10 Tätigkeitsbericht 2015 ARGEkultur Tätigkeitsbericht 2015 Inhaltsverzeichnis 1Vorstand 5 Kaufmännische Geschäftsführung 8 Personalmanagement • MitarbeiterInnen 13 Haus, Standort und Hausnetzwerk 16 Publikumsstatistik Der Finanzbericht ist nicht Teil dieses Tätigkeitsberichtes. Er wird ausschließlich zusammen mit dem Jahresabschluss ausgehändigt. 27 Künstlerische Geschäftsführung 30 Produktionshaus ARGEkultur 44 Open Mind Festival 2015 50 Veranstaltungen 87Öffentlichkeitsarbeit 87 90 100 102 Werbemaßnahmen und Kommunikation Schwerpunkte 2015 ARGEkultur-Website UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen 105 10 Jahre Produktionshaus 107 Produced by ARGEkultur: 2005 – 2015 114 Statements ProduktionspartnerInnen 119 Fotocredits vorstand öffnen statt einengen Bernhard Jenny Bericht VORSTAND ein jahr ist vergangen. weder für die ARGEkultur, noch für die menschen in unserem land, in europa oder anderswo, irgendein jahr. sondern ein jahr der besonderen umstände. ein jahr, in dem wir mit viel unerwartetem konfrontiert waren. ein jahr, das vieles verändert, aber auch so manches – scheinbar zumindest – zementiert hat. wir hatten gerade erst erfahren, wie menschenunwürdig, zusammengepfercht und von einer profitorientierten firma bewacht, menschen, die sich aus krieg, not und elend in sicherheit bringen wollten, in traiskirchen und zeltstädten von den politisch verantwortlichen behandelt werden. da standen plötzlich viel mehr menschen als erwartet direkt vor uns: auf den bahnhöfen, in verschiedenen lagern und notunterkünften, an den grenzen. jetzt waren jene, die wir gerade erst nur in fernsehberichten aus dem balkan und aus ungarn gesehen hatten, wirklich da. es ist eng geworden. verdammt eng. unsere grenzen, die wir fast schon vergessen hatten, über die sich manche von uns täglich ganz selbstverständlich hin und her bewegten, wurden uns hart und heftig in erinnerung gerufen. europa, das freie, wurde plötzlich wieder zu einem europa der angst und der grenzbalken. ja sogar zaunbesicherte grenzen zerfurchen genau jene landschaft, in der sich bereits eine ganze generation ganz unbekümmert an freie landschaft gewohnt hatte. es ist eng geworden. verdammt eng. in den „social media“- und online-foren ergreifen zunehmen menschen die gelegenheit, all ihren hass, all ihren frust und ihre wut auf was und wen auch immer rauszukotzen und der community ins gesicht zu schleudern. was bis vor wenigen monaten noch lange nicht „ging“, geht heute locker durch. wir gewöhnen uns bereits an eine welt, in der der hass und ekel vor menschen, vor anderen kulturen, anderen religionen ganz normal zu werden droht. 1 es ist eng geworden. verdammt eng. denn die politisch verantwortlichen reagierten in vielen fällen auf die neue situation entweder gar nicht, oder völlig daneben. manche waren wohl wirklich überfordert, anderen passte die möglichkeit, härte und unmenschlichkeit als markenstiftende eigenschaften zu verbreiten, wunderbar in den politischen kleinkram. „wir müssen unser land so unattraktiv wie möglich machen“ – wer hätte sich einen solchen claim bis vor kurzem für österreich vorstellen können? es ist weit aufgegangen. beeindruckend weit. nein, nicht das „tor mit seitenteilen“. sondern die herzen unzähliger menschen, die einfach nicht akzeptieren wollten und konnten, dass es immer enger und enger wird. von den ersten stunden an sind es menschen aus allen gesellschaftlichen bereichen und ebenen, die sich für die unterstützung der menschen engagieren, die zu uns geflüchtet sind. es ist weit aufgegangen. beeindruckend weit. eine selbstbewusste zivilgesellschaft fragte nicht lang, was erlaubt und legal sei, sondern handelte. versorgung mit essen, kleidung, moralischer unterstützung und ratschlägen für die weiterreise – tausende freiwillige ließen die politisch zaudernden ebenso wie die hassposter*innen einfach liegen und handelten. konkret und für manche alteingesessenen institutionen zu schnell. es ist weit aufgegangen. beeindruckend weit. ehrfurchtsvoll müssten sich die verantwortlichen vor der grossen schar an freiwilligen und ehrenamtlichen helfer*innen verneigen und ihnen danken, sie müssten von ihnen lernen und das erarbeitete wissen sichern. das wird wohl nur in seltenen fällen passieren. dennoch: hier haben sich menschen getroffen und voneinander gelernt, so manche haben durch die begegnungen sich selbst verändert, vielerorts wurde aus geflüchteten und helfer*innen eine solidarische gemeinschaft. widerstand gegen die enge. mitten in so dramatischen gesamtgesellschaftlichen entwicklungen muss sich ein gesellschaftskritisches kulturzentrum laufend positionieren. die ARGEkultur sieht sich durch die interdisziplinäre verbindung der kompetenzen als produzentin, veranstalterin 2 und netzwerkpartnerin in einer singulären position für zeitgenössisches kunst- und kulturschaffen im raum salzburg und darüber hinaus. ein haus der kultur kann freiräume austesten, experimente wagen und ratlosigkeiten verarbeiten, kann kreative antworten auf dumpfe verkürzungen und begreifbare bilder für komplexe unübersichtlichkeiten suchen. dazu braucht es eine ernsthafte und seriöse zusammenarbeit mit kunstschaffenden, mit aufgeschlossenen und kritischen besucher*innen und mit zahlreichen freischaffenden sowie zivilgesellschaftlichen initiativen. räume öffnen, wenn enge droht. daran arbeitet das gesamte team der ARGEkultur unter der engagierten leitung der geschäftsführer*innen daniela gmachl und markus grüner-musil. diese arbeit hat einen großen nachteil: sie funktioniert in einer uns alle verwöhnenden weise, wir nehmen es bereits viel zu selbstverständlich, was alljährlich vom gesamten team geleistet wird. wir dürfen nicht übersehen, dass solches nicht aus automatismus und routine entsteht, sondern das ergebnis einer qualitätsvollen und ernsthaften arbeit ist, die in dieser form sehr selten ist. deshalb ein großer dank euch allen! ihr alle gestaltet die ARGEkultur als einen künstlerisch anspruchsvollen vernetzungs-, ereignis- und genußort, der auch spaß und freude vermittelt, wenn sonst oft enge herrscht. dank gilt aber auch all jenen, die die ARGEkultur besuchen, nutzen, genießen, hier zeit verbringen und teilen, hier essen und trinken, lachen und staunen, weiterdenken und gestalten, auftreten oder zusehen, vortragen oder zuhören! ein jahr ist vergangen. dieses jahr war nach dem tod von alex mänhardt auch für den vorstand vom bewusstsein geprägt, dass wir alex nicht ersetzen können. dass sich die ARGEkultur in diesem jahr durchaus in einer weise weiterentwickelt hat, wie es den von ihm mitgeprägten und gestalteten leitgedanken entspricht, davon dürfen wir ausgehen. zwischen hassposter*innen und hetzer*innen einerseits und politischer unfähigkeit und zynischem kalkül andererseits muss täglich ein freiraum erarbeitet werden: kultur. Bernhard Jenny Vorstandsvorsitzender ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Mag. Alexander Mänhardt DI Reinhard Bacher Elisabeth Grammel MAS Organisation und Rechtsform Die alleinige Rechtsform der ARGEkultur war bis 31.7.2012 der gleichnamige Verein, der 1981 gegründet worden ist. Mitgliederzahl 2015: 376 Personen und Institutionen (davon 136 Vollmitglieder) Seit 2013 ist der Verein ARGEkultur alleiniger Eigentümer der ARGEkultur gemein nützige GmbH. Der Verein bedient sich der GmbH, um den Zweck des Vereins zu erfüllen. Der Vorstand des Vereins agiert als Eigentümervertreter/Aufsichtsrat. Die GmbH wird vom Verein damit betraut, alle bisherigen operativen Aufgaben des Vereines (entspricht insbesondere der Führung des Kulturbetriebs) zu übernehmen. Die Entscheidungen der GmbH werden von den GeschäftsführerInnen der GmbH getroffen und verantwortet. Bericht VORSTAND Mark Schneider Mag. Sarah Untner Auf der Generalversammlung vom 20.11.2014 wurde folgender Vorstand für die nächsten 2 Jahre gewählt: Vorstandsvorsitzender Kassier Stv. Vorsitzender Schriftführer Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied Rechnungsprüfer Rechnungsprüferin Mag. Alexander Mänhardt DI Reinhard Bacher Bernhard Jenny Mark Schneider Mag. Sarah Untner Elisabeth Grammel MAS Mag. Stephan Adensamer Mag. Alexandra Lienbacher Aufgrund des Ablebens von Alexander Mänhardt im Jänner 2015 setzt sich der Vorstand mit Beschluss vom 10.2.2015 wie folgt zusammen: Vorstandsvorsitzender Stv. Vorsitzender, Kassier Stv. Kassierin Schriftführer Stv. Schriftführerin Bernhard Jenny DI Reinhard Bacher Elisabeth Grammel MAS Mark Schneider Mag. Sarah Untner 3 Kaufmännische Geschäftsführung Veränderung als Prinzip Einsichten zum 10. Geburtstag Die ARGEkultur zeichnet sich durch eine einzigartige Identität aus: Zeitgenössisches Kunstschaffen, kulturelle Vielfalt und soziales Engagement sind hier in einem Haus versammelt. Innovation und Experiment, Kritik und Unterhaltung sind hier keine Widersprüche, sondern Merkmale eines urbanen Zentrums, das die Salzburger Kulturszene das ganze Jahr bereichert. Unser Leitbild ist eine ARGEkultur in Bewegung – offen, lebendig, widerständig. Beweglich, das Neue auszuprobieren und mutig sich gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Wir haben die Möglichkeit und den Willen, uns immer wieder zu verändern. Stillstand entspricht nicht unserer Vision. Die große Stärke der ARGEkultur ist ihre Flexibilität ohne dabei beliebig zu sein. Das gilt für das Programm, das Haus und die Struktur. Das macht Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG uns stark, ermöglicht uns zu agieren und nicht zu reagieren und zeugt von unserem Verständnis einer modernen Kulturstätte, entworfen und geplant für die Praxis zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffens. Hier ist Raum für neue Ideen, für Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Themen und Fragestellungen. Die ARGE ist kein festgefahrener Spartenbetrieb, sondern realisiert prozesshafte Kulturarbeit. Deshalb wird die „neue ARGE“ nie fertig sein, sondern immer in Bewegung bleiben. Die BesucherInnenzahlen und die Resonanz zu den Veranstaltungen und Produktionen sind enorm. Der Generationenwechsel ist vollzogen – viele BesucherInnen der „alten ARGE“ sind mit übersiedelt, die 5 neuen Generationen an SchülerInnen und StudentInnen haben die „neue ARGEkultur“ sofort für sich entdeckt. Die ARGEkultur ist immer wieder eine Herausforderung. Der Kulturbetrieb, der Verein und die gGmbH sowie das Haus und die Liegenschaft haben unterschiedlichste Bedürfnisse, Notwendigkeiten und visionäre Facetten. Die ARGEkultur arbeitet nicht „nur“ in ihrem Kernsegment, dem Veranstalten, Produzieren und Vermitteln von Kunst und Kultur, sondern sie ist auch eine organisatorische und inhaltliche Schnittstelle und Plattform für elf fixe sowie bis zu 50 variable Institutionen und KünstlerInnengruppen. Diese Arbeit gestaltet sich somit häufig komplexer als in anderen Kulturhäusern der Stadt, aber es eröffnet der ARGEkultur auch den Freiraum, räumlich, inhaltlich und organisatorisch immer wieder am Puls der aktuellen Entwicklung zu sein. Die ARGEkultur gilt mittlerweile als Modell für zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit in Österreich. Die ARGEkultur ist ein Erfolgsprojekt geworden, weil es Veränderungen in Struktur und Programmatik von sich aus vorgenommen hat. Sie gilt mittlerweile als Modellfall für zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit in Österreich. Die Veränderung des Standortes durch den Neubau 2005 war nur ein Teil eines umfangreichen Veränderungsprozesses, den die ARGEkultur in Angriff genommen hat. Der Aufbruch startete 2002 mit dem Entschluss, einen umfangreichen Organisationsentwicklungsprozess zu starten. Die Organisationsform war zu diesem Zeitpunkt noch an die Gründungsära des früheren Kulturgeländes angelehnt. Tatsächlich erforderte die Perspektive, ein wesentlich größeres Haus zu bespielen, auch einen radikale Infragestellung der bestehenden Strukturen. 6 Sichtbar im Personal, im Programm und im neuen Auftritt der Öffentlichkeitsarbeit, symbolisierte das Jahr 2002 auch einen Generationenwechsel. Die Organisationsform musste moderner werden und den aktuellen Anforderungen entsprechen. Das Verweilen in der Nachgründungsära einer Kultureinrichtung ist zwar verständlich, aber nicht hilfreich, wenn es darum geht, zeitgenössischer Kultur eine adäquate Struktur zu geben. Die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen erfordern ein flexibles Organisationssystem, breitere Vernetzungsstrukturen und ein sehr hohes Maß an persönlichem Engagement und Identifikation. Mittlerweile arbeiten in der ARGEkultur 45 MitarbeiterInnen, die einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung unserer Vision setzen. Die ARGEkultur setzt einen Fokus auf die Schaffung von professionellen Arbeitsstrukturen und achtet das Wissen, die Kreativität und die Identifikation ihrer MitarbeiterInnen als wesentlichen Wert. Eine enorme Entwicklungsarbeit leistete die ARGEkultur bei der Transformation von einem Verein in eine GmbH. Die ARGEkultur als mittelgroßes Unternehmen, mit einem Jahresumsatz von ca. 1,5 Mio. Euro bedurfte einer adäquaten Rechtsform, in der hauptamtliche und professionelle Strukturen verankert sind. Die Arbeitsprinzipien und Strukturen der Gegenwart mussten auch in einem entsprechenden Regelwerk ihren Niederschlag finden. Damit konnte die Haftung für die Tätigkeiten der ARGEkultur auch bei den handelnden Personen verankert werden, die auch die wesentlichen Entscheidungen im Betrieb treffen. Die Trennung von Verein und Kulturbetrieb ermöglich es beiden, sich weiter zu entwickeln. Das Ergebnis dieser Überlegungen war die Gründung der gemeinnützigen GmbH ARGEkultur im ersten Halbjahr 2012. Der Verein ARGEkultur ist und bleibt alleiniger Eigentümer der ARGEkultur gGmbH. Die gGmbH wird vom Verein damit betraut, alle bisherigen operativen Aufgaben des Vereins zu übernehmen; die Entscheidungen der gGmbH werden von den GeschäftsführerInnen der gGmbH getroffen und verantwortet. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Diesen Entwicklungsschritt konnte eine zentrale Person der ARGEkultur, die im letzten Jahrzehnt den wesentlichen Impuls für diese strukturellen Veränderungen gegeben hatte, leider nicht mehr miterleben: Unser Berater und Mentor Christian Wallner verstarb im März 2010. Auch unter den engagierten ehrenamtlichen Mitgliedern im Vorstand der ARGEkultur können zwei wesentliche WegbegeleiterInnen unser zehnjähriges Jubiläum nicht mitfeiern. Ulrike Gschwandtner verstarb in Frühjahr 2007 auf einer Bergexpedition. Der langjährige Vorsitzende der ARGEkultur und engagierte Mitstreiter seit der ARGE-Rainberg-Bewegung, Alexander Mänhardt, verstarb im Jänner 2015. Alle drei waren starke Persönlichkeiten, ohne die die ARGEkultur heute nicht dort wäre, wo sie mittlerweile ist. Für die ARGEkultur war mit dem Neubau auch eine Ära mit neuen Finanzierungsaufgaben eingeleitet worden. Ein Unternehmen dieser Größenordnung hatte einen wesentlich höheren Finanzierungsbedarf. Beispiele im Kulturbereich hatten gezeigt, dass der Bau eines Hauses eine einmalige Finanzierungsanstrengung braucht, der laufende Betrieb aber einer kontinuierlichen und verlässlichen Unterstützung der politischen FördergeberInnen bedarf. Der wesentliche Erfolg in diesem Zusammenhang sind die mehrjährigen Förderverträge, die seit 2008 mit allen drei FördergeberInnen – Stadt Salzburg, Land Salzburg und dem Bund – existieren. Damit hat die ARGEkultur erstmals einen Status erreicht, der auch der Professionalität des Unternehmens entspricht. Finanz- und Programmplanung laufen damit in Zyklen von bis zu 24 Monaten im Vorhinein. Diese Vertragslage ist für uns eine Bestätigung unserer qualitätsvollen und nachhaltigen Arbeit, sowohl im Bereich des Finanz- und Personalmanagements, als auch in der Programmatik. Als mittelgroßes Unternehmen unterliegt die ARGEkultur selbstverständlich rechtlichen Rahmenbedingungen und Kontrollen. Sie ist inhaltlich autonom, steht aber in einem wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnis zu den SubventionsgeberInnen. Der Ruf nach Eigenwirtschaftlichkeit in allen Bereichen der Kulturarbeit wird lauter. Daher kommt einem professionellen Kulturmanagement eine besondere Bedeutung zu, in dem es die speziellen Rahmenbedingungen für Kulturarbeit ermöglicht, ohne die inhaltliche Autonomie in Frage zu stellen. Wir sind der Überzeugung, dass in einem Kunst- und Kulturbetrieb nicht Kriterien der wirtschaftlichen Rentabilität bestimmend sein dürfen. Denn dadurch dominiert die Auseinandersetzung über Quantitäten (Auslastung, Verkauf etc.) und überschattet damit den nötigen Diskurs über Qualitäten. Die Kulturpolitik hat eine duale Verantwortung: Sie muss sich dem inhaltlichen Diskurs stellen und eine ausreichende Förderung gewährleisten. Eine Institution wie die ARGEkultur an der Schnittstelle zur freien, nicht institutionalisierten Szene, spürt diese kulturpolitischen Szenarien durchaus von beiden Seiten und damit den Druck und die Verantwortung vielleicht noch deutlicher. Ein Jahresrückblick ist auch ein besonderer Anlass um „Danke“ zu sagen: Wir danken euch und Ihnen – unseren BesucherInnen, KünstlerInnen, NutzerInnen, Mitgliedern, PartnerInnen und SponsorInnen für die Begleitung und Unterstützung. Und wir danken den politischen EntscheidungsträgerInnen und den MitarbeiterInnen in der öffentlichen Verwaltung für die faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten zehn Jahre. Daniela Gmachl Kaufmännische Geschäftsführung Durch Haushaltsengpässe bei FördergeberInnen und den damit verbundenen, knapper werdenden öffentlichen Ressourcen, steigen auch die Erwartungshaltungen und Anforderungen für Kunst- und Kulturbetriebe. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 7 Personalmanagement • MitarbeiterInnen Ein seit Jahren erfolgreiches Instrument im Personalmanagement ist das gemeinsame Arbeiten an den unterschiedlichen Unternehmens­ prozessen. Die Evaluierung der Kernprozesse für die Bereiche „Veranstalten, Produzieren und Netzwerken“ ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit. Die Prozessarbeit fördert zum einen die Motivation, Kompetenz und Identifikation der am Prozess Beteiligten. Gleichzeitig hilft sie der betrieblichen Organisation sich besser aufzustellen und auszurichten, um den begrenzten Ressourcen, den steigenden Quantitäten und hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Die Prozessarbeit ist auch die notwendige Basis, um die Flexibilität zu gewährleisten, die sowohl von den MitarbeiterInnen als auch vom Betrieb gefordert und gelebt wird. Die fixe Personalstruktur der ARGEkultur ist klein, damit sehr stabil, aber auch mit der nötigen Flexibilität. Wir ergänzen unseren Personalbedarf im Kulturbereich um einen Pool an Personen, die bei Bedarf für uns tätig sind (TechnikerInnen, Veranstaltungspersonal, KünstlerInnen, GrafikerInnen usw.). Dieses starke Kernteam, ergänzt um „flexible Kompetenzen“, hat sich in den letzten Jahren bewährt und wir werden in dieser Struktur weiter arbeiten. Sie stellt besonders hohe Ansprüche an die Führung und an die MitarbeiterInnen. Gleichzeitig entspricht sie dem vielschichtigen Spektrum an Anforderungen, das ein Kulturbetrieb der freien Szene wie die ARGEkultur benötigt. Dieses Kernteam der ARGEkultur arbeitet im festen Anstellungsverhältnis. Die Dienstverhältnisse bewegen sich im Ausmaß zwischen 12 und 35 Wochenstunden. Weitherhin tritt die ARGEkultur mehrmals jährlich als Ausbildungsund Praktikumsplatz sowohl im schulischen als auch im universitären Bereich auf. Seit September 2010 ist die ARGEkultur Ausbildungsstätte für Lehrlinge im Bereich Veranstaltungstechnik. Aktuell bilden wir unseren zweiten Lehrling aus. 2015 waren wieder zwei Kulturpraktikantinnen (eine Initiative des Landes Salzburg) bei uns tätig, Olivia Schierach und Magdalena Fraiß. Ergänzt wird dieses Kernteam durch durchschnittlich 25 MitarbeiterInnen in der Veranstaltungsdurchführung (KassamitarbeiterInnen, OrdnerInnen, Einlassdienste, Generaldienste und Veranstaltungstechnik). Diese Personen befinden sich entweder in einem geringfügigen oder freien Dienstverhältnis beziehungsweise arbeiten auf Honorarbasis. Die ARGEkultur hat professionelle MitarbeiterInnen, bietet entsprechende Rahmenbedingungen und hat eine professionelle Unternehmensführung. Alle MitarbeiterInnen teilen die Werte und die Vision der ARGEkultur und vertreten diese nach innen und außen. 8 vision 2016 Erstmalig fand ein Praktikum aufgrund der Einreichung und Förderung der Praktikantin durch das vom Bundeskanzleramt ausgeschriebene startStipendium im Bereich Kulturmanagement statt. Stefanie Fröhlich hat von September 2014 bis Frühjahr 2015 im Bereich der Künstlerischen Leitung gearbeitet und war eine große Bereicherung für die Kulturvermittlungskompetenz der ARGEkultur. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen MitarbeiterInnen der ARGEkultur sehr herzlich für ihr außergewöhnliches Engagement und ihre besondere Identifikation mit der ARGEkultur bedanken. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kaufmännische Geschäftsführung Künstlerische Geschäftsführung Assistenz künstlerische Leitung / Dramaturgie Öffentlichkeitsarbeit (Karenzvertretung) Öffentlichkeitsarbeit (aktuell in Karenz) Rechnungswesen Künstlerisches Betriebsbüro Servicebüro/Ticketing Technik (Veranstaltungen/Haus) Lehrling Veranstaltungstechnik (seit 9/2014) Generaldienst EDV/Website Gebäudereinigung Hausmeister Kassa/Infopoint TechnikerInnen Generaldienste Einlasspersonal Praktikantinnen Künstlerische Leitung Praktikantinnen Öffentlichkeitsarbeit Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG Daniela Gmachl Markus Grüner-Musil Cornelia Anhaus Michael Gizicki Kristina Itzlinger Andrea Marchner-Bertignol Nicole Thiele Andrea Schweiger Gunther Seiser Lukas Nemec Hermann Kathrein Johannes Amersdorfer Ruzmarinka Milijkovic Christian Müller Lorenz Paulus, Jeannette Römer, Nina Stöbich, Isabel Weber Jan Fredrich, Robert Herbe, Krystian Koenig, Ben Lageder, Stefan Parragh, Hannes Peithner-Lichtenfels, Ariane Pellini Johannes Hofmann, Elia Husiatynski, Andreas Westiner, Pawel Zandl Peter Baumgartner, Martin Grillmair, Sarah Schwendinger, Andreas Eismann, Lara Fink, Paulina Gassner, Micheal Kühnel, Laura Akosua Nti, Axel Stenitzer Olivia Schierach, Magdalena Fraiß Agnes Kreuzer (bis Juni 2015) Stephanie Hofmann (Mai bis Dezember 2015) Stefanie Kern (seit November 2015) 9 Personal Stand 31.12.2015 Olivia Schierach Magdalena Fraiß Produktions- und Redaktionsassistenz Open Mind Festival 2015 Produktionsassistenz Taschenopernfestival 2015 Auszug aus dem Praktikumsbericht „Auf der Suche nach einem Praktikum, das den Tätigkeitsfeldern entspricht, zu denen mich meine Studien (Instrumentalpädagogik Klavier, Romanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft) qualifizieren, stieß ich auf www.kulturpraktikum.at, einer Internetseite des Landes Salzburg, auf die Ausschreibung eines Praktikums in der ARGEkultur Salzburg als Produktionsassistentin im Rahmen des Taschenopernfestivals 2015. „Im Rahmen meines Praktikums in der ARGEkultur konnte ich die Vielseitigkeit und Struktur eines Kulturbetriebes kennenlernen. Besonders gefallen hat mir die Aufteilung des Praktikums in die Bereiche ‚Produktion‘ und ‚Redaktion‘. Durch die Kombination von praktischem Arbeiten, vor Ort mit Künstler*innen, und dem theoretischen Teil der Büroarbeit habe ich eine sehr breitgefächerte Erfahrung machen können. Besonders den persönlichen Kontakt zu unterschiedlichen Künstler*innen sowie dem Künstler*innenkollektiv gold extra sehe ich als eine Bereicherung. Ebenso das kreative Arbeiten bei der Erstellung von Theaterrequisiten und das Schreiben von Blog-Einträgen zum Festival hat mir viel Freude bereitet. Das ganze Team der ARGEkultur hat mich stets in die Vorgänge im Haus miteingebungen und mir bei Fragen weitergeholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich von Anfang an bei Team- und Dispositzungen mit dabei sein durfte, da ich so ein Gefühl für die gesamte Organisation bekommen habe. Durch das in mich gesetzte Vertrauen, Arbeitsabläufe selbständig zu koordinieren, war ich stets positiv motiviert, neue Herausforderungen anzunehmen. Für mein geplantes Master-Studium in Kulturmanagement im Herbst 2016 konnte ich mir durch das Praktikum fundiertes Fachwissen aneignen. In Summe hat mich das Praktikum in der ARGEkultur Salzburg in meiner Entscheidung bestärkt, dass ich auch zukünftig im Kulturbereich beruflich tätig sein möchte.