- Vetstudy

Werbung
Name des Studenten
cand. med. vet.
x. Semester
Datum
KRANKENBERICHT
über einen Patienten der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig
Universität Giessen.
Die Untersuchung findet am ...............statt.
Signalement:
Bei dem Patienten handelt es sich um einen adulten Graupapagei Namens ......, dessen
genaues Alter dem Besitzer, Herrn xy, nicht bekannt ist. Der Vogel ist ein männliches Tier,
was durch frühere Endoskopie festgestellt wurde. Gekennzeichnet ist ...... mit einem Chip.
Anamnese:
Der Graupapagei ......wird als Einzeltier in einer Innenvoliere gehalten. Diese ist mit
Sitzstangen aus Holz und einer Einstreu aus Vogelsand, allerdings weder mit einer
Einrichtung zur Steuerung der Luftfeuchtigkeit noch mit einer Bademöglichkeit für den
Graupapagei ausgestattet.
Die Temperatur in der Voliere liegt bei Zimmertemperatur, wobei die Voliere in der Nähe
eines Heizkörpers steht. Außer der täglichen Belüftung des Zimmers, in dem die Voliere
steht, wird diese nicht extra belüftet.
Ernährt wird der Vogel mit handelsüblichem Fertigfutter, ungeschälte Erdnüssen und Obst.
Die Futter- und Wassernäpfe sind in Bodennähe angebracht.
In den letzten Tagen beobachtete der Besitzer nur mäßige Futter- und Wasseraufnahme. Er
vermutet einen leichten Gewichtsverlust.
Sowohl Futter als auch Wasser wird täglich gewechselt. Die komplette Voliere inklusive der
Futter- und Wasserbehälter wird einmal die Woche mit warmem Wasser gesäubert.
.......ist seit Januar 2005 im Besitz von Herrn xy. Seine Krankengeschichte bis zu diesem
Zeitpunkt ist unbekannt. Außer zu der im Haushalt lebenden Katze besteht kein Kontakt zu
anderen Tieren.
Frühere, dem Besitzer bekannte Erkrankungen, waren eine schwere Bronchitis im August
2005 sowie einen Befall mit Schnabelmilben im Herbst 2006. An die damals verwendeten
Medikamente können sich die Besitzer nicht mehr erinnern.
Grund der Vorstellung ist, dass ......ein Röcheln beim Atmen sowie häufiges Schütteln des
Kopfes zeigt. Laut Besitzer zeigt er diese Symptome seit dem...........
Allgemeine klinische Untersuchung:
Da der Vogel in einer Transportbox transportiert wurde ist sein Allgemeinverhalten nur
schwer zu beurteilen. So weit beurteilbar zeigt der Vogel ein normales Allgemeinverhalten.
Die Körperhaltung von ......ist normal. Es sind deutliche Atemgeräusche zu hören, die trocken
und rau klingen. ........Federkleid ist glatt, glänzend und anliegend und ohne
Verschmutzungen. An den Augen und beim Sehvermögen sind keine pathologischen
Auffälligkeiten zu beobachten. Der Schnabel hat eine normale Länge und Form, die Krallen
hingegen sind etwas zu lang. Der Vogel zeigt ein Backenblasen während der Expiration.
Am Kot des Vogels sind keine sichtbaren Veränderungen zu erkennen, es wurde aber eine
parasitologische Untersuchung eingeleitet.
Spezielle klinische Untersuchung:
.......... Gewicht liegt zum Untersuchungszeitpunkt bei 440g. Die Schleimhäute von Auge und
Kloake sind glatt, rosa, glänzend und ohne Auflagerungen. Die Schleimhäute der
Schnabelhöhle allerdings sind leicht gerötet. An der Kloake sind weder Verschmutzungen
oder Verklebungen noch andere Veränderungen zu erkennen. An den Nasenöffnungen sind
leichte Auflagerungen zu finden. Ansonsten sind an Auge, Nase und Ohr keine
pathologischen Befunde festzustellen. Auch am Federkleid sind keine Auffälligkeiten zu
erkennen.
