Dissertation Cramer, Kirsten

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Aus der Klinik und Poliklinik
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
der Universität zu Köln
Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h.c. K.-B. Hüttenbrink
________________________________________________________________________
Die transorale laserchirurgische
Kehlkopfteilresektion bei Larynxkarzinomen: Behandlungsergebnisse an
der Kölner Universitäts-HNO-Klinik von 1985 bis 2005
Inauguraldissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde der Zahnmedizin
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Kirsten Cramer
aus Hürth
Promoviert am 23. März 2011
Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universitätsklinik Köln 2011
2
Dekan:
Universitätsprofessor Dr. med. J. Klosterkötter
1.Berichterstatter:
Professor Dr. med. O. Guntinas-Lichius
2.Berichterstatter:
Universitätsprofessor Dr. med. A. H. Hölscher
Erklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne
Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen
direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung sowie bei der Herstellung des Manuskriptes habe ich
Unterstützungsleistungen durch meinen Doktorvater, Herrn Professor Dr. med. O. GuntinasLichius erhalten.
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht beteiligt.
Insbesondere habe ich nicht die Hilfe eines Promotionsberaters in Anspruch genommen.
Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten
erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen.
Die Arbeit wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher
Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und ist auch noch nicht veröffentlicht.
Köln, den 13.09. 2010
Kirsten Cramer
3
Die dieser Arbeit zugrunde liegenden onkologischen Befunde wurden ohne meine Mitarbeit
in der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität zu Köln im
Rahmen der Tumorsprechstunde erhoben. Die Patientendatendaten wurden von mir selbst
dort sowie im Mikrofilmarchiv der Universitätsklinik Köln erfasst und ausgewertet.
Die statistische Auswertung erfolgte mit Unterstützung von Herrn Professor Dr. GuntinasLichius.
4
Danksagung
Ich danke Herrn Professor Dr. Orlando Guntinas-Lichius für die freundliche Überlassung des
Themas und seine kompetente Hilfe.
Vor allem danke ich ihm sehr für sein Verständnis.
Meinem Mann Rolf danke ich für seine seelische Unterstützung und die große Geduld.
5
Widmung
Meinen Eltern in Dankbarkeit für eine schöne Studienzeit.
6
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
11
1.1
Das Kehlkopfkarzinom
11
1.2
Diagnostik
18
1.3
Therapie
21
1.4
Nachsorge
36
1.5
Prognose
38
1.6
Fragestellung
39
2.
Material und Methoden
40
2.1
Patientenauswahl
40
2.2
Datenerhebung und Auswertung
41
2.3
Untersuchungsparameter
42
2.4
Ermittlung der onkologischen Ergebnisse
46
3.
Ergebnisse
47
3.1
Epidemiologie
47
3.2
Präoperative klinische Befunde
50
3.3
Operation
52
3.4
Histopathologische Befunde
53
3.5
Postoperative Phase
58
3.6
Neck dissection
58
3.7
Kontroll-Mikrolaryngoskopien
61
3.8
Residualtumoren
67
3.9
Rezidive
73
7
3.10
Letzte Follow-Up Untersuchung
79
3.11
Onkologische Ergebnisse
80
4.
Diskussion
154
4.1
Patientenkollektiv
154
4.2
Operationskomplikationen
154
4.3
Histopathologische Beurteilung
155
4.4
Stationärer Aufenthalt
156
4.5
Onkologische Ergebnisse
157
4.6
Radiotherapie
158
4.7
Vergleich zur konventionellen Chirurgie
159
4.8
Bedeutung der Kontroll-Mikrolaryngoskopie
160
5.
Zusammenfassung
161
6.
Literaturverzeichnis
163
7.
Vorabveröffentlichungen von Ergebnissen
179
8.
Tabellenverzeichnis
190
9.
Abbildungsverzeichnis
196
10.
Anhang
200
10.1
Lebenslauf
200
8
Verzeichnis der Abkürzungen
Abb.
Abbildung
Cis
Carcinoma in situ
HNO
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
i.s.
in situ
IUCC
International Union Contre le Cancer
M.
Musculus
MLS
Mikrolaryngoskopie
ND
Neck dissection
opB
ohne pathologischen Befund
9
1.
Einleitung
1.1 Das Kehlkopfkarzinom
1.1.1 Epidemiologie
Das Kehlkopfkarzinom ist der häufigste maligne Tumor des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches
und macht etwa 0,8 % aller Malignome aus [50]. Der Anteil an den Kopf-Hals-Tumoren liegt
bei 25-30% [107]. Bei Männern hat Kehlkopfkrebs einen Anteil von 1,3% an allen
Krebserkrankungen, bei Frauen von 0,2%. Die Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen im
Jahr pro 100.000 Einwohner) liegt in Deutschland bei 3,9 [50]. Das Lebensalter bei
Erstdiagnose liegt bei 40–70 Jahren. Es besteht ein Erkrankungsgipfel um das 66. Lebensjahr
(Männer) und 69. Lebensjahr (Frauen) [50].
Die Geschlechtsverteilung zeigt ein häufigeres Auftreten bei Männern und liegt bei 6:1 [50].
Durch die zunehmende Zahl der Raucherinnen hat sich das Verhältnis in den letzten
Jahrzehnten zu Ungunsten der Frauen verschoben. In den USA lag das Verhältnis 1956 bei
15:1, im Jahr 1990 bei 4,5:1 [93].
1.1.2 Ätiologie
Karzinome des Kehlkopfes entstehen aus Vorstufen dysplastischer Veränderungen (als
Präkanzerosen)
wie
Leukoplakien,
Pachydermien
und
Larynxpapillomen
der
Kehlkopfschleimhaut.
Als Risikofaktoren sind Alkohol- und Nikotinkonsum bekannt. Starker Nikotinkonsum (über
40 Zigaretten/ Tag) erhöht das Risiko einer Erkrankung um das 30fache [26; 50]. 80% der
Tumorerkrankungen des oberen Aerodigestivtraktes werden mit Tabakrauch in Verbindung
gebracht [26]. Alkohol kann im Rahmen der multifaktoriellen Karzinogenese mitwirken und
zelluläre Reparatursysteme stören. Der Anteil der aktiven oder ehemaligen Raucher unter
Patienten mit Larynxkarzinom liegt bei 88–90% [49]. 50% der Patienten mit supraglottischen
Karzinomen sind Alkoholiker, 85% trinken regelmäßig Alkohol.
Als weitere Risikofaktoren sind inhalative Noxen wie Asbest und Verbrennungsgase sowie
Nickel und polyzyklische Kohlenwasserstoffe bekannt [50].
10
1.1.3 Lokalisation
Die Einteilung der Lokalisation von Kehlkopfkarzinomen wird durch den Sitz des Tumors
und die beteiligten anatomischen Strukturen definiert. Man unterscheidet folgende Regionen
[107]:
- Supraglottischer Raum (Vestibulum laryngis): Kehldeckel oberhalb des Os hyoidale,
infrahyoidale Epiglottis, medialer Anteil der Plica aryepiglottica, Arytänoidregion und
Taschenbänder.
- Glottischer Raum (Glottis, Rima glottidis): Stimmlippen vom Boden des Morgagnischen
Ventrikel bis zur Linea arcuata inferior, vorderen Kommissur, Interarytänoidregion (so
genannte hintere Kommissur).
- Subglottischer Raum: Kaudal der Linea arcuata inferior bis zur Unterkante des
Ringknorpels.
Eine Ausbreitung des Tumors über eine dieser drei definierten Regionen hinaus auf eine
andere Region wird als transglottische Infiltration bezeichnet.
Abbildung 1: Anatomie der Mund-, Hals und Kehlkopfregion [41]
11
Supraglottische Karzinome nehmen in Deutschland etwa 25% der Kehlkopfkarzinome ein
[29]. Sie entstehen meist an der Epiglottis. Häufig befinden sie sich am Übergang zur
Taschenfalte oder zentral auf dem Kehldeckel. Wenn der präepiglottische Raum erreicht ist,
kann es zum Befall des Zungengrundes kommen. Durch das ausgeprägte lymphatische
Netzwerk kommt es vermehrt im Frühstadium zu regionären Metastasen (35-40%) [107].
Glottische Karzinome nehmen in Deutschlang knapp 70% der Kehlkopfkarzinome ein [29].
Sie breiten sich fast immer entlang des ligamentum vocale aus. Durch zunehmende
Infiltration des Arytänoidgelenks oder des paraglottischen Raums kommt es zur
Einschränkung der Stimmlippenbeweglichkeit bis hin zum Stillstand der Stimmlippen. Es
kann in alle Richtung zu Infiltrationen kommen; an der vorderen Kommissur wird leicht der
Schildknorpel erreicht, lateral der paraglottische Raum. Durch die gering ausgeprägte
Lymphversorgung treten Lymphknotenmetastasen selten
und nur im fortgeschrittenen
Stadium auf (unter 10%). Beim Nachweis einer Metastase muss unbedingt ein okkultes
Zweitkarzinom ausgeschlossen werden, von dem diese Metastase womöglich ausgeht [107].
Subglottische Karzinome sind selten. Etwa 5% der Kehlkopfkarzinome finden sich in dieser
Region [29; 107]. Sie präsentieren sich häufig mit großen Primärtumoren, da sie lange
klinisch stumm bleiben. Bei etwa 50% der subglottischen Karzinome findet sich eine
Knorpelinfiltration. Auch treten häufig regionale Lymphknotenmetastasen auf, da die
Lymphgefäße in die Richtung der prälaryngealen Lymphknoten drainieren. Auch besteht die
Gefahr des Befalls der Lymphknoten entlang der Trachea, was auch eine Erklärung für die
hohe Rezidivgefahr der subglottischen Tumore bietet [107].
Transglottische Karzinome überschreiten den Ventrikel und befallen sowohl Stimmlippen als
auch die Taschenfalten. Sie sind immer supraglottisch und glottisch sowie meist subglottisch
angeordnet.
Es
besteht
eine
hohe
Rezidivgefahr
und
eine
hohe
Rate
von
Lymphknotenmetastasen (26-52%) [62].
Fernmetastasen
fallen
insgesamt
in
ca.
1,5-4%
der
Fälle
bei
der
klinischen
Staginguntersuchung auf, Autopsiestudien ergeben eine Rate von 25%. Meist handelt es sich
um Lungenmetastasen, seltener um Metastasen in der Leber [107].
Zweittumoren treten bei malignen Tumoren des oberen Aerodigestivtraktes in etwa 10% der
Fälle synchron auf. Am häufigsten wird ein Bronchialkarzinom gefunden. Bei
supraglottischen
Malignomen
liegen
als
Zweittumoren
auch
Oropharynx-
oder
Ösophaguskarzinome vor. Bei Exposition gegenüber Risikofaktoren (s.o.) steigt die
Wahrscheinlichkeit für einen Zweittumor bis auf 40% [107].
12
1.1.4 Histologie
Der Kehlkopf ist mit mehrreihigem Flimmerepithel (respiratorisches Epithel) ausgekleidet,
welches Becherzellen enthält. Auf den Stimmlippen und Teilen der laryngealen
Epiglottisfläche befindet sich Schleimhaut mit mehrschichtigem Plattenepithel, welches sich
im Alter auch auf andere Bereiche des Kehlkopfes ausdehnt. Diese Grenzzone ist bevorzugter
Entstehungsort von Karzinomen. Ein chronischer Einfluss von Toxinen kann zur Entartung
des Epithels führen. Bei Karzinomen des Kehlkopfes liegt in 90-95 % der Fälle ein
verhornendes oder nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom vor [49]. Andere, seltenere
Malignome sind Adenokarzinome, adenoidzystische Karzinome, kleinzellige Karzinome,
Non-Hodgkin-Lympome, mesenchymale Tumore und Metastasen.
Das verrucöse Karzinom nimmt eine Sonderstellung unter den Plattenepithelkarzinomen ein,
da es hochdifferenziert ist und zwar lokal destruierend wächst aber nicht metastasiert, da die
Basalmembran nicht durchbrochen ist.
1.1.5 TNM-Klassifikation
Die Einteilung der Larynxkarzinome erfolgt international nach der TNM Klassifikation der
Union Against Cancer (UICC) (6. Auflage von 2002) [118].
Tabelle 1: Internationale Klassifikation (UICC) des Tumorstadiums bei supraglottischen Larynxkarzinomen (T-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
TX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0
Kein Anhalt für einen Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor ist auf einen Unterbezirk der Supraglottis begrenzt, Stimmlippenbeweglichkeit normal
T2
Tumor infiltriert Schleimhaut von mehr als einem benachbarten Unterbezirk der Supraglottis oder Glottis oder eines
Areals außerhalb der Supraglottis ohne Fixation des Larynx
T3
Tumor auf den Larynx begrenzt, mit Stimmlippenfixation und/oder Tumor mit Infiltration des Postcricoidbezirks, des
präepiglottischen Gewebes und/ oder geringgradiger Erosion des Schildknorpels (innerer Kortex)
T4a
Tumor infiltriert durch den Schildknorpel und/oder breitet sich außerhalb des Kehlkopfes aus, z.B. Trachea,
Halsweichteile, Zungenmuskulatur, Halsmuskulatur, Schilddrüse, Ösophagus
T4b
Tumor infiltriert den Prävertebralraum, mediastinale Strukturen oder die Arteria Carotis Interna
13
Tabelle 2: Internationale Klassifikation (UICC) des Tumorstadiums bei glottischen Larynxkarzinomen (T-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
TX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0
Kein Anhalt für einen Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor auf Stimmlippe(n) begrenzt (kann auch vordere oder hintere Kommissur befallen), mit normaler Beweglichkeit
T1a
Tumor auf eine Stimmlippe begrenzt
T1b
Tumorbefall beider Stimmlippen
T2
Tumor breitet sich auf
Stimmlippenbeweglichkeit
T3
Tumor auf den Larynx begrenzt, mit Stimmlippenfixation und/oder Invasion der Postkrikoidgegend und/oder des
präepiglottischen Gewebes und/oder des paraglottischen Raumes mit geringgradiger Erosion des Schildknorpels
(innerer Kortex)
T4a
Tumor infiltriert durch den Schildknorpel und/oder breitet sich außerhalb des Kehlkopfes aus, z.B. Trachea, Weichteile
des Halses, eingeschlossen äußere Muskulatur der Zunge (M. genioglossus, M. hyoglossus, M. palatoglossus und M.
styloglossus), gerade Halsmuskulatur, Schilddrüse, Ösophagus
T4b
Tumor infiltriert den Prävertebralraum, mediastinale Strukturen oder umschließt die Arteria carotis interna
Supraglottis
und/oder
Subglottis
aus
und/oder
Tumor
mit
eingeschränkter
Tabelle 3: Internationale Klassifikation (UICC) des Tumorstadiums bei subglottischen Larynxkarzinomen (T-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
TX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0
Kein Anhalt für einen Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor auf die Subglottis begrenzt
T2
Tumor breitet sich auf eine oder beide Stimmlippen aus, diese mit normaler oder eingeschränkter Beweglichkeit
T3
Tumor auf den Larynx begrenzt, mit Stimmlippenfixation
T4a
Tumor infiltriert durch den Schildknorpel und/oder breitet sich außerhalb des Kehlkopfes aus, z.B. Trachea, Weichteile
des Halses eingeschlossen, äußere Muskulatur der Zunge ( M. genioglossus, M. hyoglossus, M. palatoglossus und M.
styloglossus ), gerade Halsmuskulatur, Schilddrüse, Ösophagus
T4b
Tumor infiltriert den Prävertebralraum, mediastinale Strukturen oder umschließt die Arteria carotis interna
14
Tabelle 4: Internationale Klassifikation (UICC) der regionären Lymphknoten bei Larynxkarzinomen (N-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
NX
Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
N1
Metastase in solitärem ipsilateralen Lymphknoten, 3 cm oder weniger in größter Ausdehnung
Tabelle 5: Internationale Klassifikation (UICC) der Fernmetastasen bei Larynxkarzinomen (M-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
MX
Fernmetastasen können nicht beurteil werden
M0
Keine Fernmetastasen
M1
Fernmetastasen
Tabelle 6: Internationale Klassifikation (UICC) der Tumorstadiengruppierung bei Larynxkarzinomen [118]
Stadium
T-Kategorie
N-Kategorie
M-Kategorie
0
Tis
N0
M0
I
T1
N0
M0
II
T2
N0
M0
III
T1, T2
N1
M0
T3
N0, N1
M0
T1, T2, T3
N2
M0
T4a
N0, N1, N2
M0
T4b
Jedes N
M0
Jedes T
N3
M0
Jedes T
Jedes N
M1
IVa
IVb
IVc
15
Die Beurteilung des Differenzierungsgrades und der Residualklassifikation erfolgt nach der
internationalen Klassifikation der Union Contre le Cancer (IUCC 2002, 6. Auflage) (Tabelle 2
und 3) [118].
Tabelle 7: Internationale Klassifikation (IUCC) des histopathologischen Gradings (G-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
GX
Differenzierungsgrad nicht beurteilbar
G1
Gut differenziert
G2
Mäßig differenziert
G3
Schlecht differenziert
G4
Undifferenziert
Tabelle 8 : Internationale Klassifikation (UICC) der histopathologischen Residualklassifikation (R-Kategorie) [118]
Kürzel
Klassifikation
RX
Residualklasse nicht beurteilbar
R0
Kein Residualtumor
R1
Residualtumor mikroskopisch
R2
Residualtumor makroskopisch
1.1.6 Symptomatik
Frühsymptome des Kehlkopfkarzinoms können bei glottischen Tumoren auftreten. Der Befall
der Stimmlippen führt zu Heiserkeit, da die physiologische Schwingung der Stimmlippen bei
Phonation nicht mehr möglich ist. Eine Raumforderung des Kehlkopfes führt auch zu Husten,
Räusperzwang und einem Fremdkörpergefühl im Hals sowie Schluckbehinderung. Bei
supraglottischen Tumoren liegt häufig eine kloßige Stimme vor. Auch kommt es zu
Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken, typischerweise in die Ohren ausstrahlend.
Andere Symptome sind blutiger Auswurf, inspiratorischer Stridor, Mundgeruch und Dyspnoe.
Bei sub- und supraglottischen Karzinomen liegen meist keine Frühsymptome vor, weswegen
sie häufig in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden, manchmal erst durch das
Auftreten von Lymphknotenmetastasen [48; 29; 107].
16
1.2 Diagnostik
1.2.1 Allgemein
Bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung des Kehlkopfes erfolgt zunächst eine
Betrachtung des äußeren Kehlkopfes, um Prozesse zu erkennen, die auf das Kehlkopfgerüst
übergegriffen haben. Anschließend wird eine Kehlkopfspiegelung (indirekte Laryngoskopie)
durchgeführt,
in
der
Regel
heute
mit
einem
Endoskop
mit
Stablinsensystem
(Lupenlaryngoskopie). Bei trotz Oberflächenanästhesie nicht überwindbarem Würgereiz ist
gegebenenfalls eine fieberendoskopische Untersuchung des Larynx durch die Nase
angebracht. Beurteilt wird die Ausdehnung des Befundes, die befallenen und angrenzenden
Strukturen, die Wachstumsart des Tumors (exophytisch, submukös) und seine Beschaffenheit
(glatt begrenzt, ulzeriert). Die Beweglichkeit der Stimmbänder wird beurteilt.
Die Stimmlippenfunktion kann zusätzlich mittels einer Stroboskopie untersucht werden.
Diese Untersuchung kann auch Aufschluss über eine Tiefeninfiltration des Tumors geben.
Die
wichtigsten
bildgebende
Verfahren
sind
Sonographie
(B-Scan-Verfahren),
Computertomographie (CT) sowie Kernspintomographie. Die Ultraschalluntersuchung dient
in erster Linie der Auffindung und Verlaufskontrolle von Lymphknotenmetastasen des
Halses. Die Kernspintomographie dient vor allem der Beurteilung der umgebenden
Weichteile, die CT zeigt besonders die knöchernen Strukturen [48; 111; 99; 107].
1.2.2 Mikrolaryngoskopie
Bei der direkten Laryngoskopie unter Jet- oder Intubationsnarkose wird das Gewebe unter
mikroskopischer Vergrößerung (6-40fach) als Mikrolaryngoskopie betrachtet und die
Diagnosestellung von Kehlkopfveränderungen erleichtert und bei der Therapie die Schonung
von gesundem Gewebe erleichtert. Relevante Strukturen können gezielt exponiert und
sondiert werden; und die zusätzliche Verwendung von starren Winkeloptiken ermöglichen
eine sehr genaue Betrachtung der einzelnen Kehlkopfabschnitte. Es können sehr gezielt
diagnostische
Untersuchungen
vorgenommen,
Gewebeproben
entnommen
und
mikrochirurgische Eingriffe vorgenommen werden.
Kontraindikationen sind Allgemeinerkrankungen, die eine Narkose verbieten. Gegebenheiten,
die eine Mikrolaryngoskopie unmöglich machen sind anatomische Veränderungen der
Halswirbelsäule oder Besonderheiten, die die Reklination des Kopfes einschränken sowie
anatomische Einschränkungen wie Kieferklemme, weit vorstehende Frontzähne.
17
Zur Untersuchung wird der Patient in Rückenlage gelagert, sein Kopf rekliniert und das
Laryngoskop vom Mundwinkel her über den Zungengrund eingeführt bis die Epiglottis
aufgeladen werden kann. Nach Einstellung des Larynx wird das Laryngoskop über den
Halteteller der Bruststütze fixiert (Stützautoskopie) und anschließend das Mikroskop
vorgeschaltet.
Risiken der Mikrolaryngoskopie sind Zahnschäden, Zahnlockerung oder Zahnextraktion,
Schleimhaut-
oder
Weichteilverletzungen
im
Bereich
der
Lippen,
Zunge
oder
Mundschleimhaut. Zur Vermeidung von Zahnverletzungen oder –lockerungen ist das
Einbringen eines Zahnschutzes obligat, zum Schutz der oralen Strukturen ist besondere
Umsicht anzuraten und um den zahnlosen Alveolarkamm zu schützen, werden in der Regel
feuchte Kompressen verwendet. Schmerzhaft sind Zerrungen und Lazerationen der
Gaumenbögen und der Pharynxwand. Es sollte am Schluss der Mikrolaryngoskopie immer
eine genaue Inspektion erfolgen und tiefere Einrisse übernäht werden. Postoperativ ist in
dieses Fällen eine antibiotische Therapie zur Vermeidung einer parapharyngealen
Ausbreitung zu empfehlen. Eine Blutung kann abgesaugt, mittels eines adrenalingetränkten
Tupfers oder per Laserkoagulation gestillt werden. Perioperativ auftretende Ödeme im
Bereich des Operationsgebiets bedürfen in den meisten Fällen keiner Therapie. Postoperative
Komplikationen sind die Ausbildung von Narben, Synechien und Stenosen. Sie sind durch
besonders atraumatische Vorgehensweise in vielen Fällen zu vermeiden [48; 111; 107].
