rbb Praxis - Das Gesundheitsmagazin

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rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte!
Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und
haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an:
[email protected]
oder schicken Sie uns alles per Post an:
Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
04.06.2014, 20.15 – 21.00 Uhr
Die Themen:
Schnarchen – Atemschrittmacher kann helfen
MERS–Infektion – eine Gefahr auch für uns?
Neue Therapieverfahren bei Knieschmerzen
Wie gesund sind … Barfußschuhe?
Richtig wandern – was brauche ich dazu?
Das Zirkeltraining kehrt zurück
Atemschrittmacher
Menschen mit einer so genannten Schlafapnoe fühlen sich tagsüber oft müde und
schlapp. Medikamente und Hilfsmittel wie eine Atemmaske helfen ihnen nur bedingt;
gerade die Atemmaske ist für viele Menschen nicht praktikabel. Jetzt gibt es für
Betroffene neue Hoffnung: Ärzte in Berlin und Brandenburg haben ersten Patienten mit
einer zentral bedingten Schlafapnoe einen Atemschrittmacher eingepflanzt. Er soll dafür
sorgen, dass die Atmung nachts in Gang bleibt.
Der Atemschrittmacher ist eine neue Therapiemöglichkeit für Menschen mit einer
zentralen, also vom Gehirn ausgelösten Schlafapnoe. Durch Schäden im zentralen
Nervensystem (ZNS), besonders im Atemzentrum, wird die Atemmuskulatur
unzureichend gesteuert, das Gehirn „vergisst“ zu atmen. Die zentrale Apnoe ist meist
erblich bedingt, kann aber auch aus neurologischen Schädigungen resultieren.
Das Zwerchfell – von Medizinern Diaphragma genannt – ist der wichtigste Atemmuskel
des Menschen. Es trennt den Brustkorb vom Bauchraum. Die muskuläre Atemarbeit
erfolgt durch das Senken des Diaphragmas bei gleichzeitiger Anhebung des Brustkorbes.
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Korrekterweise ist der Atemschrittmacher deshalb als Zwerchfellschrittmacher zu
bezeichnen. Das Gerät soll Atemaussetzer registrieren und daraufhin die Atmung sofort
wieder in Gang setzen. Die ersten Patienten haben bereits von der technischen Neuheit
profitiert. Jetzt müssen Studien zeigen, ob der Atemschrittmacher mehr Patienten
helfen kann.
Die Idee des Zwerchfellschrittmachers ist die elektrische Stimulation des Diaphragmas
in Phasen, in denen der Patient selbst nicht atmet. Die Stimulation führt zu einer
Bewegung des Zwerchfells und löst damit einen „künstlichen Atemzug“ aus. Mit Hilfe
eines minimal-invasiven Eingriffs implantiert der Arzt eine Elektrode in die Vene, die in
unmittelbarer Nähe dieses Zwerchfell-Nerven liegt. Eine zweite Elektrode dient dazu,
wahrzunehmen, ob das Zwerchfell sich bewegt.
Die Technik ist als Alternative zur Atemmaske vorgesehen. Die Maske gilt derzeit als
Standardtherapie für Patienten mit einer zentralen Schlafapnoe. Doch rund 40 Prozent
der betroffenen Patienten – so die Erfahrungswerte der Ärzte – tolerieren die
Atemmaske nicht: Weil sie sehr unruhig schlafen, und der Schlauch sie stört. Oder weil
durch die leichte Überdruckbeatmung der Mund- und Rachenraum stark austrocknet.
Bisher gab es für diese Patienten keine Alternative. Dabei ist eine Therapie für diese
Patienten äußerst wichtig. Denn eine Schlafapnoe kann diverse Folgeerkrankungen
verursachen oder bestehende Erkrankungen wie eine Herzschwäche verschlechtern,
weil das Herz nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird.
Obstruktive Apnoe
Grundsätzlich unterscheidet man zentrale und obstruktive Apnoen. Die weitaus
häufigste Form ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Dabei verschließen
Gaumensegel und Zunge beim Erschlaffen gemeinsam die Luftröhre. Die Atemstillstände
führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und zu wiederholten
Aufweckreaktionen als automatische Alarmreaktion des Körpers. Weitere Symptome für
eine Schlafapnoe sind extreme Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen,
Vergesslichkeit und Angstzustände. Schlafbezogene Atmungsstörungen spielen eine
wichtige Rolle bei der Entstehung von Herz- und Gefäßerkrankungen.