Sowohl an der Haut, als auch an den Hautanhangsgebilden und der Bürzeldrüse sind weder
Umfangsvermehrungen noch Farbveränderungen, Rötungen, Schuppenbildung oder
Verletzungen vorhanden. Eine Dehydratation kann nicht festgestellt werden.
Die Brustmuskulatur ist mittelmäßig ausgeprägt, was einen mittelmäßigen Trainingszustand
sowie einen noch guten Ernährungszustand, anzeigt.
Am Kropf sind keine pathologischen Veränderungen festzustellen.
Außerdem sind keine abdominalen Füllungen zu fühlen.
Es sind keine Asymetrien, Umfangsvermehrungen oder Schonhaltungen an Knochen und
Gelenken festzustellen.
Weiterführende Untersuchung:
Parasitologie:
Bei der parasitologischen Untersuchung mittels des Flotationsverfahrens wurden keine
pathologischen Befunde gefunden.
Bakteriologie, Mykologie:
Es wurde eine Tupferprobe aus dem Rachen genommen. Im Labor wuchs auf der
mykologischen Platte Aspergillus, ansonsten war die Normalflora anzüchtbar und keine
Auffälligkeiten feststellbar.
Röntgen:
Es wurde eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Dabei wurde sowohl eine latero-laterale
als auch eine ventro-dorsale Aufnahme angefertigt, auf welchen eine recht deutliche
multifokale Verschattung der Luftsäcke sowie eine Verdichtung der rechten thorakoabdominalen Luftsackwand zu erkennen waren.
Endoskopie:
Bei der endoskopischen Untersuchung wurden im rechten thorako-abdominalen Luftsack
aktive Pilzgranulome gefunden.
Diagnose:
Aspergillose
Differentialdiagnosen:
- Bakterielle-/ Hefepilzinfektionen, Sinusitis
- Psittakose
- Mykoplasmose
- Virale Atemwegserkrankungen
- Fremdkörper-/Futteraspiration
- Abszesse/Granulome/Tumoren
- Luftsacküberdehnung/-ruptur
Epikrise:
Die Aspergillose ist eine infektiöse, multifaktorielle, aber kaum kontagiöse Erkrankung mit
sehr großer Bedeutung bei Papageienvögeln aus tropischen Klimaten, wie dem Graupapagei.
Sie wird durch ubiquitär vorkommende Pilze, wie Aspergillus spp., Mucor spp. oder
Penicillium spp., verursacht. Dabei werden die Pilzsporen inhaliert und vermehren sich im
oder auf dem Gewebe des Atmungstraktes. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich diese
Pilzinfektion auch auf andere Organe ausbreiten.
Die Aspergillose entsteht multifaktoriell, vor allem durch Haltungs- und Fütterungsfehler. In
der Heimat der tropischen Vögel, wie dem Graupapagei, herscht eine Luftfeuchtigkeit von
über 80%, wohingegen diese in unseren Breiten bei nur ca. 40% liegt. Dadurch kommt es zur
Austrocknung des Epithels der Atemwege, wodurch die Resistenz gegen Pilzinfektionen
abnimmt. Außerdem wird eine Ansammlung von Pilzsporen und anderen Schadstoffen in der
Luft durch zu geringen Luftaustausch, der oft in Wohnungen herrscht, begünstigt. Der
häufigste Fütterungsfehler, der die Aspergillose begünstigt, ist die Fütterung von Erdnüssen,
welche in den meisten Fertigfuttern enthalten sind und oft sehr stark mit Pilzsporen
kontaminiert sind. Zudem ist der Vitamingehalt im Körnerfutter oft zu gering, was z.B. als
Hypovitaminose A zu einer Schädigung des respiratorischen Epithels führt und wiederum
Pilzinfektionen begünstigt. Zudem beeinflussen Stress und verschiedene Medikamente, wie
immunsuppressive Präparate oder einseitige antibakterielle Therapie, das Immunsystem und
somit die Anfälligkeit für Pilzerkrankungen.
