am südlichen Rand Winterhudes bildet einen Teil des Wettbewerbsgebietes der sog. Jarrestadt, die zu den herausragendsten städtebaulichen Leistungen innerhalb des Massenwohnungsbaus der 1920er Jahre in Hamburg zählt. Auf einem ausgedehnten Areal trapezförmigen Zuschnitts nördlich des seinerzeit von Industrieansiedlungen geprägten Osterbekkanals erstreckt sich zwischen Semper-, Großheide-, Jarrestraße und Glindweg die Siedlung aus zehn vier- bis sechsgeschossigen Blocks. Straßenraster und Grundkonzept waren von Fritz Schumacher entwickelt worden; für die Bebauung wurde 1926 ein Wettbewerb ausgelobt, dessen Preisträgern sowie deren Partnern die Gestaltung je eines Blocks nach eigenen Vorstellungen, aber innerhalb der Richtlinien Schumachers, übertragen wurde. Das Wohnungsangebot sollte im Durchschnitt 3-Zimmer-Wohnungen, vorwiegend für Arbeiterfamilien, umfassen - mit Küche, Vollbad und Gemeinschaftseinrichtungen wie Waschküchen. Mit dem Ziel, hygienischere Wohnverhältnisse als die vor allem in den sog. Schlitzhäusern herrschenden zu schaffen, sollten je Treppenabsatz nur zwei, gut lüftbare Wohnungen vorhanden sein, die Toiletten an der Fensterseite platziert werden u.ä. Angesichts der höher als angenommen ausfallenden Baukosten erhöhten sich allerdings die Mieten und führten zu einer Verschiebung der Mieterstruktur in der Jarrestadt. Die Jarrestadt wird geprägt von den grundsätzlich dem Neuen Bauen verhafteten, flach abschließenden, kubischen Baukörpern mit klinkerverblendeten Fassaden, die zugunsten einer Belebung des monumentalen Komplexes unterschiedliche Höhen (die Eckbauten häufig turmartig über die Bebauung ragend) und variierende Gliederungsmotive aufweisen. Von hoher Bedeutung ist hinsichtlich der Wohnqualität wie der städtebaulichen Wirkung die Gestaltung der Außenbereiche mit Vorgärten - z.T. mit Mauern und begleitenden Hecken eingefasst - und Kinderspielplätzen, der Innenhöfe und besonders die zentrale, teils alleeartige grüne Achse, die als leicht gekrümmte Hölderlinsallee beginnt, in den Innenhof des zentralen Blocks übergeht und schließlich in den Semperplatz mündet. Als in der architektonischen Gestaltung herausragender Vertreter der Siedlungsbauten der zwanziger Jahre wurde der Block Jean-Paul-Weg 2-18, Jarrestraße 27-29, Hölderlinsallee 1-17, Stammannstraße 8-10 als Bestandteil der Gesamtanlage Jarrestadt vom Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg am 24.07.1984 in die Denkmalliste der FHH eingetragen. Wie die meisten Vertreter dieser Baugattung und Erstellungszeit hat das Gebäude mit großen technischen Problemen seit seiner Entstehungszeit zu kämpfen. In erster Linie ist hier Durchfeuchtung der Außenwände auf Grund von Niederschlägen zu nennen. Zur Schadensbehebung wurden bereits die Mörtelfugen zwischen den Klinkern ausgeräumt und neu verfugt sowie die Flächen hydrophobiert. Beide Maßnahmen führten jedoch nicht zur Schadensbeseitigung. Derzeit führt der Eigentümer die SAGA in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt und dem ZMK Hannover eine Untersuchung zur Herstellung der Schlagregendichtigkeit der Fassade durch. Hierfür werden verschiedene Fugenmörtelmaterialien in die Fassade eingebracht und unter realen Bedingungen beprobt. Diese Maßnahme ist noch nicht abgeschlossen, ein Ergebnis kann noch nicht vorgelegt werden. Emporio-Tower, Dammtorwall 15 Den Zweiten Weltkrieg hatte die historische Bebauung in dem Areal im Norden der Neustadt zwischen Dammtorwall, Caffamacherreihe, Valentinskamp und Dragonerstall erstaunlich unversehrt überstanden. Erhalten war die städtebauliche Struktur mit kleinteiligem Parzellenmuster, die auf das 17./ 18. Jahrhundert zurückging und ein Ergebnis der innerstädtischen Verdichtung des 18. Jahrhunderts war. Fast ohne Kriegsschaden bewahrt, gehörte das Quartier jedoch zu den Gebieten mit herunter gekommener Bausubstanz, die sich in den fünfziger Jahren für Flächensanierungen anboten. Und tatsächlich wurde es zum größten Nachkriegs-Sanierungsgebiet in Hamburg; im Juli 1959 begannen die Abbrucharbeiten und gleichzeitig wurden die begrenzenden Straßen bedeutend verbreitert. Diese Maßnahmen liefen parallel zu Planungen und Erwerb des Geländes durch die deutsche Unilevergruppe, die ein großes Bürogebäude für die Hauptverwaltung erbauen wollte. Ermittelt durch einen Ideenwettbewerb wurde der Bau in der Zeit von Mai 1961 bis Dezember 1963 errichtet. Erster Preisträger wurde Prof. Hugo van Kuyck, Antwerpen, doch den Auftrag erhielt der zweite Preisträger, das Büro Prof. Dr.-Ing. Helmut Hentrich & Dipl.-Ing. Hubert Petschnigg, da sich der Raumbedarf inzwischen als so hoch darstellte, dass bei der festgelegten Höhe ein Scheibenhochhaus, wie es van Kuyck mit seinem prämierten Entwurf vorgeschlagen hatte, auf dem Grundstück nicht mehr zu realisieren war. Nach der Prüfung von Varianten entschied man sich schließlich für drei Flügel an einem gleichseitigen Dreieck. Das Gebäude wurde außermittig auf dem annähernd dreieckigen Grundstück platziert: Ein Flügel, nach Osten ausgerichtet, erhebt sich etwa in der Mitte des Straßenabschnitts fast direkt über der Caffamacherreihe, während die beiden anderen Flügel nach Nordwesten bzw. nach Südwesten weisen. Der Eingang liegt im Nordwestflügel. Die gesamte Fläche gliederte sich nach einem Entwurf des Gartenarchitekten H. Raderschall in Rasenflächen, begrenzt von gemauerter Einfriedigung und Buschpflanzungen, sowie Wege, Zufahrten und Parkplätze. Das Bauwerk ist als Stahlbetonkonstruktion errichtet. Als statisch dominierendes Element funktioniert der dreieckige Kern, der durch seine Innenwände (Trennwände für Aufzüge, Treppen, Toiletten, Putzmittelräumen, Versorgungsschächte usw.) versteift ist. Die größten Lasten und Windkräfte werden auf diesen Kern abgetragen, dementsprechend konnten die Stützen als sehr schlanke Pendelstützen ausgebildet