Durch das ständige Ringen nach Luft erreichen die Betroffenen selten die erholsame
Tiefschlafphase – und gefährden auf Dauer ihre Gesundheit. Operative Interventionen
haben nur einen begrenzten Erfolg. Seit mehreren Jahren werden vor allem so genannte
CPAP-Atemtherapiegeräte eingesetzt (Continuous Positive Airway Pressure). Die
Geräte haben ein Gebläse, das über einen Schlauch mit einer Maske verbunden ist, die
mit Hilfe von Kopfbändern um die Nase (oder um Mund und Nase) auf das Gesicht
gedrückt wird. Das Gebläse erzeugt einen leichten Überdruck von 5 bis 20 Millibar. Der
verhindert, dass die Atemwege zusammenfallen. Gleichzeitig wird das Schnarchen
verhindert. Man spricht bei dieser Therapie auch von der „pneumatischen Schienung“
der oberen Atemwege. Die Therapie ist in bis zu 90 Prozent erfolgreich, zeigt rasche
Erfolge und gilt heutzutage als Standardtherapie. In den letzten Jahren wurde die dafür
verwendete Technologie stark verbessert, so dass moderne Geräte mittlerweile sehr
leise arbeiten.
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Weitere Therapiemöglichkeiten sind:
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
Medikamente (Theophyllin)
Biss-Schienen
Operation bei Anomalien
Zungenmuskeltraining
Somniplastik (Radiofrequenzverfahren)
Experte im Beitrag
PD Dr. med. Christian Butter
Chefarzt der Kardiologie
Immanuel Klinikum Bernau
Herzzentrum Brandenburg
Ladeburger Straße 17, 16321 Bernau
Tel.: 03338 - 694 610
E-Mail:
[email protected]
Astrid Preiß
Evangelische Lungenklinik Berlin
Schlaflabor, Haus 205
Lindenberger Weg 27, 13125 Berlin-Buch
Tel.: 030 – 948 02-564
E-Mail:
[email protected]
Weiterführende Adressen
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
DGSM-Geschäftsstelle
c/o HEPHATA-Klinik
Schimmelpfengstraße 6
34613 Schwalmstadt-Treysa
Tel.: 06691-2733
E-Mail: [email protected]
www.dgsm.de
Auf der Homepage der DGSM gibt es eine Liste mit Schlaflaboren in Deutschland.
Bundesverband Schlafapnoe Deutschland (BSD) e.V.
Geschäftsstelle:
Werner Waldmann
Panoramastraße 6, 73760 Ostfildern
E-Mail: [email protected]
www.bsd-selbsthilfe.de
Weiterführende Links
Allgemeiner Verband Chronische Schlafstörungen Deutschland e.V. – AVSD:
http://www.avsd.eu
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Website, die über Diagnostik von Schlafstörungen, gängige Schlaftherapien,
Medikamente und Nebenwirkungen informiert: www.schlafgestoert.de
Buchtipps
Die kleine Schlafschule: Wege zum guten Schlaf
Prof. Jürgen Zulley, Herder Spektrum Verlag, 2011
ISBN-13: 978-3-45106-284-1, EUR 8,95
Endlich schlafen, Von Ingrid Füller, Verlag Stiftung Warentest (2009)
ISBN-13: 978-3-86851-106-2, Preis: 16,90 Euro
MERS-Infektion - Eine Gefahr auch für uns?
Der Lungenforscher Prof. Stefan Hippenstiel von der Charité koordiniert eine Berliner
Forschergruppe. Sie untersucht, wie MERS (Middle East Respiratory Syndrome)-Viren
das menschliche Lungengewebe angreifen. Das Virus ist seit 2012 bekannt und löste
bislang bei knapp 700 Menschen vor allem in Ländern der arabischen Halbinsel
Atemwegsinfektionen aus. Sie endeten für jeden zweiten bis dritten Infizierten tödlich.
rbb Praxis: Die MERS-Infektion ist eine so genannte Zoonose, bei der Erreger vom
Tier auf den Menschen übergehen. Die fürs Tier ungefährlichen Erreger lösen beim
Menschen schwere Infektionen aus. Wie ist das möglich?
