Diagnostik im Dialog

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Ausgabe 25 • 7/2009
Diagnostik im Dialog
Newsletter der Roche Diagnostics GmbH
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mehr denn je stehen wir vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Informationen bewältigen zu müssen,
um sie gezielt nutzen zu können. Das gilt in besonderem Maße auch für die Medizin – heute und in
Zukunft noch mehr. Patientendaten werden dank der elektronischen Patientenakte „langlebiger“, da sie
leichter wieder findbar sind. Neue Methoden wie die Genomsequenzierung lassen Datenmengen sprunghaft
ansteigen und die fortschreitende Vernetzung medizinischer Einrichtungen erfordert die Integration der
Informationsflüsse.
Norbert Ziegler
Mit der Übernahme der deutschen Swisslab GmbH, einem führenden Anbieter von Labor-Informationssystemen, hat Roche das Engagement in den Bereichen Verarbeitung von Labordaten und Unterstützung
von Informationsflüssen in der in-vitro-Diagnostik weiter verstärkt. Das Roche Portfolio für IT- und
Workflowlösungen deckt jetzt die unterschiedlichen Anforderungen ab, die in der dezentralen Diagnostik,
in Routine- und Speziallabors unterschiedlicher Größe oder in Labornetzwerken notwendig sind.
Auf den Erhalt des Erfolgsrezepts von Swisslab – die Flexibilität des Produktes und die Kreativität der Mitarbeiter – legt Roche großen
Wert. Der Name „Swisslab“ und die Marken werden weiter bestehen, gleiches gilt für das Management, alle Mitarbeiter und den
Standort Berlin, der personell weiter ausgebaut wird.
Roche bietet Ihnen mit neuen IT- und Systemlösungen Unterstützung für Effizienzsteigerungen im Labor und mit neuen Parametern
und Testformaten die Chance, den medizinischen Stellenwert des Labors auszubauen. Die Deutschlandpremiere des cobasT 8000
modular analyzers, der erste gemeinsame Auftritt der IT-Lösungen von Roche und Swisslab, sowie die live-Demonstration des neuen
LightCyclerT MRSA Tests fanden große Resonanz bei unseren Kunden. Es waren dies nur einige Highlights der Roche Tage 2009, Mitte
Juni in Mannheim.
Lesen Sie mehr zu den Roche Tagen 2009 und zu vielfältigen anderen Themen auf den folgenden Seiten.
Herzliche Grüße
Ihr
Norbert Ziegler, Senior Vice President Customer Services Diagnostics, Germany
Inhalt
Rückblick Roche Tage 2009
•Lebendiges Forum von Fortbildung und Fortschritt ...................................................................................................................S. 2
•Die Hämostaseologie bleibt spannend ........................................................................................................................................S. 4
•CMV-Sreeening sollte in Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben sein ......................................................................................S. 5
Medizin
•Die Bedeutung von Vitamin D in der Onkologie . ......................................................................................................................S. 6
Prof. Dr. Jörg Spitz
Produkte & Services
•cobasT 8000 modular analyzer: Hochdurchsatz neu definiert ....................................................................................................S. 7
•Toxoplasmosediagnostik: Einem gefährlichen Parasiten auf der Spur ........................................................................................S. 9
•eLabDoc – wir haben zugehört . .................................................................................................................................................S.10
Kongresse & Veranstaltungen
•Osteoporoseprophylaxe – Labortests helfen . ...............................................................................................................................S.11
•Veranstaltungskalender Juli – Oktober 2009 ...............................................................................................................................S.12
Rückblick Roche Tage 2009
Lebendiges Forum von Fortbildung und Fortschritt
Mehr als 500 Teilnehmer aus Labor und Klinik – doppelt so viele wie bei der Premiere der Roche Tage
2008 – waren der Einladung zu den Roche Tagen 2009 nach Mannheim gefolgt. Etliche von ihnen
beteiligten sich vom 17. bis zum 20. Juni an allen drei Programmschwerpunkten, dem Symposium
„Diagnostik – von Heute bis Übermorgen“, dem Fachsymposium Gerinnung und dem Fachsymposium Infektiologie.
Ein Höhepunkt war die Deutschlandpremiere des neuen Hochdurchsatzsystems cobasT 8000 modular
analyzer, der unter dem Trommelwirbel einer japanischen Künstlergruppe enthüllt und von Geschäftsführer Jürgen Redmann vorgestellt wurde. Erste Ergebnisse aus der Evaluierung des Systems, das bis
zu 15 Millionen Analysen jährlich durchführen kann, referierte Heinz-Jürgen Roth vom Heidelberger
Labor Limbach.
2
Roche Tage 2009:
Es war viel los in
Mannheim
Als hochkarätiges Forum der Fortbildung und als eine willkommene Gelegenheit zum Gedankenaustausch über Erfahrungen aus dem eigenen beruflichen Alltag, wurden die Roche Tage für die Teilnehmer zu einem anregenden Erlebnis. Lebendige und teilweise kontroverse Diskussionen nach den
Fachvorträgen unterstrichen das Engagement der Besucher. Die wissenschaftliche Klasse der Referenten wurde vielfach gelobt.
Ein parallel zu den Roche Tagen veranstaltetes Mediengespräch widmete sich aus Anlass der seit 1. Juli
2009 geltenden Meldepflicht für MRSA-Infektionen der Gefahr durch resistente Krankenhauskeime
und wies auf die herausragende Bedeutung eines frühzeitigen Nachweises hin. Die schnelle und zuverlässige Diagnostik mit dem neuen Roche MRSA Test wurde den Fachbesuchern mehrfach live während
der Pausen demonstriert. Auch an den Informationsständen über gewebebasierte Krebsdiagnostik und
über Roche-Softwarelösungen für das moderne Labor war der Andrang beträchtlich
„Ist hier auch meine Chargenreservierung zu finden?“, fragte ein Laborleiter, als er anlässlich einer
Führung durch das Globale Logistikzentrum von der obersten Plattform des kühlschrankkalten Hochregallagers 42 Meter tief nach unten blickte. Wenig später wurde dem Kunden zwei Stockwerke tiefer
der Aufbewahrungsort für solche Chargen gezeigt. Von der Assay Produktion über eine Baustellenbesichtigung bis zum Blick hinter die Kulissen des Kundenservicezentrums, von der Teststreifenherstellung bis zur Personalentwicklung reichten die Themen der insgesamt 29 mittäglichen Führungen, die
von den Teilnehmern der Roche Tage auf großes Interesse stießen.