Die klinischen Symptomatik wird sowohl durch die Einengung der Atemwege durch die Pilze
und die Entzündungsreaktionen des Körpers als auch durch die Wirkung der von
Schimmelpilzen produzierten Toxine auf den Körper geprägt. Hinzu können noch bakterielle
Sekundärinfektionen kommen, die zu weiteren Symptomen führen können. Die Patienten
werden häufig mit Stimmveränderungen, Stimmverlust oder deutlichen Atemgeräuschen
vorgestellt, die sich bei Anstrengung des Vogel noch verstärken können. Durch Stenosen im
Bereich der Luftsäcke und Nasennebenhöhlen können Luftsacküberdehnungen und
Emphyseme entstehen, was wiederum zur Atemnot führen kann. Wenn bei der Expiration
durch den Luftstrom und den verengten Sinusgang ein Unterdruck entsteht kommt es zu dem
sogenannten „Backenblasen“ einem atemsynchronen Vorwölben der Haut zwischen Auge und
Schnabel. Die wichtigsten Begleitsymptome können allgemeine Schwäche, Apathie und
Abmagerung sowie durch die Toxine bedingter Durchfall und zentralnervöse Störungen sein.
Schimmelpilzerkrankungen haben meist einen chronischen Krankheitsverlauf, wobei die
klinische Symptomatik oft akut durch sich ablösende Pilzrasenstücke oder Ähnliches
ausgelöst wird.
Aus dem Vorbericht und der klinischen und weiterführenden Untersuchung ergibt sich für den
Patienten Rocco die Diagnose Aspergillose.
Rocco wird in einer Voliere nahe der Heizung gehalten, dort herrscht keine entsprechende
Luftfeuchtigkeit und außerdem wird er mit häufig schimmelpilzhaltigen Erdnüssen gefüttert,
was eine Aspergillose begünstigt. Die deutlichen Atemgeräusche, das Backenblasen und die
Auflagerungen in den Nasenöffnungen lassen die Verdachtsdiagnose der
Schimmelpilzinfektion aufkommen.
Die Befunde, welche die Röntgen- und endoskopische Untersuchung ergaben, geben den
entgültigen Hinweis auf eine Schimmelpilzinfektion.
Bakterielle Atemwegsinfektionen:
Die wichtigsten gramnegativen Keime, die eine bakterielle Atemweginfektion hervorrufen,
sind E. coli, Klebsilla pneumonia, Pseudomonas aeruginosa, Pasteurella multocida und
Salmonella spp.. Unter bestimmten Umständen können aber auch gramposistive Keime, wie
Staphylococcus spp. oder Streptococcus spp. Atemwegsinfektionen auslösen. Bei bakteriellen
Infektionen, vor allem der unteren Atemweg, zeigen die Vögel häufig eine deutlich
erschwerte Atmung. Ansonsten ähnelt die Symptomatik die einer Aspergillose sehr. Die
Diagnose wird an Hand der klinischen und endoskopischen Untersuchung, sowie einer
kulturellen Untersuchung mit Keimbestimmung gestellt. Am besten geeignet sind dazu
Tupferproben aus der Choane. Zur Therapie wird eine systemische Antibiose angewandt.
Außerdem können Inhalationstherapie sowie hygienischen Maßnahmen durchgeführt werden.
Hefepilzinfektionen:
Hefepilzinfektionen, die sowohl die Trachea als auch den Infraorbitalsinus befallen können,
sind recht selten. Es sind häufig chronische Infektionen. Eine Antibiose bringt nur eine
kurzzeitige Besserung, wenn noch Begleitinfektionen bestehen.