Prof. Hippenstiel: Das untersuchen wir in Berlin an unserem menschlichen
Lungenkulturmodell. Für das aufwendige und einzigartige Projekt kooperieren vier
chirurgische Kliniken, die Pathologie und die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt
Infektiologie und Pneumologie der Charité sowie das Robert Koch-Institut. Uns ist es
gelungen, erste Mosaiksteine zu sammeln. Sicher tragen genetische Komponenten und
Eigenschaften des Wirtes zum Überspringen der Barriere zwischen Tier und Mensch bei.
Noch können wir daraus aber kein komplettes Bild formen.
rbb Praxis: Wie lautet die bislang wichtigste Erkenntnis Ihrer Forschungen?
Prof. Hippenstiel: Wir haben mit unserem Lungenmodell herausgefunden, dass die
MERS-Viren die gesamte Lungenwand infizieren und nicht nur bestimmte Zellen wie zum
Beispiel Influenza-Viren.
rbb Praxis: Bereitet Ihnen das Sorge?
Prof. Hippenstiel: Wir können nur hoffen, dass die Infektion so wenig ansteckend bleibt
wie sie es momentan ist. Dafür ist es notwendig, dass die entsprechenden Behörden den
Verlauf der Infektionen weiterhin sehr gut überwachen.
rbb Praxis: MERS-Keime hat man in Dromedaren gefunden, sie gelten aber nicht als
dessen eigentliche Quelle, der sogenannte Reservoir-Wirt. Im Gespräch ist die
Fledermaus, was halten Sie von der Version?
Prof. Hippenstiel: Amerikanische Wissenschaftler haben MERS-DNA im Kot von
Fledermäusen gefunden. Wir wissen bereits, dass die Fledermaus auch Krankheiten wie
Tollwut-, Marburg-, SARS- und eventuell sogar das Ebola-Virus übertragen kann. Ob
diese Tiere auch bei MERS eine Rolle spielen, müssen weitere Untersuchungen klären.
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rbb Praxis: MERS klingt ähnlich wie SARS, eine Atemwegsinfektion, die 2002/2003
vornehmlich in Asien etwa 1 000 Menschen das Leben kostete. Ende 2003
verschwanden die Viren fast so plötzlich wie sie gekommen war. Können wir das
beim MERS-Erreger auch erwarten?
Prof. Hippenstiel: Wir wissen es nicht. Es kursieren derzeit viele Vermutungen und
Spekulationen. Aber entsprechenden Daten fehlen, die das belegen könnten.
rbb Praxis: Wie sollten sich Touristen verhalten, die in Richtung Jemen, Saudi
Arabien oder Jordanien unterwegs sind?
Prof. Hippenstiel: Sie informieren sich am besten auf den Seiten des Robert KochInstitutes und des Auswärtigen Amtes über die aktuelle Situation vor Ort.
Experten im Beitrag:
Prof. Dr. Stefan Hippenstiel
Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Tel.: 030 - 450 653 137
E-Mail: [email protected]
http://www.charite.de/inflab/
Prof. Dr. Detlev H. Krüger
Institut für Virologie
Charite – Campus Mitte, Berlin
Links:
http://www.auswaertigesamt.de/cae/servlet/contentblob/654572/publicationFile/183958/MERS_CoV.pdf
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/MERS_Coronavirus/MERSCoV.html?nn=3223662
Im Focus: Neue Therapieverfahren bei Knieschmerzen
Über eine halbe Million Gelenkspiegelungen werden Schätzungen zufolge jedes Jahr in
Deutschland auf Grund von Knieproblemen durchgeführt. Doch nicht immer ist der
Eingriff notwendig.
Rund acht Millionen Menschen in Deutschland leiden hierzulande unter Arthrose im Knie.