werden. Über den Untergeschossen erhebt sich das Hochhaus von 22 Geschossen, wobei das Erdgeschoss ca. 6,2 m, die übrigen Geschosse 3,6 m bei einer lichten Höhe von 2,9 m betragen; der Kern mit Technikgeschoss überragt um etwa 7,2 m, so dass sich eine Gesamthöhe von gut 90 m ergibt. Die Außenhaut des Erdgeschosses aus geschosshohen Scheiben ist hinter die äußere Stützenreihe zurückversetzt. Für die aufgehende Fassade wurde eine curtain wall-Konstruktion gewählt, die als Fachwerkkonstruktion aus Pfosten- und Riegelprofilen aus Aluminium und eingesetzten Glasfüllungen besteht. Das Gebäude besitzt aufgrund seiner Höhe und der Lage im oberen Teil der Neustadt große Präsenz im Stadtbild und gehört zur Stadtsilhouette. Es gehört zu den wichtigen, international-modern geprägten Verwaltungsbauten in der inzwischen arrivierten Bundesrepublik, zeigt eine wichtige Fassette dieser Baugattung in hervorragender Weise, dokumentiert als individuelle Lösung für eine Firma die spezifischen Möglichkeiten der Repräsentationsarchitektur am Ende der fünfziger Jahre und erinnert schließlich an die Modernisierung der Stadt Hamburg in der Adenauer-Ära. Derzeit wird der Innenausbau des Gebäudes rückgebaut, das Gebäude um zwei Geschosse aufgestockt und durch eine arrondierende Bebauung ergänzt. Im Rahmen der Sanierung soll die bisherige Fassade der Obergeschosse technisch auf den heutigen Stand der Technik gebracht werden. Die Bestandsfassade war als thermisch nicht entkoppelte Einfachfassade in Pfosten-Riegelbauweise ohne natürliche Lüftungsmöglichkeit sowie innenliegendem Sonnenschutz ausgeführt. Bei der Erneuerung wird die Fassade als Doppelfassade (Kastenfenster) mit emaillierten Glasplatten vor den Brüstungen ausgeführt. Die Primärfassade erhält in jeder Achse manuell öffenbare Drehflügel. Alle Obergeschosse erhalten vorgehängte Sekundärverglasungen mit zwischengelagerten, geführten Sonnenschutzlamellen. Die Lüftung kann dabei sowohl über eine zentrale Lüftungsanlage betrieben werden, als auch ohne Einsatz einer mechanischen Lüftungsanlage funktionieren. Die gesamte Außengeometrie der Fassade wird hinsichtlich Aufteilung, Profilierung und Farbgebung erhalten. Gleichzeitig soll der Wärmeschutz im Hinblick auf ein Niedrigenergiegebäude die Vorgaben der Energieeinsparverordnung unterschritten und der sommerliche Wärmeschutz auf wirtschaftliche Optimierung ausgelegt werden, ohne die Ansicht des Gebäudes spürbar zu verändern. Kaispeicher B Wenige Jahre nach dem Kaispeicher A am Kaiserhöft entstand 1878/79 auf einem rechteckigen Grundstück im Winkel zwischen dem Brooktor- und dem Magdeburger Hafen nördlich der heutigen Koreastr. der Kaispeicher B, seinerzeit Silospeicher mit einem westlichen Bodenspeicheranbau. Errichten ließ ihn die Silospeicher Kommandit-Gesellschaft J.W. Boutin nach Plänen der Architekten Bernhard Georg Jacob Hanssen (1844-1911) und Wilhelm Emil Meerwein (1844-1927). Nach der Zerstörung des alten Kaispeichers A handelt es sich bei diesem Bauwerk um den ältesten Speicher und gleichzeitig um das älteste erhaltene Bauwerk im Freihafen. Nach derzeitiger Kenntnis war es das einzige Bauwerk in Hamburg, das einen Zellenspeicher mit einem Bodenspeicher kombinierte. Doch bereits 1884 wurde der größere östliche Abschnitt, der eine Anzahl quadratischer hölzerner Silos für die Getreidelagerung umfasste, unter der Leitung des Architekten Alexander Schäfer zu einem Bodenspeicher umgebaut. Sechs Jahre später, 1890 erwarb Hamburg den Komplex, der seitdem die Bezeichnung „Kaispeicher B“ führt. Es handelt sich um einen Backsteinrohbau mit sparsam eingesetzten Natursteinteilen (Konsolen, Säulchen) und farbigen einlagigen Backsteinschichten. Auf annähernd quadratischem Grundriss erhebt sich der Komplex, der sich aus verschieden großen und hohen Abschnitten - ehemaliger Silo, Bodenspeicher, Kraftzentrale, Treppenhaus, Räumen - zu einem Baukörper mit differenzierter Silhouette zusammenschließt. Seine Konstruktion - tragende Backsteinaußenmauern mit Innenkonstruktion - entspricht dem traditionellen Speicherbau, allerdings wurden anstelle der traditionellen Eichenholzkonstruktion moderne gusseiserne Rundstützen eingesetzt, wie sie etwas später zunächst auch in der Speicherstadt benutzt wurden. Die Dampfmaschine zur Energieversorgung im Speicher wurde mit Einführung der externen Energieversorgung abgeschafft; erhalten ist dagegen der bis zur Traufe reichende Schornsteinstumpf und erinnert an die historische, seinerzeit moderne Infrastruktur für den Speicherbetrieb. Insgesamt handelt es sich um einen imposanten, historisch bedeutsamen Komplex, der als einer der ersten Bauten im späteren Freihafengebiet entstand. Heute dokumentiert er als ältester Bau im Hafen die Expansion der Hafenwirtschaft und die Modernisierung des Umschlags und der Hafenarchitektur im Sinne der Hannoverschen Bauschule in der Ära zwischen Reichsgründung und dem Zollanschluss Hamburgs. Er wirkt als Solitär, nimmt oberhalb der beiden Hafenbecken vis à vis der Speicherstadt als freistehender Eckbau einen prominenten Platz ein und gehört zu den unverzichtbar typischen, dominierenden, originalen Bauten im Freihafen. Mit der Entscheidung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, das Maritime Museum/ die Sammlung Prof. Tamm im Kaispeicher B zu etablieren, konnte das Museum im Juni 2008 eröffnet werden. Das Konzept der Architektin Frau Markovic sah vor, durch die zueinander versetzten neu zu schaffenden Lufträume von den jeweiligen Standpunkten, die einzelnen Geschossebenen erfahrbar zu machen. Die Ebenen im ehemaligen Siloteil sind zum ehemaligen Bodenspeicherteil im Westen in Splitt-Level-Form voneinander abgesetzt. Die derzeit sichtbaren Eisenfachwerkstützen und –träger im Ostteil wurden in die damaligen Silos eingestellt, miteinander verbunden, die hölzernen Silowände wurden ausgebaut