Gebährmutterhalskrebs (kl, md, rv) Wir befragten Frau Dr. med. M. Canonica über Gebärmutterhalskrebs, da wir uns selbst mit dem Thema auseinandersetzen und wissen möchten, ob wir uns impfen lassen sollten. Frau Canonica, wie entsteht Gebärmutterhalskrebs? Seit ca. 10 Jahren weiss man, dass Viren für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Es handelt sich dabei um sogenannte Human-Papilloma-Viren, HVP. Was passiert mit dem Körper, wenn er mit dem Krebs infiziert ist? Kann man daran sterben? Die Infektion mit HPV passiert am Gebärmutterhals und in der Scheide und deren Umgebung. Normalerweise führt die Infektion langsam zu Veränderungen der Zellen an den Schleimhäuten, die man normalerweise bei der Kontrolle erkennen kann. Wenn man eine Veränderung erkennt, heisst das noch lange nicht, dass es schon Krebs ist, sondern nur, dass bereits eine mögliche HumanPapilloma Virus Infektion begonnen hat. In den meisten Fällen heilen die Veränderungen wieder aus und alles wird wieder normal. In seltenen Fällen werden die Zellveränderungen immer schlechter und es kommt zu einem Krebs am Gebärmutterhals. Wenn man diesen nicht rechtzeitig entdeckt, kann er sodann in den ganzen Körper gelangen. Man kann also daran streben. Andererseits kann er mit einer regelmässigen Prophylaxe ab dem Augenblick, wo die junge Frau Geschlechtsverkehr aufnimmt, verhindert werden. Ist der Krebs vererbbar oder wie bekommt man ihn? Nein, der Krebs wird nicht vererbt, er entsteht durch Zellveränderungen durch diese Infektion mit Human-Papilloma-Viren. Diese gelangen durch Geschlechtsverkehr oder aber Petting in den Körper. Kann man den Krebs vorbeugen, wenn ja wie? Ja, das kann man. Einerseits gibt es seit zwei bis drei Jahren eine Impfung gegen Human-PapillomaVirus, welche allerdings nur gerade gegen vier Typen dieses Virus impft und es gibt sicher etwa 40. Genau so wichtig ist auch die regelmässige Kontrolle beim Frauenarzt mit Abstrichen am Gebärmutterhals um frühzeitig Zellveränderungen festzustellen. Dieser Untersuch sollte ab Beginn der sexuellen Kontakte stattfinden. Kann man den Krebs in einer Operation oder einer Therapie heilen? Ja, meistens sind die Zellveränderungen in einem frühen Stadium, so dass der Krebs durch eine kleine Operation namens Konisation geheilt werden kann. Bei dieser Operation wird einfach ein Stück des Gebärmutterhalses abgeschnitten. Bei späteren Stadien sind grössere Operationen notwenig sowie anschliessende Chemotherapien und Bestrahlungen. Ist die Impfung 100 % sicher und wie verläuft sie? Die Impfung, die es in der Schweiz gibt, schützt gegen vier verschiedene HPV-Typen. Es sind die häufigsten Typen, die bei Gebärmutter-halskrebs gefunden werden. Die Impftypen schützen vor ungefähr 75% aller Gebärmutterkrebse. Die anderen 25% werden durch HPV verursacht, gegen die nicht geimpft werden kann. Die Impfung ist bezüglich Nebenwirkungen gut verträglich. Eine Grundimpfung besteht aus drei Spritzen, die man 2 und 6 Monate nach der ersten Impfung wiederholt. Wie können Frauen, die bereits Geschlechtsverkehr gehabt haben, sich behandeln lassen? Bei älteren Frauen oder Frauen mit mehr als zwei bis drei Geschlechtspartnern lohnt sich die Impfung nicht mehr. Dort bleibt als einzige Vorsorge die regelmässige Untersuchung des Gebärmutterhalses mit dem so genannten Krebsabstrich. Jungfrauen und jüngeren Frauen bis 19 wird die Impfung empfohlen. Warum muss die Frau sich vor ihrem ersten Mal impfen lassen? Der Wunsch ist natürlich, dass junge Frauen geimpft werden, bevor sie Kontakt mir HVP hatten, damit vor der Impfung nicht schon eine Infektion stattgefunden hat. Die Impfung lohnt sich deshalb vor allem bei Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren. Wie viele Frauen haben Sie bereits geimpft oder stehen in Behandlung? Wir impfen in unserer Praxis regelmässig Mädchen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren. Die genaue Anzahl kenn ich im Augenblick nicht, ich denke es sind so gegen 200. Warum entscheiden sich Frauen für oder gegen eine Impfung? Eigentlich entscheiden sich selten junge Frauen gegen eine Impfung. Meist nur Töchter von sehr impfkritisch eingestellten Müttern oder junge Mädchen, die wahnsinnige Angst vor Spritzen haben. Wieso empfehlen Sie eine Impfung? Ich persönlich empfehle alle üblichen Impfungen, unter anderem auch diese gegen HPV, da ich von den medizinischen Vorteilen von Impfungen überzeugt bin. dann auch ein Abstand von etwa zwei Jahren genügend sein. Was würde so eine Impfung kosten? Im Kanton Zürich übernimmt der Kanton die Kosten der Impfung für Mädchen zwischen 11 und 19 Jahren. Wir danken Frau Dr. med. M. Canonica für dieses ausführliche Interview. Woran erkennt man, dass man den Krebs hat? Gebärmutterhalskrebs kommt ganz langsam und schleichend, ohne Symptome zu verursachen. Aus diesem Grund ist es ausgesprochen wichtig, regelmässig Kontrollen mit Krebsabstrich durchzuführen. Dies gilt auch für junge Frauen, die bereits geimpft sind, da die Impfung nur etwa 75% der Gebärmutterhalskrebse verhindern kann. Es ist deshalb sehr wichtig, das mit der Aufnahme von Geschlechtsverkehr auch die regelmässigen Kontrollen beim Frauenarzt aufgenommen werden. Anfänglich sollte dies einmal jährlich geschehen. Bei einer langjährigen, treuen Beziehung kann Ich werde mich nicht impfen lassen, da mir die Impfung eine falsche Sicherheit geben würde. Die regelmässigen Kontrollen beim Frauenarzt finde ich sinnvoller. Unsere Entscheidung: