Die Südostschweiz, 11.3.2014

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Region kultuR
Einführung in die
«Matthäus-Passion»
Zur Aufführung der «MatthäusPassion» am 22. März in Chur
finden vorgängig zwei Begleitveranstaltungen statt.
Chur. – Das Junge Orchester Graubünden, der Chor Mischedau Trin und
der Chor der Universität St. Gallen
führen am Samstag, 22. März, um
20 Uhr in der Churer Martinskirche
die «Matthäus-Passion» des russischen Komponisten Hilarion Alfeyev
auf.Als Einführung in das Konzert finden im Kirchgemeindehaus Titthof in
Chur zwei Begleitveranstaltungen
statt. Am Donnerstag, 13. März, um
20 Uhr machen der Basler Ikonograf
und Diakon des byzantinischen Ritus,
Jean-Paul Deschler, und der Landquarter Diakon der römisch-katholischen Kirche, Daniel Blättler, eine
Einführung in die Geheimnisse der
russisch-orthodoxen Liturgie und Ikonografie. Der Eintritt ist frei.
Am Donnerstag, 20. März, um
20 Uhr findet ebenfalls im Titthof eine
Werkeinführung statt. Zusammen mit
dem Dirigenten und musikalischen
Leiter der «Matthäus-Passion», Michael Berndonner, referiert Viktor
Schilowski, Erzdiakon und Diözesansekretär der russisch-orthodoxen Kirche Österreich in Wien. Schilowski ist
ausgebildeter Bariton und singt die
Rolle des Evangelisten in der «Matthäus-Passion». (so)
Weitere Informationen im Internet unter
www.matthaeus-passion.ch.
Liebeslieder-Abend
im Kantonsspital
Chur. – Im Rahmen der Reihe «Literarische Visiten» zeigen das Kantonsspital Graubünden und das Theater
Chur morgen Mittwoch, 12. März, um
20 Uhr den medizinisch-musikalischen Liebeslieder-Abend «Kammerflimmern» im Hörsaal des Kantonsspitals Graubünden in Chur. Komponist Markus Schönholzer, Jazzsängerin Marianne Racine, das Weshalb-Forellen-Quartett und der Kardiologe
Peter Müller erlauben mit ihren Instrumenten – seien diese nun Geige,
Stimme oder Stethoskop – einen erhellenden Blick auf die vielfältigen
Symptome des Verliebtseins. (so)
Eintrittskarten können im Internet unter
www.theaterchur.ch reserviert werden.
Die SüDoStScHweiz | DIENSTAG, 11. MäRZ 2014
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In Obersaxen erhält für einmal
die Natur die Hauptrolle
Die Opera Viva in Obersaxen
bringt dieses Jahr die deutsche
Oper «Der Freischütz» von
Carl Maria von Weber auf die
Bühne. Gestern stellten die
Projektverantwortlichen das
Programm vor.
Von Maya Höneisen
Obersaxen/Chur. – Nach fünf italienischen Opern führt die Opera Viva in
Obersaxen dieses Jahr zum ersten Mal
eine deutsche Oper auf. Sie hätten sich
eine Richtungsänderung überlegt und
nach einen Thema gesucht, das gut in
die Landschaft, Tradition und Kultur
der Bündner Surselva passe, erklärte
der künstlerische Leiter der Opera Viva, Gion Gieri Tuor, gestern in Chur
vor den Medien. Fündig geworden
sind die Organisatoren in der romantischen Oper «Der Freischütz» von
Carl Maria von Weber (1786–1826).
Die Hauptrolle in dieser Oper würden
die Kräfte der Natur spielen, gerade
deshalb habe ihn dieser Stoff fasziniert, führte Tuor weiter aus.
Bereits laufen in Obersaxen die
Proben des einheimischen Coro Opera Viva. Ende April sollen die Orchesterproben des Orchestra Giuseppe
Verdi in Budapest unter Tuors Leitung
folgen.