und auf die Unterzüge als Böden verlegt. Diese Konstruktion wird dem Betrachter bis heute sichtbar erhalten. Die derzeitigen Oberböden auf das Holz sind die alten Bretter, die aufgenommen, umgedreht und gehobelt und wieder verlegt wurden. Das haustechnische Konzept stellt eine Besonderheit dar. Die Fenster wurden als dezentrale Zuluftöffnung „gerechnet“. Es kam hier eine neuere Kastenfensterversion mit äußerem undichten Fenster und innerem Fenster mit einem definierten Luftschlitz zur Ausführung. Die Beheizung erfolgt über Heiz- und Kühlelemente als Strahlungsheizungselemente von der Decke. Im Erdgeschoss ist eine Fußbodenerwärmung eingebaut. Der natürlichen Thermik erwärmter Luft folgend, strömt kältere, vorgewärmte Luft über die äußeren undichten Fenster nach. Als Ausstellungskonzept ist es gelungen, das Denkmal Kaispeicher B mit seinen historischen Oberflächen sowie das hochwertige Ausstellungsgut gleichberechtigt nebeneinander zu präsentieren und in einen gestalterischen Dialog eintreten zu lassen. Sowohl das Haustechnikkonzept und dessen Gestaltung sowie das Präsentationskonzept stellen im Hamburger Raum eine Einmaligkeit dar. Gefechtsturm Wilhelmsburg, Neuhöfer Str. 15 Insgesamt acht Flakbunker wurden zwischen 1941 (Berlin) und 1945 (Wien) im Zweiten Weltkrieg fertiggestellt. Als mächtiges militärisches Bauwerk diente die Betonfestung ohne Verkleidung und ohne architektonische Dekoration der Luftabwehr und dem Luftschutz. Mit diesen Bauwerken sollte zugleich die Wehrhaftigkeit der Heimatfront unübersehbar für die Bevölkerung demonstriert werden. Der Flakbunker in der Neuhöfer Str. wurde nach den Plänen von Friedrich Tamm 1942/43 als einer von zweien in Hamburg in Wilhelmsburg errichtet. Der Turm steht auf der Südseite in einem Areal zwischen Rotenhäuser Damm und Weimarer Straße, das vor und nach dem Zweiten Weltkrieg als Erweiterung der Stadt Wilhelmsburg für Wohnhäuser, meist Siedlungsbauten, erschlossen wurde. Der neungeschossige Turm auf quadratischem Grundriss von 47 m Seitenlänge hat eine Gesamthöhe von 44 m und steht auf einer 2 - 2,5 m starken Betonplatte von 62 x 62 m Ausdehnung, die Standfestigkeit bieten und als „Zerschellplatte“ gegen Unterschießen dienen sollte. Über dem siebten Geschoss kragt allseits ca. 5 m eine Dachplatte von quadratischer Form mit abgeschrägten Ecken aus. Der mächtige Aufbau aus zwei Geschossen besteht aus vier Rundtürmen mit den vier „Geschützbettungen“ sowie dazwi- schen liegenden Verbindungsräumen. Aus Sicherheitsgründen sind keine Öffnungen für Fenster angelegt, die Wandstärke beträgt vermutlich 2,60 m unten und 2 m oben. Zum Ende des Krieges blieben zahlreiche Familien aus Wilhelmsburg dauerhaft in dem Turm. Im Oktober 1947 wurde der Leitturm gesprengt, eine Woche später der Gefechtsturm. Die Räumung der Trümmer dauerte aber noch bis 1952. Die Baubehörde Harburg hatte sich mit den Engländern darauf verständigt, von einer totalen Zerstörung abzusehen, um die Umgebung nicht zu gefährden. Stattdessen sollten nur die Innengeschosse zum Einsturz gebracht werden. Die Gestalt des Gefechtsturms konnte dadurch erhalten bleiben und bildet eine eindrucksvolle Ruine. Durch sein großes Volumen und die eindrucksvolle Kubatur fällt der Bau auf, prägt die Silhouette Wilhelmsburgs sowie das umgebende Quartier. Er setzt einen unübersehbaren und daher sehr anschaulichen historischen Akzent im Stadtbild und bildet damit ein bedeutendes Ruinen-Dokument des „Dritten Reichs“ und des Zweiten Weltkriegs. Das Denkmalschutzamt möchte den entfestigten Bunker als Mahnmal für die Nachwelt erhalten. Für den Erhalt wurde vor Jahren mit Hilfe eines Gutachtens die Erhaltensfähigkeit bewertet und eine Gefährdung der Standsicherheit mit dem Zwang zur Sanierung festgestellt. Die zwischenzeitliche Überlegung zum Abbruch der Bunkeranlage ist aus Kostengründen gescheitert. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2013 (IBA) in Hamburg wurden für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Bunkers Mittel bereitgestellt. Mittlerweile ist die Planung, den Schutt im Inneren zu beseitigen, die Anlage statisch zu ertüchtigen, die Anlage als Energielieferant und Energiespeicher weiter zu entwickeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, weit gediehen. Der Bunker soll im Rahmen der IBA zu dem sog. „Energiebunker“ umgewandelt werden. Hierzu wird das Gebäude mit einem Biomethan-Blockheizkraftwerk, einem HolzhackschnitzelKessel, einem Wasserspeicher sowie einer Solarthermie- und Photovoltaikanlage ausgestattet um Warmwasser sowie Heizwärme und Strom für das umliegende Stadtquartier zu erzeugen. Bestandteil des Projektes ist außerdem ein Dokumentationszentrum zur Geschichte des Gebäudes in einem der Flaktürme. Im März 2011 hat die IBA mit den ersten Baumaßnahmen zur Sanierung des Gebäudes begonnen. Bis zum Juli sollen allein fast 40.000 t Schutt aus dem Bunker entfernt und anschließend die ursprüngliche Statik wiederhergestellt werden. Derzeit wird die Behandlung der Oberflächen mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt. Die Zukunft des Bunkers ist mit den jetzt begonnenen Sanierungsmaßnahmen gesichert. Weiterführende Informationen und Appelle • Appell der Kultusministerkonferenz „Klimaschutz muss das kulturelle Erbe achten und bewahren“ Übersichtskarten • Positionspapier „Denkmalschutz ist Klimaschutz“ • Positionspapier des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz anlässlich des Parlamentarischen Abends „Prima Klima im Denkmal“ am 5. April 2011 in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, Berlin • Co2olBricks Flyer • Hintergrundinformationen Co2olBricks Appell der Kultusministerkonferenz „Klimaschutz muss das kulturelle Erbe achten und bewahren“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29.04.2010) Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland Appell der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Klimaschutz muss das kulturelle Erbe achten und bewahren! Die Kultusministerkonferenz sieht die Bewahrung der kulturellen Identität der Städte und des ländlichen Raumes als gleichrangig mit den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes an und ist überzeugt, dass sich beide Ziele durch intelligente und innovative Maßnahmen vereinbaren lassen. Sie steht allen Anstrengungen des Bundes, der Länder und der Kommunen aufgeschlossen gegenüber, einen namhaften Beitrag zur Einsparung von fossilen Brennstoffen und zur Senkung der CO2-Emmissionen zu leisten. Sie anerkennt auch die Notwendigkeit einer zeitgemäßen, d. h. möglichst energiesparenden Nutzung des Altbaubestandes. Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind Kernthemen von Denkmalschutz und Denkmalpflege. Demgegenüber stellt die Kultusministerkonferenz aber auch fest, dass Denkmalschutz und Denkmalpflege ein hochrangiges Ziel der Kulturpolitik und Gegenstand öffentlicher Verantwortung sind. Denkmäler sind primäre Quellen geschichtlicher Erkenntnis, Gegenstand historischer Reflexion, von Erinnerung und Gedenken, sie dienen aber auch der Entwicklung von Vorstellungen über die Zukunft. Historische Vergewisserung ist eine wesentliche Quelle für Gegenwartskonzepte und Zukunftsstrategien. Das unwiederholbare kulturelle, künstlerische, wissenschaftliche und technische Erbe früherer Generationen verlangt Achtung und Respekt. Denkmale stiften kulturelle Identität und stärken die regionale Bindung der Menschen, sie tragen unmittelbar zur Lebensqualität unserer Städte und Gemeinden bei. Zugleich erfüllt die Denkmalpflege eine wichtige Aufgabe der kulturellen Bildung der jungen Generation. Dies bedeutet, dass bei der energetischen Ertüchtigung des historischen Baubestandes die Denkmaleigenschaft umfassend gewahrt werden muss. Vor dem Hintergrund, dass der Denkmalbestand durchschnittlich 3% des Gesamtbestandes an Gebäuden in der Bundesrepublik ausmacht, muss gewährleistet sein, dass die mit dem Ziel der Senkung der CO2-Emmissionen verbundenen Maßnahmen nicht zu Verlus- ten des baukulturellen Erbes führen. Viele gängige Maßnahmen der Energieeinsparung an Baudenkmälern führen zur Gefährdung des baukulturellen Erbes. Daher appelliert die Kultusministerkonferenz an die betroffenen Bundesministerien, • • die für Denkmalschutz und Denkmalpflege zuständigen Ministerien der Länder sowie die betroffenen Fachverbände und Institutionen1 an kommenden Gesetzes- und Verordnungswerken für den Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung wirksam zu beteiligen, die einschlägigen Gesetze und Verordnungen so zu gestalten, dass adäquate Lösungen unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Ziele ermöglicht werden, • dem Aspekt der Gesamtenergiebilanz bei der energetischen Ertüchtigung insbesondere von Baudenkmälern mehr Beachtung zu schenken, • bei der Förderung von klimaschutzbezogenen Maßnahmen bei Baudenkmälern die Erhaltung ihres Denkmalwertes zu berücksichtigen, • durch entsprechende Regelungen sicherzustellen, dass bei Baudenkmälern Energieausweise nur von altbau- und denkmalerfahrenen Fachleuten in produktunabhängiger, gutachterlicher Funktion ausgestellt werden und der Ausstellung von Energieausweisen für Baudenkmäler eine umfassende, denkmaladäquate Energieberatung vorausgeht, • die Energieberater für denkmalpflegerische Belange zu sensibilisieren und zu qualifizieren, • Forschung zu fördern und zu verbinden, die sich der Energieeinsparung bei Baudenkmälern, dem Einsatz von regenerativen Energien und intelligenten Energienutzungssystemen bei Baudenkmälern und deren besonderen bauphysikalischen, bautechnischen und ästhetischen Anforderungen sowie der Dokumentation, Sammlung und Verbreitung von best practice-Beispielen widmet (wie z. B. der Forschungsantrag der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger „Energieeinsparung im historischen Baubestand [Baudenkmal – Energieeffizienz und Denkmalschutz]“). Z.B. die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland (VdL), das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), die Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA), die Arbeitsgruppe Kommunale Denkmalpflege des Deutschen Städtetages, die Bundesstiftung Baukultur. 1 „Ausnahmetatbestand Denkmal“ abschaffen ! Von der bestehenden Ausnahmeregelung für Baudenkmäler im Programm „Energieeffizient Sanieren“ wurde bislang kaum Gebrauch gemacht. In den Jahren 2007 bis 2010 sind nur 35 Ausnahmeanträge eingereicht worden - bei einem Denkmalbestand von rund einer Million! Diese geringe Anzahl an Anträgen hat nichts damit zu tun, dass Denkmalbesitzer kein Interesse an Fördermitteln hätten. Vielmehr steht die Aussicht auf eine gering verbesserte Förderung in keinem Verhältnis zu dem erheblichen bürokratischen Aufwand. Die Besonderheiten im Umgang mit Baudenkmälern bedürfen einer spezifischen Förderprogrammatik. Das Bündnis fordert daher die Auflage eines Programms „Effizienz Denkmal“. Kompetenz der Deutschen Energie Agentur überprüfen ! Mit der Ausführung der CO2 Gebäudesanierungsprogramme hat die Bundesregierung die Deutsche Energie Agentur GmbH, dena, beauftragt. Der von der dena aufgelegte Leitfaden „Energieeinsparung und Denkmalschutz“, der die Ausnahmeregelungen im Programm „Energieeffizient Sanieren“ beschreibt, wurde ohne Abstimmung mit Denkmalschutzorganisationen entwickelt und wegen vielfältiger fachlicher Mängel sowie einer überwiegend schlagwortartigen Typisierung von nahezu allen Fachverbänden abgelehnt. Ebenfalls ohne denkmalfachliche Beteiligung wurden die von der dena als Beleg ihrer Kompetenz angeführten Modellprojekte „Niedrigenergiehaus im Bestand“ durchgeführt. Aus Sicht der Denkmalfachorganisationen hat sich die dena GmbH in Denkmalbelangen als nicht geeignet erwiesen. Der