20.02.08 PHYSIKALISCHES PRAKTIKUM FÜR ANFÄNGER LGyGe Versuch: 1. E 5 - Magnetfeld Grundlagen • • • • • • • Einheiten des Magnetfeldes Lorentz-Kraft Das magnetische Feld einer beliebigen Stromverteilung (Biot-Savart-Gesetz) Magnetfeld eines Strom durchflossenen Leiters Magnetfeld einer Kreisspule (magnetische Feldstärke); Rechte-Hand-Regel Messung eines Magnetfeldes durch Kraftentwicklung auf einen stromdurchflossenen Leiter • Messung eines Magnetfeldes mit einer Hallsonde (Hall-Effekt). Literatur Gerthsen-Kneser-Vogel: Physik; Kap.: Ströme und Felder, Erzeugung von Magnetfeldern aus dem Netz der Universität P. A. Tipler: Berkeley: F. Kohlrausch: 2. http://dx.doi.org/10.1007/3-540-29973-4_6 Physik; Kap.: magnetische Wechselwirkung Physics Course 2, Kap.: 6; Praktische Physik, Band 2, Kap.: Erzeugung und Messung magnetischer Felder Experiment 2.1) Bestimmung eines Magnetfeldes durch Messung der Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter innerhalb des Magnetfeldes. Geräte: 1 Elektromagnet (2 Spulen Phywe + U-Eisenkern + Joch) mit Stromversorgung ( Siemens Stabizet) 2 Leiterschleifen Amperemeter, Multimeter Kraftmesser (Leybold Newtonmeter, Kraftsensor 3N) 1 Tangential-Hallsonde mit Meßverstärker Netzgeräte Statron (32V/6,4A) zur Stromversorgung der Leiterschleife und der großen Magnetspulen Versuchsaufbau: Newtonmeter mit angeschlossenem Meßwertaufnehmer mindestens 15 Minuten vor Versuchsbeginn einschalten. Danach muß das Newtonmeter im Bereich mN auf Null kalibriert werden. • Stellen Sie einen bestimmten Spulenstrom ein. (Empfohlen:1 A, Maximal: 2 A) Wenn die Spulen richtig verschaltet sind, kann durch den Spulenstrom das Magnetfeld im Luftspalt eingestellt werden. • Messen Sie die Kraft F, die auf die Leiterschleife im Magnetfeld des Elektromagneten wirkt, in Abhängigkeit vom Strom durch die Leiterschleife (I von -5 … 0 ... 5 A variieren. Negative Werte für den Strom erreichen Sie durch umpolen). Achtung: Die Leiterschleifen dürfen die Polschuhe nicht berühren! Kurzschlußgefahr! • Wiederholen Sie diese Messung für die jeweilig andere Leiterschleife. • Aus der Steigung des Grafen F (I) läßt sich die magnetische Induktion B im Luftspalt bestimmen. (s. Auswertung.) • Bestimmen Sie zum Vergleich die magnetische Induktion mit Hilfe einer Tangential-Hallsonde über die gesamte Breite des Lufspaltes. (3-5 Messwerte) • Testen Sie die Hallsonde mit Hilfe eines Dauermagneten. Der vorliegende Magnet besitzt eine Feldstärke von 0.04 - 0.1 T. 2.2) Bestimmung des Magnetfeldes ein kurzer Kreisspulen mit Hilfe einer Axial-Hallsonde. (Klappen Sie dazu die Tangential-Hallsonde um 90°) Hallsonde 90° geknickt gerade Geräte: 2 kurze Kreisspulen (je 154 Windungen, 40 cm Durchmesser) 1 Axial-Hallsonde mit Meßverstärker und Digitalmultimeter 1 Amperemeter (Digitalmeßgeräte), 1 Netzgerät • Messen Sie entlang der Achse einer einzelnen kurzen Kreisspule die magnetischen Induktion Bz. (Maximaler Strom durch die Spule: 5 A) In der Nähe der Spule sollte der Abstand zwischen zwei Messpunkten nicht zu gering sein (max 1cm). In größerer Entfernung (~15cm) können dagegen die Abstände zwischen den Messpunkten vergrößert werden (ca. 2cm). • Bauen Sie zwei kurzer Kreisspulen in Helmholtz-Konfiguration auf. Reihenschaltung zweier Kreisspulen (Radius R) im Abstand R. (Maximaler Strom durch die Spulen: 5 A) Hinweis: Überprüfen Sie kurz händisch mit der Hallsonde die richtige Verschaltung der Spulen. Das Magnetfeld sollte zwischen den Spulen konstant sein. • Wiederholen Sie nun für die Helmholtz-Spulen die Messung der magnetischen Induktion Bz entlang der Achse. F Auswertung Ι 3.1) Stellen Sie F (I) graphisch dar. • Ermitteln sie entsprechend aus der Steigung des Graphen die magnetische Induktion B. (F = I x Lx B ; L: Breite der Leiterschleife) • Vergleichen Sie den mit der Hallsonde gemessenen Wert von B mit dem, den Sie aus der Steigung des Graphen F (I) erhaltenen haben. 3.2) Stellen Sie für die jeweilige Meßanordnung in 2.2) die gemessenen Werte für die magnetische Induktion Bz entlang der Achse graphisch dar. • Tragen Sie die Messwerte für die kurze Kreisspule und die theoretisch zur erwartenden Werte entsprechend Gl. (1) in einer Grafik auf und vergleichen Sie die beiden Kurven. Hinweis: Nutzen Sie bitte die Möglichkeit für die theoretischen Werte mehr Datenpunkte auszurechnen, um den Verlauf der Kurve auch in etwas größerer Entfernung vom Nullpunkt darzustellen. • Tragen Sie die Messwerte für die Helmholtz-Anordnung und die theoretisch zur erwartenden Werte entsprechend Gl. (2) und Gl. (3) in einer Grafik auf und vergleichen Sie die beiden Kurven. Für die magnetische Induktion längs der Achse einer kurzen Kreisspule liefert die Rechnung: N⋅I z 2 − 23 Bz ( z ) = 0,5µ0 ⋅ [1 + ( ) ] (1) R R Dabei bedeutet: z: Entfernung vom Spulenmittelpunkt (z = 0) µ0: Induktionskonstante N: Windungszahl der Kreisspule R: Radius der Kreisspule I: Srom durch die Kreisspule Unter Verwendung von Gl. (1) kann mittels Koordiatentransformation das Magnetfeld auf der Achse der Helmholzkonfigartion berechnet werden: 3 3 − − 1 1 2 2 2 2 2 2 2 Bz ( z ) = 0,5µ0 ⋅ N ⋅ I ⋅ R {[R + ( R − z ) ] + [ R + ( R + z ) ] } (2) 2 2 (z = Mittelpunkt beider Spulen) Daraus folgt (was Sie leicht nachrechnen können!) für die magnetische Induktion im Mittelpunkt des Helmholtz-Spulensystems (z = 0): N⋅I Bz (0) = 0,716µ0 (3) R Verlässt man die Achse des Helmholtz-Spulensystems, so erhält man Abweichungen der bei der Bz-Komponente sowie zusätzliche radiale Feldkomponenten. Literatur: Nagoaka, Phil. Mag. 41, 377 (1921) Anlage: Gebrauchsanweisungen: Kraftsensor, Newtonmeter.