28 Sternentwicklung Aufgaben 8 Wie für den Impuls gilt auch für den sogenannten Drehimpuls ein Erhaltungssatz. Schrumpft eine rotierende Kugel, so muss sich ihre Winkelgeschwindigkeit erhöhen. Für eine rotierende Kugel mit der Winkelgeschwindigkeit ω, der Masse m und dem Radius r ist der Drehimpuls gegeben durch J = 0,4 · m · r2 · ω. Wie lange würde ein Erdentag dauern, wenn die Erde bei der Kompression auf die Dichte eines Neutronensterns keinen Drehimpuls verlieren würde? (ca. 0,1 ms) 9 Welchen Wert ρ muss die Dichte einer Kugel übersteigen, die mit der Periode T = 33 ms rotiert, damit die Gravitationskraft sie noch zusammenhalten kann? (1,3 · 105 t · cm–3) 138 10Die Rotationsenergie einer rotierenden Kugel kann aus der Formel ERot = 0,2 · m · r2 · ω2 berechnet werden. a)Bestimmen Sie die Rotationsenergie eines (als kugelförmig angenommenen) Neu­ tronensterns mit r = 15 km, T = 30 ms und m* = 1. (1 · 1036 kWh) b)Um welche Zeitspanne würde sich seine Rotationsperiode pro Tag verlängern, wenn er mit einer Leistung P ≈ 2 · 1031 W strahlt? (ca. 7 ns pro Tag) c)Wie lange könnte er diese Leistung durch seine Rotationsenergie decken? (etwa 6 · 103 a) 11Über welche Zeitspanne wird für einen Erdbeobachter ein kurzer elektromagnetischer Impuls verschmiert, der von einem (weit entfernten) kugelförmigen astronomischen Objekt mit dem Radius R = 30 km von dessen gesamter Oberfläche ausgesendet wird (Abb. 28.14)? (0,1 ms) 12Was würde man auf der Erde beobachten, wenn die Sonne plötzlich „ausgeschaltet“ wird? 28.7.3 Stellare Schwarze Löcher (Kollapsare) Die stellaren Schwarzen Löcher unterscheidet man u. a. von supermassereichen Schwarzen Löchern4 in den Zentren von Galaxien. Sterne mit Restmassen oberhalb von zwei bis drei Sonnenmassen können nach heutiger Kenntnis keinen stabilen Zustand erreichen. Sie stürzen immer weiter zusammen und werden schließlich so dicht, dass selbst Photonen der elektromagnetischen Strahlung sie nicht mehr verlassen können, sie werden unsichtbare Schwarze Löcher. Was letztendlich aus dem kollabierenden Stern wird, können wir nicht sagen, unsere Physik stößt hier an ihre Grenzen. Doch können wir Aussagen darüber machen, wie groß der sogenannte Schwarzschildradius RS ist, ab dem die Photonen ein Objekt der Masse M nicht mehr verlassen können (nach Karl Schwarzschild, Abb. 28.15). Wir gehen dabei davon aus, dass in diesem Fall die Fluchtgeschwindigkeit für die Photonen im Grenzfall die Lichtgeschwindigkeit c wird. Man erhält dann: lim v = lim 2 · G · v g →c g R→RS M 2·G ⇒ RS = 2 · M R c ⇒ RS ≈ 1,5 · 10–27 m · kg–1 · M Verblüffenderweise ergibt sich hier die „richtige“ Formel für RS, obwohl die relativistische Veränderung der Masse nicht berücksichtigt wurde. Darauf allerdings einzugehen, führte in diesem Rahmen viel zu weit. 4 Auf diese wird später eingegangen. Weiterhin müsste man unterscheiden zwischen rotierenden und nicht rotierenden Schwarzen Löchern. Abb. 28.14 E Zu Aufgabe 9 B A R