25 Jahre Deutsche AIDS-Stiftung Festkonzert Beethoven Sinfonie Nr. 9 Deutsche AIDS-Stiftung gemeinsam mit KölnMusik und Gürzenich-Orchester Köln Samstag 22.06.2013 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff­taschen­tücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint. 25 Jahre Deutsche AIDS-Stiftung Festkonzert Ruth Ziesak Sopran Carolin Masur Mezzosopran Stephan Rügamer Tenor Rudolf Rosen Bass Chor der Kölner Dommusik Eberhard Metternich Einstudierung Gürzenich-Orchester Köln Cornelius Meister Dirigent Samstag 22. Juni 2013 20:00 Ende gegen 21:15 Kurt Masur musste aus gesundheitlichen Gründen leider absagen. Wir danken Cornelius Meister für die kurzfristige Übernahme des Dirigats. Deutsche AIDS-Stiftung gemeinsam mit KölnMusik und Gürzenich-Orchester Köln Liebe Freunde, jeder von uns weiß, dass nichts absolut sicher ist. Auch ich musste lernen, dass meine Idee, mit dem Gürzenich-Orchester die neunte Sinfonie von Beethoven am 22. Juni 2013 in der Kölner Philharmonie zum 25-jährigen Bestehen der Deutschen AIDSStiftung zu musizieren, nicht in Erfüllung gehen wird. Es wäre mir eine große Ehre gewesen, dieses besondere Festkonzert zu diesem Anlass für die Deutsche AIDS-Stiftung zu dirigieren, weil ich die Arbeit, das Engagement und die Fortschritte der Stiftung seit langer Zeit bewundere und sehr hoch einschätze. Mein heutiger physischer Zustand erlaubt mir noch nicht, dieses Werk so darzustellen, wie ich es mir vorstelle, weil ich mich für die hohe Qualität, die das Publikum von uns erwartet, verantwortlich fühle. Deswegen muss ich heute schweren Herzens sagen: Unsere nächste Begegnung wird später stattfinden müssen, wenn mein körperlicher Zustand es zulässt. In Hoffnung auf Ihr Verständnis alles Gute für die Zukunft. Ihr Kurt Masur 2 AIDS kennt keine Grenzen – Unsere Hilfe auch nicht Die Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung Die Deutsche AIDS-Stiftung hilft HIV-positiven und aidskranken Menschen in Notlagen. Auch 25 Jahre nach Gründung sind die Hilfen der Stiftung immer noch dringend notwendig. Ende 2012 lebten in Deutschland 78.000 Menschen mit HIV und AIDS. Das sind so viele wie nie zuvor. Ein großer Teil von ihnen kann dank einer guten medikamentösen Therapie relativ beschwerdefrei leben. Jedoch gibt es eine wachsende Zahl von Menschen, die aufgrund ihrer HIV-Infektion oder AIDS-Erkrankung auf Hilfe angewiesen sind, da es ihnen gesundheitlich nicht gut geht, sie keiner Berufstätigkeit nachgehen können oder sie durch ihren medizinischen Mehrbedarf in eine prekäre wirtschaftliche Lage geraten sind. Betroffene in Deutschland und weltweit brauchen neben der finanziellen Unterstützung aber auch unsere Solidarität. In Zeiten der geringer werdenden öffentlichen und medialen Wahrnehmung des Themas ist es umso wichtiger, HIV und AIDS zurück in das kollektive Bewusstsein zu holen und sich für den Schutz vor HIV/AIDS und gegen die Diskriminierung betroffener Menschen einzusetzen. Dank Veranstaltungen wie dem Festkonzert – aber auch durch die von der Deutschen AIDS-Stiftung selbst organisierten Benefiz­ veranstaltungen – erreichen wir beide Ziele. Zum einen können wir dank der Erlöse Menschen mit HIV und AIDS finanziell unterstützen und zum anderen machen wir durch die mediale Berichterstattung wieder auf HIV/AIDS aufmerksam. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht seit 1987 unverändert der einzelne von HIV oder AIDS betroffene Mensch mit seinen individuellen Problemen und Sorgen. Neben der Einzelfallhilfe fördert die Deutsche AIDS-Stiftung Projekte lokaler Träger mit den Schwerpunkten Krankenreisen, Wohnprojekte, Qualifizierungsund Ernährungsangebote sowie Projekte für Migrantinnen und 3 Migranten. Seit dem Jahr 2000 unterstützt die Deutsche AIDSStiftung ebenfalls beispielhafte Hilfsprojekte im südlichen Afrika. Die Stiftung finanziert ihre Hilfen ganz überwiegend aus privaten Spenden und Erlösen aus Benefizveranstaltungen. Die Erlöse des Festkonzerts werden HIV-positiven und aidskranken Menschen in Köln, Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Afrika zugutekommen. In Mosambik unterstützt die Deutsche AIDS-Stiftung das Programm DREAM, bei dem die Weitergabe des HI-Virus von der HIV-positiven Schwangeren auf ihr Kind verhindert wird. Durch die medizinische Behandlung von Mutter und Kind vor, während und nach der Entbindung kommen 98 von 100 der im Programm geborenen Babys ohne Virus zur Welt. Das entspricht dem medizinischen Niveau von Kliniken in Westeuropa. Die Deutsche AIDS-Stiftung fördert das Programm seit 2005 und ist der größte deutsche Unterstützer. DREAM bezahlt mit den Hilfsgeldern der Stiftung das medizinische Personal, die HIV-Diagnostik, Nahrungsmittelhilfen für Mütter und Kinder und wo nötig Wasserfilter. Auch über den Besuch des Festkonzerts hinaus können Sie die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützen: Deutsche AIDS-Stiftung Markt 26 53111 Bonn www.aids-stiftung.de Spendenkonto 8004004 Sparkasse KölnBonn BLZ: 37050198 Die Deutsche AIDS-Stiftung wird bei diesem Abend unterstützt durch das Café-Restaurant »Ludwig im Museum«. 