Die Erich Kästner Schule auf dem Weg zur inklusiven Schule

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Inklusives Lernen
am Beispiel des Lernbereichs Naturwissenschaften
Erfahrungen der Erich Kästner Schule
Andreas Giese
Didaktischer Leiter
Inklusives Lernen am Beispiel der
Naturwissenschaften
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Die Erich Kästner Schule
Inklusives Lernen – Versuch einer Definition
Multiprofessionelle Teamarbeit
Inklusives / fächerübergreifendes Lernen?
Beispiele für fächerübergreifendes Lernen
Kompetenzorientiertes Lernen
Gemeinsames Lernen / kooperatives Lernen
Die Erich Kästner Schule auf dem Weg
zu einer inklusiven Ganztagsschule
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Grund- und Stadtteilschule in Farmsen-Berne
Ganztagsschule seit 2005
Zwei Standorte: Jahrgänge 0-6 und 7-13
1400 SchülerInnen
Ca 180 KollegInnen, davon ca 25
SonderpädagogInnen und 30 SozialpädagogInnen
• 25 Inklusionsklassen in der Sekundarstufe I
• In der Sek I ca 100 Schülerinnen mit
sonderpädagogischem Förderbedarf in allen
Bereichen
Inklusives Lernen
Versuch einer Begriffsbestimmung
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Gemeinsames Lernen ermöglichen
Individuelle Anforderungen stellen
Lerngegenstände auffächern
Sonderpädagogische Fördermaßnahmen
Identität fördern – Unterschiedlichkeit
anerkennen
• Inklusive Gemeinschaft fördern
Inklusives Lernen
Leitfrage: Wie können wir mit Heterogenität umgehen?
• Heterogenität als Potenzial für Entwicklung
• Heterogenität bezüglich Alter, Kultur, Lern- und
Entwicklungsstand, …
• Akzeptanz der Unterschiedlichkeit – Lernkultur
der Individualität
• Lernen aus Sicht der Schüler: Welches
Lernangebot braucht jeder einzelne Schüler für
seinen nächsten Entwicklungsschritt
• Ziel: Schüler verstehen sich in ihrer
Unterschiedlichkeit
Multiprofessionelle Teamarbeit
Leitfrage: Welcher Kompetenzen bedarf es für inklusives Lernen?
Ein Kernteam für jede Inklusionsklasse:
– Sozialpädagogin (Hauptverantwortung:
individuelle Beratung und Unterstützung/ eine
inklusive Gruppen- und Lernatmosphäre fördern)
– Sonderpädagogin (Hauptverantwortung:
individuelle Förderung sichern)
– Lehrerin (Hauptverantwortung: inklusive
Lernarrangements mit gemeinsamen
Lerngegenständen schaffen)
Multiprofessionelle Teamarbeit II
Leitfrage: Wie können unterschiedliche Kompetenzen genutzt werden?
• Feste Team- und Kooperationszeiten:
– Wöchentlich im Kernteam (im Stundenplan!)
– Vierwöchentlich im Jahrgangsteam
– 6-8 Wochen in Arbeitskreisen der Berufsgruppen
• Schulinterne Fortbildungen: Vorbereitung und
Gestaltung von inklusiven Lernarrangements
• Klare Aufgabenbeschreibungen, verantwortliche
Personen, verbindliche Kooperation
• Passgenaue schulinterne Vorbereitung
Teamarbeit im
Lernbereich Naturwissenschaft
• NW-KollegInnen aller Fächer erarbeiten Konzept,
Einheiten und Material gemeinsam und
arbeitsteilig
• Lernmaterial und Aufgabenformate auch mit
Beteiligung von SonderpädagogInnen
• Zeitfenster für Erarbeitung, Reflexion und
gemeinsame Unterrichtsvorbereitung
• Ressourcen: Planungstage, Vertretungsunterricht,
Fortbildungsstunden, F-Zeiten,
Beförderungsstellen
Inklusives Lernen –
fächerübergreifendes Lernen?
Leitfrage: Was ist ein geeigneter Lerngegenstand für inklusives Lernen?
