file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html Das menschliche Auge Das Auge ist für uns als "Augentiere" das wichtigste Sinnesorgan. Es vermittelt uns Bilder von unserer Umwelt, und es ist das Organ für unsere "Weltanschauung". 80% von allem was im Gedächtnis behalten wird, wird durch die Augen vermittelt. Das räumliche Sehen wird durch 2 Augen ermöglicht, die beide das gleiche Objekt etwas unterschiedlich sehen. 1. Aufbau des Auges Das menschliche Auge ist ein nahezu kugelförmiger Körper (Augapfel) von ca. 2,5 cm Durchmesser, der durch 3 Paare von Muskeln gehalten wird. (2 Muskelpaare sind senkrecht zueinander, 1 Muskelpaar schräg angeordnet) FOLIE: Die Folie zeigt den Blick auf ein Auge mit seinen Bauteilen Pupille, Iris, Lederhaut, Bindehaut und Ausgang der Tränendrüse sowie Augenbraue, Augenlid und Wimpern. Schauen wir uns ins Auge: Bauteile des Auges: * Augenbrauen: leiten den Scheiß von der Stirn nach der Seite ab * Augenlider halten zu grelles Licht vom Auge ab, schützen die Hornhaut, entfernen Staubteilchen mit Hilfe von Tränenflüssigkeit * Tränendrüse: produziert Tränenflüssigkeit * Augenwimpern: schützen das Auge und lösen das Schließen der Lider aus, wenn Fremdkörper auftreffen * Lederhaut: schützt das Auge und gibt ihm Form * Bindehaut: kleidet die Innenwand der Augenlider aus, verbindet Augapfel und Augenlider. Hier patroullieren zahlreiche Immunzellen, die Bakterien, Pilze und Viren abwehren. * Regenbogenhaut (Iris) regelt den Lichteinfall ins Auge * Pupille (Öffnung der Iris): ermöglicht und reguliert den Durchtritt von Licht ins Auge (Erweiterung bei Dunkelheit, Verengung bei Helligkeit) FOLIE: Das Auge wird von drei Häuten umgeben: von außen nach innen sind dies: a) Die weiße Augenhaut, die aus festem Bindegewebe besteht b) Sowie die Aderhaut, die besonders reich mit Blutgefäßen versorgt und an ihrer Außenseite mit dunklen Pigmenten versehen ist. Sie schirmt das Auge ab und ernährt es über die Blutgefäße. c) Die dritte, innerste Schicht ist die Netzhaut, der lichtaufnehmende Teil des Auges. In der Netzhaut befinden sich etwa 150 mio. Sehzellen, die über Nervenzellen mit dem Gehirn in Verbindung stehen. Der Sehnerv enthält etwa 1 Million Nervenfasern, die alle von den Sehzellen abgeleitet werden. Der lichtaufnehmende vordere Teil des Auges wird von außen nach innen von der Hornhaut, der vorderen file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html (1 von 4)26.02.2006 08:48:13 file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html Augenkammer, der Regenbogenhaut (die die Pupille freilässt) und der Linse gebildet. Die Linse selbst ist an zahlreichen Fasern an einem Ringmuskel aufgehängt. Ist der Augenmuskel entspannt, sind die Fasern straff und flachen die Linse ab; wird der Ringmuskel angespannt, werden die Aufhängefasern schlaff, und die Linse nimmt selbst eine rundere Form an. Der Innenraum des Auges zwischen Linse und Netzhaut wird vom Glaskörper, einer durchsichtigen gallertigen Flüssigkeit, ausgefüllt. Der Glaskörper ist absolut durchsichtig, besteht zu 98% aus Wasser und ist zellfrei. Gelber Fleck (Macula Lutea) ist die Stelle schärfsten Sehens. Er liegt in der Sehachse. Die Schichten der Netzhaut sind hier auf die Zapfenzellen beschränkt. Blinder Fleck: Die Austrittsstelle der Nervenfasern aus dem Augapfel wird als blinder Fleck bezeichnet, weil hier optische Empfänger fehlen. Der blinde Fleck ist bei Sehen mit einem Sehen leicht nachweisbar: Visiert man über einem mit ausgestrecktem Arm gehaltenen Bleistift einen Punkt in der Ferne an, so verschwindet die Bleistiftspitze sobald man den Arm in der waagrechten um etwa 12 Grad nach außen bewegt und taucht beim Weiterbewegen wiederum auf. In 1m Entfernung stellt der blinde Fleck einen Kreis von ca. 10cm Durchmesser dar. Er stört uns jedoch nicht, weil wir in der Regel mit beiden Augen sehen. 2. Der Sehvorgang Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Durch ihre Krümmung lenkt sie gemeinsam mit der Linse die einfallenden Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Dabei kann die Linse ihre Form verändern und sich so auf unterschiedliche Entfernungen einstellen. Ferneinstellung: Ciliarmuskel schlaff, Linsenbänder gespannt, sie zerren an der Linse und flachen sie ab. So werden nahe Gegenstände scharf auf die Netzhaut abgebildet. Naheinstellung: Ciliarmuskel kontrahiert, bildet Ring- Linsenbänder schlaff. Nahe Gegenstände scharf auf Netzhaut abgebildet. Zwischen Hornhaut und Linse bildet die Regenbogenhaut die Pupille. Sie entspricht der Blende bei der Kamera,d enn sie kann sich je nach Helligkeit erweitern oder verengen. ADAPTATION: Pupillenreflex dient der Anpassung an die jeweiligen Lichtverhältnisse. Erreicht viel Licht die Netzhaut- Iris schiebt sich ringförmig wie die Blende im Fotoapparat vor- Sehloch = Pupille wird kleiner, weniger Licht dringt ein, Abblendung der Randstrahlen, Steigerung der Tiefenschärfe. AKKOMODATION: Scharfeinstellung der Linse bei Fern- und Nahsehen. Linse bündelt Licht, Netzhaut, beim Fixieren genau auf den gelben Fleck) file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html (2 von 4)26.02.2006 08:48:13 file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html Im Hintergrund des Auges treffen die Lichtstrahlen auf die Netzhaut, von ihr führt der Sehnerv direkt zum Gehirn. 