Bund sollte die Kompetenz der dena für die Beurteilung von Baudenkmälern überprüfen. In diesem Zusammenhang sieht es das Bündnis als unverzichtbar an, Energieberater in der Denkmalpflege zu qualifizieren und zu zertifizieren. Förderprogramme kontinuierlich weiter entwickeln ! Eine beratende Institution sollte beauftragt werden, das Förderprogramm kontinuierlich weiterzuentwickeln. Hierzu zählen • die Überprüfung, inwieweit die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes als Förderkriterium bewertet werden kann, • die Erarbeitung von Vorschlägen, inwieweit auch Quartierslösungen in die Förderungen einbezogen und • inwieweit Synergieeffekte zu weiteren Förderprogrammen, wie z.B. der Städtebauförderung, hergestellt werden können. Das Positionspapier wird getragen von: Bundesarchitektenkammer, Bund Deutscher Architekten, Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung, Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Europa Nostra Deutschland, Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz, ICOMOS Deutschland, Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, Wissenschaftlich - Techn. Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung u. Denkmalpflege Deutschland e.V. WTA-D Ansprechpartnerin: Dr. Roswitha Kaiser, Sprecherin der Arbeitsgruppe Bautechnik und Landeskonservatorin im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Schloss Biebrich, 65203 Wiesbaden, Tel: 0611-6906-144; [email protected]. UN AVENIR POUR NOTRE PASSE A FUTURE FOR OUR PAST EINE ZUKUNFT FÜR UNSERE VERGANGENHEIT Positionspapier des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz anlässlich des Parlamentarischen Abends „Prima Klima im Denkmal“ am 5. April 2011 in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, Berlin Denkmalschutz und Klimaschutz Der Denkmalschutz hat ein hohes Interesse an einer energetischen Ertüchtigung von Baudenkmälern, um sie für Eigentümer durch eine Senkung der Nebenkosten attraktiv zu halten. Trotz bestehender Ausnahmeregelungen für Denkmäler in den geltenden Gesetzen und Richtlinien, werden Denkmalschutz und Klimaschutz in der gegenwärtigen Diskussion dennoch vielfältig gegeneinander ausgespielt. Oft gehen Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung des Gebäudebestandes zu Lasten des denkmalgeschützten, aber auch generell des baukulturellen Erbes. Es geht daher um die Erhaltung des unverwechselbaren Gesichts unserer Denkmäler und unserer Städte. Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz setzt sich für eine denkmalverträgliche Klimapolitik der Bundesregierung bzw. gemäß des Appells der Kultusministerkonferenz der Länder „Klimaschutz muss das kulturelle Erbe achten und bewahren“ für die Anerkennung von Denkmalschutz und Klimaschutz als gleichwertige öffentliche Belange ein. Das Komitee hält konkrete Handlungsfelder für eine Evaluation bestehender gesetzlicher Bestimmungen, für Förderinstrumente und Forschungen bereit. Nachhaltigkeitsfaktor Denkmal Der Altbaubestand in Stadtzentren und historischen Quartieren ist wegen seines zum Teil über Jahrhunderte reichenden Alters und seiner damit verbundenen nachhaltigen Nutzung Ressourcen schonend und hochwertig. An dieser Tatsache ändert auch eine fehlende Dämmung nichts, berücksichtigt man die lange Lebensdauer der Gebäude und die in ihnen gebundene Energie. Die nachhaltige Nutzung der Denkmalimmobilie ist vorrangiges Interesse eines jeden Denkmalbesitzers. Nachhaltig ist das Denkmal durch eine der Denkmalpflege immanente schonende Reparatur und materialgerechte Pflege, die Bauschäden vermeidet. Lange ist jedoch auch klar, dass energetisch nicht ertüchtigte Denkmäler weniger gut vermarktbar sind. Das komplexe System Denkmal erfordert bei der energieeffizienten Instandsetzung aber ein hohes Maß an fachlicher Qualifizierung, um die erhofften energetischen und klimatischen Einsparziele bautechnisch und bauphysikalisch langfristig, d.h. nachhaltig zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund besteht leider noch immer die falsche Vorstellung, der Denkmalschutz verweigere sich dem Ziel Klimaschutz. Das Gegenteil ist richtig: Der Denkmalschutz hat ein hohes Interesse an einer energetischen Ertüchtigung von Baudenkmälern, um sie für Eigentümer durch eine Senkung der Nebenkosten attraktiv zu halten. Diese Maßnahmen dürfen nur nicht durch mangelnde Fachkenntnis in Planung und Ausführung zu Verlusten der Denkmaleigenschaft führen. Für heute bereits festgelegte Standards fehlen Langzeiterfahrungen mit Dämmmaterialien und -techniken. Noch haben wir keine Antworten auf die Frage, wie wir mit unseren historischen Gebäuden z.B. auf die erhöhten Wassermengen und die neuen klimatischen Anforderungen reagieren, die durch den Klimawandel entstehen. Grundlegende Forderung aller Maßnahmen muss daher eine ganzheitliche Betrachtung im Sinne der Nachhaltigkeit sein. Und: Bei der energetischen Ertüchtigung des historischen Baubestandes muss die Denkmaleigenschaft umfassend bewahrt bleiben. 