Aufgabe 1

Werbung
Ökonomie am 28.11.2012
Geld und Inflation
Hausaufgabe vom 14.11.2012
Aufgabe 1:
Nehmen Sie an, die Volkswirtschaft eines Landes sei durch
folgende Grössen charakterisiert:
C = 500 + 0.8Y
(Konsumfunktion)
I = 250
(Investitionen)
(Staatsausgaben)
ASt = 150
X = 100
(Exporte)
M = 200
(Importe)
2
Hausaufgabe vom 14.11.2012
a) Berechnen Sie das gleichgewichtige Volkseinkommen.
Im Gleichgewicht gilt für die Gesamtnachfrage:
YN = Y= C + I + ASt + (X-M)
Das gleichgewichtige Volkseinkommen ist also gegeben durch:
Y = 500 + 0.8Y + 250 + 150 + (100-200) =
Y = 800 + 0.8Y
0.2Y = 800
Y = 4000
3
Hausaufgabe vom 14.11.2012
b) Im Zuge einer konjunkturpolitischen Massnahme soll das
Volkseinkommen um 500 Einheiten erhöht werden. Um wie
viele Einheiten müssen die Staatsausgaben steigen, damit
dieser Einkommensanstieg realisiert werden kann?
Begründen Sie Ihr Ergebnis.
Erhöhung der Staatsausgaben (A1St > A0St)
 ∆𝑌 = 𝑌1 − 𝑌0 = 500
𝑆𝑆 = 𝐴𝑆𝑆 − 𝐴𝑆𝑆
 ∆𝐴
1
0
𝑆𝑆
 ∆𝑌 = 𝑐 ∗ ∆𝑌 + ∆𝐴
 Wir können c aus der Konsumfunktion ablesen: C = 500 + 0.8Y
 c = 0.8
4
Hausaufgabe vom 14.11.2012



∆𝑌 =
1
1−𝑐
∗ ∆𝐴𝑆𝑆 =
500 = 5 ∗ ∆𝐴𝑆𝑆
∆𝐴𝑆𝑆 = 100
1
∗ ∆𝐴𝑆𝑆
1−0.8
=
1
0.2
= 5 ∗ ∆𝐴𝑆𝑆
Eine Erhöhung der Staatsausgaben bei einer marginalen
Konsumquote von 0.8 erhöht das BIP um das Fünffache ihres
ursprünglichen Betrages
Um die Steigerung des Volkseinkommens um 500 Einheiten zu
erreichen, müssen die Staatsausgaben also um 100 Einheiten
erhöht werden
5
Hausaufgabe vom 14.11.2012
c) Welche konjunkturpolitischen Massnahmen kämen im hier
behandelten Zusammenhang in Frage?
 Direkte zusätzliche Staatsausgaben, z.B.
– Investitionen in öffentliche Infrastruktur wie z.B. Strassenbau
 Indirekte Einflussnahme auf die Konsum- und/oder
Investitionsausgaben der Privaten
– Steuersenkungen, z.B. Verringerung der Einkommenssteuer
– Erhöhung staatlicher sozialer Leistungen
– Senkung der Zinsen durch die Zentralbank (s. Thema heute)
 Mischformen:
– Verschrottungs- bzw. Umweltprämien
6
Hausaufgabe vom 14.11.2012
d) Erläutern Sie, warum die erforderliche Erhöhung der
Staatsausgaben kleiner als der angestrebte
Einkommenszuwachs ist.
 Die Erhöhung der Staatsausgaben führt zu einem sich selbst
verstärkenden Kreislaufeffekt
 Mit dem Anstieg des Volkseinkommens steigt auch der Konsum,
was erneut zu einem Anstieg des Volkseinkommens führt, usw.
 Die Formel Y= Cautonom + c*Y + I + ASt + (X-M) verdeutlicht dies
 Marginale Konsumquote c = 0.8  20% sparen, 80% Konsum
 Der Gesamteffekt ist also deutlicher höher als die Erhöhung der
Staatsausgaben selbst: ∆𝑌1 = 100  ∆𝐶1 = 80
 ∆𝑌2 = 80 → ∆𝑌1 + ∆𝑌2 = 180 usw.
7
Hausaufgabe vom 14.11.2012
Aufgabe 2
a) Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen
Wirtschaftswachstum einerseits und Umweltbelastungen
andererseits?
 Wirtschaftswachstum geht mit Nutzung von Ressourcen einher
 Ressourcennutzung führt häufig zu Umweltbelastung
 Die Internalisierung der Kosten von Umweltbelastung kann das
Wachstum senken, wenn dadurch die Produktionskosten
steigen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zurückgeht
 Aber: Innovationen, die eine effizientere Ressourcennutzung
ermöglichen, führen zu Wirtschaftswachstum, welches oft
erneute Innovationen und weiteres Wachstum ermöglicht
8
Hausaufgabe vom 14.11.2012