18
Abbildung 2: Mikrolaryngoskopie, modifiziert nach [48]; 1 = Laryngoskoprohr; 2 =
Epiglottis; Bruststütze.
Auf der Abbildung ist zu erkennen, wie in reklinierter Kopfstellung die Epiglottis (2) auf das
Mikrolaryngoskopie-Rohr (1) aufgeladen ist und eine direkte Sicht auf den Kehlkopf möglich
wird. Die Fixierung der Apparatur erfolgt über die Bruststütze (3). Der Intubationsschlauch
(4) läuft neben dem Mikrolaryngoskopie-Rohr entlang.
1.2.3 Staging
Im Rahmen des Tumorstagings erfolgen zusätzlich eine endoskopische Untersuchung, eine
Biopsie, sowie eine Röntgenaufnahme des Thorax in zwei Ebenen, eine Sonographie des
Abdomens
und
bei
richtungsweisender
Symptomatik
ein
CT-Thorax,
eine
Skelettszintigraphie oder Röntgenzielaufnahmen. Diese Untersuchungen dienen dem
Ausschluss von Zweitkarzinomen und von Fernmetastasen [99].
19
1.3 Therapie
Zur Behandlung des Kehlkopfkarzinoms lassen sich vier therapeutische Hauptstrategien
unterscheiden [49]:
1.die alleinige chirurgische Therapie
2.die chirurgische Therapie in Kombination mit Radiotherapie oder Radiochemotherapie
(multimodale Therapie; Vorbestrahlung, Nachbestrahlung, Vor- und Nachbestrahlung
(Sandwichtechnik))
3.die alleinige Radiotherapie
4.die kombinierte Radiochemotherapie, neuerdings insbesondere die neoadjuvante
Chemotherapie vor Radiatio oder Radiochemotherapie in so genannten OrganerhaltProgrammen
Die Therapieauswahl richtet sich nach der Tumorlokalisation und -größe, weiterem Staging,
Alter des Patienten und Komorbidität und zur Verfügung stehenden Therapieverfahren.
1.3.1 Chirurgische Therapie
Geschichtlicher Überblick
Die gezielte Behandlung von Erkrankungen des Kehlkopfes war bis Mitte des 19.
Jahrhunderts durch mangelnde Diagnose- und Eingriffsmöglichkeiten nicht möglich:
1855 entwickelte der spanische Gesangslehrer García den Kehlkopfspiegel, der 1858 von
Türck und Czermak systematisch für die Kehlkopfspiegelung zum Einsatz gebracht wurde.
1873 führte Billroth die erste Laryngektomie durch. Die entstandene Wunde wurde mit einer
Tamponade versorgt und der offenen Granulation überlassen. 1879 wurde diese
Operationsmethode von Gluck und Soerensen in der Weise modifiziert, die noch heute
Anwendung findet. Sie begründeten die Prinzipien der Kehlkopfchirurgie.
1884 wurde Kokain als Oberflächenanästhetikum entdeckt, was laryngeale Untersuchungen
wesentlich erleichterte.
1897 wurde von Kilian erstmals ein Bronchialfremdkörper mithilfe eines beleuchteten starren
Rohres entfernt. Dies stellte den Anfang der Endoskopie dar [20].
20
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war bei allen Kehlkopftumoren die Laryngektomie die
Therapiemethode der Wahl.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Möglichkeiten der Kehlkopfteilresektion und
Organrekonstruktion
entwickelt,
um
die
massiven
körperlichen
und
psychischen
Einschränkungen, die mit dem Verlust des Kehlkopfes einhergingen zu verringern.
Die vertikale Kehlkopfteilresektion wurde von Gluck et al. (1913), Hautant (1926) und
Leroux-Robert geprägt, der neben der Laryngofissur und der Thyreotomie die frontolaterale
Teilresektion
entwickelte
(1945).
Von
allen
Operationsmethoden
wurden
diverse
Modifikationen entwickelt [99].
1960 wurde von Kleinsasser die Mikrolaryngoskopie (siehe 1.2.2.) entwickelt, die neben der
verbesserten
Diagnostik
die
mikrochirurgische
minimal-invasive
Chirurgie
in
die
Laryngologie einführte. Zuerst erfolgte auf diesem Weg die gezielte Biopsieentnahme, danach
wurde die Anwendung auf die Resektion von gutartigen Veränderungen ausgeweitet. Nach
anfänglichem Zögern setzte sich die mikrolaryngoskopische Entfernung von Präkanzerosen
und Karzinomen immer mehr durch [48; 46].
Erst mit der Entwicklung der Laserchirurgie gewann der endoskopische Zugang zum
Kehlkopf für operative Eingriffe Bedeutung.
1970 wurde der CO2-Laser mit dem Operationsmikroskop und dem Mikromanipulator
kombiniert, der die Strahlenführung des Lasers regelte [99].
1972 führten Strong und Jako den Laser zur Entfernung von gutartigen Kehlkopftumoren ein.
Die guten Erfolge führten schon 1975 zur Erweiterung der Anwendung auf kleinere bösartige
Prozesse, wie umschriebene Stimmlippenkarzinome [105; 106; 99].
Heute hat sich die endolaryngeale laserchirurgische Therapie als sicheres Verfahren zur
Resektion von allen Tumoren, die primär kurativ funktionserhaltend resektabel erscheinen, in
vielen Ländern durchgesetzt.
21
Die verschiedenen extraoralen und transoralen chirurgischen Therapieverfahren
Das Ausmaß der operativen Therapie hängt von der Größe des Befundes, dem
Differenzierungsgrad des Tumors und dem histopathologischen Befund der Gewebeprobe ab
[107].
Laryngofissur: Die Spaltung des Schildknorpels in der Mittellinie ermöglicht den direkten
Zugang zum Operationsgebiet. Bei ausgedehnten oder nicht einzusehenden Tumoren
(insbesondere in der vorderen Kommissur) ist dem externen Zugang aufgrund der besseren
Übersicht der Vorzug zu geben.
Chordektomie:
Es
erfolgt
die
ein-
oder
beidseitige
Exzision
der
erkrankten
Stimmlippenmukosa unter je nach vorliegender Infiltrationstiefe maximalem Erhalt des M.
vocalis. Dieser Eingriff wird vor allem bei glottischen T1-Karzinomen durchgeführt. Meist
wird ein endolaryngealer Zugang gewählt, gelegentlich ist aufgrund der besseren
Übersichtlichkeit eine Thyreotomie (s. o.) angezeigt. Die Resektion erfolgt konventionell oder
laserchirurgisch. Wegen des kleinen Resektionsgebietes ist eine Tracheostomie nur in
Ausnahmefällen
notwendig.
Nach
der
Abheilung
resultiert
häufig
ein
narbiges
Ersatzstimmband, mit dem meist eine gute Phonation möglich ist.
Vertikale frontolaterale Teilresektion nach Leroux-Robert: Bei Übergreifen des Tumors von
der Stimmlippe auf die vordere Kommissur oder auch auf die Gegenseite werden die
Stimmlippe sowie der infiltrierte Anteil der vorderen Kommissur und ggf. die betroffene
kontralaterale Seite dreieckförmig resiziert.
Kehlkopfteilexstirpation nach Hautant: Bei überwiegend subglottisch ausgedehnten Tumoren,
die bis an den Aryknorpel heranreichen ohne Befall des Kricoarytänoidgelenkes wird ein
vertikales Segment aus Ring- und Schildknorpel entfernt. Der hintere Anteil des
Knorpelskelettes verbleibt, so dass es sich nicht um eine komplette Halbseitenexstirpation
handelt.
Abbildung 3: Kehlkopfteilexstirpation nach Hautant [111]
22
Vertikale Hemilaryngektomie nach Gluck-Sörensen: Bei streng einseitigem Tumor mit
Übergreifen auf den Aryknorpel wird eine Resektion der Stimmlippe und der kompletten
Knorpelanteile der betroffenen Seite durchgeführt. Die Probleme beim Wiedererlernen des
Schluckaktes führen zu einer Reduktion der Indikationsstellung, zumal heute alternative
Eingriffe möglich sind.
Abbildung 4: Hemilaryngektomie nach Gluck-Sörensen [111]
Horizontale supraglottische Teilresektion nach Alonso: Im Falle eines supraglottischen T1oder T2-Tumors und einer tumorfreien Stimmlippe mit voller Beweglichkeit werden über
diesen Zugang die Epiglottis, das befallene Taschenband und ggf. das obere
Schildknorpeldrittel
entfernt. Bei diesem Eingriff ist eine Tracheostomie notwendig. Es
wurden zahlreiche Modifikationen entwickelt.
Krikohyoidopexie: Dies ist eine Form der subtotalen Laryngektomie, die bei ausgedehnten
Tumoren der vorderen Kommissur, des Petiolus der Epiglottis oder bei großen
supraglottischen oder transglottischen Karzinomen Anwendung findet. Es werden über einen
externen Zugang der gesamte präepiglottische Raum, der Schildknorpel, das Zungenbein,
Stimmlippen, Taschenfalten, Epiglottis und möglicherweise ein Aryknorpel teilweise oder
ganz entfernt.
Von einer Krikohyoidoepiglottopexie spricht man, wenn der kraniale Anteil der Epiglottis
erhalten bleibt.
Diese Therapiemethode ist vor allem in Frankreich, Italien und Nordamerika bei T1-bis T3Tumoren weit verbreitet. In Deutschland wird die Methode aufgrund der guten Ergebnisse der
endolaryngealen Laserchirurgie selten angewandt [111; 107]
23
Hemilaryngektomie: Liegt ein streng einseitiger supraglottischer Befund vor, wird die
betroffene Epiglottishälfte sowie die entsprechenden Anteile der Stimmlippe und der
Taschenfalte entfernt. Dieser Eingriff erfolgt heute nur noch selten.
Laryngektomie: Bei ausgedehnten, infiltrierenden glottischen und supraglottischen Tumoren,
sowie meist bei subglottischen und transglottischen Tumoren, insbesondere bei Befall des
Krikoids und/oder beidseitigem Befall des Arytänoidknorpels muss eine Totalexstirpation
des Larynx erfolgen. Der gesamte Kehlkopf samt Zungenbein und präepiglottischer Loge
wird vom oberen Anteil des Hypopharynx und der Trachea abgesetzt. Damit werden Luftund Speiseweg definitiv getrennt. Das passager entstehende Pharyngostoma wird als
Neopharynx verschlossen und der Stumpf der Trachea als Tracheostoma in die Halshaut
eingenäht. Bei ausgedehnten subglottischen Tumoren ist oft eine Resektion von mindestens
zwei nicht-befallenen Trachealknorpeln notwendig, bei großen supraglottischen Karzinomen
bedarf es oft der Mitresektion von oropharyngealen Strukturen, in solchen Fällen ist
manchmal die chirurgische Rekonstruktion der Schluckstrasse nötig [111; 107].
Auch erfolgt die Laryngektomie häufig bei einem Rezidivtumor nach vorheriger Radio(chemo)therapie als Salvage-Laryngektomie oder bei einem Rezidiv nach vorherigen
kehlkopferhaltenden transoralen oder extraoralen Operationen. Ebenso ist manchmal eine
funktionelle Laryngektomie angezeigt, wenn durch organerhaltende Therapie kein funktionell
akzeptables Ergebnis, zum Beispiel bei chronischer Aspiration, zu erzielen ist [111; 107].
Debulking: Inkurable Tumore, die zu funktionellen Problemen führen (Schluck- oder
Atmungsstörungen) können palliativ operativ verkleinert werden. Dieser Eingriff kann die
Lebensqualität der Patienten verbessern. Auch ist dieser Eingriff geeignet, um vorerst eine
Tracheotomie zu vermeiden. In diesem Fall ist auch die Vaporisation von Tumorgewebe
mittels Laser möglich [48; 111; 107].
Endoskopische Therapie
Der endolaryngeale Zugangsweg verbessert nicht nur die diagnostischen Möglichkeiten
sondern ermöglicht auch minimal-invasive, schonende operative Eingriffe. Es imponieren die
praktischen Vorteile wie exakte Schnittführung, geringere Blutung und geringere
postoperative
Schwellung.
Komplikationen,
weniger
Daraus
Belastung
resultieren
für
den
weniger
Patienten,
perikürzere
und
postoperative
Operations-
und
Hospitalisierungsdauer und somit geringere Kosten [99]. Grundsätzlich widerspricht das
Zerteilungsprinzip dem der klassischen Blockresektion. Bei der Teilung des Gewebes wird
24
die Beurteilung der Tiefeninfiltration des Tumors möglich und die Resektion kann
befundbezogener und sichere erfolgen. Oft ist ein weiterer Grund, die Gewebeteile durch den
kleinen endolaryngealen Zugang entfernen zu können. Dennoch gilt vor allem das gleiche
onkologische Ziel, nämlich den Tumor komplett zu entfernen und die Resektion im Gesunden
abzuschließen.
Histologische
Untersuchungen
zeigen,
dass
die
Laserstrahlen
die
Lymphbahnen verschließen und es keine Hinweise darauf gibt, dass die Zerteilung des
Tumors mit höherer Lymphknotenmetastasierung einhergeht [111]. Die onkologischen und
funktionellen Ergebnisse der endoskopischen Therapie von T1- und T2- sind mit denen
konventioneller Operationsmethoden vergleichbar [27; 107].
Laserchirurgische Therapie
1960 gelang Maiman erstmals die experimentelle Realisierung der stimulierten Emission von
Lichtstrahlen. Diese Art Lichtverstärker wurde LASER (Light Amplification by Stimulated
Emission of Radiation) genannt [111].
Grundlagen
Laut Bohr-Atommodell erfolgt unter Absorption oder Emission der Energieaustausch
zwischen Elektronen. Nach Änderung der Energie von einem niedrigen in einen höheren
Energiezustand fällt das angeregte Elektron wieder in den Zustand niedrigerer Energie
zurück. Dies wird als spontane Emission bezeichnet. Hiernach kommt es zur Emission
weiterer Photonen als Kettenreaktion.
Im System eines 3-Niveau-Lasers werden durch Zufuhr von Energie die Elektronen in einen
angeregten Zustand angehoben, von dem sie schnell und strahlungslos in das langlebige
metastabile Laserniveau übergehen, das als Speicher dient. Aufgrund der schnellen
Entvölkerung des Laserniveaus und der nicht ausreichenden Pumpenenergie sind 3-NiveauLaser fast immer gepulste Lasersysteme.
Aufbau
Ein Laser besteht im Wesentlichen aus dem aktiven Lasermedium, der Pumpquelle und dem
optischen Resonator.
Das
aktive
Lasermedium
ist
das
Material,
dessen
Atome
oder
Moleküle
zur
Besetzungsinversion angeregt werden. Die Lasermedien werden in verschiedenen
Aggregatzuständen genutzt. Elemente der Lathanoide (Nd, Ho, Er, Tm) werden in Gläser oder
25
Kristalle eingebettet (Festkörperlaser), für Gaslaser werden überwiegend Edelgase als
Medium eingesetzt. In der Larynxchirurgie wird überwiegend der CO2-Laser verwendet.
Mit Hilfe der Pumpquelle wird die Besetzungsinversion erzeugt. Die Energiezufuhr erfolgt
entweder
optisch
durch
Einstrahlung
von
Lichtenergie
oder
elektrisch
durch
Hochfrequenzstrahlung, Gasentladung oder elektrischen Strom.
Der optische Resonator, im einfachsten Fall zwei planparallele Spiegel, erzeugt eine stehende
Welle und erhöht die optische Ausbeute der emittierten Laserstrahlung.
Innerhalb des Resonators bilden sich Eigenschwingungen (Moden) aus, die verschiede
Strahlendurchmesser und Intensitäten des Laserstrahls bewirken. Bei Halbleiterlaser bilden
die Endflächen der Kristalle bereits den Resonator.
Eigenschaften der Laserstrahlung
Im Vergleich zur konventionellen Lichtquelle besitzen alle Wellenzüge der Laserstrahlung die
speziellen Eigenschaften Kohärenz (in Phase zueinander), Monochromasie (gleiche
Wellenlänge und Frequenz) und geringe Strahlendivergenz (paralleler Srahlengang).
Die Abgabe der Laserstrahlung ist in verschiedenen zeitlichen Formen möglich, Es wird
zwischen kontinuierlicher, getakteter und gepulster Strahlung unterschieden, welche
unterschiedliche Wechselwirkungen mit dem Gewebe erzielen.
Lichttransmissionsysteme
Nach Verlassen des Resonators wird das Laserlicht mittels Spiegelgelenkarm oder
Lichtwellenleiter (LWL) zum Gewebe transportiert. Er besteht aus einem inneren Kern (Core)
und einem Mantel (cladding), transparente Medien, die die Lichtführung bewirken, und einer
äußeren Hülle (Buffer), die der Stabilität dient.
Die Laserlichtapplikation an das Zielgewebe erfolgt durch adaptierte Zusatzinstrumente und
Hilfsmittel,
die
eine
Fokussierung
der
Laserstrahlen,
Einhaltung
festgelegter
Bestrahlungsflächen und Abstandshaltung zum Gewebe ermöglichen. In solchen Systemen
sind zusätzlich Spül- und Absaugvorrichtungen implementiert um vor Abbrandprodukten und
Beschlag zu schützen.
Optische und thermische Gewebeeigenschaften
Die Wechselwirkung der Laserstrahlung mit biologischen Geweben ist abhängig von den
spezifischen Parametern der Strahlung und des Gewebes. Nach dem Auftreffen auf das
Gewebe kommt es je nach Auftreffwinkel zur Reflexion eines Teils der Strahlen. Nach dem
26
Eindringen erfährt ein Teil einen geringfügigen Richtungswechsel, der innerhalb des
Gewebes erneut erfolgt. Es kommt zum Verbleib im Gewebe (Absorption) oder zum erneuten
Austritt (Remission), klinisch erkennbar an einem roten Hof um den Auftreffpunkt. Der
Anteil der Strahlung, die das Gewebe durchdringt, wird Transmission genannt. Sie entfalten
ihre Wirkung in der nächsten Gewebeschicht.
Laserinduzierte biologische Wirkungen
Die Laserparameter können unterschiedlich kombiniert angewandt werden und sehr
unterschiedliche Effekte erzielen.
Bei den thermischen Verfahren mit höherer Bestrahlungsstärke kommt es zu biologischen
Wirkungen,
die
mit
reversiblen
oder
irreversiblen
Gewebeveränderungen
sowie
Veränderungen der spezifischen Gewebeeigenschaften einhergeht.
Über einer Temperatur von 45°C kommt es je nach Einwirkzeit zu einer dauerhaften
Gewebeschädigung, über 58°Csetzt nach 10 Sekunden die irreversible Denaturierung ein. Es
folgt die Koagulation (65°C), die zur Blutstillung genutzt wird, ab 100°C siedet das Gewebe
(Zellzerstörung). Die Karbonisation erfolgt ab 150°C, das Gewebe wird schwarz,
Vaporisation und Verbrennung erfolgen oberhalb von 300°C.
Für die klinische Anwendung gilt, die Laserparameter langsam zu steigern. Das Gewebe soll
koaguliert und nicht verbrannt werden (blanching not charring) [39].
Der in der Larynxchirurgie verwendete CO2-Laser funktioniert, indem kontaktfrei das
Gewebe erwärmt bzw. verbrannt und es somit getrennt wird. Es kommt dabei zur
Versiegelung von Lymphgefäßen und kleineren Blutgefäßen.
Die Vorteile des CO2 Lasers sind die Schnittgenauigkeit, die minimale Traumatisierung, die
Abwesenheit von postttraumatischen Ödemen und die geringe Schmerzhaftigkeit. Ein großer
Nachteil ist die schwierige Beurteilbarkeit der Tumorgrenzen durch die entstehende
Karbonisationszone an den Schnitträndern [100, 104].
27
Laserchirurgische Operation
Anästhesie
Bei Larynx-Eingriffen findet die Operation in der Regel in Allgemeinanästhesie statt.
Bei der Allgemeinanästhesie besteht die Gefahr der atmosphärischen Kontamination sowie
die Gefahr der fehlgeleiteten Laserenergie, die zu Sichtbehinderungen während der Operation
führen können, oder Verletzungen des Patienten oder des Personals bewirken können. Eine
weitere Gefahr der Laseranwendung am intubierten Patienten ist der Tubusbrand. Armierung
des Tubus mit Schutzmaterialien oder die Verwendung spezieller laserresistenter Tuben
bieten keinen absoluten Schutz.
Eine sicherere Möglichkeit der Allgemeinanästhesie ist das tubuslose Verfahren mittels „High
frequency jet ventilation“, bei dem eine höhere Atemfrequenz und kleinere Tidalvolumina als
bei der Spontanatmung vorliegen [39].
Geschichte
Die Anwendung des chirurgischen Lasers in der Medizin begann in den frühen 1970er Jahren.
Zunächst beschränkte sich die Anwendung auf die Funktion des Laserstrahls als ein
neuartiges Skalpell bei offenen Operationen [39]. Die Möglichkeiten der organerhaltenden,
schonenden Techniken in der mikroskopischen Chirurgie wurden schnell klar und die
transorale Lasermikrochirurgie entwickelte sich zu einer Methode, die minimal-invasive
Eingriffe mit den Vorteilen der Lasertechnik verband. Dazu zählen die chirurgische Präzision,
die gute Kontrolle, der Gewebeeffekt und die kontaktfreie Technik [42]. Ein weiterer Vorteil
ist die Tatsache, dass der entstandene Defekt meist schnell von Schleimhaut überwachsen
wird, was eine chirurgische Defektdeckung unnötig macht. Zunächst wurden lediglich
benigne Erkrankungen wie Zysten und Granulome mit dieser Technik behandelt. Durch die
technische Weiterentwicklung und die guten Ergebnisse wurde die Anwendung bald auf die
Therapie maligner Prozesse ausgeweitet [39; 99].
28
Prinzipien der endolaryngealen Laserchirurgie und Unterschiede zur konventionellen
Chirurgie
Heute ist die laserchirurgische Therapie ein etabliertes Behandlungskonzept, wobei die
Bewertung
dieser
Methode
hinsichtlich
reproduzierbarer
Langzeitergebnisse
nicht
abgeschlossen ist. Es bedarf einer soliden Ausbildung und Erfahrung in mikrochirurgischen
Behandlungstechniken.
In den letzten Jahrzehnten erfolgten eine erhebliche Weiterentwicklung der unterschiedlichen
mikrochirurgischen Eingriffe, eine Ausdehnung der Indikationsstellung und die Entwicklung
von neuem Instrumentarium. So wurde in Deutschland in den meisten HNO-Kliniken für die
Resektion von T1- und T2-Tumoren das Konzept der offenen Kehlkopfoperation von der
endoskopisch durchgeführten ersetzt.