Regie neu besetzt
Eine wesentliche Änderung gegenüber den Vorjahren betrifft die Regie,
für welche der gebürtige Liechtensteiner Nikolaus Büchel gewonnen werden konnte. Büchel absolvierte eine
Schauspiel- und Regieausbildung am
Mozarteum in Salzburg und ist als
freier Dramaturg und Regisseur an
verschiedenen
deutschsprachigen
Bühnen tätig. Er freue sich sehr auf
seine Regiearbeit in Obersaxen, erklärte Büchel. «Der Freischütz» sei
keine einfache Oper, da sie zum Teil
sehr lange, etwas altmodische Sprechtexte enthalte. Er werde diese reduzieren, musikalisch aber an der Oper
nichts streichen.
«Der Freischütz» erzählt in drei Akten die Geschichte eines Jägers, der
seine Seele dem Teufel verkauft. Ei-
Halten die Fäden in der Hand: Martin Candinas, Gion Gieri Tuor und Nikolaus Büchel (von links) laden im Sommer zu
neun Aufführungen der Oper «Der Freischütz».
Bild Olivia Item
gentlicher Protagonist ist die Natur. In
ihr spiegeln sich die seelischen Zustände der Figuren und die Gegensätze von Gut und Böse, Vorsehung und
Zufall sowie von Liebe und Tod. Webers Oper «Der Freischütz» gilt als die
deutsche Volksoper schlechthin. Uraufgeführt wurde sie im Jahr 1821.
Die Hauptrollen in Obersaxen übernehmen Bettina Herrmann (Sopran),
Peter Galliard (Tenor), Silvia Ralik
(Sopran) und Alexander Trauner
(Bass-Bariton). Wie in den vergangenen Jahren zeichnet Rudolf Mirer für
das Bühnenbild verantwortlich. Der
einheimische Künstler gestaltete auch
das offizielle Opernbild, das er an der
Medienkonferenz persönlich enthüllte. Es zeigt den Kopf eines Adlers und
ein Gewehr. Er habe sich bei der
Gestaltung von den Figuren und vom
Inhalt der Oper inspirieren lassen,
erklärte Mirer.
Budget von 1,2 Millionen Franken
Neben den neun Opernaufführungen
im «Zelt» werden ein Benefizkonzert
im Hotel «Grand Resort Bad Ragaz»,
ein Konzert zur Bundesfeier am 1.August und ein Sinfoniekonzert des Orchestra Giuseppe Verdi Budapest das
Programm vervollständigen. Das Gesamtbudget beträgt 1,2 Millionen
Franken. 600 000 Franken würden
über den Ticketverkauf eingenommen, der Rest über die öffentliche
Hand und Sponsoren finanziert, erklärte der Vorstandspräsident der
Opera Viva, Martin Candinas. Seit drei
Monaten laufe der Vorverkauf, und
bereits seien 44 Prozent der Tickets
verkauft, ergänzte Roman Benker von
der Projektleitung. Das Zelt bietet
Platz für rund 620 Zuschauer. Gemäss
Candinas wird dieses Jahr auch die
Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Verkehr verstärkt. So konnte
nebst Postauto Graubünden, die einen
Shuttle-Betrieb mit mehreren Haltestellen zwischen Chur und Obersaxen
einrichtet, auch die SBB Railaway als
Partner gewonnen werden. Gleichbleibend ist der Restaurationsbetrieb,
welcher der Oper auch dieses Jahr angegliedert ist.
Opera Viva, «Der Freischütz». Premiere: Freitag, 25. Juli, 20.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 27., 29. und 31. Juli, 2., 4., 6., 8. und
10. August, jeweils 20.30 Uhr. Das Zelt,
Obersaxen. Benefizkonzert in Bad Ragaz:
27. Juli. Sinfoniekonzert, Obersaxen: 3. August. Weitere Informationen und Ticketreservation: www.operaviva.ch.
Der goldene Palast steht bereit für die Ankunft des Königs
Die Legende besagt: Als Karl der Grosse die Langobarden bezwungen und sich selbst zu deren König gekrönt hatte, zog er über die Berge zurück nach Norden. Auf den Bündner
Pässen geriet er in einen heftigen Schneesturm. Karl fürchtete um sein Leben und gelobte den Bau des Klosters Müstair. Origen-Intendant Giovanni Netzer erzählt die Legende
neu: König Karls Zug über die Berge durchquert nun die Seenlandschaft von Silvaplana. Im goldenen Theaterpalast wird er Zuflucht suchen. Am kommenden Freitag gelangt
das Freilichtspiel «Der König im Schnee» ebendort zur Uraufführung.
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