b) Erläutern Sie, ob Ihrer Ansicht nach ökonomisches
Wachstum mit globaler Nachhaltigkeit vereinbar ist. Stellen
Sie einige Argumente für und einige Argumente gegen
Vereinbarkeit vor.
Spricht dafür




Spricht dagegen
Wachstum fördert Innovationen und kann 
effizientere Technologien hervorbringen, die
nachhaltigen
Umgang
mit
Ressourcen
ermöglichen
Nachhaltige
Wirtschaftszweige
können 
wachsen und Wohlstand nachhaltig erhöhen
Viele Ressourcen («erneuerbare Ressourcen»)
können sich bei nachhaltiger Nutzung 
regenerieren und ermöglichen so eine
dauerhafte Nutzung
Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik ist
hierfür notwendig
Viele Ressourcen, die als Input für die
Wirtschaft gebraucht werden, regenerieren sich
nicht (sind «nicht erneuerbar») und fehlen
später
Exponentielles Wachstum, das auf dem
Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen
basiert, ist nicht auf Dauer möglich
Kurzfristig können sich Produktionskosten
durch an Nachhaltigkeit orientierter Politik
erhöhen, was Firmen/Länder davon abhalten
kann auf nachhaltige Produktionsweisen zu
setzen
(
kurzfristig
möglicherweise
Wettbewerbsnachteile)
9
Hausaufgabe vom 14.11.2012
Aufgabe 3:
Welche Effekte bleiben bei der Multiplikatoranalyse ausser
Acht und welche Einschränkungen der Aussagekraft von
Multiplikatoren ergeben sich hieraus?
Die Multiplikatoranalyse trifft einschränkende Annahmen:
 Gleiche Konsumstruktur aller Haushalte
 Keine Preis- oder Lohnanpassungen als Folge von
Konsumänderungen und Wirtschaftswachstum
 Keine ökonomischen Transaktionen mit dem Ausland
 Langfristige Effekte werden nicht beachtet
 Gesamtwirtschaftliche Nachfrage und Angebot befinden sich im
Gleichgewicht
10
Hausaufgabe vom 14.11.2012
Des Weiteren beachtet die Mulitplikatoranalyse nicht, wie die
Staatsausgaben finanziert werden!
 Haavelmo Effekt: Bei steuerfinanzierten Mehrausgaben fällt
Multiplikatoreffekt weg
11
Hausaufgabe vom 14.11.2012
Aufgabe 4:
Suchen Sie die HDI-Werte ausgewählter Länder heraus und
vergleichen Sie das Ranking dieser Länder mit dem
entsprechenden Ranking gemäss BIP/Kopf. Interpretieren Sie
Ihre Ergebnisse.
Lebenserwartung bei
der Geburt
Mittlere Dauer der
Schulbildung
Erwartete Dauer der
Schulzeit
Einkommen pro Kopf
Gesundheit
Bildung
Lebensstandard
Human Development
Index
12
Hausaufgabe vom 14.11.2012
HDI
Weltrang
(Inequality adjusted)
BIP/Kopf
Weltrang
Norwegen
0.943
1
54 600 $
7
Australien
0.929
2
41 000 $
18
Schweiz
0.903
11
42 600 $
17
Katar
0.831
-
179 000 $
1
Kuba
0.776
-
9 900 $
109
Mexico
0.770
56
13 9000 $
85
China
0.687
70
7 600 $
125
Namibia
0.625
99
6 900 $
132
Indien
0.547
93
3 500 $
163
Pakistan
0.504
101
2 500 $
182
Mali
0.359
-
1 200 $
207
Very High Human Development
High Human Development
Medium Human Development
Low Human Development
13
Hausaufgabe vom 14.11.2012