„Es war spannend, einmal wieder so weit über den Tellerrand schauen zu können“, so das Fazit
einer zufriedenen Teilnehmerin.
Ansprechpartner:
Mike Sander
Tel. 06 21 – 759 22 29
mike.sander
@roche.com
3
Die Hämostaseologie bleibt spannend
Zehn hochkarätige Vorträge standen auf der Agenda des Fachsymposiums Gerinnung, das vor rund
200 Interessierten aus Labor und Klinik im Rahmen der Roche Tage 2009 stattfand. Die Sitzung „Einfluss selektiver Antikoagulanzien auf die Behandlung und Diagnostik thromboembolischer Erkrankungen“ unter Leitung von Frau Professor Lindhoff-Last (Frankfurt) stieß auf besonders starkes Interesse. Denn für das Gerinnungslabor bedeuten die neuen Medikamente eine echte Herausforderung,
weil sie die Ergebnisse etablierter Teste verändern.
Großes Interesse am
Fachsymposium
Gerinnung bei den
Roche Tagen 2009:
Klinische Entscheidungen sind auf eine
kompetente Gerinnungsdiagnostik angewiesen
Professor Markwardt (Erfurt), einer der Pioniere der Erforschung direkter Inhibitoren von Gerinnungsenzymen, eröffnete diese Sitzung mit einer fesselnden Übersicht. Er zeigte auf, wie gerinnungshemmende Stoffe aus blutsaugenden Tieren Erkenntnisse über Struktur und Wirkung von spezifischen
Inhibitoren der Gerinnungsfaktoren Xa und IIa geliefert haben. Nicht zuletzt der Entdeckung dieser
Wirkstoffe also ist es zu verdanken, dass wir heute unterschiedliche Medikamente zur Steuerung der
Blutgerinnung haben, sei es in Form rekombinanter Proteine oder synthetischer, kleinmolekularer
Verbindungen.
Frau Professor Kemkes-Matthes (Gießen) stellte das umfangreiche Angebot und die unterschiedlichen
Wirkmechanismen neuer Substanzen und deren klinische Relevanz vor: Zur Zeit gibt es die drei
direkten Thrombininhibitoren Lepirudin, Argobatran und Dabigatran, den indirekten Xa-Inhibitor
Fondaparinux und den direkten Xa-Inhibitor Rivaroxaban. Dabigatran und Rivaroxaban sind neue
orale Antikoagulanzien, die jüngst für die postoperative Prophylaxe venöser Thromboembolien nach
Hüft- oder Knieersatzoperationen zugelassen worden sind.
Indirekte Xa-Inhibitoren wie Fondaparinux
dringen nicht in den Prothrombinasekomplex
aus Faktor Xa, Faktor Va, Calcium und Phosholipiden ein. Die Thrombinbildung wird somit
nicht direkt beeinflusst, weshalb aPTT und TPZ
(Quick) zum Monitoring ungeeignet sind, so die
Ausführungen von Frau Professor Lindhoff-Last
(Frankfurt). Dagegen dringen die direkten Xaund Thrombininhibitoren in den Prothrombinasekomplex ein und verringern dosisabhängig das
Ausmaß der Thrombinbildung. aPTT und TPZ
werden verlängert, das genaue Ausmaß ist auch
abhängig vom verwendeten Reagenz. Sie bilanzierte: „Alle Gerinnungsmethoden, die auf der Aktivität
von Thrombin und Faktor X beruhen, werden durch selektive Antikoagulanzien in verschiedenem
Ausmaß verfälscht“. Dies gilt für die Routine- als auch für Spezialtests. Diese Zusammenhänge –
welche Tests beeinflusst werden und in welchem Ausmaß – müssen dringend geklärt und bekannt
gemacht werden, damit Ergebnisse des Labors kompetent befundet werden können.
Die beiden anderen Sessions des Symposiums thematisierten unter Vorsitz von Professor Thomas
(Frankfurt) Spezialitäten der hämostaseologischen Labordiagnostik und unter Vorsitz von Privat­
dozent Spannagl (München) hämostaseologische Erfahrungen aus dem klinischen Alltag. Dabei
betonte Dr. Mondorf (Frankfurt) den Nutzen der Stratifizierung von Schwangeren hinsichtlich
ihres Thromboserisikos. Schwangerschaftsthrombosen mit manchmal tödlichen Lungen­embolien
sind noch immer eine relativ häufige und dramatische Erkrankung. Prädiktiven Wert zur Risikoab­
schätzung haben die Familienanamnese, das Alter, das Gewicht und Thrombophilieparameter. Bei
einer Faktor V-Leiden-Mutation etwa treten thromboembolische Komplikationen achtmal häufiger
auf. Ein rechtzeitig erkanntes Risiko kann durch die Gabe von niedermolekularem Heparin über die
gesamte Schwangerschaftsdauer hinweg signifikant gesenkt werden. So die Erkenntnisse aus der prospektive Studie EThIG (Effektivität von Thromboseprophylaxe als Intervention in der Gravidität), an
der 55 deutsche Zentren mitgewirkt haben. Das Problem: Niedermolekulare Heparine haben bisher
keine Zulassung für Risikoschwangerschaften. Deshalb muss der Arzt die Schwangeren ausführlich
über diese sog. „off-label-Behandlung“ informieren. Ein weiteres Ergebnis der EthIG-Studie: Auch die
Zahl an Fehlgeburten und Gestosen verringerte sich unter Heparintherapie deutlich. So erlitten nur
fünf von 290 Frauen, die in ihrer Vorgeschichte Fehlgeburten hatten eine erneute Fehlgeburt.
