Kinder haben ein Recht auf Gesundheit

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Gesundheit
Kinder haben ein Recht auf Gesundheit
MISEREOR möchte den Armen und Kranken helfen, so wie es auch
Jesus getan hat und wie die Bibel uns oft davon erzählt. MISEREOR
unterstützt Gesundheitsprojekte, weil wir glauben, dass auch
kranke Menschen in Würde leben sollten und ein Recht auf Behandlung haben. Es liegt uns dabei am Herzen, Leben zu retten, aber
es geht nicht nur darum. Gesundheit fängt schon viel früher an:
mit sauberem Trinkwasser,
mit Toiletten,
mit einer vielfältigen Ernährung.
Wenn aber Menschen in Armut leben, dann sind sie - und noch mehr
ihre Kinder - häufiger krank als andere. MISEREOR denkt, dass das
nicht so sein muss und dass Eltern und Kinder ein Recht darauf
haben, gesund zu sein. Deshalb setzt sich MISEREOR dafür ein, dass
alle Kinder gesund sein dürfen, und unterstützt die Organisationen
in den Ländern, in denen das noch nicht so ist. So soll es in Kamerun
möglichst viele Gesundheitsstationen geben, in denen die Menschen mit ihren Kindern für wenig Geld behandelt oder beraten
werden.
© 2005 MISEREOR
Kinderfastenaktion 2005
Gesundheit
Gibt es in Kamerun die gleichen
Krankheiten wie bei uns?
Ja, aber es gibt dazu noch viele tropische Krankheiten, die bei uns gar nicht vorkommen.
Dazu gehören Gelbsucht, Cholera und Malaria, das sind sehr gefährliche Krankheiten.
Und dann gibt es noch Krankheiten, die es bei uns nicht mehr gibt, weil alle Kinder
dagegen geimpft werden, z.B. Kinderlähmung.
Kinderlähmung
Diese wird durch Trinkwasser übertragen, in dem der Virus schon ist, oder durch
unsaubere Klos oder Bäder. Wenn man sich angesteckt hat, bekommt man zuerst
Kopfschmerzen, hat keinen Appetit und kann schlecht schlucken. Danach wird man an
den Beinen entweder teilweise oder ganz gelähmt. Auch Erwachsene können noch
Kinderlähmung bekommen, es ist bei ihnen aber seltener. Man schätzt, dass ungefähr
acht Millionen Kinder in den südlichen Ländern an Kinderlähmung erkrankt sind.
Gelbsucht
Gelbsucht oder Hepatitis ist überall in tropischen Ländern wegen der oft
schlechten hygienischen Verhältnisse weit verbreitet und wird durch
Nahrungsmittel, Trinkwasser, Kontakt mit schon angesteckten Personen oder
durch benutzte Spritzen übertragen. Die schon angesteckten Menschen haben
den Erreger für Gelbsucht im Stuhl. Weil in Kamerun die Menschen auf dem
Land auf den Feldern „auf die Toilette“ gehen, gibt es ein hohes Risiko, dass
man sich auch durch Gemüse und Hirse vom Feld anstecken kann.
Wenn man Gelbsucht hat, fühlt man sich sehr schlecht, kann nichts mehr essen
und Organe, wie die Leber, können für immer Schaden nehmen.
Cholera
Cholera bekommt man auch durch fehlende Sauberkeit, z.B. dort wo das Essen nicht
sauber zubereitet oder aufbewahrt wird oder wo das von den Menschen verbrauchte
und schmutzige Wasser nicht wegtransportiert wird. Bei der Cholera bekommt man am
Anfang Brechdurchfall und es wird einem schwindelig. Zum Glück sterben heute nur
noch sehr wenige Menschen an Cholera.
Malaria
Malaria ist die schlimmste Krankheit in tropischen Ländern, weil sie so viele Menschen
betrifft. Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt etwa 300 bis 500 Millionen Menschen
durch Malaria krank und zwei Millionen sterben daran. Fast alle davon kommen aus
Afrika. Kinder sterben besonders oft an dieser Krankheit, weil das Immunsystem, das
ist die Gesundheitspolizei des Körpers, die auch Krankheiten abwehrt, erst im Alter von
fünf Jahren voll entwickelt ist. In Afrika stirbt alle 30 Sekunden ein Kind an Malaria.