1) Politische Handlungsfelder: Gemäß des Appells der Kultusministerkonferenz der Länder setzt sich das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz für eine denkmalverträgliche Klimapolitik der Bundesregierung und für die Anerkennung von Denkmalschutz und Klimaschutz als gleichwertige öffentliche Belange ein. Folgende politische Handlungsfelder können benannt werden: • Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen: Die bestehenden Richtlinien und Gesetze im Bereich Energieeinsparung müssen nachgebessert und für das kulturelle Erbe / den Denkmalbestand besonders die Anamnese konsequent als wesentlicher Bestandteil verankert werden. Für alle bestehenden Richtlinien und Förderprogramme ist eine verbindliche Ausrichtung energetischer Ertüchtigungen an der Gesamtgebäudebilanz und den landesdenkmalrechtlichen Forderungen für historische Bausubstanz und Denkmäler aufzunehmen. Im einzelnen: CO2 Gebäudesanierungsprogramm: Anpassung an denkmalverträgliche Ziele; Aufnahme einer energetische Gesamtbilanzierung; auf den Denkmalbestand abgestimmte energetische Ertüchtigung. Neufassung des Leitfadens „Energieeffizienz und Denkmalschutz“ der Deutschen Energie Agentur mbH (dena) auf der Grundlage eines eigenen Förderprogramms für Denkmäler. Der Erhaltung des kulturellen Erbes ist es nicht zuträglich, wenn die Vergabeentscheidung über Fördermittel der KfW zu Lasten denkmalfachlicher Entscheidungen gehen. Nationale Umsetzung der EU-Bauproduktenverordnung: Festschreibung zur Abstimmung denkmalverträglicher Dämmmaterialien und Zubehör Nationale Umsetzung der Gesamtenergieeffizienzrichtlinie (bis spätestens 9. Juli 2012): Berücksichtigung, dass von den Regelungen in den Art. 4 Abs. 1, 3 und 5, Abs. 2 Buchst. a, b, Art. 10 Abs. 7, Art. 12 Abs. 6 RL 2010/31/EU (Ausnahmeregelungen für baukulturelles Erbe bei der Festlegung von Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz) auch national Gebrauch gemacht wird. Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz: Festschreibung, dass Beratungen zur energetischen Ertüchtigung in Denkmälern nur durch im Denkmal oder historischen Altbau zertifizierte Energieberater erfolgen sollen. Energieeinspeisungsgesetz: Ausrichtung der Förderung an der Einhaltung landesdenkmalrechtlicher Forderungen Unterstützung des CEN (Europäisches Komitee für Normung) und nationalen Spiegelausschusses zu CEN/TC 346 „Erhaltung kulturellen Erbes“ bei der Erarbeitung von Fragen zur Qualifizierung von Beratungspersonal, Materialien und Einbauverfahren im Bereich energetischer Ertüchtigung (hier: Verstetigung des Deutschen Spiegelausschusses durch langfristige Projektförderung) Novellierung EU-Richtlinie zur Umweltverträglichkeitsprüfung: Einbindung der Kulturverträglichkeit (Maßnahmen des Klimaschutzes haben auch Auswirkungen auf Kulturlandschaften, z.B. bei der Ausweisung von Solarparks) Bundesweites Forschungsvorhaben zur denkmalgerechten energetischen Instandsetzung: Bündelung bestehender Forschungsvorhaben (u.a. bei BMVBS, BMBF) • • • Frühzeitige Einbindung von Fachkompetenz Die Einbindung von Fachverbänden bei der Vorbereitung neuer Richtlinien zur energetischen Sanierung, zum energetischen Bauen oder zur Erzielung der Klimaschutzziele der Bundesregierung sollte bereits bei der Erstellung des Referentenentwurfs erfolgen, um die Kultur- und Denkmalverträglichkeit zu gewährleisten Hierfür ist eine Ressort übergreifende Zusammenarbeit erforderlich. Im Portfolio der Bundesministerien ist eine zentrale Clearingstelle zu schaffen, die die Belange u.a. mit Blick auf EU-Programme koordiniert. 2) Anpassung bestehender Förderprogramme im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung auf den denkmalgeschützten Baubestand Die grundsätzliche Zielstellung der bestehenden Förderpolitik ist positiv zu bewerten. Negativ wirken sich für Denkmaleigentümer aber kurze Antragsfristen sowie besonders die inhaltliche Ausrichtung der Programme aus. Folgende fachliche Forderungen werden erhoben: • • • • • • Ausrichtung der Förderung an Gesamtenergiebilanzen. Hierzu müssen Berechnungsmodelle entwickelt werden. Diese muss auch bei den Berechnungen in Ansatz gebracht werden. Förderung ganzheitlicher und integrierter Ansätze zum Klimaschutz, vergleichbar zum Ansatz in der Städtebauförderung. Stadtteilbezogene Quartierslösungen fördern: Einsparungen müssen auch auf einzelne Eigentümer/Bauten umgerechnet werden können. Die Einzelhausbetrachtung ist in Relation zum Quartiergedanken zu setzen. Flexibler Einsatz von Förderprogrammen; Kombinationsmöglichkeiten müssen gegeben sein (z. B. mit der Städtebauförderung). Abgestufte Förderung sind zu ermöglichen: Bei Denkmälern muss unterschieden werden, ob Betriebskosten oder Komfort gefördert werden. Ggf. ist ein eigenes Programmsegment zu entwickeln. Förderung von Konzepten (kommunaler Klimaschutz) innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung. Die Rolle der Denkmalpflege sollte in diesem Bereich verstärkt zum Thema gemacht werden. im Detail: Unterscheidung in der Bewertung zwischen Altbau und Neubau Einzelfallprüfungen sind nötig, da standardisierte Richtlinien nicht auf Denkmäler übertragen werden können. Ausrichtung der Förderung an individuell optimierten nicht maximierten energetischen Einsparungen im Denkmal. Alle Einsparungspotentiale müssen genutzt werden. Förderung von Anamnese (Bauanalyse mit Primärenergiebilanz) sowie darauf abgestimmte Planungskonzepte und Evaluation. Außendämmung ist als Fördertatbestand grundsätzlich auszuklammern, da diese in der Regel Denkmäler nachhaltig negativ beeinträchtigt. Förderungen zur qualifizierten Weiterbildung sind erforderlich: Eine Zertifizierung von Energieberatern muss in Zusammenarbeit mit Bauphysikern und den Landesdenkmalämtern als Experten erfolgen. Darüber hinaus sollten aber auch über die Grundausbildung von Architekten und Ingenieuren zur Analyse und Weiterentwicklung von Denkmalen hinaus Weiterbildungsmodule im Bereich denkmalgerechter Sanierung zur Erlangung zertifizierter Abschlüsse eingerichtet werden. Diese könnten bei einschlägigen Bildungsträgern (Architektenkammern etc.) verortet werden. Förderung von Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Altbauertüchtigung (Fraunhofer, DBU, etc.) und deren beispielhafter Erprobung an konkreten Modellvorhaben. 