Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 1994/95

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Sächsisches
Staatsministerium
für Kultus
Schuljahr 1994/95
Geltungsbereich: für Klassen
10 an
- Mittelschulen
- Förderschulen
- Abendmittelschulen
Schriftliche Abschlussprüfung Physik
Realschulabschluss
Allgemeine Arbeitshinweise
Die schriftliche Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen:
Teil I (Pflichtaufgaben)
Teil 11 (Wahlaufgaben)
Vor der planmäßigen Arbeitszeit stehen Ihnen 15 Minuten zum Vertrautmachen mit den
Aufgaben zur Verfügung.
Nachdem Sie die Aufgaben gelesen haben, wird Ihnen ein Demonstrationsexperiment
gezeigt. Die Arbeitszeit zur Lösung aller Aufgaben beginnt erst nach Beendigung dieses
Experiments und beträgt 150 Minuten.
Die Aufgabe 1 der Pflichtaufgaben ist zuerst zu bearbeiten. Die Reihenfolge der
Bearbeitung der anderen Aufgaben ist beliebig.
Von den drei Wahlaufgaben ist nur eine Aufgabe zu bearbeiten
Zur Lösung der Wahlaufgabe 5 muß ein Schülerexperiment durchgeführt werden. Die
Geräte für dieses Experiment werden durch den Lehrer bereitgestellt.
Es ist kein Konzept erforderlich,
Für die Prüfungsarbeit können 50 Bewertungseinheiten erreicht werden, Davon werden
25 Bewertungseinheiten für den Pflichtteil und 25 Bewertungseinheiten für den Wahlteil
vergeben.
Sie dürfen folgende Hilfsmittel verwenden:
- Tabellen- und Formelsammlung ohne ausführliche Musterbeispiele sowie ohne
Wissensspeicheranhang
- beiliegende Zusammenstellung von ausgewählten Wertetafeln
- nicht programmierbarer Taschenrechner
- Duden (Deutsche Rechtschreibung)
Teil 1 (Pflichtaufgaben)
Aufgabe 1: Schwingungen und Wellen
Vom Lehrer wird Ihnen ein Experiment vorgeführt. Zwei Pendel haben gleiche Länge und
gleiche Masse. Ihnen werden durch gleiche Auslenkung einmalig gleiche Energien
zugeführt. Der Schwingungsvorgang wird ausgelöst. Nach 10 Schwingungen wird das
Experiment abgebrochen.
1.1
Beobachten Sie die Durchführung des Experiments!
Notieren Sie das Ergebnis Ihrer Beobachtung!
1.2
Begründen Sie das unterschiedliche Verhalten der Pendel!
1.3
Ultraschallwellen verwendet man z. B., um mit Hilfe des Echolotverfahrens
Meerestiefen zu bestimmen. Aus der Laufzeit der Wellen wird die Entfernung zum
Meeresboden berechnet.
Welche Eigenschaft mechanischer Wellen wird hier angewendet'?
1.4
Ein am Schiffsrumpf angebrachter Schallgeber sendet Schallwellen im
Frequenzbereich von 20 kHz bis 600 kHz aus. Sei einer Wassertemperatur von 4 °C
empfängt der Echoempfänger die Schallwelle nach 0,7 s.
Berechnen Sie die Meerestiefe!
Aufgabe 2:
Elektrizitätslehre
Auf einer Modellbahnanlage (12 V) soll eine Glühlampe (3,5 V / 200 mA) für eine
Hausbeleuchtung angebracht werden. Um die Glühlampe anzuschließen, muss ein
Vorwiderstand eingebaut werden
2.1
Zeichnen Sie einen entsprechenden Schaltplan!
2.2
Geben Sie die Spannung an, die an diesem Vorwiderstand anliegen muss!
2.3
Berechnen Sie den elektrischen Widerstand des erforderlichen Vorwiderstandes!
2.4
Für den Aufbau der Schaltung stehen technische Widerstände von 33 2, 47 Ohm und
490 9 zur Verfügung.
Begründen Sie, welcher dieser Widerstände als Vorwiderstand gewählt werden muss!
2.5
Berechnen Sie die elektrische Leistung der Glühlampe!
Aufgabe 3: Thermodynamik
Die Heizung eines Zweifamilienhauses kann 800 1 Wasser pro Stunde erwärmen. Die
Temperatur des Wassers soll von 12°C auf 78°C erhöht werden. (Für Wasser gilt: 1 l
entspricht 1 kg)
3.1
3.2
Berechnen Sie die erforderliche Wärme!
Nennen Sie zwei Möglichkeiten, um im Haushalt Wärmeverluste gering zu halten!
Aufgabe 4.
Energie
4.1 Beschreiben Sie die Energieumwandlungen, die notwendig sind, um aus Brennstoffen
elektrische Energie zu gewinnen! Berücksichtigen Sie die Aggregate Dampferzeuger,
Dampfturbine, Generator, Transformator.
4.2 Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage beträgt h = 0,42 (42 Prozent).
Erläutern Sie diese Angabe?
4.3 Nennen Sie die Gültigkeitsbedingungen für den Energieerhaltungssatz der Mechanik!
Teil II (Wahlaufgaben)
Von den folgenden Aufgaben haben Sie nur eine zu lösen.
Aufgabe 5:
Elektrizitätslehre
5.1
Weiche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit elektrischer Strom fließen kann?
5.2
Halbleiterwiderstand
5.2.1 Ein Halbleiterwiderstand wird erwärmt, U = konstant.
Wie ändern sich
a) der elektrische Widerstand und
b) die Stromstärke?
Begründen Sie!
5.2.2 Wozu kann ein Halbleiterwiderstand genutzt werden?
5.3
Elektromagnetische Induktion
5.3.1 Unter welchen Bedingungen kann eine Induktionsspannung entstehen?
5.3.2
Beschreiben Sie anhand einer Skizze den Aufbau eines Transformators!
5.3.3
Erklären Sie die Wirkungsweise des Transformators!
5.3.4
Welche Spannung kann auf der Sekundärseite eines unbelasteten Transformators
abgegriffen werden, wenn an der Primärseite eine Wechselspannung von 48 V
anliegt?
Die felderzeugende Spule (Primärspule) hat 1000 Windungen, die Induktionsspule
(Sekundärspule) hat 125 Windungen.
Begründen Sie!
5.4
Schülerexperiment
Aufgabe:
Ermitteln Sie den elektrischen Widerstand einer Spule (1000 Windungen)
mit geschlossenem Eisenkern im Gleich und Wechselstromkreis!
Vorbereitung: 1 . Entwerfen Sie einen Schaltplan!
2. Entwerfen Sie eine Messwerttabelle!
Durchführung: 1. Bauen Sie die Schaltung auf!
Lassen Sie die Schaltung vom Lehrer überprüfen!
2. Messen Sie jeweils Spannung und Stromstärke bei Verwendung von
Gleich- und Wechselspannung!(Buchsenkombination 2 V - 8 V)!
3. Notieren Sie die Werte in der Tabelle!
Auswertung:
1 .Berechnen Sie den elektrischen Widerstand der Spule im Gleich- und
Wechselstromkreis!
2.Vergleichen Sie die Widerstände! Begründen Sie!
Aufgabe 6: Optik
6.1 Ein schmales Lichtbündel trifft auf einen Winkelspiegel (siehe Skizze) und wird
reflektiert.
6.1.1 Übernehmen Sie die Skizze! Zeichnen Sie den weiteren Strahlenverlauf bei einem
Einfallswinkel von 60°!
6.1 .2 Kennzeichnen Sie einen Einfalls- und den zugehörigen Reflexionswinkel
6. 1.3 Welche Lage nehmen der einfallende und der aus dem Winkelspiegel austretende
Strahl zueinander ein?
6.2 Ein schmales einfarbiges Lichtbündel trifft unter einem Einfallswinkel a1 = 40° auf eine
Platte aus Polystyrol
6.2.1 Berechnen Sie den Brechungswinkel beim Übergang des Lichtes in die Platte!
6.2.2 Zeichnen Sie den vollständigen Strahlenverlauf einschließlich des Austritts aus der
Platte!
6.2.3 Wie groß muss der Einfallswinkel a1 gewählt werden, damit das Licht an den
Oberflächen nicht gebrochen wird?
6.3
Vor einer Sammellinse mit einer Brennweite f = 3 cm steht in einer Entfernung von 7
cm ein 1,5 cm hoher Gegenstand auf der optischen Achse.
(Als Gegenstand soll ein Pfeil gezeichnet werden, dessen Fußpunkt sich auf der
optischen Achse befindet.)
6.3.1 Konstruieren Sie das Bild des Gegenstandes!
6.3.2 Wie weit ist das Bild von der Linse entfernt?
6.3.3 Vergleichen Sie Bild- und Gegenstandsgröße! Bei welchem optischen
Gerät wird diese Art der Bildentstehung genutzt?
6.4 Einfarbiges Licht tritt in der angegebenen Weise in einen schwarzen Kasten, in dem sich
ein optisches Bauteil befindet, ein und wieder heraus.
6.4.1
Nennen Sie zwei verschiedene optische Bauteile, die sich im Inneren des
Kastens befinden können!
6.4.2
Übernehmen Sie die Skizze!
Zeichnen Sie einen möglichen Strahlenverlauf und das Bauteil ein!
Aufgabe 7:
Mechanik
7.1 Die Fahrt eines PKW von einer Ampel zur nächsten Ampel wird beobachtet und
untersucht. Das Fahrzeug wird aus dem Stand gleichmäßig 6 s lang mit 2,1 m/s²
beschleunigt. Mit der erreichten Geschwindigkeit fährt es 5 s weiter.
Durch eine Verzögerung (negative Beschleunigung) von 4,2 m/s² kommt der PKW an
der nächsten Ampel zum Stehen.
7.1.1
Welche Höchstgeschwindigkeit erreicht der PKW (in km/h)?
7.1.2
Welchen Weg legt das Auto während der Beschleunigung zurück?
7.1.3
Welchen Weg legt das Auto mit konstanter Geschwindigkeit zurück?
7.1.4
Berechnen Sie den Bremsweg!
7.1.5
Wie groß ist die Entfernung zwischen den Ampeln?
7.2
Für eine Bewegung eines Körpers wurden folgende Messwerte
aufgenommen.
t in s
s in m
0
0
1
0,75
2
3,00
3
6,75
4
12,00
7.2.1 Zeichnen Sie das Weg - Zeit - Diagramm!
7.2.2 Welchen Weg hat der Körper nach 2,5 s zurückgelegt?
7.2.3 Welche Bewegungsart liegt vor?
7.3
Begründen Sie mit einem physikalischen Gesetz, warum die Fahrgäste in einem Bus
beim Anfahren nach hinten und beim Bremsen nach vorn gedrückt werden!
7.4
Berechnen Sie die Geschwindigkeit in km/h , die ein Wasserspringer beim Springen
vom 10m-Turm im Moment des Eintauchens in das Wassererreicht!
7.5
Welche Schubkraft muss eine Rakete mit einer Masse von 100 t mindestens
haben, damit sie vom Erdboden abheben kann? Begründen Sie!
Ausgewählte Wertetafeln
Dichten (bei 20°C)
Stoff
Beton (Stahlbeton)
Bronze
Diamant
Fensterglas
Glycerol
Graphit
Hartgummi
Gold
Konstantan
r in g/cm³
r
2,3
8,8
3,5
2,6
1,26
2,25
1,2
19,3
8,8
Stoff
Luft (bei 101,3 kPa und bei 0°C
Mauerwerk
Petroleum
Porzellan
Polystyrol
Quarzglas
Stahl
Wasser
Wolfram
r in g/cm³
r
0,00129
1,7
0,8
2,3
1,1
2,2
7,8
0,998
19,3
Lichtgeschwindigkeiten
Stoff
Diamant
Flintglas
Kronglas
Polystyren
c in km/s
125000
186000
200000
189000
Stoff
Kohlenstoffdisulfid
Wasser
Luft
Vakuum
c in km/s
184000
225000
299711
299792
Schallgeschwindigkeiten in Stoffen (Richtwerte für 20°C und Normaldruck)
Feste Stoffe
Aluminium
Beton
Blei
Eis
Glas
Gummi
Kupfer
Stahl
Ziegelmauerwerk
v in m/s
5100
3800
1300
3230
4000 bis 5500
40
3900
5100
3600
Flüssigkeiten und Gase
Benzin
Wasser bei 4°C
Wasser bei 20°C
Kohlenstoffdioxid
Luft bei 0°C
Luft bei 10°C
Luft bei 20°C
Luft bei 30°C
Wasserstoff
v in m/s
1160
1400
1484
260
331
337
343
349
1280
Heizwerte einiger Brennstoffe
Feste Brennstoffe
H in
Flüssige
MJ/kg
Brennstoffe
Anthrazit
31
Benzen
Braunkohle (weich)
8,5
Dieselkraftstoff
Briketts
20
Heizöl
Holz (trocken)
15
Spiritus
Torf (trocken)
15
H in MJ/l
35
35 bis 38
44
32
Gasförmige
Brennstoffe
Erdgas (trocken)
Propan
Stadtgas
Wassergas
H in kJ/l
19 bis 34
186
14 bis 18
11
Eigenschaften von Stoffen
Stoff (fest)
Linearer
Ausdehnungskoeffizient a
a
in 1/K
0,000023
0,000012
Aluminium
Beton
(Stahlbeton)
Blei
0,000029
Bronze
0,000018
Diamant
0,000001
Fensterglas
0,000010
Konstantan
0,000015
Kupfer
0,000016
Magnesium
0,000026
Quarzglas
0,000001
Silber
0,000020
Stahl
0,000013
Wolfram
0,000004
Zink
0,000036
Zinn
0,000027
Stoff (flüssig) Kubischer
Ausdehnungskoeffizient gg
in 1/K
Ethanol
0,0011
Aceton
0,0014
Benzen
0,0011
Glycerol
0,0005
Methanol
0,0011
Petroleum
0,0009
Wasser
0,00018
Schmelztemperatur
qS in °C (bei
q
101,3 kPa)
660
Siedetemperatur
qV in °C (bei
q
101,3 kPa)
» 2500
Spezifische
Wärmekapazität in
kJ/(kg·K)
0,90
0,92
327
900
3540
1755
1083
650
1700
961
» 1500
3350
419
232
Schmelztemperatur
qS in °C (bei
q
101,3 kPa)
- 114
- 95
5
18
- 98
-0
2595
1110
0,13
0,39
0,46
0,86
0,41
0,39
0,92
0,73
0,23
» 0,47
0,13
0,39
0,22
Spezifische
Wärmekapazität in
kJ/(kg·K)
2,40
2,10
1,70
2,40
2,40
2,00
4,186
4347
2180
5900
907
2430
Siedetemperatur
qV in °C (bei
q
101,3 kPa)
78
56
80
290
65
-100
Spezifische
Schmelzwärme qS in
kJ/kg
397
26
176
382
104
192
111
59
Spezifische
Schmelzwärme qS in
kJ/kg
108
82
127
-69
-334
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