Arbeitsblatt „Armut in der Gesellschaft“ – Lösungsvorschläge 1. Recherchieren Sie, was die offizielle Definition von „Armut“ ist. Klären Sie dabei auch die Begriffe „absolute Armut“, „relative Armut“ und „gefühlte Armut“. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit dem Begriff „arm“ auseinandersetzen und die offiziellen Definitionen kennen und verstehen. 2. Erarbeiten Sie in Gruppen eine Mindmap zum Thema „Armut“. Vergleichen Sie die Ergebnisse der einzelnen Gruppen. Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand der Mindmap die vielen Facetten der Armutsproblematik erkennen. Durch den Vergleich wird deutlich, wie umfassend das Thema ist. 3. Recherchieren Sie, wie viele Menschen in Deutschland offiziell als arm gelten. Stellen Sie anhand einer Statistik dar, wie sich die Armut in Deutschland in den letzten 20 Jahren verändert hat. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich der aktuellen Situation in ihrem Land bewusst werden. Anhand der Zahlen soll verdeutlicht werden, wie sich die Situation in Deutschland verändert hat. Die Umsetzung in eine Statistik lässt die wichtigsten Werte in der Vordergrund treten und die Schülerinnen und Schüler lernen, mit statistischen Daten umzugehen. 4. Verfassen Sie nun einen Text, der folgende Fragen beantwortet: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für Armut in Deutschland? Was sind Ihrer Meinung nach die Folgen der Armut? Wie steht die Gesellschaft in Deutschland zum Thema „Armut“? Durch die Fragen sollen sich die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Haltung zum Thema bewusst werden. Dabei ist wichtig, dass die Einstellungen und Überzeugungen frei ausgedrückt werden können und nicht kommentiert oder kritisiert werden. Am Ende der Unterrichtseinheit soll die persönliche Anfangsposition noch einmal überprüft werden. Armut und Soziale Sicherung • Lösungsvorschläge www.didactmedia.eu Arbeitsblatt „Sozialstaat und Solidargemeinschaft“ – Lösungsvorschläge 1. Zeichnen Sie die Geschichte des deutschen Sozialstaates nach. Verwenden Sie dabei folgende Begriffe: Industrialisierung, Bismarcksche Sozialgesetzgebung, Sozialversicherungssystem, Pflichtversicherung, demografischer Wandel Die Schülerinnen und Schüler sollen die Historie des deutschen Sozialstaates nachvollziehen. Ein fächerübergreifender Unterricht mit dem Fach Geschichte ist möglich. - 19. Jahrhundert: Industrialisierung, geprägt vom Elend der Arbeiter in den Betrieben 1883: Bismarcksche Sozialgesetzgebung, Einführung von Versicherungen (Krankheit, Unfall, Invalidität, Alter) 1995: Einführung der Pflegeversicherung 2003-2005: Einführung der Hartz I- bis Hartz IV-Gesetze 2. Lesen Sie die Artikel 20 und 28 des Grundgesetzes in ihrer Gesamtheit. Welche besondere Bedeutung haben sie und welche Absicht vermuten Sie seitens der Verfasser des Grundgesetzes bei dieser Formulierung? Die Antworten ergeben sich aus den oben genannten Artikeln des Grundgesetzes. 3. Erläutern Sie, was man unter dem Prinzip eines Sozialstaates und einer Solidargemeinschaft versteht. Sozialstaat: soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit für alle Bürger wird angestrebt Solidargemeinschaft: alle Mitglieder sind füreinander verantwortlich und gewähren sich Hilfe und Unterstützung Armut und Soziale Sicherung • Lösungsvorschläge www.didactmedia.eu Arbeitsblatt „Die fünf Säulen der Sozialversicherung“ – Lösungsvorschläge 1. Benennen Sie die in Deutschland bestehenden fünf Pflichtversicherungen, die so genannten „Säulen der Sozialversicherung“: Füllen Sie die unten stehende Tabelle aus, indem Sie die Versicherungen benennen, ihren jeweiligen Zweck angeben und vermerken, wie sie finanziert werden. Art der Versicherung: Aufgabe der Versicherung: Finanziert durch: Unfallversicherung Springt bei Arbeitsunfällen und berufsbedingten Krankheiten ein. Gewährt Entschädigungen im Todesfall. Arbeitgeber, Pflichtbeitrag Krankenversicherung Springt im Krankheitsfall für medizinische Versorgung ein, zahlt bei langfristiger Krankheit auch für den Unterhalt. Angestellte und Arbeitgeber, Pflichtbeitrag Pflegeversicherung Zahlt die Pflege für Pflegebedürftige, Höhe ist abhängig von der