4
Ansprechpartner:
Dr. Stephan
Schneider-Hirsch
06 21 – 759 63 53
[email protected]
CMV-Screening sollte in Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben sein
Das Fachsymposium Infektiologie bei den Roche Tagen 2009 trug den Titel „Diagnostik und Therapie persistierender Virusinfektionen“. Schirrmherr war auch dieses Jahr Herr Prof. Dr. Dr. hc Pfister,
Köln. Die erste Session widmete sich den Infektionen in der Schwangerschaft. Hier referierte auch
Professor Hamprecht (Tübingen) über Infektionen mit dem Cytomegalie-Virus. Ein Überblick über
geplante Änderungen der Mutterschaftsrichtlinien von Frau Professor Modrow (Regensburg) rundete
die Session ab. Dabei wurde deutlich, dass der geltende Mutter­schutz besonders der Bedrohung von
Schwangeren und ihren Kindern durch das Cytomegalievirus (CMV) nicht mehr gerecht wird.
Fachsymposium
Infektiologie bei den
Roche Tagen 2009:
Die Session „Infektionen in der Schwangerschaft“ betont den
medizinischen Wert
einer frühzeitigen
CMV-Diagnostik.
„Eine CMV-Infektion ist die absolut führende angeborene Kindererkrankung“, betonte Professor
Hamprecht. Er zitierte eine aktuelle amerikanische Metaanalyse, wonach in den USA jährlich 28 000
kongenitale CMV-Infektionen auftreten, mit rund 200 Todesfällen und 5 500 langzeitbehinderten
Kindern. Die Kinder leiden an Gehörverlust, Sehstörungen und mentaler Retardierung. Die jährlichen
Behandlungskosten sind mit 1,9 Milliarden
US-Dollar so hoch, dass die US-Behörden der
Entwicklung eines CMV-Impfstoffs höchste
Priorität eingeräumt haben. Übertragen auf
Deutschland entsprechen die US-Zahlen einer
Inzidenzrate von 0,5 Prozent mit etwa 370
symptomatisch infizierten Neugeborenen. Eine
prospektive Studie in Tübingen, so Hamprecht,
erforscht derzeit die deutsche CMV-Inzidenz, indem sie den maternalen Serostatus bei
Geburt und die Transmission auf das Neugeborene untersucht. Eine vorläufige Auswertung
von 1 600 Proben zeigt eine mütterliche CMVPrävalenz von rund 50 Prozent. Gefährdet seien
besonders Frauen, die häufig mit Kindern zu
tun haben, wie etwa Erzieherinnen in Kindergärten. Denn über Speichel und Urin scheiden
kongenital infizierte Kinder – die zu 90 Prozent
asymptomatisch sind – bis zu fünf Jahre lang
hohe Virusraten aus.
Für die Diagnostik sei CMV ein „dankbares Virus“, betonte Professor Hamprecht, denn es läßt sich
auf vielerlei Art gewinnen und bestimmen. „In der Serologie von Schwangeren sollte eine Stufendiagnostik zur Pflicht werden“. Denn der einfache Nachweis von IgM-Antikörpern erbringt häufig
falsch positive Befunde, wenn nicht Tests auf die CMV IgG-Avidität und die CMV gB-Reaktivität
nachgeschaltet werden. Auch die quantitative PCR spielt vor allem für Fruchtwasseruntersuchungen
eine wichtige Rolle.
Wie wertvoll eine rechtzeitige CMV-Diagostik sein kann, schilderte Hamprecht am Beispiel einer
33-jährigen Schwangeren, die mit unspezifischem Fieber zum Gynäkologen kam. Serologisch ließ
sich eine CMV-Primärinfektion nachweisen, die PCR zeigte drei Millionen Kopien/ml Fruchtwasser,
„eine exorbitant hohe Viruslast, bei der man mit einem schwer behinderten Kind rechnen muss.“
Ein Schwangerschaftsabbruch kam für die Frau jedoch nicht in Frage. Sie wurde deshalb mit Hyper­
immunglobulinen behandelt und brachte ein gesundes, asymptomatisch infiziertes Kind zur Welt,
das bis heute keinerlei klinische Auffälligkeiten zeigt. Das sei auch ein Beleg für den Nutzen der „off
label“-Behandlung mit CMV-Hyperimmunglobulinen, die den „jahrzehntelangen therapeutischen
Nihilismus“ auf diesem Gebiet abgelöst habe.
Angesichts dieser diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sei es schwer zu akzeptieren, dass
derzeit weder das Mutterschutzgesetz noch die vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen
erlassenen Mutterschaftsrichtlinien die Früherkennung von CMV-Infektionen bei Vorsorgeuntersuchungen vorschrieben.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Aribert Stief
06 21 – 759 30 46
aribert.stief
@roche.com
5
Medizin
Die Bedeutung von Vitamin D in der Onkologie
Prof. Dr. Jörg Spitz, Gesellschaft für medizinische Information und Prävention, Schlangenbad
Vitamin D gilt heute als Steroidhormon und nicht länger als Vitamin. Es kann durch Kooperation von
Haut und Leber unter dem Einfluss von UV-Licht aus Cholesterol im Körper selbständig synthetisiert
werden. Nahezu alle Körperzellen verfügen über Rezeptoren für Vitamin D. Es ist an der Regulation
zahlreicher intrazellulärer Prozesse wie z.B. der Steuerung von mehr als 200 Genen beteiligt. Seine
Wirkung ist somit nicht wie früher vermutet auf den Knochenstoffwechsel limitiert.