Die Gonarthrose, wie die Erkrankung unter Medizinern heißt, ist eine chronisch
fortschreitende Erkrankung, die häufig in beiden Knien zugleich auftritt. Täglich beugt
und streckt sich das Knie rund 1 500 Mal. Kein Wunder, dass sich bei dieser
Schwerstarbeit mit der Zeit der Knorpel abnutzt. Die Folge: Knochen reibt auf Knochen,
und das tut weh. Neben dem altersbedingten Verschleiß entsteht Arthrose auch durch
Unfälle oder starke (berufsbedingte) Belastungen. Das zunehmende Gelenkversagen ist
verbunden mit Veränderungen an der Gelenkstruktur, mit Schmerzen in Bewegung und
in Ruhe und verminderter Beweglichkeit bis hin zu Fehlstellungen und Instabilität im
Kniegelenk. Die Diagnose von Kniebeschwerden erfolgt per körperlicher Untersuchung,
Röntgenbild und MRT. Im Falle einer Kniearthrose stehen den Ärzten nach der Diagnose
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vielfältige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Nichtinvasive Behandlungsmöglichkeiten
Spritzen mit Kortison wirken entzündungshemmend, denn durch das Aufeinanderreiben
der Knochen entsteht eine lokale Entzündung. Hyaluronsäure soll die Gelenkflüssigkeit
am Knorpel wieder aufbauen. Des Weiteren können Schuheinlagen die Beschwerden
lindern, die am Außenrand erhöht sind und so den Gelenkspalt entlasten. Mitunter
erweist sich auch Physiotherapie als sinnvoll.
Häufigster Grund für Gonarthrose in der heutigen Zeit ist allerdings Übergewicht.
Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass eine erfolgreiche Diät Gelenkschmerzen und
sogar Arthrose bessern kann. Jedes Kilo weniger verringert den Schmerz. Die Gelenke
lassen sich besser bewegen, die Betroffenen können schneller gehen und ihnen geht’s
insgesamt besser. Schon ein Kilo weniger Körpergewicht verringert bei nur 1 000
Schritten am Tag die Gelenkbelastung um mehrere Tonnen. Wer seinen Knien gutes tun
will, senkt am besten sein Gewicht. Positiver Nebeneffekt: durch die vermehrte
Bewegung werden die Gelenke auch wieder besser geschmiert.
Invasive Verfahren bei Gonarthrose
Bei der Radiosynoviorthese (RSO) „brennt“ eine radioaktive Injektion die
Gelenkinnenhaut weg. Das soll die permanente Entzündung stoppen. Ein Effekt lässt sich
erst nach einem halben Jahr sicher erkennen.
Ein anderes Verfahren ist die Anti-Interleukin-Therapie. Der Arzt nimmt dem Patienten
Blut ab. Im Labor werden entzundungsfördernde Eiweiße herausgefiltert. Das so
gereinigte Blut spritzt der Orthopäde dem Patienten zurück.
Zu den operativen Verfahren gehören Arthroskopie, Umstellungs-Operation und der
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes. Sie können auch immer Wundinfektionen und
Knieversteifungen zur Folge haben. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor einem operativen
Eingriff eine Zweitmeinung einzuholen.
Kniearthroskopie – top oder Flop?
Die Arthroskopie oder Gelenkspiegelung ist eine Untersuchung von Gelenken
(Griechisch: arthros = Gelenk), bei der über einen kleinen Hautschnitt eine Sonde mit
einer Minikamera eingeführt wird. Diese überträgt Bilder aus dem Inneren des Gelenkes
auf einen Bildschirm. Der Arzt kann direkt die Gelenkstrukturen betrachten und Schäden
feststellen, die er bei dem Eingriff auch gleichbehandeln kann.
Offenbar ist eine Spiegelung des Kniegelenks jedoch seltener sinnvoll als bisher
angenommen. In einem Mitte Mai 2014 veröffentlichten Bericht konnte das Institut für
Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Vergleich zu den
meisten anderen Interventionen keinen therapeutischen Nutzen für eine KnieArthroskopie bei Gonarthrose erkennen.
Das IQWiG untersuchte den Nutzen einer therapeutischen Arthroskopie inkl. einer
Spülung mit Kochsalzlösung und dem Abtragen von Veränderungen an Knochen oder
Knorpel. Zum Vergleich standen u. a. eine Scheinbehandlung, keine Behandlung und
Injektionen von Hyaluronsäure oder Glukokortikoiden ins Kniegelenk.
Entlastungsfeder (KineSpring System)
Eine relativ neue Behandlungsmethode bei Gonarthrose ist die so genannte
Entlastungsfeder (KineSpring System). Das von der US-amerikanischen Firma Moximed
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Inc. entwickelte System ist seit rund fünf Jahren auf dem Markt. Die implantierbare
Feder wirkt wie eine Art Stoßdämpfer, in dem sie die Überbelastung des betroffenen
Kniegelenks bei jedem Schritt auffängt. Das Implantat wird nicht direkt in das
Kniegelenk, sondern mit Hilfe zweier Scharniere außerhalb des Gelenks eingesetzt.