Grundsätzlich unterscheidet die laserchirurgische Therapie sich von den Prinzipien der
klassischen Tumorchirurgie: 1) In Fällen, bei denen eine Resektion en bloc nicht möglich ist,
der Tumor bewusst in mehreren Blöcken entfernt wird. 2) Die Resektion orientiert sich unter
Organerhalt an den klinisch sichtbaren Tumorgrenzen ohne einen großen Sicherheitsabstand
im gesunden Gewebe einzuhalten. 3) Aufgrund der Karbonisationszone am Präparaterand
durch den CO2-Laser ist der Rand histopathologisch schwieriger zu beurteilen.
Aus diesem Grund kommt den histopathologischen Untersuchungen der Präparateränder und
den zeitnahen Kontrollen eine besondere Bedeutung zu. Kann eine komplette Resektion des
Tumors nicht sicher bestätigt werden, wird eine Nachresektion oder eine kurzfristige
mikrolaryngoskopische Kontrolle indiziert.
Die Zerstörung von Tumoren durch Vaporisieren wird nicht empfohlen, da eine
histopathologische Beurteilung nicht möglich ist.
Die Problematik der Karbonisationszone, die eine Beurteilung erschwert, ist bei den
modernen CO2-Lasern und der Arbeit mit niedriger Leistung (3 bis 5 Watt) zwar geringer
geworden,
aber
auch
heute
noch
nicht
zu
vernachlässigen
[99;
1].
Das
Karbonisationsverhalten des Gewebes gibt dem erfahrenen Operateur während der Operation
einen Hinweis, dass noch Tumorgewebe vorliegt, wenn die Schnittdauer verlängert und die
Karbonisation verstärkt ist.
Das Zerteilen des Tumors hat sich inzwischen als sicher erwiesen, da durch den Laserstrahl
eine Versiegelung der Lymphgefäße erfolgt und es nicht zu gehäuftem Auftreten zervikaler
oder Fernmetastasen kommt [48; 11; 99].
29
Weitere Vorteile der transoralen laserchirurgischen Technik sind der minimal-invasive
Zugang und die Vermeidung einer Tracheostomie, die blutungsarme Schnitttechnik, die
dadurch
gute
Sicht
und
die
Möglichkeit
der
gleichzeitigen
Verwendung
des
Operationsmikroskops. Während und nach laserchirurgischen Eingriffen stehen alle weiteren
Therapieoptionen offen, wie Ausweitung des Eingriffs, konventionelle chirurgische
Maßnahmen und sämtliche postoperative adjuvante Konzepte. In der Regel entfallen
Defektdeckung
und
Rezidivfrüherkennung
rekonstruktive
erleichtern.
Peri-
Maßnahmen,
und
was
Nachresektionen
postoperative
Komplikationen
und
wie
Ödembildung, Schmerzen, Infektionen und Blutungen treten seltener auf als bei
konventionellen Eingriffen [104; 68]. Alle genannten Vorteile basieren auf einer sehr
sorgfältigen präoperativen Diagnostik und Indikationsstellung sowie vor allem auf den
technischen und diagnostischen Fähigkeiten des Operateurs und nicht zuletzt der sicheren
histopathologischen Aufbereitung und Beurteilung der Gewebeproben.
Ebenso ist die laserchirurgische Behandlung eine Möglichkeit der organerhaltenden Therapie
von Rezidiven nach Bestrahlungstherapie oder einer vorherigen laserchirurgischen Therapie
[103].
Die endolaryngeale Laserchirurgie im Larynx hat Grenzen bei der Tumorexposition. Die
Resektion im lateralen Kehlkopfabschnitt und im Bereich der vorderen Kommissur wird beim
endoskopischen Zugang zunehmend tangentialer und die Übersicht schlechter. Je nach
patienten- und auch operateurbezogener Situation ist eine Einstellung des betroffenen
Bereiches nicht ausreichend möglich. Vor allem bei tief infiltrierenden Prozessen kann dies
der Fall sein. Dann ist eine laserchirurgische Therapie nicht indiziert.
Eine wesentliche Limitierung der transoralen Kehlkopfchirurgie ist funktioneller Natur: Bei
großflächiger Resektion der supraglottischen Strukturen kann es zu persistierenden
Schluckstörungen mit Entwicklung einer chronischen Aspiration kommen. Daher sind solche
ausgedehnten Resektionen nur ausgewählten Patienten mit geringer Komorbidität
vorbehalten. Wie bei den offenen chirurgischen Verfahren besteht die Gefahr der
Nachblutung und der postoperativen Synechiebildung.
Zu den Vorteilen der offenen Vorgehensweise gehören die bessere Übersicht und die
Möglichkeit der sofortigen Rekonstruktion der reduzierten oder entfernten laryngealen
Strukturen. Dies ist das führende Argument der Befürworter der offenen Chirurgie [1; 99].
30
1.3.2 Kölner Konzept
In Köln wird seit 1986 die transorale Laserresektion für maligne Kehlkopftumoren angewandt
[28, 113]. Von Thumfart und Eckel wurde eine Klassifikation der Resektionsausdehnung je
nach Tumorgröße entwickelt (Tabelle 9).
Nach dem Kölner Konzept gibt es folgende Indikationen für die endolaryngeale
laserchirurgische Therapie:
Glottische, subglottische und supraglottische Larynxkarzinome der Stadien T1 und T2 sowie
Carcinomata in situ und schwere dysplastische Veränderungen der Kehlkopfschleimhaut.
In Ausnahmefällen werden auch Tumoren größer T2 transoral laserchirurgisch operiert [113].
Tabelle 9: Klassifikation von endolaryngealen laserchirurgischen Larynx-Teilresektionen bei glottischen Kehlkopfkarzinomen nach
Thumfart/Eckel [113]
Typ
Ausdehnung der Resektion
Tumortyp
I
Mukosa Stimmlippe
Tis
II
Chordektomie, vorderes Drittel der Stimmlippe intakt
T1a
III
Ausgedehnte Chordektomie, vordere Kommissur bis Thyroidknorpel, subglottische Region
einschließlich Membrana Cricothyreoidea
T1b
IV
Laryngeale Ausräumung, alle Strukturen bis Thyroid-/ Cricoid-/ Arytänoidknorpel
T2
Abbildung 5: Typ-II-Resektion [111]
Abbildung 6: Typ-III-Resektion [111]
31
Komplikationen und Folgen der operativen Eingriffe
Perioperative Komplikationen: Intraoperativ auftretende Blutungen bei laserchirurgischen
Operationen können meist einfach mittels Koagulation gestillt werden. Ein Adrenalintupfer
führt ebenfalls zur Vasokonstriktion. Bei größeren verletzten Gefäßen wird eine Umstechung
vorgenommen. Ein perioperativer Blutdruckanstieg ist zu vermeiden.
Postoperative Komplikationen: Postoperative Blutungen, die vor allem bei Patienten, die mit
Antikoagulantien behandelt werden, auftreten, bedürfen der sorgfältigen Überwachung. In der
Literatur finden sich Angaben zwischen 2 und 7 % [7; 3; 12] Persitierende Blutungen müssen
revidiert werden. Bei starker Blutung kann auch eine Gefäßunterbindung von außen
notwendig sein. Todesfälle aufgrund von Nachblutung sind in der Literatur nicht zu finden [7;
3; 12] Nach Stellknorpel-Exstirpation kommt es durch den Lymphstau zu atemrelevanten
Ödemen, die durch Gabe von Kortison behandelt werden können. Ebenfalls kommen
Komplikationen durch Aspiration vor.
Spätkomplikationen: Im Zuge der Heilung und Vernarbung können Narbensegel (Synechien)
zwischen den Stimmbändern auftreten. In Studien finden sich zwischen 10 und 26 % [7; 12].
Diese treten häufig im Bereich der vorderen Kommissur auf oder auch als Brückensynechien,
die die Stimmlippen im mittleren Bereich verbinden. Kleinere dünne Narbensegel können
laserchirurgisch
entfernt
werden.
Es
erfolgt
die
vorübergehende
Einlage
eines
Kunststoffröhrchens in die vordere Kommissur um eine erneute Synechienbildung zu
vermeiden. Bei größeren, derben Synechien oder Rezidiven wird eine Thyreotomie
durchgeführt und zur Rezidivvermeidung für etwa 3-4 Wochen ein T-förmiges Röhrchen
eingenäht, bis die betreffenden Anteile der Stimmbänder wieder überhäutet sind. Zur
Vermeidung einer Synechiebildung im Bereich der vorderen Kommissur können
oberflächliche T1b-Stimmlippentumore auch in zwei Operationen mit 6-8 Wochen Abstand
entfernt werden [111]. Je nach Resektionsareal kann es auch, vor allem bei vor- oder
nachbestrahlten Patienten, zu einer postoperativen Larynxstenose kommen.
Je nach Ausmaß und Lage der Resektion resultieren aus dem Eingriff am Kehlkopf
unterschiedlich ausgeprägte Stimmstörungen. Sie reichen von einer verhauchten, schwachen
Stimme über Heiserkeit bis hin zur Aphonie. In Studien fanden sich bis zu 95% heisere
Patienten [7]. Oft bildet sich ein narbiges Ersatzstimmband oder die Phonation wird durch
Übung verbessert. Logopädische Behandlungen sind in diesen Fällen von Nutzen. Diese
Maßnahmen werden unter der Rubrik Stimmrehabilitation (1.4.3) genauer beleuchtet.
32
1.3.3 Radio- und Chemotherapie
Beim Vorliegen von T1- und T2-Stimmlippenkarzinomen kann als Alternative zur Operation
eine alleinige Bestrahlung als primäre kurative Behandlungsmethode angewandt werden.
Nebenwirkungen (persistierendes Ödem, Perichondritis) treten häufiger auf als nach
operativen Eingriffen und die Rezidiverkennung ist erschwert, da es häufig zu einer
radiogenen Entzündungsreaktion kommt. Die histologische Tumorkontrolle ist bei radiogenen
Reaktionen erschwert.
Die Heilungsergebnisse von T1/N0-Tumoren bei alleiniger Strahlentherapie werden mit einer
5-Jahres-Überlebensrate von bis zu 98% angegeben [63].
Postoperativ angewandt dient die Strahlentherapie der lokoregionären Tumorkontrolle und ist
vor allem bei Primärbefunden der Größe T3 und T4, d.h. Erkrankungen mit hoher
Rezidivgefahr indiziert. Da die Laserchirurgie bei kleineren Tumoren indiziert ist, findet man
folglich selten eine Indikation zur Nachbestrahlung allein aufgrund des T-Stadiums. Eine
erhöhte Rezidivgefahr besteht auch bei Karzinomen, die primär nicht im Gesunden entfernt
worden waren (R1/R2 Resektion), solchen, die die vordere Kommissur erreichten, denen, die
einen hohen Grad der Entdifferenzierung aufwiesen. Auch beim Vorliegen von
Halslymphknotenmetastasen (pN+) wird an die Operation eine Bestrahlungstherapie
angeschlossen.
Bei operativ nicht beherrschbaren Befunden oder Fernmetastasen oder inkurativen
Zweittumoren wird die Strahlentherapie als alleinige palliative Behandlung oder in
Kombination mit einer Chemotherapie durchgeführt.
Im Sinne einer Induktions-(Neoadjuvanten)Chemotherapie werden vor chirurgischer oder
radiologischer Therapie mehrere Zyklen gegeben, um eine Tumorverkleinerung zu bewirken
und die Chancen auf Heilung zu erhöhen. Im zweiten Therapieansatz verabreicht wird die
Behandlung von mikroskopischen Läsionen angestrebt, die Ausgangspunkt von Rezidiven
sein könnten.
Die Chemotherapie als alleinige kurative Behandlungsmethode ist nicht möglich, sie findet
vorrangig als palliative Maßnahme bei inkurablen Tumoren Anwendung [99; 107].
33
1.3.4 Lymphknotenausräumung
Eine Indikation zur Ausräumung der Halslymphknoten als therapeutische Neck dissection
besteht bei gleichzeitigem Vorliegen von Halslymphknotenmetastasen (N+). Die Ausdehnung
des Eingriffs hängt vom erhobenen Lymphknotenbefund ab (Tabelle 10). Auch ohne
Vorliegen von klinischen Halslymphknotenmetastasen (cN0) besteht eine Indikation bei
supraglottischen und subglottischen Tumoren sowie bei glottischen Tumoren ab
Tumorstadium T3 aufgrund der hohen Rate von 30-50% [16] von okkulten Metastasen als
selektive Neck dissection. Eine beidseitige Operation ist indiziert bei mittellinienüberschreitenden Primärtumoren und bei Lokalisationen mit beidseitigem Lymphabfluss
(Supraglottis, Subglottis). Bei histopathologisch bestätigten Metastasen (pN+) ist eine
Nachbestrahlung indiziert [49; 111; 107].
Folgen der Neck dissection ist eine Verschlankung des Halses, je nach Ausdehnung kommt es
zu narbigen Einziehungen. Aus der Resektion des Plexus cervicalis oder des Nervus
accessorius resultieren Taubheit der Halshaut oder eine Einschränkung der Beweglichkeit des
Armes.
Der
Verschluss
der
Vena
jugularis
interna
kann
zu
vorübergehenden
Gesichtschwellungen führen.
Die Durchführung der Neck dissection nach einem zeitlichen Intervall hat den Vorteil, dass es
nicht zu einer Verbindung der äußeren mit der inneren Öffnung kommt, was die Morbidität
verringert. Auch wird nach ausgedehnten Eingriffen, die mit postoperativen Schluckstörungen
und somit Aspiration mit Husten einhergehen, die Gefahr einer Nachblutung des operierten
Halses durch das Husten verringert. Es empfiehlt sich eine Wartezeit von 4-8 Tagen, nach
erfolgter histopathologischer Untersuchung der Gewebeproben des Ersteingriffs kann der
Eingriff simultan mit einer möglicherweise notwendigen transoralen Nachresektion erfolgen.
Tabelle 10: Ausmaß der Lymphknotenausräumung [42]
Bezeichnung
Ausmaß
Selektiv
Entfernung mindestens einer, aber nicht aller im oberen Luft- und Speiseweg hauptsächlich
drainierenden Lymphknotenlevel unter Erhalt der drei nicht lymphatischen Strukturen (Vena jugularis
interna, Nervus accessorius und Musculus sternocleidomastoideus).
Modifiziert-radikal
Entfernung der Halslymphknoten der Regionen I - V und Erhalt mindestens einer nicht-lymphatischen
Struktur (Vena jugularis interna, des Nervus accessorius und des Musculus sternocleidomastoideus )
Radikal
Entfernung der Halslymphknoten der Regionen I – V sowie aller drei nicht lymphatischen Strukturen
(Vena jugularis interna, Nervus accessorius und Musculus sternocleidomastoideus).
34
1.4
Nachsorge
1.4.1 Allgemein
Die postoperative Nachbehandlung beinhaltet meist die Einhaltung einer Stimmruhe oder
zumindest Stimmschonung. Eine logopädische Therapie kommt je nach Stimmstatus und
Schluckfunktion in Frage. Es wird eine Vorstellung beim behandelnden niedergelassenen
HNO-Arzt erbeten, die erste Kontrolle in der Klinik erfolgt meist nach 4-6 Wochen.
Die Tumornachsorge dient in erster Linie dem frühzeitigen Auffinden von Residualtumoren
oder Rezidiven, um gegebenenfalls noch rechtzeitig eine weitere kurative Therapie
durchführen zu können. Auch die Feststellung von Krankheits- und Therapiefolgestörungen
wird so gewährleistet.
Mehr als 80% der Tumorrezidive treten innerhalb von zwei Jahren nach Ersteingriff auf
[107], so dass in diesem Zeitraum eine besonders engmaschige Kontrolle im Abstand von
wenigen Wochen angezeigt ist.
Es besteht eine hohe Inzidenz von Zweittumoren im Bereich der oberen Luft- und Speisewege
(2-5%), was ebenfalls eine lebenslange Nachsorge erfordert [99]. Barlet fand in einer Studie
über 497 Patienten mit Tumoren des oberen Aerodigestivtraktes 73 Zweittumore, was einem
Anteil von 14,7% entspricht. 11 dieser Tumore fanden sich im HNO-Bereich(15%) [8].
Allgemein sind folgende Nachsorgeintervalle beim niedergelassenen HNO-Arzt und in der
behandelnden Klinik anzustreben:
- 1. Jahr: 8 Wochen
- 2. Jahr 12 Wochen
- Bis 5. Jahr: 6 Monate
- Ab 5. Jahr: 12 Monate
Die reguläre Tumornachsorge umfasst die Anamnese, HNO-ärztliche Lupenlaryngoskopie
und/oder flexible Endoskopie. Ebenso wird eine sonographische und palpatorische
Untersuchung der Halsweichteile durchgeführt, bei Rezidiv- oder Metastasenverdacht folgen
weitere bildgebende Verfahren (CT, MRT). Je nach Art des Eingriffs und Ausmaß des
Befundes
werden
mikrolaryngoskopische
Kontrollen
durchgeführt
(s.1.4.4).
Eine
histopathologische Untersuchung gewonnener Gewebeproben ist obligat.
35
1.4.2 Rehabilitation
Die Rehabilitationsmaßnahmen im Anschluss an den stationären Aufenthalt hängen von dem
durchgeführten Eingriff ab. Die Rehabilitation der Patienten nach Kehlkopfteilresektion, vor
allem nach ausgedehnten konventionellen Eingriffen im direkten Anschluss an die Operation
sehr aufwändig, da oft eine hohe Aspirationsgefahr besteht, die ein
intensives
Schlucktraining
stationäre
notwendig
machen.
Dadurch
entsteht
oft
eine
lange
Aufenthaltsdauer.
Stimmrehabilitation
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Stimmbildung nach laserchirurgischen Eingriffen
operativ zu verbessern. Typischerweise wird mit einem solchen Eingriff 6 Monate bis 1 Jahr
nach der Laserchirurgie abgewartet um den Heilungsverlauf zu verfolgen. In erster Linie wird
eine operative Stimmrehabilitation den Patienten angeboten, bei denen eine logopädische
Therapie nicht zum Erfolg geführt hat.
Nach Resektionen, die einen unzureichenden Stimmlippen- oder Glottisschluss zur Folge
haben, wird eine aufbauende Operation durchgeführt. Die Augmentation von reduziertem
Gewebe erfolgt durch die Injektion von entnommenem autologem Bauchfettes in
Stimmlippen, Taschenfalten, aryepiglottische Falten des Larynx oder mediale Wand des Sinus
piriformis. Auch die Injektion von Fett in den Musculus thyroarytaenoideus ist möglich, um
eine Atrophie der Stimmlippen oder einen inkompletten Glottisschluss zu vermeiden.
Bei der Thyreoplastik erfolgt nach nicht erfolgreicher Stimmlippenmedialisierung durch
Augmentation das Einsetzen eines autologen Knorpelimplantats oder eines Implantats aus
alloplastischem Material wie Hydroxylapatit, Gore-Tex oder Titan [111].
Nachsorge nach Kölner Konzept
Nach dem Kölner Konzept folgen dem endolaryngealen laserchirurgischen Ersteingriff nach 6
und 12 Wochen eine Kontroll-Mikrolaryngoskopie, in der multiple Biopsien im ehemaligen
Tumorgebiet entnommen werden um einen Residualtumor auszuschließen. Nach negativem
klinischem und histopathologischen Ergebnis folgen ab dann lupenlaryngoskopische
Nachuntersuchungen. Sofern keine verdächtigen Befunde vorliegen, werden diese
Untersuchungen bei den vierteljährlichen Kontrollen wiederholt. Im Falle eines Verdachts auf
einen Residualtumor erfolgt entweder eine erneute Resektion oder es wird nach wenigen
Wochen eine weitere mikrolaryngoskopische Kontrolle durchgeführt. Auch folgt jedem
Rezidivverdacht im weiteren Verlauf der Nachbeobachtung eine genauere diagnostische
36
Untersuchung
mittels
Computertomographie,
Kernspintomographie,
oder
Mikrolaryngoskopie [113].
1.5
Prognose
Die Prognose des Larynxkarzinoms hängt wesentlich von Sitz, Größe und Infiltrationstiefe
des Primärtumors ab, sowie von Anzahl und Größe vorliegender Lymphknoten- oder
Fernmetastasen [16; 9].
Folgende 5-Jahres-Überlebensraten werden erzielt:
Glottisches Karzinom
Die Prognose des isolierten Stimmlippenkarzinoms ist sehr gut, da ein frühes Auftreten von
Symptomen
häufig
zur
frühen
Diagnose
führt.
Eine
eingeschränkte
Stimmlippenbeweglichkeit bedeutet das Einwachsen in die Aryknorpelgegend, was die
Prognose deutlich verschlechtert [107].
- T1: 80-95%
- T2: 85-90%
- T3: 80%
- T4: 45-60%
Supraglottisches Karzinom
Durch das spätere Auftreten von Symptomen und die rasche Metastasierung in die
laterozervikalen Halslymphknoten hat das supraglottische Karzinom eine schlechtere
Prognose [107].
- T1: 80%
- T2: 70%
- T3: 50%
- T4: 30%
Subglottischen Karzinom
Die Prognose dieses seltenen Malignoms ist wesentlich schlechter, bezogen auf alle Stadien
liegt sie bei 35-60% [107].
37
1.6
Fragestellung
Die vorliegende Arbeit betrachtete Patienten- und Tumorcharakteristika von Patienten mit
bösartigen Tumoren des Larynx an der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Köln zwischen
1985 und 2005. Besondere Beachtung fanden die onkologischen Ergebnisse, vor allem aber
die Auswirkung der im Kölner Konzept vorgesehenen Kontroll-Mikrolaryngoskopien auf das
onkologische Ergebnis im Verhältnis zu den aufgetretenen Komplikationen.
38
2.
Material und Methoden
2.1
Patientenauswahl
Für die vorliegende Studie wurden die Daten von 275 Patienten, die sich von 1985 bis 2005
an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität zu Köln einer endolaryngealen
laserchirurgischen Kehlkopfteilresektion aufgrund eines malignen Tumors unterziehen
mussten, untersucht.
Basierend auf der Tumordatenbank der Kölner Klinik wurden alle Patienten identifiziert, die
an einem Tumor im Kehlkopf oder an einem Tumor mit Einbruch in den Kehlkopf erkrankt
waren. Die Patientenakten und archivierten Mikrofilme wurden ausgewertet. Eingeschlossen
in die vorliegende Arbeit wurden nur Patienten mit malignen Tumoren des Kehlkopfes, die
primär laserchirurgisch und kurativ therapiert wurden.
Nicht in die Untersuchung eingeschlossen wurden Patienten, bei denen die Primäroperation
nicht laserchirurgisch oder nicht in primär kurativer Absicht durchgeführt wurde, sowie
diejenigen, bei denen wesentliche Eingriffe nicht in der Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde der Universität Köln durchgeführt wurden.