Studien lassen eine protektive Eigenschaft von Vitamin D gegen die Entstehung maligner Tumore
vermuten 1,2). Danach bewirkt Vitamin D
•die Unterdrückung des Tumorwachstums
•die Abschwächung der Signale zur Metastasierung
•die gesteigerte Veranlassung des Zelltodes
•die Differenzierung der Zellen in Richtung Gutartigkeit sowie
•die Reduzierung der Gefäßneubildung durch die Tumoren
Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg und dem Universitätsklinikum Eppendorf veröffentlichten 2008 eine retrospektive Studie, in der der Zusammenhang von Vitamin
D mit Brustkrebs untersucht wurde. Das Mammakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor und die
zweithäufigste Todesursache bei Frauen. Abbas et al. bestimmten bei 1 394 postmenopausalen Brustkrebspatientinnen und einem passenden Kontrollkollektiv gesunder Frauen den Spiegel von 25-Hydroxivitamin D 3). 25(OH)D ist der Marker für den Gesamtstatus von Vitamin D. Das Ergebnis war eindeutig: Frauen mit einer sehr niedrigen 25(OH)D-Konzentration im Blut (< 30 nmol / l, entsprechend
< 12 ng/ml) haben ein signifikant höheres Brustkrebsrisiko im Vergleich zu Frauen mit einen Blutspiegel von > 75 nmol / l (> 30 ng / ml). Die Einteilung des Gesamtkollektivs in einzelne Untergruppen
abhängig vom 25(OH)D-Spiegel, zeigt eine klare inverse Beziehung zwischen Brustkrebsrisiko und
Vitamin D-Status (siehe Abbildung). Der protektive Effekt von Vitamin D war am stärksten ausgeprägt
bei Frauen, die noch nie Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden eingenommen hatten.
2007 bereits war aus dem Heidelberger Krebsforschungszentrum eine Studie erschienen, die
0,8
auf Basis eines validierten Fragebogens einen
0,6
möglichen Zusammenhang zwischen der Nah0,4
rungsaufnahme von Vitamin D / Calcium und
Brustkrebs
untersucht hat 5). Das Studienkol0,2
lektiv bildeten 278 prämenopausale Brustkrebs0,0
­patientinnen und 666 Kontrollpersonen. Auch
hier zeigte sich die inverse Abhängigkeit zwischen der Vitamin D-Aufnahme und dem Auftreten von Mammakarzinomen. Wenn die Vitamin D-Zufuhr oberhalb der derzeit empfohlenen Tagesdosis von 5µg (entsprechend 200 IE) liegt, ist das Brustkrebsrisiko signifikant niedriger als bei einer
Tagesdosis von < 2µg. Dagegen ließ sich kein Zusammenhang zwischen der Calciumzufuhr bzw. der
Relation Vitamin D / Calcium und einem Brustkrebsrisiko finden.
1,0
Relatives Risiko der Entwicklung eines
Brusttumors bei postmenopausalen
Frauen in Abhängigkeit vom Vitamin DGehalt im Blut (modifiziert nach 3, 4) )
Garland et al. bestätigen diese Erkenntnisse 6). Über eine Literaturrecherche wurden zwei Studien
mit insgesamt 880 Brustkrebspatientinnen und einem Kontrollkollektiv von 903 gesunden Frauen
ausgewertet. Bei allen Frauen war der Serumspiegel von 25(OH)D bekannt. Bei Vitamin D-Konzentrationen von ca. 52 ng/ml lag das Brustkrebsrisiko um 50 % niedriger als bei einem Blutspiegel von
< 13ng/ml 25(OH)D. Die Autoren empfehlen eine Vitamin D-Zufuhr von mindestens 2000 IU/Tag,
um zu geringe Blutwerte auf ca. 50 ng / ml anzuheben.
Höhere Blutspiegel von Vitamin D scheinen auch vor Darmkrebs zu schützen. Bösartige Tumore
des Darms sind die zweithäufigste Tumorart bei Frauen und Männern. Freedmann et al. haben in
ihrer prospektiven Untersuchung bei fast 17 000 Personen ohne Krebsdiagnose die Serumspiegel von
6
Vitamin D, ein
Steroidhormon mit
hohem Potential für
unsere Gesundheit
25(OH)D bestimmt 7). In einem 6-Jahres follow-up registrierten sie insgesamt 563 Todesfälle durch
bösartige Tumore, davon 28 kolorektale Karzinome. Während sich kein eindeutiger Zusammenhang
zwischen Vitamin D-Spiegeln und der gesamtem Tumorsterblichkeit feststellen ließ, waren 25(OH)
D-Spiegel von mindestens 80 nmol / l (32 ng/ml) mit einer Risikoreduktion von 72 % für das Versterben an kolorektalem Karziniom verbunden.
Die Untersuchung von Wu et al. weist in die gleiche Richtung 8). Die inverse Assoziation zwischen der
25(OH)D-Konzentration und allen kolorektalen Karzinomen war nicht, dagegen die zwischen der
25(OH)D-Konzentration und auf das Colon beschränkte Tumore statistisch signifikant. Auch hier
war die Zahl mit 179 Darmkrebspatienten gering, sodass weitere Studien notwendig sind, um eine
protektive Wirkung von Vitamin D bei Darmkrebs eindeutig zu belegen.
Für eine Vielzahl weiterer Karzinome und Leukämien sind entsprechende Studien angelaufen.
Zusammengenommen weisen die verschiedenen Studienergebnisse darauf hin, dass Vitamin D seine
Zellschutzwirkung erst bei einem Blutspiegel von ca. 30-50 ng/ml (gemessen als 25-OH-Vitamin D)
voll entfalten kann. Dies ist deutlich höher als bis vor kurzem angenommen.
Vitamin D-Mangel wird mit dem erhöhten Risiko für verschiedene chronische Krankheiten in Zusammenhang gebracht (s. Tabelle). Die Versorgungslage mit Vitamin D ist allerdings weltweit außerordentlich schlecht, z.B. sind in Deutschland 70-90 % der Bevölkerung mangelversorgt! Der heutige
Lebensstil bewirkt, dass wir immer weniger einer ausreichenden Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind
bzw. auch ausgesetzt sein wollen, wenn man z.B. an den Einsatz von Lichtschutzfaktoren in der Kosmetikbranche denkt. Um einen protektiven Spiegel zu erreichen, muss Vitamin D daher oft als Nahrungsergänzung zugeführt werden.