Die Erfahrungen mit der neuen Technologie sind bislang gering; Weltweit wurden damit
bisher 500 Menschen versorgt - Langzeitdaten fehlen. In den USA hat das Verfahren
keine Zulassung. Unter einigen Fachleuten gilt die Feder als „ideale“ Zwischenlösung für
jüngere und aktive Menschen, denen konservative Verfahren nicht mehr helfen und die
eine Operation noch nicht wünschen.
Untersuchungen in Deutschland, Großbritannien und Belgien an 100 Patienten haben
ergeben, dass sich etwa 80 Prozent der Patienten die Arthrose-Schmerzen verringert
und die Kniefunktion verbessert haben. Weil die Gelenkkapsel unberührt bleibt, kann zu
einem späteren Zeitpunkt immer noch eine (Teil)-Prothese implantiert werden.
Experten mahnen trotzdem zur Zurückhaltung. Eine ganze Reihe von Argumenten
sprechen gegen die Feder: Sie wird mit Schrauben fixiert, die sowohl den Knochen
angreifen als auch sich lösen können. Da an der Kniescheibe wenig Unterhautfettgewebe
ist, kann sich die Feder u. U. sogar „durchdrücken“.
Letztendlich bedarf es einer genauen Diagnose und engen Indikationsstellung für die
Feder. Laut Hersteller kommen nur Patienten für die Feder infrage, die eine Arthrose an
der Innenseite des Knies und keinen Bandschaden haben. Kritischen Experten zufolge
trifft das auf maximal 10 bis 15 Prozent der Gonarthrose-Patienten zu.
In Deutschland wird die Methode in etwa zwei Dutzend Kliniken angeboten.
Experte im Studio und im Beitrag Arthroskopie
Priv.-Doz. Dr. med. Manfred Bernard
Ärztlicher Leiter Orthopädie
Klinik Sanssouci Potsdam
Helene-Lange-Straße 13, 14469 Potsdam
Tel. 0331 - 280 87 0
http://www.kliniksanssouci.de/chirurgie/bernard.htm
Experte im Beitrag Feder
Dr. med. Dirk Casper
Leitender Oberarzt
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Unfallkrankenhaus Berlin
Warener Str. 7, 12683 Berlin
Tel. 030 - 5681-0
E-Mail: [email protected]
http://www.ukb.de/de/main/klinik_fuer_unfallchirurgie_und_orthopaedie.htm
Weiterführende Adressen
Deutsche Arthrose-Hilfe e.V.
Postfach 11 05 51
60040 Frankfurt/Main
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Tel.: 06831 - 94 66 77
E-Mail: [email protected]
www.arthrose.de
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Geschäftsstelle
Köpenicker Straße 48/49, Aufgang A
10179 Berlin
Tel.: 030 - 24 04 84 70
E-Mail: [email protected]
www.dgrh.de
Weiterführende Links
Gonarthrose: Diät und Sport senken Entzündungsparameter
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55969/Gonarthrose-Diaet-und-Sport-senkenEntzuendungsparameter
Gonarthrose in der Apothekenumschau
http://www.apotheken-umschau.de/Arthrose-Knie
Herstellerseite der Kniefeder (deutsch)
http://www.moximed.com/de/patients/kinespringsystem.php
Die Kniefeder in der Presse
http://www.sonntagszeitung.ch/wissen/artikel-detailseite/?newsid=269549
http://www.aerzteblatt.de/archiv/140353/Kniearthrose-Entlastungsfeder-fuer-dasKniegelenk
Wie gesund sind eigentlich... Barfußschuhe?
Barfußlaufen ist gesund. Der Fuß muss sich an die Unebenheiten des Bodens anpassen –
das stärkt die Muskeln und beugt Fehlstellungen vor. Unsere Vorfahren haben sich lange
Zeit ohne Schuhe fortbewegt. Es liegt also in unserer Natur, schuhlos durchs Leben zu
gehen. Wer sich bisher nicht fürs Barfußlaufen begeistern konnte, für den gibt’s jetzt
Barfußschuhe. Sie schützen vor Scherben, Steinchen, Schmutz und Nässe. Und man geht
so gesund wie barfuß – das behaupten zumindest die Hersteller.
