Region kultuR Einführung in die «Matthäus-Passion» Zur Aufführung der «MatthäusPassion» am 22. März in Chur finden vorgängig zwei Begleitveranstaltungen statt. Chur. – Das Junge Orchester Graubünden, der Chor Mischedau Trin und der Chor der Universität St. Gallen führen am Samstag, 22. März, um 20 Uhr in der Churer Martinskirche die «Matthäus-Passion» des russischen Komponisten Hilarion Alfeyev auf.Als Einführung in das Konzert finden im Kirchgemeindehaus Titthof in Chur zwei Begleitveranstaltungen statt. Am Donnerstag, 13. März, um 20 Uhr machen der Basler Ikonograf und Diakon des byzantinischen Ritus, Jean-Paul Deschler, und der Landquarter Diakon der römisch-katholischen Kirche, Daniel Blättler, eine Einführung in die Geheimnisse der russisch-orthodoxen Liturgie und Ikonografie. Der Eintritt ist frei. Am Donnerstag, 20. März, um 20 Uhr findet ebenfalls im Titthof eine Werkeinführung statt. Zusammen mit dem Dirigenten und musikalischen Leiter der «Matthäus-Passion», Michael Berndonner, referiert Viktor Schilowski, Erzdiakon und Diözesansekretär der russisch-orthodoxen Kirche Österreich in Wien. Schilowski ist ausgebildeter Bariton und singt die Rolle des Evangelisten in der «Matthäus-Passion». (so) Weitere Informationen im Internet unter www.matthaeus-passion.ch. Liebeslieder-Abend im Kantonsspital Chur. – Im Rahmen der Reihe «Literarische Visiten» zeigen das Kantonsspital Graubünden und das Theater Chur morgen Mittwoch, 12. März, um 20 Uhr den medizinisch-musikalischen Liebeslieder-Abend «Kammerflimmern» im Hörsaal des Kantonsspitals Graubünden in Chur. Komponist Markus Schönholzer, Jazzsängerin Marianne Racine, das Weshalb-Forellen-Quartett und der Kardiologe Peter Müller erlauben mit ihren Instrumenten – seien diese nun Geige, Stimme oder Stethoskop – einen erhellenden Blick auf die vielfältigen Symptome des Verliebtseins. (so) Eintrittskarten können im Internet unter www.theaterchur.ch reserviert werden. Die SüDoStScHweiz | DIENSTAG, 11. MäRZ 2014 9 In Obersaxen erhält für einmal die Natur die Hauptrolle Die Opera Viva in Obersaxen bringt dieses Jahr die deutsche Oper «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber auf die Bühne. Gestern stellten die Projektverantwortlichen das Programm vor. Von Maya Höneisen Obersaxen/Chur. – Nach fünf italienischen Opern führt die Opera Viva in Obersaxen dieses Jahr zum ersten Mal eine deutsche Oper auf. Sie hätten sich eine Richtungsänderung überlegt und nach einen Thema gesucht, das gut in die Landschaft, Tradition und Kultur der Bündner Surselva passe, erklärte der künstlerische Leiter der Opera Viva, Gion Gieri Tuor, gestern in Chur vor den Medien. Fündig geworden sind die Organisatoren in der romantischen Oper «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber (1786–1826). Die Hauptrolle in dieser Oper würden die Kräfte der Natur spielen, gerade deshalb habe ihn dieser Stoff fasziniert, führte Tuor weiter aus. Bereits laufen in Obersaxen die Proben des einheimischen Coro Opera Viva. Ende April sollen die Orchesterproben des Orchestra Giuseppe Verdi in Budapest unter Tuors Leitung folgen. Regie neu besetzt Eine wesentliche Änderung gegenüber den Vorjahren betrifft die Regie, für welche der gebürtige Liechtensteiner Nikolaus Büchel gewonnen werden konnte. Büchel absolvierte eine Schauspiel- und Regieausbildung am Mozarteum in Salzburg und ist als freier Dramaturg und Regisseur an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen tätig. Er freue sich sehr auf seine Regiearbeit in Obersaxen, erklärte Büchel. «Der Freischütz» sei keine einfache Oper, da sie zum Teil sehr lange, etwas altmodische Sprechtexte enthalte. Er werde diese reduzieren, musikalisch aber an der Oper nichts streichen. «Der Freischütz» erzählt in drei Akten die Geschichte eines Jägers, der seine Seele dem Teufel verkauft. Ei- Halten die Fäden in der Hand: Martin Candinas, Gion Gieri Tuor und Nikolaus Büchel (von links) laden im Sommer zu neun Aufführungen der Oper «Der Freischütz». Bild Olivia Item gentlicher Protagonist ist die Natur. In ihr spiegeln sich die seelischen Zustände der Figuren und die Gegensätze von Gut und Böse, Vorsehung und Zufall sowie von Liebe und Tod. Webers Oper «Der Freischütz» gilt als die deutsche Volksoper schlechthin. Uraufgeführt wurde sie im Jahr 1821. Die Hauptrollen in Obersaxen übernehmen Bettina Herrmann (Sopran), Peter Galliard (Tenor), Silvia Ralik (Sopran) und Alexander Trauner (Bass-Bariton). Wie in den vergangenen Jahren zeichnet Rudolf Mirer für das Bühnenbild verantwortlich. Der einheimische Künstler gestaltete auch das offizielle Opernbild, das er an der Medienkonferenz persönlich enthüllte. Es zeigt den Kopf eines Adlers und ein Gewehr. Er habe sich bei der Gestaltung von den Figuren und vom Inhalt der Oper inspirieren lassen, erklärte Mirer. Budget von 1,2 Millionen Franken Neben den neun Opernaufführungen im «Zelt» werden ein Benefizkonzert im Hotel «Grand Resort Bad Ragaz», ein Konzert zur Bundesfeier am 1.August und ein Sinfoniekonzert des Orchestra Giuseppe Verdi Budapest das Programm vervollständigen. Das Gesamtbudget beträgt 1,2 Millionen Franken. 600 000 Franken würden über den Ticketverkauf eingenommen, der Rest über die öffentliche Hand und Sponsoren finanziert, erklärte der Vorstandspräsident der Opera Viva, Martin Candinas. Seit drei Monaten laufe der Vorverkauf, und bereits seien 44 Prozent der Tickets verkauft, ergänzte Roman Benker von der Projektleitung. Das Zelt bietet Platz für rund 620 Zuschauer. Gemäss Candinas wird dieses Jahr auch die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Verkehr verstärkt. So konnte nebst Postauto Graubünden, die einen Shuttle-Betrieb mit mehreren Haltestellen zwischen Chur und Obersaxen einrichtet, auch die SBB Railaway als Partner gewonnen werden. Gleichbleibend ist der Restaurationsbetrieb, welcher der Oper auch dieses Jahr angegliedert ist. Opera Viva, «Der Freischütz». Premiere: Freitag, 25. Juli, 20.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 27., 29. und 31. Juli, 2., 4., 6., 8. und 10. August, jeweils 20.30 Uhr. Das Zelt, Obersaxen. Benefizkonzert in Bad Ragaz: 27. Juli. Sinfoniekonzert, Obersaxen: 3. August. Weitere Informationen und Ticketreservation: www.operaviva.ch. Der goldene Palast steht bereit für die Ankunft des Königs Die Legende besagt: Als Karl der Grosse die Langobarden bezwungen und sich selbst zu deren König gekrönt hatte, zog er über die Berge zurück nach Norden. Auf den Bündner Pässen geriet er in einen heftigen Schneesturm. Karl fürchtete um sein Leben und gelobte den Bau des Klosters Müstair. Origen-Intendant Giovanni Netzer erzählt die Legende neu: König Karls Zug über die Berge durchquert nun die Seenlandschaft von Silvaplana. Im goldenen Theaterpalast wird er Zuflucht suchen. Am kommenden Freitag gelangt das Freilichtspiel «Der König im Schnee» ebendort zur Uraufführung. Pressebild