Als Entscheidungsbasis für eigene Ergänzungsmaßnahmen sollte jeder seinen Vitamin D Spiegel im
Blut kennen. Nach einigen Monaten empfiehlt sich eine Überprüfung evtl. eingeleiteter Maßnahmen
auf ihre Effizienz.
Ein Vitamin D-Mangel wird heute mit folgenden gesundheitlichen Aspekten in
Zusammenhang gebracht 4)
Bluthochdruck
Knochen- und Muskelschwund
Diverse Krebsarten
Autoimmunerkrankungen (z. B. M. Crohn, Rheuma)
Ausbreitung von Metastasen
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Diabetes Typ I und II
Pflegebedürftigkeit im Alter
Erkältungen (virale Infekte)
Nervenkrankheiten
Literatur:
1)Holt et al. 2002: Cancer epidemiology, biomarkers and
prevention, 11(1), 113-119
2)van den Bemd et al. 2002: Current drug targets, 3(2),
85-94
3)Abbas et al. 2008: Carcinogenesis, 29 (1), 93-99
4)Spitz 2009: „Vitamin D“, ISBN 978-3-00-027740-5, 248
Seiten
5)Abbas et al. 2007: Nutrition and Cancer, 59 (1), 54-61
6)Garland et al. 2007: Journal of Steoid Biochemistry &
Molecular Biology , 103, 707-711
7)Freedmann et al. 2007: Journal of the National Cancer
Institute, 2007, 99(21), 1594-1602
8)Wu et al. 2007: Journal of the National Cancer Institute, 2007, 99(14), 1120-1129:
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Aribert Stief
06 21 – 759 30 46
aribert.stief
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Produkte und Services
cobasT 8000 modular analyzer: Hochdurchsatz neu definiert
In eine neue Dimension der Laboreffizienz am Serumarbeitsplatz stößt Roche Diagnostics mit dem
cobasT 8000 System vor. Schnell, einfach zu bedienen und leicht den individuellen Laboranforderungen
anzupassen, wird diese modulare Systemplattform großen Laboren mit einem jährlichen Durchsatz
von zwei bis zwölf Millionen Tests entscheidend dabei helfen, im schärfer werdenden Wettbewerb zu
bestehen. Dementsprechend groß war das Kundeninteresse bei der Deutschlandpremiere des Systems
anlässlich der Roche Tage in Mannheim.
cobasT 8000 ist der
jüngste Spross der
Systemfamilie „cobasT
modular platform“
7
Der cobasT 8000 Analyzer bedient sich der gleichen bewährten Konzepte wie seine erfolgreichen
Geschwister aus der Systemfamile cobasT modular platform: MODULAR ANALYTICS, cobasT 6000
und cobasT 4000. Weiterentwicklungen und Neukombinationen haben jedoch das Ausmaß der Modularität, der Geschwindigkeit, der Probendynamik sowie des Workflow- und Qualitätsmanagements
beträchtlich erweitert.
Das neue Modul cobas c 701 für die klinische Chemie kann in 70 Reagenzkanälen bis zu 2 000 Tests
pro Stunde abarbeiten. Den hohen Durchsatz ermöglichen u.a. zwei gegeneinander versetzte Nadeln,
die die Proben in einem Takt von nur 1,8 Sekunden pipettieren. cobas c 701 lässt sich mit cobas c 502,
der zweiten Generation eines kleineren klinisch chemischen Moduls für bis zu 600 Tests pro Stunde
und 60 Reagenzkanälen kombinieren. Zusätzlich steht eine ISE-Einheit für 900 bzw. 1 800 Tests pro
Stunde zur Verfügung.
Beide Modulvarianten haben ein jeweils angepasstes Kasettenkonzept. Größere Kassetten, die auf einen
hohen Durchsatz ausgelegt sind, steigern die Effizienz auf dem cobas c 701 Modul, Kassetten für
den mittleren Durchsatz oder für Spezialparameter optimieren den Verbrauch auf dem cobas c 502
Modul. Das ermöglicht die wirtschaftliche Analyse verschieden durchsatzstarker Parameter in einem
Durchgang. Das gesamte Spektrum der bisherigen klinisch chemischen Parameter von Roche steht
mit Einführung der jeweiligen Module zur Verfügung.
Die klinisch chemischen Systeme lassen sich mit mehreren cobas e 602 Modulen für die Immunologie
(je 25 Kanäle) verbinden. Die kombinatorische Vielfalt der cobasT 8000 Plattform ermöglicht jedem
großen Labor, seinen Bedarf optimal abzudecken.
Kennzeichnend für das cobasT 8000 System ist eine völlig neue Dynamik der Probenführung: Die Core
Unit vereinigt Probeneingang und -ausgang zum einfachen Be- und Entladen der Proben. Zwischen
den Transportschienen sind Querverbindungen angelegt, sogenannte Probenpuffer (Module Sample
Buffer). Das ermöglicht nicht nur kürzere Wege innerhalb des Systems, sondern auch eine höhere
Kapazität durch das Zwischenlagern von Proben, das Vorhalten von Qualitätskontrollen onboard
sowie das direkte Einschleusen von Proben in das jeweilige Modul. Insgesamt werden dadurch eine
schnellere Probenverteilung und kürzere Turn-around-Zeiten erzielt.
Eine besondere Innovation weist das cobasT 8000 System in seiner Informationstechnologie auf:
Datenmanager und Gerätemanager sind softwaremäßig entkoppelt, der Datenmanager kann örtlich
unabhängig die Funktion einer zentralen Leitstelle übernehmen. Damit können zukünftig bis zu drei
cobasT 8000 Systeme personaleffizient überwacht werden.