Barfußschuhe sind im Trend. Entsprechend groß ist mittlerweile das Angebot: Die
Schuhe können aussehen wie ein Handschuh für den Fuß, oder sie sind kaum von einem
normalem Turnschuh zu unterscheiden. Barfußschuhe haben eine besonders dünne
Sohle ohne Fußbett, dadurch dämpfen sie kaum. Das reduziert auch ihr Gewicht:
Normalerweise wiegen sie weniger als 350 Gramm.
Barfußschuhe sind grundsätzlich eine gute Erfindung, weil sie keinerlei Stützfunktion
bieten und die Fußmuskeln ihre eigentliche Funktion übernehmen müssen. Damit ähnelt
das Laufen in den Schuhen sehr dem natürlichen Barfußgehen. Immer mehr Läufer
schwören mittlerweile auf das Training in Barfußschuhen. Aber sind solche Schuhe auch
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unter Belastung so gesund wie barfuß zu laufen? Die rbb Praxis hat das in einem
Lauflabor testen lassen.
Aus sportwissenschaftlicher Sicht ist das Laufen in den Barfußschuhen dem Joggen in
herkömmlichen Schuhen tatsächlich überlegen: Wer mit den barfußartigen Schuhen
läuft, tritt eher auf dem Vorfuß auf. Dadurch nimmt man mehr Energie im Sprunggelenk
auf und entlastet so das Kniegelenk. Im normalen Joggingschuh kommt man dagegen
mit der Ferse auf. Daher ist der Auftritt insgesamt steifer, und das Kniegelenk mehr
belastet.
Also sollten Gesundheitsbewusste ganz auf Sportschuhe verzichten und nur noch
Barfußschuhe tragen? Davon raten Experten ab. Denn die neuen Barfußschuhe bieten
auch Risiken, die zu Verletzungen führen. Beispielsweise beginnen viele Läufer zu früh
damit, die Schuhe zu lange tragen. Die Folge sind Überlastungsbeschwerden wie
Achillessehnen-Schmerzen bis hin zu Stressfrakturen in der Ferse.
Besser ist es, Barfußschuhe als Trainingsgeräte zu verstehen – und sie nur gelegentlich
und ganz bewusst einzusetzen. Experten raten, sich langsam an die Schuhe zu
gewöhnen. Dazu gehört das rechtzeitige Training der Fußmuskulatur. Folgende
einfachen Trainingsmöglichkeiten gibt es:


Zehen hochziehen, dann langsam senken und dabei trotzdem das Längsgewölbe
des Fußes halten. Übung 30 Mal pro Tag über mehrere Wochen durchführen.
Auf die Fußballen kommen, 2 Sekunden halten und dann die Fersen senken.
Wer mit Barfußschuhen joggen will, nutzt sie anfänglich nur für kurze Läufe von 3 bis 5
Minuten. So können sich Füße und Wadenmuskulatur langsam an das neue Laufen
gewöhnen.
Bei starkem Übergewicht sind Barfußschuhe weniger geeignet, weil die
Dämpfungseigenschaften der Schuhe fast vollkommen fehlen. Dadurch können schneller
Überlastungsbeschwerden auftreten. Und wie sollten sich Menschen mit
Fußfehlstellungen verhalten? Beim Ballenzeh kann es gefährlich sein, mit den
barfußähnlichen Schuhen zu laufen, weil die Vorfußdämpfung fehlt. Bei einem Senkfuß
ist das Laufen in den Schuhen eher von Vorteil, weil man durch das Training das
Längsgewölbe aufbauen kann.
Fazit: Barfußschuhe sind gesund, wenn man sich langsam an sie gewöhnt. Sportler
sollten ihren Laufstil vorher analysieren lassen. Bei Übergewicht, Fußfehlstellungen oder
anderen Fußbeschwerden sollte man sich vorher sportorthopädischen Rat holen, ob die
Schuhe für einen geeignet sind.
Experte im Beitrag
Dr. med. Srđan Popović
Sportmediziner und Biomechaniker
SMS-Sportmedizin Berlin
Hauptstraße 87, 12159 Berlin
Tel.: 030 - 2000 381 0
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E-Mail: [email protected]
Weiterführende Links
Beiträge in der Publikumspresse
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/zehen-und-barfussschuhe-erzeugengutes-laufgefuehl-a-922863.html
http://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/laufen/id_57721730/schuhe-was-taugenbarfussschuhe-.html
http://www.welt.de/gesundheit/article107923446/Barefoot-Shoes-Neues-Laufgefuehlbirgt-Gefahren.html
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/barfussschuhe-vibram-entschaedigt-uskaeufer-der-fivefinger-schuhe-a-968695.html
Barfuß-Schuhe gibt’s u. a. bei:
www.globetrotter.de
Richtig wandern – was brauche ich dazu?