4 PROGRAMM Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 (1822 – 24) für vier Solostimmen, Chor und Orchester Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace Adagio molto e cantabile Finale. Presto – Allegro assai – Rezitativo – Allegro assai 5 DIE GESANGSTEXTE Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Text des Schlusschores aus: Friedrich Schiller, »An die Freude« Rezitativo O Freunde, nicht diese Töne! Sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere! Allegro assai Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, Einen Freundes Freund zu sein; Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein! Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund. Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Küsse gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott! Froh wie seine Sonne fliegen Durch des Himmels prächt’gen Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zum Siegen. Seid umschlungen Millionen. Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder! Über’m Sternenzelt Muß ein lieber Vater wohnen. Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn über’m Sternenzelt! Über Sternen muß er wohnen. 6 ZUM WERK DES HEUTIGEN KONZERTS Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 1835 bewies Robert Schumann geradezu prophetische Kräfte. Denn in einer »Fastnachtsrede« seines (imaginären) Seelenverwandten Florestan an die versammelten Davidsbündler deutete der auch schriftstellerisch begabte Komponist an, was für eine Flut an philosophischen, politischen, religiösen und sonstigen Deutungen einmal auf Beethovens neunte Sinfonie zukommen würde. So berichtete Schumann mit Florestan-Zungen von den unterschiedlichsten Reaktionen nach einer Aufführung der Neunten: »Und wie ich nun diese Beethovener ansah, wie sie dastanden mit glotzenden Augen und sagten: ›Das ist von unserm Beethoven, das ist ein deutsches Werk – im letzten Satz befindet sich eine Doppelfuge – … ja, das ist unser Beethoven.‹ Ein anderer Chor fiel ein: ›Es scheinen im Werk die Dichtgattungen enthalten zu sein, im ersten Satz das Epos, im zweiten der Humor, im dritten die Lyrik, im vierten (die Vermischung aller) das Drama‹. Wieder ein anderer legte sich geradezu aufs Loben: ein gigantisches Werk wär’ es, kolossal, den ägyptischen Pyramiden vergleichbar. Noch andere malten: die Symphonie stelle die Entstehungsgeschichte des Menschen dar – erst Chaos – dann der Ruf der Gottheit: ›Es werde Licht‹ – nun ginge die Sonne auf über dem ersten Menschen, der entzückt wäre über solche Herrlichkeit – kurz, das ganze erste Kapitel des Pentateuchs [der Fünf Bücher Mose, d. A.] sei sie.« Erst elf Jahre lag die Uraufführung von Beethovens Neunter zurück, als Schumann mit spitzer Feder die Exegeten aufs Korn nahm, die in ihrer Schwärmerei und Verehrung keinen Superlativ ausließen, um ihren Ansichten über diese Sinfonie Ausdruck zu verleihen. Doch das letzte Wort über Beethovens Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 war damit eben noch längst nicht gesprochen. Und gerade der Finalsatz mit der vertonten Schiller-Ode An die Freude als Höhepunkt wurde im 20. Jahrhundert zum Inbegriff einer moralisch-ethischen Glaubenshymne, die vom politischen Parkett jedweder ideologischen Couleur vereinnahmt wurde. So wurde sie 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin als Symbol der nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft« aufgeführt. 1981 7 schritt sodann François Mitterand als neugewählter Staatspräsident zu den Klängen der Marseillaise und der Ode An die Freude zum Pariser Panthéon. Acht Jahre später dann schmiedete Leonard Bernstein mit Orchestermusikern aus New York, London, Paris, Leningrad, Dresden und München ein wahrhaft internationales Orchester, um in zwei Konzerten in West- und Ostberlin den Fall der Mauer mit Beethovens neunter Sinfonie symbolisch zu besiegeln. Und um die historische Dimension noch zu unterstreichen, ließ Bernstein den Chor statt »Freude, schöner Götterfunken« »Freiheit, schöner Götterfunken« singen. Auch solche eigenmächtigen Uminterpretationen und Instrumentalisierungen der Ode haben die Popularität der Neunten gesteigert. Doch die Ode führt selbst angesichts ihrer zahllosen Fassungen, die von der Europahymne bis zum Popschlager Song of Joy reichen, längst ein Eigenleben. So kam denn auch der renommierte amerikanische Beethoven-Forscher Lewis Lockwood in seiner 2003 erschienenen Beethoven-Biographie zu dem Schluss: »Eigentlich gibt es im allgemeinen Bewusstsein zwei ›Neunte Symphonien‹: die ›Ode an die Freude‹ als Chorhymne – also nur die Melodie, nicht der kunstvolle und komplexe Satz, dem sie entstammt –, und die Symphonie als in sich geschlossenes Werk, als viersätziger Zyklus, in dessen gewaltigem Finale Solo- und Chorstimmen erstmals in das symphonische Genre integriert werden.