Kriterien für geeignete Lerngegenstände:
• Ermöglichen handlungsorientiertes Lernen
• Sind konkret und komplex
• Ermöglichen vielfältige eigene Erfahrungen
• Fordern zu außerschulischen Lernorten auf
• Bedingen eine Kompetenzorientierung
• Fokussieren auf forschendes Lernen
• Ermöglichen eine Integration von verschiedenen
Fachsichtweisen und -aspekten
Beispiele aus dem Curriculum der EKS
• Jahrgang 5 / 6:
Müll / Überwinterung / Klang und Krach /
Tierportrait / Wasser …
• Jahrgang 7 / 8:
Sinnesorgane (rund um das Sehen) /
Verdauung und Stoffeigenschaften /
Bewegung / Wohnen …
Fächerübergreifendes Lernen
Beispiel: Rund um das Sehen mit dem PC-Programm ‚Explo‘:
(Schwerpunkt Biologie / Physik / Informatik)
- Testet eure Augen: Sinne, Wahrnehmung, Sehtests,
- Optische Täuschungen
- Aufbau des Auges
- Scharf sehen: Linsen, Strahlengänge,
Bildkonstruktion, Akkommodation, Grauer Star
- Fehlsichtigkeit: Brechkraft, Dioptrie,
Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit
- Reflexionsgesetz
- Eigenschaften von Spiegeln
- 3D-Sehen
Individualisiertes Lernen mit einem
Arbeitsplan
Arbeitsplan für LB-Schüler
Kompetenzorientierung und
inklusives Lernen
Kompetenzorientierter Unterricht ermöglicht:
• Handlungsorientierung
• Komplexe Aufgaben
• Vermittlung von Problemlösestrategien
• Differenzierte Sicht auf die verschiedenen
Entwicklungsstände der Schüler
• Eine ziel- und kriterienorientierte
Unterrichtsplanung
Kompetenzbereiche im Lernbereich
Naturwissenschaft
• Umgang mit Fachwissen
z.B. Wissen vernetzen, Sachverhalte erklären
• Erkenntnisgewinnung / Methoden
z.B. Werkzeuge benutzen, Experimentieren
• Kommunikation
z.B. Alltags- / Fachsprache, Informationen entnehmen
und darstellen
• Bewertung
z.B. fachlich bewerten, verantwortlich handeln
Experimentierspinne
Differenziertes Lernen am
gemeinsamen Lerngegenstand
Lerngegenstand: „Sinnesorgane“
in einer 7. Klasse
Was kann ein Schüler mit Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung in diesem Lerngegenstand lernen?
Was kann ein Schüler unter erweiterten Anforderungen
lernen?
Tauschen Sie sich mit ihrem Nachbarn aus und sammeln
Sie Ideen.
Differenziertes Lernen am gemeinsamen
Lerngegenstand
Einheit: Rund um das Sehen
• Jeder Schüler hat eine Arbeitsplan mit Aufgaben
auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus
• Sinne zuordnen (Förderschwerpunkt: geistige
Entwicklung)
• Das Auge beschreiben (Förderschwerpunkt
Lernen)
• Der Bau des Auges (grundlegende
Anforderungen)
• Blinde lesen (erweiterte Anforderungen)
Sinnen zuordnen
Das Auge beschreiben
Der Bau des Auges
Blinde lesen
Gemeinsames Lernen ermöglichen
Gemeinsamer Lerngegenstand: Sinnesorgane
• Unterschiedliche Aufgaben
• Jeder nach seinem Können/Entwicklungsstand
• Schüler lernen nebeneinander – miteinander
– voneinander
• Z.B. mit kooperativen Lernformen
Kooperatives Lernen – inklusives
Lernen
• Kooperative Lernformen ermöglichen
verbindliche und sichere Beteiligung
• Jeder ist beteiligt, jeder bekommt
Unterstützung
• Jeder kann eigene Stärken einbringen
• Schüler reflektieren über ihren Lernprozess
• Schüler geben sich gegenseitig Feedback
Gemeinsames Lernen durch kooperative
Lernformen
Fazit
• Naturwissenschaftliches Lernen bietet sich durch
komplexe Aufgabenstellungen, Elemente des
forschenden Lernens und einer starken
Handlungsorientierung für inklusives Lernen an
• Besonders geeignete Lerngegenstände für inklusives
Lernen finden sich in einer fächerübergreifenden
Fragestellung
• Das Ermöglichen des nächsten individuellen
Entwicklungsschrittes gelingt durch eine Orientierung
auf Kompetenzen
• Individualisiertes Lernen gelingt auch und gerade in
dem kooperativen Lernen
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