Sinusitis:
Sinusitiden können ein- oder beidseitig vorkommen. Durch die Infektion und
Entzündungsreaktionen bildet sich Sekret, welches nicht durch die Nasennebenhöhlen
ablaufen kann. Dadurch entsteht eine Auftreibung der Sinus, was zu Schäden im umliegenden
Gewebe führen kann. Sinusitis ist durch häufig mukopurulenten Nasenausfluss
gekennzeichnet. Dabei zeigen die Vögel Niesen, Kopfschütteln, Atmen mit geöffnetem
Schnabel sowie eine häufig gerötete Choane und eine verschleimte Schnabelhöhle. Zusätzlich
kann es zu fluktuierenden Schwellungen und später dann zum scheinbaren Einfall der Region
um die Augen kommen. Die Diagnose kann gut mittels einer Nasenspülung oder einer
Sinusaspiration erfolgen. Zur Therapie sind Sinusspülungen über mehrere Tage und als letzter
Ausweg eine Sinustrepanation angebracht. Zudem sollte unterstüzend Vitamin-A gegeben
werden.
Psittakose:
Die Psittakose ist eine infektiöse und kontagiöse Erkrankung, die durch Chlamydophila
psittaci verursacht wird, einem obligat intrazellulären Erreger, der auch Säugetiere und den
Menschen befallen kann. Chlamydien werden über die Ausscheidung infizierter Tiere
verbreitet und aerogen verbreitet. Die Erkrankung kann inapparent verlaufen oder innerhalb
weniger Tage zum Tod führen. Oft kommt es zu unspezifischen Krankheitssymptomen sowie
zu respiratorischer und gastrointestinaler Symptomatik mit eitrigem Augen- und
Nasenausfluss. Zudem treten Atemgeräusche, Dyspnoe, häufig auch gelblich-grüner Durchfall
und seltener zentralnervöse Störungen auf. Bei der Röntgen- oder endoskopischen
Untersuchung ist typischerweise die Milz und/oder die Leber oder die Nieren vergrößert. Der
Erreger sollte allerdings mittels PCR nach einer Dreifach-Tupferprobe nachgewiesen werden.
Bei der Blutuntersuchung fällt häufig eine massive Leukozytose sowie eine Erhöhung von
AST, LDH, CK und Gallensäure auf. Die Bekämpfung erfolgt im ganzen Bestand Gemäß der
Verordnungen durch den zuständigen Amtstierarzt mit bestimmten Antibiotika und
begleitenden seuchenrechtlichen Maßnahmen.
Mykoplasmose:
Die Mykoplasmose ist eine infektiöse, kontagiöse Erkrankung, deren Bedeutung für
Papageienartige noch nicht völlig geklärt ist. Mykolplasmen sind obligat intrazelluläre
Erreger, die nur durch engen Kontakt übertragen werden kann. Die Infektion verläuft häufig
subklinisch und chronisch, durch begünstigende Faktoren können sie sich dann klinisch
manifestieren. Die Symptome einer Mykoplasmose sind vor allem entzündliche
Veränderungen im oberen Respirationstrakt und schnupfenähnliche Symptomatik. Zudem
können Darm, Leber und Milz von der Infektion beeinträchtigt werden. Die Diagnose ist sehr
schwierig, die kulturelle Anzucht ist sehr aufwändig und kann nur von Speziallabors
durchgeführt werden. Zur Therapie werden Antibiotika und begleitende hygienische
Maßnahmen empfohlen.
Virale Atemwegserkrankungen:
Unterschiedliche Viren, wie Avipox- Herpes-, Paramyxo- oder Reoviren, können unter
anderem auch respiratorische Symptome auslösen. Entweder ist die Atmung räumlich
behindert, es kommt zu entzündlichen Veränderungen des respiratorischen Epithels oder einer
generalisierten Erkrankung unter Einbeziehung des Atmungstraktes. Die Symptome sind
meist unspezifisch, wobei die respiratorischen Probleme Begleitsymptome zu genereller
Krankheitssymptomatik, Durchfall oder zentralnervösen Störungen sein können. Die genaue
Diagnose kann, bei Papillomen und Pockeninfektion, durch histologische Untersuchung von
Bioptaten und bei Verdacht auf andere Viren mittels Tupferprobe oder Kotuntersuchung
gestellt werden. Die ursächliche Therapie ist bei den meisten Virusinfektionen nicht möglich,
generell sollten aber bakterielle Sekundärinfektionen bekämpft werden. Bei
Herpesvirusinfektionen kann eine Therapie mit Aciclovir versucht werden,
Paramyxovirusinfektionen sind nicht heilbar.
Hypovitaminose A:
Die Hypovitaminose A ist ein ernährungsbedingter Vitaminmagel bei Papageienvögeln.
Vitamin A ist vor allem wichtig für die Aufrechterhaltung der allgemeinen
Krankheitsresistenz (Schleimhautbarriere) und der Aktivität des Immunsystems. Eine
Hypovitaminose A äußert sich durch Verhornungsstörungen des Epithels, die Schleimhäute
sind anfälliger für Verletzungen und Infektionen und die Widerstandskraft der Vögel gegen
Erkrankungen sinkt deutlich. Die häufigsten klinischen Folgen sind respiratorische Störungen
und Schwellungen im Kopfbereich sowie gelb-weißliche Granulome auf der Schleimhaut.
Zudem kann es zu trockener, schuppiger Haut vor allem an den Ständern, generell schlechter
Befiederung und Sekundärinfektionen kommen. Die Therapie besteht in einer Optimierung
der Fütterung und Substitution von Vitamin A, wobei darauf zu achten ist, dass es nicht
überdosiert wird. Generell besteht bei dieser Erkrankung eine Prädisposition für
Graupapageien.
Fremdkörper-/Futteraspiration:
Eine Verlegung der Atemwege kann vor allem durch Futterpartikel als auch durch
Gegenstände, mit denen der Vogel spielt oder an denen er nagt, hervorgerufen werden. Bei
der Aspiration solcher Fremdkörper kann es zur Aspirationspneumonie kommen. Symptome
sind akute Atemnot mit geöffnetem Schnabel, abgestellte Flügel und ein wippender Schwanz.
Im weiteren Verlauf ist das Allgemeinbefinden deutlich gestört mit Inappetenz und Apathie.
Die Diagnose erfolgt durch die Anamnese, klinische und endoskopische Untersuchung und
eventuell Röntgen. Als Sofortmaßnahme ist die Luftsackperfusion eine sehr wirkungsvolle
Maßnahme bei der Obstruktion der oberen Atemwege. Aus der Trachea können die
Fremdkörper z.B. mit einem Endoskop entfernt werden. Es sollte eine antimikrobielle
Behandlung und bei einer Aspirationspneumonie auch ein Breitbandantibiotikum und ein
Antimykotikum eingesetzt werden.
Abszesse/Granulome/Tumoren:
Diese Zubildungen kommen vorwiegend im Bereich der oberen Atemwege vor und werden
durch Hypovitaminose A begünstigt werden. Bedingt durch Verhornungsstörungen ist das
Epithel empfindlicher für sekundäre bakterielle oder mykotische Infektionen, wie Abszesse
oder Granulome. Abszesse kommen häufiger in den oberen Atemwegen vor, wohingegen
Granulome auch in den unteren Atemwegen vorkommen. Tumoren kommen vor allem im
Bereich der Schnabel- und Nasenhöhle vor. Bei Granulomen und Abszessen in den
Nasennebenhöhlen ist der Bereich um die Augen deutlich geschwollen und verhärtet.
Tumoren lassen sich oft nicht von entzündlichen Veränderungen unterscheiden. Die Diagnose
kann durch klinische und endoskopische Untersuchung sowie durch Tupfer-, Spülproben und
Feinnadelaspiration und anschließende kulturelle Untersuchung erfolgen. Zudem kann die
Durchführung histologischer Untersuchungen, eines Blutbildes oder einer Röntgenaufnahme
sinnvoll sein. Abszesse können mit einer Breitbandantibiose behandelt werden.