Pflegestufe. Angestellte und Arbeitgeber, Pflichtbeitrag Rentenversicherung Sichert ein monatliches Einkommen im Alter. Angestellte und Arbeitgeber, Pflichtbeitrag Arbeitslosenversicherung Zahlt im Fall der Arbeitslosigkeit. Angestellte und Arbeitgeber, Pflichtbeitrag 2. Versuchen Sie herauszufinden, auf welche Leistungen folgende Personengruppen Anspruch haben: Alleinerziehende Mutter, zwei jugendliche Kinder (6 und 15 Jahre), 400Euro-Job Berufsunfähiger Facharbeiter (38 Jahre), darf wegen eines Arbeitsunfalls nach 18 Jahren im Beruf nicht mehr in seinem ursprünglichen Beruf arbeiten Rentnerin (71 Jahre), drei erwachsene Kinder, hat sechs Jahre als Aushilfe gearbeitet, ihr verstorbener Mann war Bahnangestellter und hat 36 Jahre in seinem Beruf gearbeitet - Anspruch auf ergänzende Leistungen durch die Arbeitslosenversicherung und Leistungen zur sozialen Sicherung (Wohngeld, Kindergeld) Anspruch auf Arbeitslosengeldleistungen (auch Umschulung) und Leistungen der Berufsgenossenschaft Anspruch auf Rente durch ihren Ehemann (gekürzte Leistung) 3. Recherchieren Sie, worin sich das System für Beamte und Selbstständige unterscheidet und welche Konsequenzen dies hat. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass es für Beamte und Selbstständige eigene Systeme gibt, die Vorteile haben, die im Falle der Selbstständigkeit aber auch Risiken bergen. Armut und Soziale Sicherung • Lösungsvorschläge www.didactmedia.eu Arbeitsblatt „Gesellschaftliche Fragen“ – Lösungsvorschläge Erörtern Sie in Partnerarbeit folgende Fragestellungen: Inwieweit trifft die These zu, dass durch geringe Löhne die Säulen der Sozialversicherungen weniger stark sind? Kann ein Mindestlohn dazu beitragen, die Sozialversicherungen zu stärken? Was sind die Ursachen der aktuellen Kluft zwischen Arm und Reich? Welche Bedingungen können dazu führen, dass der Sozialstaat seiner verfassungsmäßigen Pflicht nicht mehr nachkommen kann? Die Schülerinnen und Schüler sollen sich auf der Grundlage der zuvor erarbeiteten Fakten zu den Fragen Gedanken machen und miteinander diskutieren. Dabei sollen möglichst viele Facetten der Problematik erkannt und bewertet werden. Armut und Soziale Sicherung • Lösungsvorschläge www.didactmedia.eu Arbeitsblatt „Politische Debatte“ – Lösungsvorschläge 1. Bilden Sie Gruppen, die jeweils die unterschiedlichen Parteien vertreten (CDU/CSU, SPD, Grüne, Die Linke, Piraten). Bearbeiten Sie die folgenden Fragen: Wie sollte ein moderner Sozialstaat aussehen? Ist die Solidargemeinschaft noch zeitgemäß? Machen Sie sich dazu mit den Forderungen und Aussagen der verschiedenen Parteien vertraut. Führen Sie eine Debatte zum Thema. In der Debatte sollten die verschiedenen Gesichtspunkte vertreten sein. Wählen Sie einen Leiter der Debatte. Er ist dafür zuständig, dass alle Parteien gleich viel Redezeit erhalten und auf die Vorstellungen der Gegenpartei reagieren können. Wählen Sie jeweils zwei Interessenvertreter pro Partei. Alle anderen Schüler sind Wähler, die am Ende der Debatte eine Wahl abhalten. Die Vertreter bekommen Zeit sich auf die Debatte vorzubereiten. Die anschließende Debatte sollte etwa 30 Minuten lang sein. Nach der Debatte wird die Wahl durchgeführt. Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses wird die Debatte evaluiert. Welche Argumente haben Sie überzeugt? In welchem Staat möchten Sie in Zukunft leben? Vergleichen Sie Ihre Meinung mit Ihren Antworten zu diesem Thema am Anfang der Unterrichtsreihe. Haben sich Ihre Einstellungen geändert? 2. Verfassen Sie einen Brief an den oder die für Ihren Wahlkreis zuständige/n Bundestagsabgeordnete/n und fordern Sie ihn/sie auf, Ihre Interessen zu vertreten. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in der Debatte darüber bewusst werden, wie viele verschiedene Interessen es bei einer politischen Entscheidung gibt. Oft sind diese widersprüchlich und es ist nicht einfach, den richtigen Weg oder einen Kompromiss zu finden. Der Kontakt zu realen politischen Entscheidungsträgern soll deutlich machen, dass jeder in Deutschland die Möglichkeit zu handeln und seine Interessen zu äußern hat. Armut und Soziale Sicherung • Lösungsvorschläge www.didactmedia.eu