Die Bekämpfung der Malaria ist deshalb immer noch die wichtigste Aufgabe
der Gesundheitshelfer in Kamerun.
© 2005 MISEREOR
Kinderfastenaktion 2005
Gesundheit
Was ist Malaria?
Malaria ist eine Krankheit, die nur in den Tropen vorkommt. Sie bewirkt Schüttelfrost
und gleich danach sehr hohes Fieber von bis zu 41 Grad Celsius und das Herz klopft
sehr schnell. Der Körper wird durch das Fieber sehr geschwächt und man kann durch
die gefährlichste Form der Malaria, die Malaria tropica, die auch in Kamerun
vorkommt, sterben.
Malaria wird durch die Stiche der weiblichen Anophelesmücke übertragen, meist in
der Zeit zwischen Abenddämmerung und Sonnenaufgang. Die Stechmücke lebt in der
Nähe von Seen, Pfützen und in Sümpfen. Früher, als es die Malaria auch noch in
Deutschland gab, hieß sie hier deshalb auch „Sumpffieber“ oder auch „Wechselfieber“, weil man bei einigen Malariaarten nicht ständig hohes Fieber hat, sondern
z.B. nur jeden dritten Tag. Die Mücke lebt etwa zwei bis drei Wochen. Die Männchen
ernähren sich nur von Nektar und Früchten, die Weibchen aber brauchen mehr
Nährstoffe, um ihre Eier zu ernähren, und saugen deshalb Blut. Aber es sind nicht die
Stechmücken selbst, die die Krankheit hervorrufen, sondern ein ganz winziger
Parasit, der in ihrem Verdauungssystem lebt: das Plasmodium. Die Mücke sticht also
einen Menschen, der schon mit Malaria krank ist, und nimmt so den Erreger in sich
auf. Wenn sie dann nochmal einen Menschen sticht, der noch nicht krank ist, kommt
dieser Erreger mit dem Speichel der Mücke in diesen noch gesunden Menschen und
macht ihn krank. Dieser Mensch wird aber nicht sofort krank, sondern erst nach einer
Woche und bei manchen Malariaarten sogar erst nach zehn Monaten. Viele
Menschen, die an Malaria erkrankt sind, leben aber trotzdem ganz normal und
arbeiten auch, oft sogar mit dem hohen Fieber. Ihr Körper hat genügend
Abwehrkräfte, so dass sie an der Krankheit nicht sterben müssen. Trotzdem ist die
Malaria gefährlich, weil dieser super-winzige Erreger, das Plasmodium, immer wieder
andere Formen ausbildet, die der Körper dann noch nicht kennt und gegen die er
deshalb auch keinen eigenen Schutz aufgebaut hat. Wir entdecken die Krankheit
zuerst durch das hohe Fieber, aber im Körper des Kranken ist noch viel mehr los, denn
die Malaria macht die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff im Blut transportieren, kaputt, und wenn das ganz schlimm wird, können die verschiedensten
Organe im Menschen nicht mehr arbeiten und der Patient stirbt.
Leider gibt es immer noch keinen wirklich wirksamen Schutz gegen diese gefährliche
Krankheit. Es gibt zwar Medikamente, sogar für kleine Kinder, aber die bekommen die
Kinder leider oft zu spät. Oder es sind Medikamente, die der Erreger schon „kennt“
und die ihm deshalb nichts mehr ausmachen. Dieses Plasmodium stellt sich nämlich
auf die Medikamente ein, verändert sich dementsprechend und kann dann trotzdem
die Krankheit hervorrufen, auch wenn der Patient sich behandeln lässt. Die
Weltgesundheitsorganisation hat nun die Forschung für neue Medikamente
unterstützt. In denen wird wieder eine Pflanze benutzt, die schon vor langer Zeit gegen
Malaria eingesetzt wurde, nämlich Beifuß. Bisher helfen diese Medikamente den
Patienten sehr gut. Leider sind die allerneusten Erfindungen von Medikamenten aber
für die meisten Familien in Kamerun zu teuer.
© 2005 MISEREOR
Kinderfastenaktion 2005
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