Der cobasT 8000 Analyzer wird im Herbst 2009 als jüngster Spross der langjährigen Partnerschaft
zwischen Roche Diagnostics und Hitachi eingeführt. Wie bei seinen älteren Geschwistern dem cobasT
6000 und dem cobasT 4000 System können Sie auf seine Zuverlässigkeit vertrauen.
Mit Einführung des Hochdurchsatzanalyzers ist die Systemfamilie „cobasT modular platform“ komplett. Innerhalb dieser Systemfamilie wird mit gleichen Reagenzien, einem identischen Reagenzkonzept
und einheitlicher Bedieneroberfläche gearbeitet. Dies unterstützt die marktseitig zu beobachtende,
zunehmende Vernetzung von Laboren. Denn gleiche Reagenzien bedeuten Ergebnisvergleichbarkeit
von Labor zu Labor, einheitliche Reagenzkonzepte und Bedienung vereinfachen entscheidend die
Logistik innerhalb eines Netzwerkes.
8
Ihre Ansprechpartnerin:
Wienhilde Pruin
06 21 – 759 39 87
wienhilde.pruin
@roche.com
Toxoplasmosediagnostik: Einem gefährlichen Parasiten auf
der Spur
Lebensmittel können krank machende Parasiten übertragen, z.B. die Toxoplasmose, deren Erreger
winzige Parasiten (Toxoplasma gondii) sind. Die Infektion verläuft zwar oft beschwerdefrei oder mit
nur leichten grippeähnlichen Symptomen, immungeschwächten Patienten jedoch wird der Parasit
gefährlich. Es können große Entzündungsherde z.B. im Gehirn entstehen. Das größte Risiko besteht
für ungeborene Kinder, die durch eine Erstinfektion der Mutter mit Toxoplasmose schwere Missbildungen erleiden können. Hirn- und Augenschäden, bis hin zur Ausprägung eines Wasserkopfes sind
möglich. Ca. 2 000 Fälle werden jedes Jahr registriert. Hauptinfektionsquelle ist der Konsum von Eiern
sowie ungenügend gebratenem Schweine- und Schaffleisch. Von direktem Kontakt mit Katzenkot bzw.
damit kontaminierter Erde oder Lebensmitteln geht ebenfalls Gefahr aus.
ElecsysT Toxo IgG und
ElecsysT Toxo IgM – ein
wichtiger Fortschritt
für die Toxoplasmosediagnostik
Gewissheit schafft eine Blutuntersuchung, denn ohne Laboranalyse kann die Infektion mit Toxoplasma
gondii nicht erkannt werden. Wegen der Gefahr schwerer Missbildungen des Embryos sollte sich jede
Schwangere auch ohne Beschwerden im ersten Trimenon auf Toxo IgG testen lassen, die Kosten von
ca. 10 – 15 € sind selbst zu tragen. Bei negativem Befund wird eine Wiederholung in der 18. und 28.
SSW empfohlen (Enders G., Gynäkologie und Geburtshilfe, Nr. 1, 2006). Bei rechtzeitiger Diagnose
besteht für Mutter und Embryo kaum eine Gefahr, denn die Infektion wird mit Antibiotika erfolgreich
behandelt.
Toxoplasma gondii
Mit den Immunoassays ElecsysT Toxo IgG und IgM können Antikörper gegen den Parasiten vollauto­
matisch und schnell bestimmt werden. Die Nachweise von Anti-Toxo-IgM bzw. spezifischen AntiToxo-IgG Antikörpern basieren auf speziellen Testverfahren (dem µ-Capture Testprinzip bzw. dem
doppelten Ag-Sandwich-Test) mit selektierten, aufbereiteten, rekombinanten Antigenen.
Sensitivität und Spezifität wurden durch die Vermessung von über 2 500 Serum- und Plasma-Proben
aus diversen Patientenkollektiven sowie aus Serokonversionspanels bewertet. Die Roche Tests wurden
mit ADVIA CentaurT Toxo IgG und ADVIA CentaurT Toxo IgM (Siemens Healthcare Diagnostics)
verglichen. Abweichende Proben wurden mit beiden Methoden wiederholt und zusätzlich mit dem
AxSymT Toxo IgG Assay der Firma Abbott getestet. Proben mit positivem Toxo IgM Ergebnis wurden
außerdem mit einem Anti-Toxo-IgG Aviditätstest untersucht (van Helden et al., 2008 – das Poster
kann bei der Ansprechpartnerin angefordert werden)
Ergebnisse: Die Sensitivität des ElecsysT Toxo IgG sowie des ElecsysT Toxo IgM liegt bei 100 %, die
Spezifität beträgt 99,91 % bzw. 99,11 %. Die Tests können positive und negative Probenkollektive
ausgezeichnet unterscheiden. Dies garantiert einerseits den frühen Nachweis und die Therapie der
Infektion und reduziert andererseits Bestätigungs- und Wiederholungstestungen. ElecsysT Toxo IgM
zeigt verglichen mit anderen Methoden eine geringere Reaktivität gegen persistierende Toxo IgM Antikörper, die eine frische Infektion vortäuschen, diagnostisch aber ohne Relevanz sind. Somit wird eine
unnötige Beunruhigung der Schwangeren vermieden.
9
Hoch empfindliche IgG Assays wie z.B. ElecsysT Toxo IgG sind öfter positiv als Referenzmethoden mit
niedrigerer Sensitivität. Um solche Diskrepanzen hinsichtlich ihrer klinischen Relevanz auflösen zu
können, wurde der sog. Neutralisationstest als hausinterner Test entwickelt. Dabei wird ElecsysT Toxo
IgG mit und ohne Zugabe einer löslichen Membranfraktion von Toxoplasma gondii durchgeführt, um
spezifische Antikörper zu erfassen und zu neutralisieren. Zum Ausschluss unspezifischer Neutralisationen wurde Membranextrakt von T. gondii in identischen Konzentrationen auch zu anderen Assays
(z.B. Anti-HCV, anti-HBs) hinzugefügt. (Liesenfeld et. al, 2008 – das Poster kann bei der Ansprechpartnerin angefordert werden)
Ergebnisse: In mehr als 400 charakterisierten Seren reduzierte der Neutralisationstest erfolgreich
niedrige ( 3 IU/ml) und hohe ( 650 IU/ml) IgG-Werte. Mit ElecsysT Toxo IgG werden somit auch
geringe Antikörperkonzentrationen richtig erkannt, was bei verschiedenen klinischen Fragestellungen
wichtig ist.