3) Ausbildung und Forschung fördern: Deutschland ist weltweit bekannt für sein reiches bauliches Kulturerbe. Millionen Menschen besuchen jährlich die herausragenden Kulturgüter. Die positiven Effekte kommen dem ganzen Land zu Gute. Hieraus leitet sich eine politische Verantwortung, d.h. ein verantwortungsvoller Umgang mit den baukulturellen Zeugnissen ab. Deutschland nimmt im internationalen Vergleich aber auch auf dem technologischen Sektor eine Vorreiterrolle ein. Die Verbindung von herausragendem kulturellem Erbe mit technologischer Spitzenforschung stellt einen Exportartikel dar. Hieraus sind weitere Potentiale zur Entwicklung nachhaltiger Modelle im Bereich Denkmalschutz und Klimaschutz zu schaffen. Im Bereich der Forschung zur energetischen Ertüchtigung kann das Denkmal dabei als Technologiechance genutzt werden. Methoden in der Denkmalpflege sind auf weitere Bereiche übertragbar. Vor dem Hintergrund der Bewerbung für einen ständigen Sitz im Welterbekomitee ist Deutschland aufgefordert, auf dem Gebiet der energetischen Sanierung im Denkmal oder allgemein bei der Erforschung nachhaltiger Praktiken zur Erhaltung des Kulturerbes nicht zu sparen. Bauschadensberichte des Fachwerkzentrums Quedlinburg, aber auch die Evaluierung der ersten Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung belegen bereits heute, dass eine Vielzahl von Bauschäden (rund 60 Prozent) auf mangelndes Wissen zurückzuführen sind. Damit die Bundesrepublik Deutschland ihre Vorreiterrolle im technologischen und denkmalfachlichen Bereich nicht verliert, ist eine Anpassung an aktuelle Forschungen dringend nötig. Folgende Maßnahmen sollten hierfür ergriffen werden: • • • • • Ressortübergreifende und praxisbezogene Grundlagenforschung (= staatliche Forschung) z.B. Einrichtung eines Forschungsschwerpunkts „Energetische Ertüchtigung im denkmalgeschützten Baubestand“, inkl. Forschungszentrum. Ausbau der Forschung im Bereich Altbauertüchtigung, zum Beispiel: o Untersuchung der Auswirkungen von Dämmmaterialien auf den historischen Baubestand o Entwicklung denkmalverträglicher Materialien/Technologien Schaffung einer Clearingstelle, die den Forschungsbedarf aufnimmt und Forschungsvorhaben bündelt Qualifizierung von Energieberatern, aber auch Architekten und Ingenieuren: Weiterbildungseinrichtung zur Zertifizierung von Energieberatern für den historischen Altbau Qualifizierung von Nutzern: objektivierte Information zu Chancen und Risiken energetischer Ertüchtigung im Altbaubestand und zum Nutzungsverhalten Weitere Informationen: Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Graurheindorfer Straße 198 53117 Bonn Telefon: 0228 99 681 3554 Telefax: 0228 99 681 3508 Email: [email protected] Today’s collision with the climate protection goals leads to unsatisfying solutions as the result of polarised decisions: No/bad climate protection or no/bad heritage conservation. This project aims to find common solutions to combine the needs of climate protection with technical, administrative and historically adequate approaches to fulfil the necessary CO2-reduction aims – without polarising between these elements. Especially the BSRs brick architecture in the former area of the Hanseatic League displays an excellent chance to find transferable methods and solutions. After the first wave of technical improvements like modern heating, thermal insulation and windows of a high thermal standard today incompatibilities with heritage and monument conservation affairs appear. On the one hand ancient, middle-aged or just historical precious cities, ensembles, monuments or buildings are a very important evidence of the BSRs cultural background with immense economical effects (e.g. tourism, attractiveness etc.). On the other hand the international CO2-reduction targets have to be fulfilled. The conservation of heritage, in particular historical buildings, is a common goal in the Baltic Sea Region (BR). Due to the common identity in the BSR it is very important to protect the historical buildings in order to preserve the individal characteristics and therewith the attractiveness and competitiveness of the cities around the Baltic Sea. Project Description (European Regional Development Fund and European Neighbourhood and Partnership Instrument) Part-financed by the European Union Furthermore several ‘Associated Partners’ are involved in the project and support the project in different ways. Also they benefit from the project results. Involved partners are foundations, bodies of economy, institutions and associations in the field of heritage conservation and education. Copyrights: Photos: Jan Prahm, Albert Schett Layout: Bildarchiv / Denkmalschutzamt Hamburg Imprint Responsible: Jan Prahm Climate Change, Cultural Heritage & Energy Efficient Monuments The project has been granted under the “Priority1: Fostering Innovations“ of the Baltic Sea Region Programme 2007 – 2013. Co2ol Bricks started in December 2010 and runs until December 2013. During this time it has a total budget of 4,3 Mio, 18 partners from 9 countries with 9 languages will work together. Free and Hanseatic City of Hamburg Ministry of Culture and Media Department for Heritage Preservation Free and Hanseatic City of Hamburg Ministry of Urban Development and Environment Vocational Training Centre Hamburg City of Kiel Environment Department City of Stockholm Stadsmuseum Stockholm Energy Agency for Southeast Sweden Swedish National Heritage Board City of Malmö Environment Department Aalborg University Danish Building Research Institute Estonian Heritage Society Kohtla-Järve Town Government The Centre for Development Program EMI-ECO Vilnius Gediminas Technical University City of Riga Infrastructure Development Division Riga Technical University European Foundation for Monuments Protection Gdansk RCTT – Republican Centre for Technology Transfer Minsk KIINKO-Real Estate Education Coordinator WP4 „Technical Innovations“ Mr. Bendix Bürgener Phone + 49 40 428 63 - 33 29 Fax + 49 40 428 63 - 39 00 [email protected] Technical Leader WP4 „Technical Innovations“ Mr. Albert Schett Phone + 49 40 428 63 - 28 33 Fax + 49 40 428 63 - 39 00 [email protected] Project Coordinator Mr. Jan Prahm Phone + 49 40 428 63 - 42 69 Fax + 49 40 428 63 - 