Premiere - Oper Stuttgart

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Stuttgart, den 29.07.2014
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PREMIERE
Wolfgang Rihm
Jakob Lenz
Samstag, 25. Oktober 2014, 20 Uhr // Opernhaus
Koproduktion mit La Monnaie/De Munt (Brüssel) und der Staatsoper Berlin
Weitere Vorstellungen:
30. Oktober | 02. | 05. | 08. | 13. | 17. | 21. November | 15. Dezember 2014
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Licht
Dramaturgie
Franck Ollu
Andrea Breth
Martin Zehetgruber
Eva Dessecker
Alexander Koppelmann
Sergio Morabito
Besetzung
Lenz
Oberlin
Kaufmann
Sopran 1
Sopran 2
Alt 1
Alt 2
Bass 1
Bass 2
Aurelius Sängerknaben Calw
Staatsorchester Stuttgart
Georg Nigl
Henry Waddington
John Graham-Hall
Irma Mihelič
Talia Or
Sabrina Kögel
Stine Marie Fischer
Dominic Große
Eric Ander
Eröffnungspremiere in Stuttgart:
Andrea Breth inszeniert Wolfgang Rihms Jakob Lenz
Wolfgang Rihms Kammeroper Jakob Lenz ist die erste Neuproduktion der Oper Stuttgart in der Spielzeit 2014/15. Die Premiere findet am Samstag, 25. Oktober 2014 um 20 Uhr, im Opernhaus statt.
Inszenieren wird Rihms frühes Werk – er hat es im Alter von 26 Jahren komponiert – Andrea Breth.
Die in Wien lebende Nestroy-Preisträgerin zählt zu den großen Regisseurinnen des deutschsprachigen
Theaters und hatte in Stuttgart 2003 mit einer ihrer ersten Opernregiearbeiten eine bemerkenswerte
und tief berührende Sicht auf Smetanas Die verkaufte Braut ermöglicht. In den folgenden Jahren
inszenierte sie Werke von Tschaikowsky, Janáček, Bizet, Berg und Verdi in Graz, bei den Salzburger
Festspielen, in Brüssel und an der Staatsoper Berlin.
Bei ihrer zweiten Opern-Inszenierung in Stuttgart arbeitet Andrea Breth mit einem ausgewiesenen
Spezialisten für zeitgenössische Musik zusammen, dem Franzosen Franck Ollu. Ollu verbindet eine
langjährige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern, mit dem er bei den Salzburger Festspielen
unter anderem Wolfgang Rihms Jagden und Formen aufgeführt hat sowie zuletzt an der Oper
Frankfurt Heiner Goebbels‘ Landschaft mit entfernten Verwandten. Als Dirigent zahlreicher Uraufführungen hat er sich auch an den Opernhäusern in Toulouse, Brüssel und Amsterdam und beim Festival
d’Aix-en-Provence einen Namen gemacht.
Den Bühnenraum entwirft Martin Zehetgruber. Mit ihm arbeitet Andrea Breth bereits seit vielen
Jahren zusammen, unter anderem bei Produktionen am Burgtheater in Wien, bei den Salzburger
Festspielen sowie an den Opernhäusern in Brüssel und Berlin. Zehetgruber ist fünffacher NestroyPreisträger und wurde in den Kritikerumfragen von „Theater heute“ und „Opernwelt“ dreimal als
Bühnenbildner des Jahres ausgezeichnet. An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
hat er die Professur für Bühnenbild inne. Eva Dessecker zeichnet für die Kostüme verantwortlich. Seit
Anfang der 1990er Jahre ist sie international als freie Bühnen- und Kostümbildnerin tätig und hat u.a.
mit Klaus Michael Grüber, Peter Stein, Luc Bondy und Alvis Hermanis in Berlin, Paris, Wien, Hamburg,
Graz und bei den Salzburger Festspielen gearbeitet.
Der aus Wien stammende Bariton Georg Nigl, der die Titelpartie übernimmt, hat mit Andrea Breth
bereits bei ihrer Wozzeck-Inszenierung in Berlin, ihrer Carmen-Inszenierung in Graz und ihrer Inszenierung von Eugen Onegin bei den Salzburger Festspielen zusammengearbeitet. Ihre jüngste gemeinsame
Produktion war die Amsterdamer Inszenierung von Prokofjews Der Spieler (2013), für die ebenfalls
Martin Zehetgruber das Bühnenbild entwarf. Mit Franck Ollu verbinden Georg Nigl die Uraufführungen von Pascal Dusapins Passion beim Festival d’Aix-en-Provence und Heiner Goebbels‘ Landschaft mit
entfernten Verwandten in Genf. Darüber hinaus hat er an den Opernhäusern in Mailand, Moskau,
Madrid, München und Paris große Erfolge feiern können. An seiner Seite sind der britische Bassbariton
Henry Waddington (Oberlin) und der britische Tenor John Graham-Hall (Kaufmann) zu erleben.
Graham-Hall interpretierte in Stuttgart bereits die Partie des Živný in Janáčeks Schicksal (Osud). Mit
Andrea Breth arbeitete er bereits in ihrer Brüsseler Inszenierung von Katja Kabanova zusammen.
Mit Jakob Lenz wagt Rihm 1978 einen expressiven Aufbruch, der mit den damals verbindlichen Spielregeln der seriellen Avantgarde bricht. Er wagt ihn im Zeichen des Sturm und Drang-Dichters Jakob
Michael Reinhold Lenz (1751-1792), der seinerzeit gegen das erstarrte literarische Regelwerk des Klassizismus angeschrieben hatte. Das Libretto von Rihms Oper verwebt lyrische Fragmente des Dichters
im Rahmen einer Szenenfolge, die den Aufenthalt des suizidgefährdeten Lenz‘ bei dem Sozialreformer
und Pfarrer Johann Friedrich Oberlin in den Vogesen reflektiert. Dorthin war Lenz von dem Literaten
Christoph Kaufmann vermittelt worden. Oberlin und Kaufmann gelingt es nicht, Lenz‘ Isolation zu
durchbrechen und einen Ausbruch seiner Schizophrenie-Erkrankung zu verhindern. Oberlins Aufzeichnungen über diesen Aufenthalt hatten bereits Georg Büchner als Grundlage seiner berühmten LenzNovelle gedient.
In der für drei Protagonisten, sechsstimmiges Vokalensemble und Kammerorchester komponierten
Oper lotet Rihm die Ängste und Ekstasen eines Traumatisierten aus, den der Tod eines kleinen Mädchens in Verzweiflung stürzt. Seit der Uraufführung 1979 ist Jakob Lenz eine der am häufigsten gespielten zeitgenössischen Opern.
Begleitveranstaltungen zu Jakob Lenz
Öffentliche Probe
Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Einführungsmatinee
Sonntag, 19. Oktober 2014, 11 Uhr im Opernhaus, Foyer I. Rang
Das Produktionsteam gibt interessierten Opernbesuchern einen Einblick in die Konzeption der Neuinszenierung.
Einführung vor jeder Vorstellung
Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus,
Foyer I. Rang statt.
Nach(t)gespräche
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Samstag, 8. November 2014
Freitag, 21. November 2014
Das Produktionsteam beantwortet im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer.
Hinweis
Die Vorstellung am 8. November 2014 ist ein Programmpunkt des Rihm-Wochenendes (7.-9.11.2014).
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