“ 10 Da das Taschenopernfestival eine Koproduktion von der ARGEkultur und klang21 ist, war ich auch eine Art Schnittstelle zwischen diesen beiden Produktionspartnern, da ich sowohl bei den künstlerischen Proben als auch in der Organisation mitarbeitete. In diesem Team, bestehend aus drei Regisseuren, vier Komponistinnen, zehn DarstellerInnen, zwölf MusikerInnen (des oenm) mit Dirigent, zwei Mitarbeiterinnen in der Produktionsleitung, einer weiteren Regieassistentin, drei Haupttechnikern und drei Bühnen-/Kostüm­bildnerinnen, gehörte ich also zu den Kontaktpersonen, wenn Fragen und Probleme auftauchten. Ich habe während dieses Praktikums an vielen positiven Dingen gewonnen. Dadurch, dass sich der Bereich Musiktheater sehr mit meinen Interessen deckt, konnte ich mich darüber freuen, dass mir ein sehr eigeständiges Arbeiten ermöglicht und wirkliche Verantwortung übertragen wurde.“ ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Atelier for Young Festival Managers Beirut, 21. – 27. März 2015 Auszug aus dem Text von Cornelia Anhaus Dramaturgie, Künstlerische Assistenz Die European Festival Association (EFA) organisierte im März 2015 gemeinsam mit dem Beiteddine Festival im Rahmen der Festival Academy ein Trainingsprogramm für junge FestivalmanagerInnen in Beirut, Hauptstadt des Libanon. Dem Ruf die eigenen Fähigkeiten zu professionalisieren, kritisch zu reflektieren sowie das berufliche Netzwerk auszubauen und die einzigartige Kultur des Nahen Ostens kennen zu lernen, folgten 36 TeilnehmerInnen aus 21 Ländern bzw. von fünf verschiedenen Kontinenten. Eine der Glücklichen, auf welche die Auswahl fiel, war ich, Cornelia Anhaus, Festivalkuratorin (u. a. Open Mind Festival), Dramaturgin und künstlerische Assistenz in der ARGEkultur Salzburg. Ermöglicht wurde mir dies durch die überwiegende Übernahme der Teilnahmegebühr durch meinen Arbeitgeber, eine großzügige Unterstützung der österreichischen Botschaft in Beirut, die meine Reise- und Hotelkosten refinanzierte sowie eine Kostenbeteiligung meinerseits. „The true role of a festival is to help artists to dare, to engage in new projects.” – Bernard Faivre d’Arcier Motto der Festival Academy Was ich mitnehme aus dieser Stadt bzw. dem Atelier sind Inspirationen, neue Ideen und Leidenschaft für meine Arbeit, ebenso ein großes Ausmaß an Selbstreflexion, ein potenzielles internationales Netzwerk, aus dem zukünftige Kooperationen entstehen können sowie den unbedingten Wunsch, wieder zu kommen. Für meine Arbeit in der ARGEkultur war das Atelier ein ganz wesentlicher Impuls für die Neudefinition des Medienkunstfestivals „digital spring“, das 2016 erstmals in Salzburg stattfinden wird. Antworten zu finden auf die wesentlichen Fragen und sich diese(n) zu stellen – für wen ein Festival welche Bedeutung haben soll(te) und wie diese künstlerische bzw. kuratorische Vision nachhaltig umgesetzt werden kann, welche gesellschaftspolitische und soziale Verantwortung sich daraus ergeben – darin bestand für mich der größte Gewinn aus meiner Teilnahme an diesem Atelier. Weiterführende Informationen: www.efa-aef.eu/en/activities/atelier/beirut-2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG Eröffnungszeremonie „Atelier Beirut“ in der Villa Sursock 11 12 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Haus, Standort und Hausnetzwerk Das Haus Die architektonische Herausforderung für das 2005 eröffnete Gebäude der ARGEkultur bestand darin, ein Haus zu schaffen, das Menschen zur Produktion, Auseinandersetzung und Konfrontation von und mit kulturellen Inhalten anregt, die sich permanent ändern. Gerhard Kopeinig hatte diese inhaltliche Vorgabe architektonisch mit einer bewusst offenen Struktur beantwortet: Die Plattform der ARGEkultur als Plattform für Kultur. Die ARGEkultur und die KünstlerInnen und NutzerInnen nehmen diese Herausforderung seither immer gerne wieder an. „Die Materialien und Oberflächen wurden so ausgewählt, dass sie in ihrer Rohheit spürbar sind und eher einen industriellen Charakter vermitteln. Roh und unfertig soll der Bau wirken, um den steten Schaffensprozess der Kulturstätte zu unterstreichen. Die ARGEkultur ist in diesem Sinne nie fertig, sondern wird vielmehr immer wieder verändert bzw. neu produziert.“ — Architekt Gerhard Kopeinig Zum zehnten Geburtstag wurde im Sommer 2015 – mit Unterstützung der Stadt Salzburg – das Studio mit einem barrierefreien Zugang adaptiert, damit ist nun die ganze ARGEkultur barrierefrei zugänglich. Das Haus Eröffnung 6.10.2005 Eigentümerin Stadt Salzburg, Immobilien GmbH (SIG) Architektur Arch+More / DI Gerhard Kopeinig & Partner Nettonutzfläche 2.187 m² Veranstaltungssäle Studio 99 Personen Saal 220 Sitzplätze oder 450 Stehplätze Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG Studio vor dem Umbau (links) und danach barrierefrei (rechts) 13 Die ARGEkultur ist attraktiver Ort für Gastveranstaltungen mit an WettbewerberInnen orientierten Rahmenbedingungen. Sie bietet Ermäßigungen für gemeinnützige und nicht kommerzielle Projekte. vision 2016 Proben-/Produktionsräume 5 Musikproberäume 1 Workshopraum 1 Kurs- und Probenraum 2 Produktionsbüros 1 Seminarraum Die ARGEkultur stellt diese Räumlichkeiten – zu individuellen Bedingungen – auch für Veranstaltungen, Proben, Kurse, Seminare usw. zur Verfügung. Unser Anliegen ist es, dass wir für die individuellen Bedürfnisse von Kunst und Kultur im Veranstaltungs- und Produktionsbereich bestmögliche Voraussetzungen kreieren. Die Räume eröffnen ein breites Feld an Präsentationsformen und damit die Grundlage für KünstlerInnen und Publikum. Standort · Hausnetzwerk · Permanente NutzerInnen Die ARGEkultur war von Anfang an als Teil des Unipark Nonntal konzipiert. Wir waren immer von den enormen Möglichkeiten für ein Kulturzentrum an diesem Standort überzeugt. Allerdings war das Gebäude der ARGEkultur 2005 das erste, welches, diesem städtebaulichen Plan folgend, fertiggestellt wurde. Eine rege Bautätigkeit in der unmittelbaren Nachbarschaft, die neue Erschließung über die Ulrike-Gschwandtner-Straße und die damit verbundene Klärung der Parkraumbewirtschaftung machten die ersten Jahre im Unipark nicht einfach für die NutzerInnen der ARGEkultur. Mittlerweile ist das Nonntal, durch die Fertigstellung des Uniparks einer der attraktivsten Stadtteile in Salzburg geworden, ein neuer Stadtteil für Bildung, Kultur und Sport. Die ARGEkultur bildet das kulturelle Herz im Unipark Nonntal. Die ARGEkultur agiert nach einem dynamischen Hausnutzungskonzept. Sie bietet befristete Nutzungsmöglichkeiten. Voraussetzung dafür ist ein starkes Vernetzungsinteresse mit der ARGEkultur und den weiteren HausnutzerInnen. Für die ARGEkultur ist das gastronomische Angebot ein wesentlicher Bestandteil dieses Nutzungskonzeptes. 14 vision 2016 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 15 Publikumsstatistik Veranstaltungen/Produktionen 2015 fanden 326 Veranstaltungen mit 38.170 BesucherInnen statt. Damit gelingt es der ARGEkultur das hohe Niveau der BesucherInnen- und Veranstaltungszahlen im Haus zu halten und verzeichnet sogar ein Plus an BesucherInnen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 9%. Durchschnittlich kommen zu jeder Veranstaltung rund 117 BesucherInnen. Die BesucherInnenzahlen haben aber nicht nur eine quantitative Komponente, sondern auch eine qualitative, die den Finanzierungsmix sowie die programmatische Strategie für 2015 widerspiegelt: Mehr (Ko-)Produktions- und (Ko-)veranstaltungstätigkeit, die hohen BesucherInnen- und Veranstaltungszahlen halten, bewusst weniger Veranstaltungen mit hohem finanziellen Risiko und damit ein stabiles Kulturbudget. Das bedeutet im Detail: »» Hohe BesucherInnenzahl und damit Einnahmen bei den Sparten, die Deckungsbeiträge erwirtschaften – z. B. Musik, Kabarett und Poetry Slam. »» Bei den Gastveranstaltungen zeichnet sich die bewusste Entwicklung von weniger kommerziellen Veranstaltungen zu vermehrt performativen und diskursiven Veranstaltungen ebenfalls ab.. »» Die hohe Anzahl an Koproduktionen und Koveranstaltungen im Studio mit einem großen Kontingent von Probenmöglichkeiten spiegelt die hohe Priorität im Bereich Netzwerk wider. Die ARGEkultur hat KünstlerInnen, NetzwerkpartnerInnen und BesucherInnen als KundInnen und erachtet die Beziehung zu ihnen als besonders wertvoll. Die Dienstleistungen und Angebote der ARGEkultur sind – entsprechend dem Kunst- und Kulturauftrag – auf die Bedürfnisse dieser KundInnen ausgerichtet und abgestimmt. vision 2016 ARGEkultur zu Gast: 2015 war die ARGEkultur zwei Mal zu Gast im republic und einmal zu Gast im Salzburger Landestheater. Die Vorstellungen aus dem Bereich Kabarett waren für BesucherInnen und KünstlerInnen erfolgreich und haben damit die Bandbreite der Veranstaltungsmöglichkeiten für die ARGEkultur erweitert. Das Abonnement: Erstmals 2011 hat die ARGEkultur allen KabarettliebhaberInnen ein besonderes Service angeboten: das maßgeschneiderte Abonnement. Inspiriert durch unser Stammpublikum wurden die Abonnements in fünf unterschiedlichen Paketen zusammengestellt. Die aufgelegten Abonnements waren – wie bereits in den Vorjahren – ausverkauft. Inserat Kunsthunger 90x65 Hunger auf Kunst und Kultur: Die ARGEkultur unterstützt die Initiative „Hunger auf Kunst und Kultur“ und verhilft damit Menschen mit finanziellen Engpässen zu ihrem Recht auf Kunst und Kultur. Gegen Vorlage des Kulturpasses erhalten diese sozial benachteiligten Menschen freien Eintritt zu Veranstaltungen. 10.03.2009 16:18 Uhr Der Kulturpass ermögl es Menschen, die es sic derzeit nicht leisten könn am kulturellen Leben te zunehmen! Interesse am Kulturpas Hotline 0699 – 17 07 19 w w w. k u n s t h u n g e r - s b g . a Eine Aktion von Laube GmbH • Theater ecce • Salzburger Armutskonferenz • Dachverband Salzburger Kultur Unterstützt von 16 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kulturvermittlung & Netzwerk In den Arbeits- und Proberäumen der ARGEkultur haben im Jahr 2015 809 Termine für Proben, Kurse, Seminare und Workshops mit 7.159 TeilnehmerInnen stattgefunden. 40% dieser Belegungen kommen aus der Probentätigkeit der (Ko-)Produktions- und (Ko-) Veranstaltungstätigkeit. Dies entspricht durchschnittlich 20 Terminen pro Woche. Diese Zahl untermauert eindrucksvoll, wie wichtig die offenen Probe- und Produktionsräume für Salzburg sind. Und: Die Nachfrage nach den Räumen der ARGEkultur ist weiterhin immens und die Auslastung ungebrochen hoch. Die ARGEkultur ist sowohl Initiatorin für Workshops wie auch Ort für Workshops anderer NutzerInnen. Die Auswahl orientiert sich am Kunst- und Kulturauftrag. vision 2016 Im Jahr 2015 haben rund 46.000 Personen die gesamten Angebote der ARGEkultur besucht und genutzt. Die ARGEkultur ist eine wesentliche Trägerin für vernetzte Kulturarbeit in der Region. Zu diesem Zweck unterstützen wir AnbieterInnen von Workshops und Seminaren durch die kostengünstige Nutzung unserer Räume. Ebenso bieten wir Räume für Theater-, Tanz- oder Musikproben an, um neues Kulturschaffen in Salzburg zu fördern. Die Vermittlung von Form und Technik, die praktische Auseinandersetzung mit Inhalten sowie die kreative Förderung in freien Strukturen des Lernens sind besonders geeignet, um die Werte zeitgenössischer Kunst und Kultur zu vermitteln. Die Möglichkeiten eines Kulturzentrums mit unterschiedlichen Raumanforderungen unterscheidet die ARGEkultur hier von anderen Einrichtungen. Diese Zahlen unterstreichen erneut die Attraktivität der ARGEkultur als Veranstaltungs-, Produktionsort und Netzwerkpartnerin. Rechnet man die Aktivitäten der NutzerInnen-Gruppen und des ARGE Beisls hinzu, dann haben in Summe über 150.000 Personen den Standort ARGEkultur frequentiert. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 17 Details zu den ARGEkultur-BesucherInnen (lt. Umfrage der Universität Salzburg, Fachbereich Kommunikationswissenschaften, 2008 und 2010) »» Die ARGEkultur hat ein überwiegend junges Publikum. 44,5 % der BesucherInnen sind höchstens 29 Jahre alt, knapp 69 % sind unter 40 Jahre. 7,5 % der Befragten sind über 60 Jahre alt. »» Das Verhältnis zwischen Besucherinnen und Besuchern zeigt sich als sehr ausgeglichen. Der Anteil der Männer ist mit 45,5 % etwas niedriger als jener der Frauen (54,5 %). »» Das Bildungsniveau der ARGEkultur-BesucherInnen ist hoch. Die größte Bildungsgruppe stellen die Universitäts- bzw. HochschulabsolventInnen mit über 40 % dar. »» Mehr als ein Viertel der Befragten sind Stammgäste, die mehrmals pro Monat (9 %) oder zumindest alle ein bis zwei Monate (21,3 %) Veranstaltungen der ARGEkultur besuchen. Knapp ein Viertel (24,9 %) besucht die ARGEkultur ca. alle drei bis vier Monate, knapp ein Fünftel (19,06 %) ein bis zwei Mal im Jahr. 11,66 % kommen seltener, und 14 % der Befragten waren zum ersten Mal bei einer Veranstaltung in der ARGEkultur. »» Die meisten Befragten (57,5 %) wohnen in der Stadt Salzburg, ein Viertel (25,5 %) kommt aus den angrenzenden Bezirken Flachgau und Tennengau. 4,1 % kommen aus den Gebirgsgauen, knapp 5 % aus Oberösterreich und 8,2 % aus Bayern. »» Das stärkste Motiv für einen Veranstaltungs­besuch in der ARGEkultur ist mit 95 % das „Interesse an Veranstaltungsart/-thema/KünstlerIn“. Danach folgt mit 48,1 % ein „allgemeines Interesse an Kunst und Kultur“. 33,9 % besuchen die ARGEkultur, um „Freunde/Bekannte zu treffen“ und 32,7 % nannten „Freizeitgestaltung“ als Grund für ihren Besuch. Dazu kommen die Faktoren „angenehmes Ambiente / coole Szene“, „Empfehlung“ und „Neues kennen lernen“. 18 46+54 9+21+25191214z Geschlechterverteilung BesucherInnen ■ Männer ■ Frauen Frequenz BesucherInnen pro Monat ■ mehrmals alle 1-2 Monate ■ alle 3-4 Monate ■ 1-2 Mal im Jahr ■ selten ■ erstmals in der ARGEkultur ■ ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Publikumsstatistik 2015 Anzahl Gast-VA - 55+ 29 + 16 58+29+13z Verteilung Veranstaltungen Verteilung BesucherInnen ■ Eigenveranstaltungen ■ Koveranstaltungen ■ Gastveranstaltungen - Anzahl Eigen-VA Veranstaltung 26 Motzart und ganzjährig 3 ARGEkultur zu Gast - 18 - 6 - 10 Taschenopernfestival 2015 (KoProd) und Biennale (KoVast) Summe BesucherInnen Eigen-VA Gast-VA ARGE Kabarett 5.620 5.620 - ARGE Kabarett 1.836 1.836 - Reihe Art der Veranstaltung ARGE Konzert Konzerte 4.274 4.274 - ARGE Roter Salon Konzerte 788 788 - ARGE Neue Musik Performance und Konzerte 618 618 - - 6 Elektronikland, Subclub u. a. ARGE elektronische Musik Musik 344 344 - - 7 Pecha Kucha Night, Forum Mittelstadt u. a. ARGE Vortrag & Diskussion Vorträge und Diskussionen 686 686 - - 76 CUSP, AK und Kinderkulturwoche ARGE kulturvermittlung Workshops & Abschlussveranstaltungen 1.961 1.961 - - 12 Open Mind Festival ARGE Festival Theater, Ausstellung, Vortrag, Konzert u. a. 1.396 1.396 - - 12 U-20 Slam und Poetry Slam ARGE Poetry Slam 1.446 1.446 - 984 984 - - 6 Kritische Literaturtage und Koveranstaltung mit Literaturfest ARGE Lesung - 7 Klub 77 u. a. ARGE Fest Musik und Feste 887 887 - - 8 Comedy im Pub, Instant 36 u. a. Koveranstaltung Kabarett und Film 771 771 - - 32 Sbg. Performancetage, th Festival, Sommerszene, Try_Outs, Hungry Sharks u. a. Koproduktion und Koveranstaltung Tanz 2.460 2.460 - - 56 MAZAB, Petra Schönwald, Zahara Prod., Ecce, theater.direkt u. a. Koproduktion und Koveranstaltung Theater 2.857 2.857 - 11.242 - 11.242 38.170 26.928 11.242 41 41 - Vienna's English Theatre, Hosi, Gastveranstaltung Jugendredewettbewerb, Festspiele u. a. Theater, Konzerte, Vorträge, Feste 285 Zusammenfassung Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 41 Gastveranstaltungen 11.242 BesucherInnen 285 Eigenveranstaltungen 26.928 BesucherInnen 326 Veranstaltungen 19 38.170 BesucherInnen 20 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 21 22 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 23 24 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 25 26 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Künstlerische Geschäftsführung Zeitgenössische Kunstproduktion im regionalen Umfeld Aus der Publikation „10 Jahre produced by ARGEkultur“ Das Konzept eines Produktionshauses, wie es die ARGEkultur in den letzten Jahren verwirklicht hat, ist faszinierend und einzigartig in Salzburg. Mit großer Neugierde suchen wir nach Feldern jenseits formaler Grenzen, jenseits des gewohnten Kulturschaffens. Mit starkem politischen Bewusstsein wählen wir Themen und Inhalte gemeinsam mit KünstlerInnen und AktivistInnen. Doch ein weiterer Aspekt gibt diesem Konzept noch eine präzisere Richtung: das Bekenntnis, regionale Produzentin zu sein. Der Standort Salzburg gilt nicht als Metropole des zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffens. Zu Recht, denn Salzburg ist Provinz, eine provinzielle Stadt in einer provinziellen Region – auch im Sommer. In dieser Hinsicht ist Salzburg vergleichbar mit vielen anderen Regionen in Europa, die sich seit vielen Generationen auf ein wesentliches strukturelles Standbein, in diesem Fall den Tourismus, verlassen haben. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 27 Zentrum der Kulisse ist eine pittoreske Kleinstadt, eingebettet in eine Bilderbuchlandschaft. Die spezifischen Aspekte der touristischen Attraktivität sind die barocke Altstadt, The Sound of Music, Mozart und die Salzburger Festspiele. Wenn jedoch das Umfeld für ein neues, offenes, zeitgenössisches künstlerisches Schaffen idealtypisch beschrieben wird, so findet sich dieses meist in den urbanen Ballungsräumen. Mit dem Begriff der Urbanität werden heute Phänomene benannt, die alle Teil jener großen Emanzipationserzählung sind, welche seit den siebziger Jahren Domäne eines linken Diskurses ist: Gleichberechtigung, Pluralität, Individualismus, Hedonismus, flexible Familienbilder, Migration, multikulturelle Identitäten und gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaften. Aus diesem Umfeld heraus, in einer selbst mitgestalteten und freien Gesellschaft, mögen alle Voraussetzungen für eine hohe Produktivität modernen Kunstschaffens gegeben sein. Doch ob ein Ort ein geeigneter Kulturproduktionsort ist, ist nicht nur an diesen Parametern festzumachen. Urbane Ballungsräume sind zweifelsfrei mit einer hohen Vielfalt an Angeboten, einer großen kreativen Dichte und einem wesentlich aufgeschlosseneren Publikum ausgestattet als Salzburg. Dennoch kann ein guter Ort für die Entstehung von Kunst auch ein Ort sein, der nicht den Kriterien einer echten Großstadt entspricht, solange es dort Möglichkeiten einer produktiven Reibung gibt. Der Generationenkonflikt war einmal die Reibefläche, an der Kunst und Kultur sich erneuerten. Heute besteht ihre Chance darin, sich als Gegengewicht zu einem ökonomisierten Alltag zu positionieren, welcher von der profitorientierten Effizienz von Arbeit und Konsumfreudigkeit dominiert wird. Hier ist der Standort Salzburg mit den allerbesten Voraussetzungen ausgestattet, und Kultur spielt eine überragende Rolle. Die wirtschaftliche Verwertung von Kunst und Hochkultur wird im Übermaß betrieben, sie ist sogar der wesentliche Bestandteil der Identität der Region. Sie gilt als gesellschaftliches Bindemittel, als Teil eine Standortattraktivität für mögliche Niederlassungen von Konzernzentralen und als „besserer und wertvollerer“ Konsum. Gleichzeitig ist der regionale wie internationale Kunst- und 28 Kulturbetrieb ein globaler, gut funktionierender Markt mit enormer wirtschaftlicher Wertschöpfung. Gemälde und Installationen sind eine gute Wertanlage und Prestigeobjekte für ängstliche MillionärInnen. Jazz- und Rockkonzerte sind durchkommerzialisierte Massenprodukte mit austauschbaren Line-ups und Opernstars sind hübsch gestylte Reproduktions- und StimmakrobatInnen und damit Teil einer globalen Elite, der das Erhabene und die Tradition wichtiger ist, als das Hier und Heute. Kunst und Kultur entwickelt sich aber auch abseits dieser schablonenhaften Formen, und Regionalität ist dann als Chance zu verstehen, um sich dieser marktorientierten Steuerung zu entziehen. Was zeichnet nun die Arbeit als regionale Produzentin aus? Gemeinsam mit KünstlerInnen bewegen und begegnen wir uns an einem gemeinsamen Lebens-, Arbeits- und Aufführungsort. Regionale politische Themen können daher unmittelbar und konkret in die Arbeitsprozesse einfließen. Die künstlerischen Projekte begreifen sich als Teil eines aktiven Gemeinwesens, auch gegen lokale politische Strömungen, wie sie in Salzburg besonders präsent sind; die Zusammenarbeit wird oftmals getragen von persönlicher und institutioneller Solidarität. Lokale Identität und Glaubwürdigkeit erzeugen überregionale Öffentlichkeit und Wirksamkeit. Und schließlich, ganz einfach: Regionale Produktionsstrukturen schaffen Zeit. Regionale Produktion steht nicht im Widerspruch zu einer gesellschaftspolitischen Sichtweise, die von globalen Entwicklungen geprägt wird, sie verweigert sich nicht dem übergreifenden kulturellen Diskurs. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Regionalität bedeutet für ein zeitgenössisches Produktionshaus wie die ARGEkultur nicht die Rückbesinnung auf traditionelle Werte, das Wiederentdecken alter Kulturtechniken, das Verklären der Vergangenheit. Sie bedeutet für uns vielmehr die Infragestellung dieser Entwicklungen, die konkrete und unmittelbare Auseinandersetzung mit und gegen eine konservative Werthaltung, wie sie in einer provinziellen Region wie Salzburg dominant ist. Regionalität in diesem Sinne bedeutet für viele KünstlerInnen und BesucherInnen, Teil eines produktiven Korrektivs zu sein, das sich selbstbewusst und selbstkritisch über die letzten zehn Jahre entwickelt hat. Markus Grüner-Musil Künstlerische Geschäftsführung Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 29 Produktionshaus ARGEkultur Neuproduktionen 2015 Die Produktionstätigkeit ist eine der zentralen Aufgaben der ARGEkultur. Seit der Eröffnung des Hauses im Herbst 2005 hat die ARGEkultur jährlich vier bis sechs neue künstlerische Arbeiten produziert. Es entspricht dem Selbstverständnis der ARGEkultur, kontinuierlich neues Künstlerisches zu initiieren, dieses auch zu finanzieren und als Uraufführung zu realisieren. Mit variablen ausgewählten KünstlerInnen und Produktionsteams – also bewusst nicht in einem fixen, gleichbleibenden Ensemble – greifen wir gesellschaftspolitisch relevante Themen auf und geben den KünstlerInnen die Möglichkeit, diese zu bearbeiten. Wir arbeiten als Initiatorin und als Labor. Entwicklungsprozesse werden sowohl produktionstechnisch wie dramaturgisch begleitet. Hier suchen wir oftmals experimentelle neue Wege und setzen uns damit bewusst andere Ziele als Auslastungszahlen und Einspielergebnisse. Mit diesen Eigenproduktionen stecken wir uns das Ziel, den gesellschaftspolitischen Diskurs zu erweitern und dem künstlerischen Denken und Arbeiten Freiraum zu schaffen. Diese Eigenproduktionen werden oft in Zusammenarbeit mit anderen ProduktionspartnerInnen in Form von Koproduktionen realisiert. 2015 haben wir vorwiegend mit regionale Netzwerken und ProduktionspartnerInnen zusammengearbeitet. 30 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 „Monster zertrampeln Hochhäuser“ Theaterstück von Lukas Holliger Eine Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur Szenische Uraufführung 9. – 15. Mai 2015 Finanzkrise. Billiges Geld. Baukredite so günstig wie schon lang nicht mehr. Überall wird gebuddelt und umgegraben. Gute Zeiten für InvestorInnen und Immobilienhaie mit Wohnraum schnell viel Geld zu verdienen. Wo langfristige Mietverträge Schutz bieten sollten, greifen Immobilienprofis schon mal auch gern zu unlauteren Maßnahmen um lästige MieterInnen aus lukrativen Objekten hinaus zu bekommen. Die Folge: Wohnungsnot wird zu dem signifikanten Problem vieler Kommunen und somit topographisches Abbild sozialer Ungleichheiten einer ganzen Gesellschaft. Aber was macht das mit Menschen mit schmalen Budget, Menschen mit Migrationshintergrund oder gar Asylsuchenden? Es erzwingt deren unfreiwillige Segregation, manifestiert sich in ausgrenzender Ghettobildung und fördert kontraproduktiv Parallelgesellschaften. Welche konkreten Schicksale sind mit solchen demographischen als auch ökonomischen Transformationen verknüpft? Darüber reflektiert Lukas Holliger in seinem neuen Stück. Das ungleiche, angebliche KünstlerInnenehepaar Peter und Edith Fallok sind VerliererInnen des innerstädtischen Wohnungsmarktes und müssen sich glücklich schätzen, am Stadtrand in einem sanierten ehemaligen ArbeiterInnen-Wohnblock eine neue Bleibe zu finden. Dessen Eigentümer, ein eiskalter Immobilienmakler und gleichzeitig korrupter Kommunalpolitiker, kennt keine Skrupel, weder Wohnraum einfach doppelt zu vermieten, noch um WählerInnenstimmen durch Jagd auf illegale AsylantInnen zu buhlen, denen er bislang überteuerte Kellerräume und Tiefgaragen vermietet hat. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 31 Lukas Holligers zynische Farce setzt dabei ganz auf die Sprache. Die hochmusikalische Partitur seiner Dialoge hat sich der Autor in den unterschiedlichsten Genres – von der Prosa über das Hörspiel bis zum Verfassen von Librettos – erarbeitet. Der Text „Monster zertrampeln Hochhäuser“ war in der Endauswahl des Berliner Stückemarkts 2011 und wurde 2013 bei den AutorInnentagen „Stück auf!“ am Schauspiel Essen szenisch gelesen. Er erhielt dort den Publikumspreis und den Preis der Jugendjury. Der Salzburger Regisseur und Theatermacher Michael Kolnberger hat sich in relativ kurzer Zeit mit seiner freien Gruppe theater.direkt einen guten Ruf für (sozial)kritisches, zeitgenössisches Theater erarbeitet. Vor allem die Produktionsbedingungen in der ARGEkultur bieten ihm Rückhalt auch für Wagnisse, bei denen Kolnberger vor allem die freien Gruppen in der Pflicht sieht … Dazwischen bietet der Text von Lukas Holliger, der es schon in die Endrunde des Berliner Stückemarkts geschafft hat, allerlei assoziationsreiche (Er)Weiterungen, was die Gesamtanlage etwas überfrachtet. In der Wohnungsnot werden „Flüchtlingsterroristen“ geortet, man kämpft um die Daseinsberechtigung, raunt mancherlei Bedeutung, über deren Bedeutung man sich nicht immer klar wird, realisiert Die deutschsprachige Uraufführung von „Monster zertrampeln Hochhäuser“ wurde am 9. Mai 2015 als Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur in Salzburg realisiert. zwischenmenschliche Clashes – was gutes Schauspielerfutter ergibt, aber nicht immer ganz übersichtlich wirkt. Mutig bleibt ein solches (Uraufführungs)Unterfangen gleichwohl. —— Karl Harb, Salzburger Nachrichten vom 11. Mai 2015 Die Themen Wohnen und Lebensraum wurden auch in der Veranstaltung „Leben zwischen Häusern“ aufgegriffen. Allison Dutoit vom renommierten Raumplanungs- und Architekturbüro Gehl Architects berichtete in ihrem Vortrag über Erkenntnisse, Qualitätskriterien und Erfahrungen, was moderne Städte und Räume lebenswerter macht. Schauspiel Elisabeth Nelhiebel, Bina Blumencron, Christine Winter, Max Pfnür und Jurij Diez Inszenierung Michael Kolnberger Dramaturgie Stefanie Fröhlich Raum Arthur Zgubic 32 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Taschenopernfestival Salzburg 2015 „Sirenen – Wer keine Fragen stellt, hört auch keine Lügen“ Uraufführung Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur 16. – 29. September 2015 Für das Jahr 2015, zur sechsten Ausgabe des Taschenopernfestivals, haben die ProduzentInnen Klang21 und die ARGEkultur vier Musiktheaterwerke zur Uraufführung gebracht. Thematische Grundlage und inhaltlicher Ausgangspunkt für die Stücke waren die beiden ersten Seiten des elften Kapitels aus „Ulysses“ von James Joyce. Dieser Abschnitt stellt eine Ouvertüre zu dem Kapitel dar, das Joyce selbst als „Sirenen-Episode“ bezeichnet – in Analogie zur Odyssee von Homer. In ihrem Zentrum stehen Ursprung und Wirkung der Musik und des Gesangs. Joyces sprachliches Spiel mit der Wahrnehmung wird zum Impulsgeber für Musiktheater als Spiel mit der Wahrnehmung. Gegenwärtig wird überall von multimedialer Reizüberflutung der Sinne gesprochen. Wann wird Gesang in der Szene unausweichlich und bezwingend, wie der Gesang der Sirenen? Vier bemerkenswerte junge Komponistinnen mit europäisch-internationalem Hintergrund haben für das Taschenopernfestival 2015 neue Stücke geschrieben: Brigitta Muntendorf (Köln/D, Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung 2014), Sarah Nemtsov (Köln/D, Busoni-Kompositionspreis 2013), Ann Cleare (IRL, Staubach Honoraria 2014) und Wen Liu (CH/A, Kompositionspreis Ö1-Talentebörse 2012). Eclat Festival Stuttgart und Neue-Musik-Chef des SWR) begleitete die Taschenopern 2015 als Dramaturg. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Juan García Rodríguez (Sevilla), der mit dem Taschenopernfestival seit 2005 als Komponist und Dirigent eng verbunden ist. Musikalischer Partner der Taschenopern 2015 war – bereits zum vierten Mal – das formidable oenm-österreichisches ensemble für neue musik. Mut sollte sich immer bezahlt machen. Mut erfordert es, wenn alle zwei Jahre engagierte (Musik-) Theatermacher mit minimalen Möglichkeiten ein Festival auf die Beine stellen, das „Taschenopern“ schaffen soll … Die Konstante sind bis zu elf Musikerinnen und Musiker des wie üblich famos vorbereiteten und präsenten Österreichischen Ensembles für Neue Musik (oenm), die unter der präzise taktierenden Anleitung von Juan García Inszeniert wurden diese Stücke sowohl vom künstlerischen Leiter des Taschenopernfestivals Thierry Bruehl, sowie von den Regisseure Ernst M. Binder (Leiter drama.graz), Paul-Georg Dittrich (Opernstudio Hamburg) und Kristof Georgen (Stuttgart). Hans-Peter Jahn (langjähriger Leiter des Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG Rodríguez Wandlungsfähigkeit und Spiellust auslebten. Experimente müssen nicht immer aufgehen. Auch für solchen Mut zum Unfertigen sind die „Taschenopern“ ein originelles Spielfeld. —— Karl Harb, Salzburger Nachrichten 33 Uraufführungen „Rinn“ von Ann Cleare „The End of the Song“ von Wen Liu „Bronze by Gold“ von Brigitta Muntendorf „Defekt“ von Sarah Nemtsov „Missing Jagoda“ frei nach James Joyce Musikalische Leitung Leitung Regie Mitarbeit Leitung Dramaturgie Produktionsassistenz Bühne Mit Juan García Rodríguez Ernst M. Binder, Thierry Bruehl, Kristof Georgen Hans-Peter Jahn Theresa Gregor Kostüme Lisa Nickstat, Christina Pointer Licht, Technische Leitung Micha Beyermann Thierry Bruehl, Cay Bubendorfer Kalo Mackinger, Sandra Quell Magdalena Fraiß Annika Boos, Soetkin Elbers, Constanze Passin, Philine Passin, Nora Sigl, Klaus Nicola Holderbaum, Thomas Hupfer, Alexey Kokhanov, Bernhard Landauer, Manuel Millonigg, Simon Leikermoser, Rafael Hoffmann, Paul Schrader, Dominik Tiefgraber Es spielt das oenm – österreichisches ensemble für neue musik Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur Salzburg Klangregie Hannes Lichtenfels 34 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 35 „Close up“ Tanztheater Eine Koproduktion der editta braun company, Manipulate Festival Edinburgh, Posthof Linz und ARGEkultur 12. – 16. Oktober 2015 Seit Beginn ihrer Arbeit als Choreografin erzeugt Editta Braun mit ihrer Company in der Reihe der „Luvos“-Produktionen immer wieder Faszination und Irritation in der Wahrnehmung bewegter menschlicher Körper. Unkonventionell in überraschenden Konstellationen, Ausschnitten und Blickwinkeln eingesetzt, geraten Torso und Gliedmaßen in Bewegung zu ungeahnten Bildern des Lebenden, das gewissermaßen vom ganzen Menschen abstrahiert erscheint. Vieldeutigkeit, Verunsicherung gewohnter Wahrnehmungsmuster, Anregung der Fantasie und stetige Überraschungen sind Programm dieser Erforschung des Abstrakten im Bewegungstheater/Tanz. In der neue Produktion „Close up“ wurden den bewegten Körpern der Tänzerinnen die Ausnahmepianistin AyseDeniz Gokcin an ihrem Flügel zur Seite und gegenüber gestellt. Fünf Tänzerinnen treten als „bodies in concert“ auf der Bühne in einen Live-Dialog mit dieser Musik und scheinen damit den Klängen Körper zu verleihen und das Innere der Musikerin nach außen zu kehren. Beklemmende Realitäten und Ängste, aber auch eine Ahnung von der Sehnsucht nach Bewegung in Freiheit, treten als Gestalt gewordene Gedanken und Gefühle auf den Plan. Die bewegten Körper der fünf Tänzerinnen bilden einzeln, paarweise oder als scheinbar unentwirrbares Agglomerat von Gliedmaßen befremdliche Kreaturen. Sind sie Alter Egos der Pianistin oder verdrängte Aspekte ihrer Seele? Während sie spielt, werden diese Wesen zu ihren Mit- und Gegenspielerinnen, lassen sich durchdringen von der dichten, mächtigen Live-Musik, werden getragen, gequält, gehetzt oder befreit, leisten Widerstand – und wirken zurück. Denn ihr Erscheinen lässt die Musikerin nicht ungerührt. Am Flügel, Arrangement, Komposition AyseDeniz Gokcin Komposition, Musikalische Leitung Thierry Zaboitzeff Tanz, Bewegungsrecherche, Ko-Choreografie Katja Bablick, Sandra Hofstötter, Ania Lis, Martyna Lorenc, Anna Maria Müller Dramaturgie Gerda Poschmann-Reichenau Lichtdesign, Technische Leitung Thomas Hinterberger Choreografie, Künstlerische Leitung Editta Braun Plötzlich taucht ein menschliches Knie aus dem Haufen schwarzer Würfel auf, folgt dem Takt der Melodie, verschwindet, um in doppelter Ausführung wiederzukehren. Surrealist Salvador Dalì hätte seine Freude daran. Bald schon robben und schlurfen in sich verknotete Leiber daher. Kunstvoll verschlungen entspinnen sie eine Choreographie tierhafter Wesen und architektonischer Formen. Der Körper wird innerhalb einer gänzlich neuen Kontur wahrgenommen. —— Verena Schweiger, Salzburger Nachrichten 36 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 37 „Frankenstein“ Robotertheater mit Musik von Sonja Prlić und Karl Zechenter Uraufführung Eine Koproduktion von gold extra und ARGEkultur 11. – 13. November 2015 „Frankenstein“ ist nach der Hamletadaption „Black Box“ aus dem Jahr 2006 das zweite Roboter-Objekt-Theater von gold extra. Das Salzburger MedienkünstlerInnen-Kollektiv schaut mit seiner Musical Satire dorthin, wo uns die Roboter gefährlich nahe kommen, nämlich in die Krankenhäuser, Heime und Pflegestationen. Wissenschaftlich wurde in den letzten Jahrzehnten an diesen Schnittstellen viel geforscht: Den Menschen soll die Maschine möglichst einfach und angenehm vermenschlicht näher gebracht werden. Das Stück „Frankenstein“ setzt hier an und fragt: Wer bringt den Maschinen die Menschen näher? Wie wird der Mensch von morgen konstruiert, wie wird zukünftiges Menschsein definiert, wenn einerseits die Wahlfreiheit über die organische Erscheinungsform sprunghaft steigt und andererseits der Übergang zum Maschinellen fließender wird? Spielerisch kamen gold extra den Fragen nach zukünftiger „Lebensqualität“ nahe. In einer futuristischen Welt ohne Menschen bleiben Roboter zurück, die operiert, analysiert und Fieber gemessen haben und nun durch leere Krankenhausflure rollen. Und sie bauen, was sie brauchen um ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen: den Menschen; um diesen dann wieder laufend zu reparieren. Sie brauchen dazu eine Software, um Entscheidungen zu treffen, und wer diese Software entwickelt, kontrolliert unseren Alltag. 38 Mit „Frankenstein“ präsentierten gold extra eine neue Arbeit, die über bisheriges Objekttheater ästhetisch und technisch hinausgeht. Alle technischen Elemente wurden eigens mit Dr. Walter Schacherbauer, Markus Brandt und Ivo Francx entwickelt: Walter Schacherbauer hat drei neue Roboter konzipiert und schließlich die ferngesteuerten Prototypen gebaut, die gold extra als SchauspielerInnen auf der Bühne bewegten. Für die aufwändige Übertragung von Stimme und Video hat Markus Brandt eigens eine neue VideoFernsteuerungsprogrammierung geschaffen. Die Salzburger Künstlergruppe ‚gold extra‘, begnadete Bastler mit Bits, Bites und Zahnrädern, haben sich für ihren ‚ultimativen Krankenhaus-Musical-Thriller‘ über den Frankenstein-Plot sogar einschlägige Hilfe von Motroniker und MultiMediaLab-Spezialisten geholt … Theatrales Kreativpotential und Maschinen-Lenkhandwerk liegen deutlich im dreistelligen Bereich. —— Reinhold Kriechbaum, DrehPunktKultur Entstanden ist dadurch ein Beispiel für innovative Kunst, die mit Humor zwischen Science Fiction, Krankenhausserie und philosophischen Fragen navigiert und den Schöpfungsakt fachgerecht in die versierten Hände von Maschinen legt. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 39 Cast Auf der Bühne Arrangement, Bearbeitung und Adaption Mary Live-Audio-Effektesteuerung Fuuzo, der Greifarm Live-Aufpro-Video Reinhold Bidner, Tobias Hammerle, Sonja Prlic und Karl Zechenter Regie, Text, Musik Sonja Prlic, Karl Zechenter Video und Animation Reinhold Bidner Mirjam Klebel Robert Presslaber Stimme Martina Dähne Lichtblick, der RöntgenBot Tobias Hammerle Video und technische Organisation Stimme Roboter Michelangelo, der Chirurg Tobias Hammerle Walter Schacherbauer Bühne und Technik Ivo Francx Kostüm Elke Grothe Organisation Selina Nowak Video-Steuerungstechnik Markus Brandt Produktions- und Requisitenassistenz Olivia Schierach Technische Leitung ARGEkultur Christoph Galette Sonja Prlic Stimme Markus Grüner-Musil Karl Zechenter Tobias Hammerle Bühneneffekte Ivo Francx Moderation Publikumsgespräch Johannes Grenzfurthner Mit besonderem Dank an: SAN Medical Center Salzburg, LKH Salzburg – Hans Seidel, Martin Bauer (Beatshot), u.v. a. Die Oberschwester (Stimme) Susanna Szameit Robassistor Selina Nowak Stimme Georg Hobmeier Kaffeeklatsch, Psychologe (Stimme) Tobias Hammerle Live-Video- und Stimmsteuerung Reinhold Bidner Hannes Peithner-Lichtenfels 40 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 41 Nayana Bhat „A Duet. Ein Solo.“ Uraufführung Eine Koproduktion von Nayana Bhat und ARGEkultur mit Unterstützung von Szene Salzburg 18.11.2015 Im Rahmen des Open Mind Festival, das 2015 Fragen zu Identitätskonstruktionen stellte, setzte sich die indische Tänzerin und Choreografin Nayana Keshava Bhat mit einem Performance-Experiment humorvoll mit dem Motto des Festivals „Ich ist eine Andere“ auseinander. In Indien geboren und inzwischen in Salzburg lebend, wurden Bhat mehr als einmal kulturelle Stereotype übergestülpt, um sie einordnen zu können. Gemeinsam mit dem Lichtdesigner Robert Herbe entwickelte sie Geschichten, die die damit verbundenen Widersprüche offenkundig machen. „A Duet. Ein Solo.” ist eine Reise zwischen zwei parallelen Welten. Eine vertraute Realität und eine andere vertraute Realität, die sich gegenseitig jedoch fremd sind. Die Tänzerin Nayana Bhat bewegt sich zwischen diesen Parallelen – die sich naturgemäß zu keiner Zeit treffen – auf einer beständigen Suche danach, wer sie ist, in Beziehung dazu, wo sie ist. Auf dieser Reise veranschaulichte sie künstlerisch die Fragen, mit denen sie konfrontiert wird und die unscharfen, kaum greifbaren Antworten, derer sie habhaft zu werden glaubt. Idee, Konzept, Choreografie, Tanz Nayana Keshava Bhat Lichtdesign, Konzept-Mitarbeit, Choreografie „Roberts Tanz“, Tanz Robert Herbe Choreografie-Input Roni Sagi Aufgrund dispositorischer Gründe konnte das (ausverkaufte) Stück nur einmalig aufgeführt werden. Eine Wiederaufnahme ist für 2016 geplant. Um verstanden zu werden, musste ich verstehen, wie mein Gegenüber wahrnimmt, um so mit ihm in 'seiner Sprache' in Beziehung zu treten. Die kulturelle Distanz bot – durch den Versuch der Verständigung zwischen meinen eigenen Wurzeln und dem, wozu ich im Prozess (des Anpassens an eine neue Kultur) werde – Raum für das Entstehen interessanter Dynamiken. Dieser Konflikt, der auf die Spannung zwischen Kultur und Wahrnehmung zurückzuführen ist, bringt mich zu meinem österreichischen Gegenüber – in diesem Fall Robert Herbe – um so eine Möglichkeit zu schaffen, meine Erfahrungen als in Österreich lebender, aber in Indien sozialisierter Mensch auf die Bühne zu bringen. —— Nayana Bhat über „A Duet. Ein Solo.“ 42 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 43 Open Mind Festival 2015 „Ich ist eine Andere“ Das Open Mind Festival mit dem Motto „Ich ist eine Andere“ beschäftigte sich 2015 mit der Konstruktion von Identität, dem Körper als Kunst und Projektionsfläche. Ausgehend vom Zitat des französischen Dichters Arthur Rimbaud („Ich ist ein Anderer“) lagen die auszuleuchtenden Pole zwischen Mensch und Technologie, Sex und Gender, Popkultur und Philosophie, Exklusion und Inklusion. „Ich ist eine Andere“ stellte Fragen zur Identitätsbildung und befasste sich mit den ihr anhaftenden Fantasien, Stereotypen, Machtüberschreitungen und Diskriminierungen sowie mit der Rebellion gegen diese konfliktgeladenen Bereiche. Zentral für das Open Mind Festival 2015 waren die Koproduktionen „Frankenstein“ mit dem Salzburger MedienkünstlerInnen-Kollektiv gold extra, sowie die Solo-Performance „A Duet“ der indische Tänzerin und Choreografin Nayana Keshava Bhat (siehe Neuproduktionen, Seite 42) Allen Programmpunkten des Festivals gemeinsam war die Frage nach der Suche der eigenen Identität, die nie abgeschlossen sein, aber erfolgreicher verlaufen kann, wenn sie sich nicht an den Maßstäben der „Anderen“ orientiert. So präsentierte die deutsch-bulgarische Fotografin Pepa Hristova erstmals ihre Arbeit „Sworn Virgins“ im Rahmen des Open Mind Festivals in Österreich. Die Serie über männliche Schwur-Jungfrauen entstand zwischen 2008 und 2010 im Norden Albaniens. „Sworn Virgins“, in der Landessprache „Burrneshas“ genannt, sind die letzten Mann-Frauen Europas. Eine mündlich überlieferte Gesetzessammlung aus dem Mittelalter erlaubt Familien, die ihr männliches Oberhaupt – nicht selten durch Blutrache – verloren haben, eine Frau aus der Verwandtschaft als Stellvertreterin zu bestimmen. Voraussetzung ist jedoch, dass diese ein unwiderrufliches Gelübde ablegt: Sie muss schwören, ihre Jungfräulichkeit für immer zu bewahren. 44 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Erwachsene Frauen können den Schwur leisten, um den Platz des verstorbenen Vaters oder Bruders einzunehmen. Aber auch neugeborene Mädchen können zu Söhnen erklärt und als Jungen erzogen werden, damit die Familie einen männlichen Erben hat. Nicht selten legen auch Frauen, die sich einer Zwangsheirat entziehen wollen, den Eid ab. Sie versprechen sich davon mehr Anerkennung im herrschenden Patriarchat. In der Folge werden sie in der Familie geachtet und erhalten den Status eines Mannes. Die Schwur-Jungfrauen leisten Männerarbeit, kleiden und verhalten sich wie Männer, sind aber keine Männer im sexuellen, sondern in einem gesellschaftlichen und sozialen Sinn. Die Schwur-Jungfrauen füllen ihre Rolle so perfekt aus, dass sie im Laufe der Zeit ausserhalb der Familie nicht mehr als Frauen erkannt werden. Diese Tradition ist das einzig bekannte Beispiel für einen institutionalisierten Rollenwechsel der Geschlechter innerhalb Europas. Die Einzigartigkeit der Thematik sowie die Qualität und Sensibilität der Umsetzung riefen ein großes Medienecho hervor; Interviews und Berichte von regionalen Medien wie den Salzburger Nachrichten bis zum landesweiten Radiosender FM4 waren die Folge. Generell kam der „Queer-Schwerpunkt“ in der zweiten Festivalwoche nicht nur bei der Berichterstattung, sondern v. a. auch beim Publikum sehr gut an. Sowohl der Vortrag von Pepa Hristova zu ihren Bildern als auch die erste queere migrantische Filmnacht in Salzburg, die autobiographische Performance „Trans Gender Moves“ und der Trans* / Inter* Thementag waren hervorragend besucht bzw. ausverkauft. Diese positive Entwicklung ist v. a. auch der Kooperations- und Netzwerktätigkeit im Rahmen des Open Mind Festivals zu verdanken; so gab es durch die gemeinsamen Projekte mit der HOSI (Homosexuelle Initiative) Salzburg, TRANSITION (International Queer Minorities Film Festival Vienna) und der Montagsrunde (der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen) gleich drei neue erstmalige PartnerInnen, mit denen gemeinsam die vorhandenen Ressourcen optimal gebündelt wurden. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG In diesem Sinne wurde auch die Teilnahme an der Europäischen Theaternacht wiederholt, an der sich das Open Mind Festival seit 2012 regelmäßig beteiligt. Musikalisches Highlight und gleichzeitig den Abschluss des Festivals bildete das erste Salzburgkonzert der gebürtigen Brasilianerin Dillon. Reduzierte, filigrane Arrangements, bittersüße Melodien und das fragile, elegische Timbre Dillons stehen paradigmatisch für den Klang dieser Ausnahmemusikerin, die in Musik und Live-Performance geschickt mit Rollen und Unschärfen spielt. Wie in den Jahren zuvor waren wir bemüht, die Eintrittspreise möglichst moderat zu halten bzw. viele Programmpunkte kostenlos anzubieten, um einen niedrigschwelligen Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung auch für sozial Schwächere und junge Menschen gewährleisten zu können. Die „Belohnung“ war ein enorm gut besuchtes Festival (90 % Auslastung), das hoffentlich auch in Zukunft sein Publikum durch künstlerisches Niveau und diskursive Inhalte, die auf Qualität statt Quantität setzen, für sich begeistern kann. Cornelia Anhaus Kuratorin Open Mind Festival Website Open Mind Festival: Doku-Trailer zum Open Mind Festival 2015 www.argekultur.at/openmindfestival youtu.be/sf6x0rlyrtI Festivalblog: Weitere Video-/Audiobeiträge in der DVD blog.openmindfestival.at Beilage zum Tätigkeitsbericht 45 46 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Programm Open Mind Festival 2015 Pepa Hristova „Sworn Virgins“ Queere migrantische Filmnacht gold extra „Frankenstein“ TRANS*/INTER* Thementag Karaoke Bash Gin Müller / Gorji Marzban „Trans Gender Moves“ Ausstellung der preisgekrönten deutsch-bulgarischen Fotografin über nordalbanische Schwur-Jungfrauen Donnerstag, 12.11., bis Sonntag, 22.11. Donnerstag, 19.11. Vortrag & Gespräch zur Ausstellung mit Pepa Hristova Robotertheater mit Musik. Der ultimative Krankenhaus-Musical-Thriller. Ein Stück von Sonja Prlić und Karl Zechenter. Eine Produktion von gold extra, in Koproduktion mit der ARGEkultur. Uraufführung. Donnerstag, 12.11., Freitag, 13.11. & Samstag, 14.11. Im Anschluss an die Vorstellung am Fr, 13.11. Künstler*innengespräch mit Johannes Grenzfurthner (Roboexotica, Arse Elektronika, monochrom). Live Band Karaoke Show. Support: Mikki Sixx (Double Rumble DJ Team) Samstag, 14.11. „Autonomie. Was tun gegen den Zwang zur Anpassung?“ JBZ-Montagsrunde, Vortrag: Michael Pauen. Im Anschluss Diskussion. Eine Kooperation mit der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen Montag, 16.11. Nayana Bhat „A Duet. Ein Solo.“ Ein humorvolles Performance-Experiment über Identitätskonstruktionen und kulturelle Missverständnisse. Produced by ARGEkultur. Im Anschluss an die Vorstellung Künstler*innengespräch. Mittwoch, 18.11. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG Filme: Lipstikka, I am gay and muslim, Sharayet – Eine Liebe in Teheran. Eine Kooperation mit TRANSITION (IQMF: International Queer Minorities Film Festival Vienna, iqmf.at) Freitag, 20.11. Geschlechtsidentität / geschlechtliche Vielfalt – Anerkennung und Entpathologisierung Kostenlose Workshops & Vorträge. Referent*innen: Tobias Rasa Humer, Johanna Österreicher, Gabriele Rothuber, Anton Wittmann. Eine Kooperation mit der HOSI Salzburg Samstag, 21.11. Eine mutige Arbeit über das Menschsein, ein poetisches Theatererlebnis Im Anschluss an die Vorstellung: Künstler*innengespräch Moderation: Gabriele Rothuber Samstag, 21.11. [Teil der Europäischen Theaternacht] Dillon Gläserner Avantgarde-Pop Erstes Salzburg-Konzert der Ausnahmekünstlerin als Abschluss des Open Mind Festivals 2015 Sonntag, 22.11. 47 48 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 49 Veranstaltungen 2015 feierte die ARGEkultur den zehnten Geburtstag im Haus am Standort in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 mit einem großen Fest am 3. Oktober. Gefeiert wurde mit musikalischen Gästen der letzten zehn Jahre wie Attwenger, Ginga oder Wanda, besonders aber mit all jenen Menschen, die das Haus in den letzten Jahren mit kulturellem Leben und künstlerischer Identität erfüllt haben. Nur durch sie kann die ARGEkultur Jahr für Jahr ein beeindruckendes Veranstaltungsprogramm in Salzburg anbieten. Die ARGEkultur veranstaltete 2015 in den Bereichen Theater und Tanz, Musik, Kabarett und Kleinkunst, Medienkunst und Medienkultur, Literatur sowie in der Kulturvermittlung (durch ein umfangreiches Workshopangebot). Mit über 300 Veranstaltungen und 37.000 BesucherInnen jeglichen Alters war die ARGEkultur eines der am dichtest bespielten Kunst- und Kulturschauplätze in Salzburg. Sowohl im klassischen Veranstaltungsbereich als auch bei Workshops und Kulturvermittlung hat die ARGEkultur ihr quantitatives Höchstmaß erreicht. Eine Erweiterung der Angebote kann folglich in Zukunft nur einen Wegfall bestehender Angebote bedeuten. Das Konzept eines zeitgenössischen Kulturzentrums kann nur erfolgreich sein, wenn die Programmzusammenstellung regelmäßig hinterfragt und überprüft wird, um dann konsequent Inhalte oder Reihen, auch Gewohntes 50 und Gemochtes, aus dem Programm zu entfernen. Nur so war es auch in der Vergangenheit möglich, neuen Entwicklungen wie dem Poetry Slam oder Pecha Kucha einen kontinuierlichen Platz in der ARGEkultur zu geben. Die ARGEkultur hat ihre erfolgreichen Reihen in den Bereichen Musik, Kabarett und Poetry Slam weiterentwickelt. Neu im Programm waren die Kritischen Literaturtage (Dezember) und die Clubreihe Subclub. Als besonderes Projekt hat die ARGEkultur den Elektronikland Wettbewerb, den Landespreis für elektronische Musik, durchgeführt. Neu konzipiert wurde das Medienkunstfestival „digital spring“ das im Jahr 2016 erstmals in Salzburg stattfinden wird. Die Angebote im Bereich der Kulturvermittlung und Workshops wurden qualitativ ausgebaut. Neu waren u. a. die „VolXtheaterwerkstatt“ in Kooperation mit dem Theater ecce, eine Workshopreihe für SchülerInnen in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Salzburg, sowie ein Theaterstück mit Workshops zum Thema „Armut und Betteln“ für Kinder im Volksschulalter in Zusammenarbeit mit dem Friedensbüro Salzburg. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Theater und Tanztheater „Der Feuervogel“ Koveranstaltung mit dem Theater ecce Wiederaufnahme 2. – 4. Jänner 2015 Inszenierung: Reinhold Tritscher Theater WeGe: "hausen" – Episode 8 bis 10 Eine Koveranstaltung von Theater WeGe und ARGEkultur 24. März, 21. April und 2. Juni 2015 „Nach dem Ende“ – von Dennis Kelly Koveranstaltung mit Theaterverein Janus Wiederaufnahme: 12. – 16. Jänner 2015 15. Salzburger Performancetage – performdance #15 Eine Koveranstaltung von tanzimpulse Salzburg und ARGEkultur 28. März – 3. April 2015 „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ Theaterstück von Janne Teller Koveranstaltung von Theater MAZAB und ARGEkultur Theater für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene 20. – 23. Jänner 2015 „Medea“ Tragödie nach Euripides Eine Koveranstaltung von English Drama Group Salzburg und ARGEkultur 5. – 9. Mai 2015 „Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“ Theaterstück nach Stefan Zweig Koveranstaltung von Petra Schönwald, Stefan Zweig Centre Salzburg und ARGEkultur 6. – 13. Februar 2015 „Vagina Monologe“ von Eve Ensler Eine Koproduktion des Salzburger Tourneetheaters und ARGEkultur Wiederaufnahme 18. Mai – 6. Juni 2015 „try_outs 2015“ – dance.LAB.mus.gym 22. – 24. Februar 2015 Eine Koveranstaltung des Musischen Gymnasium und der ARGEkultur „Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller Eine Koveranstaltung von theater.direkt und ARGEkultur Wiederaufnahme 26. – 29. Mai 2015 „Romeo und Julia rebooted“ Theaterstück nach William Shakespeare Eine Koveranstaltung von zahara produktion und ARGEkultur 13. – 18. März 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG SEAD: „Because the night“ Eine Koveranstaltung von SEAD und ARGEkultur 27. Mai 2015 tanz_house herbst 2015 „out of nothing“ Eine Koveranstaltung von tanz_house und ARGEkultur 12. – 24. Oktober 2015 Mit: Iris Heitzinger, Lawine Torren / Hubert Lepka, Nic Lloyd, Luan de Lima, Tomaž Simatović, Barbara Windtner & Ulrike Hager, cieLaroque/helene weinzierl, Julia Schwarzbach & Yugsamas Movement Collective, Yukie Koji & Hanspeter Horner, Dante Murillo, Simon Mayer/Kopf hoch Kuratorin: Editta Braun „Der Fluss“ Eine Koveranstaltung von OHO – Offenes Haus Oberwart und ARGEkultur 2. Dezember 2015 „Anthropozän“ Eine Koveranstaltung von Hungry Sharks und ARGEkultur 14. – 16. Dezember 2015 Sommerszene 2015 Eine Gastveranstaltung von Szene Salzburg Mette Ingvartsen (Brüssel/Rennes): „69 Positions“ 25., 26. und 27. Juni 2015 Moya Michael/SEADs Bodhi Project (Brüssel/ Salzburg): „A_Part“ 31. Juni und 1. Juli 2015 51 „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ Theaterstück von Janne Teller Koveranstaltung von Theater MAZAB und ARGEkultur Theater für Jugendliche ab 12 Jahren und für Erwachsene 20. – 23. Jänner 2015 In der Theaterproduktion „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ von Jane Teller konfrontierten der Regisseur Markus Steinwender und die Schauspielerin Elisabeth Nelhiebel das ARGEkultur Publikum mit einem Gedankenexperiment: Zusammen mit dem 14-jährigen Protagonisten tauchte das Publikum in die Welt des Krieges und der Flucht, aber nicht weit weg, sondern direkt hier in Europa. „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ stellt mit einem kleinen aber entscheidenden Dreh unsere Alltagswirklichkeit auf den Kopf und zwingt uns, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die Theatergruppe MAZAB schaffte es mit nur wenigen Requisiten, den einprägsamen Songs der deutschen Politrockband Ton Steine Scherben und dem publikumsnahen Spiel nicht nur das erwachsene Publikum, sondern auch zahlreiche SchülerInnen direkt in den Schulklassen, für die Themen Krieg und Flüchtlingsproblematik zu interessieren. Regie/Bühne Markus Steinwender Kostüme/Bühne Leonie Reese Dramaturgie Peter Malzer Schauspielerin Elisabeth Nelhiebel Teller erzählt in der zweiten Person Singular, im Du. Wie wirkungsvoll das auf der Bühne ist, konnte man schon bei den ersten Vorstellungen in der Salzburger ARGEkultur diese Woche erleben: "Du bist bereit, alles zu tun. Du willst nur weg von den Bomben, der Kälte, der Angst." Unterstützt vom reduzierten Bühnenbild, ohne ablenkende Details, führt das Du zur Identifikation mit den Flüchtlingen. Harter Inhalt verlangt eine harte Sprache, und so hat Regisseur Markus Steinwender dem Stakkato der von Janne Teller salvenartig abgefeuerten Sätze noch Songs der deutschen Politrockband Ton Steine Scherben beigemengt. —— Thomas Neuhold, Der Standard 52 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 53 „Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“ Theaterstück nach Stefan Zweig Koveranstaltung von Petra Schönwald, Stefan Zweig Centre Salzburg und ARGEkultur 6. – 13. Februar 2015 Die Regisseurin Petra Schönwald adaptierte Stefan Zweigs Klassiker „Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen“ für die Bühne und brachte ihn als Monolog im Februar in der ARGEkultur zur Uraufführung. Joseph Fouché, das „Charakterchamäleon“ wie Zweig ihn nannte, war zu seinen Lebzeiten einer der gefürchtetsten und einflussreichsten Männer Frankreichs – nie im Rampenlicht und doch immer an den Schalthebeln der Macht. Mit seiner Biografie zeichnete Stefan Zweig den Lebensweg dieses „allermerkwürdigsten politischen Menschen“ als ein Paradebeispiel des Opportunisten, der vom Revolutionär bis hin zum Royalisten die gesamte Klaviatur der Politik beherrschte. Zweig schrieb „Joseph Fouché“ (1929) während seiner Jahre in Salzburg als Versuch, die Menschen hinter den Mächten zu erkennen „und damit das gefährliche Geheimnis ihrer Macht“. Fouchés Macht beruhte einzig und allein auf der Tatsache, besser informiert zu sein als seine GegnerInnen. Der Schauspieler Simon Ahlborn zeigte in unbändiger Spielfreude und Präzision die unterschiedlichsten Facetten des „Charakterchamäleons“ Fouché und demonstrierte, denkt man an aktuelle PolitikerInnen, wie „zeitlos“ die Figur ist. 54 Material Biografie „Joseph Fouché“ von Stefan Zweig Theaterfassung Petra Schönwald Regie und Konzept Petra Schönwald Musik und Ton Christopher Biribauer Ausstattung Tobias Kreft Schauspieler Simon Ahlborn Stimme Stefanie Hintzsche, Johann-Christof Laubisch ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 55 „Romeo und Julia rebooted“ Theaterstück nach William Shakespeare Eine Koveranstaltung von zahara produktion und ARGEkultur 13. – 18. März 2015 Im März stand ein Klassiker im Fokus. Das junge Theaterteam rund um die Schauspielerin Sarah Zaharanski zeigte Shakespears „Romeo und Julia“, angeregt von der UN-Gleichberechtigungskampagne „HeForShe“, als Monolog, in dem die weibliche Perspektive im Vordergrund stand. Unterstützt von den musikalischen Impulsen von DJ Xrated führte Sarah Zaharanski als toughe Julia durch eine stark gekürzte und mit Fremdtexten ergänzte Version des Klassikers. Das innovative Bühnen- und Kostümkonzept machte es möglich, das aufwendige Personal des Stückes nur durch eine einzige Schauspielerin darzustellen. Der Klassiker von William Shakespeare als One-Woman-Show. Musik DJ Xrated (Hip-Hop-Producer-Team Snowgoons-DJs) Regie Valentin Werner Bühne Martin Hickmann Kostüme Sophie Frauscher Konzept und Darstellerin Sarah Zaharanski 56 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 57 15. Salzburger Performancetage – performdance #15 Eine Koveranstaltung von tanzimpulse Salzburg und ARGEkultur 28. März – 3. April 2015 „tanzimpulse Salzburg“ feierte ein kleines Jubiläum, die Performances zur Osterwoche fanden zum 15. Mal in Kooperation mit der ARGEkultur statt. Die Performancetage widmeten sich heuer erstmalig fast ausschließlich der Tanz- und Performance Kunst aus Österreich. Die Überzeugung, dass in Österreich eine überdurchschnittlich große Zahl an hervorragenden KünstlerInnen leben, arbeiten und ihre Visionen in sehenswerten Performances umsetzen, war die Motivation für das diesjährige Programm. Neu war auch, dass einige Performances in einer Art Making-Of – einer Recherche zur Entstehung des Werkes – für die ZuseherInnen durch begleitende Workshops erweitert wurden. Dadurch erfuhr man die Motivation hinter der Performance und wie die Verbindung von Performance und Aktionismus aussehen bzw. gelingen kann und was Schuhplattln mit Bodypercussion verbindet. Mit Artuu Palmio, tanz company gervasi, Iris Heitzinger, Simon Mayer, Barbis Ruder, Netzwerk AKS, Claudia Heu & Roland Schmidt, Divadlo Štúdio tanca / Studio tanca dance theatre, Alexander Gottfarb & Alex Deutinger, Dante Murillo, cieLaroque/helene weinzierl, Mirjam Sögner, Mzamo Nondlwana & Yali Rivlin, Viviana Escalé 58 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 59 Musikprogramm 2015 Eine wesentliche Säule im Programm stellt die Musik dar. Hier kann die ARGEkultur eine einzigartige Bandbreite vorweisen. Im Produktionsbereich steht die Neue Musik im Zentrum. 2015 fand das Taschenopernfestival als Koproduktion statt. Darüber hinaus war die ARGEkultur im März 2015 auch Aufführungsort der salzburg biennale. Im Veranstaltungsbereich hat die ARGEkultur eine lange Tradition als Konzert-Veranstalterin. Die Abgrenzung der Genres ist – ganz im Sinne eines offenen Kulturbegriffes – schon lange nicht mehr eindeutig zu formulieren. Eigenständige Formen der Popkultur, von analogen Singer- und SongwriterInnen bis zu elektronischen Beats, von klassischen Bands bis hin zu Soloabenden mit Computer: die ARGEkultur trägt diesen Entwicklungen entschieden und unmittelbar Rechnung. Es entspricht aber auch dem Selbstverständnis der ARGEkultur, KünstlerInnen in ihrem musikalischen Schaffen zu begleiten und nicht blind jedem Trend zu folgen. Denn gerade die Popkultur hat auch irrationale Momente, wo Medien und Konzerne Hypes generieren, die im Widerspruch zu der Verantwortung als kontinuierliche Veranstalterin stehen. Die ARGEkultur ist nicht bereit, für die Veranstaltung eines kurzfristig populären Musik-Acts hohe ökonomische Risiken einzugehen. Besonders MusikerInnen aus Österreich finden daher oftmals die Möglichkeit, einmal in der ARGEkultur angekommen, regelmäßig neue Songs und Releases zu präsentieren. Aus dieser Überlegung heraus ist es nur folgerichtig, dass MusikerInnen aus Österreich wie Attwenger, Ginga und die Newcomer Wanda beim zehnten Geburtstag der ARGEkultur zu erleben waren. Die Veranstaltungsreihe Roter Salon ist seit vielen Jahren das Forum für neue Popmusik aus Österreich, 2015 zeigte sich aber speziell, welche ausgezeichnete Musik aus Salzburg kommt: Nigrita & the Mellowbeats, Renato Unterberg, The Talisman Collection oder Blank Manuskript haben bereits die Qualität und den Zuspruch, um den großen Saal in der ARGEkultur zu füllen. Dieser Fokus auf Salzburg setzte sich in der elektronischen Musik fort. Zentral war hier die Durchführung des Landespreises für elektronische Musik Elektronikland 2015, mit der die ARGEkultur vom Land Salzburg beauftragt wurde. Der seit 2003 biennal ausgeschriebene Preis hat sich zu einem anerkannten Forum für neues Musikschaffen entwickelt und zeichnet die ganze Bandbreite der experimentellen elektronischen Musik ab. Das Preisgeld von 9.000 Euro wurde auf Empfehlung einer unabhängigen Fachjury vom Land Salzburg vergeben. Die Jurysitzung mit Susanne Kirchmayr aka Electric Indigo, Achim Bornhoeft, Gianni Stiletto, Gregor Ladenhauf aka Zanshin wurde am 6.10. im Studio der ARGEkultur öffentlich durchgeführt. Preisträger allgemeine Kategorie: Martin Loecker, Frank Viktor Schlick, Luis Valdivia und Sebastian Kober Preisträger in der Kategorie „Elektronische Musik für ein interdisziplinäres Projekt“: Micha Elias Pichlkastner, Marco Döttlinger ELEKTRONIK L A N D 2 0 15 PREIS DES LANDES SALZBURG FÜR ELEKTRONISCHE MUSIK Ausschreibung 2015 Kultur 60 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Regelmäßige Veranstaltungsreihen waren 2015 der Klub 77, Kollektiv Tanzbar sowie der Subclub. Diese Formate sind auch aufgrund engagierter regionaler VeranstalterInnen möglich und bilden einen bewussten, nichtkommerziellen Rahmen für alternative Musikformen. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 03.10. 10 Jahre ARGEkultur im neuen Haus. Fest mit Attwenger, Ginga und Wanda 61 Konzerte 2015 09.01. 16.01. 24.01. 07.03. 15.04. 17.04. 22.04. 29.04. 12.05. 28.05. 29.05. 03.06. 22.11. 07.12 10.12. 16.12. 18.12. Christoph und Lollo Harri Stojka „GitanCœur d’Europe“ – Roma Musik aus Europa The Talisman Collection Arcoiris Ernst Molden & Der Nino aus Wien Nigrita & the Mellowbeats Roland Neuwirth & Extremschrammeln Scott Mathew Peter Licht Familie Lässig Blank Manuskript Renato Unterberg Dillon (im Rahmen des Open Mind Festivals) Shantel & Bucovina Club Orkestar Clara Lucia Manu Delago Affine Records Night: Dorian Concept Trio (Live), Cid Rim (Live), Wandl (Live) Roter Salon 30.01. 20.03. 24.04. 22.05. 17.10. 28.11. 62 Ami • Meetin' Moa Dawa • Dust Covered Carpets Hustle and Drone • Polkov Bernhard Eder • Peter Piek Monsterheart • Gods Die Buben im Pelz • Das Trojanische Pferd ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 63 Klub 77 Salzburg Biennale Eine Koveranstaltung mit Klub 77 Punk! Garage! Ska! New Wave! YouNameIt whatever is good ... 21. März, 24. April, 5. Juni, 30. Oktober, 11. Dezember Koveranstaltung mit Salzburg Biennale Kollektiv Tanzbar Eine Koveranstaltung mit Kollektiv Tanzbar Alle Genres von Alternative-80s bis Italo-Disco und noch mehr: das DJ-„Kollektiv Tanzbar“ bringt das Studio zum Shaken! Ein Retro-Crossover mit Charme und Stil in der Tanzbar. Enjoy! 27. Februar, 6. November Subclub Elektronic Beats and Groove 27. März, 12. Juni, 16. Oktober und 18. Dezember (Präsentation Elektronikland) Fest zum internationalen Flüchtlingstag. Eine Koveranstaltung von TalkTogether und ARGEkultur „Die Flüchtlinge feiern, wir feiern mit“ Rund um den 20. Juni, dem Internationalen Flüchtlingstag, organisierte Talk Together gemeinsam mit der ARGEkultur das traditionelle Flüchtlingsfest. Unter dem Motto „Die Flüchtlinge feiern – wir feiern mit“ wurde auch heuer wieder ein buntes Programm von Musik- und Tanzvorführungen und kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt geboten. 13. Juni 64 Isabel Mundry „Nicht ich – Über das Marionettentheater von Kleist“ Szenisches Konzert mit Petra Hoffmann (Sopran), Jörg Weinöhl (Tanz), ensemble recherche und Vokalensemble Zürich Österreichische Erstaufführung 15. März A-Ronne II Musik: Luciano Berio Text: Eduardo Sanguineti Inszenierung: Ingrid von Wantoch-Rekowski Es spielt die Compagnie Lucilia Caesar. 19. März Musikum goes ARGEkultur Das Newcomer Jazz-Pop-Rock-Konzert des Musikum Salzburg 15. Mai ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 65 Medienkunst und Medienkultur Digital Spring Festival Konzeption und Vorbereitung für das Festival im März 2016 Nachdem sich das basics festival 2014 nach zehn Jahren Kooperations­ tätigkeit von ARGEkultur, der galerie5020 und dem Medienverein subnet in Zusammenarbeit mit dem Lehrgang MultiMediaArt der Fachhochschule Salzburg aufgelöst hat, haben zwei der ehemaligen PartnerInnen eine neue Initiative im Bereich Medienkunst und -kultur gesetzt. Für das Jahr 2015/16 gründeten die ARGEkultur und subnet das „digital spring festival“. Dieses wird im biennalen Rhythmus Medienkunst in Salzburg anhand eines wechselnden Mottos präsentieren, thematisieren, erforschen, entdecken und produzieren. Im Fokus soll dabei neue Medienkunst stehen, die weiterhin neue Formen künstlerischen Ausdrucks erforscht, jedoch nicht mehr als Hauptzweck neue Technologien in den Vordergrund stellt, sondern ihre Inhalte. Oder wie Inke Arns es definiert: „Medienkunst schaut auf eine Welt, die durchdrungen ist von digitaler Technologie und fokussiert unsere Aufmerksamkeit darauf. Eine solche Medienkunst tut dies nicht auf spektakuläre Weise und ist selbst oft auch gar nicht zwingend digital, denn es sind nicht die (Medien-)Technologien an sich, die im Vordergrund stehen, sondern ihre Wirkungsweisen auf unser Verhalten. Diese Art von erweiterter, manchmal fast beiläufiger Medienkunst verzichtet mitunter gar auf den Einsatz technischer Medien und behält sich stattdessen für die Bewusstmachung der Rolle von Medien in unserem Alltag 66 (und gegebenenfalls die Formulierung von Alternativen) die freie Wahl der Mittel vor. Die Medienkunst beginnt so, sich vom Zwang der Verwendung neuer Medien und neuer Technologien zu emanzipieren.“ Die erste Ausgabe des digital spring festivals wird sich inhaltlich mit „Artivism“ (art & activism) beschäftigen. Im Zentrum stehen künstlerische Ausdrucksmittel, die politisch inspiriert aktivistische Formen annehmen, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Die Auseinandersetzung mit dem Festival-Motto wird sowohl über diskursive wie künstlerische Ansätze erfolgen. Im Jahr 2015 hat sich die ARGEkultur besonders in der Konzeption und in der Vorbereitung des Festivals engagiert. Die Dramaturgin der ARGEkultur, Cornelia Anhaus wurde beauftragt die Konzeption dieses neuen Festivals zu erstellen, sowie die neuen PartnerInnen für dieses Festival zu gewinnen – sie agiert nun als Festivalleiterin. Auch institutionell ist die Leitung von „digital spring“ bei der ARGEkultur angesiedelt. Diese wickelt damit den kompletten organisatorischen Bereich ab. Im abgelaufenen Jahr wurde durch einen „Open Call“ dazu aufgerufen, Projekte einzureichen, die sich konkret mit Salzburg und seinen demokratischen Defiziten beschäftigen. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 instant36 – Stegreif Filmfestival Der Großteil der künstlerischen Beiträge wurde von einer Jury ausgewählt, bestehend aus Cornelia Anhaus (ARGEkultur), Séamus Kealy (Salzburger Kunstverein), Marius Schebella (subnet), Franziska Schurig (Galerie Fotohof). Je nach Thema und Umfang stehen bis zu 3.000 Euro sowie Personal, Know-how und Räumlichkeiten für die ausgewählten Projekte zur Verfügung. Weitere Programmpunkte wurden in Zusammenarbeit mit den KooperationspartnerInnen kuratiert. So beteiligen sich am ersten digital spring festival der Salzburger Kunstverein, Kunst am Bau, die Galerie Fotohof, das Toihaus Theater und die ARTgenossen ebenso, wie der Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst (Paris Lodron Universität Salzburg und Universität Mozarteum Salzburg) sowie FS1. Koveranstaltung von instant36 und ARGEkultur instant36 ist ein Stegreif Festival für (junge) Filmschaffende, bei dem die TeilnehmerInnen in nur 36 Stunden einen Kurzfilm zu einem vorgegebenen Thema erstellen. 07.11.2015 Acht Tage lang, vom 06. bis 13. März 2016, wird das Festival seine BesucherInnen dazu einladen, in Salzburg den ersten digitalen Frühling nicht nur zu erleben, sondern in diversen partizipativen Formaten auch mitzugestalten. www.digitalspring.at Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 67 Kabarett und Kleinkunst Die Satire als Ausdruck des politischen Denkens auf der Bühne, hat inzwischen auch in der ARGEkultur eine Tradition. Das politische und anarchische Moment in der Auseinandersetzung mit den aktuellen unmittelbaren gesellschaftlichen Themen schafft und öffnet andere Perspektiven der Wahrnehmung. Weiters steht das Kabarettprogramm auch für ein erfolgreiches Geschäftsmodell, welches Einnahmen generiert, die für andere künstlerische Projekte innerhalb des Kulturprogramms der ARGEkultur genutzt werden können. Das Kabarettprogramm in der ARGEkultur ermöglicht eine Verbindung zu den KünstlerInnen des Poetry Slam sowie über regelmäßige regionale Programmformate, wie z. B. Comedy im Pub, zu anderen lokalen Szenen, und hat damit das künstlerische Netzwerk der ARGEkultur bereichert und gestärkt. Herzstück des Kabarettprogramms war auch 2015 das MotzArt Kabarettfestival, das zum 33. Mal über die Bühne ging. In diesem Jahr haben wir zusätzliche Spielstätten wie das republic und das Salzburger Landestheater mit höheren Kapazitäten bespielt. Sehr erfolgreich und nachgefragt war auch das Abonnement für das Kabarettprogramm 2015. 68 33. MotzArt Kabarett Festival 01. – 08.02.2015 01.02. 02.02. 03.02. 04.02. 05.02. 06.02. 07.02. 08.02. Alfred Dorfer und Florian Scheuba Gunkl Christian Springer Andreas Rebers Max Uthoff Nikolaus Habjan Andrea Händler Christine Prayon ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kabarett 2015 – Auswahl 13. – 15.01. maschek 04.03. Hosea Ratschiller 06.03. I Stangl 10.03. Thomas Quasthoff und Michael Frohwin 26.03. Martin Puntigam und Mathias Eggersdörfer 10.04. Severin Gröbner 16.04. Heilbutt & Rosen 23.04. BlöZinger 21.05. Alfred Dorfer 08.10. Martina Schwarzmann 09.10. Austrofred 28.10. Rick Kavanian 30.10. Keller Steff, Roland Hefter und Michi Dietmayr 06.11. Nico Semsrott 27.11. Michael Altinger 04.12. Thomas Stipsits und Manuel Rubey 11.12. Florian Scheuba Christine Prayons Ansatz erinnert entfernt an Josef Haders legendären „Bunten Abend“ aus 1990 oder an die extrem grindigen Programme von Martin Puntigam: Das Vertrauen des Publikums wird so lange über Gebühr beansprucht, bis es zum Bruch kommt. Zwischen Witz und Ernst vermag dann keiner mehr zu unterscheiden. Wenn Prayon auf der Bühne stirbt, übernehmen ihre Figuren die „Imitations-Imitation“. Dabei wird etwa ein Lachanfall von Carla Bruni imitiert, ohne einen Gesichtsmuskel zu bewegen. Ein klarer Fall von Botox-Überdosis. Auch ein Expertenforum wie die Salzburger MotzArt-Woche kann sich einen derartigen Grenzgang nur ein Mal pro Festival-Jahrgang erlauben. Sechs von acht Abenden waren heuer ausverkauft, das Finale am Sonntagabend mit Christine Prayon aber nicht. Dennoch halten solch geniale Extremisten das Kabarett als Kunstform am Leben. —— Florian Oberhummer, Salzburger Nachrichten Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 69 70 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Comedy im Pub Comedy im Pub – Plattform für neue KabarettistInnen und Comedians gastiert seit 2012 im Studio der ARGEkultur. Alle können mitmachen, alles ist erlaubt – von klassischem Kabarett über Surreales bis hin zu Doppel-Conferencen und Satire, Stand-Up-Comedy, Clownerie, Slam oder Musik-Kabarett. Erstmals wurde in diesem Rahmen auch der Kabarettpreis „Salzburger Sprössling“ vergeben. Unter elf KabarettistInnen konnte sich der bayrische Jungstar Martin Frank durchsetzen. Durch das Programm führte an allen Abenden Moderator Gerhard Scheidler. 19. März mit Maurer & Novovesky, Mahdi Matin Azad, Mascha von Rascha, Berhane Berhane und RaDeschnig 18. Juni mit Isabell Pannag, Tano Bokämper, Andrea Limmer, Thomas Malirsch, Mario Lucic „Frauen-Spezial“ 25. September mit Flüsterzweieck, Andrea Limmer, Die Stianghausratschn, Nadia Baha und Julia Bernerstätter Kabarettpreis „Salzburger Sprössling“ 23. & 24. Oktober mit RaDeschnig, Rudi Schöller, Martin Salzbacher, Martin Frank (Gewinner), Robert Presslaber, Julia Bernerstätter, Flüsterzweieck , 2gewinnt, Christine Eixenberger (Finalistin), Franz Hochwimmer, Elias Werner 26. November mit Thomas Malirsch, Mario Lucic, Robin Reithmayr, Michael Mutig Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 71 Literatur Poetry Slam 2015 Seit 2009 ist die ARGEkultur die einzige regelmäßige Veranstalterin von Poetry Slams in Salzburg. Zu Beginn dieser monatlichen Veranstaltungsreihe war nicht abzusehen, dass sich dieses Format langfristig als eigenständige Kunstform in Salzburg dauerhaft etablieren würde. Nach sechs Jahren ist diese Frage klar zu beantworten: Der Poetry Slam ist die Ausdrucksform einer Generation von jungen, ambitionierten KünstlerInnen; ein Format, welches das ganze inhaltliche Spektrum der Literatur in einer einzigartigen Form abbildet und seit sechs Jahren ständig ausverkauft ist. Der Poetry Slam war daher auch 2015 fester Bestandteil im Programm der ARGEkultur. Neben dem monatlichen Poetry Slam haben wir für die Slam-NewcomerInnen zwei Mal den Salzburger U-20-Slam veranstaltet Kritische Literaturtage Salzburg 2015 Bei den Kritischen Literaturtagen präsentierten sich erstmals kleine und unabhängige Verlage aus dem deutschen Sprachraum in Salzburg einer breiten Öffentlichkeit. Dies gab den BesucherInnen die Möglichkeit, sich bei freiem Eintritt (!) mit dem reichhaltigen Sortiment an neuer, kritischer und politischer Literatur auseinanderzusetzen. Zu den über 30 Verlagen, die dieses Forum für ihr Verlagsangebot nutzten, gab es auch ein umfangreiches Veranstaltungsangebot mit 27 Lesungen und Kulturveranstaltungen. Besonders das Abendprogramm fand regen BesucherInnenzulauf. Die Lesungen von Dr. Ingrid Bauer „Tschikweiber haums uns g’nennt“ und das politisches Chanson-Programm „Jura Soyfer Revue“ von Maren Rahmann wurden besonders interessiert verfolgt. Am Sonntag Vormittag wurde ein Expert-Talk zur Arbeit von BloggerInnen veranstaltet. Zu Gast waren der Journalist und Schriftsteller Robert Misik und der Salzburger Blogger Bernhard Jenny. Mitorganisator der kritischen Literaturtage ist der in Salzburg lebende Autor und Aktivist Dieter Braeg. 