Es gibt eine hohe Korrelation zwischen HDI und
BIP/Kopf
Dies ist nicht überraschend, da das BIP/Kopf eine der
drei Bestimmungsgrössen ist und auch Gesundheit
und Bildung eng mit dem BIP/Kopf eines Landes
zusammenhängen
14
15
Repetitorium zur Ökonomie
Vorlesung
Ziel des Repetitoriums:
Wiederholung der wichtigsten mikro- und
makroökonomischen Konzepte der Vorlesung
Zielgruppe:
All diejenigen, die am 22.01.2013 die Ökonomie
Klausur schreiben
Ort und Zeit:
Das Repetitorium findet am 09.01.2013, von
9:00-12:00 Uhr im Raum HG D1.2 statt
16
17
Lernziele für heute




Definition und Arten von Geld kennen
Geldschöpfungsprozess verstehen
Inflation und Deflation: Definition und
Möglichkeiten der Messung kennen
Inflation und Deflation: Konsequenzen,
Ursachen und wirtschaftspolitische
Ansatzpunkte verstehen
18
Definition und Funktionen des
Geldes

Tauschmittel

Recheneinheit

Wertaufbewahrung
19
Separate Geld-/Währungssysteme

Es existieren verschiedene regionale
Systeme mit «separatem» Geld

Beispiele: «Bristol Pfund», «Chiemgauer»,
«WIR-Geld»

Problem: Tauschmittelfunktion nur eingeschränkt vorhanden; Firmenbeteiligung??!

Vorteile: mehr Geld in Region ausgegeben
20
Arten von Geld

Bargeld

Buch- oder Giralgeld
Geldmengenaggregate
M1 =
M2 =
M3 =
Liquiditätsfunktion sinkt
Täglich fällige Einlagen
und Bargeldumlauf
M1
Einlagen mit einer vereinbarten
Kündigungsfrist von bis zu drei
Monaten + Einlagen mit einer
vereinbarten Laufzeit bis zu
zwei Jahren
+
M2
Repogeschäfte + Geldmarktfondsgeschäfte + Geldmarktpapiere
+ Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren
+
Quelle: Mankiw (2004): Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 3. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 685
21
Arten von Geld
Quelle: http://www.snb.ch/ext/stats/statmon/pdf/defr/B2_Geldmengen.pdf 22
23
Geldschöpfung
24
Geldschöpfung
25
Geldschöpfung
26
Geldschöpfung
27
Geldschöpfung
Ursprüngliches Zentralbankgeld 1.000
Kredit Bank 1
900
Kredit Bank 2
810
Kredit Bank 3
729
.
.
.
.
.
.
Geldschöpfung (maximal)
10.000
28
Geldschöpfung
Geldschöpfungspotential M: =
1
⋅ Zentralbankgeld
r
1
Geldschöpfungspotential: M =
⋅ Zentralbankgeld
c + r (1 - c )
≈
1+ c
⋅ Zentralbankgeld
c+r
29
Geldschöpfung
Fazit:

Geldschöpfung kommt durch Aktivitäten der
Geschäftsbanken zustande

Das Geldschöpfungspotential ist umso höher,
je höher die Zentralbankgeldmenge ist, je
tiefer der Kassenhaltungskoeffizient und je
tiefer der Mindestreservesatz (Multiplikator!)
30
Geldschöpfung