Die ursprüngliche Liste von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren aus der Tumordatenbank
umfasste 916 Patienten. Soweit direkt erkennbar, wurden Patienten, die nicht am Kehlkopf
oder nicht laserchirurgisch operiert worden waren, sofort aussortiert. Auch wenn kein
maligner Tumor vorlag, wurde die Akte nicht gesucht.
So wurden 548 Akten gefunden und bearbeitet. Es erfolgte ein erneuter Ausschluss der
Patienten, die nicht die gesuchten Kriterien erfüllten. Bei 113 Patienten wurde die erste
Operation konventionell durchgeführt, 38 Patienten hatten ein Karzinom eines anderen
Organs, in 10 Fällen lag ein gutartiger Tumor vor, 6 Patienten wurden nicht operiert. Sechs
Mal wurde nur eine palliative Kombinationstherapie aus Radiatio und Chemotherapie
durchgeführt, dreimal eine alleinige kurative Bestrahlungstherapie. 12 Patienten waren bereits
alio loco operiert worden und 85 Akten konnten nicht gefunden werden oder waren
unvollständig.
Nach dieser Selektion konnten die kompletten Datensätze bei 275 Patienten (50,2% von 548)
erhoben werden.
Dieses Gesamtkollektiv wurde in Hinblick auf Patientencharakteristika, Tumoreigenschaften,
Therapieverfahren sowie onkologische und funktionelle Ergebnisse untersucht.
39
2.2
Datenerhebung und Auswertung
Die Daten wurden retrospektiv erhoben. Daten der Patienten, die sich in laufender
Behandlung in der Tumorsprechstunde befanden, konnten aus den Krankenakten erhoben
werden. Die Akten der verstorbenen Patienten lagen als Mikrofilme vor. Die Daten von 195
Patienten (70,9%) wurden Krankenakten entnommen, 80 Patientenakten (29,1%) lagen in
Form von Mikrofilmen vor.
Die Sichtung der Krankenakten erfolgte im Gebäude der Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde, die der Mikrofilme im Institut für Medizinische Statistik, Informatik und
Epidemiologie der Universitätsklinik zu Köln.
Es
wurden
Krankenblätter,
Untersuchungs-
und
Operationsberichte,
Arztbriefe,
histopathologische, radiologische und sonographische Befunde betreffend die stationären
Aufenthalte sowie Berichte der Nachuntersuchungen im Rahmen der Tumorsprechstunde und
anderer Untersuchungen gesichtet.
Die Datenerhebung wurde im März 2004 begonnen. Der Beobachtungszeitraum endete am
09.09.2005. An diesem Datum erfolgte für die 71 Patienten, deren Nachbeobachtungszeit
postoperativ 2 Jahre unterschritt und keine aktuelle Information zu den Patienten in den Akten
vorlag (25,8%), eine Anfrage an das zuständige Melderegister. Von den 71 Anfragen wurden
70 Anfragen von den Melderegistern beantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von
98,6 %
Die Erstellung des Eingabeformulars und der Datentabellen erfolgte mit Microsoft Access
(2003) sowie mit Microsoft Excel (Version XP)
Für die statistische Auswertung wurde das Programm SPSS für Windows (Version 12.0)
verwendet.
40
2.3
Untersuchungsparameter
Das Gesamtkollektiv wurde im Bezug auf folgende Patientenkenndaten und Faktoren
betrachtet und statistisch analysiert:
•
Patientendaten: Kennnummer, Name, Adresse, Krankenversicherung
•
Alter und Geschlecht
•
Anamnese: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, andere maligne
Tumorerkrankungen, präoperative Chemotherapie, Nikotin- und Alkoholkonsum
Als
Herz-Kreislauf-Erkrankung
fanden
folgende
Erkrankungen
Erwähnung:
medikamentös behandelte Hyper- und Hypotonie, Zustand nach Apoplex, Herzinfarkt
oder operativen Eingriffen am Herzen, Herzfehler, arterielle Verschlusskrankheit
An Stoffwechselerkrankung wurden berücksichtigt: Diabetes mellitus, Erkrankungen
des rheumatischen Formenkreises
Die Definition des Alkoholkonsums wurde folgendermaßen eingestuft:
- „viel Alkohol“ bei täglichem Konsum oder Angabe der Abhängigkeit
- „früher viel“ bei ehemals täglichem Konsum oder Angabe der früheren Abhängigkeit.
Als Konsum von viel Nikotin wurde das Rauchen von mehr als 5 Zigaretten täglich
definiert. Als „ehemaliger“ Raucher wurde ein Patient nach einem Monat
Nikotinabstinenz eingestuft.
•
Tumor: Lokalisation, Seite, TNM-Stadium, Tumorstadium (Tabellen 4 -9)
•
Operation: Datum, Dauer des eigentlichen Eingriffs (laut Operationsbericht, ohne
Anästhesieein- und -ausleitung), Resektionsklasse (Tabelle 10), Komplikationen
Folgende intraoperative Komplikationen wurden berücksichtigt:
Problematische Anästhesie (Atmungsprobleme, Herz-Kreislauf-Störungen), erschwerte
Tumorresektion, intraoperative starke Blutung, Verletzung von Schleimhaut oder
Zähnen, Notwendigkeit der Tracheostomie. Auch das Legen einer Magensonde wurde
dokumentiert. Es fanden die Komplikationen Erwähnung, die im Operationsbericht
ausdrücklich genannt wurden.
•
Histologie: Tumorart, Differenzierungsgrad (Tabelle 2), Residualklasse (Tabelle 3)
•
Post-operative
Phase:
Bezeichnet
die
Behandlungsphase
im
unmittelbaren
Zusammenhang mit dem operativen Eingriff. In den meisten Fällen entsprach sie der
41
Dauer der stationären Behandlung ab dem Operationstag. Ein erneuter stationärer
Aufenthalt des Patienten kurz nach der Entlassung oder nach kurzer Unterbrechung
wurde mit zur postoperativen Phase gezählt.
Dauer der stationären Behandlung, anschließende Bestrahlung, Chemotherapie oder
kombinierte Radiochemotherapie, pathologische TNM-Klasse (Tabellen 4-9), Änderung
der TNM-Klasse prä- und postoperativ, postoperative Komplikationen wie HerzKreislauf-Störungen,
Atmungsschwierigkeiten,
Schluckstörung,
Aspiration,
Nachblutungen mit der Notwendigkeit eines weiteren Eingriffs, Notwendigkeit der
Tracheotomie aufgrund von postoperativen Komplikationen, Infektion, Aphonie, starke
Schmerzen, Fistelbildung
•
Neck dissection: Datum, Ausmaß (Tabelle 11), Histologie (pN)
•
Nachresektionen von Verdachtsfällen oder bestätigten Tumorresiduen bis zu 4 Monate
nach Ersteingriff.
•
Revision von Verdachtsfällen oder bestätigten Tumorrezidiven ab 4 Monate nach
Ersteingriff
Methode, Datum, Ausmaß der Resektion (Tabelle 10),
Histologie, Residualklasse
(Tabelle 3) Es wurde zwischen endolaryngealer laserchirurgischer und Operation von
außen unterschieden. Bei den laserchirurgischen Eingriffen wurde, wenn möglich, die
Resektionsklasse erfasst.
Bei der Beurteilung des histopathologischen Ergebnisses wurde zwischen dem Ergebnis
Plattenepithelkarzinom, dysplastische Gewebeveränderung oder Gewebeprobe ohne
pathologischen Befund unterschieden.
42
•
Kontroll- Mikrolaryngoskopie/n: Anzahl, Datum, Befunde, Histologie, Schäden durch
den Eingriff. Es wurden der klinischen Befund und das histopathologische Ergebnis
erfasst. Die klinische Beurteilung unterschied: keinen Verdacht auf einen bösartigen
Tumor, Verdacht auf einen Residualtumor oder ein Tumorrezidiv, Feststellung eines
Residualtumors oder eines Tumorrezidivs oder Feststellung eines Zweittumors. Das
histopathologische Ergebnis wurde unterteilt in die Beurteilung des untersuchten
Gewebes als nicht pathologisch verändert, eine nicht sicher auszuschließende
pathologische Veränderung oder die Feststellung eines Residualtumors oder eines
Tumorrezidivs.
•
Zweittumoren: Es wurden alle weiteren malignen Tumoren, die im weiteren
Beobachtungszeitraum festgestellt wurden erwähnt.
•
Beobachtungsende: Spätkomplikationen (gravierende Beschwerden, die nicht in
unmittelbarem Zusammenhang mit der Erstoperation standen), Tumorfreiheit des
Kehlkopfes nach letzter Untersuchung, Erhalt des Großteils und der Funktion des
Kehlkopfes, Datum der letzten Untersuchung, Todestag. Unter Spätkomplikationen
wurden Probleme erfasst, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit einer
Operation oder einem Kontrolleingriff standen. Dazu zählten ausgeprägte Heiserkeit
oder Aphonie, die Ausbildung einer Synechie oder einer Fistel, fortbestehende
Atmungs- oder Schluckstörungen, persistierende Aspiration, starke Schmerzen und
Probleme, die durch adjuvante Maßnahmen entstanden, wie Schmerzen, Vernarbungen
oder
Nervenlähmungen
nach
Lymphknotenausräumung
oder
Schmerzen,
Hautreaktionen oder Unverträglichkeitsreaktionen nach Radio-/ Chemo-/ oder
Kombinationstherapie.
Zur Erfassung dieser Parameter wurde in Microsoft Access ein Erhebungsbogen (Abb. 7)
generiert.
43
Abbildung 7: Erhebungsbogen Patientendaten
44
2.4
Statistik: Ermittlung der onkologischen Ergebnisse
Zur Ermittlung der onkologischen Ergebnisse wurde die Methode zur Berechnung der
Überlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier verwendet [11]. Aus den Überlebenszeiten
einer Patientengruppe wird die Wahrscheinlichkeit P(t) für einen Teil der Patientengruppe S
(t), einen Zeitraum (t) zu überleben, berechnet. Eine Beobachtungseinheit wurde vom
Operationstag bis zum Tag der letzten Untersuchung oder dem Todestag oder dem Tag der
Anfrage beim Einwohnermeldeamt festgelegt. Von Patienten, die nicht in den
Berechnungszeitraum fielen, wurden nur Daten bis zum Ausscheiden aus der Studie
verwendet, diese Überlebenszeit wurde als ‚zensiert’ bezeichnet. Bei den Gruppenvergleichen
in der Überlebenszeitanalyse nach Kaplan-Meier wurde der Log-Rank-Test angewandt. Das
Ergebnis des statistischen Signifikanztests wird bei einem Signifikanzniveau, also einem pWert von 0,05 als statistisch signifikant gewertet.
Folgende Parameter wurden betrachtet:
Unkorrigiertes Überleben (englisch: overall survival)
Dies bezeichnet den Zeitraum vom Ersteingriff bis zum Tod wobei die Todesursache nicht
berücksichtigt wird. Die Daten der Patienten, die am Ende des Untersuchungszeitraums noch
lebten oder bei denen nicht bekannt war, ob sie noch lebten, wurden zensiert.
Krankheitsfreies Überleben (englisch: disease free survival)
Dies bezeichnet den Zeitraum vom Ersteingriff bis zur klinischen und histopathologischen
Feststellung eines Rezidives, bis zum Tod ohne Auftreten eines Rezidives oder bis zum Ende
des Untersuchungszeitraumes ohne Auftreten eines Rezidives. Die Daten der Patienten, bei
denen kein Rezidiv aufgetreten war, wurden zensiert.
Laryngektomie-freies Überleben (englisch: laryngektomy free survival)
Dies bezeichnet den Zeitraum vom Ersteingriff bis zur Laryngektomie, bis zum Tod ohne
Laryngektomie oder bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes ohne Laryngektomie. Die
Daten der Patienten, deren Kehlkopf erhalten wurde, wurden zensiert.
Larynxkarzinom-spezifisches Überleben (englisch: cancer specific survival)
Zeitraum vom Ersteingriff bis zum Tod aufgrund des Larynxkarzinoms, bis zum Tod
aufgrund einer anderen Ursache oder bis zum Ende des Untersuchungszeitraums. Die Daten
der Patienten, die nicht am Larynxkarzinom verstorben waren, wurden zensiert.
45
3.
Ergebnisse
3.1
Epidemiologie
3.1.1 Geschlechts- und Altersverteilung
Die Gruppe von 275 Patienten umfasste 241 Männer (87,6%) und 34 Frauen (12,4%).
Kehlkopftumoren lagen somit überwiegend bei Männern vor. Das Verhältnis von Männern zu
Frauen betrug 7:1.
Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation lag zwischen 18 und 87 Jahren, im
Mittel waren die Patienten 62 ± 10 Jahre alt. Die Frauen waren durchschnittlich 63 ± 12 Jahre
alt, die Männer im Durchschnitt 62 ± 9,5 Jahre (Abb.8).
Abbildung 8: Altersverteilung zum Zeitpunkt der Erstoperation (mit Normalverteilungskurve)
46
3.1.2 Komorbidität
Bei 149 Patienten (54,2%) lag eine chronische Herz-Kreislauf-Erkrankung vor, bei 98
(35,7%) eine Stoffwechselerkrankung. 31 Patienten (11,3%) wiesen eine weitere bösartige
Tumorerkrankung auf (Tabelle 11). Die Lokalisation dieser Tumoren wurde nicht erhoben.
Tabelle 11: Komorbidität
Erkrankung
Herz-Kreislauf-Erkrankung
Stoffwechsel-Erkrankung
Maligner Tumor
Häufigkeit
149
98
31
Prozent
54,2
35,6
11,3
3.1.3 Alkoholkonsum
70 Patienten gaben an, viel Alkohol zu trinken (25,5%); 118 gaben an, wenig zu trinken
(42,9%); 55 waren abstinent (20%). 32 Patienten (11,6%) gaben früheren Abusus an (Tabelle
12).
Tabelle 12: Alkoholkonsum
Konsum
Viel
Wenig
Kein
Ehemals viel
Gesamt
Häufigkeit
70
118
55
32
275
Prozent
25,5
42,9
20,0
11,6
100
3.1.4 Nikotinkonsum
Vor der Tumorbehandlung rauchten 177 Patienten (64,4%), davon 160 viel (58,2%) und 17
wenig (6,2%).
32 Patienten hatten nie geraucht (11,6%) und 66 Patienten (24,0%) gaben früheren
Nikotinkonsum an (Tabelle 13).
Tabelle 13: Nikotinkonsum vor der Tumorbehandlung
Konsum
Viel
Wenig
Kein
Ehemals
Gesamt
Häufigkeit
160
17
32
66
275
Prozent
58,2
6,2
11,6
24,0
100
47
Nach der primären Tumorbehandlung rauchten von den 177 Rauchern 64 Patienten weiterhin
(36,1 % von 177), davon 51 unverändert (28,8% von 177) und 13 weniger (7,3% von 177). 88
Raucher (49,7% von 177) hatten den Nikotinkonsum eingestellt.
Unter den früheren Rauchern und Nichtrauchern hatte ein Patient erneut begonnen (aufgrund
des Todes der Ehefrau).
Bei 25 Patienten (9,1% von 275) gaben die Unterlagen keinen Aufschluss über das
Rauchverhalten
nach
der
Operation.
Von
diesen
rauchten
zu
Beginn
des
Untersuchungszeitraums 23 Patienten viel, 2 wenig und einer war bereits Ex-Raucher
(Tabelle 14).
Tabelle 14: Nikotinkonsum der 177 Raucher nach der Erstbehandlung
Konsum
Noch
Weniger
Ehemals
Unbekannt
Gesamt
Häufigkeit
51
13
88
25
177
Prozent
28,8
7,34
49,71
9,1
100
Die gemeinsame Betrachtung des Nikotin- und Alkoholkonsums zeigte, dass über drei Viertel
der Patienten (209, 76%) sowohl Alkohol- als auch Nikotinkonsum angaben. Viel
Alkoholkonsum
bei
gleichzeitigem
starkem
Nikotinkonsum,
beendeten
Konsum
eingeschlossen, lag bei 99 Patienten vor (36%)
48
3.2
Präoperative klinische Befunde
3.2.1 Tumorlokalisation
204 Tumore, fast drei Viertel, waren im glottischen Abschnitt des Kehlkopfes lokalisiert
(74,2%), 50 befanden sich supraglottisch (18,2%), 4 subglottisch (1,5%) und bei 17 Patienten
(6,2%) lag eine transglottische Infiltration vor (Tabelle 15).
Tabelle 15: Tumorlokalisation Ebene
Ebene
Glottisch
Subglottisch
Supraglottisch
Transglottisch
Gesamt
Häufigkeit
204
4
50
17
275
Prozent
74,2
1,5
18,2
6,2
100
125 Karzinome befanden sich auf der linken Seite (45,5%), 117 auf der rechten (42,5%) und
33 Tumore betrafen beide Seiten (12,0%) (Tabelle 16).
Tabelle 16: Tumorlokalisation Seite
Seite
Rechts
Links
Beidseits
Gesamt
Häufigkeit
117
125
33
275
Prozent
42,5
45,5
12,0
100
3.2.2 Klinische Tumorausdehnung (cT)
232 Patienten (84,4%) befanden sich vor dem ersten operativen Eingriff im Stadium cT1 oder
cT2. In 16 Fällen befanden sie sich in Stadium cT3. Bei drei Patienten (1,1%) lag ein Tumor
der Kategorie cT4 vor. 24 Mal wurde ein Carcinoma in situ diagnostiziert (Tabelle 17).
Tabelle 17: Tumorausdehnung klinisch
Klasse
cT1
cT2
cT3
cT4
Gesamt
Häufigkeit
154
102
16
3
275
Prozent
56,0
37,1
5,8
1,1
100
49
3.2.3 Klinische regionäre Lymphknotenmetastasen (cN)
Bei 266 Patienten (96,7%) konnte klinisch keine Beteiligung der regionären Lymphknoten
festgestellt werden. In 3 Fällen (1,1%) lag eine einseitige Beteiligung vor, eine beidseitige
Lymphknotenmetastasierung fand sich bei 6 Patienten (2,2%) (Tabelle 18).
Tabelle 18: Regionäre Lymphknotenmetastasen klinisch (cT)
Klasse
cN0
cN1
cN2
Gesamt
Häufigkeit
266
3
6
275
Prozent
96,7
1,1
2,2
100
3.2.4 Fernmetastasen (cM)
Bei keinem Patienten konnte zum Zeitpunkt der ersten Operation ein Vorliegen von
Fernmetastasen festgestellt werden. Dies ist definitionsgemäß Teil der Indikation für eine
laserchirurgische Therapie nach dem Kölner Konzept.
3.2.5 Tumorstadium (cTNM)
Fast die Hälfte der untersuchten Patienten (132, 48,0%) wiesen das UICC-Stadium I auf,
92 Patienten (33,5%) wurden dem Stadium II zugeordnet. In 18 Fällen (6,5%) war das
Stadium III erreicht, bei 9 Patienten (3,3%) wurde ein Stadium IV diagnostiziert. Das Stadium
0 lag bei 24 Patienten vor (8,7%). Diese Patienten hatten primär ein Carcinoma in situ (Cis)
(Tabelle 19).
Tabelle 19: Tumorstadium klinisch (UICC 2002)
Stadium
0
I
II
III
IV
Gesamt
Häufigkeit
24
132
92
18
9
275
Prozent
8,7
48,0
33,5
6,5
3,3
100
50
3.3
Operation
Das Datum der Ersteingriffe erstreckte sich vom 16.11.1985 bis zum 13.05.2005. Die Dauer
des Eingriffs lag zwischen 10 und 245 Minuten, durchschnittlich bei 57 ± 39 Minuten.
3.3.1 Intraoperative Komplikationen
Die Operation verlief in 245 Fällen (89,1%) komplikationslos. Bei 31 Eingriffen (11,27%)
kam es zu folgenden Komplikationen: Notwendigkeit der Tracheostomie (5), Blutung (5),
erschwerte Resektion (3), Zahnverletzungen (2), postoperative Atmungsprobleme durch
operationsbedingte Schwellung oder Ödembildung (1). Bei 14 Patienten wurde eine
Magensonde gelegt. (Tabelle 20).
Tabelle 20: Operationskomplikationen beim Ersteingriff
Komplikation
Magensonde
Tracheostomie
Erschwerte Resektion
Zahnverletzung
Atmung
Blutung
Gesamt
Häufigkeit
14
5
3
2
1
5
31
Prozent
45,16
16,13
9,68
6,45
0,4
16,13
100
3.3.2 Resektionsklasse nach der Klassifikation von Thumfart und Eckel
Die Resektionen des Primärtumors erfolgten in folgendem Ausmaß:
Tabelle 21: Resektionsklasse beim Ersteingriffs nach Thumfart/ Eckel [113]
Klasse
I
II
III
IV
Epiglottektomie
Keine Angabe
Gesamt
Häufigkeit
30
97
61
47
23
17
275
Prozent
10,9
35,3
22,2
17,1
8,4
6,2
100
51
3.4
Histopathologische Befunde
3.4.1 Histologische Klassifizierung
Die histologische Untersuchung ergab bei 253 Gewebeproben (92,0%) die Diagnose
Plattenepithelkarzinom. In 9 Fällen (3,3%) handelte es sich um ein verrucöses Karzinom.
Zwölfmal (4,4%) lag eine Gewebedysplasie vor und in einem Fall war keine
histopathologische Beurteilung möglich (Tabelle 22). Klinisch hatte in diesem Fall ein
Verdacht auf einen Residualtumor bestanden und die nach 21 Tagen erfolgte KontrollMikrolaryngoskopie sowie die Neck dissection waren ohne pathologischen Befund.
Tabelle 22: Histopathologischer Typ beim Ersteingriff
Typ
Plattenepithel- Karzinom
Verrucöses Karzinom
Dysplasie
Kein Befund
Gesamt
Häufigkeit
253
9
12
1
275
Prozent
92,0
3,3
4,4
0,4
100
Den Differenzierungsgrad des Tumors beurteilten die Pathologen bei 24 Gewebeproben als
Carcinoma in situ (8,7%). In 46 Fällen wurde G1 diagnostiziert (16,7%), 179 Mal G2 (6,15%)
und 24 Proben ergaben G3 (8,7%). Zwei Untersuchungen lieferten kein auswertbares
Ergebnis (0,7%) (Tabelle 23).
Tabelle 23: Histopathologisches Grading beim Ersteingriff
Grading
Ca in situ
G1
G2
G3
GX
Gesamt
Häufigkeit
24
46
179
24
2
275
Prozent
8,7
16,7
65,1
8,7
0,7
100
Die Resektion erfolgte der histopathologischen Begutachtung nach zu urteilen bei 137
Eingriffen im gesunden Gewebe (49,8%). In 106 Fällen (38,5%) waren mikroskopische
Tumoranteile im Randgebiet zu finden (R1). Bei 5 Resektaten (1,8%) lagen makroskopische
Residuen vor (R2). 27 Gewebeproben (9,8%) erlaubten keine genaue Beurteilung der
Residualklasse (RX) (Tabelle 24).
