Kommunikation zur Entschärfung von Konfliktsituationen von Anna Schmitz und Katja Werner 01.12.2015 Themen ✤ Klärung des Konfliktbegriffes ✤ Auslöser und Ursachen von Konflikten ✤ Konflikterkenntnis und Konflikmanagement ✤ Konfliktbewältigungsstrategie nach Thomas Gordon ✤ Sechsstufiger Prozess ✤ Übertragung auf den Schulalltag ✤ Prävention von Unterrichtsstörungen ✤ Methoden der Konfliktlösung (Konzept: FAUSTLOS) ✤ Konfrontative Pädagogik in der Schule ✤ Beispiele für interkulturelle Konfliktsituationen ✤ Über die Zusammenarbeit mit Eltern ausländischer Herkunft ✤ Quellen Klärung des Konfliktbegriffes ✤ Definition: (lat conflictus.) Aufeinander treffen einander entgegen gesetzter Interessen, Absichten und Zielvorstellungen ✤ Intrapersonell : Konflikt beschränkt sich auf einzelne Menschen ✤ Interpersonell: Konflikt bezieht sich auf mehrere Menschen oder sogar ganze Ordnungssysteme Auslöser und Ursache von Konflikten ✤ - Unbedachte Äußerung/ Kommunikation und Rollenprobleme/ ein nichtgehaltenes Versprechen oder einen nicht erledigte Arbeit ✤ Verhaltensmuster des Gegenübers: ✤ - Streit mit anderen der übertragen wird/ Stress und hohe Belastung/ 'alte Hüte' Erinnern an Verletzungen aus der Vergangenheit ✤ Konflikte tauchen nicht plötzlich auf sondern verlaufen prozessartig und laufen stets in der Gefahr zu eskalieren Konflikterkenntnis und Konfliktmanagement ✤ 1.) Konflikt erkennen (!!!) ✤ 2.) Alle Beteiligten müssen bereit sein den Konflikt zu bearbeiten ✤ a) Konfliktbeschreibung ✤ b) Konfliktgeschichte ✤ c) Konfliktzusammenhang ✤ d) Konfliktparteien ✤ e) Praktiziere Konfliktregelung Konfliktbewältigungsstrategie: „Jedergewinnt-Methode“ nach Thomas Gordon ✤ Methode 1: Ich gewinne, der andere verliert ✤ Methode 2: Der andere gewinnt, ich verliere ✤ Methode 3: Jeder gewinnt -> 'Jeder-gewinnt-Methode' Sechstufiger Prozess ✤ 1. Schritt: Probleme erkennen und definieren ✤ 2. Schritt: Alternative Lösungen entwickeln ✤ 3. Schritt: Bewertung der Alternativen Lösungen ✤ 4. Schritt: Entscheidungen treffen ✤ 5. Schritt: Ausführen von Entscheidungen ✤ 6. Schritt: Lösungen bewerten Übertragung auf den Schulalltag ✤ Definition und Ursachen von Unterrichtsstörungen ✤ H.-P. Nolting kategorisiert Unterrichtsstörungen in die folgenden drei Typen: ✤ 1.) Aktive Unterrichtsstörung ✤ 2.)Passive Unterrichtsstörung ✤ 3.) Störung der Schüler-Schüler-Interaktion ✤ 3 Leitlinien für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen ✤ - ,,Wo der Spaß aufhört, erschließt sich erst dann ,wenn man einen differenzierten Blick auf die verschiedenartigen Konfliktformen wirft.’' ✤ - ,,Wo der Spaß aufhört, liegt nicht allein im Ermessen der Streitenden sondern auch an gesellschaftlich geprägten Werteorientierungen.’' ✤ - ,,Wo der Spaß aufhört, gibt es Klärungsbedarf.'' Prävention von Unterrichtsstörungen ✤ Aufgabe des Lehrers: ✤ - Klassenklima wahrnehmen und fordern um zu einer positiven Grundstimmung zu gelangen ✤ - Erzieherische Maßnahme (insbesondere Klassenlehrer) ✤ - Rücksichtsnahme und Geborgenheitsgefühl garantieren ✤ Alle sind gemeinsam für das Klassenklima verantwortlich (z.B.: durch einhalten von Regeln etc.) Methoden der Konfliktlösung ✤ Meditation im Schulalltag ✤ - Konfliktstrategie zum friedlichen Leben in der Schule ✤ - Bekannteste: Peer-Meditation (Schüler werden als Konfliktlotsen geschult) ✤ - Peer-Group = „Gruppe von ähnlich Altrigen“ ✤ 5 Stufen der Meditation: ✤ - Einleitende Regelvereinbarung ✤ - Darstellung der unterschiedlichen Sichtweisen der Konfliktbeteiligten ✤ - Konfliktverdeutlichung ✤ - Suche nach Lösung -> Konsens ✤ - Formulierung einer verbindlichen Vereinbarung ✤ Grundlagen: ✤ - Respekt ✤ - Wertschätzend und