« Dass man keinesfalls den letzten Satz der neunten Sinfonie alleine aufführen oder als den eigentlichen Hauptsatz dieses viersätzigen Werks betrachten darf, hat auch Kurt Masur stets so gesehen, der mit dem heutigen Konzert eigentlich die 25-jährige Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung würdigen wollte. Denn für den noch nicht vollends genesenen, bedeutenden BeethovenDirigenten offenbart sich von jeher die Botschaft der Hoffnung nur über all die Konflikte, die Beethoven in den vorausgegangenen Sätzen thematisiert und entwickelt hat. Bis Beethoven aber diesen Weg vom Dunkel ins Licht zu Ende gehen konnte, sollten zwölf Jahren vergehen. Immerhin reichen die ersten groben Gedanken für seine d-Moll-Sinfonie bis ins Jahr 1812 zurück. So findet sich unter den Skizzen einer geplanten 8 Sinfonie-Trilogie eine Vertonung der ersten Worte des SchillerGedichts. Doch erst 1817 lagen schließlich die ersten beiden Sätze in Entwürfen vor. Und ein Jahr später reifte dann der Plan in ihm, eine Sinfonie mit Singstimmen zu komponieren. So erwähnt er erstmals »Singstimmen«, die »im letzten Stück nach und nach eintreten«. 1822 machte sich Beethoven endgültig an die Arbeit und wählte für das Finale jene Ode An die Freude, mit der er sich schon während der Bonner Jahre um 1793 beschäftigt hatte. Anfang 1824 war die Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 vollendet. Und bevor das Werk 1825 erstmals in London erklang (die Sinfonie war im Auftrag der Londoner Philharmonischen Gesellschaft entstanden), brachte Beethoven es als Dirigent am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater zur Uraufführung. Der Triumph war immens. Doch der bereits nahezu völlig ertaubte Beethoven musste von den Musikern erst auf die Publikumsreaktionen hingewiesen werden. »Beethoven war so aufgeregt«, so der Violinist Joseph Michael Böhm, »dass er nicht sah, was um ihn vorging, dass er auf den Beifallssturm, den er freilich bei seiner Gehörschwäche kaum hören konnte, auch nicht einmal achtete. […] Es war ein trauriges, herzzerreißendes Bild, diesen großen Geist so der Welt abgekehrt, verschlossen, misstrauisch und in seiner Häuslichkeit vernachlässigt zu sehen«. Wenngleich es danach durchaus kritische Stimmen wie die von Louis Spohr gab, der allein die ersten drei Sätze »schlechter« fand »als sämtliche der acht früheren Symphonien«, so war Beethoven auch mit diesem Werk Bahnbrechendes und Wegweisendes gelungen. Hatte er bis dahin die sinfonische Gattung bereits mit politischen und humanistischen Ideenkonzepten aufgeladen (die Eroica sowie die fünfte Sinfonie), rückte er nun den Gesang als das ›menschlichste‹ aller Instrumente in den Mittelpunkt. Dass Wagner später darin das Ende der Sinfonie gekommen sah, ist rückblickend eher der Begeisterung geschuldet, die das Werk auf ihn ausübte. Denn das vorbildhafte Nachbeben der Neunten schlug sich bald in Mendelssohn Bartholdys zweiter Sinfonie (»Lobgesang«) und später dann in Gustav Mahlers zweiter und Alexander Skrjabins erster Sinfonie nieder. Bevor jedoch bei Beethoven das Ziel erreicht ist und alle Menschen Brüder geworden sind, müssen Steine weggeräumt und 9 Hindernisse überwunden werden. Der erste Satz (Allegro ma non troppo, un poco maestoso) beginnt mit leeren Quinten in den Hörnern, zweiten Geigen und Violoncelli als eine Art Urknall, als eine »prometheische Anstrengung der Menschwerdung« (Hans Mayer). Aus diesem Unbestimmten und Unbehauenen schälen sich langsam Gestalten und Kräfte heraus, die sich fortan zu behaupten versuchen. Mal über einen kämpferischen Rhythmus, mal über eine sehnsuchtsvolle Motivik in den Holzbläsern – bis erneut in der Reprise das zerstörerische Chaos die Oberhand gewinnt und in der Coda ein Trauermarsch den »verzweiflungsvollen Weltzustand« wieder herstellt. Noch holt Beethoven aber nicht zum Gegenschlag aus. Mit dem zweiten Satz (Molto vivace) lässt er da gleichsam als Warnung das Vernichtende sein grelles Unwesen treiben. In einen rauschhaft-dionysischen Zustand versetzt er die Rhythmen, das Hauptthema wirkt wie gehetzt und das zweite bösartig lustig: dieser Tanzsatz stellt Fallen, ist doppelbödig. Nach all diesen Dämonen, die Beethoven hat auftreten lassen, kommt es sodann im dritten Satz (Adagio molto e cantabile) zu jener beruhigenden Innigkeit, mit der auch Gustav Mahler sich in seinen Sinfonien vor den Lebensstürmen verzweifelt abzuschotten versuchte. Beethoven hingegen gelingt es. Mit einem friedvollen Gesang in den Geigen und mit milden und tröstenden Gedanken im zweiten Thema, die gemeinsam nicht nur variiert werden, sondern gleichfalls den ersten, vorsichtigen Schritt aus der Finsternis herauswagen. Doch zunächst wird die ausgewogene Stimmung noch einmal zunichte gemacht. Mit einem wilden dissonanten Weckruf, den Wagner als eine »Schreckensfanfare« bezeichnet hat. Und auch rekapitulierten Themen und Stimmungen der ersten drei Sätze lassen bis zum berühmten, von den Violoncelli und Kontrabässen gespielten Rezitativ noch wenig von dem Kommenden erahnen. Je mehr jedoch die Energien zunehmen und der Bariton mit den Worten einlädt: »O Freunde, nicht diese Töne, sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere!«, desto überwältigendere Züge nimmt dieses musikalische Bekenntnis zur Freiheit und vor allem zur Würde des Menschen an. Guido Fischer 10 BIOGRAPHIEN Ruth Ziesak Ruth Ziesak studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei Elsa Cavelti und begann ihre sängerische Laufbahn als Mitglied des Stadttheaters in Heidelberg. Zahlreiche Wettbewerbserfolge, darunter Erste Preise beim deutschen Musikwettbewerb und beim renommierten Wettbewerb in s’Hertogenbosch, ebneten ihr den Weg zu einer internationalen Karriere. Nach ihren Anfängen am Heidelberger Theater und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg führte sie ihr Weg über die Bühnen von München, Stuttgart, Berlin und Dresden auf die internationalen Podien von Mailand, Florenz, Wien, Paris, London und New York, wo sie in ihren Parade-Rollen wie Pamina, Ännchen, Marzelline, Ilia, Sophie oder Donna Anna glänzte. Als Gräfin in Le Nozze di Figaro war sie in Glyndebourne, Zürich und Stuttgart zu hören. Als gefragte Konzertsängerin arbeitet Ruth Ziesak mit den Orchestern in Paris, Mailand, Wien, München, Leipzig, Los Angeles, Amsterdam und London zusammen, aber immer wieder auch mit Barockorchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin oder dem Freiburger Barockorchester. Sie gastiert bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder den BBC Proms. 2013 kann man sie u. a. mit Emanuel Krivine und Schumanns Das Paradies und die Peri, mit dem Orchestre National de France in der Pariser Salle Pleyel (Brahms’ Ein deutsches Requiem), in Schumanns Faust-Szenen mit dem Frankfurter Museums-Orchester unter Sebastian Weigle sowie mit dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg hören. Als Liedsängerin verbindet sie eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Pianisten Gerold Huber, mit dem sie in Wien, Berlin, London, Heidelberg und beim Kissinger Sommer zu hören war. Im Leipziger Gewandhaus gestalteten sie 2010 zwei Liederabende mit neu entdeckten Liedern von Mendelssohn-Bartholdy. Ruth Ziesak zählt auch zu den Liedpartnern von András Schiff. 11 Neben ihren Konzertaufnahmen mit Georg Solti, Riccardo Chailly und Herbert Blomstedt hat Ruth Ziesak an Aufnahmen von Die Zauberflöte, Fidelio, La Clemenza di Tito, Der Freischütz, Hänsel und Gretel und Robert Schumanns Genoveva mit dem Chamber Orchestra of Europe mitgewirkt. Zu ihren Soloaufnahmen zählen Opernarien von Mozart, Lieder von Mahler sowie eine Reihe von Liedrezitals. Zu den neueren CD-Einspielungen gehören Mendelssohn-Bartholdys Elias und die Lobgesang-Sinfonie, beides mit dem MDR Sinfonieorchester. Nach ihren Solo-CDs mit Liedern von Liszt, Haydn und Mendelssohn-Bartholdy erschien zuletzt eine CD mit Liedern von Mahler und Zemlinsky (mit Gerold Huber als Klavierbegleiter). Ruth Ziesak hat eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik Saar und war bei uns war zuletzt im Dezember 2007 zu hören. 12 Carolin Masur Carolin Masur wurde in Berlin geboren. Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt sie in Leipzig, bevor sie an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin ihr Gesangsstudium absolvierte. Von 1995 bis 1997 war sie im Ensemble des Landestheaters Coburg, anschließend hatte sie Gastverträge u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Theater Magdeburg, in Szeged (Ungarn) und an der Kammeroper Schloss Rheinsberg (1991 und 2000). In den Jahren 2002 bis 2004 sang sie als Ensemblemitglied an der Staatsoper Hannover. Zu ihren wichtigsten Partien zählten dort Cherubino (Le nozze di Figaro), Hänsel, Ramiro (Gärtnerin aus Liebe), Orlofsky (Die Fledermaus), Komponist (Ariadne auf Naxos) und Octavian (Der Rosenkavalier). 2004 gastierte sie an den Staatsopern Hannover und Stuttgart, 2007/08 am Théâtre national de Toulouse in Frankreich. Seit der Spielzeit 2009/2010 hat sie Gastverträge an der Oper Leipzig und der Musikalischen Komödie Leipzig und war u. a. in Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore, in Rigoletto, Der Waffenschmied, Der Wildschütz und als Prinz Orlofsky in Die Fledermaus zu hören. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Peter Konwitschny, Götz Friedrich, Calixto Bieto und Anthony Pilavachi. Carolin Masurs internationale Konzerttätigkeit führte sie u. a. mit dem Orchestre National de France und dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem London Philharmonic, dem Israel Philharmonic, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, der Dresdner Philharmonie und dem New Japan Philharmonic zusammen. Dabei sang sie unter so namhaften Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Kurt Masur, Marek Janowski, Herbert Blomstedt und Eliahu Inbal. Sie wirkte zudem bei CD-Einspielungen von Hanns Eislers Deutscher Symphonie, Miki Theodorakis’ Raven und Liedern von Mendelssohn-Bartholdy mit. In der Kölner Philharmonie ist sie heute zum ersten Mal zu hören. 13 Stephan Rügamer Stephan Rügamer stammt aus Kempten (Allgäu) und studierte zunächst Schulmusik, bevor er sich dem Gesangsstudium bei James Wagner und Günter Binge in Lübeck zuwandte. Von 1996 bis 1998 war er am Theater Lübeck als lyrischer Tenor engagiert. Daniel Barenboim verpflichtete den Tenor 1999 an die Deutsche Staatsoper Berlin, zu deren Ensemble er seitdem gehört. Hier interpretiert er Partien wie David (Die Meistersinger von Nürnberg), Andres (Wozzeck), Chateauneuf (Zar und Zimmermann), Cassio (Otello), Froh (Das Rheingold), Walther von der Vogelweide (Tannhäuser), Chevalier (Der ferne Klang), Narraboth (Salome), Tamino (Die Zauberflöte), Maler/Neger (Lulu), Boris (Katja Kabanowa), Schuiskij (Boris Godunow) und Marquis (Der Spieler). Gastverpflichtungen führten ihn u. a. an die Opern in Stuttgart, Dresden, Essen, Frankfurt, München und Paris. Von 2008 bis 2010 war er an der Scala in Mailand als Marquis in Prokofjews Der Spieler zu hören. Am Teatro Real Madrid war er 2007/2008 als Boris (Katja Kabanowa) und 2009 als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) zu erleben. Zu seinen aktuellen Engagments gehören eine Wiederaufnahme des Rheingold in Berlin und Mailand. Neben Liederabenden hat sich Stephan Rügamer ein breites Konzertrepertoire erarbeitet. Konzertauftritte führten ihn u. a. nach München, Wien, Tel Aviv, Amsterdam, Paris, Chicago und Los Angeles, unter anderem mit dem Ensemble Modern, Concerto Köln, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Montréal Symphony Orchestra unter Kent Nagano und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Ingo Metzmacher. Stephan Rügamers Arbeit ist auf zahlreichen Rundfunk- und CDAufnahmen, aufgenommen unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Hellmuth Rilling, Hugh Wolff, Kent Nagano, Ingo Metzmacher, Peter Ruzicka und Sebastian Weigle, dokumentiert. In der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu hören. 14 Rudolf Rosen Der Schweizer Rudolf Rosen trat nach Abschluss seiner Gesangsausbildung als Preisträger mehrerer Wettbewerbe hervor (u. a. 1997 beim internationalen Musikwettbewerb in Genf, 1998 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD und 1999 beim BelvedereGesangswettbewerb in Wien). Als Konzert- und Liedsänger gastiert er seither in vielen Konzertsälen Europas, u. a. in der Liederhalle Stuttgart, im Gewandhaus Leipzig, im Herkulessaal der Münchner Residenz, in der Tonhalle Zürich, im Münchner Prinzregententheater und im Concertgebouw Amsterdam. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Michael Gielen, Heinz Holliger, René Jacobs, Neeme Järvi, Dmitrij Kitajenko, Helmuth Rilling und Lothar Zagrosek. Im Opernfach debütierte er 2002 am Staatstheater Stuttgart als Titelheld in Don Giovanni. Es folgten 2003 die Rolle des Nardo in La finta giardiniera und 2004 der Papageno in der Zauberflöte. In seine Zeit als Ensemblemitglied in Stuttgart fallen auch das Debüt als Graf Almaviva in Le nozze di Figaro und als Herzog Blaubart (in der Kölner Philharmonie). Letztere Partie sang er auch 2008 in Dresden und München. Seit 2004 ist Rudolf Rosen frei gastierender Sänger. Neben Wiederaufnahmen seiner wichtigsten Rollen in Stuttgart sang er 2004/05 den Silvio in Pagliacci und Guglielmo in Così fan tutte am New National Theatre in Tokyo. 2005 gastierte er mit großem Erfolg in Paris am Théâtre des Champs-Elysées als Graf Almaviva in Le nozze di Figaro. 2008 folgte u. a. die Rolle des Ottokar (Der Freischütz) am Grand Théâtre de Genève. 2010 debütierte Rudolf Rosen als Tierbändiger/Athlet (Lulu) an der Mailänder Scala und bei den Wiener Festwochen. 2011 sang er den Figaro-Grafen in Lyon. In den letzten Jahren hat seine Tätigkeit im Konzertfach wieder zugenommen. So war er u. a. zu hören beim Maggio Musicale in Florenz (Brahms’ Ein deutsches Requiem), in Köln und Brüssel 15 (Haydns Schöpfung), in Bamberg (Brahms’ Vier ernste Gesänge), in Amsterdam (Mendelssohn-Bartholdys Die erste Walpurgisnacht), in Bern (Brahms’ Die schöne Magelone; Schuberts Winterreise und der »Schwanengesang« sowie Schoecks Elegie), in der Alten Oper in Frankfurt (Haydns Schöpfung) und mit dem Orquestra Gulbenkian. In der Kölner Philharmonie war Rudolf Rosen zuletzt im April 2012 zu hören. 