Tabelle 24: Residualklasse beim Ersteingriff
Klasse
R0
R1
R2
RX
Gesamt
Häufigkeit
137
106
5
27
275
Prozent
49,8
38,5
1,8
9,8
100
52
3.4.2 Tumorausdehnung pathologisch (pT)
Nach der postoperativen und histopathologischen Begutachtung erfolgte die Beurteilung der
Ausdehnung des Tumors bei 153 Patienten (55,6%) als pT1, in 105 Fällen (38,2%) als pT2.
13 mal (4,7%) lag Stadium pT3 vor, sowie in 4 Fällen pT4 (Tabelle 25).
Tabelle 25: Tumorausdehnung pathologisch
Klasse
pT 1
pT 2
pT 3
pT 4
Gesamt
Häufigkeit
153
105
13
4
275
Prozent
55,6
38,2
4,7
1,5
100
3.4.3 Residualklasse in Bezug zur Tumorgröße
Wie in 3.4.1 ausgeführt wurden insgesamt 49,8% der Proben als Residualklasse 0 beurteilt, in
38,5% der Fälle lag R1 vor und in 1,8% der Fällen R2. Ein unklares Ergebnis (RX) lag in
9,8% der Fälle vor.
Beim Vorliegen von kleinen Tumoren (pT1) lagen in knapp 30% der Fälle mikroskopische
Tumorreste (R1) vor, in nur einem Fall (0,7%) lag die Residualklasse R2 vor. Bei etwa 10%
der Patienten konnten die Pathologen die Präparateränder nicht eindeutig beurteilen (RX). In
gut 60% der Fälle war der Tumor im Gesunden entfernt worden.
Beim Vorliegen von Tumoren der Tumorgröße pT2 wurden bei 50% der Patienten die
Residualklasse R1 diagnostiziert, in knapp 2% der Fälle Residualklasse R2. Bei 10,5% der
Patienten war die Residualklasse nicht sicher zu diagnostizieren. In 37 % der Fälle war kein
Tumorrest festzustellen.
Lag ein Tumor der Größe pT3 vor, fanden sich in 46 % der Fälle mikroskopische Tumorreste
(R1), in 15 % der Fälle makroskopische Reste (R2). Bei knapp 8% der Patienten konnte die
Residualklasse nicht bestimmt werden. Etwa 31 % der Patienten waren im Gesunden operiert
worden (R0).
Von den Patienten mit Tumoren der Kategorie pT4 wurden bei 50% ein Tumorresiduum (R1)
festgestellt und bei 50% kein Tumorrest (R0) (Tabelle 26).
53
Tabelle 26: Residualklasse des Ersteingriffs gegenüber der Tumorgröße (pT)
Residualklasse
pT1
pT2
pT3
pT4
Gesamt
R0
92
60,1%
39
37,1%
4
30,8%
2
50%
137
R1
45
29,4%
53
50,5%
6
46,2%
2
50%
106
R2
1
0,7%
2
1,9%
2
15,4%
0
0%
5
RX
15
9,8%
11
10,5
1
7,7%
0
0%
27
Gesamt
153
100%
105
100%
13
100%
4
100%
275
3.4.4 Änderung der Beurteilung der Tumorausdehnung (cT gegenüber pT)
In 249 Fällen (90,5%) wurde die Tumorklasse postoperativ genau so eingestuft wie vor der
Operation. Bei 14 Patienten (5,1%) ergab sich nach dem Eingriff eine niedrigere Tumorklasse
als klinisch eingeschätzt. Ein Tumor höherer Klasse lag bei 12 Patienten vor (4,4%) (Tabelle
27).
Tabelle 27: Änderung der Beurteilung der Tumorausdehnung cT versus pT
Änderung
Gleich
Downstaging
Upstaging
Gesamt
Häufigkeit
249
14
12
275
Prozent
90,5
5,1
4,4
100
3.4.5 Regionäre Lymphknotenmetastasen pathologisch (pN)
Es wurden 76 Neck dissections aufgrund des Larynxkarzinoms durchgeführt, 10 weitere
erfolgten wegen eines Zweittumors.
Bei 249 Patienten (90,5%) lagen keine regionären Lymphknotenmetastasen vor (pN0). In 14
Fällen (5,1%) lag eine einseitige Beteiligung eines Lymphknotens vor, mehrere gleichseitige
Metastasen fanden sich bei 6 Patienten (2,2%). Solche über 6 cm oder kontralateral gelegene
lagen in 6 weiteren Fällen (2,2%) vor (Tabelle 28).
Tabelle 28: Regionäre Lymphknotenmetastasen nach pathologischer Klassifikation pN
Klasse
pN0
pN1
pN2
pN2b
pN2c
pN3
Gesamt
Häufigkeit
249
12
2
6
4
2
275
Prozent
90,5
4,4
0,7
2,2
1,5
0,7
100
54
3.4.5 Änderung der Beurteilung der regionären Lymphknotenmetastasen (cN
gegenüber pN)
In 243 Fällen (88,4%) wurde nach dem operativen Eingriff die Lymphknotenbeteiligung
genauso eingestuft wie vor der Operation. Bei 5 Patienten (1,8%) erfolgte eine niedrigere
Einstufung, 24 mal (8,7%) ergab sich eine höhere Klasse. 23 dieser Befunde wurden durch
eine Neck Dissektion gesichert (Tabelle 29).
Tabelle 29: Änderung der Beurteilung der regionären Lymphknotenmetastasen cN versus pN
Änderung
Gleich
Downstaging
Upstaging
Gesamt
Häufigkeit
243
8
24
275
Prozent
88,4
2,9
8,7
100
3.4.6 Tumorstadium pathologisch
Es lagen nach der Operation folgende Tumorstadien vor (Tabelle 30):
Tabelle 30: Tumorstadium pathologisch
Stadium
0
1
2
3
4
Gesamt
Häufigkeit
12
133
93
18
19
275
Prozent
4,4
48,4
33,8
6,5
6,9
100
3.4.7 Änderung der Beurteilung des Tumorstadiums (cTNM gegenüber pTNM)
Bei 224 Patienten (81,5%) wurde das Tumorstadium gleich eingestuft, in 14 Fällen (5,1%) lag
eine niedrigere Klasse vor, in 37 Fällen (13,5%) erfolgte eine höhere Einstufung (Tabelle 31).
Tabelle 31: Änderung der Beurteilung des Tumorstadiums
Änderung
Gleich
Downstaging
Upstaging
Gesamt
Häufigkeit
224
14
37
275
Prozent
81,5
5,1
13,5
100
55
3.4.8 Aufgetretene Lymphknotenmetastasen in Bezug auf die Tumorkategorie
In den Tumorkategorien pT1 und pT2 fanden sich bei 20 von 258 Patienten regionäre
Lymphknotenmetastasen (12,9%), in den Kategorien pT3 und pT4 wurden bei 6 von 17
Patienten (17,6%) Metastasen festgestellt (Tabelle 32).
Tabelle 32: Tumorkategorien nach regionären Lymphknotenmetastasen pT versus pN
N pathologisch
pT1
pT2
pT3
pT4
Gesamt
pN0
145
94,8%
93
88,6%
8
61,5%
3
75%
249
pN1
5
3,3%
3
2,9%
4
30,8%
0
0%
12
pN2
2
1,3%
8
7,6%
1
7,7%
1
25%
12
pN3
1
0,7%
1
1,0%
0
0%
0
0%
2
Gesamt
153
100%
105
100%
13
100%
4
100%
275
56
3.5
Postoperative Phase
Als postoperative Phase wurde die Behandlungsphase ab dem Operationsdatum bis zum Ende
des stationären Aufenthaltes bezeichnet. Ein weiterer stationärer Aufenthalt nach kurzer
Unterbrechung von wenigen Tagen wurde hinzugezählt.
3.5.1 Postoperative Komplikationen
Die postoperative Phase verlief in 227 Fällen (82,5%) ohne Besonderheiten. Bei 48 Patienten
(17,5%) traten die folgenden Komplikationen auf: ausgeprägte Aspiration (12), Nachblutung,
die engmaschige Kontrollen oder einen weiteren operativen Eingriff zur Blutstillung nach
sich zogen (8), Atmungsbeeinträchtigung (Ruhe- und Belastungsdyspnoe) aufgrund von
Schwellung oder Ödembildung (7), Entzündungen im Bereich des Operationsgebietes, die
eine antibiotische Behandlung notwendig machten (5), dauerhafte Schluckstörung, die in den
Krankenakten gesondert erwähnt wurden oder eine Tracheostomie notwendig machten (5),
Fistelbildung vom Kehlkopfinneren zu Halsaußenseite oder zum Ösophagus (2), dauerhafte
starke Schmerzen, die über das übliche Maß hinausgingen und zusätzliche analgetische
Therapie erforderten (2), andere Komplikationen (7) (Tabelle 33).
Tabelle 33: Komplikationen postoperativ
Komplikationen
Keine
Aspiration
Blutung
Atmung
Entzündung
Häufigkeit
227
12
8
7
5
Prozent
82,5
4,4
2,9
2,5
1,8
Komplikationen
Schluckstörung
Fistel
Schmerzen
Andere
Gesamt
Häufigkeit
5
2
2
7
275
Prozent
1,8
0,7
0,7
2,6
100
57
3.5.2 Neck dissection
Insgesamt wurde die Indikation zur Neck dissection aufgrund von klinisch oder radiologisch
diagnostiziertem Lymphknotenbefall oder als elektive Maßnahme bei 74 Patienten (26,9%)
gestellt. In 10 weiteren Fällen (3,6%) erfolgte die Neck dissection aufgrund eines
Zweittumors.
Bei Vorliegen eines supraglottischen Tumors betrug die Häufigkeit einer Neck dissection
78%, bei subglottischen Tumoren 50%, bei transglottischen Tumoren 29,4% und bei
glottischen Tumoren 13,7% (Tabelle 34).
Tabelle 34: Ausdehnung der Neck dissection gegenüber der Tumorlokalisation
glottisch
subglottisch
supraglottisch
transglottisch
Gesamt
Neck dissection
28 (13,7%)
2 (50%)
39 (78%)
5 (29,4%)
74 (26,9)
Keine Neck dissection
176 (86,3%)
2 (50%)
11 (22%)
0
201 (73,1)
204
4
50
17
275
Bei den Patienten mit glottischen Tumoren wurden nach der Lymphknotenentfernung in 5
von 28 Fällen (17,9%) befallene Lymphknoten festgestellt, bei Patienten mit supraglottischen
Tumoren lag bei 13 von 39 Patienten (28,2%) ein pathologischer Befund vor. Beim Vorliegen
eines transglottischen Tumors wurden bei 3 von 5 Fällen (60%) Lymphknotenmetastasen
festgestellt, bei den subglottischen Tumoren wurde nach den zwei Neck dissections kein
Lymphknotenbefall diagnostiziert (Tabelle 35).
Neck dissection nach Ersteingriff
In 23 Fällen der insgesamt 74 Patienten mit Neck dissection erfolgte innerhalb eines Monats
nach dem Ersteingriff am Kehlkopf eine Neck dissection. Die Indikation zur Neck dissection
wurde nach dem klinischen und histopathologischen Befund der ersten Operation gestellt.
51 Eingriffe wurden erst aufgrund einer späteren Indikationsstellung im weiteren
Behandlungsverlauf nach der Ersttherapie durchgeführt.
Tabelle 35: Ausmaß Neck dissection nach Ersteingriff am Kehlkopf und Abstand vom Ersteingriff in Monaten
ND
Einseitig
selektiv
Einseitig modifiziertradikal
Einseitig
radikal
Beidseitig
selektiv
Beidseitig
radikal
Abstand
1
6
1
6
4,3%
26,1%
4,3%
26,1%
modifiziert-
Gesamt
Abstand
Ersteingriff
9
23
0 – 2,0
39,1%
100%
vom
0,6 ± 0,5
58
3.5.3 Postoperative Radio- Chemo- oder Kombinationstherapie
Bei 36 Patienten (13,1% von 275) wurde nach dem chirurgischen Eingriff eine postoperative
Therapie durchgeführt. 24 Patienten (66,6% von 36) unterzogen sich postoperativ einer
zusätzlichen Strahlenbehandlung. Einmal (2,7% von 36) wurde postoperativ eine alleinige
Chemotherapie angewandt. In 11 Fällen (30,6% von 36) erfolgten beide Maßnahmen
kombiniert als postoperative Radiochemotherapie (Tabelle 36). 2 Patienten (0,7% von 275)
hatten bereits präoperativ eine Chemotherapie erhalten. Der Grund war den Akten nicht zu
entnehmen.
Die zusätzliche Therapie erfolgte bei Patienten, bei denen folgende Risikofaktoren vorlagen:
Große Tumoren, supraglottische Lokalisation, Beteiligung der vorderen Kommissur,
schlechte Differenzierung oder Verdacht auf unvollständige Resektion. Der genaue Grund
war den Krankenakten oft nicht zu entnehmen.
Tabelle 36: Postoperative Radio- Chemo- oder Kombinationstherapie
Therapie
Radiatio
Chemotherapie
Kombination
Keine adjuvante Therapie
Gesamt
Häufigkeit
24
1
11
239
275
Prozent
8,7
0,4
4,0
86,9
100
3.5.4 Dauer des stationären Aufenthaltes
Die Dauer des stationären Aufenthaltes lag zwischen 3 und 54 Tagen, im Durchschnitt betrug
sie 13,1 ± 8,6 Tage. Bei den 38 Patienten, die sich länger als 21 Tage in stationärer
Behandlung befanden (13,8%) wurden in den meisten Fälle direkt weitere operative Eingriffe
durchgeführt: 22 Patienten unterzogen sich einer Tumornachresektion (57% von 38), bei 13
Patienten wurde eine Neck dissektion durchgeführt (34% von 38). In 7 Fällen lagen
intraoperative oder postoperative Komplikationen vor (18% von 38).
59
3.6
Kontroll-Mikrolaryngoskopie
An 246 Patienten (89,5%) wurde nach der Operation mindestens eine KontrollMikrolaryngoskopie (MLS) durchgeführt. Durchschnittlich waren es 2,2 ± 1,56 Eingriffe.
3.6.1 Abstände der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Die erste Kontroll-Mikrolaryngoskopie erfolgte bei 6 Patienten innerhalb eines Monats. 38
Patienten wurden nach einem Monat erstmals mikrolaryngoskopiert. In 138 Fällen betrug der
Abstand zur ersten Mikrolaryngoskopie zwei Monate. Bei 40 Patienten wurde 3 Monate
gewartet (Tabelle 37).
Tabelle 37: Abstände zwischen den Kontroll-Mikrolaryngoskopien in Monaten
MLS
OP - 1
1-2
2-3
3-4
4-5
5-6
6 -7
Abstand
3,95
3,97
12,74
13,41
12,91
11,10
5,63
± 13,5
± 10,0
± 12,7
± 16,5
± 16,1
± 14,7
± 7,5
2,1
2,0
5,2
4,8
3,2
5,2
2,5
Median
Die Abstände zwischen dem Ersteingriff und den ersten drei Kontroll-Mikrolaryngoskopien
betrugen in 8 Fällen (3,3% von 246) jeweils höchstens sechs Wochen. Bei 73 Patienten
(29,7%) wurden drei Kontrollen durchgeführt, die im Abstand von höchstens 12 Wochen
erfolgten. Bei 165 Patienten lagen sehr lange Zeiträume zwischen dem Ersteingriff und den
Kontrollen oder es erfolgten weniger als Kontrollen. Nach dem Konzept, das in der Kölner
HNO-Klinik durchgeführt wird, sollten drei Kontrollen nach jeweils sechs Wochen erfolgen,
wenn keine Auffälligkeiten vorliegen [2].
3.6.2 Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Die Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien lag zwischen 0 und 10. Die meisten Patienten
(42,5%) wurden zweimal nachuntersucht, knapp 18% einmal und 15,3% erhielten drei
Kontrollen. Etwa 7% der Patienten wurden viermal nachuntersucht und bei weiteren 7% lag
die Anzahl der Nachuntersuchungen über vier (Tabelle 38).
Tabelle 38: Anzahl Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Anzahl
0
1
2
3
4
5
6
≥7
Gesamt
Häufigkeit
29
49
117
42
19
12
1
6
275
Prozent
10,5
17,8
42,5
15,3
6,9
4,4
0,4
2,2
100
60
29 Patienten (10,5%) wurden nicht endoskopisch nachuntersucht. In neun dieser 29 Fälle lag
gleichzeitig eine andere bösartige Tumorerkrankung vor (31%), die eine Weiterbehandlung in
einer anderen Abteilung nach sich zog. Daher konnte die Kontrolle nicht regelrecht erfolgen.
Bei fünf Patienten war eine Nachresektion erfolgt, weil der Verdacht eines Residualtumors
bestand. Oder es folgte zwischenzeitlich eine funktionelle Operation aufgrund persistierender
Aspiration. Bei all diesen Operationen konnte kein Tumor gefunden werden (17,2%). Bei je
drei Patienten (10,3%) lag eine schwere allgemeinmedizinische
Erkrankung vor, der
Kehlkopf wurde aufgrund eines Residualtumors oder aus funktionellen Gründen entfernt oder
der Untersuchungszeitraum endete kurz nach der letzten Operation. Ein Patient war zu keiner
Nachuntersuchung bereit (3,4%) und in 5 Fällen (17,2%) war der Grund nicht aus den Akten
zu ersehen.
3.6.3 Untersuchungsbefund
Die Untersuchungsbefunde der Kontroll-Mikrolaryngoskopien sind der Tabelle 41 zu
entnehmen. Die Betrachtung der verschiedenen Untersuchungen erfolgte getrennt, da die
Anzahl der MLS sehr variierte. Daher resultieren die folgenden anteiligen Spannen der
Ergebnisse.
In den meisten Fällen (68,4 – 84,8%) zeigte sich kein Tumor, das heißt, die klinische
Begutachtung erfolgte ohne pathologischen Befund (opB). Der Verdacht auf einen Tumor war
in 13,2% – 28,6% der Nachuntersuchungen gestellt worden. Behandlungsbedarf zur
Entfernung eines Residualtumors oder eines Rezidives wurde in 2,5% – 6,3% der Eingriffe
diagnostiziert. Die Feststellung von Zweitkarzinomen oder anderen Befunden wie Synechien
oder Hyperplasien war selten (Tabelle 39).
61
Tabelle 39: Untersuchungsbefund der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
MLS
Ohne pathologischen Befund
Tumorverdacht
Behandlungsbedarf
Zweitkarzinom
Andere Befunde
Gesamt
1
183
74,4%
48
19,5%
10
4,1%
2
0,8%
3
1,2%
246
2
167
84,8%
21
10,7%
5
2,5%
1
0,5%
3
1,5%
197
3
58
72,5%
15
18,8%
5
6,3%
1
1,3%
1
1,3%
80
4
31
81,6%
5
13,2%
2
5,3%
0
0%
0
0%
38
5
13
68,4%
4
21,1%
1
5,3%
1
5,3%
0
0%
19
6
5
71,4%
2
28,6%
0
0%
0
0%
0
0%
7
7
5
83,3%
1
16,7%
0
0%
0
0%
0
0%
6
∅
246
76,6%
18,4%
3,4%
1,1%
0,6%
3.6.4 Histologischer Befund der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Die histopathologische Untersuchung der Gewebeproben wurde unterschieden in die
Begutachtung des Gewebes ohne pathologischen Befund (opB), die Äußerung eines
Verdachts auf eine pathologische Gewebeveränderung oder die Feststellung eines
pathologischen malignen Befundes. Falls keine Gewebeprobe entnommen wurde, diese nicht
auswertbar war, oder der Befund nicht vorlag, wurde dies als keine Angabe gewertet. Es
ergaben sich folgende Befunde (Tabelle 40):
Tabelle 40: Histologischer Befund der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
MLS
opB
Tumorverdacht
Malignombestätigung
Keine Angabe
1
215
2
87,4%
12
4,9%
17
6,9%
2
0,8%
246
166
84,3%
18
9,1%
11
5,6%
2
1,0%
197
3
56
70,0%
8
10,0%
12
15,0%
4
5,0%
80
4
25
65,8%
8
21,1%
4
10,5%
1
2,6%
38
5
15
78,9%
1
5,3%
3
15,8%
0
0%
19
6
3
42,9%
3
42,9%
1
14,3%
0
0%
7
7
2
33,3%
2
33,3%
1
16,7%
1
16,7%
6
∅
66,1%
18,1%
12,1%
Gesamt
3,7%
62
3.6.5 Differenz zwischen klinischem und pathologischem Befund der KontrollMikrolaryngoskopie
In den meisten Fällen stimmte der klinische mit dem histopathologischen Befund überein. Die
Ergebnisse zusammengefasst lag der Anteil der übereinstimmenden Befunde zwischen 21,1%
und 82,7%, im Durchschnitt bei 61,7. Bei 0% bis 79%, im Mittel bei 19,4% der KontrollMikrolaryngoskopien bestätigte die histopathologische Untersuchung den klinischen
Tumorverdacht nicht. Umgekehrt konnte in 0% bis 43% der Fälle, im Mittel bei 15,1%
histopathologisch ein Tumor nachgewiesen werden, obwohl die klinische Einschätzung
unauffällig war. Bei 0% bis 5,0%, durchschnittlich 3,7% der histopathologischen
Untersuchungen wurde keine Angabe gemacht oder es wurde keine Probe entnommen.
Die Tabelle zeigt jeweils den klinischen und in Pfeilrichtung den pathologischen Befund.
Nach klinisch unauffälligem Befund (opB) wurde der Befund entweder bestätigt (→ opB), die
histopathologische Untersuchung ergab einen Tumorverdacht (→ Verdacht), es zeigte sich ein
pathologischer Befund (→ Malignom) oder es wurde keine Angabe gemacht.
Nach einem klinisch gestellten Tumorverdacht bestätigte sich dieser (→ Malignom), der
histopathologische Befund war unauffällig (→ opB) oder der Verdacht konnte nicht
ausgeräumt werden (→ Verdacht).
Die klinische Feststellung eines Malignoms wurde in allen Fällen histopathologisch bestätigt
(Tabellen 41 und 42).