Beachte: Aus einer gegebenen Geldmenge
der Zentralbank können ökonomische
Aktivitäten in einem vielfach höheren Mass
getätigt werden!
31
Aufgabe für alle
In einem Land vergibt die Zentralbank an eine grosse
Firma einen Kredit über eine Million Franken. Der
Mindestreservesatz in diesem Land liegt bei 12%.
Der Bargeldhaltungskoeffizient beträgt 10%.
Wie gross ist die Geldmenge (das Geldangebot), die
aus der Zentralbankgeldmenge geschaffen werden
kann?
A: 1 Million Franken
B: 5 Millionen Franken
C: 10 Millionen Franken
D: 12 Millionen Franken
32
33
Geldpolitische Instrumente

Geldpolitik bedeutet die Steuerung der
Geldmenge (M1, M2, M3) bzw. der Zinssätze
(Mindestreservesatz, Repo-Satz)

Expansive Geldpolitik: mehr Notenbankgeld
kommt in Umlauf; Mittel: Senkung von Repooder MR-Satz

Kontraktive Geldpolitik: Umlauf an Notenbankgeld schrumpft; Mittel: Zinsanstieg
34
Aufgabe für alle
Im März 2009 senkt die Schweizer Nationalbank den
Leitzins um 25 Prozentpunkte auf ein Tief von
0.25%. Welcher der folgenden Effekte kann bei
einer solchen Zinssenkung NICHT erwartet werden?
A:
B:
C:
D:
E:
Bei tieferen Zinsen sind die Kredite für private Haushalte
billiger. Sie konsumieren mehr und dies kurbelt die
Konjunktur an
Bei tieferen Zinsen wird mehr Kapital im Ausland
angelegt und dies reduziert die inländischen Investitionen
Bei tieferen Zinsen werden die Unternehmen mehr
investieren und dies kurbelt die Konjunktur an
Bei tieferen Zinsen erhöhen private Haushalte ihre
Ersparnisse und deswegen geht das BIP zurück
Bei tieferen Zinsen verschuldet sich der Staat mehr und
35
dies kann die Konjunktur ankurbeln
36
Inflation
Definition:
Inflation ist die Bezeichnung für das Ansteigen
des gesamtwirtschaftlichen allgemeinen
Preisniveaus über die Zeit. Die jährliche
Inflationsrate ist die Veränderungsrate (in %)
des allgemeinen Preisniveaus einer
Volkswirtschaft bezogen auf das Vorjahr.
Pt − Pt −1
Inflationsrate
=:
⋅ 100%
Pt −1
Pt : Preisniveau im laufenden Jahr t
Pt-1 : Preisniveau im Vorjahr
37
Deflation
Definition:
Von Deflation spricht man dann, wenn das
allgemeine Preisniveau in einem Land von
einem Jahr zum nächsten tiefer ausfällt
38
Ermittlung der Inflationsrate



Empirische Ermittlung durch Statistisches
Bundesamt (in der Schweiz): Landesindex
der Konsumentenpreise LIK
Ermittlung orientiert sich an „typischem“
Warenkorb
Konzept des Laspeyres Index: Was würde
der Warenkorb des Referenzjahres kosten,
wenn dieselben Güter und Mengen wie im
Referenzjahr, aber zu aktuellen Preisen
gekauft würden
39
Ermittlung der Inflationsrate

Formel:
Pt ∑
=
P0
pti ⋅ q0i
∑q
0i


⋅
∑q
0i
∑p
0i
⋅ q0i
=
∑p
ti
⋅ q0i
∑p
0i
⋅ q0i
Pt/P0 hat typischerweise einen Wert von
über 100
Jährliche Inflationsrate ergibt sich als
(Pt – Pt-1)/ Pt-1
40
Ermittlung der Inflationsrate
Kritik am LIK:
 Warenkorb muss permanent angepasst
werden (neue Güter; Gewichtung der Güter)
 Qualitätsänderungen bei Produkten müssen
erfasst werden (Bsp.: Computer)
 Einfluss der Bezugsquellen muss erfasst
werden (Fabrikverkauf, elektronisch etc.)
 Preissteigerungen bei kaufhäufigen Gütern
müssten speziell erfasst werden
41
Harmonisierter
Verbraucherpreisindex (HVPI)