Was soll es sein: Ein Wanderschuh oder lieber ein Trekkingstiefel? Oder doch das HikingModell oder gar ein Alpinstiefel? Wie wär’s mit Teleskop-Stöcken und einem
ergonomisch geformten Rucksack? Oder wasserdichten Gamaschen? Die SportartikelIndustrie hat einiges für Wanderer zu bieten. Doch was davon ist wirklich sinnvoll? Die
rbb Praxis klärt auf.
Wandern ist Gesundheitssport: Es darf ruhig anstrengen, aber nicht überanstrengen. Sie
dürfen beim Gehen also ruhig mal ins Schwitzen kommen, aber nicht außer Puste. Die
Unterhaltung mit dem Wanderpartner sollte jedenfalls noch problemlos möglich sein.
Eine spezielle Gehtechnik gibt es beim Wandern nicht. Wanderstöcke (Teleskopstöcke)
helfen, die Gelenke und Lendenwirbel zu schonen. Wandern Sie stets mit zwei, nie mit
einem Stock.
Die richtige Kleidung macht’s: Bewährt hat sich das „Zwiebelprinzip“. Dabei tragen Sie
mehrere Lagen Kleidung übereinander, die Sie je nach Wetter an- oder ausziehen
können. Fangen Sie am besten mit einer Unterschicht aus Funktionswäsche an, die den
Schweiß von der Haut weg transportiert. Die Mittelschicht aus Faserpelz (Fleece)
transportiert die Feuchtigkeit nach außen und hält den Körper warm. Die Außenschicht
bildet eine wasser- und winddichte Jacke, die idealerweise atmungsaktiv ist.
Wandern Sie nie mit nagelneuen Schuhen los – vor allem bei einer größeren Tour. Neue
Schuhe laufen Sie am besten auf mehreren kürzeren Strecken ein. Gute Wanderschuhe
dürfen nicht drücken und keine Blasen verursachen, nicht zu schwer sein und sie
müssen Halt geben – mit einem stabilen Schaft und griffiger, rutschfester Sohle.
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Bewährt haben sich Wanderschuhe aus Leder. Richtig gepflegt ist es wasserabweisend
und im Sommer nicht zu warm. Kunstfaser ist leichter und atmungsaktiv, allerdings ohne
zusätzliche Innenmembran nicht wasserdicht.
Tragen Sie am besten speziell gepolsterte Wandersocken, und ziehen Sie bei längeren
Pausen Schuhe und Socken aus. Empfohlen werden auch sehr dünne Synthetik-Socken
unter Baumwoll- oder Wollsocken.
Langärmlige Hemden und lange Hosen mit abnehmbaren Beinen aus schnell
trocknenden Synthetik-Materialien haben sich beim Wandern bewährt. Sie schützen vor
Auskühlung genauso wie vor Sonne. Sonnenschutz am Kopf bietet ein breitkrempiger
Hut. Cremen Sie sich zusätzlich mit Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor ein.
In den Rucksack (für eine Tagestour reicht ein 30-Liter-Rucksack) gehören unbedingt:
abhängig vom Wetter Regenschutz und Sonnenschutz (Kopfbedeckung, Creme,
Sonnenbrille) sowie ausreichend Getränke und Verpflegung für unterwegs. Wichtig:
mindestens ein Liter Wasser oder Apfelschorle pro Person. Als Proviant eignen sich
belegte Vollkorn-Brote, Obst und Gemüse. Müsliriegel enthalten dagegen oft viel Zucker
und Fett. Packen Sie stattdessen lieber getrocknete Früchte und Nüsse ein.
Beim Wandern gilt: Essen Sie nicht zu viel auf einmal, sondern verteilen Sie die
Mahlzeiten auf vier bis sechs kleinere Einheiten. Dadurch muss der Körper weniger
Energie auf die Verdauung verwenden, Sie bleiben leistungsfähiger. Mindestens 1,5
Liter Wasser muss ein Erwachsener täglich trinken, bei Anstrengung und Schwitzen
deutlich mehr. Ideal – auch beim Wandern – sind Mineralwasser, Apfelschorle oder auch
ungesüßter Tee.