63
Tabelle 41: Differenz zwischen klinischem und pathologischen Befund der Kontrollen
MLS
opB→ opB
opB→ Verdacht
opB→ Malignom
opB→ keine Angabe
1
176
71,5,%
7
2,8%
1
0,4%
2
0,8%
2
151
76,6%
13
6,6%
2
1,0%
2
2,0%
3
48
60,0%
7
8,8%
0
0
4
5,0%
4
27
71,1%
1
2,6%
2
5,3%
1
2,6%
5
13
68,4%
0
0
0
0
0
0
6
2
28,6%
3
42,9%
0
0
0
0
7
2
33,3%
2
33,3%
0
0
1
16,7%
58,5%
∅
13,9%
1,0%
27,1%
MLS
Verdacht→ opB
Verdacht→ Verdacht
Malignom→ Malignom
Gesamt
1
39
15,9%
5
2,0%
16
6,5
246
2
15
7,6%
2
2,5%
7
2,5%
197
3
7
8,8%
1
1,3%
12
15,0%
80
4
4
10,5%
1
2,6%
2
5,3%
38
5
2
10,5%
1
5,3%
3
15,8%
19
6
1
14,3%
0
0
1
14,3%
7
7
0
0
0
0
1
16,7%
6
∅
6,7%
2,0%
10,9%
64
Tabelle 42: Differenz zwischen klinischem und pathologischen Befund der Kontroll- Mikrolaryngoskopien, zusammengefasst
MLS
bestätigt
falsch positiv
1
197
80,1%
39
15,9%
8
3,3%
2
0,8%
246
2
163
82,7%
15
7,6%
17
8,6%
2
1,0%
197
3
61
76,3%
7
8,8%
8
10,0%
4
5,0
80
4
30
78,9%
4
10,5%
3
7,9%
1
2,6%
38
5
4
21,1%
15
78,9%
0
0
0
0
19
6
3
42,9%
1
14,3%
3
42,9%
0
0
7
7
3
50,0%
0
0
2
33,3%
1
16,7%
6
61,7%
∅
falsch negativ
19,4%
Keine Angabe
15,1%
3,7%
3.6.6 Perioperative Komplikationen bei den Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Bei den meisten Kontroll-Mikrolaryngoskopien (99,4%) kam es nicht zu Komplikationen. In
sehr wenigen Fällen (0,5%) wurden durch den Tubus oder das Laryngoskopie-Rohr Zähne
oder prothetische Zahnkronen gelockert oder entfernt. In allen Fällen waren diese Zähne stark
parodontal vorgeschädigt und die Erhaltung der Zähne oder des Zahnersatzes schon vor dem
Eingriff fraglich. In einem Fall kam es zu einer Verletzung der Mundschleimhaut durch das
Laryngoskopie-Rohr, welche keiner Therapie bedurfte (Tabelle 43).
Tabelle 43: Schäden bei den Kontroll-Mikrolaryngoskopien
MLS
Keine
1
243
98,8%
2
0,8%
1
0,4%
246
2
196
99,5%
1
0,5%
0
0%
197
3
78
97,5%
2
2,5%
0
0%
80
4
38
100%
0
0%
0
0%
38
5
19
100%
0
0%
0
0%
19
6
7
100%
0
0%
0
0%
7
7
6
100%
0
0%
0
0%
6
Summe
∅
Zahnverletzung
587
5
99,4%
0,5%
Andere
Gesamt
1
593
0,06%
65
3.7
Residualtumoren
3.7.1 Nachresektionen
Per definitionem wurde ein erneuter Tumornachweis innerhalb von 4 Monaten nach der
Erstoperation als Residualtumor und nicht als Rezidiv angesehen.
Innerhalb von 4 Monaten nach Ersteingriff erfolgten bei 93 Patienten (33,8%)
Nachresektionen. 16 Patienten unterzogen sich zu einem späteren Zeitpunkt einer weiteren
Nachresektion, weil der Tumor immer noch nicht komplett transoral entfernt werden konnte.
Bei drei Patienten wurden drei Nachresektionen durchgeführt (Tabelle 44).
Tabelle 44: Anzahl der Nachresektionen und Abstand vom Ersteingriff in Monaten
Eingriff
Anzahl
Abstand von Erst-OP
Anzahl
histologisch
bestätigter Residualtumoren
Min. – Max.
Durchschnitt
1. Nachresektion
93
0 – 3,8
0,3 ± 0,7
42 (45,9%)
2. Nachresektion
16
0,2 – 4,6
1,5 ± 1,5
12 (75,0%)
3. Nachresektion
3
1,0– 4,0
2,8 ± 1,6
1 (66,7%)
In 77 der 93 Fälle (82,8%) war die Indikation zur Nachresektion nach Auswertung der
Gewebeproben des Ersteingriffs gestellt worden. Bei der Erstoperation war der Tumor nicht
im Gesunden entfernt worden (R1 oder R2). Bei 16 Patienten (17,2%) erfolgte die
Indikationsstellung für eine Nachresektion erst nach der ersten Kontroll-Mikrolaryngoskopie.
Beim Ersteingriff war von den gesamten 93 Fällen die Resektion in 7 Fällen (7,5%) im
Gesunden erfolgt (R0), bei 5 Patienten (5,4%) war die Residualklasse unklar (Rx). Drei
Resektionen (3,2%) hatten makroskopische Residuen (R2) ergeben; bei den meisten Fällen,
nämlich in 78 Fällen (83,9%) war ein mikroskopischer Tumorrest am Rand des Resektats
(R1) festgestellt worden.
83 der 93 Operationen (89,2%) wurden erneut laserchirurgisch durchgeführt. 10 Eingriffe
(10,8%) erfolgten von außen, davon 5 (5,4%) als Cricohyoidepiglottopexie und 4 (4,3%) als
Laryngektomie. Eine Teilresektion von außen (1,1%) wurde nicht genau beschrieben.
Die
histologische
Auswertung
Plattenepithelkarzinom
und
bei
der
6
Resektate
Patienten
ergab
(6,5%)
in
eine
36
Fällen
schwere
(38,7)
ein
dysplastische
Gewebeveränderung. Es lagen somit histopathologisch nachgewiesen 42 Residualtumore vor
(45,2%).
66
3.7.1.1. Nachresektionen ohne Tumornachweis
51 Nachresektionen (54,8%) hatten keinen pathologischen Befund ergeben (opB), also konnte
im Nachhinein festgestellt werden, dass bei diesen 51 Operationen der Ersteingriff doch
bereits in sano erfolgte oder das pathologisch veränderte Gewebe bereits mit der Entnahme
der Gewebeprobe entfernt worden war.
Von diesen 51 Eingriffen, bei denen sich in der Nachresektion kein Tumor mehr zeigte, waren
47 Mal (92,2%) die Indikationen zur Nachresektion in der ersten Operation gestellt worden, 4
Mal (7,8%) nach einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie. Der Ersteingriff hatte in drei Fällen
(5,9%) eine Resektion im Gesunden ergeben (R0), bei drei Patienten (5,9%) war der
Resektionsrand unsicher in sano (Rx). Bei einem Resektat (2,0%) waren makroskopische
Residuen (R2) festgestellt worden, bei den restlichen 44 Proben (86,3%) mikroskopische
Tumorreste (R1).
Bei 49 der 51 Patienten (96,1%) konnte die Nachresektion mit einer erneuten endolaryngealen
laserchirurgischen
Resektion
erfolgen,
zwei
Patienten
(3,9%)
benötigten
eine
Cricohyoidepiglottopexie. In einem dieser Fälle wurde nach 3,7 Monaten nach einer KontrollMikrolaryngoskopie ein verbliebenes Residuum vermutet und eine Lasernachresektion
durchgeführt. Die histologische Untersuchung bestätigte den Verdacht nicht.
67
3.7.1.2. Nachresektionen mit Tumornachweis
Von den 42 bestätigten Residualtumoren waren in 30 Fällen (71,4%) die Indikation zur
Nachresektion direkt nach dem Ersteingriff gestellt worden, 12 Eingriffe (38,6%) erfolgten
nach einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie. Die histologische Untersuchung der Gewebeproben
der ersten Operation hatte in 4 Fällen (9,5%) eine Resektion im Gesunden ergeben (R0), zwei
Resektionsränder (4,8%) waren nicht sicher in sano (Rx). Bei zwei Resektaten (4,8%) wurden
makroskopische Tumorreste festgestellt (R2), in 34 Fällen (81,0%) fanden sich
mikroskopische Residuen (R1).
Bei 34 Patienten (81,0%) erfolgte die Nachresektion laserchirurgisch, 8 Eingriffe (19,0%)
erfolgten von außen, davon 3 als Cricohyoidepiglottopexie (7,1%) und 4 als Laryngektomie
(9,5%), davon eine funktionelle Kehlkopfentfernung zur Aspirationsverhinderung. Eine
Operation von außen (2,4%) wurde nicht genau beschrieben.
Die histologische Auswertung der Resektate ergab in 36 Fällen ein Plattenepithelkarzinom
(85,7%) und bei 6 Patienten (14,3%) eine schwere dysplastische Gewebeveränderung.
Von den Karzinomen waren 13 Tumore (31,0%) im Gesunden entfernt worden (R0), bei fünf
Proben (11,9%) war die Residualklasse unklar (Rx) und in 18 Fällen (2,9%) war
Tumorgewebe im Randbereich verblieben (R1).
Von den 18 Patienten, deren Residualtumor nicht im Gesunden resiziert worden war,
unterzogen sich 11 (61,1%) einer weiteren Operation; bei einem weiteren Patienten wurde in
einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie ein Residuum festgestellt. Bei drei Patienten, die trotz
verbliebenen Tumorgewebes in der ersten Nachresektion nicht erneut operiert worden waren,
stellte sich in einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie der Verdacht auf ein Residuum. Auch sie
unterzogen sich einer weiteren Operation.
Es erfolgten neun endolaryngeale laserchirurgische Nachresektionen (66,6%) und sechs
Eingriffe von außen (33,3%), davon eine Operation nach Tucker (25,0%) und fünf
Laryngektomien (75,0%). Bei drei Gewebeproben (25,0%)
fand sich kein pathologisch
verändertes Gewebe, in 13 Fällen (75,0%) bestätigte sich der Tumorverdacht. Von diesen 13
Fällen waren drei Karzinome (33,3%) nicht im Gesunden entfernt worden.
Diese drei Patienten unterzogen sich einer dritten Nachresektion.
Es erfolgten drei laserchirurgische Eingriffe (66,6%). Bei zwei Eingriffen (33,3%) fand sich
kein
pathologisch
verändertes
Gewebe,
in
einem
Fall
(66,6%)
wurde
ein
Plattenepithelkarzinom diagnostiziert, das im Gesunden entfernt worden war.
68
3.7.1.3. Nachresektionen: Resümee
Insgesamt unterzogen sich 93 Patienten einer Nachresektion. Diese erfolgte in 83 Fällen
erneut transoral, in 10 Fällen von außen, und eine Laryngektomie war in 4 Fällen notwendig.
In 51 Fällen wurde kein Residualtumor diagnostiziert, bei 42 Patienten bestätigte sich der
Verdacht.
Von den 42 bestätigten Residualtumoren waren 13 Tumore im Gesunden entfernt worden, bei
fünf Patienten war die Residualklasse unklar, sechs Gewebeproben hatten eine Dysplasie
ergeben und in 18 Fällen war noch Tumorgewebe verblieben.
Von diesen 18 Patienten wurden 11 ein drittes Mal operiert, bei fünf weiteren wurde in einer
Kontroll-Mikrolaryngoskopie ein Residuum festgestellt.
Von diesen 16 Fällen bestätigte sich der Tumorverdacht bei 12 Patienten. In drei dieser Fälle
war der Tumor nicht im Gesunden entfernt worden.
Diese 3 Patienten unterzogen sich einer weiteren Operation. Bei zwei Patienten bestätigte sich
der Verdacht nicht, in einem Fall war das Karzinom im Gesunden entfernt worden.
Insgesamt wurden 112 Nachresektionen durchgeführt. Bei 57 Eingriffen (50,9%) bestätigte
sich der Verdacht nicht, in 55 Fällen (49,1%) wurde ein Residuum festgestellt. Davon
erfolgten 27 Eingriffe primär im Gesunden (R0). Letztendlich wurden alle Patienten in sano
operiert.
69
Tabelle 45 zeigt die Ausdehnung der Nachresektionen.
Tabelle 45: Ausdehnung der Nachresektionen
Diagnose
1. Nachresektion
Anzahl Tumorresiduen
2. Nachresektion
Anzahl Tumorresiduen
3. Nachresektion
Anzahl Tumorresiduen
Alle Eingriffe
Eingriffe
I
II
III
IV
k. A.
andere
CHP
LE
Gesamt %
%
%
%
%
%
%
%
%
93
2
9
25
31
17
5
4
100
2,2
9,7
26,9
33,3
18,3
5,4
4,3
42
1
7
9
11
7
3
4
100
2,3
16,3
20,9
25,6
16,3
7,0
9,3
16
1
2
2
5
1
5
100
6,3
12,5
12,5
31,3
6,3
31,3
12
1
2
3
1
5
100
8,3
16,7
25,0
8,3
41,7
3
1
2
100
33,3
66,7
1
1
100
100
112
2
10
28
33
24
1
5
9
1
8
12
11
10
1
3
9
100
60
100
100
Anzahl Tumorresiduen
55
70
Tabelle 46 zeigt die histopathologischen Ergebnisse der Nachresektionen.
Tabelle 46: Nachresektionen der Residualtumoren: Histologie und Residualklasse (Anzahl und Anteil in Prozent)
Diagnose
PEC
R.-Klasse
0
1. Nachresektion
37 (39,8)
6 (6,5)
13 (35,1) 19 (51,4) 5 (13,5)
1 (16,6)
2. Nachresektion
Dysplasie
1
X
0
opB
1
X
0
3. Nachresektion
2 (33,3)
3 (50)
14 (15)
5 (26,7)
2 (18,2)
X
2 (66,7)
1 (100,0)
21(22,6)
8 (8,6) 50 (53,8)
2 (12,5)
6 (5,4)
23 (38,3) 21 (35,0) 5 (8,3)
1 (1,7)
5 (31,3)
3 (100)
1 (33,3)
49 (43,8)
opB
16 (100)
9(56,3)
1 (33,3)
Alle Eingriffe
1
50 (53,8) 93 (100)
11 (73,3)
9 (81,8)
Gesamt
2 (66,7)
57 (50,9) 112 (100)
2 (3,3)
3 (5,0)
24 (40)
23 (38,3)
5 (8,3)
3.7.2 Neck dissection aufgrund eines Residualtumors
In 18 Fällen wurde aufgrund eines klinischen Verdachts auf ein Tumorresiduum des
Larynxkarzinoms, der sich später histologisch nicht bestätigte, eine Neck dissection
vorgenommen. Weitere 15 Eingriffe wurden nach Feststellung eines bestätigten
Residualtumors des Kehlkopfes vorgenommen. Der Eingriff erfolgte zwischen 0 und 4,1
Monate nach der ersten Operation, im Durchschnitt 1,0 ± 0,9 Monate danach (Tabelle 47).
Tabelle 47: Ausmaß Neck dissection (ND) nach Residuum-Verdacht oder Residuum des Larynxkarzinoms und Abstand vom Ersteingriff
in Monaten
ND
Einseitig
selektiv
Einseitig
modifiziert-radikal
Verdacht
Residuum
1
Bestätigtes
Residuum
Alle Eingriffe
Einseitig
radikal
Beidseitig
selektiv
Beidseitig
modifiziert-radikal
Gesamt
Abstand
Ersteingriff
3
9
5
18
0,3 – 2,0
5,9%
17,6%
47,1%
29,4%
100%
1
1
6
7
15
6,7%
6,7%
40,0%
46,7%
100%
3
10
1
21
21
56
5,4%
17,9%
1,8%
37,5%
37,5%
100%
vom
0,8 ± 0,5
0,2 – 4,1
1,6 ± 1,3
0 – 4,1
1,0 ± 0,9
71
3.8
Rezidive
3.8.1 Revisionsoperationen
Mindestens 4 Monate nach Ersteingriff wurde bei 33 Patienten (12,0%) durch eine
Lupenlaryngoskopie oder eine Mikrolaryngoskopie der Verdacht auf ein Rezidiv des
Larynxkarzinoms ausgesprochen. Zwei Patienten (6,1% von 33) wurden nicht erneut operiert.
Bei beiden Patienten lagen andere schwere Erkrankungen vor, in einem Fall wurde eine
Behandlung ganz abgelehnt. Beide Patienten verstarben am Larynxkarzinom.
Es erfolgten somit 31 Revisionsoperationen.
Bei drei dieser Patienten wurde das Rezidiv in der Revisionsoperation nicht komplett entfernt,
so dass eine Nachresektion bei der Rezidivoperation erforderlich wurde. Bei sechs Patienten
trat im weiteren Krankheitsverlauf ein zweites Rezidiv auf. In einem Fall wurde ein drittes
Rezidiv diagnostiziert. Der Abstand von der Revisionsoperation zum Ersteingriff lag
zwischen 4,1 Monaten und 16,2 Jahren (Tabelle 48).
Tabelle 48: Anzahl der Revisionsoperationen und Abstand vom Ersteingriff in Monaten
Eingriff
Anzahl
Abstand vom Ersteingriff
Min. – Max.
Durchschnitt
Anzahl
histopathologisch
bestätigter Rezidive
1. Revision
33
4,1 – 194,6
30,4 ± 35,3
22 (66,7%)
2. Revision
9
8,0 – 82,9
44,5 ± 24,4
3 (66,7%)
3. Revision
1
60,3
1 (100%)
Von den 31 Rezidiv-Operationen erfolgten 12 Eingriffe (38,7%) von außen, davon eine
Operation nach Tucker (8,3%), eine nach LeRoux-Robert (8,3%) und 10 Laryngektomien
(83,3%). 19 Operationen (61,3%) wurden laserchirurgisch durchgeführt, zwei dieser Eingriffe
(10,5%) erfolgten palliativ.
Die histologische Untersuchung der Resektate nach den Rezidiv-Operationen ergab in 17
Fällen (54,8%) ein Plattenepithelkarzinom und bei drei Patienten (9,7%) eine schwere
dysplastische Gewebeveränderung. Es lagen somit 20 Rezidive vor.
Elf Revisionsoperationen hatten keinen pathologischen Befund ergeben (opB) (35,5%).
Also lag nur bei 20 von 31 Patienten tatsächlich ein Rezidiv vor.
72
Bei einem dieser Patienten (2,8%) wurde nach 43,6 Monaten ein zweites Rezidiv vermutet
und eine Laryngektomie durchgeführt. Der Verdacht bestätigte sich nicht.
Von den 20 bestätigten Rezidiven waren zehn Tumoren (50%) im Gesunden entfernt worden,
drei Resektionsränder (15%) waren nicht sicher in sano und in sieben Fällen (35%) war ein
mikroskopischer Tumorrest verblieben.
Drei dieser Patienten (15% von 20) unterzogen sich einer Nachresektion nach
Revisionsoperation, darunter auch zwei Fälle, in denen der laserchirurgische Eingriff als
Versuch durchgeführt worden war und in denen Tumorrest (R1) verblieben war. Bei dem
dritten Eingriff war der vorherige Eingriff nicht sicher im Gesunden erfolgt.
Es erfolgten drei Laryngektomien. Bei den zwei Patienten (66,6%), die nicht im Gesunden
operiert worden waren, fand sich bei der histopathologischen Untersuchung ein restlos
entferntes Plattenepithelkarzinom, in dem Fall, in dem die Residualklasse unklar war (33,3%),
wurde kein pathologisch verändertes Gewebe gefunden.
Bei sechs Patienten (30% von 20) wurde zwischen 2,4 und 30,8 Monaten nach dem ersten
Rezidiv ein zweites Rezidiv festgestellt, in vier Fällen (66,6% von 6) durch eine
Mikrolaryngoskopie und zweimal (33,3% von 6) in einer lupenlaryngoskopischen
Untersuchung. Ein Rezidiv wurde als inoperabel eingestuft.
Es erfolgten fünf Revisionsoperationen, zwei davon endolaryngeal laserchirurgisch (40%)
und drei Laryngektomien (60%). Nur bei einer Kehlkopfentfernung (20%) fand sich bei der
histologischen Untersuchung ein Plattenepithelkarzinom, welches im Gesunden entfernt
worden war. Die anderen vier Gewebeproben waren ohne pathologischen Befund (80%).
Bei einem Patienten (5% von 20), bei dem sich nach der zweiten Revisionsoperation eines
Rezidives kein Tumorgewebe nachweisen ließ, wurde nach 43,2 Monaten ein drittes Rezidiv
festgestellt. Es erfolgte ein laserchirurgisches palliatives Debulking. Die histologische
Untersuchung ergab ein nicht sicher im Gesunden entferntes Plattenepithelkarzinom. Eine
weitere Untersuchung erfolgte nicht.
Insgesamt wurden 14 Patienten (5,1% von allen 275 Patienten) aufgrund eines Rezidives
laryngektomiert.
73
Tabelle 49 zeigt die Resektionsklassen der Revisionsoperationen und die der Nachresektionen
der Rezidive.
Tabelle 49: Ausdehnung der Revisionen und Nachresektionen der Rezidive
Diagnose
Eingriffe
I
II
III
IV
k. A.
andere
LE
%
%
%
%
%
%
%
%
1. Revision
31
1(3,2)
4(12,9)
4(12,9)
4(12,9)
4(12,9)
4(12,9)
10(32,3)
Anzahl Rezidive
20(64,5)
2(10,0)
2(10,0)
3(15,0)
4(20,0)
9(45,0)
2. Revision
6
1(11,1)
1(11,1)
Nachresektion
3
3(33,3)
1(11,1)
1(11,1)
2(22,2)
2(22,2)
Anzahl Rezidive
Anzahl Residuen
4(44,4)
3. Revision
1(100)
1(100)
Anzahl Rezidive
1(100)
1(100)
Alle Revisionen
38
Nachresektionen
3
Anzahl Rezidive
Anzahl Residuen
22(53,7)
2(4,9)
1(2,4)
4(9,8)
4(9,8)
5(12,2)
5(12,2)
5(12,2)
14(34,1)
3 (7,3)
2(8,3)
2(8,3)
3(12,5
5(20,8)
10(41,7)
2(8,3)
74
Tabelle 50 zeigt die histopathologischen Ergebnisse der Revisionsoperationen und der
Nachresektionen der Rezidive.
Tabelle 50: Histologie und Residualklasse der Revisionen und Nachresektionen der Rezidive
Diagnose
PEC
Eingriff
0
1. Rev.
17 (54,8%)
8(47,1)
Dysplasie
1
X
0
opB
1
3 (9,7%)
6(35,3)
3(17,6)
2(66,7)
X
0
11(35,5%)
1(33,3)
2. Rev.
Gesamt
1
X
opB
7(22,6)
3(9,7)
11(35,5)
31(100%)
10(32,3)
6 (66,7%)
Nachresektion 3 (33,3%)
3(100)
Gesamt
9 (100%)
3(33,3)
3. Revision
1 (100%)
6(66,7)
1 (100%)
1(100)
Alle Eingriffe 22 (53,7%)
12(54,6)
1(100)
2 (4,9%)
6(27,3)
4(18,2)
1(50)
1(50)
17 (41,5%)
41 (100%)
13(31,7)
7(17,1)
4(9,8)
17(41,5)
75
3.8.2 Neck dissection aufgrund eines Tumorrezidivs des Larynxkarzinoms
In 7 Fällen wurde aufgrund des Verdachts auf ein Tumorrezidiv des Larynxkarzinoms eine
Lymphknotenausräumung durchgeführt, 9 Operationen nach Auftreten eines Rezidivs des
Larynxkarzinoms. Bei 2 Patienten führten verdächtige Lymphknotenbefunde zur Neck
dissection. Der Abstand vom Ersteingriff lag zwischen 5,8 und 68,0 Monate (5,7 Jahre)
(Tabelle 51).