Rechtlich bindende Normen ermöglichen eine
harmonisierte Berechnungsmethode der
Teuerungsrate in der EU
Ermöglicht den internationalen Vergleich der
Teuerungsraten
Schweiz: Einführung des HVPI im Jahre 2008
zum Vergleich der Inflationsrate mit dem
europäischen Ausland
42
Unterschiede zwischen HVPI und
LIK

Unterschiedlicher Warenkorb:
Der HVPI enthält, auf Grund der Normen, mehr
Finanzdienstleistungen als der LIK. Selbstgenutztes
Wohneigentum wird im LIK, nicht jedoch im HVPI erfasst.

geografischer Erfassungsbereich:
HVPI → Inlandkonzept
Erfassung der Ausgaben, die durch die in der Schweiz wohnhafte
Bevölkerung und durch Besucher im Wirtschaftsgebiet der
Schweizer getätigt werden. Berücksicht werden neben privaten
Haushalten auch Kollektivhaushalte (z.B.: Altersheime,
Strafanstalten)
43
Unterschiede zwischen HVPI und
LIK
LIK → Inländerkonzept
Der LIK erfasst Ausgaben von in der Schweiz ansässigen
privaten Haushalten

Dienstleistungspreise:
HVPI → Nutzungsprinzip
Dienstleistungspreise werden dann erfasst, wenn deren
Konsum beginnt
LIK → Erwerbsprinzip
Dienstleistungspreise werden bei ihrem Erwerb im LIK erfasst
Dieser methodische Unterschied wirkt sich vor allem auf
Pauschalreisen und Flugtarife aus.
44
Inflationsrate in der Schweiz
Veränderung der Jahresdurchschnitte in %
Gewichtung
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Konsumentenpreise (Hauptgruppen)
2010
Total
Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke
Alkoholische Getränke und Tabak
Bekleidung und Schuhe
Wohnen und Energie
Hausrat und laufende
Haushaltführung
Gesundheitspflege
Verkehr
Nachrichtenübermittlung
Freizeit und Kultur
Erziehung und Unterricht
Restaurants und Hotels
Sonstige Waren und Dienstleistungen
100.000
0.6
0.6
0.8
1.2
1.1
0.7
2.4
-0.5
0.7
11.063
1.764
4.454
25.753
2.3
1.6
-2.4
0.1
1.3
1.1
-0.3
0.4
0.5
3.5
-2.7
1.6
-0.7
4.7
-0.1
3.0
0.0
1.1
1.9
2.8
0.5
2.1
0.3
2.1
3.1
2.6
4.0
4.9
-0.2
2.7
2.4
-1.1
-1.1 -3.3
1.2 1.7
1.1 1.4
2.4 2.4
4.635
13.862
11.011
2.785
10.356
0.669
8.426
5.222
0.2
0.4
-0.4
-0.6
-0.1
1.3
2.8
2.6
0.6
0.9
0.4
-0.4
0.0
1.9
1.3
1.5
0.3
0.9
1.5
-0.7
-0.4
1.5
1.0
1.1
0.0
0.6
3.4
-5.7
-0.6
1.1
1.1
0.9
0.1
0.0
2.8
-6.9
-0.2
1.6
1.2
0.9
0.3
-0.2
1.0
-3.0
-0.5
1.6
1.4
0.1
0.8
-0.2
3.5
-2.9
0.6
1.5
2.3
0.8
0.8
0.3
-3.3
-4.9
-0.6
1.6
1.7
0.5
-0.4 -1.3
-0.2 -0.2
2.4 1.1
-1.4 0.1
-2.1 -3.3
1.2 1.4
0.8 1.5
1.3 0.2
Quelle: Statistisches Lexikon der Schweiz 2012:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/lexikon/lex/0.Document.20899.xls
0.2
45
Landesindex der Konsumentenpreise
in der Schweiz

LIK September 2012
gegenüber Vormonat: +0.3%
gegenüber Vorjahr:
-0.4%
Veränderungen in %
Quelle: BFS: Medienmitteilung (Landesindex der Konsumentenpreise im September 2012), S. 6
46
HVPI in der Schweiz und im
internationalen Vergleich Sept. 2012


Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) im
Sept. 2012 gegenüber Vormonat +0.7%
gegenüber Vorjahr
-0.3%
Internationaler Vergleich: Inflationsraten (in %) für
den HVPI im Sept. 2012 gegenüber dem Vorjahr.
Quelle: Eurostat: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-QA-12-011/EN/KS-QA-12-011-EN.PDF
47
Vergleich 2010/11 zu 2011/12
7
Jährliche Inflationsraten (in %), September 2010/11/12
6
5
4
3
2010/11
2011/12
2
1
0
48
Hohe Pro-Kopf-Einkommen –
Hohe Preise
49
Alternativen zur Inflationsberechnung


Wie lange müssen Arbeitnehmende im
Durchschnitt arbeiten, um sich ein
bestimmtes Gut leisten zu können?
Wie verändert sich dies über die Zeit?
50
Alternativen zur Inflationsberechnung

Big-Mac Index: Wie lange müssen Arbeitnehmende im Durchschnitt für einen Big Mac
arbeiten bzw. wie viele Big Mac’s kann man
sich durchschnittlich pro Arbeitsstunde
leisten?
Der Big Mac ist ein Produkt, das es fast überall
auf der Welt in standardisierter Qualität, Form,
und Zusammensetzung zu kaufen gibt
51
Big-Mac Index
52
53
Umfrage
Wie beurteilen Sie die Inflation in einem Land? Geben Sie
die aus Ihrer Sicht wichtigste Einschätzung an!
A: Inflation ist ein Problem für private Haushalte, denn alle Güter
werden teurer und die Haushalte können sich bei unveränderten
Einkommen weniger leisten
B: Inflation ist kein Problem für die Haushalte, denn wenn die
Preise steigen, werden auch die Löhne nach oben gehen
C: Inflation ist ein Problem für Rentner, wenn die Renten nicht
erhöht werden
D: Inflation ist ein Problem für Firmen, denn ihre Planungsgrundlage ist bei steigenden Preisen unsicher
E: Inflation ist kein Problem für den Staat, denn die Schulden des
Staats sind dann real weniger gross
54
Unerwünschte Effekte von Inflation
Unerwünschte Verteilungseffekte (finanzielle
Schuldner/Besitzer von Realvermögen/Zahler
fixierter Einkommen)
 Unerwünschte Produktionseffekte
(Sparmotivation, spekulative Aktivitäten,
Planungsunsicherheit)
 Wirtschaftspolitisches Ziel: Inflation
verhindern!

55
Unerwünschte Effekte von Deflation
Deflation bedeutet einen permanenten
Rückgang des allgemeinen Preisniveaus
 Unerwünscht, weil Konsumierende ihre Käufe
aufschieben
 Unerwünscht, weil der Realzins steigt und
damit Investitionen sinken
 Gefahr von Rückgang wirtschaftlicher
Aktivitäten; wirtschaftspolitisches Ziel:
Deflation verhindern!

56
Ursachen und Bekämpfung von
Inflation



Mögliche Ursache I: Anstieg der
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bei
weniger wachsendem Angebot
Massnahme Typ 1: Inländische Nachfrage
verringern (weniger Staatsausgaben, höhere
Steuern, Zinserhöhung)
Massnahme Typ 2: Inländisches Angebot
erhöhen (günstigere Kredite?, Senken von
Unternehmenssteuern,...)
57
Exkurs: «Zur Erinnerung»


Geldpolitik: Veränderung von Zinsen bzw.
Verknappung/ Erweiterung der umlaufenden
Geldmenge
(expansiv, kontraktiv)
Fiskalpolitik: Veränderung von Staatsausgaben bzw. Staatseinnahmen
(insbesondere Steuern)
(expansiv, kontraktiv)
58
Exkurs: «Realzinsen»


