X Einführung (Fortsetzung) Die „Festlichen Abende“ 2011/2012 11.09.2011 Klavierabend: Ragna Schirmer Der Erfolg des Komponisten Hugo Wolf ließ lange auf sich warten. Obwohl er die besten Vorraussetzungen für eine musikalische Karriere mitbekam, fand er lange Zeit keine Anerkennung. Schon mit fünf Jahren erhielt er von seinem Vater Unterricht im Klavierund Violin-Spiel. Seine Begabung war offensichtlich, und so besuchte er das Wiener Konservatorium. Dort trat er jedoch ein Jahr später wieder aus und bildete sich autodidaktisch weiter. 1875-78 schrieb er allein 50 Lieder. In den folgenden Jahren sprach Wolf bei etlichen großen Komponisten vor, stieß aber größtenteils auf Zurückweisung. 1888 kam dann endlich das Jahr, in dem er auch als Komponist Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fand. Auslöser war das Erscheinen seiner ersten Liederhefte. Unmittelbar danach folgten auch die Lieder nach Eichendorf und später das italienische Liederbuch. Kultur Kreis 08.10.2011 Streichquartett: Modigliani Quartett 20.11.2011 Duo-Abend: Fumiaki Miura und Katharina Sellheim 11.12.2011 Lieder-Abend: Maximiliane Schünemann und Timur Enikeev 20.01.2012 Klavierquartett: Tammuz Piano-Quartett 12.02.2012 Klaviertrio: TonTrio 17.03.2012 Bläserquintett: PentAnemos Beginn der Veranstaltungen jeweils 20 Uhr. Wir bitten die Mitglieder, 10 Minuten vor Beginn die Plätze einzunehmen, sonst ist keine Platzgarantie möglich 416. Konzert Sonntag, 11.12.2011 Volker Grimsehl Maximiliane Schünemann, Sopran Die Sopranistin Maximiliane Schünemann, geboren 1987, begann ihre Gesangsausbildung im Alter von 14 Jahren. Schon früh wirkte sie bei zahlreichen Opernproduktionen des Braunschweiger Staatstheaters mit. 2006 gewann sie den Musikförderpreis der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz. Seit 2007 studiert sie Opernsologesang an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Sie wirkte bei zahlreichen Opernproduktionen der Hochschule mit und sang dort auch Hauptrollen. Als Konzertsängerin ist die Sopranistin regelmäßig im gesamtdeutschen Raum tätig und wird seit 2009 von der Edelhofstiftung Hannover gefördert. Seit 2011 ist sie außerdem Stipendiatin der Initiative Yehudi Menuhin „Live Music Now“. Timur Enikeev, Klavier Timur Enikeev wurde im Jahre 1986 geboren und erhielt bereits im Alter von 5 Jahren Klavierunterricht an der Internatschule für hochbegabte Kinder in Taschkent (Usbekistan). Schon früh wusste er, dass das Klavier sein Leben bestimmen würde. Im Jahre 2002 gewann Timur „Van Cliburn Scholarship“ und „The Soros Foundation Scholarship“, woraufhin er zu Konzertauftritten und Meisterkursen in die USA eingeladen wurde. Er erhielt bereits mehrfache internationale Auszeichnungen. Unter anderem als Preisträger des 3. und 5. Münchner Klavierpodiums der Jugend (2000 und 2004) und beim Tatarischen Musikwettbewerb (2001), dem Usbekischen Musik- Wettbewerb (2003) sowie dem „Rachmaninov-Wettbewerb“ in Darmstadt. Auch er ist Stipendiat der Initiative Yehudi Menuhin Live Music Now - Hannover und erhielt außerdem ein Diplomstipendium der Stiftung für die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im Rahmen der ´Schrader-Preise´. Veranstalter Kulturkreis Kloster Wennigsen e.V., ein gemeinnütziger Verein mit dem Zweck, das kulturelle Leben in unserer örtlichen Gemeinschaft durch wertvolle Veranstaltungen zu fördern und zu pflegen. Mitglieder sind zugleich Abonnenten Für die Veranstaltungsreihe 2011/2012 ist festgelegt Mitgliedsbeitrag pro Person 40,- g 7 Abonnements mit Kostenpauschale für Garderobe, Programme und Porto pro Person 51,- g Eintrittsumlage pro Person 5,- g Eintrittspreis außerhalb des Abonnements mit Programm Erwachsene 15,- g Jugendliche in Ausbildung 7,- g An Stelle der Abendkasse ist eine telefonische Kartenbestellung unter der Rufnummer 0 51 03 / 31 74 bei Frau Hildegard Gevecke in geringer Anzahl möglich. Nicht genutzte Karten können wir nicht zurücknehmen. Wenn die Mitgliedschaft nicht bis zum 15. Mai eines Vereinsjahres (1. Juni - 31. Mai) gekündigt wird, so läuft sie automatisch weiter. Der Vorstand Vorsitzende: Sabine Hartmann Schatzmeister: Götz Hartmann Schriftführer: Christa Grünreich Leiter der Öffentlichkeitsarbeit: Burkhard Gums Leiterin für Organisation: Hildegard Gevecke Äbtissin: Gabriele-Verena Siemers Der Präsident der Klosterkammer Hannover: Christian Biallas www.kulturkreis-kloster-wennigsen.de – Änderungen des Programms vorbehalten – Wir danken der Klosterkammer für die finanzielle Unterstützung Gestaltung B. Bönecke-Siemers, picsndocs, Hildesheim X Die Künstler Kloster Wennigsen e.V. Festliche Abende im Kloster Wennigsen 416. Konzert X 11. Dezember 2011 X Lieder-Abend: X Maximiliane Schünemann, Sopran und Timur Enikeev, Klavier Richard Strauss (1864- 1949) Mädchenblumen (Text: Felix Dahn) Maximiliane Schünemann, Sopran op.22 Kornblumen Timur Enikeev, Klavier Mohnblumen Efeu Wasserrose Franz Schubert (1797- 1828) Auf dem Wasser zu singen op. 72 Franz Liszt (1811- 1886) Text: Friedrich Leopold Graf zu Stolberg- Stolberg Rhapsodie espagnole Klavier solo Am Grabe Anselmos op.6 Text: Matthias Claudius Hugo Wolf (1860- 1903) Suleika op. 14 Lieder nach Joseph von Eichendorff op.39 Text: Marianne von Willemer Die Zigeunerin Der Zwerg op. 22 Verschwiegene Liebe Text: Matthäus von Collin Waldmädchen Wanderers Nachtlied op. 96 Die Nacht Text: Johann Wolfgang von Goethe Aus dem Italienischen Liederbuch nach Paul Heyse Ich hab in Penna einen Liebsten wohnen Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791) Dans un bois solitaire KV 308 Text: Antoine Houdar de La Motte Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte KV 520 Text: Gabriele von Baumberg Ridente la calma KV 152 Text: anonym Männer suchen stets zu naschen KV 433 Text: anonym Abendempfindung an Laura KV 523 Text: Joachim Heinrich Campe X Pause X Einführung Die Lieder Schuberts sang man im privaten Kreise. Und wenn es möglich war im Freien, sogar „auf dem Wasser“. „So schön die Komposition und der Vortrag waren, muss ich doch bemerken, daß das Lokal … für ein Lied, bei dem auch die feinsten Schattierungen nicht verlorengehen dürfen, zu groß sei. Im Zimmer müßte es sich viel besser ausnehmen“. So ein damaliger Rezensent Schuberts. Das Intime und die von Melancholie überzogene Empfindsamkeit, sind Charaktereigenschaften des Schubertliedes. Unser Klostersaal bietet dazu den idealen Rahmen. Schubert, der Goethe sehr verehrte und sich von ihm stark inspiriert fühlte, vertonte „Über allen Gipfeln“ um 1823. Dem Goethe-Kult auch um den Entstehungsort, der auf Wanderkarten als „Goethehäuschen“ verzeichnet ist, entsprach eine Verehrung des Gedichtes, als Feier universeller Ruhe, die an den Tod gemahnt. Mozart liebte die menschliche Stimme, sie beherrschte sein kompositorisches Schaffen von Anfang bis Ende. Neben den Opern, 50 Arien mit Konzertbegleitung und Messen, sind die etwa dreißig Lieder nur eine Randerscheinung. Häufig bedurfte es eines konkreten An- lasses, um sich dem Lied zuzuwenden. „Abendempfindung an Laura“ (KV 523) ist möglicherweise als Mozarts persönlichste Liedkomposition anzusehen. Die Todesthematik hatte er im Jahre 1787 in einem Brief an seinen Vater so angesprochen: „… da der Tod, genau zu nehmen, der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes!“ Diese Lebenseinstellung spricht aus Mozarts Vertonung, ohne eine gewisse Bangigkeit und Wehmut angesichts der Todesahnung zu verleugnen. Der poetische Gedanke, der aus des „Mondes Silberglanz“ die Todesahnung erwächst, und damit eine Brücke zwischen Lebenden und Gestorbenen entsteht, wird musikalisch durch eine charakteristische fallende Septime so einleuchtend wie berührend umgesetzt. Sie erklingt zuerst im Gesang am Beginn des Liedes („… strahlt - Silberglanz“) und dann durchzieht sie die gesamte Komposition bis zur „schönsten Perle“ am Ende. (Quelle: Ulrich Eisenlohr). Der besondere Musikstil von Richard Strauss wird schon bei seinen „Mädchenblumen“, in der kleinen Form des Liedes, hörbar. Eine neue Harmonik, die ihre Kraft aus bewussten Wendungen von der Dissonanz zur Konsonanz schöpft und von der tonalen Auflösung zur Sammlung findet. Die unbestimmte schleierverhangene Spätromantik wird überwunden und ein neues Tonbild geformt. Die „Rhapsodie espagnole“ von Franz Liszt ist unter „Starke Stücke“ von „Bayern Klassik“ herausgebracht worden. Vom breiten Publikum weitestgehend bekannt, „entführt es auf sehr charmante Weise in eine spanischfolkloristische Klangwelt“. Auch früher hatten schon viele Komponisten diese beiden Melodien aufgegriffen und in ihren Werken verarbeitet. Doch Franz Liszt hatte dafür einen konkreten Anlass. Liszt war vorher durch Spanien und Portugal gereist und er schrieb es als Erinnerung an diese Tour. Zwei Lieder konnte er nicht vergessen: La Folia und La Jota Aroganese. Erst in der zweiten Hälfte der „Rhapsodie espagnole“ führt Liszt „La Jota Aragonese“ ein. Die „jota“ ist ein spanischer Volkstanz mit Gesang aus Aragonien. Liszt lässt sie ganz zart darbieten, wie eine schöne Erinnerung. Gleich zu Beginn der „Rhapsodie espagnole“ erleben wir dagegen schon das erste Thema „La Folia“. Es geht ebenfalls auf einen alten spanischen Tanz zurück. Auch „La Folia“ wurde in der Musikgeschichte unzählige Male aufgegriffen und variiert. Selbst Bach oder Händel konnten nicht daran vorbei gehen. Liszt führt es schlicht und einstimmig ein und macht es dann wie die Komponisten vor ihm: er findet immer neue, phantasievolle Variationen für dieses Thema. „La Folia“ bedeutet auch soviel wie „Verrücktheit“. (Quelle: BR Klassik)