Fazit: Die Evaluierung der neuen ElecsysT Tests zeigte exzellente Ergebnisse im Vergleich mit eta-
blierten Methoden. ElecsysT Toxo IgG und IgM haben sich als sehr zuverlässige Tests in der Diagnostik
von Toxoplasma-Infektionen erwiesen. Mit dem zusätzlichen Vorteil einer hohen Durchsatzrate auf
einem vollautomatisierten System werden sie neue Standards in der Infektionsdiagnostik setzen.
e-LabDoc – wir haben zugehört
Ihre Ansprechpartnerin:
Anne von der Beek
06 21 – 759 49 77
Anne.von_der_beek
@roche.com
Neuer Online-Service
für unsere Kunden
e-LabDoc heißt die neue Internet-Lösung von Roche Diagnostics. Wichtige Produktdokumente wie
z.B. Packungsbeilagen, Arbeitsvorschriften und Sicherheitsdatenblätter sind für Sie zukünftig von
einer zentralen Stelle aus rund um die Uhr online verfügbar.
Zusätzlich unterstützt e-LabDoc die Umsetzung des Qualitätsmanagement-Systems,
das die neue RiliBÄK von den Labors fordert. Sie können alle notwendigen Dokumente für die im Labor eingesetzten Roche
Produkte in der aktuellen Version als Paket
herunterladen.
Unser oberstes Ziel war, dieses Serviceprogramm vom Inhalt und Aufbau her genau
auf die Anforderungen unserer Kunden
zuzuschneiden. Dazu haben wir Ihre Wünsche und Anregungen aus vielen persönlichen Gesprächen aufgenommen und direkt
in die Entwicklung einfließen lassen. Das
Resultat ist ein Internet-Portal, das einfach
und komfortabel zu bedienen ist und trotz
des großen Dokumentenbestandes schnelle
Suchergebnisse liefert.
Neben einem öffentlichen, für alle zugänglichen Bereich, bietet e-LabDoc einen persönlichen Bereich mit zusätzlichen Services
– exklusiv für unsere Kunden. Dazu gehören
z.B. der Sammeldownload von Dokumenten,
die Einschränkung der Suchergebnisse auf
die im Labor eingesetzten Produkte und eine
Stichwortsuche.
e-LabDoc wird im zweiten Halbjahr 2009 eingeführt. Wir werden Sie dann ausführlich über Zugriffsmöglichkeiten und inhaltliche Details informieren.
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Ihr Ansprechpartner:
Ferdinand Hampel
06 21 – 759 97 82
ferdinand.hampel
@roche.com
Kongresse und Veranstaltungen
Osteoporoseprophylaxe – Labortests helfen
Mit fast 1,4 Mrd. € pro Jahr (GKV 2002) belastet die Behandlung der Osteoporose das deutsche Gesundheitssystem. Helfen Hormonbestimmungen bei der Risikostratifizierung sowie bei der Therapiesteuerung einer Osteoporose? Diese Frage war Thema des Satellitensymposiums von Roche Diagnostics
beim Osteologie Kongress 2009 in Frankfurt. Die Antwort lautet eindeutig „ja“ und bezieht sich auf
das Vitamin D und das Hormon Östradiol.
Experten informieren
über neue Erkenntnisse
zur Rolle von Vitamin D
und Östradiol für
gesunde Knochen
Schuld am hohen postmenopausalen Osteoporoserisiko sind zum einen die physiologisch niedrigen
Östradiolwerte in dieser Lebensphase. Schaut man genauer hin, wie z.B. im Rahmen der Bochumer
Postmenopausen-Studie, wird zusätzlich in ca. 50 % der Fälle ein Vitamin D-Spiegel (gemessen als
25-Hydroxy-Vitamin D) von unter 20 ng/ml nachgewiesen.
Und das ist eindeutig zu niedrig, sagte Prof.
Pfeilschifter, Chefarzt am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen und Vorstandsmitglied der
Deutschen Gesellschaft für Osteologie. Der Dachverband Osteologie sieht in seinem Leitlinienentwurf 2009 Vitamin D-Spiegel von über 20 ng/ml
vor. Vitamin D beeinflusst unter anderem positiv die Muskelkraft, das Gleichgewicht und den
Calciumeinbau in die Knochen. Menschen mit
niedrigen Vitamin D-Werten stürzen gehäuft und
haben gleichzeitig ein erhöhtes Frakturrisiko.
Vielleicht wird der Zielwert sogar auf 30 ng/ml angehoben, es gibt Anhaltspunkte dafür, dass dadurch
die neuromuskuläre Koordination weiter verbessert werden kann.
Osteoporosegefährdete Frauen profitieren von der Bestimmung ihres Vitamin D-Spiegels mit einem
geeigneten Testsystem (z.B. ElecsysT 25-OH-Vitamin D3), denn die Prophylaxe ist einfach. Orale
Zufuhr von täglich 1 000 Einheiten Vitamin D lautet die aktuelle Empfehlung der Fachgesellschaft.
Ob der Zielwert damit erreicht wird, zeigt sich nach circa drei Monaten.