39 00 [email protected] Free and Hanseatic City of Hamburg Ministry of Culture and Media Department for Heritage Preservation Imstedt 20 D-22083 Hamburg, Germany For more information on the Co2ol Bricks project contact the Lead Partner: Lead Partner Basic Project Information Partnership The project thematises the important contents in the field of heritage conservation: How to reduce the energy consumption of historical buildings without destroying their cultural value and identity. Every country in the BSR and Europe has to face these issues and is looking for solutions. That is the point the project starts from. c) forwarding the political discussion on national and transnational level about the installation of new cooperation models between administrative institutions, architects, engineers, housing and building companies and affected building owners, to implement new strategies for technical, administrative and historical adequate approaches, to create the political and administrative basis to implement the technical, educational and economical solutions and to declare a transnational common position. b) upgrading the knowledge and education of architects, engineers, craftsmen, etc. to harmonise the curricula with the objective of an open market. Main objectives to reach the goal are: a) finding new technical solutions concerning energetic potentials of historical buildings and to implement, monitor and evaluate pilot projects for adequately energy optimised historic buildings. Main Aims CO2OL Bricks - Climate Change, Cultural Heritage & Energy Efficient Monuments 1. Hintergrund Backsteinstadt Hamburg Backstein ist in weiten Teilen Hamburgs das bestimmende Fassadenmaterial, welches den unverwechselbaren Charakter des Hamburger Stadtbildes entscheidend prägt. Ob Speicherstadt oder Chilehaus, ob die Siedlungsbauten der 1920er und 30er Jahre wie Jarrestadt und Dulsberg oder die Nachkriegsarchitektur der 1950er und 1960er Jahre, der Backstein hat sich im Laufe der vergangenen hundert Jahre immer wieder als Leitfaden für die Hamburger Stadtgestaltung erwiesen und sich zum identitätsstiftenden Stilmittel für die Stadt entwickelt. Klimaschutz für Hamburg Senat und Bürgerschaft haben 2007 ein Klimaschutzkonzept für Hamburg auf den Weg gebracht, mit dem Ziel, 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 zu erreichen. Das Konzept enthält eine Vielzahl von Maßnahmen in den Bereichen Gebäudesanierung, Mobilität, Anlagentechnik, innovative Energiekonzepte sowie Forschung, Schul- und Bewusstseinsbildung und Energieberatung. Fassadendämmung verändert das Stadtbild Ein wesentliches Element der Klimaschutzaktivitäten ist die Gebäudesanierung, denn ca. 40% des CO2-Ausstoßes werden durch Gebäude verursacht. Die Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude soll dabei durch moderne Heizungsanlagen, neue Fenster, die Dämmung von Kellerdecken, Dächern und Fassaden erreicht werden. Insbesondere großflächige Fassadendämmmaßnahmen führen jedoch zu einer zunehmenden Veränderung des Hamburger Stadtbildes. Besonders deutlich wird das bei Gebäuden, deren Klinkerfassade im Zuge energetischer Optimierungsmaßnahmen durch Putz ersetzt wird. Es ist deshalb für Hamburg eine besondere Herausforderung durch innovative Lösungen die notwendigen Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die einmalige Bausubstanz zu erhalten. 2. Das Projekt “CO2OL Bricks - Climate Change, Cultural Heritage & Energy Efficient Monuments” 18 Partner aus 9 Ostseeanrainerstaaten Der Zielkonflikt zwischen Klima- und Denkmalschutz existiert nicht nur in Hamburg, sondern ist, insbesondere mit dem gemeinsamen kulturellen Erbe der Backsteinarchitektur, ein Thema für den gesamten Norden Europas. Auf Initiative des Denkmalschutzamtes der Freien und Hansestadt Hamburg ist daher in diesem Jahr das transnationale Projekt „CO2OL Bricks“ gestartet worden, das Wege zur Harmonisierung der unterschiedlichen Anforderungen des Klimaschutzes und des Denkmalschutzes an den denkmalwerten Gebäudebestand aufzeigen soll. Beteiligt sind 17 Projektpartner aus nahezu allen Ostseeanrainerstaaten: Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Lettland, Litauen, Estland und Polen sowie Weißrussland. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des INTERREG Baltic Sea Region Programme 2007-2013 kofinanziert. Alternative technische Lösungen und innovatives Know-How Cool Bricks soll vorhandene Lösungen für die denkmalgerechte energetische Qualifizierung überprüfen und verbessern und soll zudem neue technische Lösungen erbringen. Das breite Spektrum der Projektpartner aus nahezu allen Ostseeanrainerstaaten bedeutet eine Vielfalt an verschiedenen Gebäudearten, was dazu führt, dass hier ein bedeutender Wissenspool in dem Projekt versammelt ist. Durch den Erfahrungsaustausch der Experten aus den beteiligten Ländern wird diese Schwarmintelligenz für die einzelnen Länder nutzbar gemacht. Dafür werden im Rahmen des Projektes in Estland, Lettland, Schweden und Hamburg Pilotobjekte beispielhaft nach den neuesten Erkenntnissen energetisch saniert, so dass sie weit über das Projekt hinaus als Anschauungsobjekt dienen können. Aufbauend auf dem Erfahrungsaustausch werden einerseits neue Methoden entwickelt und andererseits unserer Erfahrungen und Erkenntnisse verbreitet. Die Erkenntnisse über die technischen Lösungen sollen in die Ausbildung der Handwerker, Architekten und Bauingenieure einfließen und die gefundenen technischen Lösungen an sich sollen auch bekannt gemacht werden. Auf diese Weise werden wir uns bemühen, gemeinsam das historische Erbe zu schützen. Weitere Informationen/ Ansprechpartner: Jan Prahm Projekt Koordinator Co2ol Bricks Behörde für Kultur und Medien - Denkmalschutzamt Imstedt 20 22083 Hamburg Germany Tel. +49 40 42863 4269 Fax. +49 40 42863 3651 E-Mail: [email protected]