Realzinsen = Nominalzinsen – Inflationsrate
Zur Zeit: In Europa vielfach negative
Realzinsen (dabei Nominalzins = Zins von
10jährigen Staatsanleihen)
 Sinkender Investitionsanreiz als Folge, sowie
schleichende Enteignung des Kapitals
59
Ursachen und Bekämpfung von
Inflation




Mögliche Ursache II: Anstieg der
Produktionskosten oder der Gewinnmargen
Massnahmen Typ 1: Anstieg von Kosten und
Gewinnmargen begrenzen
Massnahmen Typ 2: Nachfrage senken,
kontraktive Fiskalpolitik
Massnahmen Typ 3: Kontraktive Geldpolitik
60
Ursachen und Bekämpfung von
Deflation
Mögliche Ursache I: Nachfragemangel
Massnahmen: private Nachfrage stärken
(Steuern senken, Zinsen senken, Erwartungen
verbessern), staatliche Nachfrage stärken,
Angebot verkleinern (Abbau von
Subventionen?)
 Mögliche Ursache II: Überangebot
Massnahmen: analog zu oben Nachfrage
stärken, Angebot drosseln durch (expansive)
Geld- oder Fiskalpolitik

61
62
Hausaufgaben für 05.12.2012
1. Der Erdölpreis hatte im Juli 2008 einen Rekordpreis
von über 140 $/barrel erziehlt und ist in den Folgemonaten auf knapp 40 $/barrel gesunken. 2012
schwankte der Erdölpreis stark zwischen 90 und 125
$/barrel, der Durchschnittswert lag bisher bei 110$/b.
a. Unter welchen Voraussetzungen erhöht ein
gestiegener Ölpreis die Inflationsrate eines Landes?
b. Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den
Erdölpreisen und der Preisentwicklung in der
Schweiz?
c. Sollte man zur Beurteilung der Effekte den
nominalen oder den realen Ölpreisanstieg nehmen?
Begründen Sie bitte Ihre Antworten.
63
Hausaufgaben für 05.12.2012
2.
Sie erhalten im folgenden eine kurze Beschreibung der
wirtschaftlichen Situation in der Schweiz im Oktober 2010:
Im 2. Quartal 2010 ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem
Vorquartal real um 0,9% (nicht auf Jahresbasis hochgerechnete
Wachstumsrate) gestiegen, womit die Schweizer Wirtschaft das Niveau
ihres Höchststands vor Ausbruch der Krise erreichte. Das BIPWachstum wurde vor allem durch die Inlandnachfrage getragen
(höhere Investitionstätigkeit); die Antriebskräfte der Ausfuhren haben
sich jedoch im Jahresverlauf abgeschwächt. Gegenüber dem 2.
Quartal 2009, das den Tiefstpunkt der Rezession markiert hatte, stieg
das reale BIP um 3,4%.(Quelle: SECO, Konjunkturtendenzen Herbst
2010, S. 13).
Welche geld- oder fiskalpolitischen Massnahmen empfehlen
Sie, um für das oben beschriebene BIP-Wachstum zu
sorgen?
64
Hausaufgaben für 05.12.2012
3. Vor der Euro-Einführung hatten in
Deutschland viele Leute die Sorge, dass es
dadurch zu hohen Inflationsraten käme. Als
mögliche Hauptursache wurden dabei die
hohen Staatsdefizite vor allem der südeuropäischen Länder angesehen.
Erläutern Sie, wie es durch hohe
Staatsausgaben zur Inflation kommen kann.
65
Hausaufgaben für 05.12.2012
4.
5.
Machen Sie deutlich, wieso sich
Wirtschaftspolitiker in der Regel nicht nur
über Inflation, sondern auch über Deflation
Sorgen machen
5. In einem Land mit einem Mindestreservesatz von 5% erhöht sich der Bargeldhaltungskoeffizient von 5% auf 15%. Welchen
Effekt hat dies auf den Geldschöpfungsmultiplikator? Berechnen und interpretieren
Sie den Effekt.
66
Hausaufgaben für 05.12.2012
6. Bitte bereiten Sie Kapitel 9 im Skript vor
(Arbeitsmarkt)  wird nächste Woche in
der Vorlesung besprochen
67
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