3. Farbensehen Unsere Wahrnehmung hängen nicht nur von den physikalischen Reizen aus der Umwelt ab, sondern von der Aufnahme im Sinnesorgan und der Verarbeitung im Gehirn. Jeder kennt das Phänomen, dass Farben von Kleidungsstücken, die im Kunstlicht gekauft worden sind, auf der Straße schon wieder ganz anders aussehen können. Außerdem ist es ein Unterschied, ob man Farben an einem nebelverhangenen trüben Tag oder im grellen Sonnenlicht betrachtet. Erklärung: Man findet im Auge zwei verschiedene Sehzelltypen, nämlich Zapfen, die für das Farbensehen zuständig sind, und Stäbchen, die das Hell-Dunkel-Sehen ermöglichen. Eine der Farbtheorien nimmt an, dass wir drei verschiedene Zapfentypen besitzen, die unabhängig voneinander verschiedene Wellenlängen wahrnehmen. Versuche an Tieren haben diese Theorie inzwischen bestätigt. Für die Schule von Bedeutung sind Störungen des Farbensinnes, weil sie bei manchen Schülern sicherlich vorkommen werden. Das gehäufte Auftreten im männlichen Geschlecht kommt daher, dass viele dieser Farbstörungen X-chromosomal-rezessiv vererbt werden. Männliche Individuen (XY), die ein X-Chromosom mit einer solchen fehlerhaften Anlage aufweisen, können den Defekt deshalb nicht durch eine gesunde Anlage ausgleichen. Im Unterricht spielt vor allem die Rot-Grün- Blindheit eine Rolle. Rot-Grün-Blinde haben Probleme mit den Farben Rot und Grün, bzw. können deren Mischfarben nicht gut auseinanderhalten. (Folie) Totale Farbenblindheit ist übrigens außerordentlich selten. Sie betrifft nur 0,01% der Bevölkerung. Da normales Farbsehen für einige Berufe unbedingt erforderlich ist (z.B.: Piloten, Textildesigner), gibt es eine Möglichkeit, Farbschwächen durch die sogenannten Ishahara-Tafeln zu prüfen. (siehe Folie) Auf diesen Tafeln sind durch verschieden große, farbige Kreise Buchstaben und Zahlen gebildet, diese sind wiederum von verschiedenen farbigen Kreisen umgeben. Menschen mit Störung im Farbensinn können diese Zahlen oder Buchstaben zum Teil nicht lesen, oder der Fachmann kann diese Person dann einer ganz bestimmten Gruppe einer Farbstörung zuordnen. Häufige Augenfehler: (Folie) Die häufigsten Augenfehler sind Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit. Bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel zu lang, das bild, das die Linse entwirft, liegt deshalb vor der Netzhaut. Bei der Weitsichtigkeit liegt ein zu kurzer Augapfel vor, deshalb file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html (3 von 4)26.02.2006 08:48:13 file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html entsteht das scharfe Bild hinter der Netzhaut. Anders ausgedrückt: Bei beiden Augenfehlern fällt ein unscharfes Bild auf die Netzhaut und wird als solches auch weitergeleitet. Durch Brillen oder Kontaktlinsen kann man diese Augenfehler beseitigen. Kurzsichtigkeit wird mit Zerstreuungslinsen (konkav geschliffen), Weitsichtigkeit durch Sammellinsen (konvex geschliffen) behoben. Alterssichtigkeit: Ab etwa dem 40. Lebensjahr können Alterssichtige in der Nähe nicht mehr richtig sehen. Ursache ist, dass die Elastizität der Linse verloren geht und sich bei der Naheinstellung nicht mehr stark genug wölbt. Astigmatismus (Stabsichtigkeit): Wie der deutsche Name sagt, werden bei diesem Augenfehler Punkte als Linie gesehen. Ursache ist eine Hornhautverkrümmung, die anlagebedingt oder verletzungsbedingt sein kann. Stabsichtigkeit kann man durch Brillengläser korrigieren, die einen speziellen zylindrischen Schliff besitzen. Da die Stabsichtigkeit bei der Korrektur eine genaue Orientierung des zylindrischen Glases erfordert, müssen Kontaktlinsenträger harte Linsen tragen. Bindehautentzündung: Die Bindehaut, die die Augenränder mit dem Auge verbindet, wird rot und schwillt an. Dies kann viele Ursachen haben, wie z.B.: allergische Reaktionen, Fremdkörper im Auge, allgemeine Entzündungen. Weitere: Gerstenkorn, Grauer Star, Grüner Star (Glaukom), Hornhautentzündung, Nachtblindheit, Netzhautablösung, Schielen. 4 file:///D|/Refs/_To%20Do/28_10_04/DasmenschlicheAuge.html (4 von 4)26.02.2006 08:48:13