Von März bis Oktober ist Zecken-Zeit. Die kleinen Blutsauger fallen nicht, wie vielfach
angenommen, von Bäumen herab, sondern werden im Vorbeigehen abgestreift. Als
Schutz haben sich lange Hosen, langärmlige Hemden und geschlossene Schuhe bewährt.
Bei Streifzügen durchs Unterholz und im hohen Gras stecken Sie am besten die
Hosenbeine in die Socken. Suchen Sie nach dem Wandern und vor dem Schlafengehen
den Körper nach Zecken ab.
Experte im Beitrag
Iven Krüger
Outdoor-Experte
Globetrotter Berlin
www.globetrotter.de/filialen/berlin
Weiterführende Informationen
Der Deutsche Wanderverband hat mit der AOK eine Sammlung von Infoblättern zu
„Wandern & Fitness“ herausgegeben. Die Blattsammlung können Sie unter
www.wanderbares-deutschland.de herunterladen oder gegen einen frankierten
Rückumschlag bestellen beim Deutschen Wanderverband, Wilhelmshöher Allee 157,
34121 Kassel.
Trekkingstiefel im Test: Die Stiftung Warentest hat 15 Trekkingstiefel in Gelände und
Labor geprüft, kostenpflichtiger Download
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http://www.test.de/Trekkingstiefel-Von-Mallorca-ins-Labor-4581136-0/
Wandern, Radfahren oder einfach so – Funktionsjacken trägt man heute überall. Die
Stiftung Warentest hat 17 Allroundjacken geprüft, kostenpflichtiger Download
http://www.test.de/Funktionsjacken-Von-gut-bis-mangelhaft-4421917-0/
Zirkeltraining
Mehr als 60 Jahre gibt es das gute alte Zirkeltraining: 1952 wurde es an der Universität
Leeds in Großbritannien entwickelt – ein Zirkel mit 24 Übungen an neun Stationen nach
dem Vorbild des amerikanischen Bodybuilding-Trainingssystems. In den 60er Jahren
gestaltete man hierzulande dieses „Circuittraining“ mit reinem Krafttraining in ein
vielseitigeres Ganzkörpertraining um. Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit
waren dann gefragt und das auch auf kleinem Raum. Zwischenzeitlich geriet das
Zirkeltraining jedoch zunehmend in Vergessenheit, nicht zuletzt deshalb, weil das
Angebot an anderen, modernen Sportangeboten wuchs. Doch wie viel Althergebrachtes,
kehrt nun auch das Zirkeltraining zurück: Ein Vorteil ist dabei, dass die einzelnen
Übungen ganz einfach modifiziert werden können. So können Sportler mit ganz
unterschiedlicher Kondition gemeinsam trainieren. Viele Sportvereine bieten es wieder
an und bei einigen Fitnessstudios beruht das Konzept sogar ausschließlich auf „Sport im
Kreis“: Hier werden Wackel- und Steppbretter oder Schwungstäbe abwechselnd mit
Geräten kombiniert. Dabei ist es wichtig, dass die Maschinen unkompliziert auf die
jeweilige Körpergröße eingestellt werden können. Auch im Freien ist Zirkeltraining
möglich. Solche Fitnessplätze für Erwachsene gibt es inzwischen in vielen größeren
Städten. Ob man es gesundheitsorientierte Gymnastik nennt oder modernes
Zirkeltraining – Hauptsache es macht Spaß und hält fit.
Im Beitrag:
Gina Martin, Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V.
E-Mail: [email protected]
http://www.btfb.de/
Elke Duda , TSV Berlin-Wittenau 1896
www.tsv-berlin-wittenau.de
Joana Seydel, Diplomsportwissenschaftlerin
Frauenfitnessstudio Mrs. Sporty
Adressen der Mrs. Sporty-Franchise-Unternehmen in Deutschland: www.mrssporty.de
RBB
„rbb Praxis“
Masurenallee 8 –14
14057 Berlin
www.rbb-praxis.de
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Moderation:
Infotext:
Stand der Information:
Benjamin Kaiser
Christine Salminger
Raiko Thal
Constanze Löffler
04.06.2014
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