Tabelle 51 : Ausmaß der Neck dissection (ND) nach Rezidiv-Verdacht, Rezidiv oder positiven Lymphknotenbefund (LK-Befund)
und Abstand vom Ersteingriff
ND
Einseitig
selektiv
Verdacht
Rezidiv
Einseitig
modifiziert-radikal
Einseitig
radikal
Beidseitig
selektiv
Beidseitig
modifiziert-radikal
Gesamt
Abstand vom
Ersteingriff
2
2
2
1
7
4,0 – 60,0
28,6%
28,6%
28,6%
14,3%
100%
30,7 ± 23,0
2
4
3
9
8,9 – 68,0
22,2%
44,4%
33,3%
100%
27,6 ± 18,7
Rezidiv
LK-Befund
Alle
Eingriffe
1
1
2
5,8 – 23,6
50%
50%
100%
14,7 ± 12,6
3
5
6
4
18
5,8 – 68,0
16,7%
27,8%
33,3%
22,2%
100%
29,0 ± 19,3
18 Neck dissection Operationen wurden aufgrund von Verdachtsfällen auf Tumorresiduen
oder Tumorrezidive des Larynxkarzinoms durchgeführt. In 10 Fällen war eine Nachresektion
erfolgt, 8 Neck dissection Operationen erfolgten aufgrund einer Primärresektion des
Larynxkarzinoms, die nicht im Gesunden erfolgt war. Viermal erfolgte die Neck Dissektion
einseitig (22,2% von 18) und 14 Mal beidseitig (77,8% von 18). In nur einem Fall wurden
einseitig multiple Lymphknotenmetastasen festgestellt, bei diesem Patienten wurden im
späteren Verlauf noch drei Residualtumoren des Larynx festgestellt und es folgte letztendlich
eine Laryngektomie. Die anderen 17 Neck dissection Operationen ergaben keine
Halslymphknotenbeteiligung.
76
3.8.3
Fernmetastasen
2 Patienten (2,9%) bekamen im Laufe des Nachbeobachtungszeitraums Fernmetastasen des
Larynxkarzinoms (Tabelle 52). In einem Fall war gleichzeitig ein lokales Tumorresiduum
aufgetreten und einmal gleichzeitig ein lokales Tumorrezidiv.
Tabelle 52: Fernmetastasen des Larynxkarzinoms als Tumorrezidiv nach pathologischer Klassifikation
Klasse
pM0
rcM
Gesamt
Häufigkeit
273
2
275
Prozent
99,3
0,7
100
3.8.4 Zweittumoren
Bei 18 Patienten wurde im Laufe des Beobachtungszeitraums ein Zweittumor festgestellt.
Von elf Patienten konnte das Datum der Feststellung erhoben werden. Es lagen zwischen 6,3
und 91,2 Monate zwischen dem Ersteingriff und der Diagnose des Zweittumors, im Mittel
28,1 ± 23,9 Monate.
In einem Fall wurde ein Bronchialkarzinom festgestellt, in den restlichen 17 Fällen befand
sich der Tumor im Kopf-Hals-Bereich, 6 davon in der Mundhöhle, 11 im Bereich der Haut
des Halses (Tabelle 53).
Tabelle 53: Lokalisation der Zweittumoren
Lokalisation
Gesamt
Lunge
Larynx
Pharynx
Mund
Oesophagus
Trachea
Haut
Anzahl
18
1
2
6
6
1
1
1
%
100
5,6
11,1
33,3
33,3
5,6
5,6
5,6
77
3.9.
Letzte Follow-Up Untersuchung
Das Alter zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung in der Kölner Universitäts-HNO-Klinik
lag zwischen 29 und 91 Jahren, im Durchschnitt betrug es 66,6 ± 9,7 Jahre.
Der Beobachtungszeitraum lag zwischen 0,1 Monat und 19,4 Jahren, im Durchschnitt bei 52
± 39 Monaten. Die Anfragen an das Einwohnermeldeamt eingeschlossen dauerte der
Beobachtungszeitraum durchschnittlich 59 ± 38 Monate. Die 71 Anfragen an das
Einwohnermeldeamt ergaben, dass 55 Patienten weiterhin lebend an ihrem Wohnort gemeldet
waren. Von 15 Patienten wurde der Todestag mitgeteilt. Eine Anfrage wurde nicht
beantwortet.
3.9.1 Spätkomplikationen
Bei 23 Patienten kam es im Laufe des Beobachtungszeitraums zur Ausbildung einer
laryngealen
Synechie.
9
Patienten
gaben
Beschwerden
wie
Schmerzen,
Lymphabflussbehinderung oder Bewegungseinschränkung aufgrund der Neck dissection
(ND) an. Bei acht dieser Patienten war eine beidseitige Neck dissection durchgeführt worden,
bei einem eine einseitige radikale Neck Dissektion. In 9 Fällen kam es zu starken
Schluckstörungen, weitere 9 Patienten litten unter persistierender ausgeprägter Heiserkeit,
dreimal lag eine Aphonie vor. 3 Patienten hatten durch Synechiebildung oder
Lymphstauungen im Halsbereich weiterhin Probleme mit der Atmung. In 2 Fällen kam es zur
Ausbildung einer Fistel vom Kehlkopf nach außen, 2 Patienten litten weiterhin unter
Schmerzen im Bereich des Operationsgebietes (Tabelle 54).
Tabelle 54: Spätkomplikationen
Komplikation
Synechie
Beschwerden durch ND
Heiserkeit
Schluckstörung
Atmung
Aphonie
Häufigkeit
23
10
9
9
3
3
Prozent
35,9
15,6
14,1
14,1
4,7
4,7
Komplikation
Schmerzen
Fistel
Hypoglossusparese
Andere
Gesamt
Häufigkeit
2
2
1
2
64
Prozent
3,1
3,1
1,6
3,1
100
78
3.10 Onkologische Ergebnisse
Im Folgenden werden die verschiedenen Überlebenszeiträume der beobachteten Patienten in
Bezug auf mehrere Kriterien hin dargestellt.
Zuerst wurde das unkorrigierte Überleben (Overall survival, Zeitraum von der Erstoperation
bis zum Tod oder der letzten Untersuchung oder dem letzten Meldezeitpunkt, Ereignis Tod)
berechnet.
Danach folgt die Darstellung des tumorfreien Überlebens (disease-free survival, Zeitraum von
der Erstoperation bis zum Auftreten eines Rezidives oder des Todes oder der letzten
Untersuchung oder des letzten Meldezeitpunktes, Ereignis Auftreten eines Rezidives).
Die nächste Berechnung betrifft das laryngektomiefreie Überleben (laryngectomy-free
survival, Zeitraum von der Erstoperation bis zur Durchführung einer Laryngektomie oder des
Todes oder der letzten Untersuchung oder des letzten Meldezeitpunktes, Ereignis erfolgte
Laryngektomie).
Zuletzt wurde das tumorspezifische Überleben (cancer-specific survival, Zeitraum von der
Erstoperation bis zum Tod aufgrund des Larynxkarzinoms oder des Todes oder der letzten
Untersuchung
oder
des
letzten
Meldezeitpunktes,
Ereignis
Tod
aufgrund
des
Larynxkarzinoms) berechnet.
Es wurden die zensierten Fälle sowie die 2-, 5- und 10-Jahres-Überlebensraten ermittelt.
Ebenfalls erfolgte die Berechnung der mittleren Überlebenszeit.
Aus den Daten wurden - wenn möglich - der Mittelwert und der Median sowie die
zugehörigen 95%-Konfidenzintervalle (95% KI) berechnet. Die Signifikanz der statistischen
Berechnungen wird mithilfe des p-Wertes dargestellt. Die Berechnungen basieren auf der
Methode der Überlebenszeitanalyse nach Kaplan-Meier [45].
79
3.10.1 Absolutes Überleben (overall survival)
Die unkorrigierten absoluten Überlebensraten des gesamten Patientenkollektivs betrugen nach
zwei Jahren 88,0%, nach fünf Jahren 67,6% und nach 10 Jahren noch 45,7%. Die absolute
Überlebenszeit lag im Mittel bei 130,3 Monaten, der Median lag bei 105,1 Monaten (Tabelle
55, Abbildung 9).
Tabelle 55: Unkorrigiertes absolutes Überleben (overall survival)
Fälle Ereignisse Zensiert
Alle 275 102
173 (62,9%)
2 Jahre
5 Jahre
88,0 ± 2,0 67,6 ± 3,1
10 Jahre
Mittel
45,7± 4,8 130,3 ± 8,7
95% KI
Median
95% KI
113,3–147,2
105,1 ± 11,8
81,9–128,3
Abbildung 9: Unkorrigiertes absolutes Überleben
80
Die absolute Überlebensrate der männlichen Patienten lag nach zwei Jahren bei 88,0%, das
der Frauen bei 87,9%. Nach fünf Jahren lebten noch 67,1% der Männer und 71,0% der
Frauen. Die Zehn-Jahres-Überlebensrate lag bei den Männern bei 44,8%, bei den Frauen bei
52,0%. Nach fünf und zehn Jahren lebte also von den Frauen ein größerer Anteil noch. Der
Log-Rang-Test ergab ein Signifikanzniveau von p= 0,697, das heißt, keine statistische
Signifikanz. Die absolute mittlere Überlebenszeit lag bei den Frauen aber deutlich niedriger,
bei 91,3 Monaten im Vergleich zu den Männern, die durchschnittlich 129,0 Monate
überlebten (Tabelle 56, Abbildung 10).
Tabelle 56: Absolutes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Geschlecht Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95% KI
Median
95%KI
105,1± 7,2
90,9–119,3
Männer
241 90
151 (62,7%) 88,0 ± 2,1
67,1± 3,3
44,8± 5,1
129,0 ± 9,0
111,3 – 146,7
Frauen
34
22 (64,7)
71,0 ± 8,3
52,0 ± 11,6
91,3 ± 8,4
74,8–107,7
12
87,9 ± 5,7
Abbildung 10: Absolutes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
81
Die Betrachtung der Überlebensraten der verschiedenen Altersgruppen zeigte ein jeweils
kürzeres Überleben der Patientengruppen höheren Alters (Log rang Test: p < 0,0001). Auch
die mittlere absolute Überlebenszeit lag bei den älteren Patienten naturgemäß niedriger
(Tabelle 57, Abbildung 11).
Tabelle 57: Absolutes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Alter
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
19 - 49 21
2
19 (90,5%)
95,2 ± 4,6
89,6 ± 7,0
89,6 ± 7,0 173,6 ± 11,6
150,9–196,3
50 – 59 92
25
67 (72,8%)
93,2 ± 2,7
74,2 ± 5,1
62,1 ± 7,1 127,2 ± 10,1
107,5–146,9 138,3
60 – 69 99
40
59 (59,6%)
85,4 ± 3,6
69,0 ± 4,9
31,1 ± 9,9 115,1 ± 14,1
87,5–142,8
98,5 ± 15,6 68,0–129,1
70 – 79 55
30
25 (45,5%)
81,8 ± 5,2
49,9 ± 7,3
26,3 ± 9,3 73,5 ± 7,8
58,3–88,8
55,2 ± 9,2
37,1–73,2
80 - 87 8
5
3 (37,5%)
87,5 ± 11,7
52,5 ± 20,4
0
36,3–93,4
69,6 ± 21,9
26,8–112,5
64,8 ± 14,6
95%KI
Median
95%KI
Abbildung 11: Absolutes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
82
Die absoluten Überlebensraten der Patienten in Bezug auf das Tumorstadium waren bei den
Tumoren des Stadiums 0 nach zwei, fünf und zehn Jahren am höchsten. Die Betrachtung der
anderen Stadien zeigte keine deutliche Abnahme der Überlebensraten bei den höheren
Tumorstadien, die Betrachtung nach zehn Jahren zeigte sogar eine Zunahme der
Überlebensrate mit steigendem Tumorstadium. Die mittlere absolute Überlebenszeit sank
ebenfalls mit den höheren Stadien ab, Patienten, die einen Tumor des Stadiums vier
aufwiesen, lebten wieder etwas länger Alle Ergebnisse zeigten keine statistische Signifikanz
(Log rang Test: p=0,373) (Tabelle 58, Abbildung 12).
Tabelle 58: Absolutes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Stadium Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
0
12
10 (83,3)
91,7 ± 8,0
83,3 ± 10,8
83,3 ± 10,8
125,3 ± 11,1
103,5–147,1
1
133 46
87 (65,4%)
89,7 ± 2,7
67,4 ± 4,6
41,7 ± 8,0
113,5 ± 8,9
96,2–130,9
105,1 ± 8,1 89,2–121,0
2
93
37
56 (60,2%)
90,1 ± 3,1
69,9 ± 5,2
42,2 ± 7,9
118,4 ± 14,9
89,3–147,6
103,1 ± 15,1 73,6–132,7
3
18
8
10 (55,6%)
71,1 ± 10,9
65,2 ± 11,5
46,6 ± 13,8
75,3 ± 10,4
55,0–95,6
82,5
4
19
9
10 (52,6%)
73,7 ± 10,1
50,2 ± 12,0
50,2 ± 12,0
78,4 ± 12,8
53,3–103,4
2
95%KI
Median
95%KI
Abbildung 12: Absolutes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
83
Im Hinblick auf die Tumorkategorie zeigte sich ein nicht-signifikanter Abfall der
Überlebenszeiten und der mittleren Überlebenszeiten (p=0,839) (Tabelle 59, Abbildung 13).
Tabelle 59: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
pT
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
pT 1 153
52
101 (66,0%) 91,1 ± 2,3
67,3 ± 4,2
46,3 ± 7,0
118,4 ± 8,0
102,8–134,0
111,7
pT 2 105
43
62 (59,0%)
86,4 ± 3,4
67,4 ± 4,9
43,2 ± 7,4
117,7 ± 14,7
88,8–146,5
103,1 ± 14,9
73,9–132,4
pT 3 13
6
7 (53,8%)
69,2 ± 12,8 69,2 ± 12,8 41,5 ± 17,0 82,7 ± 14,1
55,1–110,3
82,5 ± 3,9
74,9–90,1
pT 4 4
1
3 (75,0%)
75,0
43,5–140,3
75,0
75,0
91,9 ± 24,7
Abbildung 14: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
84
In Hinblick auf den Befall von Lymphknoten (pN) zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang
zwischen der pN-Kategorie und der Überlebenszeit (p=0,002) (Tabelle 61, Abbildung 15).
Tabelle 61: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
pN
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
pN0 249
90
159 (63,86%)
89,2 ± 2,0
68,9 ± 3,2
44,9 ± 5,1
130,2 ± 9,0
112,6–147,8 105,1 ± 8,2
89,0–121,2
pN 1 12
6
6 (50,0%)
90,9 ± 8,7
54,5 ± 15,0
43,6 ± 15,5
72,4 ± 12,1
48,7–96,2
7,4–157,6
pN 2 12
4
8 (66,7%)
75,0 ± 12,5
66,7 ± 13,6
66,7 ± 13,6
93,9 ± 15,3
64,0–123,8
pN 3 2
2
0
50,0 ± 35,4
0
0
25,8 ± 22,4
0–69,7
82,5 ± 38,3
95%KI
3,5
Abbildung 15: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
85
Bezüglich der Lokalisation zeigte sich ein etwas geringeres Überleben der Patienten mit
supraglottischen Tumoren in Vergleich zu den Patienten mit glottischen Tumoren. Es lag aber
keine statistische Signifikanz vor (p=0,185) (Tabelle 62, Abbildung 16).
Tabelle 62: Absolutes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation (ohne sub- und transglottische Tumore)
Lokalisation
Fälle Ereignisse Zensiert
glottisch
204 70
Supraglottisch 50
24
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
134 (65,7%) 89,3 ± 2,2 69,2 ± 3,6 47,1 ± 5,7 133,0 ± 10,1 113,2–152,8 111,7 ± 13,9
84,4–139,0
26 (52,0%)
54,4–104,3
81,9 ± 5,5 59,3 ± 7,3 43,7 ± 8,2 107,0 ± 11,9 83,7–130,4
79,3 ± 12,8
Abbildung 16: Absolutes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
ohne sub- und transglottische Tumore
86
Bezogen auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff zeigten die absoluten Überlebensraten
und -zeiten nach 5 und zehn Jahren höhere Überlebensraten und auch längere mittlere
Überlebenszeiten bei den Patienten mit größeren Tumoren (p= 0,059) (Tabelle 63, Abbildung
17).
Tabelle 63: Absolutes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Resektionsklasse Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
I
30
12
18 (60,0%) 89,4 ± 5,8
63,0 ± 10,1
31,5 ± 16,5
88,2 ± 11,1
66,4–110,1
94,0 ± 29,6
35,9–152,1
II
97
33
64 (66,0%) 93,7 ± 2,5
70,7 ± 5,2
43,1 ± 8,9
96,9 ± 5,9
85,3–108,6
105,1± 7,3
90,8–119,4
III
61
18
43 (70,5%) 86,1 ± 4,6
71,1 ± 6,4
59,7 ± 8,5
102,6 ± 7,8
87,4–117,8
IV
47
16
31(66,0)
74,5 ± 6,7
55,3 ± 9,1
151,4 ± 16,0 120,1–182,7
Epiglottis
23
12
11(47,8%) 78,3 ± 8,6
50,8 ± 10,6
45,7 ± 10,7
103,7 ± 17,3 69,7–137,7
69,0
Keine Angabe
17
11
6(35,3%)
51,8 ± 12,4
16,2 ± 13,3
56,7 ± 8,1
73,3 ± 32,8
89,1 ± 4,6
70,6 ± 11,1
40,8–72,6
9,0–137,6
Abbildung 17: Absolutes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
87
Bezogen auf das Grading der Gewebeprobe nach dem Ersteingriff lagen die absoluten
Überlebensraten nach allen drei betrachteten Zeiträumen bei den stark differenzierten
Karzinomen (G1) deutlich höher als bei den Tumoren, die eine stärkere (G2) oder starke
Entdifferenzierung (G3) zeigten. Auch die Überlebenszeit sank mit dem Grading ab. Der
mittlere Überlebenszeitraum der Patienten mit Carcinoma in situ lag wieder etwas niedriger
als der der Patienten mit G1-Tumoren (p= 0,021) (Tabelle 64, Abbildung 18). 2 Fälle ohne
Eingruppierung (GX) wurden von der Betrachtung .ausgeschlossen.
Tabelle 64: Absolutes Überleben in Bezug auf das Grading beim Ersteingriff
Grading
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
Ca in situ
24
5
19 (79,2%)
G1
46
13
33 (71,7%)
G2
179
71
G3
24
12
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
95,8 ± 4,1 79,2 ± 8,3
79,2 ± 8,3
119,1 ± 9,4
100,7–137,5
93,3 ± 3,7 77,1 ± 6,8
57,1 ± 10,5
134,6 ± 12,6 109,9–159,3
108 (60,3%) 86,6 ± 2,6 65,9 ± 4,0
38,5 ± 6,4
111,8 ± 12,7 86,9–136,7
97,9 ± 9,8
12 (50,0%)
25,7 ± 18,9
69,6 ± 9,1
105,1 ± 36,7 33,2–177,0
79,2 ± 8,3 51,4 ± 10,6
51,7–87,4
Median
95%KI
78,6–117,1
Abbildung 18: Absolutes Überleben in Bezug auf das Grading beim Ersteingriff
88
Wurde das absolute Überleben im Hinblick auf die Residualklasse der Gewebeprobe
betrachtet, zeigte sich jeweils eine höhere absolute Überlebensrate bei den Patienten mit
restlos entfernten Tumoren im Vergleich zu den Patienten, bei denen makroskopische oder
mikroskopische Reste verblieben waren. Die mittlere absolute Überlebenszeit lag bei den
Patienten mit Residualklasse 0 höher als bei den Patienten, nicht im Gesunden resiziert
worden waren (p= 0,008) (Tabelle 65, Abbildung 19).
Tabelle 65: Absolutes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Residualklasse Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
R0
137 38
99 (72,3%)
R 1/R2
111 51
60 (54,1%)
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
90,9 ± 2,5 73,6 ± 4,2 56,1 ± 7,1
131,8 ± 8,1
115–147,7
86,2 ± 3,3 62,3 ± 5,0 36,0 ± 7,0
106,6 ± 13,1 80,9–132,2
Median
95%KI
79,8 ± 14,0
52,3–107,4
Abbildung 19: Absolutes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
89
Sowohl die absoluten Überlebensraten als auch die mittlere absolute Überlebenszeit lag bei
den
Patienten,
bei
denen
keine
postoperative
Radiatio,
Chemotherapie
oder
Radiochemotherapie durchgeführt wurde höher als bei denjenigen Patienten, bei denen eine
solche Therapie durchgeführt wurde (p= 0,016) (Tabelle 66, Abbildung 20).
Tabelle 66: Absolutes Überleben in Bezug auf postoperative Radiatio, Chemotherapie oder Radiochemotherapie
Therapie
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ja
36
20
16 (44,4%)
74,0 ± 7,5 51,0 ± 8,9 31,0 ± 9,8 72,2 ± 8,4
Nein
239
82
157 (65,7%) 89,7 ± 2,0 70,3 ± 3,2 48,5 ± 5,2 135,7 ± 9,3
95%KI
55,8–88,7
Median
69,0 ± 15,4
95%KI
38,8–99,1
117,5–153,9 114,2 ± 14,6 85,5–142,9
Abbildung 20 : Absolutes Überleben in Bezug auf postoperative Radiatio, Chemotherapie
oder Radiochemotherapie
90
Auch bei der Betrachtung der Werte im Hinblick auf eine erfolgte Neck dissection zeigten
sich höhere absolute Überlebensraten und längere mittlere Überlebenszeiten bei den
Patienten, die sich keiner Neck dissection unterzogen (p= 0,019) (Tabelle 67, Abbildung 21).
Tabelle 67: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Neck dissection
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
Neck dissection
74
80,3 ± 4,7 55,3 ± 6,2 42,9 ± 6,5 96,2 ± 10,7
Keine Neck dissection
201 65
37
37 (50,0%)
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
136 (67,7%) 90,8 ± 2,1 72,3 ± 3,5 45,8 ± 6,2 139,9 ± 9,4
95%KI
75,2–117,3
Median
79,3 ± 15,7
95%KI
48,5–110,2
121,5–158,4 111,7
Abbildung 21: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
91
Nach allen drei Beobachtungszeiträumen lebten mehr Patienten, bei denen kein
Residualtumor festgestellt wurde. Auch war bei diesen Patienten die mittlere Überlebenszeit
länger (p=0,053) (Tabelle 68, Abbildung 22).
