Shantyfestival - Shantychor Lütjenwestedt 1871

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Shantyfestival: Heiser nach vier Tagen
Trotz Unwetterwarnung kamen viele Besucher, um die Seemannschöre zu sehen / Organisator stellt Neuauflage in zwei Jahren in Aussicht
„It's our time to go now“
– mit dieser Zeile beendete der Shantychor Lütjenwestedt 1871 gestern das
wohl größte Shantyfestival der Welt in
Rendsburg. Auch Hartwig Saul stand auf
der Bühne im gut besuchten Festzelt.
Mit heiserer Stimme sang er die Hymne
der Seefahrer. Für ihn gingen vier anstrengende Tage zu Ende, „aber es hat
sich gelohnt“, sagte der Mann, der dasFestival von der Idee bis zur Organisation erst möglich gemacht hat.
15000 bis 20 000 Gäste schätzt er, ha-
gut aufgehoben. Wenn uns die Sponsoren wieder unterstützen, wollen wir gerne an diesen Erfolg anknüpfen.“ Jedoch
wolle er erst wieder in zwei Jahren die
Sänger nach Rendsburg einladen. „Ich
möchte nicht, dass sich das Shantyfestival abnutzt.“
„Wir würden sofort wiederkommen“,
sagte Henning Michaelis vom Seemanns-Chor Vegesack. Ihm habe das
Festival vom ersten Moment an Spaß
gemacht. „Herzhafte Stimmung und eine gute Organisation – das hat einfach
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gepasst“, sagte er. Besonders in Erinnerung blieb ihm ein gesangliches Wechselspiel: „Wir hatten uns kurz vor unserem Auftritt vor der Bühne aufgestellt
und ein anderer Chor gab gerade seine
Zugabe. Da haben wir spontan eingestimmt.“ Sein Chor hat schon in Prag
und auf der Expo in Shanghai Seemannslieder gesungen, trotzdem war
das Shantyfestival für ihn etwas besonben sich von Donnerstag bis Sonntag deres: „Das maritime Umfeld hat gut gedie Seemannslieder nicht entgehen las- passt. Es war doch etwas anderes, als
sen. Das Musikprogramm, die Ausfahr- wenn man im Binnenland singt.“
ten mit Traditionsseglern und die KochWeil ein Chor krankheitsbedingt ausshow von Thies Möller seien ein voller gefallen war, hatte der Seemanns-Chor
Erfolg gewesen, sagt er. Auf die Frage, Vegesack ausgeholfen. Für Hartwig Saul
ob Rendsburg denn in Zukunft häufiger ein gutes Beispiel dafür, wie groß der
zum Anleger für Shantychöre werden Zusammenhalt in der Shanty-Szene ist:
könne, musste Saul schmunzeln: „Das „Das ist der völkerverbindende Chawurde ich in den letzten Tage so häufig rakter der Shantys. Auf einem Schiff
gefragt. Die Reaktionen waren Klasse. müssen auch alle an einem Strang zieDie Besucher haben die Musik und das hen, egal aus welcher Nation sie komEssen gelobt und die Chöre fühlten sich men.“
Tobias Fligge
RENDSBURG
Der Shantychor Lütjenwestedt 1871 feierte mit dem Festival sein 140-jähriges Bestehen.
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Sangen die Klassiker der Seemannslieder: die Shanty-Lords aus Norderstedt.FLIGGE (2)
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