Östradiol hemmt unter anderem die Knochen abbauenden Osteoklasten, daraus resultiert seine
knochenschützende Wirkung. Die Postmenopause ist daher poten­ziell mit einem Osteoporoserisiko verknüpft. Prof. Hadji, Leiter des Schwerpunktes Gynäkologische Endokrinologie, Reproduktionsmedizin und Osteologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, zeigte Studienergebnisse, wonach aber auch bei sehr niedrigen Östradiol-Konzentrationen unterschiedliche Risikogruppen identifiziert werden können. Gemäß der OFELY-Studie stieg das relative
Risiko für Schenkelhalsfrakturen von Faktor 1,1 bei Östradiolspiegeln von 15-18 pg/ml signifikant auf den Faktor 2,3 bei Östradiolkonzentration von < 11 pg/ml. Der Study of Osteoporotic
Fractures zufolge war das Risiko für eine Lendenwirbelsäulen-Fraktur bei Frauen, die noch Östradiolwerte von 7-9 pg/ml produzieren konnten (etwa im Fettgewebe) nur halb so hoch wie bei Werten
unter 5 pg/ml. Es ist vorstellbar, dass sich bereits über die Verabreichung von Minidosen Östradiöl die
Osteoporoseinzidenz entscheidend verringern lässt. Um solch niedrige Werte aber überhaupt verlässlich messen zu können, eignet sich vor allem der ElecsysT Estradiol Test – dank seiner Nachweisgrenze
von 5 pg/ml und seiner Standardisierung an der Referenzmethode Massenspektronomie.
Dr. Lahner, Oberarzt an der Klinik für Endokrinologie der Universitätsklinik Essen, stellte Erkenntnisse zum Knochenstoffwechsel bei Männern vor, bei denen die Osteoporoseinzidenz mit dem Alter
ebenfalls steigt. Verantwortlich dafür ist nicht die Abnahme des Testosterons sondern die unterschiedliche Aktivität des Enzyms Aromatase, das besonders im Fettgewebe Testosteron in das knochenschützende Östradiol umwandelt. Demnach beruht auch bei Männern die Osteoporose auf einen Östrogenmangel und auch besonders gefährdete Männer könnten von der Bestimmung ihres Östradiolspiegels
profitieren.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Aribert Stief
06 21 – 759 30 46
aribert.stief
@roche.com
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Kundenveranstaltungen von Roche Diagnostics
Juli - Oktober 2009
Datum
Ort
Laborforum 2009
03. September
Hamburg
10. September
Dortmund
14. Oktober
Stuttgart
28. Oktober
München
MTA – Intensivkurs Hämostaseologie
17.-18. September
Mannheim
Veranstaltungen verschiedener Organisationen
Juli - Oktober 2009
Datum
Ort
Gesellschaft für Laborberatung GmbH (DELAB): Fachtagung für Laborärzte
(www.delab-net.de)
04.-05. September
Mainz
Herbsttagung des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte e.V. (www.bdlev.de)
17.-21. September
Berlin
Biersdorfer Gespräche (www.biersdorfer-krankenhausgespraeche.de)
09.-11. September
Biersdorf am See
Akademisches Laborleitertreffen Nordrhein-Westfalen
23.-24. Oktober
Bochum
Ihre Ansprechpartnerin:
Ute Reimann
06 21 – 7 59 40 78
ute.reimann
@roche.com
Ausgewählte Kongresse und Messen
Juli - Oktober 2009
Datum
Ort
Roche
Ausstellungsstand
Roche
Satellitensymposium
4th International Congress Sepsis and Multiorgan
Dysfunktion der Deutschen Sepsisgesellschaft
09.-12. September
Weimar
Septifast Test
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Angiologie
13.-16. September
Berlin
CoaguCheckT XS,
cobas h 232 System
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)
15.-18. September
Rostock
Blood Screening
Jahrestagung der Deutschen STD-Gesellschaft
17.-19. September
Bochum
CT- und HPV-Teste
Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesiologie
und Intensivmedizin
17.-19. September
Berlin
Molekulare Mikrobiologie
61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
20.-23. September
Göttingen
Molekulare Mikrobiologie
Biotechnica
06.-08. Oktober
Hannover
Systemlösungen und
Reagenzien für die Life Science
Forschung
6. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Klinische
Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)
07.-10. Oktober
Leipzig
Breites Spektrum der
Labor-diagnostik
„Biomarker zur Therapieauswahl und / oder
Steuerung“
32. Morphologie Histologie Tage
09.-10. Oktober
Kassel
Färbeautomaten
- „ Neue Dimensionen in der H&E-Färbung“
- „Silber in situ Hybridisierung: Einsatzgebiete, Durchführung und Auswertung“
- „TheraScreen K-RAS Mutationstest, ein
neuer Test für die Personalisierte Medizin“
Kirchheim Forum Diabetes
30.-31. Oktober
Wiesbaden
CoaguCheckT XS,
cobas h 232 System, AccuChekT Produkte und Services
Unseren ausführlichen Kongresskalender 2009 finden Sie unter:
www.roche.de/diagnostics/labor/kalender_kongresse.htm
HERAUSGEBER:
Roche Diagnostics GmbH, Dr. Uwe Oberländer, Marketing Labordiagnostik
CHEFREDAKTION:
Ute Reimann und Henning von Eicke, Konzept-Marketing Labordiagnostik
„Diagnostik im Dialog“ können Sie jederzeit über eine kurze Mitteilung per E-Mail
abbestellen. Es fallen selbstverständlich keine weiteren, als die für Sie üblichen
Online-Gebühren an. Nutzen Sie dafür, ebenso wie für mögliche Rückfragen, gerne
folgende Newsletter-E-Mail-Adresse:
[email protected]
Die dargestellten Informationen geben die subjektive Einschätzung der Autoren
wieder. Die Roche Diagnostics GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtig­keit
der im Newsletter dargestellten Informationen. Die Weitergabe der Daten in jedweder Form bedarf der schriftlichen Zustimmung der Roche Diagnostics GmbH.
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sind Marken von Roche. Andere Marken sind Marken der jeweiligen Eigentümer.
Roche Diagnostics GmbH
Sandhofer Straße 116
D-68305 Mannheim
www.roche.de
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