Je nach Art können Granulome als Aspergillose oder mit Vitamin A-Tropfen therapiert
werden. Geschlossene und abgekapselte Veränderungen sowie Tumoren können vorsichtig
chirurgisch entfernt werden. Abhängig von der Lokalisation der Veränderung ist die Prognose
gut bis infaust.
Luftsacküberdehnung/-ruptur:
Lufsacküberdehnungen treten vor allem infolge massiver Stenosen im Nasenbereich oder bei
Schimmelpilzerkrankungen vor durch die es zum Überdruck beim Ausatmen kommt. Ursache
für Luftsackrupturen, die umfangreiche Unterhautemphyseme zur Folge haben können, sind
stumpfe traumatische Einwirkungen. Im klinischen Bild ist der betroffenen Bereich stark
geschwollen und fühlt sich wie ein Unterhautemphysem an. Zudem kommt es häufig zur
Dyspnoe. Die Luft wird mit einer Kanüle oder einem kleinen Schnitt abgeleitet. Außerdem
sollte bei Stenosen die Grunderkrankung behandelt werden.
Therapie:
Zur Therapie sind geeignete Antimykotika zu verwenden. Der Patient wurde über mind. 14
Tage per os mit Ketokonazol behandelt, dass besonders zur Schimmelpilztherapie bei
Graupapgeien geeignet ist. Zudem wurde über ebenfalls mind. 14 Tage Sempera liquid
(Itrakonazol) oral gegeben. Der Graupapagei wurde in der Klinik jeden Tag mit 1:100
verdünntem Imaverol (Enilkonazol) inhaliert. In der Zeit des stationären Aufenthaltes wurde
täglich eine Infusion aus Amynin, 5%iger Glukose und Ringer-Lösung mit Zusatz von
Calcium gegeben. Zur weiteren Behandlung zu Hause wurde T10 mitgegeben, das 1:100
verdünnt zur Inhalation genutzt werden soll. Zudem sollte therapiebegleitend Vitamin A zur
Regeneration der Atemwege gegeben werden.
Zusätzlich sollte die Voliere vom Heizkörper weggestellt werden und darauf geachtet werden,
dass die Luftfeuchtigkeit auch in den kalten Monaten bei 60% liegt, was bei
Wohnungshaltung auch durch häufige Inhalationen teilweise ausgeglichen werden kann. Die
Käfigreinigung sollte mit geeignetem Desinfektionsmittel vorgenommen werden und die
Futter- und Wassernäpfe sollten erhöht angebracht werden, um Verunreinigungen
vorzubeugen.
Auch die Optimierung der Ernährung ist bei der Aspergillose wichtig. Den Besitzern wurde
eine Fütterung mit Pellets und regelmäßiger Vitaminsubstitution angeraten. Vor allem sollten
keine Erdnüsse verfüttert werden, da diese häufig mit Schimmelpilzsporen kontaminiert sind.
Prognose:
In den meisten Fällen ist es nicht möglich, die Tiere vollständig zu heilen. Durch die
entsprechende Therapie können die klinischen Symptome beseitigt und die Pilzlast gesenkt
werden. Die Haltungs- und Fütterungsbedingungen sollten optimiert werden. Eine Fütterung
von Pellets mit regelmäßiger Vitaminsubstitution ist anzuraten. Zudem sollten zu Hause
regelmäßige Inhalationen durchgeführt werden, um einen erneuten Ausbruch der Symptome
zu verhindern.
Im Falle von ....... kann bei regelmäßigen Inhalationen und einer Optimierung der Haltungsund Fütterungsbedingungen eine gute Prognose zur Unterdrückung der Pilzlast und zur
Vermeidung eines Erneuten Ausbrechens der Aspergillose gegeben werden.
Unterschrift
Herunterladen