16 Chor der Kölner Dommusik Der Chor des heutigen Konzertes bildet sich aus Mitgliedern aller vier Chöre der Kölner Dommusik. Den Kern bilden die beiden Erwachsenenchöre: Domkantorei Köln und Vokalensemble Kölner Dom. Hinzu kommen Männerstimmen des Kölner Domchores sowie Sängerinnen aus dem Mädchenchor am Kölner Dom. Insgesamt singen in den vier Domchören über 350 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ältester Chor in dem Ensemble der Dommusik ist der Kölner Domchor als Knabenchor der Hohen Domkirche zu Köln. Im Jahr 1863 gegründet, begeht der Chor in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Leiter des Kölner Domchores ist Domkapellmeister Eberhard Metternich. Der Mädchenchor am Kölner Dom wurde im Jahr 1989 gegründet, Domkantor Oliver Sperling ist seit 1996 sein Leiter. Winfried Krane gründete zusammen mit Eberhard Metternich 1995 die Domkantorei Köln als Erwachsenenchor. Als Kammerchor für junge Erwachsene versteht sich das Vokalensemble Kölner Dom, welches im Jahr 1996 als jüngste Chorgruppe gegründet wurde. Gemeinsamer Auftrag ist die musikalische Gestaltung der Hochämter und Liturgien in der Hohen Domkirche zu Köln. Darüber hinaus pflegt jeder Chor seine eigenen chorischen Schwerpunkte. Alle vier Chöre arbeiten kontinuierlich und nicht nur projektweise. Gemeinsam oder als einzelne Chorgruppe arbeiten die Domchöre mit den wichtigsten musikalischen Einrichtungen in Köln und Umgebung zusammen: Gürzenich-Orchester Köln, Philharmonie, Oper, Westdeutscher Rundfunk, Chöre und Orchester der Region. Regelmäßige Chor- und Konzertreisen im In- und Ausland prägen ebenso die Chorarbeit. 17 Eberhard Metternich Eberhard Metternich, geboren 1959, studierte nach dem Abitur Schulmusik, Germanistik und Gesang in Köln, später Chorleitung bei Uwe Gronostay an der Musikhochschule Frankfurt. Weitere Studien führten ihn nach Wien und Stockholm. Nach zwei Jahren als Domkantor am Mainzer Dom wurde er 1987 Domkapellmeister in Köln, wo er die Kölner Dommusik beständig erweiterte. In seine Amtszeit fielen die Gründung des Mädchenchores am Kölner Dom (1989), der Domkantorei Köln mit der Kölner Domkapelle (1995) sowie des Vokalensemble Kölner Dom (1996). Neben dem Vokalensemble Kölner Dom leitet Eberhard Metternich auch den Kölner Domchor. 1989 formierte er die Musikschule des Kölner Domchores als musikalische Ausbildungsstätte der Mädchen und Knaben neu und gründete 1991 die Geistliche Musik am Dreikönigenschrein als Konzertreihe für Vokalmusik am Kölner Dom. Konzertreisen mit den Chören führten ihn bis nach Kanada, in die USA, nach Mexiko und Israel. Er arbeitet häufig mit anderen Kulturinstitutionen Kölns wie Oper, Gürzenich-Orchester Köln, WDR und Kölner Philharmonie zusammen und war mit den Chören des Domes des öfteren kultureller Botschafter Kölns, vor allem in den Partnerstädten Bethlehem, Tel Aviv, Cork und Liverpool. In diesem Zusammenhang leitete er Orchester wie das Israel Chamber Orchestra, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, das Gürzenich-Orchester Köln und Concerto Köln. Seit 1993 hat Eberhard Metternich einen Lehrauftrag im Fach Chorleitung an der Musikhochschule Köln, die ihm 2001 den Professorentitel verlieh. In der Kölner Philharmonie leitete er zuletzt erst vor zwei Wochen das Vokalensemble Kölner Dom im Rahmen des Eucharistischen Kongresses. 18 Gürzenich-Orchester Köln Das Gürzenich-Orchester Köln zählt zu den führenden Orchestern Deutschlands und blickt dabei auf eine große Tradition zurück, die mit der Gründung der Domkapelle im 15. Jahrhundert begann. Seit 1857 spielte das Orchester seine »Gesellschaftskonzerte« der »Cölner Concert-Gesellschaft« im Gürzenich, dem gotischen Festsaal der Stadt, was sich bis heute in seinem Namen widerspiegelt. Stets zog das hohe Niveau die führenden Solisten, Dirigenten und Komponisten ihrer Zeit an, darunter u. a. Hector Berlioz, Richard Wagner und Igor Strawinsky. Bedeutende Werke wie Brahms’ Doppelkonzert, Richard Strauss’ Till Eulenspiegel und Don Quixote oder Mahlers fünfte Sinfonie wurden dem Gürzenich-Orchester zur Uraufführung anvertraut. Seit 1986 ist das Ensemble in der Kölner Philharmonie beheimatet und gibt dort jährlich rund 50 Konzerte; parallel dazu spielt das Orchester in der Oper Köln über 160 Vorstellungen im Jahr. Chefdirigent mit dem Titel Gürzenich-Kapellmeister ist Markus Stenz. Unter seiner Ägide führte das Orchester das weltweit einmalige Projekt »GO live!« und den »3. Akt« ein: Fast alle Konzerte des Gürzenich-Orchesters in der Kölner Philharmonie werden 19 live mitgeschnitten und direkt im Anschluss als »Sofort-CD« oder zum Abspeichern auf dem MP3-Player verkauft. Der »3. Akt« ist ein Programmpunkt am Ende der Sinfoniekonzerte, in dem unbekannte Werke zur Aufführung kommen. Die zahlreichen CD-Einspielungen des Orchesters werden immer wieder mit Auszeichnungen bedacht, so die fünfte Sinfonie Gustav Mahlers aus der aktuell entstehenden Gesamteinspielung unter der Leitung von Markus Stenz, die in die Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises aufgenommen wurde. Mit Dmitrij Kitajenko, der 2009 zum Ehrendirigent ernannt wurde und mit dem das Orchester eine intensive Zusammenarbeit im russischen Repertoire verbindet, entstanden preisgekrönte Gesamteinspielungen der Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch und Sergej Prokofjew. Derzeit arbeitet das Orchester mit Dmitrij Kitajenko an einem Tschaikowsky-Zyklus. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist der Amerikaner James Gaffigan Erster Gastdirigent des Orchesters. Zahlreiche Einladungen führen das Gürzenich-Orchester Köln auf bedeutende internationale Konzertpodien, z. B. nach Wien, Athen, Thessaloniki, Amsterdam, zum Edinburgh International Festival, zu den BBC Proms nach London sowie nach China mit Konzerten in Peking, Shanghai, Macao, Suzhou und Guang­zhou. Die kommende Asien-Tournee im Frühjahr 2014 umfasst u. a. Konzerte in Seoul und Hong Kong. In der Kölner Philharmonie ist das Gürzenich Orchester Köln als eines der Hausorchester regelmäßig zu hören, zuletzt war es hier am vergangenen Sonntag zu erleben. Das Gürzenich-Orchester Köln wird unterstützt von 20 Die Besetzung des Gürzenich-Orchesters Köln Violine I Ursula-Maria Berg Susanne Richard * Dylan Naylor Chieko Yoshioka-Sallmon David Johnson Wolfgang Richter Judith Ruthenberg Colin Harrison Petra Hiemeyer Anna Kipriyanova Juta Õunapuu Mocanita Nina Mrosek * Flöte Freerk Zeijl Irmtraud Rattay-Kasper Angelique van Duurling * Oboe Tom Owen Lena Schuhknecht Klarinette Oliver Schwarz Thomas Adamsky Fagott Luis-Konrad Knodel Luise Wiedemann Klaus Lohrer Violine II Sergei Khvorostuhin Christoph Rombusch Stefan Kleinert Friederike Zumach Martin Richter Susanne Lang Nathalie Streichardt Jana Andraschke Hae-Jin Lee Rahel Leiser * Horn Johannes Schuster Gerhard Reuber Willy Bessems David Neuhoff Trompete Bruno Feldkircher Matthias Kiefer Viola Franziska Dürr * Martina Horejsi-Kiefer Annegret Klingel Antje Kaufmann Eva-Maria Wilms-Mühlbach Kathrin Körber * Lydia Haurenherm ** Michaela Thielen * Posaune Aaron Stilz * Markus Lenzing Christoph Schwarz Pauke Robert Schäfer Schlagzeug Bernd Schmelzer Lukas Mettler ** Violoncello Bonian Tian Ursula Gneiting-Nentwig Johannes Nauber Klaus-Christoph Kellner Georg Heimbach Daniel Raabe * Aushilfe ** Substitut Kontrabass Stanislau Anishchanka * Johannes Esser Konstantin Krell Wolfgang Sallmon Maria Krykov ** 21 Cornelius Meister Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, ist seit September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Mit dem RSO Wien konzertiert er regelmäßig im Musikverein Wien und im Wiener Konzerthaus. Ausgedehnte Tourneen führen ihn nach Japan und durch Europa, u. a. zu den Salzburger Festspielen und in die Berliner Philharmonie. Im Dezember 2012 erschien die 24-teilige CD-Edition my RSO, im Januar 2013 die neuesten CDs u. a. mit Bruckners vierter Sinfonie und Bartóks Konzert für Orchester. Sämtliche Konzerte werden im Radio und teilweise auch im Fernsehen übertragen. Von 2005 bis 2012 war Cornelius Meister Generalmusikdirektor in Heidelberg. In dieser Zeit erhielt er den »Preis für das beste Konzertprogramm« des Deutschen Musikverlegerverbandes sowie in den Jahren 2007 und 2010 den »junge Ohren«-Preis und den Preis des Deutschen Musikrats für seine Musikvermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche. In Konzerten dirigierte Cornelius Meister u. a. das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das BBC Philharmonic Orchestra Manchester, das Indianapolis Symphony Orchestra, das Baltimore Symphony Orchestra, das Swedish Radio Symphony Orchestra, das Danish National Symphony Orchestra, das Orchestre de l’Opéra national de Paris, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das NDR Sinfonieorchester und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bereits mit 21 Jahren debütierte Cornelius Meister an der Hamburgischen Staatsoper, gefolgt von Debüts an der Bayerischen Staatsoper München, der New National Opera Tokyo, der San Francisco Opera, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater an der 22 Wien, der Königlichen Oper Kopenhagen und an der Semper­ oper Dresden. 2013 und 2014 dirigiert er Konzerte des Ensemble intercontemporain, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, der Philharmoniker Hamburg, des Helsinki Philharmonic Orchestra, des Tonhalle-Orchesters Zürich, des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, des National Symphony Orchestra Washington, des Orchestre de Paris, des Radio-Sinfonieorchester des SWR Stuttgart und des BBC National Orchestra sowie an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), der Oper Zürich (Salome), der Lettischen Nationaloper Riga (Der Ring des Nibelungen), der Deutschen Oper Berlin (Cavalleria rusticana, I Pagliacci), der Semperoper Dresden (Salome) und am Royal Opera House Covent Garden (La Bohème). Cornelius Meister studierte Klavier und Dirigieren in Hannover bei Konrad Meister, Martin Brauß und Eiji Oue sowie am Mozarteum Salzburg bei Dennis Russell Davies, Jorge Rotter und Karl Kamper. Er spielt außerdem Cello und Horn. Als Pianist gab er Konzerte in Europa und in den USA und ist Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs und des Schleswig-Holstein Musik Festivals. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Januar dieses Jahres zu Gast. 23 Nach dem KoNzert iNs FuNKhaus Lassen Sie den Abend genussvoll ausklingen mit Wein, Cocktails u.v.m. Wallrafplatz 5 • 50667 Köln • www.funkhaus-koeln.de So-Do 8:30-24:00 Uhr • Fr-Sa 8:30-1:00 Uhr Frühstück ab 8:30 Uhr • Warme Küche bis 23:00 Uhr KölnMusik-Vorschau Juni SO 07 SO 23 15:00 Filmforum 20:00 Der Lieblingsfilm von … Louwrens Langevoort Efterklang Das dänische Trio Efterklang baut opulente Pop-Schlösser mit orchestraler Note und stattet sie mit akustischen und elektronischen Elementen aus. Fitzcarraldo (D, 1982) 158 min. Regie: Werner Herzog / Musik: Popol Vuh / mit: Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy u. a. KölnMusik gemeinsam mit c/o pop KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln € 7,50 | ermäßigt: € 7,– Karten an der Kinokasse Juli MI September 03 20:00 SO Benefizkonzert für die Opfer der Flutkatastrophe 01 Tabea Zimmermann Viola 15:00 Filmforum Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent Der Lieblingsfilm von ... Ian Bostridge Hector Berlioz Harold in Italien op. 16 (1834) Sinfonie in vier Teilen mit obligater Viola Der unsichtbare Dritte (USA, 1959) 136 Min. Regie: Alfred Hitchcock Gustav Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur (1884 – 88) »Titan« KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Viele Menschen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen, in Bayern und Niedersachsen verlieren durch die aktuelle Flutkatastrophe ihr ganzes Hab und Gut – was das bedeutet, kann in Köln am Rhein jeder nachfühlen. Mit diesem Benefizkonzert mit FrançoisXavier Roth, Tabea Zimmermann und dem Gürzenich-Orchester Köln soll den Menschen in den betroffenen Regionen geholfen werden. Die Gewinne aus dem Konzert sowie die Erlöse aus den im Foyer der Kölner Philharmonie gesammelten Spenden gehen den Flutopfern zu. € 6,50 | ermäßigt: € 6,– Für Abonnenten der KölnMusik mit Abo-Ausweis: € 5,– Medienpartner: choices Karten an der Kinokasse Gürzenich-Orchester Köln gemeinsam mit KölnMusik und dem Kölner Stadt-Anzeiger 25 Vorschau Gürzenich-Orchester Köln So Mo Di Juli 11:00 Juli 20:00 Juli 20:00 So 07 08 09 08 September 11:00 Juliane Banse Sopran Franziska Gottwald Mezzosopran Allan Clayton Tenor Christof Fischesser Bass Vesselina Kasarova Mezzosopran Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre F-Dur zum »Märchen von der schönen Melusine« op. 32 (1833) für Orchester Iveta Apkalna Orgel Kölner Domchor Eberhard Metternich Einstudierung Mädchenchor am Kölner Dom Oliver Sperling Einstudierung Hector Berlioz Les Nuits d’été op. 7 (1840 – 41) Sechs Lieder für Singstimme und Orchester. Text aus »La comédie de la mort« von Théophile Domkantorei Köln Winfried Krane Einstudierung Vokalensemble Kölner Dom Eberhard Metternich Einstudierung Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 (1850) für Orchester (»Rheinische«) Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Joseph Jongen Symphonie Concertante op. 81 (1926 – 27) für Orgel und Orchester Detlev Glanert Schlussszene aus der Oper »Solaris« Anton Bruckner Te Deum C-Dur WAB 45 (1881/1883 – 84) für Soli, vierstimmig gemischten Chor, Orchester und Orgel So Mo Di 22 23 24 September September 11:00 20:00 September 20:00 Bonian Tian Violoncello Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Antonín Dvořák Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104 B 191 (1894–95) Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40 (1899) Tondichtung für Orchester 26 Foto: Dario Acosta Montag 2. September 2013 20:00 Hanns Eisler Ernste Gesänge (1961 – 62) für Bariton und Streichorchester Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105 (1875 – 76) Thomas Hampson Sächsische Staats- Bariton kapelle Dresden Christian Thielemann Dirigent In Anlehnung an die »Ernsten Gesänge« von Johannes Brahms und als Reaktion auf die Grausamkeiten des Stalinismus komponierte Hanns Eisler 1961 einen gleichnamigen Liederzyklus, aus dem Trauer und Zuversicht sprechen. Die 5. Sinfonie von Anton Bruckner kam erst 16 Jahre nach ihrer Fertigstellung zur Uraufführung und enthält das laut Wilhelm Furtwängler monumentalste Finale der gesamten Musikliteratur. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Guido Fischer ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Onassis Ergasopulos S. 19; Rosa Frank S. 11 und 22; Simon Pauly S. 14 Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH