Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. An der Gedenkstätte ° 54221 Hinzert-Pölert ° Tel.: +49 (0) 65 86 29 24 website: www.hinzert.de ° e-mail: [email protected] Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer, wir laden Sie herzlich ein zu Erinnerung an das Frauenstraflager Flußbach Lesung mit Musik - Vortrag 06. Juni 2015 17 Uhr; Im Entelt, Flußbach „Aus einem anderen Leben“ Lesung aus dem Buch von Madeleine Weis-Bauler Es liest Melanie Noesen, musikalisch begleitet von Sonja Gottlieb 18 Uhr Bürgerhaus Flußbach Gefangene im Frauenstraflager Flußbach Ein Forschungsbericht Vortrag von Lena Haase Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. ° VR: 2399 (Amtsgericht Wittlich) ° als gemeinnützig anerkannt IBAN: DE43 5855 0130 0100 5580 48 BIC: TRISDE55XXX Konto:100-558 048 ° SK Trier 585 501 30 Das Lager Flußbach Das 1939 wegen des Autobahnbaus als Unterkunft für Arbeitsdienstmänner, in der Gemarkung „Im Entelt“, oberhalb des Dorfes Flußbach errichtete Lager, bestand aus vier großen Baracken, sowie zwei kleineren Gebäuden, und war von einem Drahtzaun umgeben. Ab April 1941 war es Außenstelle des Straf- und Jugendgefängnisses Wittlich für Männer die ebenfalls beim Autobahnbau eingesetzt wurden. Ab 16.09.1942 bis 29.09.1944 war es als „Frauenstraflager“ eine Außenstelle des Wittlicher Gefängnisses. Es hatte 300 Plätze für Gefangene. Mindestens 27 Außenarbeitsstellen, wie etwa in der Trockenkartoffelfabrik „Appolonia“ in Gillenfeld oder der Firma „Romika“ in Gusterath, wurden von dort mit Zwangsarbeiterinnen versorgt. In dieser Zeit wurden mindestens 1885 Menschen dort gefangen gehalten. Im Wesentlichen setzten sich die Gefangenen aus zwei Gruppen zusammen: Politische Gefangene aus dem Widerstand in den westeuropäischen Nachbarländern, vor allem aus Frankreich und Luxemburg, die aus ihren Heimatländern verschleppt wurden und in Flußbach z.T. in Untersuchungshaft auf ihre Aburteilung warteten. Zum anderen waren deutsche Frauen, aber Zwangsarbeiterinnen als Strafgefangene in Flußbach. auch osteuropäische Die französischen, sogenannten „NN-Häftlinge“, kamen in drei größeren und einer Reihe kleinerer Transporte nach Flußbach: Der erste größere traf dort am 18. November 1942 ein, der zweite am 22. Januar 1943 und der dritte am 20. Juli 1943. Die Zahl dieser „Nacht-undNebel“-Gefangenen hat nach französischen Quellen mindestens 278 betragen. Sie wurden in zwei Baracken untergebracht und von den deutschen Häftlingen streng getrennt. Die Zahl der nach Flußbach verschleppten Luxemburgerinnen beträgt nach dem Livre d’or de la Résistance luxembourgeoise 297. Viele Häftlinge wurden von Flußbach aus in Konzentrationslager, insbesondere ins Frauen-KZ Ravensbrück, verschleppt. Viele der Strafgefangenen wären unter den Bedingungen eines Rechtsstaates sicher nicht in einem Gefängnis gelandet, oder überhaupt abgeurteilt worden. Am 14. Juli 1943 wurde das Lager durch einen Bombenangriff der Alliierten teilweise zerstört. Im Spätsommer 1944 begann vor der näher rückenden Front die Verlegung der Frauen in andere Strafanstalten. Die letzten Häftlinge entließ man in Flußbach am 29. September 1944. Am 10. März 1945 wurde das inzwischen leere Lager durch einen Bombenangriff der Amerikaner völlig zerstört Schon jetzt weisen wir auf weitere Termine hin 13. Juni 2015 14 Uhr Rundgang zu Stolpersteinen für Frauen Erinnerung an Opfer des NS Trier, Innenstadt 26. Juni 2015 18 Uhr Rundgang zu Stolpersteinen für Frauen Erinnerung an Opfer des NS Trier, Innenstadt (Wiederholung der Veranstaltung am 13.) 03. Juli 2015 18 Uhr Luxemburg im 2. Weltkrieg Einführung zu den Exkursionen am 20. und 27. Juni 2015 Gedenkstätte KZ Hinzert 04. Juli 2015 14 Uhr Stadtrundgang „Trier im NS“ Trier, Innenstadt, Brunnen in der Glockenstraße 12. Juli 2015 11 Uhr Stadtrundgang „Luxemburg im NS“ Luxemburg, Innenstadt, Glacis (Toilettengebäude) Anmeldung sowie aktuelle Informationen zu diesen und anderen Veranstaltungen und Terminen und viel mehr unter: www.hinzert.de per e-mail: [email protected] oder Telefon: +49 (0) 65 86 99 29 24 Mit freundlichen Grüßen Georg Mertes