nicht wertend handeln ✤ - Einsicht zeigen ✤ Ziel: ✤ - Zufriedenheit auf beiden Seiten ✤ - dauerhafte Verbesserung Konzept: FAUSTLOS ✤ Manfred Cierpka hat dieses Projekt am Heidelberger Präventionszentrum entwickelt ✤ Ziel: -> Zitat (Cierpka, 2009,38) ✤ 3 inhaltliche Einheiten: ✤ - Empathieförderung ✤ - Impulskontrolle/Problemlösung ✤ - Umgang mit Ärger und Mut ✤ Empathietraining = Basis von FAUSTLOS Konfrontative Pädagogik in der Schule ✤ dazu gehören: ✤ - Anti-Aggessivitäts-Trainings (AAT) ✤ - Coolnesstrainings (CT) ✤ - Konfrontatives Soziales Training (KST) ✤ Konfrontative Pädagogik häufig mit Verständnispädagogik in Verbindung ✤ -> bei Schülern, welche als Mehrfachtäter in Erscheinung treten sehr sinnvoll ✤ der Jugendliche wird für sein aggressives Verhalten zur Verantwortung gezogen, und damit konfrontiert Anti-Aggressivitäts-Training ✤ Ziel: Täter so lange mit ihren Gewaltanteilen zu konfrontieren, bis sie sich vor ihrer eigenen Gewaltausübung schämen -> Gewaltlösung ✤ Mittelpunkt ist die provokative und konfrontative Auseinandersetzung der gewalttätigen Taten und mit dem Leid ihrer Opfer ✤ Schuldgefühle wecken und Mitleid für ihre Opfer erzeugen -> Spaß an der Gewalt geht verloren und Täter entwickeln Aggressionshemmungen Coolnesstrainings ✤ Methoden z.B: ✤ - Rollenspiele ✤ - sportliche Spiele ✤ - Atemübungen ✤ Ziele: ✤ - Erlernen von Regeln und Normen ✤ - Verantwortung übernehmen ✤ - Stärkung des Selbstbewusstseins ✤ - Respektvoller Umgang untereinander etc. Konfrontatives - Soziales Training ✤ Teilnehmende lernen verschiedene Methoden zur Förderung der sozialen und interkulturelle Kompetenz und Konfliktbearbeitung ✤ Beispiele dafür: ✤ - (Gewalt-) Prävention ✤ - mit Kritik konstruktiv umgehen, eigenes Handeln reflektieren ✤ - erweitern der sozialen und interkulturellen Kompetenzen Beispiele für Konfliktsituationen auch in interkulturellen Situationen 1. Beispiel: ✤ ohne zu wollen, hat die Lehrerin der Schülerin eine für sie unlösbare Aufgabe zugeteilt ✤ Nach dem Gespräch mit der Mutter wird deutlich, in Leis Familie wird eine Gruppe bzw. Klasse als Einheit gesehen ✤ Kinder anderen Kindern vorziehen, stürzt Lei in einen Loyalitätskonflikt 2. Beispiel: ✤ in Schulen mit hohem Migrationshintergrund wird die Rolle der Lehrperson als „Respektperson“ oft thematisiert ✤ Erwartungen an die Lehrperson: Regeln vorgeben und Überschreitungen konsequent handeln ✤ Achmed hat ein Karussellverbot erwartet, das Verhalten des Lehrers ist unerwartet, also setzt er seine Tätigkeit fort ✤ Achmeds Vater sieht das Verhalten des Lehrers als inkonsequent ✤ Eltern (natürlich nicht nur welche mit Migrationshintergrund) wünschen sich oft mehr Struktur und „klare Ansagen“ bei ihren Kindern Zusammenarbeit mit Eltern ausländischer Herkunft ✤ Erziehungsvorstellungen oft anders ausgelegt ✤ Barrieren seitens der Eltern und seitens der Schule ✤ -> Sprachprobleme: ✤ auf die Sprachenvielfalt wird in Schulen oft nicht reagiert ✤ in manchen Kitas gibt es Zusatzkräfte für Interkulturelle Lernen ✤ oft sind es Geschwister die bei Fachgesprächen dolmetschen ✤ Kooperationsangebote: ✤ der gedachte Adressat ist „die deutsche Mittelschichtsfamilie“ in den Bereichen Zeit, Bildung, Sprache und finanziellen Ausstattungen ✤ Flexibiliät von Schulen und dem Lehrpersonal gefordert ✤ dazu gehört auch sich von Standard-Kommunikationsregeln lösen zu können ✤ Lehrer werden nur unzureichend auf sprachlich und kulturell heterogene Klassen vorbereitet Quellen ✤ Interkulturelle Kommunikation in der Schule, von Angelika Papillon-Piller ✤ Krisenkommunikation: Konflikte im Schulalltag, von Elke Moning-Petersen & Jendrik Peterse ✤ http://www.gewaltlos.info/index.php?index