72 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kritische Literaturtage • Ausstellende Verlage AG Spak • ALBERTVERA Verlag • Alibri Verlag • Argument Verlag • Assoziation A • Die Buchmacherei • Edition Assemblage • Edition AV • Edition Contra-Bass • edition lex liszt 12 • Edition Nautilus • Edition Tandem • GegenStandpunkt • Globus Verlag Wien • ISP Verlag • isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung • JBZ – RobertJungk-Bibliothek für Zukunftsfragen • Karin Kramer Verlag • Löcker • Mandelbaum Verlag • PapyRossa Verlag • Schmetterling Verlag • Septime Verlag • Sisyphus • Syndikat-A • Trotzdem Genossenschaft • Unrast Verlag • Verlag 8. Mai • VSA: Verlag • Zeitschrift TARANTEL / edition tarantel Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 73 Kulturvermittlung • Workshops • Diskursives Es entspricht dem Selbstverständnis der ARGEkultur, dass die Vermittlung von kulturellem Bewusstsein, kreativem Denken und künstlerischer Techniken einen wesentlichen Stellenwert im Aufgabenbereich hat. Kulturvermittlung wird daher in alle drei wesentlichen Tätigkeitsbereiche von Produktion/Veranstaltung/ Netzwerk mit einbezogen. Dies umfasst Workshops und Kurse, Einführungen und Diskussionsangebote zu einzelnen Veranstaltungen sowie Kooperationen der Kulturvermittlung mit PartnerInnen der Zivilgesellschaft. Circa 100 Workshops hat die ARGEkultur 2015 selbst veranstaltet. Für diesen nicht-kommerziellen Workshop- und Jugendkulturanteil wendet die ARGEkultur auch einen wesentlichen Anteil der zur Verfügung stehenden Mittel auf. Dazu nutzen zahlreiche VeranstalterInnen die ARGEkultur ganzjährig als Ort für Kulturvermittlungsangebote, so dass der Gesamtumfang der Workshops einen wesentlichen Teil der Aktivitäten und der Identität unseres Kulturzentrums darstellen. Die Laube-Theater- und Filmwerkstatt bietet seit mehr als zehn Jahren Platz für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen, um sich künstlerisch auszudrücken und verschiedene Rollen auszuprobieren, aber auch Kostüme zu gestalten oder Musik zu machen. Bereits mehrere Stücke und der Film „Himmelreichgasse 13b“ sind aus der Arbeit dieser Theater- und Filmwerkstatt entstanden. Ab März 2015 wurde die Werkstatt einmal 74 monatlich für Interessierte als „VolXtheaterwerkstatt“ in der ARGEkultur geöffnet. Konzipiert ist dieses Projekt als offenes partizipatorisches Themenlabor ohne Qualitäts- und Leistungsanspruch und vorgegebener Zielsetzung. Durchgeführt wird das Projekt vom Theater ecce unter der Leitung von Reinhold Tritscher. Profis und AmateurschauspielerInnen, Begabte und Unbegabte, Menschen jeglicher Herkunft und Altersgruppe konnten und können daran teilnehmen. Für unterschiedliche Disziplinen der Jugendkultur hat die ARGEkultur auch 2015 von KünstlerInnen geleitete Workshops angeboten. Dies betrifft die künstlerischen Disziplinen DJing und Streetdance, die im Haus veranstaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Salzburg wurden ab März 2015 Workshops für SchülerInnen angeboten. Diese ermöglichen eine verbesserte Schulung für Präsentationen und Bewerbungsgespräche durch einen spielerischen Umgang mit Drucksituationen und Training in den Bereichen Stimm- und Atemtechnik sowie Körpersprache. Durch dieses selbstorganisierte Lernen erwerben sich die TeilnehmerInnen Sach-, Urteils- und Handlungskompetenz in der zukünftigen Arbeitswelt. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Pecha Kucha Night Koveranstaltung mit jennycolombo.com Kultur- und Wissensvermittlung ist die Idee des partizipativen Präsentationsformates Pecha Kucha, in Zusammenarbeit mit Jenny-Colombo. Dieses Veranstaltungsformat wurde im Architekturbüro Klein Dytham in Japan 2003 erfunden und ist inzwischen weltweit in über 200 Städten vertreten. Im Rahmen einer Pecha Kucha Night präsentieren bunt gemischte Vortragende aus unterschiedlichsten kreativen Bereichen einem ebenso illustren Publikum ihre Vorträge, allerdings immer strikt nach der Regel: 20 Folien * 20 Sekunden. Somit dauern alle Beiträge immer exakt 6:40 Minuten. Kreative, ArchitektInnen, KünstlerInnen, DesignerInnen und Menschen mit Ideen aller Art, Studierende, Etablierte, Bekannte und Unbekannte – alle, die anderen etwas sagen wollen – können ihre Projekte, Ideen und Gedanken einem interessierten Publikum vorstellen. Ziel ist es, versteckte kreative Potenziale einer Stadt hervorzuholen, sichtbar zu machen und im angenehmen, offenen Rahmen miteinander zu teilen. Vor und nach den Vorträgen ist Zeit für Musik (John Bruno Quartet), Chillen und Networking. 26 Februar 21. Mai 29. Oktober 10. Dezember Hunger.Macht.Profite.7 Film- und Diskussionsabend zum Recht auf Nahrung. Österreich-Premiere von „Regional wachsen – Eine Reise durch eine neue Landwirtschaft“ Eine Koveranstaltung mit Hunger.Macht.Profite. 10. April Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG „Forum Zukunft Mittelstadt“ – Diskussion und Tagung Die Zukunft europäischer Klein- und Mittelstädte als Gestaltungsaufgabe ihres kreativen Potenzials. Impulsvortrag von Bodo Hell und Podiumsgespräch. Eine Veranstaltung von City Labor Salzburg & KooperativerRaum.at, in Kooperation mit der ARGEkultur 3. und 4. November Nicht Metropolen und Hauptstädte wie Paris, London, Berlin oder Madrid sind die „Role Models“ für die Entwicklung von Städten in Europa. Denn nicht sie, sondern Mittel- und Kleinstädte und Regionen machen die „Masse“ an Städten aus, die Europa besonders prägen. Deren Zukunftsentwicklung – Lebensqualität, Wertschöpfung, Dynamik und Attraktivität – ist entscheidend. Ihre Entwicklung wird von einer Vielzahl an Herausforderungen, wie dem demografischen und wirtschaftlich-strukturellen Wandel, mit bestimmt. Die populäre Vorstellung von europäischen Städten mit einem historischen, in der Regel touristisch genutzten Stadtzentrum, wird überlagert von der oft nicht wahrgenommenen Realität einer Netz- und Flächenstadt mit polyzentrischer Struktur. Zwei Tage lang trafen sich Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Politikfeldern in der ARGEkultur um diese Themen gemeinsam zu diskutieren. GastveranstalterInnen 2015 – Auswahl Homosexuellen Initiative Salzburg (Hosi), Otherland Produktions, Unrated Artists, Vienna's English Theater, Potpurri Crew, Cirque de la nuit, PH Salzburg, Szene Salzburg, Konzertbüro der Salzburger Festspiele. 75 „Bitte … Danke“ Betteln, Armut und Ungleichheit Theaterstück und Workshopangebot für Kinder in Volksschulen Ein Projekt vom Friedensbüro Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Marionettentheater Salzburg und der ARGEkultur Theatervorstellungen von 11. bis 13. Oktober 2015 Workshops in Schulen im Oktober 2015 Aus dem Straßenbild Europas sind bettelnde Menschen nicht mehr wegzudenken. Die Armut hat wieder Gesichter bekommen, an denen man nicht mehr vorbei blicken kann. In der relativen Wohlstandsgesellschaft Mitteleuropas sind Verwerfungen zu beobachten, das soziale Ungleichgewicht ist Ausdruck einer neuen Armut. Das Theaterstück „Bitte … Danke“ war eine Auftragsarbeit an den Salzburger Theatermacher Christian Sattlecker, der gemeinsam mit der Musikerin Magdalena Kriss und der Marionettenspielerin Michaela Obermayer ein Stück über Betteln und Armut erarbeitete. Dieses ermöglichte Kindern zwischen sechs und zehn Jahren eine wertschätzende Auseinandersetzung mit dem Thema Armut und Betteln. Mit verschiedenen theatralischen Mitteln, von Schauspiel, Marionetten- und Puppentheater bis zu Musik, wurde eine poetische und undogmatische Erzählform gefunden, die diesem brisanten Thema ausgezeichnet gerecht wurde. Basierend auf dem Theaterstück hat Barbara Wick, pädagogische Leiterin des Friedensbüros, mit den beiden Referentinnen Martina Rumpl und Samina Smajilbasic einen Workshop konzipiert, der zeitnah in den Schulklassen der ProjektteilnehmerInnen angeboten wurde. Aufgrund der sehr überzeugenden Aufführung wird die ARGEkultur dieses Stück im April 2016 wieder in den Spielplan aufnehmen. Stück und Regie und DarstellerInnen Christian Sattlecker, Magdalena Kriss und Michaela Obermayr Konzept Workshop Barbara Wick Antworten liefert der schlaue Ziegenbock oder die Mama, wenn sie mit Hansl über Flüchtlinge, Bettler oder Obdachlose spricht. Dass auch Kinder manchmal betteln, verdeutlicht Hansls Plan, sich im Supermarkt auf den Boden zu werfen, sollte ihm der Papa keine Schokolade kaufen. Die kleinen Zuschauer reagierten mit nachdenklichen Blicken, energischen Protestrufen oder lauten Lachen auf die einzelnen Szenen —— Stefanie Ruep, Der Standard 76 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 77 „Leben zwischen Häusern“ Vortrag von Allison Dutoit (Gehl Architects) mit anschließender Diskussion 19. Mai 2015 Die Bevölkerung in Städten heutiger Industriegesellschaften wächst ständig. Die Nachfrage nach Wohnraum ist größer denn je. Reicht ein Platz zum Wohnen oder sehnt sich der Mensch nach einer Stadt als Raum zum Leben? Der Däne Jan Gehl, früher belächelt, heute einer der einflussreichsten Städteplaner weltweit, hat bewiesen, dass „Städte für Menschen“ möglich sind. Seinem Büro Gehl Architects gelang es 2014, Kopenhagen zur lebenswertesten Stadt der Welt zu entwickeln, in eine Stadt der FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Auch beim Umbau Moskaus und der Wiederbelebung Manhattans war das renommierte dänische Planungsbüro maßgeblich beteiligt. Allison Dutoit von Gehl Architects – erstmals in Salzburg zu Gast – berichtete in ihrem Vortrag über Erkenntnisse, Qualitätskriterien und Erfahrungen berichten, was 78 moderne Städte und Räume lebenswerter macht, wenn sie das menschliche Maß respektieren. Für diese Veranstaltung konnten folgende Kooperationspartner gewonnen werden: Stadtgemeinde Salzburg – Stadtplanung, SIR – Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für OÖ & Sbg, Initiative Architektur und Verein STADTWERK. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kinderkulturwoche 2015 „Sternstunden“ 30. März – 3. April 2015 9 Workshops, eine „Sternenhimmel“-Übernachtung und fantastische Geschichten vom „kleinen Prinzen“ In Anlehnung an den zauberhaften Roman von Antoine de SaintExupéry begleiteten wir den kleinen Prinzen auf seiner abenteuerlichen Odyssee durch das Weltall. Kinder zwischen 6 und 10 Jahren begegneten einem notgelandeten Piloten in der Wüste, lernten den Laternenanzünder kennen, trafen auf den weisen Fuchs und die kluge Schlange, hörten von der Rose und begegneten vielen weiteren Personen, Tieren und Pflanzen! Am letzten Tag dieser Woche konnten die Erwachsenen mit den Kindern diese Reise bei der gemeinsamen Abschlussaufführung miterleben. Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 79 80 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 81 82 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 83 84 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht GESCHÄFTSFÜHRUNG 85 86 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Öffentlichkeitsarbeit Werbemaßnahmen und Kommunikation Nach dem kompletten Redesign des Monatsfolders, dem wichtigsten Printmedium der ARGEkultur, im Herbst 2014 konnte das Produkt im Jahr 2015 mit vier neuen Ausgaben zum ersten Mal im ganzen Kalenderjahr seine Wirkung „entfalten“. »» Zielformulierung war es u. a., dass der neue Folder nicht nur zielgerichtet der Unterstützung des Kunst- und Kulturauftrags und der Vernetzungsaktivitäten dient, sondern selbst ein eigenständiges Kunstprodukt ist. Schon auf den ersten Blick besticht der Folder durch seine aufwändige Covergestaltung. Die eigens dafür angefertigten analogen, 3D-Illustrations-Collagen sind sowohl grafisch als auch inhaltlich interessant. Die Vielschichtigkeit und Interpretierbarkeit dieser grafischen Verdichtung bietet sich perfekt als Visualisierungsform an. Im Herbst 2015 wurden die Covergestaltungen der ersten vier Ausgaben auf Leinwand produziert und sind seither in der ARGEkultur ausgestellt. Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT »» Seit Herbst 2015 befindet sich das Dreimonatsprogramm des Folders auch auf einer A0-Platte im Foyer der ARGEkultur angebracht. Die durchdachte Gestaltung eines jeden Monats wirkt auf die BetrachterInnen von der Ferne und dient in der Nähe als spannende detaillierte Programmübersicht. »» Der neue Folder wurde vom Format her wesentlich größer. Dies bot zum einen besonders in den veranstaltungsärmeren Sommermonaten in der Juni/Juli/August-Ausgabe mehr künstlerischen Gestaltungsspielraum u. a. für Image-Werbung; andererseits konnten attraktivere Angebote für WerbepartnerInnen gestellt werden. 2015 wurden insgesamt vier Ausgaben mit einer Auflage von jeweils 15.000 Stück produziert und per Direktversand und Verteilung in Stadt und Land Salzburg und im bayerischen Raum gestreut. 87 mAi 2015 uSer“ uption. Uraufführung. in eiskalter Makler erInnen skrupellos . Ein KünstlerInnennbürgerInnen-Familie rogrammiert: Aus dem nsberechtigungen. 2015 Pfnür und Jurij Diez. ch. VORVERKAUF (VVK) Sommeröffnungszeiten: Mo – Fr | 11:00 – 14:00 | bis 3.7. und Mo – Fr | 17:00 – 19:00 | bis 19.6. Wieder geöffnet ab 1.9. – Details auf www.argekultur.at. Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg Tel:+43-(0)662-848784 [email protected] Online per Kreditkarte unter www.argekultur.at i t Le s u ng 50% Ermäßigung auf den AK-Preis für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge. Ht ch und der ersten Live-Platte „Lob der Realität“ ABENDKASSA (AK) 10% Ermäßigung für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge, ÖAMTC Club. Herausgeberin: ARGEkultur gemeinnützige GmbH Redaktion: ARGEkultur Gestaltung und Illustrationen: Annette Rollny, fokus visuelle kommunikation fEBRuAR t, junge nd Kultur ukunftsmen und stadt geht GunG atz für at rt Reservierte Karten müssen spätestens eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. 10% Ermäßigung für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge, ÖAMTC Club. IMPRESSUM K on z e r t SCott mAttHew Zimmerschieds neues Programm ist ein nahezu aristotelisch gebautes Ein-Mann-Drama über die Flut von 2013, betrachtet von Zimmerschieds Fenster aus. Eine „grandios tobende Sprach- und Bilderflut“ (AZ). Editorial Fr(beim 5.2.Eingang) ARGE Infopoint MO – FR 11:00 – 14:00 ab 1.9. und „Ruhe bewahren“. Salzburgpremiere! „Wohnst du noch oder lebst du DI – SA 17:00 – 19:00 ab 8.9. schon?“ wurden wir vor nichtdie all-vielfach In einem fulminanten Figuren-Szenario spielt sich Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg Im Oktober jährt sich zum 10. Nockherberg Mal zuund langer Zeit von einem schwepreisgekrönte Kabarettistin Mama Bavaria vom Tel:+43-(0)662-848784 Luise Kinseher in die Herzen die Eröffnung unseresgefragt. Hauses,Wer eine des Publikums. dischen Möbelhaus [email protected] gute in Gelegenheit also,dem um die ARGEsich Salzburg mit Thema 20:00 | EUR 26/24 | Saal Online per Kreditkarte unter www.argekultur.at kultur in ihrer Vielfalt zudem erleben: „Wohnen“ beschäftigt, wür- Arbeiten Am mArkt so Viel GeburtstaG muss sein! de Wohnen schon reichen, 50% Ermäßigung auf den AK-Preis für: ARGEkulturWirdas präsentieren die neue Koprodenn Wohnraum inmit dieser Mitglieder, StudentInnen,34. SchülerInnen, duktion „Close Up“ der Stadt editta Mot z A r t Lehrlinge. K abar e t t F e s t i val Ko n zer t 3.10. attwengeR | gin ga | wanda 10 Jahre ARGEkultur – das Geburtstagsfest! 15.10. – editta bRaun Company 17.10. & aySedeniz „Close up“ Sowohl im VVK als auch an der AK, gibt es 10% Ermäßigung für Mitglieder/KundInnen von: Ö1-Club, SNCARD, Salzburger Sparkasse. Wer oder was ist wo in der ARGEkultur? Wie also wird dieses Haus der Gegenwartskultur in der Gegenwart wahrgenommen? Zum Anlass des runden Geburtstages möchten wir die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte der ARGEkultur lenken, die oftmals übersehen werden. Im Fokus der Aufmerksamkeit liegen ja im Besonderen die KünstlerInnen und ihre Programme. Das sehr vielfältige und umfangreiche Veranstaltungsprogramm mit mittlerweile gut 300 Veranstaltungen pro Jahr, wird höchst intensiv von Menschen, die in Salzburg leben und arbeiten, besucht; dazu gehören auch die zahlreichen Workshops, die in der ARGEkultur angeboten werden. Und gerade in den vergangenen Monaten haben viele das ARGE Beisl zu ihrem Lieblingsort gemacht, mit der wohl entspanntesten Sonnenterrasse Salzburgs. Aber die ARGEkultur ist viel mehr. Zahlreiche KünstlerInnen nutzen die ARGEkultur als ihren Arbeitsplatz: ChoreografInnen des tanz_house wie zum Beispiel Editta Braun, Helene Weinzierl, Tomaž Simatović oder Mirjam Klebel, MusikerInnen und Bands, die in den Musik-Proberäumen arbeiten und ganzjährig in unserem Haus unterrichten. Zahlreiche freie TheatermacherInnen wie Michael Kolnberger, Reinhold Tritscher, Hildegard Starlinger, Petra Schönwald, Sarah Zaharanski oder Gerard Es nutzen die Proberäume der ARGEkultur für ihre Projekte. Engagierte MedienaktivistInnen sind verantwortlich für das umfangreiche Programm der Radiofabrik, dem freien und unabhängigen Radio in Salzburg, die Netzkultur- und NetzpolitikaktivistInnen von subnet bzw. dem Chaostreff Salzburg nutzen die ARGEkultur als Treffpunkt und Produktionsort; es gibt eine Krabbelstube. Initiativen wie die ARGE Wehrdienstverweigerung, Amnesty International, die Städtepartnerschaften Leon bzw. Singida, oder der Verein Südwind arbeiten, beraten und vermitteln ganzjährig in unserem Haus und sind damit Mitträger einer politischen Identität die für ein Kulturzentrum in Österreich einzigartig ist. In Summe arbeiten also ca. 100 Menschen regelmäßig in diesem Haus und sorgen damit für einen immer lebendigen und intensiv genutzten Ort, der viel mehr ist als ein Theater, ein Konzerthaus, eine Galerie oder ein Café. Die Vielfalt der Nutzung prägt auch die Atmosphäre in der ARGEkultur, und wir möchten uns sehr gerne bei den Menschen bedanken, die dieses Haus mit ihrer Arbeit und Kreativität ausfüllen. Daniela Gmachl, Kaufmännische Geschäftsführerin Markus Grüner-Musil, Künstlerischer Geschäftsführer IMPRESSUM Herausgeberin: ARGEkultur gemeinnützige GmbH Redaktion: ARGEkultur Gestaltung und Illustrationen: Annette Rollny, fokus visuelle kommunikation ÖFFNUNGSZEITEN Sigi Mit Unterstützung von/in Kooperation mit: luiSE kinSEhER Vor zehn Jahren, im Oktober 2005, wurde das damals „neue“ Haus der ARGEkultur eröffnet. „Schon wieder 10 Jahre! – Daran erkennt man wieder wie schnell die Zeit vergeht!“ sagen uns manche BesucherInnen. Manche andere wiederum sind über diese erste Dekade erstaunt, weil Gebäude und Standort eine Selbstverständlichkeit sind, vor allem jene, die erst seit 2005 nach Salzburg gekommen sind. Tanz Reservierte Karten müssen spätestens eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. Montag – Freitag 9:00 – 1:00 Uhr Samstag 15:00 – 1:00 Uhr Sonn- und Feiertag (nur bei Veranstaltungen!) ab 17:00 Uhr Telefon: +43 (0) 662 840 839 www.argekultur.at 3 4. Mot z A r t K abar e t t F E e ds ittioval rial die monSter einSiChten in ein kultuRhauS ABENDKASSA (AK) Sie finden uns auch auf: Kunstfehler: Jahrgang 30, No. 3/2015 | Sponsoring Post-Verlagspostamt 5020 Salzburg | (GZ) 02Z031420 S | DVR: 0672513 88 Ö-Ticket: www.oeticket.com F e s t i val ARGEkultur gemeinnützige GmbH Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg | Telefon: +43-662-848784 | eMail: [email protected] „Tendenz steigend – Ein Hochwassermonolog“. Salzburgpremiere! VORVERKAUF (VVK) 50% Ermäßigung auf den AK-Preis für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge. „This here defeat“ – Tour 2015 Do 4.2. Sigi ZiMMERSchiED 20:00 | EUR 26/24 | Saal Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg Tel:+43-(0)662-848784 [email protected] Online per Kreditkarte unter www.argekultur.at 10% Ermäßigung für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge, ÖAMTC Club. Der zigfache Kabarett-Preisträger, „Staatskünstler“ und 29.4. (Der Standard) Thomas Maurer des 21. Jahrhunderts“ lotet in seinem brandneuen Solo seine Toleranzgrenze aus. 20:00 | EUR 26/24 | Saal ÖFFNUNGSZEITEN E d ito r ia l Sommeröffnungszeiten: Mo – Fr | 11:00 – 14:00 | bis 3.7. und Mo – Fr | 17:00 – 19:00 | bis 19.6. Wieder geöffnet ab 1.9. – Details auf www.argekultur.at. 2015 Herausgeberin: ARGEkultur gemeinnützige GmbH „Münchhausen Redaktion: ARGEkultur Gestaltung: Annette Rollny, fokus visuelle kommunikation Montag – Freitag 9:00 – 1:00 Uhr Samstag 15:00 – 1:00 Uhr SonnFeiertag Veran34.undMot z A r(nur t Kbei abar ett staltungen!) ab 17:00 Uhr Telefon: +43 (0) 662 840 839 VORVERKAUF (VVK) 20:00 | EUR 22/20 | Saal „Der Tolerator“. Salzburgpremiere! r-Pop-Werk „Nonsleeper“ holische Indie Pop-Perlen. /12 | Studio In seinem trockenen Stil liest der LaBrassBanda-Tubist und Mozarteum-Professor Hofmeir aus seinen Erfahrungen als Weltreisender, in epischer Breite und mit lyrischer Würze. Dazu gibt’s Musik aus der Tuba, begleitet von Guto Brinholi an der Gitarre. Mi 3.2. thoMAS MAuRER Kollektiv Tanzbar er, „einer der writer des Landes“ ngt sein am 15.3. es fünftes Studioeeper“ druckfrisch zburg. Support beim kommt von Peter nem feinsinnigen tem Pop, R‘n‘B- und en. „Kein Aufwand! Teil 2 – Die letzten Jahre“. Österreichpremiere! Sowohl im VVK als auch an der AK, gibt es 10% Ermäßigung für Mitglie34. Mot z AÖ1-Club, r t K abar der/KundInnen von: SN- e t t F e s t i val CARD, Salzburger Sparkasse. 20:20 | Eintritt frei | Studio UR 24/22 | Saal bestuhlt r body and have fun! 34. Mot z A r t K abar e t t F e s„Keine t i valKunst“. Am Flügel: Jochen Kilian. Di 2.2. AnDREAS hofMEiR ABENDKASSA (AK) Support:(!John winnerInnen ) Bruno Quartet. Anmeldung bis 14.5. unter pechakuchasalzburg.at. ieder nach Salzburg. rd eder | UR 5 (nur AK) | Studio ek tHomAS QuAStHoff & miCHAel frowin Ö-Ticket: www.oeticket.com jennycolombo.com www.argekultur.at Mit Unterstützung von/in Kooperation mit: 29. Januar bis 6. Februar 2016 50% Ermäßigung auf den AK-Preis für: ARGEkulturMitglieder, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge. + ARGE Beisl l in ehr‘n 21.5. iener Soul! peCHA kuCHA nigHt nderInnen des Wiener SAlzburg vol. 25 d dreifachen Amadeus- ktiV tanzbar 34. MotzArt Kabarett Festival Kunstfehler: Jahrgang 30, No. 4/2015 | Sponsoring Post-Verlagspostamt 5020 Salzburg | (GZ) 02Z031420 S | DVR: 0672513 Das Salzburger Kabarett-Highlight des Jahres K abar e t t geht in seine 34. Ausgabe. Zu Gast sind hochARGE Servicebüro (2. OG) Mo dekorierte – Fr 10:00 – 14:00 KabarettistInnen aus dem deutsch10.3. ARGE Infopoint (beim Eingang) Mo – Fr 17:00 – 19:00 sprachigen Raum. Mit dabei u. a. die aktuelle Ulrike-Gschwandtner-Straße 5Preisträgerin | 5020 Salzburgdes Salzburger Stiers Simone Solga und zwei Herren, die den Stier an den Hörnern packen, Robert Palfrader und Florian Scheuba. Tel:+43-(0)662-848784 [email protected] Mit freundlicher Unterstützung von AK Salzburg und Salzburg AG. Online per Kreditkarte unter www.argekultur.at 2016 Sie finden uns auch auf: ARGEkultur gemeinnützige GmbH Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg | Telefon: +43-662-848784 | eMail: [email protected] VORVERKAUF (VVK) 2015 Vo rtrag „Close up“ IMPRESSUM Montag – Freitag 9:00 – 1:00 Uhr Samstag 15:00 – 1:00 Uhr Sonn- und Feiertag (nur bei Veranstaltungen!) ab 17:00 Uhr Telefon: +43 (0) 662 840 839 noVember er & aySedeniz ÖFFNUNGSZEITEN CH), Elias Hirschl (A), aufgabe DJ Fresh Herbs. diumsgespräch. r für die d die viedie unsentwicklung Dynamik 15.10. – editta bRaun Company 17.10. Sowohl im VVK als auch an der AK, gibt es 10% Ermäßigung für Mitglieder/KundInnen von: Ö1-Club, SNCARD, Salzburger Sparkasse. 2015 2015 /24 | Saal bestuhlt öFFnunG Ta nz Reservierte Karten müssen spätestens eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. siker, Schriftsteller acher PeterLicht mit seinen Arbeiten chen Text, Musik, sozialer Skulptur, und SchnäppchenLob der Realität“ hte er seine erste nd gleichzeitig ein , neues Buch. Raum.at Ko nz er t 3.10. attwengeR | gin ga | wanda 10 Jahre ARGEkultur – das Geburtstagsfest! Ö-Ticket: www.oeticket.com Sie finden uns auch auf: www.argekultur.at 2015/16 ARGEkultur gemeinnützige GmbH Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg | Telefon: +43-662-848784 | eMail: [email protected] Kunstfehler: Jahrgang 30, No. 4/2015 | Sponsoring Post-Verlagspostamt 5020 Salzburg | (GZ) 02Z031420 S | DVR: 0672513 Mit Unterstützung von/in Kooperation mit: E d ito r ial VORVERKAUF (VVK) einSiChten in ein kultuRhauS Das Kabarett Mehr Gestaltungsfreiheit: Abonnement 2016 Rückseite der Sommerausgabe des Monatsprogramms ARGE Infopoint (beim Eingang)2005, wurde Aber die ARGEkultur ist viel mehr. ZahlreiVor zehn Jahren, im Oktober MO –damals FR 11:00 – 14:00 das „neue“ Haus der ARGEkultur che KünstlerInnen nutzen die ARGEkultur DI – SA 17:00 – 19:00 eröffnet. „Schon wieder 10 Jahre! – Daran als ihren Arbeitsplatz: ChoreografInnen des erkennt man hat wieder wie schnell die Zeit tanz_house wie zum Beispiel Editta Braun, Der Infopoint von 24.12. – 6.1. geschlossen. vergeht!“ sagen uns manche BesucherIn- Helene Weinzierl, Tomaž Simatović oder Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 nen. Manche andere wiederum sindSalzburg über Mirjam Klebel, MusikerInnen und Bands, Das neue Kabarett Abonnement der ARGEkultur ist da! Tel:+43-(0)662-848784 diese erste Dekade erstaunt, weil Gebäude die in den Musik-Proberäumen arbeiten [email protected] Wählen Sie aus Kabarettklassikern aus Österreich, und Standort eine Selbstverständlichkeit und ganzjährig in unserem Haus unterrichOnline perallem Kreditkarte unter politischem musikalischem Kabarett. freie und TheatermacherInnen sind, vor jene, die erstwww.argekultur.at seit 2005 nach ten. Zahlreiche Oder Sie entscheiden sich fürTritscher, ein Wahlabo, bei dem Sie Ihre wie Michael Kolnberger, Reinhold Salzburg gekommen sind.AK-Preis für: ARGEkultur50% Ermäßigung auf den ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Übrige Werbemittel Die Standardisierung der übrigen Werbemittel musste 2015 nur geringfügig verbessert und weiterentwickelt werden. Folgende Maßnahmen wurden zur Bewerbung des Jahresprogramms der ARGEkultur, inklusive aller Gast- und Koveranstaltungen sowie Kooperationen, ergriffen: »» Erstellung der Flyer und/oder Plakate für Eigen- und Koveranstaltungen sowie Koproduktionen »» Umfangreiche Plakatierung in Stadt und Land Salzburg und im bayerischen Raum »» Kontinuierliche Pflege und Ausbau der Pressearbeit im regionalen und überregionalen Kontext »» Ausbau des strukturierten und direkten Verteilsystems »» Newsletterversand per E-Mail (wöchentlich, abgestimmt auf die Zielgruppe) »» Detaillierte Programmankündigung auf der Website der ARGEkultur »» Bewerbung und Betreuung der Social Media Websites (Facebook, Flickr, YouTube, Twitter) und des Blogs zum Open Mind Festival Dreimonatsprogramm des Folders auf einer A0-Platte im Foyer der ARGEkultur Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten der Werbemaßnahmen gewährleistet eine sehr großflächige Streuung der Aktivitäten und kommuniziert das Gesamtbild der ARGEkultur als Veranstalterin, Produzentin und Netzwerkpartnerin. Die Diversität und Vielfältigkeit in der Jahresprogrammatik erfordert jedoch, neben standardisierten Marketingmaßnahmen, unterschiedlichste spezielle Kommunikationsformen v. a. im Bereich Produktion. 89 Schwerpunkte 2015 Neben den standardisierten Tätigkeiten wurden folgende Schwerpunkte gesetzt: »» »» »» »» »» »» »» »» 10 Jahre ARGEkultur – Der Hausgeburtstag Die Jubiläumspublikation „Produced by ARGEkultur 2005-2015“ ARGEkultur als Produktionshaus – „coproduced by ARGEkultur“ Kritische Literaturtage Salzburg ARGEkultur als Veranstaltungshaus KundInnenakquise (Kampagnen, Newsletterbewerbung, Gewinnspiele) KundInnenbindung (Online-Ticketing, Kabarett-Abonnement) Weiterführung der Beziehungen zu bestehenden Kooperations­ partnerInnen und Gewinnung neuer KooperationspartnerInnen »» Kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Website »» Relaunch des Newsletters »» Einbindung und Optimierung der Social Media Websites in den Marketingmix (Facebook, Flickr, YouTube, Twitter) 10 Jahre ARGEkultur – Der Hausgeburtstag Der Hausgeburtstag und das „Geburtstagsfest“ am 3. Oktober mit den österreichischen Bands Attwenger, Ginga und Wanda, erforderten spezielle Maßnahmen im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit, u. a.: »» Logoentwicklung 10 Jahre ARGEkultur (Gestaltung: Stephan Brugger, YOUANDME Communication) »» Repräsentanz auf diversen Drucksorten, die im Zeitraum Oktober 2015 produziert wurden (Plakate, Transparente) »» Eigenes Plakat für den Hausgeburtstag am 3. Oktober »» Entwicklung zweier Illustrationen (Gestaltung: Annette Rollny, fokus visuelle kommunikation) um auf künstlerische Art und Weise das Haus in den Fokus der Imagekampagne zu rücken (eine der Illustrationen ziert das Cover dieses Tätigkeitsberichts) »» Repräsentanz im Sommerfolder »» Transparent »» Postkarte »» T-Shirts in limitierter Auflage für KünstlerInnen, MitarbeiterInnen, FreundInnen des Hauses und für den freien Verkauf im Vorweihnachtsgeschäft »» Eigene Pressekonferenz mit regionalen und überregionalen Medien »» Geschlossene Veranstaltung vor der öffentlichen Veranstaltung mit Präsentation der Jubiläumspublikation (siehe unten) »» Besondere Social-Media-Maßnahmen (u. a. wöchentliches Facebook-Gewinnspiel ab 10 Wochen vor dem 10. Geburtstag) »» Kooperationen mit anderen HausnutzerInnen, z. B. Studio hosted by Radiofabrik, die auftretenden Bands im Live-Talk der Radiofabrik »» Abend der offenen Tür bei dem sich alle HausnutzerInnen der Öffentlichkeit präsentierten 90 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Die Jubiläumspublikation „Produced by ARGEkultur 2005-2015“ Stanley Leads Heather Grey Print: black Der Hausgeburtstag im Oktober 2015 wurde auch zum Anlass genommen, die 10-jährige Tätigkeit des Produktionshaus ARGEkultur in einer eigenen Drucksorte zu dokumentieren. Auf 68 Seiten in deutscher und englischer Sprache, limitiert auf 750 Stück, gibt „Produced by ARGEkultur 2005 – 2015“ einen Einblick in den Produktionsstandort ARGEkultur, der wesentlicher Teil des Konzepts dieses Hauses ist. Es war uns ein Anliegen diesen Bereich dokumentarisch an Hand ausgewählter Produktionen sichtbar zu machen, den LeserInnen einen Einblick hinter die Kulissen zu geben und hierzu auch KünstlerInnen selbst zu Wort kommen zu lassen. Das Buch dient auch als Referenz für zukünftige, vermehrt internationale PartnerInnen. So konzentriert sich „Produced by ARGEkultur“ auf ausgewählte Produktionen aus den Bereichen Open Mind Festival, Zeitgenössischer Tanz, Medienkunst, Theater und Neues Musiktheater. Angereichert werden diese Kapitel durch Editorials von der Geschäftsführerin Daniela Gmachl („Kunst und Kultur brauchen offene Strukturen“), dem künstlerischem Leiter der ARGEkultur Markus Grüner-Musil („Zeitgenössische Kunstproduktion im regionalen Umfeld“) und der Dramaturgin bzw. Kuratorin des Open Mind Festivals Cornelia Anhaus. Depart unheIM PerforMatIVe audIoInstallatIon. 2009. eIne ProduKtIon der arGeKultur In KooPeratIon MIt dePart. uraufführunG kultur Produced by ArGe 2015–2005 ATTWENGER | GIN GA | WANDA 2ND flooR HoSTED By RADIofABRIK lIvE BRoADcAST AUf 107,5 WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG HAUSGEBURTSTAG Produced by ArGekultur 2015–2005 3.10. „Unheim räumt radikal auf mit der bequemen Gewohnheit des Zuschauens. Diesmal ist das Publikum Teil der Performance. Oder die Performance ist Teil des Selbst, kommt via Kopfhörer oder fremde Hände, via Süßigkeiten und ganz selten auch durch Lichtblitze aus der absoluten Dunkelheit. Eine komplexe GeräuschCollage, die Lass und Ladenhauf zuvor im Saal der ARGEkultur aufgenommen haben, dringt schnurgerade ins Unbewusstsein. Der Rest ist allein sein. Mit sich, seinem Körper, Gedanken und Ängsten. Der Thriller kommt von innen.“ (christoph lindenbauer, aPa) Im rahmen des festivals „angst Macht dumm!“ hat sich das Künstlerduo depart (leonhard lass und Gregor ladenhauf) im auftrag der arGekultur mit speziellen aspekten der un-sicherheit intensiv auseinandergesetzt. „unheim“ ist ein Parcours, eine Probe, aber auch eine performative audioinstallation, die es zu bewältigen gilt. Inspiriert von dante, hume und heidegger, spannten depart einen Mikrokosmos der unheimeligen art auf, bei dem die eigenen sinne auf dem Prüfstand standen. renate aichinGer auf dIe PlätZe, fertIG, arbeItslos dIe Grosse unbeKannte „arbeItslosIGKeIt“ auf erfolGsKurs und VIer VerlIererInnen, dIe nIcht GeWInnen KÖnnen. text & reGIe: renate aIchInGer. 2009. eIne ProduKtIon der arGeKultur. uraufführunG „auf die Plätze, fertig, arbeitslos“ beleuchtete aspekte und folgen der Weltwirtschaftskrise aus der sicht der arbeitslosen. Paula, frau erna, herr Karli und leon begegnen sich im Warteraum des arbeitsamtes. dort treffen die vier „Kandidaten“ im Verlauf des stücks auch auf das als „arbeitsmarkt“ und „service“ personifizierte arbeitsamt. die Zusammenkunft ge- rät zu einem bunten reigen von filmanspielungen, Zukunftsvorstellungen, träumen und realem, bis sie merken, dass es zwar kein Wir gibt, sie aber doch alle im selben boot sitzen. reale schicksale und biographien, reportagen und Interviews bildeten die Grundlage für den text von renate aichinger, die das stück auch inszenierte. „Aichinger führt nicht vier konkrete Fallstudien vor. Die jeweilige Lebenssituation wird nur angedeutet und viel recht allgemein gehaltener, zuweilen durchaus pointierter, sarkastischer Text gesprochen. Die Machart des Texts erinnert sehr stark an Elfriede Jelinek. Renate Aichinger hat für eine turbulente Umsetzung mit viel Bewegung gesorgt.“ (Werner thuswaldner, salzburger nachrichten) oPen MInd festIVal 12 | 13 Kultur 91 Die ARGEkultur als Produktionshaus Die Produktions- und Koproduktionstätigkeit der ARGEkultur wird durch das Icon „produced by ARGEkultur“ bzw. „coproduced by ARGEkultur“ auf den betreffenden Drucksorten beworben. 15.bis17.10. 2015 entstanden vier Werbesujets für folgende Koproduktionen: Theater-Koproduktion mit theater.direkt „Monster zertrampeln Hochhäuser“ von Lukas Holliger Inszenierung von Michael Kolnberger (9. – 15. Mai) Internationale Tanz-Koproduktion mit editta braun company, KosmosTheater Wien, Posthof Linz und manipulate Festival Edinburgh editta braun company & AyseDeniz „CLOSE UP“ (15. – 17. Oktober) Robotertheater-Koproduktion mit gold extra gold extra „Frankenstein“ (12. – 14. November, im Rahmen des Open Mind Festival 2015) 92 WWW.ARGEKULTUR.AT EinE KoproduKtion T:+43-662-848784 | M:[email protected] von thEatEr.dirEKt und arGEKultur. WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Eine Koproduktion von editta braun company, ARGEkultur Salzburg, Kosmos Theater Wien, Brucknerhaus/Posthof Linz und manipulate Festival Edinburgh. WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: bettINA FreNzel / bruGGerDesIGN Taschenopernfestival 2015 mit Klang21 „Sirenen – 1 Abend mit 5 Uraufführungen. Nach James Joyce.“ (16. – 29. September) Impressum: ARGEkultur gemeinnützige GmbH | Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 | 5020 Salzburg | Illustration und Grafik: Annette Rollny, fokus visuelle kommunikation editta braun company & AyseDeniz „CLOsE UP” Kultur Die Werbelinien von „Monster zertrampeln Hochhäuser“ und dem Taschenopernfestival 2015 hoben sich von den übrigen Produktionen in Konzeption und künstlerischer Umsetzung ab. Bei „Monster zertrampeln Hochhäuser“ kam die neue beim Cover des Monatsfolders erprobte analoge 3D-Illustrations-Collage-Technik erstmalig für eine Plakatserie zum Einsatz. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 gold extra 12. |13. |14.11. WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Kultur Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / bIlDGestAltuNG: reIHNHolD bIDNer von Für das Taschenopernfestival 2015 sollte der dafür entwickelte Claim „Leck mich an den Salzburger Festspielen“ möglichst öffentlichkeitswirksam grafisch umgesetzt werden. Zum Einsatz kam eine analoge 3D-Typografie-Collage-Technik; bewusst wurde zunächst auf das Wording einer „klassischen Veranstaltungsankündigung“ samt Logobalken und „produced by“-Logo verzichtet. Neben dem Plakat wurde auch eine Postkarte mit dem provokanten Claim produziert. Eine zweite Serie (mit A6-Flyer und 6 m breitem Banner zur Hängung in der Stadt Salzburg) wurde als klassische Veranstaltungsankündigung, grafisch angelehnt an das erste Sujet, produziert. Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 93 Die ARGEkultur als Veranstaltungshaus Die ARGEkultur ist einerseits selbst Veranstalterin und führt andererseits als professionelle Partnerin zahlreiche Koveranstaltungen durch. Die VeranstaltungspartnerInnen werden dabei von der Öffentlichkeitsarbeit umfassend betreut. Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Aufbereitung des Informations- bzw. Pressematerials und ggf. der Werbemittel, die Vermittlung von professionellen PartnerInnen (Grafik, Druck, Dokumentation, etc.) bzw. die Unterstützung durch dieselben sowie die gemeinsame Pressearbeit und die Bewerbung bzw. Kommunikation der einzelnen Veranstaltungen innerhalb des Verteilernetzwerks der ARGEkultur. Der Großteil der Werbemittel (Plakate, Flyer, Programmfolder, Abendprogramme, etc.) wurde von uns selbst produziert bzw. gemeinsam mit externen DienstleisterInnen realisiert. Neben zahlreichen Plakaten für Einzelveranstaltungen haben sich die Sammelplakate für die Sparten „Kabarett“ und „Konzert“ in der Außenwerbung bewährt. Die Sujets für die Saison 2015 wurden geringfügig weiterentwickelt. Auf reine Typografie-Plakate wurde zu Gunsten Aufmerksamkeit generierender Sujets und maximal gut lesbarer, klarer Typografie verzichtet. Ein erhöhtes Plakatierungsvolumen und ein ausgedehnter Plakatierungszeitraum fördern die langfristige Veranstaltungsbewerbung. EInE KoopERATIon MIT tanzimpulse SALzbURG 15. salzburger Performance Tage O ROME IA + JUL 13. - 18. MÄRZ Eine Koveranstaltung von ZAHARA PRODUKTION und ARGEkultur. Konzept und Schauspiel: Sarah Zaharanski | Musik: DJ XRated 94 WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: mArtA OlIveIrA vIANA / BRUGGERDESIGN.com NACH WILLIAM SHAKESPEARE 28.3. bis 2.4. Impressum: ARGEkultur gemeinnützige GmbH | Ulrike-Gschwandtner-Strasse 5 | 5020 Salzburg | Foto: © Wolfgang Lienbacher | design by janosch - www.noffice.at reboot ed TANZ WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 KONZERT 22.5. KONZERT 15.4.|ERnst MoldEn & RoterSalon No.95 BERnhARd EdER pEtER piEk 22.4.|RolAndnEuWiRth 29.5. BlAnk MAnuskRipt 3.6. REnAto untERBERG dER nino Aus WiEn & ExtREMschRAMMEln WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] 4.3.|HosEA RAtscHillER 6.3.|i stAnGl 10.3.|tHomAs 30.10.kEllER STEFF, ROlAnD HEFTER & MicHi DiETMAyR Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: IberND bruNDert / BRUGGERDESIGN.com QuAstHoff & micHAEl fRowin Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] AUSTROFRED 9.10. 28.10. Rick kAvAniAn KABARETT 6.11. nicO SEMSROTT WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Kultur 95 Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: INGO pertrAmer / bruGGerDesIGN WWW.ARGEKULTUR.AT T:+43-662-848784 | M:[email protected] Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: lukAs beCk / BRUGGERDESIGN.com 11.6. RoiA Impressum: ArGekultur / ulrIke-GsCHWANDtNer-strAsse 5 / 5020 sAlzburG / FOtO: COrNelIA reIDINGer / bruGGerDesIGN SUMMER OPENING Open Mind Festival „Ich ist eine Andere“ Für das jährliche Festival im November wurden die in den Vorjahren entwickelten Marketingmaßnahmen weiter verfolgt, optimiert und erweitert: »» »» »» »» »» »» »» »» Erstellung des zentralen Werbesujets Produktionsplakat für die Koproduktion mit gold extra „Frankenstein“ Veranstaltungsplakat für das Sensationskonzert von Dillon Fortführung des 2013 als Hauptdrucksorte eingeführten FestivalLeporellos Herstellung zweier ansprechender Festival-Flyer; intensive, zielgruppenspezifische Verteilung Banner für die Bewerbung des Festivals an der Hausfassade Ausführliche Video- und Fotodokumentation Redaktionelle Betreuung des Festival-Blogs Als Medien- bzw. Kooperationspartner konnten wir 2015 erneut den Radiosender FM4 und erstmalig das Magazin vice alps für das Festival gewinnen. Die redaktionelle Betreuung der Inhalte durch die Medien konnte durch Aufmerksamkeit erregende Themen (Robotertheater, Ausstellung „Schwurjungfrauen in Albanien“) und kluge „Inszenierung“ (Pressekonferenz im Saal mit umherfahrenden Robotern aus dem Robotertheaterstück) optimiert werden. Eine kompakte Festival-Dokumentation findet sich auf unserem YouTubeChannel www.youtube.com/argekultur Nayana Bhat A Duet. Ein Solo. MI|18.11.|20:00 96 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Kritische Literaturtage Salzburg KundInnenservice und -bindung Für die erste Ausgabe der Kritischen Literaturtage vom 4. bis 6. Dezember wurden folgende besondere Marketing-Maßnahmen gesetzt: Die ARGEkultur ist das Veranstaltungshaus für anspruchsvolles Kabarett in Salzburg. Ebenso wie in den Jahren zuvor wurde für das Veranstaltungsjahr 2015 ein exklusives Kabarett-Abonnement angeboten, das fünf unterschiedliche Angebote beinhaltete. Der Verkauf des KabarettAbonnement 2015 konnte noch nicht dagewesene Rekord-Verkaufszahlen verzeichnen. »» Entwicklung eines eigenen Key-Visuals, das auch in den kommenden zwei Jahren zum Einsatz gelangen wird »» Erstellung des zentralen Werbesujets »» Publikation eines Faltblatts zur Repräsentation der über 25 Veranstaltungen »» Besondere Maßnahmen in Verteilung und Direct Marketing Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ABSCHALTEN Das Kabarett Abonnement 2016 97 Social Media Neben den standardisierten Werbemaßnahmen im Print- und Onlinebereich (Website, Newsletter) setzen wir auf den Marketing-Mix mit den diversen Social Media Kanälen der ARGEkultur. Ziel ist es, die Inhalte nicht zu doppeln, sondern sinnvoll miteinander zu kombinieren und zu ergänzen. Die Vorteile der Social Media Websites liegen in der Unmittelbarkeit dieser Medien, die eine schnelle und vor allem kurzfristige Kommunikation an viele EmpfängerInnen ermöglicht. twitter.com/ARGEkultur Die Strategie ist, diesen Social Media Kanal (seit 2014) verstärkt für originären Content aus dem Bereich „ARGEkultur als Netzwerkpartnerin“, zu nutzen. Hier findet ein reger Austausch mit ProduktionspartnerInnen und KoveranstalterInnen statt. Dopplungen mit Content aus anderen Social Media Kanälen werden nach Möglichkeit vermieden. Mit Stichtag 11.2.2016 zählt das Profil der ARGEkultur 283 Follower. facebook.com/argekultur 2015 hat die ARGEkultur ihre Facebook-Seite kontinuierlich betrieben und erfolgreich in den Marketing-Mix integriert. Die große Herausforderung an diesem Marketing-Tool sind die laufenden Facebook-internen Änderungen und Neuerungen. Hier ist eine intensive Auseinandersetzung gefragt. Im Kalenderjahr 2015 gelang es 1.400 neue Fans für die Seite der ARGEkultur zu gewinnen. (Stichtag 11.2.2016: 8.000 Fans). Zum erfolgreichsten, reichweitenwirksamsten Content im Jahr 2015 zählten vermehrt eingesetzte, bezahlte Anzeigen und attraktive Gewinnspiele (zum Hausgeburtstag ab 10 Wochen vorher wöchentliche Verlosungen, der Adventskalender mit täglichen Verlosungen). Mit dem Posting zur Verlosung einer signierten WANDA-CD konnten 2015 Spitzenwerte erreicht werden: 12.500 erreichte User und 344 Beitraginteraktionen. Die erfolgreiche Veranstaltungsbewerbung via Facebook ist nicht zuletzt auch auf die starke Vernetzung mit KünstlerInnen, Agenturen, 98 VeranstalterInnen, KooperationspartnerInnen, MedienpartnerInnen etc. zurückzuführen, welche als MultiplikatorInnen dienen. flickr.com/argekultur Seit 2011 betreibt die ARGEkultur auch einen Flickr-Account mit bislang über 3.080 Bildern. Laufend werden dort Fotos von ausgewählten Veranstaltungen veröffentlicht. Somit wird kontinuierlich ein repräsentatives Bilderarchiv mit den flickr-eigenen Vernetzungsmöglichkeiten aufgebaut. Der Account ist mit der ARGEkultur-Website und der Facebook-Seite verknüpft. Der aktuelle Fotostream ist auch unter www.argekultur.at/projekte/gallery abrufbar. youtube.com/argekultur Auf dem eigenen YouTube-Kanal werden seit September 2008 nach Verfügbarkeit unsere Video-Dokumentationen der Öffentlichkeit präsentiert. Die Vernetzung mit der Facebook-Fanseite bzw. die Einbettung von YouTubeVideos auf der Website und im Festival-Blog fördern die Interaktion zwischen den unterschiedlichen Marketinginstrumenten. Aktuell sind auf dem YouTube-Kanal der ARGEkultur 28 Videos abrufbar. Newsletter Für unser Haus ist die Kommunikation der Spartenvielfalt eine große Herausforderung, das gilt auch für den Newsletter der ARGEkultur. Seit Jahren werden in dem wöchentlich versandten Newsletter die Veranstaltungen der darauf folgenden Woche gebündelt beworben. Dadurch werden AbonnentInnen, die sich nur für ausgesuchte Sparten interessieren, auch über Veranstaltungen aus anderen Sparten informiert, die in der ARGEkultur stattfinden. Im Sommer 2015 wurde das Design des Newsletters grundlegend überarbeitet, um dem geänderten Leseverhalten (Smartphones, Tablets) Rechnung tragen zu können. Zusätzlich wurde im Vorfeld über mehrere Wochen eine ausführliche Umfrage unter den Newsletter-EmpfängerInnen durchgeführt, ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 um das Produkt optimal an die KundInnenwünsche anpassen zu können. Als Ergebnis der Umfrage wurde der Versandzeitpunkt des Newsletters um eine Woche vorgezogen und zum anderen werden nun die EmpfängerInnen mit exklusiven Mehrwertinformationen versorgt (z.B. Restkarten, neue Veranstaltungen). Erfreulicherweise konnten auch 2015 die NewsletterAbonnentInnen gegenüber 2014 um 15% auf 3.690 (Stichtag 28.2.2016) gesteigert werden. Kooperationen und PartnerInnen Im Jahr 2015 konnten wir die Zusammenarbeit mit unserer Kooperationspartnerin Progress Außenwerbung erfolgreich fortsetzen. Im Zuge dieser Kooperation durften wir bereits zum vierten Mal als Partnerin die Veranstaltung „Lichtpreis" ausrichten – die Prämierung der besten Werbesujets in der Kategorie „City Light“. Progress Außenwerbung schätzen wir als kompetente Partnerin, die eine vielversprechende und kontinuierliche Zusammenarbeit gewährleistet. Die bestehenden Medienkooperationen mit Radio Ö1 und den Salzburger Nachrichten wurden 2015 erfolgreich weiter geführt. Die Salzburger Nachrichten wurden exklusive Medienpartnerin als Tageszeitung. Als weitere KooperationspartnerInnen der ARGEkultur, vor allem in den Bereichen Pressearbeit, Vertrieb und Social Media/Web, sind hier u. a. zu nennen: Euro<26 / S-Pass, ÖAMTC-Club, Salzburger Sparkasse, Radio FM4, freikarte.at, wearesalzburg.com, mica – music information centre austria, ÖH-Salzburg, Dachverband Salzburger Kulturstätten, Arbeiterkammer Salzburg, Akzente Salzburg, Radiofabrik – Verein Freier Rundfunk Salzburg, Innsider. Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen mich bei allen MitarbeiterInnen und KollegInnen für ihre Arbeit, ihr Engagement und ihre Kreativität zu bedanken, insbesondere bei Johannes Amersdorfer (Web), Stephan Brugger (Grafik), Annette Rollny (Grafik), Nicole Thiele (Facebook) und den Praktikantinnen der Öffentlichkeitsarbeit Agnes Kreuzer, Stephanie Hofmann und Stefanie Kern. Des weiteren bei Julia Fink (Graphik), Jan-Nahuel Jenny (Grafik, Blog-Host), Sunil Narda (Grafik) und unseren FotografInnen Mike Größinger, Stefan Klinar, Wolfgang Lienbacher, Bernhard Müller sowie den VerteilerInnen Alexa Harnisch, Karim Hufnagl und Marco Tengg. Ebenso gilt der Dank meinen PartnerInnen, u. a. den Druckereien Chiemgau Druck, Huttegger und offset 5020, Robert Trattler (TEK-Außenplakatierung), Progress Außenwerbung (Plakatierung), Samba Salzburg (Versand) sowie der Kartenverkaufsstelle Ö-Ticket. Michael Gizicki Öffentlichkeitsarbeit Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 99 ARGEkultur-Website www.argekultur.at Die Website der ARGEkultur deckt als einziges Medium das Programm und die Tätigkeiten der ARGEkultur in ihrer Gesamtheit ab. Gleichzeitig ist die IntranetAnwendung der Website seit 2002 kontinuierlich weiter entwickelt worden (u. a. Veranstaltungs-, Raum- und Kundenverwaltung). Diese manchmal völlig gegensätzlichen Anforderungen an die User Experience (UX) der KundInnen und der MitarbeiterInnen, sowie die Notwendigkeit und der eigene Anspruch, moderne Technologien einzusetzen, stellen eine große Herausforderung in der Planung und in der täglichen Arbeit dar. In Zusammenarbeit mit TransdatiX Solutions e.U. wurde mit ARS seit 2002 eine zukunftsweisende ASP.NET-Lösung implementiert, die das Fundament der Internetpräsenz der ARGEkultur darstellt. Inzwischen können mit ARS die meisten systemkritischen Anwendungen im Intranet abgewickelt werden. Als wichtigste Module sind hier die Raumreservierung, die Veranstaltungsverwaltung, die Personendatenbank, der Ticketverkauf und der Newsletter-/Presseversand zu nennen. Die Entscheidung für eine client-unabhängige, webbasierte Lösung erweist sich nach wie vor als richtig, da damit den ständig wachsenden und sich verändernden Ansprüchen des Hauses durch modulare Anpassungen und Erweiterungen Rechnung getragen werden kann und somit ein aktuelles und hocheffizientes 100 System zur Verfügung steht und darüber hinaus der Wartungsaufwand systemimmanent minimalisiert wird. Seit Februar 2013 können Tickets auch online reserviert und gekauft werden. Dazu wurde die Personendatenbank um ein Accountsystem erweitert, so dass die KundInnen unabhängig von den Öffnungszeiten ihre Tickets selbst reservieren und auch per Kreditkarte kaufen können. Dem modernen eTicketing-Standard entsprechend können die KundInnen am Einlass ihr ausgedrucktes Ticket oder ihr Ticket am Mobilgerät vorweisen, wo der auf dem Ticket enthaltene QR-Code entwertet wird. Der USP (Unique Selling Point) des Ticketingsystems zeichnet sich durch zwei Alleinstellungsmerkmale aus: »» Sämtliche gültigen Ermäßigungen, wie z. B. die ARGEkultur-Mitgliedschaft, können auch online in Anspruch genommen werden, so dass z. B. KundInnen mit langen Anfahrtswegen die günstigen Vorverkaufspreise von zu Hause aus nutzen können. »» Die Möglichkeit zur Online-Reservierung wurde beibehalten, so dass die Tickets ohne Kaufzwang reserviert und zu einem späteren Zeitpunkt online oder vor Ort gekauft werden können. Der Erfolg dieser jahrelangen Entwicklungsstrategie lässt sich unter anderem an den 5.850 KundInnen-Accounts (Stichtag 28.2.2016) ablesen. Diese Zahl bedeutet eine Steigerung von 56% gegenüber 2014. Weiters konnte die Anzahl der Website-BesucherInnen gegenüber 2014 um 8,3% auf 412.000 BesucherInnen gesteigert werden. Damit wurde unsere Website täglich von 1.129 Interessierten besucht. ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Eine Sonderstellung nimmt die Website der ARGEkultur seit Jahren auch in dem vertrauensvollen Umgang mit den Daten der KundInnen ein. Der kritisch denkende Webnutzer muss sich längst mit Browsererweiterungen wie z. B. dem Privacy Badger (www.eff. org/privacybadger) behelfen, um zu verhindern, dass Tracking-Services oder Social-Media-Plugins ungefragt Nutzerdaten zur Profilerstellung sammeln. Der Verzicht auf jegliche Third-Party-Tracking-Cookies stellt daher in der heutigen Zeit, in der die Privatsphäre oft mit dem Argument der bestmöglichen Abstimmung auf die KundInnenbedürfnisse ausgehöhlt wird, leider eine Besonderheit dar. Einzig lokal genutzte, bis zum Ende der Browser-Session gültige Session-Cookies, sind für den reibungslosen Betrieb der Website notwendig. Konsequenterweise wurde 2015 auf extern eingebundene Fonts verzichtet und auf die Verwendung freier Fonts von www.fontsquirrel.com gewechselt, die lokal gehostet werden. BesucherInnen 50+476151534050+425234462640+3936504370+4842624667+59485842+505537512952+274740505472+5368456746+476258705664+536539423350+2948576471+5875546369+56677074+687659493941+5358757085+697362808291+768184839194+ 64604844+466667688182+92100+8694+910++7259+8572+80+923+7442+598++57815 100+78+95+81+0 Pageviews 2010 2011 2012 2013 2014 Entwicklung der Zugriffe auf www.argekultur.at im Zeitraum 2010 – 2015 2015 Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich besonders bei DI Francisco GonzálezRivero (TransdatiX Solutions e.U.) für sein Engagement bedanken. Johannes Amersdorfer IT Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 101 UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen UnterstützerInnen Kultur SponsorInnen und KooperationspartnerInnen Medien- und KooperationspartnerInnen Projekt7_Layout 1 13.04.10 15:16 Seite 1 Die ARGEkultur ist Mitglied von 102 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Bericht ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 103 104 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 10 Jahre Produktionshaus ARGEkultur Kunst und Kultur brauchen offene Strukturen Diese Publikation dokumentiert einen faszinierenden Teil der Arbeit in der ARGEkultur: das Produzieren. Zum zehnten Hausgeburtstag geben wir einen Einblick in den Produktionsstandort, der wesentlicher Teil des Konzepts dieses Hauses ist. Die Abläufe der Produktion bleiben den BesucherInnen häufig verborgen, sie erleben Kunst und Kultur als fertiges Produkt im Rahmen einer Veranstaltung. Dieses Produkt ist reif für die Premiere, die Aufführung oder die Tour – der Produktionsprozess ist abgeschlossen. Gerade dieser Produktionsprozess ist aber wesentlich für die KünstlerInnen und Kulturschaffenden. Der Prozess braucht Ressourcen wie Räume, Zeit, Menschen und Geld. Das ist der Arbeitsprozess der Kunst und Kultur – und genau hier findet die inhaltliche Auseinandersetzung statt. 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Im Unterschied zu reinen Veranstaltungshäusern stellen wir als Kulturzentrum das prozesshafte Aneignen von Wissen und Fähigkeiten in den Mittelpunkt unseres Bemühens. Es ist daher notwendig, dass die ARGEkultur die Rahmenbedingungen und Produktionsmittel (Räume, technische Infrastruktur und Knowhow) bereitstellt, um das Entstehen kultureller Prozesse und vielfältiger Kunstproduktionen zu ermöglichen, die weit über die klassischen Kunstsparten hinausgehen. In dieser Konzeption eines Mehr-Sparten-Hauses geht es aber nicht nur um das gleichberechtigte Nebeneinander der einzelnen Kunst- und Kulturgenres, sondern auch um deren gegenseitige Durchdringung, ihre Vernetzung und um die spartenübergreifende Weiterentwicklung. Erst durch die Verknüpfung unterschiedlicher künstlerischer und soziokultureller Gruppen werden Synergieeffekte möglich, die in den herkömmlichen Veranstaltungshäusern nicht oder nur sehr schwer erzielt werden können. 105 Diese Zielsetzung hatte in der ARGEkultur schon immer einen hohen Stellenwert. Die Genres entwickeln sich zeitgemäß immer wieder weiter. Für die ARGEkultur ist es daher wesentlich, auf diese Veränderungen einzugehen, Möglichkeiten zu generieren, diesen neuen Ausdrucksformen Platz und im wahrsten Sinne des Wortes „Raum“ und offene Strukturen zu geben. Diese Publikation zeigt einen Auszug „unseres“ Produktionsprozesses der letzten zehn Jahre, sie veranschaulicht einen außergewöhnlichen kulturellen Arbeitsplatz. Danke an dieser Stelle an die KünstlerInnen und Produktionsteams, die gemeinsam mit uns unsere Visionen entwickeln und umsetzen. Auch sie sind mit ihren Wortmeldungen anlässlich des Haus-Jubiläums auf den folgenden Seiten präsent. haben wir zum Anlass genommen mit der Jubiläumspublikation „Produced by ARGEkultur 2005-2015“ unsere Idee eines kultur Produced by ArGe 15–2005 20 interdisziplinären Produktionshauses in Salzburg zu dokumentieren. Das Buch stellt unsere Produktionstätigkeit der letzten zehn Jahre vor. Produced by ArGekultur 2015–2005 So betrachtet bestand die architektonische Herausforderung in Bezug auf das Gebäude der ARGEkultur darin, ein Haus zu schaffen, das Menschen zur Produktion, Auseinandersetzung und Konfrontation von und mit kulturellen Inhalten anregt, die sich permanent ändern. Der Architekt Gerhard Kopeinig hatte diese inhaltliche Vorgabe mit einer bewusst offenen Struktur beantwortet: die Plattform der ARGEkultur als Plattform für Kunst und Kultur. Das Produktionshaus ARGEkultur: Inhalt und Form und Form und Inhalt bedingen einander. Das spiegeln der architektonische Entwurf und die programmatische Schwerpunktsetzung erfolgreich wider. Den zehnten Geburtstag im „neuen Haus“ Daniela Gmachl Geschäftsführung 106 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Produced by ARGEkultur: 2005 – 2015 2005 Bessere Tage Ein Produktionsauftrag von ARGEkultur, Kultur: Stadt & Land Salzburg an TRT – Le Théatre des Rêves Têtus – in Zusammenarbeit mit Klang21 Deutschsprachige Erstaufführung Text: Christophe Pellet • Regie: Nicolas Marchand • Mit: Beate Kurecki, Julia Littmann, Eric Studte • Regiemitarbeit: Fausto Tuscano • Übersetzung: Marie-Fleur und Nicolas Marchand Des Gesprächsfightfadens Ein Produktionsauftrag von ARGEkultur, Kultur: Stadt & Land Salzburg an Depart Uraufführung Konzept, Idee, Umsetzung: Depart – Leonhard Lass & Gregor Ladenhauf 2006 ¡No Pasaran! Eine Produktion der ARGEkultur Mobiles Denkmal/Schauspiel nach Marcus Hank Konzept, Idee: Marcus Hank. • Umsetzung: Team der ARGEkultur et al. 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Nathans Waisen Eine Produktion der ARGEkultur Uraufführung Konzept/Text: Marcus Hank (frei nach G. E. Lessing) • Inszenierung und Raum: Doris Harder • DarstellerInnen: Gerhard Greiner, Ute Hamm, Sabine Herget • Regie- und Produktionsassistenz: Miriam Benden • Ausstattung: Christian Tabakoff, Cécile Bélec • Video & Ton: Andreas Kirnbauer • Licht: Martin Hickmann Die Hölle Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur Salzburg in Zusammenarbeit mit der Societa Dante Alighieri Uraufführung Text: Nach Dantes „Inferno“ • Komposition: Fausto Tuscano • Regie: Reinhold Lay • Licht, Ton: Hubert Schweiger • Bühnenbild, Kostüme: Reinhold Lay, Claudia Jung • Regieassistenz: Anna Stephl • Mit: Silvia Spinnato, Franz-Jakob von Kotzebue, Josef Ettmayr, Irmgard Daxlberger, Maria Grünberger, Jürgen Oestreich; MigrantInnenchor: Claudia Friedl, Ortrud Gliesche-Grießenböck, Hermine NistlerObermeyer, Karin Wallner, Manfred Walcher, Dietmar Schmitberger; Kontrabass: Ingo Nagel; Dirigent: Carlos Chamorro We Only Do Depart und Senselabor in Koproduktion mit der ARGEkultur Österreichische Erstaufführung Konzept, Choreografie: Georg Hobmeier • Performance: Nina Fajdiga, Vlasta Veselko, Jadi Carboni • System, Visualisierungen: Leonhard Lass • Instruktionen, Musik: Gregor Ladenhauf • Dramaturgie: Igor Dobricic • Kostüme: Johann Tangyong Bertolt Brecht: Koloman Wallisch Kantate Eine Produktion der ARGEkultur Salzburgpremiere Schirmherrschaft: Hanne Hiob Brecht • Konzept, Regie: Sara Hilliger • Mit: Christine Grammerstätter, Ricarda Holztrattner, Elisabeth Rieser, Roland Conserti, Robert Presslaber, Sarah Krenn • Dramaturgie: Christine Glaser • Assistenz: Simona Uhlmann • Video: Thomas Traschwandtner • Musik/Ton: Roman Gerold Er-Lösung? Eine Glaubensprozession Eine nie stattgefundene Produktion der ARGEkultur Text, Konzept, Inszenierung, Heilsprediger: Marcus Hank • Mit: Dorota Nieznalska, Simone Klebel • Choreografie/Workshop: Caroline Decker • Musik: Odd+Iroy Single Part XY Eine ARGEkultur-Produktion im Rahmen des basics festival 2006 Konzept: Marcus Hank • Inszenierung: Nina Gühlstorff • Dramaturgie: Kerstin Hartig • SchauspielerInnen: Andreas Bittl, Stefanie Dietrich • Video, Installation, Bühne: Anna Bertsch, Gunnar Lindner 107 Berger & Söhne – Eine Betriebsfeier Eine Produktion der ARGEkultur Uraufführung Cast/Crew: Peter Haas, Daniel Bucher, Markus Grüner, Gaby Schall, Annemarieke den Boer, Alexandra Hinners, Gerda Gratzer, Renée Ramsauer, Felix N., Helmut Vitzthum, Jörg Hartmann, Jurij Diez, Marcus Hank, Marina Lötschert, Erich Moises, Elke Heinrich • Music support by Vanessa Melody, Miriam Brenner • Bedienung: Caroline Gutheil • Gastro-Konzept: ARGE Beisl • Technik, Bühne: Gunther Seiser • Maske: Sandra Platz • Website Berger & Söhne: Johannes Amersdorfer • Konzept, Text, Inszenierung: Marcus Hank • Regie- und Produktionsassistenz: Sabine Wurmshuber 2007 Panzerkreuzer Potemkin Meets Rote Armee Fraktion Eine Produktion der ARGEkultur Salzburg Uraufführung Konzept, Idee: Marcus Hank • Live-Vertonungen: Iroy, Bülent Kullukcu • Live-SprecherInnen: Beata Milewski, Mikail Tufan • Dramaturgische Assistenz: Simona Uhlemann Eve Ensler: Vagina Monologe Eine Aufführung des Salzburger Tourneetheaters in Koproduktion mit der ARGEkultur Salzburgpremiere Regie: Gerard Es • Schauspiel: Judith Brandstätter, Gaby Schall • Musik: Hannes Pillinger 108 Iminami – From Mutter to Smother The Spy Collective in Koproduktion mit der ARGEkultur Uraufführung Künstlerische Leitung: Georg Hobmeier & Henry Vega • Performance: Anat Spiegel • Visuals: Leonhard Lass • Produktion: Anna Grienberger L‘Ultimo Tango di Madame Ivonne Eine Koproduktion von Klang21, ARGEkultur, TangoInSalzburg & Amphiteatrum Salzburg Musiktheater-Uraufführung Musik: Fausto Tuscano • Libretto: Raffaella Passiatore • Regie: Vittorio Capotorto • Choreografie: Matthias Beutler • Musikalische Leitung: Andrés Rodrigo López • Musikalische Bearbeitungen: Vincenzo Abbracciante • Koordination: Domenico Simone • Kostüme: Hilde Böhm • Technik: Hubert Schwaiger • Mit: Laura Nicorescu, Kike Adrados, Öykü Sensöz, Fernando Faraujo, David Steffens, Onúr Abaci; Chor: Sophie Mitterhuber, Wiebke Wighardt, Cameron Becker, Manuel Millonig; TänzerInnen: Solange Chapperon, Gonzalo Orihuela, Chechu Garcia, Matthias Beutler; MusikerInnen: Vincenzo Abbracciante, Camilo Guevara, Ada Meinich, Bernardette Köberle, Ingo Nagel, Federico Diaz, Karin Ulsamer, Fernando Via, Oscar Ovejero, Gianfranco Sannicandro, Elisabetta Calzavara Totentanz 07 Eine Produktion der ARGEkultur Uraufführung Text, Regie: Marcus Hank • Mit: Hubsi Kramar, Ursula Berlinghof • Tanz, Choreografie: Mirjam Klebel • Musik: Iroy • Bühne, Kostüm: Christian Tabakoff • Assistenz: Simona Uhlemann • Video: Andreas Kirnbauer & Thomas Traschwandtner • Fotografie: Rita Bürgler 2008 Blaueblume Guerillapink Eine Produktion der ARGEkultur im Rahmen des Festivals „guerilla Convention '08“ Uraufführung Konzeption und Umsetzung: Dorit Ehlers, Gerhard Patzelt, Fritz Rücker und Arthur Zgubic mit weiteren Mitgliedern von „ohnetitel“ – Netzwerk für Theater- und Kunstprojekte • Auf der Bühne: Stephanie Ukpelukpe, Judith Rücker, Lena McFadden, Theresa Matzinger, Erich Rudolf, Marion Hackl, Oliver Losehand, Gisela Ruby, Thomas Beck, Pascale Staudenbauer, Sanja Tropp Frühwald, Benjamin Blaikner, Dawid Chuntschukaschwili, Jean-Pierre Sorrichili, Raffaella Passiatore, Dorit Ehlers, Arthur Zgubic, Johannes Amersdorfer, Charles Kaltenbacher, Joyce Rohrmoser • Hinter der Bühne: Fritz Rücker, Gerhard Patzelt, Oliver Skrube Gladiatorendämmerung Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur Uraufführung Idee, Konzept: Marcus Hank • Kompositionen: Aurélio Edler Cópes, Nicolas Tzortzis, Gábor Péter Mezei, Martin Wistinghausen • Dramaturgie: Kerstin Hartig • Assistenz: Simona Uhlemann • Choreografie: Heidrun Neumayer; Coaching: Mirjam Klebel • Kostüme: Norbert Gruber • Video: Andreas Itzlinger • Licht: Hubert Schwaiger • Performance: Heidrun Neumayer, Martin Uhlir • Musik: oenm . österreichisches ensemble für neue musik: Fritz Kronthaler, Horst Hofer, Natsuki Miyasaka, Arabella Hirner, Manuel De Roo • Dirigent: Carlos Chamorro Moreno ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Habibi Problem cieLaroque/helene weinzierl in Koproduktion mit der ARGEkultur Uraufführung Konzept, Regie, Choreografie: Helene Weinzierl • Tänzer: Erich Rudolf, Juraj Korec • Musik: Oliver Stotz • Video: Markus Huber • Videobearbeitung, Schnitt: Petra Hinterberger • Licht: Albert Haderer • Bühnenbild: Johannes Stockinger • Fotos: Peter Huber • Produktionsleitung, Management: Martina Leitner Elegien der Verwandlung: Ligeia – Hermaphroditos Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur Uraufführung und Wiederaufnahme Künstlerische Leitung & Regie: Thierry Bruehl • Musikalische Leitung Taschenopern-Ensemble: Juan Garcia Rodriguez • Dramaturgie: Reinhold Lay • Bühne: Thierry Bruehl, Jakob von Kotzebue • Licht: Hubert Schwaiger • Ausstattung: Claudia Jung • Komposition: Hüseyin Evirgen, Fausto Tuscano • Libretti: Thierry Bruehl, Reinhold Lay • Mit: Nihan Devecioglu, Sandra Heinrici, Katharina Schwarz, Ogün Derendeli, Silvia Spinnato, Onur Abaci, Constanze Passin, Thomas Pfertner; Chor: Ernesto Aramburo, Rodrigo Porras G., Takeshi Moriuchi, Yevhen Vereshchahin, Johannes Steinhacker, Florian Podgoreanu, Chorleitung: Carlos Chamorro; Taschenopernfestival Orchester: Maria Beatrice Cantelli, Linda Zanetti, Dario Zingales, Per Rundberg, Christoph Indrist, Masayoshi Matsui, Esther Park, Sara Grubinger, Hugo Smit, Andreas Müller 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Waveform Spy Collective in Koproduktion mit der ARGEkultur Österreichpremiere Choreografie und Performance: Georg Hobmeier • Komposition und Kontrolle: Henry Vega • Visuelle Gestaltung: Eva Musil • Technische Entwicklung: Frieder Weiss 2009 Same Time Same Station Eine Koproduktion von gold extra und ARGEkultur Uraufführung Regie, Text: Sonja Prlic, Karl Zechenter • Schauspiel: Dorit Ehlers, Dirk Warme • Visuelle Gestaltung: Reinhold Bidner, Tobias Hammerle, Doris Prlic • Musik: Stefan Eder • Requisite: Friederike Reumüller • Bühne: Severin Weiser • Kostüm: Elke Grothe Auf die Plätze, fertig, arbeitslos Eine Eigenproduktion der ARGEkultur im Rahmen des Festivals „Angst Macht Dumm!“ Uraufführung Text und Regie: Renate Aichinger • Mit: Magdalena Klein, Barbara Lehner, Corinna Pumm, Esther Csapo, Harald Jokesch, Tobias Ofenbauer • Technik: Gunther Seiser • Regieassistenz: Viktoria Pichler • Produktionsleitung & Dramaturgie: Cornelia Anhaus • Ausstattung: Renate Aichinger • Maske: Marliesa Hagn • Bühnenbauten: Tischlerei Alexander Zechbauer • Visuals: Magdalena Klein Mahlzeit! Taschenopernfestival 2009 – Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur 5 Musiktheater-Uraufführungen Künstlerische Leitung: Thierry Bruehl, Fausto Tuscano • Komponisten: Michael Beil, Periklis Douvitsas, Hüseyin Evirgen, Fausto Tuscano • Libretto: Hans-Peter Jahn • Musikalische Leitung: Juan Garcia Rodriguez • Regisseure: Thierry Bruehl, Hans-Peter Jahn, Reinhold Lay • Orchester: oenm . österreichisches ensemble für neue musik • Licht: Hubert Schwaiger • Kostüme: Claudia Jung • Klangregie: Reinhold Schinwald • Artistik: Ekke Hager • Mit: Bina Blumencron, Florian Bossert, Irmgard Daxlberger, Nihan Devecioglu, Wolfgang Eibl, Josef Ettmayr, Claudia Friedl, Ortrud Gliesche, Sandra Heinrici, Alexey Kokhanov, Franz-Jakob von Kotzebue, Margit Lindbichler, Barbara Macheiner, Hermine Nistler-Obermeyer, Jürgen Oestreich, Tobias Ofenbauer, Annarita Poliseno, Katharina Schwarz, Silvia Spinnato, Anna Stephl, Daniel Sträßer, Karin Wallner Abseits Eine Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur Österreichpremiere Choreografie: Teresa Ranieri, Shlomo Bitton, Arturas Valudskis • Gesamtregie, Konzeption: Editta Braun • DarstellerInnen: Tomaž Simatovic, Anna Maria Müller, Juan Dante Murillo Bobadilla • Komposition: Thierry Zaboitzeff • Lichtdesign: Thomas Hinterberger • Ausstattung: Arturas Valudskis, Editta Braun • Dramaturgie: Gerda Poschmann-Reichenau 109 Artfremd Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur Uraufführung Konzept: Mirjam Klebel, Markus Grüner, Cornelia Anhaus nach einer Idee von Gottfried Franz Kasparek • Kompositionen: Hossam Mahmoud, Hüseyin Evirgen • Regie, Choreografie: Mirjam Klebel • MusikerInnen oenm: Božena Angelova, Karin Küstner, Julia Ammerer, Josef Steinböck Unheim Eine Koproduktion von Depart und ARGEkultur im Rahmen des Festivals „Angst Macht Dumm!“ Uraufführung Konzept, Performance: Depart – Gregor Ladenhauf & Leonhard Lass 2010 Auswärtsspiel Produced by ARGEkultur in Kooperation mit dem Caritas Flüchtlingshaus und dem SOS Clearing-House Salzburg im Rahmen des Open Mind Festivals 2010 „Hide Or Seek. Mut zur Freiheit, Mut zur Flucht.“ Salzburgpremiere Konzept, Regie, Choreografie: Lina Venegas • Mit: Ali Shah Rezaei, Omed Gulami, Abdirizak Nuur, Jamal Muse, Ahmed Shah Husseini, Ali Muhammad, Aziz Razak, Wahabu Musha, Molay Hachn Elspie • Musik, Komposition: Odd • Produktionsleitung: Cornelia Anhaus • Produktionsassistenz: Marita Voithofer • Technik: Gunther Seiser 110 Der Tribun • Top Spots Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur Szenische Uraufführung Komposition: Mauricio Kagel, Theodor Burkali • Regie: Martina Gredler • Komponist, Autor: Mauricio Kagel • Bühne & Kostüm: Eva Musil • Musikalische Leitung: Jorge Rotter • Schauspiel: Nikolaij Janocha, Albert Weilguny, Bettina Wiehler • MusikerInnen: oenm . österreichisches ensemble für neue musik • Licht & Technik: Hubert Schwaiger • Technik: Michael Gruber Fast Forward And Its Melancholic Rewind Ein Area Projekt produced by ARGEkultur in Kooperation mit Schmiede Hallein im Rahmen des Open Mind Festivals 2010 Salzburgpremiere Konzept, Choreografie & Regie: Georg Hobmeier • Performance: Georg Hobmeier, Mirjam Klebel, Magda Chowaniec, Camille Mariage, Aybek Esen • Produktion: Tobias Ergenzinger • Videodokumentation: Michael Petri • Produktionsassistenz: Lisa Bleierer Blackbox The Guinea Pig Collective in Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des basics festivals 2010 „be part“ Uraufführung Idee/Konzept/Kreation: Dietmar Suoch, Iris Heitzinger, Christine Hinterkörner • Performerinnen: Iris Heitzinger, Christine Hinterkörner • Dramaturgie & Choreografie: Iris Heitzinger • Technische Leitung und Umsetzung: Dietmar Suoch • Musikalische Leitung, Komposition, Stimme: Christine Hinterkörner Was tun. Figuren des Protests. Taktiken des Widerstands. Ein Reader des Festivals basics Medien • Kunst • Gesellschaft Hildegard Fraueneder, Gianni Stiletto (hg.), 1. Auflage, Salzburg 2010, Müry Salzmann Verlag 2011 Entschuldigung. Schuld war nur der Bossa Nova. Von und mit Julius Deutschbauer in Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des Open Mind Festivals 2011 „Frei von Schuld(en)“ Uraufführung DarstellerInnen: Valerie Bauernfeind, Nada Burtscher, Kerstin Haubold, David Jagerhofer, Barbara Ungepflegt, Heinz Pusitz, Gabriel Schöller, Clemens Stecher, Mario Strk, Bernadette Stummer, Verena Wiesner Schluss mit Kunst Eine Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur Uraufführung Choreografie, Regie, Gesamtkonzeption, Ausstattung: Editta Braun • DarstellerInnen: Tomaž Simatovic, Špela Vodeb, Manel Salas • Dramaturgie, Textredaktion, Research: Gerda Poschmann-Reichenau • Komposition: Thierry Zaboitzeff • Textbeiträge von: Kurt Palm, Bernhard Jenny, Christian Felber • Ko-Regie: Arturas Valudskis • Ko-Choreografie: Juan Dante Murillo Bobadilla • Lichtdesign: Thomas Hinterberger • Projektionen: Explosive Egg ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Der Engel des Herrn Taschenopernfestival 2011 – Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur 7 Musiktheater-Uraufführungen Künstlerische Leitung Klang21: Thierry Bruehl, Cay Bubendorfer, Hüseyin Evirgen, Reinhold Lay, Sandra Quell-Heinrici • Musikalische Leitung: Juan García Rodríguez • Komposition: Michael Beil, Hüseyin Evirgen, Hans-Peter Jahn, Brigitta Muntendorf, Silvia Rosani, Reinhold Schinwald, Lisa Streich • Regie: Ernst M. Binder, Thierry Bruehl, Hans-Peter Jahn, Reinhold Lay • Bühne und Ausstattung: Hubert Schwaiger, Claudia Jung • Artistik: Ekkehard Hager • Mit: Reinhild Buchmayer, Nihan Devecioglu, Josef Ettmayr, Nicola Gründel, Thomas Hupfer, Alexey Kokhanov, Jakob von Kotzebue, Irina Marina, Gina Mattiello, Jürgen Oestreich, Jürgen Palmer, Constanze Passin, Maximilian Pfnür, Sandra Quell-Heinrici, MaYumi Sawada, Milena Schedle, Annette Schönmüller, Cordula Schurich, Katharina Schwarz, Sarah-Luise Traubel. Salzburger Festspiele Kinderchor: Lukas Feurhuber, Johannes Gerl, Martina Karl, Nina Schmitzberger, Marie-Christin Trattner, Leitung: Wolfgang Götz; oenm . österreichisches ensemble für neue musik Up To Nothing Eine Koproduktion von Studio West und ARGEkultur Ein Dokumentarfilm von Hermann Peseckas, Piet Six und Markus Grüner-Musil. Mit: Silvia Kronberger, Geri Trübswasser, Michael Bilic, Bernie Rothschädl, Gerald Gröchenig, Bernhard Handlbauer, Paul Donner, Fredl Aichinger, Josef Reschen, Gerhard Buchleitner, Othmar Behr, Hannes Eichmann, Christian Sattlecker, Alexander Mänhardt, Wolfgang Willwerding, Gottfried Schmuck, Christian Meier 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Die Fledermaus Eine Koproduktion der Fliegenden Volksbühne Frankfurt mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und der ARGEkultur Salzburg Österreichische Erstaufführung Mit: Sabine Fischmann, Michael Quast • Piano: Rhodri Britton • Regie: Sarah Groß 2012 Karte und Gebiet Nach Michel Houellebecq, aus dem Französischen von Uli Wittmann Eine Produktion der Garage X in Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des Open Mind Festivals 2012 „überleben“ Österreichische Erstaufführung Inszenierung: Ali M. Abdullah • Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf • Mit: Aylin Esener, Florian Carove, Dennis Cubic, Horst Heiss, Alexander Simon, Florian Kmet • Musik: Florian Kmet • Ausstattung: Renato Uz • Regieassistenz: Anna Schober • Technik: Sebastian Hartl, Robert Herbe, Gunther Seiser • Technische Leitung, Garage X: Harald Godula The Entertainer In Koproduktion mit der ARGEkultur Österreichpremiere Idee, Konzept, Choreografie: Tomaž Simatovic • Mit: Špela Vodeb, Felipe Salazar Hidalgo, Zoé Alibert, Lander Patrick • Dramaturgie: Claudia Heu • Lichtdesign: Peter Thalhamer • Produktionsassistenz: Zoé Alibert Democracy – How To Peel An Onion Without Crying cieLaroque/helene weinzierl in Koproduktion mit der ARGEkultur Uraufführung Idee, Konzept, Choreografie: Helene Weinzierl • Mit: Helena Arenbergerová, Yuri Korec, Viviana Escalé, Honza Malik • Musik: Oliver Stotz • Lichtdesign: Peter Thalhamer Utopien Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur in Kooperation mit dem Department of English and American Studies der Universität Salzburg Uraufführung Konzeption: Alexander Kraus und Markus GrünerMusil • Texte: Thomas Morus (Elisabeth Skokan, Andreas Schachermayr), Mieze Medusa, Markus Köhle • Komposition: Shahriyar Farshid, Amr Okba, Marco Döttlinger • DarstellerInnen: Mieze Medusa, Markus Köhle, Christian Sattlecker • oenm . österreichisches ensemble für neue musik: Irmgard Messin, Andreas Schablas, Rizumu Sugishita, Nora Skuta, Dolores Rauter, Peter Sigl, Hideto Nomura Errors, Glitches and Other Mistakes in the Life of an Unredeemed Technology Lover In Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des Basics Festival 2012 „autopilot : Intuition“ Uraufführung Idee, Konzept, Performance: Georg Hobmeier • Musik: Juan A. Romero • Technische Infrastruktur: Frieder Weiss 111 2013 Endlich Opfer Taschenopernfestival 2013 – Eine Koproduktion von Klang21 und der ARGEkultur in Zusammenarbeit mit dem oenm 5 Musiktheater-Uraufführungen Künstlerische Leitung Klang21: Thierry Bruehl, Cay Bubendorfer, Hüseyin Evirgen, Reinhold Lay, Sandra Quell • Musikalische Leitung: Juan García Rodríguez • Komposition: Cio D‘Or, Natalia Gaviola, Brigitta Muntendorf, Hüseyin Evirgen, Filippo Perroco • Regie: Thierry Bruehl, Hans-Peter Jahn, Jürgen Palmer • Raum und Licht: Hubert Schwaiger • Ton- und Videoregie: Hannes Lichtenfels • Assistenz: Kalo Mackinger • Artistik & Körperarbeit: Ekkehard Hager • Mit: Sandra Quell, Milena Schedle, Christoph Kail, Michael Klammer, Tobias Ofenbauer, Livia Rado, Regina Cluba, Paul Frank, Josef Kreil, Ludwig Mayer, Raimund Preiss, Yoko Yagihara, Michael Günther, Julianna Herzberg, Eva Schoßleitner, George McCoy. In Zusammenarbeit mit dem Salzburger Festspiele Kinderchor unter der Leitung von Wolfgang Götz: Lukas Blaukovitsch, Cindy Bloos, Laura Lapuch, Clara Gerl, Johannes Gerl, Philip Hammerschmid, Rafael Hofmann, Davis Luong, Milica Obrenovic, Philip Ramabadran, Devica Russ, Dominik Tiefgraber, Marie-Christin Trattner, Fabio Ziegler. oenm . österreichisches ensemble für neue musik: Vera Klug, Fritz Kronthaler, Michael Krenn, Yevgenij Kobyakov, Johannes Eder, Gereon Kleiner, Anna Lindenbaum, Jutas Jàvorka, Janina Ibel, Sebestyén Ludmány, Dalibor Zurinek, Josef Steinböck, Gabriel Cupsinar 112 Derzeit wohnhaft in Eine Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur Österreichische Erstaufführung Gesamtkonzeption, Künstlerische Leitung: Editta Braun • Kreation, Choreografie: Editta Braun & Juan Dante Murillo Bobadilla • Darsteller: Juan Dante Murillo Bobadilla • Ko-Regie: Arturas Valudskis • Komposition: Thierry Zaboitzeff • Dramaturgie: Gerda PoschmannReichenau • Coaching Tanz: Tomaž Simatovic • Lichtdesign: Thomas Hinterberger • Gemälde: Evelyn Braun, Sigrid Linher • Visuals: Editta Braun [archiv] o r t s z e i t in Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des Open Mind Festivals 2013 „Befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein“ Uraufführung Inszenierung: Ursula Reisenberger • Mit: Hannes Bickel, Andreas Peer, Johannes Polt, Agnieszka Salamon, Johannes Schüchner • Ausstattung: Andrea Költringer • Dramaturgie: Cornelia Anhaus • Musik: Klaus Hasholzner Penetrator Eine Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur Österreichische Erstaufführung Regie & Inszenierung: Michael Kolnberger • Übersetzung: Roland Schimmelpfennig • Mit: Maximilian Pfnür, Jurij Diez, Alexander Lughofer • Raum, Bühne: Arthur Zgubic • Wissenschaftliche Beratung/Übersetzung: Wolfgang Görtschacher 2014 Paradise On Stage In Koproduktion mit der ARGEkultur Uraufführung Konzept, Choreografie & Performance: Mirjam Klebel, Tomaž Simatovic • Konzept, Komposition: Matej Bonin • Dramaturgie: Christian Sattlecker Mein Leben im Busch von Sarajevo Theater im Bahnhof (Graz) In Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des Open Mind Festivals „Erfolgreich Erfolglos“ Österreichpremiere Regie: Ed. Hauswirth • Mit: Pia Hierzegger, Eva Maria Hofer, Monika Klengel, Rusmir Piknjac & Mirsad Jukan • Dramaturgie: Cornelia Anhaus • Produktionsleitung: Christina Romirer • Fotografie: Jasmin Šakovic, Bulb Art Studio • Produktionsassistenz: Stefanie Fröhlich • Transkription: Alexander Tilling • Übersetzung: Otmar Lichtenwörther No Formation Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur Uraufführung Konzeption: Marco Döttlinger, Julia Wissert, Markus Grüner-Musil • Komposition: Marco Döttlinger • Inszenierung: Julia Wissert • DarstellerInnen: Sofia Papanikandrou, Luna Cenere; oenm . österreichisches ensemble für neue musik: Fritz Kronthaler, Sasa Dragovic, Rupert Struber ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Deal Atempo Circ in Koproduktion mit Festival Escena Poblenou, Festival Pisteurs d’Étoiles, Pyrénées de Cirque, ARGEkultur, Oficina de Support a la Iniciativa Cultural (OSIC), La Central del Circ, Zavod Celeia Celje und JSKD – Javni Sklad Republike Slovenije za Kulturne Dejavnosti Österreichpremiere Idee: Matías Marré Medina • Konzept, Kreation, Choreografie & Darstellung: Spela Vodeb, Sol Vázquez, Matías Marré Medina • Performance-Disziplinen: Cyr-Rad, Contemporary Dance, Object Manipulation, Partnering Acrobatics • Musik: Nihan Devecioglu, Javier Gamazo • Lichtdesign & Videoprojektion: Emanuele Mazza, Pep Péréz Bauzá • Fotografie: Tomaz Crnej • Design & Video: Albert Vidal • Produktion: Atempo Circ 2015 Sirenen – Wer keine Fragen stellt, hört auch keine Lügen Ein Fotoprojekt von Straßenzeitung Apropos, Friedensbüro Salzburg und ARGEkultur Konzeption: Markus Grüner-Musil • Fotos: Joachim Bergauer. Taschenopernfestival 2015: Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur in Zusammenarbeit mit dem oenm 5 Musiktheater-Uraufführungen Musikalische Leitung: Juan García Rodríguez • Regie: Ernst M. Binder, Thierry Bruehl, Kristof Georgen • Dramaturgie: Hans-Peter Jahn • Bühne: Theresa Gregor • Kostüme: Lisa Nickstat • Licht: Micha Beyermann • Klangregie: Hannes Lichtenfels • Leitung: Thierry Bruehl, Cay Bubendorfer • Mitarbeit Leitung: Kalo Mackinger, Sandra Quell • Mit: Annika Boos, Soetkin Elbers, Constanze Passin, Philine Passin, Nora Sigl, Klaus Nicola Holderbaum, Thomas Hupfer, Alexey Kokhanov, Bernhard Landauer, dem Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor: Josua Bulin, Simon Leikermoser, Rafael Hoffmann, Paul Schrader, Dominik Tiefgraber, Unter der Leitung von Wolfgang Götz; oenm . österreichisches ensemble für neue musik Balloon Frankenstein Salzburger Bettelposen In Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des basics festival 2014 „elite. Dagegen und Dabei.“ Österreichpremiere Konzept, Idee: Thomas Mader. 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Eine Koproduktion von gold extra und ARGEkultur Uraufführung Inszenierung: Karl Zechenter, Sonja Prlic • Roboter: Walter Schacherbauer • Programmierung: Markus Brandt • Besetzung: Karl Zechenter, Sonja Prlic, Reinhold Bidner, Tobias Hammerle, Mirjam Klebel, Selina Nowak, Robert Presslaber, Ivo Frankx • SprecherInnen: Martina Dähne, Christoph Galette, Markus Grüner-Musil, Susanna Szameit u. a. Monster zertrampeln Hochhäuser Eine Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur Uraufführung Text: Lukas Holliger • Inszenierung: Michael Kolnberger • Mit: Elisabeth Nelhiebel, Bina Blumencron, Christine Winter, Max Pfnür, Jurij Diez • Dramaturgie: Stefanie Fröhlich • Raum: Arthur Zgubic Rust. Bodies in Concert Eine Koproduktion von editta braun company, ARGEkultur, Kosmostheater Wien, Posthof Linz und Manipulate Festival Edinburgh Salzburgpremiere Choreografie, Künstlerische Leitung: Editta Braun • Arrangement: Aysedeniz Gokcin • Bewegungsrecherche, Tanz, Ko-Choreografie: Katja Bablick, Sandra Hofstötter, Ania Lis, Martyna Lorenc, Anna Maria Müller • Musikalische Leitung: Thierry Zaboitzeff • Dramaturgie: Gerda Poschmann-Reichenau • Lichtdesign, Technische Leitung: Thomas Hinterberger A Duet. Ein Solo. Eine Produktion der ARGEkultur Uraufführung Konzept, Choreografie, Tanz: Nayana Keshava Bhat • Konzept, Lichtdesign: Robert Herbe 113 Statements ProduktionspartnerInnen „Die ARGEkultur ist in der Zusammenarbeit ein imposanter indischer Elefant: schlau, selektiv, bestimmt in der Auswahl ihrer Partner und klar und brillant in der Umsetzung. Wenn die ARGE und ihre Mitarbeiter an einem künstlerischen Partner interessiert sind und sich was in den Kopf gesetzt haben, kommen sie gerade auf einen zu, treffen rasch und unbürokratisch die wichtigsten klaren Verabredungen, und in den kleinen Details – die man ja nie verabreden kann – überraschen sie einen immer wieder von Neuem mit ihrer großzügigen, unterstützenden Art. Ein Klima, das theatrale Kunst befördert und Kunstschaffende in Ruhe, geschützt und ohne Druck arbeiten lässt und ihr tiefes Interesse an künstlerischen Arbeiten klar dokumentiert und hoffentlich noch lange so frisch bleibt. Herzliche Gratulation zum 10-jährigen Jubiläum!“ Ali M. Abdullah, Künstlerischer Leiter / Geschäftsführer WERK X Inszenierung „Karte und Gebiet“, 2012 „Drei Dinge braucht man für eine Koproduktion: Offenheit, Offenheit, Offenheit, und das hat sie bewiesen, die ARGE und die Conny.“ Ed. Hauswirth, Künstlerische Leitung Theater im Bahnhof Inszenierung „Mein Leben im Busch von Sarajevo, 2014 114 „Liebe ARGE, danke für diese tolle Zeit mit dir. Ich konnte sehr frei und kreativ arbeiten, weil du mir von Anfang an vertraut hast. Und ich war immer so gut aufgehoben bei dir, weil du einen total professionellen Rahmen rund um ‚Auf die Plätze, fertig, arbeitslos‘ gesetzt hast, so dass ich mich wirklich aufs Proben konzentrieren konnte. Ja, und dann war da noch deine unschlagbare Herzlichkeit – was für eine geniale Mischung!“ Renate Aichinger, Regisseurin & Autorin Inszenierung „Auf die Plätze, fertig, arbeitslos“, 2009 „Unsere Erfahrung mit der ARGE war eine von ganz großer Offenheit. Die Aufforderung zur Teilnahme am Open Mind Festival 2013 war eine Einladung im besten Sinne des Wortes: Keine Bestellung eines vordefinierten Produkts, das in irgendeine ‚Schiene‘ passen muss, sondern eine Einladung an unser Denken, unseren Zugang, etwas zu entwickeln, ohne zu wissen, wo diese Entwicklung hingehen würde. Die Arbeit ist zu einer gemeinsamen Reise vor allem mit Conny Anhaus geworden, und wir haben uns, wie es bei einer guten Einladung sein sollte, in jeder Phase sehr willkommen gefühlt.“ Ursula Reisenberger, Regisseurin & Künstlerische Leitung von o r t s z e i t Inszenierung [archiv], 2013 „ARGEkultur – das ist Die Arge, oder das Kulturgelände oder viel früher noch die Arge Rainberg – also das alles ist definitiv: zu Hause. Seit ein paar Jahren erst so richtig, als die Arge wirklich ein Produktionszentrum geworden ist, in dem auch meine Arbeit Platz hat und willkommen ist. Die Verbundenheit entsteht zuallererst über Menschen. Und dann auch über die politische Identität, in der Vielfalt Platz hat, aber keine Beliebigkeit.“ Editta Braun, Choreografin & künstlerische Leitung editta braun company Inszenierung u. a. „schluss mit kunst“, 2011 „Für mich ist das Besondere und Erstaunliche in der Zusammenarbeit mit dem Team der ARGEkultur immer wieder die wache und dabei gewitzte Auseinandersetzung mit den Stoffen und Inhalten am Puls der Zeit. Dass während der Produktionszeit die Neugierde stets spürbar ist und alles getan wird, um ‚Unmögliches‘ möglich zu machen, gibt einem Kraft und macht Mut.“ Thierry Bruehl, Klang21, künstlerische Leitung Taschenopernfestival Inszenierungen u. a. „Endlich Opfer“, 2013 & „Mahlzeit!“, 2009 „Frag immer die Putzfrau um Rat, der Generaldienst weiß, wie das Stück am besten endet, der Systemadministrator macht den besten Kaffee. Die künstlerische Leitung trifft man auf Demonstrationen und beim Tarock. Hier hat jede mit jedem zu tun, wir sind in der ARGE daheim.“ gold extra, MedienkünstlerInnen-Kollektiv Inszenierung u. a. „Frankenstein“, 2015 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 „Die Zusammenarbeit mit der ARGE war für uns immer sehr fruchtbar, weil auch durch den Dialog mit der Künstlerischen Leitung stets neue Perspektiven in die Arbeiten einfließen konnten. Die Infrastruktur und die Hilfsbereitschaft aller Involvierten haben uns ein hervorragendes Ausgangspotential für intensive Kreation und den Mut zum Experiment ermöglicht. Vor allem die Unterstützung unkonventioneller Ideen ist ein herausragendes Merkmal der ARGE!“ Depart, Medienkunst-Duo Inszenierung u. a. „unheim“, 2009 „Die Idee von stART, zeitgenössisches Musikschaffen mit anderen Disziplinen zu verbinden, war für mich als Komponisten nicht nur anregend, sondern – was mein Denken über Kunst im Allgemeinen betrifft – ein Schlüsselerlebnis. Die beiden Produktionen, an denen ich beteiligt war, haben wichtige Denkprozesse in Gang gebracht. Besonders der intensive Austausch mit KollegInnen aus anderen Disziplinen erlaubt, die eigenen Haltungen/Neigungen klar zu erkennen und möglichst radikal zu reflektieren.“ Marco Döttlinger, Komponist Komposition u. a. stART 2014 „no formation“ „Der ARGEkultur Salzburg gelingt es in ihren Theaterproduktionen immer wieder, jenes merkwürdige Zwischenreich zu etablieren, in dem ein Terminus die Bedeutung des anderen gewinnt: Privates – Öffentliches, Leben – Tod, Kunst – Politik. Das Zweifeln und das Zweifache überhaupt sind insofern wichtig, als das 10 JAHRE PRODUKTIONSHAUS ARGEKULTUR Hin- und Hergeworfensein zwischen Privatem und Öffentlichen, Kunst und Politik das Dazwischensein ist, welches das Wesen künstlerischer Intervention ausmacht. Intervenieren heißt, in die Gegenwart des verhandelten Gegenstands selbst einzutreten. Ich freue mich, ‚es‘ an eben diesem Ort wieder zu tun.“ Julius Deutschbauer, Theatermacher, Autor, bildender Künstler Inszenierung „Entschuldigung“, 2011 „ARGEkultur, ein besonderes Haus, getragen von besonderen Menschen. Ein herzliches und flinkes Team, das keine Mühen scheute, um die Vision meiner Arbeit nach vollsten Kräften zu unterstützen. Kurz und gut – WUNDERbar. Ich DANKE euch.“ Iris Heitzinger, Performancekünstlerin, Tänzerin & Choreografin Inszenierung „Blackbox“, 2010 „Once I was asked to imagine the ideal producer, so I visualized a man and a woman instead of just one. That is why I stepped in touch with ARGE when looking for a production house for ,The Entertainer‘. I was a young freelance artist who was about to develop his first fulllength performance. I am forever thankful to Markus and Conny for having trust in my work, and accepting my art. They encouraged me to believe in my way.“ Tomaž Simatovic, Choreographer & Performance Artist Inszenierung u. a. „The Entertainer“, 2012 „Meine Motivation und Herausforderung war, den Bühnenraum so zu verändern, dass das Publikum nur über die Musik und die Choreografie der MusikerInnen den Inhalt erfährt. Die Zusammenarbeit mit der ARGEkultur war dabei eine Freude. Ich habe absolutes Vertrauen in meine Arbeit erfahren, so dass ich mich als Choreografin einfach ausleben konnte.“ Mirjam Klebel, Choreografin & Tänzerin Inszenierung u. a. „Artfremd“, 2009 „Die ARGE war zur Zeit meiner zarten Anfänge ein Ort, wo sich alles, was jung, motiviert und gänzlich unbekannt war, ausgiebig ausprobieren konnte. Ein wahrhaftiger Inkubator, wo wirklich alles zusammenkam und auch zusammengebracht wurde.“ Georg Hobmeier, Darsteller, Choreograf & Dramaturg an den Schnittstellen Tanz, Theater & Technologie Inszenierung u. a. „Errors, glitches and other mistakes in the life of an unredeemed technology lover“, 2012 „Ohne die ARGEkultur wäre der Teil der Freien Theaterszene, der sich für die Sichtbarmachung von unbequemen Stoffen und Themen in Salzburg engagiert, einfach nicht vorstellbar. Besonderen Dank möchte ich der kreativen PR-Arbeit aussprechen. Ich persönlich schätze den offen-ehrlichen und stets inspirierenden, kommunikativen Umgangston im Haus und freue mich schon auf das nächste Projekt.“ Michael Kolnberger, Regisseur & Künstlerische Leitung theater.direkt Inszenierung u. a. „Monster zertrampeln Hochhäuser“, 2015 115 „Ich wurde von der ARGEkultur zum Open Mind Festival eingeladen, um mein Projekt ‚Auswärtsspiel‘ mit AsylwerberInnen in Salzburg zu inszenieren. Die Unterstützung der ARGE und von Cornelia Anhaus bei der Realisierung des Projektes ist, im menschlichen sowie im organisatorischen Sinn, die engagierteste, die ich jemals von einer Institution bisher erlebt habe. Damit wurde für das Projekt, die TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen in Salzburg ein breiter Raum für Meinungsfreiheit geschaffen, was genau das Gegenteil der aktuellen Asylrealität in Österreich und Europa ist.“ Lina Maria Venegas, Choreografin & Tänzerin Inszenierung „Auswärtsspiel“, 2010 „Bereits vor Gründung meiner Kompagnie cieLaroque arbeitete ich mit der ARGE zusammen. Seither unterstützt und fördert die ARGEkultur meine Arbeit, und die Zusammenarbeit funktioniert so schon fast 30 Jahre. Sowohl mit den Räumlichkeiten, in welchen wir Höhen und Tiefen und so manche erinnerungswürdige Anekdote erlebt haben, wie der Ideologie/Ausrichtung fühle ich mich sehr verbunden.“ Helene Weinzierl, Künstlerische Leitung cieLaroque Inszenierung u. a. „habibi problem“, 2008 116 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 118 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Fotocredits Cover Tätigkeitsbericht Grafik © Annette Rollny Seiten 1 und 3, alle Fotos Vorstand, © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seite 5 Daniela Gmachl, © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seiten 14-15 Zeichnung ARGEkultur Grafik © Annette Rollny Seite 16-17 Publikum © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 20 Seite 25 Kinderkulturwoche, Abschlussveranstaltung 3.4.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 27 Markus Grüner-Musil © Joachim Bergauer Seite 66 MitarbeiterInnen © Wolfgang Lienbacher Vorplatz ARGEkultur, Hausgeburtstag 3.10.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 10, links oben Seite 21 „Monster zertrampeln Hochhäuser“ von Lukas Holliger 15.4.2015 © Bernhard Müller Seite 7 Olivia Schierach © Veronika Zangl Seite 10, rechts oben Magdalena Fraiß © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seite 11, rechts oben Cornelia Anhaus © Wolfgang Lienbacher Seite 11, rechts unten Eröffnungszeremonie Atelier Beirut 21.3.2015 © Nabil Ismail Seite 13 Barrierefreier Umbau Studio © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 FOTOCREDITS ARGEkultur © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seite 22 Ernst Molden (re) und der Nino aus Wien (li) 15.4.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 23 „Monster zertrampeln Hochhäuser“ von Lukas Holliger 15.4.2015 © Bernhard Müller Seite 24 Dust Covered Carpet 20.3.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Logo „Produced by“ © Stephan Brugger Seite 31 Seite 35 Taschenopernfestival 2015 „Sirenen“ 15.9.2015 © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seite 37 „Close up“ 12.10.2015 © Editta Braun Seiten 39, 41 „Frankenstein“, Generalprobe 11.11.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 119 Seite 43 Seite 53 Seite 44 Seite 55 Nayana Bhat „A Duet. Ein Solo“, Probe 20.7.2015 © Bernhard Müller Plakat/Sujet Open Mind Festival 2015 Sujet © Hannah Gottschalk Plakat © Janosch Seite 46 Ausstellung Pepa Hristova „Sworn Virgins“ 12.11.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 48 Nayana Bhat „A Duet. Ein Solo“ 17.11.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 49, links oben Trans*/Inter* Thementag 21.11.2015 Screenshot © Tobias Hammerle Seite 49, rechts oben Gin Müller & Gorji Marzban „Trans Gender Moves“ 21.11.2015 Screenshot © Tobias Hammerle Seite 49, links unten Karaoke Bash 14.11.2015 Screenshot © Tobias Hammerle Seite 49, rechts unten Dillon 22.11.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 120 „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ von Janne Teller 20.1.2015 © Markus Steinwender „Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“ 6.2.2015 © Martin Brunnemann Seite 57 „Romeo und Julia rebooted“ 13.3.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 58 Divadlo Studio tanca 31.3.2015 © Bernhard Müller Seite 59 Seite 63 Blank Manuskript 29.5.2015 © Stevie Klinar Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 65 Roter Salon mit Julian Nantes, Bernhard Eder und Peter Piek 29.5.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 66 Logo Digital Spring Festival © Janosch Seite 68 Logo Motzart Kabarett Festival © Helmut Hütter Seite 69 Alexander Gottfarb und Alex Deutinger 31.3.2015 © Bernhard Müller Christine Prayon 8.2.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 60 Seite 70 Flyer Elektronikland 2015 © Stephan Brugger Seite 61 Hausgeburtstag mit Attwenger, Ginga und Wanda 3.10.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 62 Ernst Molden (re) und der Nino aus Wien (li) 15.4.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Familie Lässig „Neujahrskonzert“ 28.5.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 72 Poetry Slam 14.2.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 73 Kritische Literaturtage 4.12.2015 © ARGEkultur Salzburg Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 ARGEKULTUR TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Seite 77 „Bitte ... Danke“, Theater und Workshop 9.7.2015, Probe © Markus Grüner-Musil Seite 78 „Leben zwischen Häusern“ 19.5.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 79 Kinderkulturwoche 2015, Workshops 2.4.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 80 Hausgeburtstag, Attwenger 3.10.2015 © Wolfgang Lienbacher Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 81 Shantel 7.12.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 Seite 85 Dante Murillo 1.4.2015 © Bernhard Müller Seite 88 Cover Quartalsprogramme und Rückseite Grafik © Annette Rollny Seite 91 Logo 10 Jahre ARGEkultur und Plakat Hausgeburtstag Grafik © Stephan Brugger Jubiläumspublikation „Produced by ARGEkultur 2005-2015“ Grafik © Julia Fink Seite 89 A0-Platte mit dem Quartalsprogramm im Foyer der ARGEkultur Grafik © Annette Rollny Foto © Johannes Amersdorfer, Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seite 92 Plakat „Monster zertrampeln Hochhäuser“ © Annette Rollny Seite 93 Seite 83 Plakat „Sirenen“ © Annette Rollny Taschenopernfestival 2015 „Sirenen“ 15.9.2015 © Johannes Amersdorfer Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-4.0 Seiten 84 Ausstellung Pepa Hristova „Sworn Virgins“ 12.11.2015 © Mike Größinger Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA-2.0 FOTOCREDITS Seite 95 Sammelplakate © Stephan Brugger Seite 96 Plakat/Sujet Open Mind Festival 2015 Sujet © Hannah Gottschalk Plakat © Janosch Plakate „Dillon“ und „Nayana Bhat“ © Stephan Brugger Seite 97 Logo und Plakat zu den Kritischen Literaturtagen © Annette Rollny Folder Kabarett-Abonnement 2016 © Stephan Brugger Seite 106 Jubiläumspublikation „Produced by ARGEkultur 2005-2015“ Grafik © Julia Fink Plakat „Close up“ © Stephan Brugger Seite 82 Sommerszene - Michael Moya - SEADs Bodhi Project 30.6.2015 © Bernhard Müller Plakat „15. Salzburger Performancetage“ © Stephan Brugger Plakat „Frankenstein“ © Reinhold Bidner Plakat „Leck mich an den Salzburger Festspielen“ © Annette Rollny Seite 94 Plakat „Joseph Fouché“ © Janosch Plakat „Romeo und Julia rebooted“ © Janosch 121