Tabelle 68: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residualtumors
Residuum
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
43
76,0 ± 6,6 52,8 ± 8,3 39,6 ± 11,1 81,1 ± 9,2
Kein Residuum 232
5 Jahre
10 Jahre
21
22 (51,2%)
81
151 (65,1%) 90,2 ± 2,0 70,5 ± 3,3 47,2 ± 5,1
Mittel
95%KI
Median
95%KI
63,0–99,1 62,8± 31,6 0,9–124,7
139,4 ± 8,2 105,1
Abbildung 22: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
92
In Hinblick auf das Auftreten eines Rezidivs zeigte sich, dass die Patienten, bei denen kein
Rezidiv festgestellt wurde, etwas höhere absolute Überlebensraten hatten und auch die
mittleren Überlebenszeiten länger waren Das Ergebnis war aber nicht statistisch signifikant
(p= 0,234) (Tabelle 69, Abbildung 23).
Tabelle 69: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Rezidiv
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
22
85,7 ± 7,6 57,1 ± 10,8
13
Kein Rezidiv 253 89
9 (40,9%)
5 Jahre
164 (64,8%) 88,2 ± 2,1 68,8 ± 3,2
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
41,6 ± 11,0
83,1 ± 11,3
61,0–105,2
69,0 ± 10,6
48,2–89,7
45,0 ± 5,4
135,9 ± 8,2
119,6–152,1 111,7 ± 7,4
97,2–126,2
Abbildung 23: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
93
Patienten, die sich nicht einer Laryngektomie unterziehen mussten, überlebten länger. Die
mittlere Überlebenszeit lag ebenfalls deutlich höher als die der Patienten, die ihren Kehlkopf
verloren (p= 0,024) (Tabelle 70, Abbildung 24).
Tabelle 70: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie (LE)
LE
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ja
27
Nein 248
95%KI
Median
17
10 (37,0%)
73,3 ± 8,7
53,1 ± 9,9
36,3 ± 9,7
74,7 ± 10,6
53,9–95,5
61,0 ± 9,5
85
163 (65,7%) 89,6 ± 2,0
69,4 ± 3,2
46,0 ± 5,4
138,1 ± 8,3
121,9–154,4
111,7
95%KI
42,4–79,7
Abbildung 24: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
94
Bezüglich der durchgeführten Kontroll-Mikrolaryngoskopien zeigt sich, dass zwischen 0 und
drei Kontrollen die Überlebenszeiten mit der Anzahl der Mikrolaryngoskopien stieg, bei
weiter steigender Kontrollzahl war dies nicht mehr zu beobachten (p<0,001) (Tabelle 71,
Abbildung 25).
Tabelle 71: Absolutes Überleben in Bezug auf die Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Anzahl
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
0
29
18
11 (37,9%)
55,3 ± 9,7
41,5 ± 10,1
25,8 ± 9,7
1
49
21
28 (57,1%)
82,1 ± 5,8
58,6 ± 8,2
27,2 ± 10,5
2
117
39
78 (66,7%)
93,9 ± 2,2
72,2 ± 4,4
45,8 ± 9,1
3
42
12
30 (71,4%)
92,8 ± 4,0
74,2 ± 7,7
61,5 ± 10,6
4–5
31
12
19 (61,3%)
93,3 ± 4,6
69,0 ± 8,7
50,9 ± 11,5
über 6
7
0
7 (100,0%)
91,7 ± 8,0
56,3 ± 14,8
56,3 ± 14,8
Abbildung 25: Absolutes Überleben in Bezug auf
die Anzahl der Kontroll-
Mikrolaryngoskopien
95
Die absoluten Überlebensraten der Patienten, die sich postoperativ mindestens einer KontrollMikrolaryngoskopie unterzogen lagen deutlich höher als die der Patienten, bei denen keine
Kontrolle erfolgte. Die mittlere Überlebenszeit der Patienten, die kontrolliert wurden, war
etwa dreimal so lang wie die der Patienten ohne Kontrollen (p<0,001) (Tabelle 72, Abbildung
26).
Tabelle 72 : Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Kontrolle Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
ja
246
84
162 (65,9%) 90,8 ± 1,9 70,6 ± 3,2
nein
29
18
11 (37,9%)
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
48,6 ± 5,0 137,1 ± 9,1 119,2-154,9 114,2 ± 14,8 85,2 – 143,3
55,3 ± 9,7 41,5 ± 10,1 25,8 ± 9,7 47,2 ± 7,7 32,2 ± 62,3 39,9 ± 20,2
0,2 – 79,5
Abbildung 26 : Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Kontroll-Mikrolaryngoskopie
96
Die absolute 2-Jahres-Überlebensrate sank mit zunehmendem Abstand zwischen den
Kontroll-Mikrolaryngoskopien nur geringfügig. Nach fünf und zehn Jahren zeigte sich nur
eine niedrigere Überlebensrate bei den Patienten, die sich gar nicht regelmäßig kontrollieren
ließen. Die mittlere Überlebenszeit stieg mit längeren Kontroll-Abständen an. Insgesamt
zeiget sich keine statistische Signifikanz bei der Betrachtung der Abstände zwischen den
Kontrollen (p=0,28) (Tabelle 73, Abbildung 27).
Tabelle 73: Absolutes Überleben in Bezug auf die Abstände zwischen den Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Abstände Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
6 - 12
21
Über 12 59
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
6
15 (71,4%)
95,0 ± 4,9 73,8 ± 10,2 59,1 ± 15,5
108,9 ± 10,8, 87,7–130,1
18
41 (69,5%)
93,2 ± 3,3 75,2 ± 6,1
61,8 ± 8,0
127,0 ± 11,0 105,5–148,5
106 (63,9%)
90,6 ± 2,3 68,5 ± 4,0
40,3 ± 7,2
130,1 ± 10,6 109,3–151,0
Gar nicht 166 60
Median
95%KI
103,1 ± 6,3
90,7 – 115,5
Abbildung 27: Absolutes Überleben in Bezug auf die Abstände zwischen den KontrollMikrolaryngoskopien
97
Der zeitliche Abstand der ersten Kontroll-Mikrolaryngoskopie vom Ersteingriff zeigte keine
Korrelation zu den absoluten Überlebensraten der Patienten (p=0,864). (Tabelle 74,
Abbildung 28).
Tabelle 74: Absolutes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie in Wochen
Abstand
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
10 Jahre
Mittel 95%KI
0–6
39
92,2 ± 4,3 75,2 ± 7,2
50,1 ± 10,1
120,7 ± 12,4 96,3–145,1
6 –12
164 55
109 (66,5%) 91,8 ± 2,2 69,6 ± 4,0
44,1 ± 7,3
96,9 ± 4,7
12 –24
27
7
20 (74,1%)
92,3 ± 5,2 75,9 ± 8,6
63,2 ± 13,6
102,2 ± 10,3 82,1–122,4
Über 24
16
7
9 (56,3%)
86,7 ± 8,8 57,0 ± 13,5
48,9 ± 13,8
135,1 ± 26,4 83,3–186,8
15
24 (61,5%)
5 Jahre
87,8–106,1
Median 95%KI
105,1 ± 6,7
92,1–118,1
70,1
Abbildung 28: Absolutes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1.
Kontroll-Mikrolaryngoskopie in Wochen
98
3.10.2 Tumorfreies Überleben (disease-free survival)
Das tumorfreie Überleben des gesamten Patientenkollektivs betrug nach zwei Jahren 92,0%,
nach fünf Jahren 90,3% und nach 10 Jahren noch 88,2%. Die tumorfreie Überlebenszeit lag
im Mittel bei 209,8 Monaten (Tabelle 75, Abbildung 29).
Tabelle 75: Tumorfreies Überleben (disease-free survival)
Fälle Ereignisse Zensiert
Alle 275
22
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
253 (92,0%) 96,0 ± 1,2 90,3 ± 2,1 88,2 ± 2,5 209,8 ± 4,8
95% KI
Median
95% KI
200,4–219,3
Abbildung 29: Tumorfreies Überleben (disease-free survival)
99
Die tumorfreien Überlebensraten zeigten kaum Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Die tumorfreie mittlere Überlebenszeit lag bei den männlichen Patienten wenig höher (209,7
Monate) als bei den weiblichen Patienten. Es lag kein statistisch signifikantes Ergebnis vor
(p=0,531) (120,6 Monate) (Tabelle 76, Abbildung 30).
Tabelle 76: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Geschlecht
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Männer
241
20
221 (91,7%)
95,4 ± 1,4
89,6 ± 2,3
88,4± 2,6
209,7 ± 5,1
199,8–219,7
Frauen
34
2
32 (94,1%)
95,0 ± 4,9
95,0 ± 4,9
88,2 ± 8,0
120,6 ± 5,3
110,2–131,1
Abbildung 30: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
100
Die tumorfreien Überlebensraten in Bezug auf das Alter der Patienten bei Ersteingriff zeigten
nur nach fünf Jahren eine Abnahme mit zunehmendem Alter. Die mittlere tumorfreie
Überlebenszeit war bei den Patienten in der mittleren Altersgruppe am längsten und bei den
älteren Patienten am kürzesten. Es lag keine statistische Signifikanz vor (p= 0,758) (Tabelle
77, Abbildung 31).
Tabelle 77: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Alter
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
19 - 59
113
8
105 (92,9%)
97,1 ± 1,7
90,6 ± 3,2
90,6 ± 3,2
176,0 ± 5,1
166,0 – 185,9
60 – 69
99
8
91 (91,9%)
95,6 ± 2,2
91,9 ± 3,3
85,5 ± 5,3
205,8 ± 9,6
187,0 – 224,5
70 – 87
63
6
57 (90,5%)
94,8 ± 2,9
86,9 ± 5,3
86,9 ± 5,3
100,4 ± 4,1
92,3 – 108,4
Abbildung 31: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
101
In allen betrachteten Zeiträumen sanken die Überlebensraten mit steigendem Tumorstadium
signifikant (p<0,001) (Tabelle 78, Abbildung 32).
Tabelle 78: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Stadium
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
0
12
0
12 (100,0%)
1
133
7
126 (94,7%)
96,6 ± 1,7
95,7 ± 1,9
90,8 ± 3,8
2
93
8
85 (91,4%)
96,4 ± 2,0
87,7 ± 4,2
87,7 ± 4,2
3
18
1
17 (94,4%)
94,4 ± 5,4
94,4 ± 5,4
94,4 ± 5,4
4
19
6
13 (68,4%)
88,2 ± 7,8
54,8 ± 14,6
54,8 ± 14,6
Abbildung 32: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
102
In Bezug auf die Tumorgröße zeigte sich nach allen betrachteten Zeiträumen eine sinkende
tumorfreie Überlebensrate mit steigender Tumorgröße. Die mittlere tumorfreie Überlebenszeit
lag bei den Tumoren der Kategorie 2 am höchsten (206,7 Monate) und bei den Tumoren der
Kategorien 3 am niedrigsten (96,5 Monate) (p<0,0001) (Tabelle 79, Abbildung 33).
Tabelle 79: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
pT
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
pT 1 153
8
145 (94,8%) 97,1 ± 1,4 95,4 ± 1,9
91,5 ± 3,2
178,2 ± 4,5 169,4–187,1
pT 2 105
10
95 (90,5%)
94,8 ± 2,3 87,0 ± 4,0
87,0 ± 4,0
206,7 ± 7,9 191,2–222,3
pT 3 13
2
11 (84,6%)
92,3 ± 7,4 80,8 ± 12,6 80,8 ± 12,6 96,5 ± 11,2 74,6–118,5
pT 4 4
2
2 (50,0%)
100,0
66,7 ± 27,2 0
43,4 ± 10,2 23,5–63,3
Median
95%KI
52,2 ± 0
Abbildung 33: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
103
Die Betrachtung der Überlebenszeiten im Hinblick auf vorliegenden Lymphknotenbefall
zeigte ein deutlich geringeres Überleben der Patienten mit höherem pN-Wert (p<0,001)
(Tabelle 80, Abbildung 34).
Tabelle 80: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
pN
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
pN0
249
17
232 (93,2%)
96,4 ± 1,2
91,7 ± 2,1
89,3 ± 2,7
pN 1
12
0
12 (100,0%)
0
0
0
pN 2
12
4
8 (66,7%)
83,3 ± 10,8
62,5 ± 15,1
62,5 ± 15,1
pN 3
2
1
1 (50,0%)
1 (100%)
0
0
Abbildung 34: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
104
Die Patienten mit supraglottisch gelegenen Tumoren überlebten etwas häufiger die 2-5- und
10-Jahres-Grenzen. Die mittlere Überlebenszeit lag bei den Patienten mit glottischen
Tumoren höher. Das Ergebnis wies keine statistische Signifikanz auf (p=0,497) (Tabelle 81,
Abbildung 35).
Tabelle 81: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation ohne subglottische und transglottische Tumore
Lokalisation
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
glottisch
204
17
187 (91,7%)
95,1 ± 1,6 90,5 ± 2,4 87,4 ± 3,2 208,2 ± 6,0 196,5–219,9
Supraglottisch
50
3
47 (94,0%)
97,9 ± 2,1 91,4 ± 4,9 91,4 ± 4,9 177,4 ± 7,6 162,5–192,2
Abbildung 35: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
105
Die tumorfreien Überlebensraten zeigen keine Abhängigkeit von der Resektionsklasse des
Ersteingriffs. Die mittlere tumorfreie Überlebenszeit stieg sogar mit der Größe des Tumors
an. (p=0,914) (Tabelle 82, Abbildung 36).
Tabelle 82: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Resektionsklasse
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
I
30
3
27 (90,0%)
88,7 ± 6,1
88,7 ± 6,1
88,7 ± 6,1
115,7 ± 7,0
102,0–129,3
II
97
6
91 (93,8%)
97,7 ± 1,6
94,9 ± 2,5
88,8 ± 4,8
132,2 ± 4,1
124,1–140,3
III
61
6
55 (90,2%)
94,7 ± 3,0
87,4 ± 4,9
87,4 ± 4,9
128,0 ± 5,8
116,6–139,4
IV
47
4
43 (91,5%)
97,7 ± 2,2
87,8 ± 5,9
87,8 ± 5,9
209,5 ± 11,2
187,6–231,4
Epiglottis
23
2
21 (91,3%)
94,1 ± 5,7
85,6 ± 9,7
85,6 ± 9,7
169,3 ± 14,3
141,3–197,4
Keine Angabe
17
1
16 (94,1%)
93,8 ± 6,1
93,8 ± 6,1
93,8 ± 6,1
88,7 ± 5,1
78,6–98,8
Abbildung 36: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
106
Es zeigen sich keine höheren tumorfreien Überlebensraten der Patienten, bei denen ein Tumor
höherer Differenzierung festgestellt wurde. Auch lebten die Patienten mit geringerem
Tumorgrading im Mittel nicht länger tumorfrei als die mit höherem Grading, nur die mit
einem G3-Tumor überlebten die kürzeste Zeit tumorfrei (p=0,829) (Tabelle 83, Abbildung
37).
Tabelle 83: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Grading
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ca in situ
24
2
22 (91,7%)
95,7 ± 4,3
90,6 ± 6,3
90,6 ± 6,3
131,5 ± 7,4
117,0–146,1
G1
46
3
43 (93,5%)
100
93,8 ± 4,3
88,9 ± 6,3
175,2 ± 8,7
158,2–192,2
G2
179
16
163 (91,1%) 95,1 ± 1,7
88,4 ± 3,0
86,7 ± 3,4
206,7 ± 6,4
194,1–219,3
G3
24
1
23 (95,8%)
95,0 ± 4,9
95,0 ± 4,9
108,7 ± 5,1
98,7–118,7
95,0 ± 4,9
95%KI
Abbildung 37: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
107
Von den Patienten, bei denen nach dem Ersteingriff ein im Gesunden entfernter Tumor
festgestellt worden war, lebten nach allen betrachteten Zeiträumen wenig mehr Patienten
tumorfrei als von denjenigen, bei denen Tumorgewebe verblieben war. Diese lebten zwar
insgesamt länger tumorfrei, das Ergebnis zeigt aber keine statistische Signifikanz (p=0,198)
(Tabelle 84, Abbildung 38).
Tabelle 84: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Residualklasse
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
R0
137
9
128 (93,4%)
97,6 ± 1,4
92,1 ± 2,8
90,1 ± 3,4
175,8 ± 4,9
166,2–185,4
R 1/R2
111
12
99 (89,2%)
93,2 ± 2,5
85,9 ± 4,0
85,9 ± 4,0
204,0 ± 8,0
188,4–219,7
Abbildung 38: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
108
Von
denjenigen
Patienten,
die
sich
keiner
Radiotherapie,
Chemotherapie
oder
Kombinationstherapie unterziehen mussten, lebten nach allen drei betrachteten Zeiträumen
noch deutlich mehr Patienten tumorfrei (p<0,0001) (Tabelle 85, Abbildung 39).
Tabelle 85: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder Kombinationstherapie
Therapie
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Ja
36
11
25 (69,4%)
79,4 ± 7,0
62,6 ± 9,3
62,6 ± 9,3
Nein
239
11
228 (95,4%)
98,6 ± 0,8
94,5 ± 1,8
92,1 ± 2,5
Abbildung 39: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
109
Die tumorfreien Überlebensraten der Patienten, die sich keiner Neck dissection unterzogen,
lagen höher als die der Patienten bei denen dieser Eingriff durchgeführt werden musste. Auch
lebten die Patienten die keine Neck dissection benötigten im Mittel länger tumorfrei
(p<0,0001) (Tabelle 86, Abbildung 40).
Tabelle 86: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Neck dissection
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Neck dissection
74
15
59 (79,7%)
89,8 ± 3,7
74,2 ± 6,2
71,1 ± 6,7
144,8 ± 10,4
124,5–165,2
Keine Neck dissection
201
7
194 (96,5%) 98,3 ± 1,0
95,8 ± 1,7
94,3 ± 2,3
222,3 ± 4,2
214,1–230,4
Abbildung 40: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
110
Die tumorfreien Überlebensraten derjenigen Patienten, bei denen kein Residualtumor
festgestellt wurde lagen deutlich höher als die der Patienten, bei denen ein Residuum vorlag.
Die mittlere tumorfreie Überlebenszeit war sogar mehr als doppelt so lang (p=0,001) (Tabelle
87, Abbildung 41).
Tabelle 87: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Residuum
43
8
35 (81,4%)
86,4 ± 5,7
71,6 ± 9,2
71,6 ± 9,2
100,4 ± 8,7
83,4–117,5
Kein Residuum
232
14
218 (94,0%)
97,7 ± 1,0
93,2 ± 1,9
90,9 ± 2,5
215,3 ± 4,7
206,1–224,6
Abbildung 41: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
111
Die Patienten, bei denen kein Rezidiv auftrat überlebten alle eine längere Zeit als die
Patienten, bei denen ein Rezidiv festgestellt wurde. Auch die mittlere Überlebenszeit war bei
den rezidivfreien Patienten deutlich länger (p<0,0001) (Tabelle 88, Abbildung 42).
Tabelle 88: Tumorfreies Überleben in Bezug auf ein aufgetretenes Rezidiv
Rezidiv Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
Ja
22
13
9 (40,9%)
64,8 ± 10,8
23,7 ± 12,8
0
38,3 ± 5,4
27,7 – 48,8
35,8 ± 6,5
23,1 – 48,5
Nein
253
89
164 (64,8%) 88,0 ± 2,1
68,2 ± 3,2
43,9 ± 5,5
134,0 ± 8,4
117,5 - 150,4
105,1 ± 6,8
91,7 – 118,5
Abbildung 42: Tumorfreies Überleben in Bezug auf ein aufgetretenes Rezidiv
112
In Hinblick auf eine erfolgte Laryngektomie zeigte sich, dass von den Patienten, deren
Kehlkopf erhalten werden konnte, mehr Patienten die betrachteten Zeiträume tumorfrei
überlebten. Die mittlere tumorfreie Überlebenszeit der Patienten ohne Laryngektomie war
über viermal so lang wie die der Patienten, die ihren Kehlkopf verloren (p<0,0001) (Tabelle
89, Abbildung 43).
Tabelle 89: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
LE
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ja
27
14
13 (48,1%)
79,5 ± 8,2
36,3 ± 11,2
27,3 ± 11,5
53,7 ± 8,7
36,7–70,8
8
240 (96,8%) 97,8 ± 1,0
96,2 ± 1,5
95,1 ± 1,9
223,5 ± 3,5
216,7–230,2
Nein 248
95%KI
Median
35,8 ± 10,6
95%KI
14,9–56,6
Abbildung 43: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
113
Die Betrachtung der tumorfreien Überlebenszeiten in Abhängigkeit von der Anzahl der
erfolgten Kontroll-Mikrolaryngoskopien zeigte eine Zunahme der Überlebenszeiten von einer
zu zwei Kontrollen, danach eine Abnahme und ab drei Kontrollen eine erneute Zunahme der
Überlebenszeit (p<0,0001) (Tabelle 90, Abbildung 44).
Tabelle 90: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Anzahl
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
0
29
0
29 (100,0%)
1
49
3
46 (93,9%)
97,2 ± 2,7
93,9 ± 4,2
87,6 ± 7,2
2
117
2
115 (98,3%)
100 ± 0,0
99,0 ± 1,0
99,0 ± 1,0
3
42
8
34 (81,0%)
87,3 ± 5,3
74,7 ± 8,3
74,7 ± 8,3
4–5
31
6
25 (80,6%)
90,0 ± 5,5
76,8 ± 8,5
76,8 ± 8,5
über 6
7
3
4 (57,1%)
85,7 ± 13,2
71,4 ± 17,1
53,6 ± 20,1
Abbildung 44: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
114
Es zeigten sich keine höheren Überlebensraten derjenigen Patienten, die in kurzen Abständen
kontrolliert wurden. Die mittlere Überlebenszeit stieg sogar mit steigenden Abständen an
(p<0,0001) (Tabelle 91, Abbildung 45).
Tabelle 91: Tumorfreies Überleben in Bezug auf Abstände der Mikrolaryngoskopien in Wochen
Abstände Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
6 - 12
21
3
18 (85,7%)
Über 12
59
14
Gar nicht 166
5
Abbildung
45:
10 Jahre
Mittel
89,5 ± 7,0 83,1 ± 9,0
83,1 ± 9,0
109,7 ± 10,0
90,1–129,2
45 (76,3%)
87,8 ± 4,3 72,9 ± 6,7
68,4 ± 0,8
137,4 ± 11,1
115,8–159,1
161 (97,0%)
99,3 ± 0,7 96,6 ± 1,7
95,0 ± 2,3
223,6 ± 4,2
215,3–232,0
Tumorfreies
5 Jahre
Überleben
in
Bezug
auf
95%KI
Abstände
der
Kontroll-
Mikrolaryngoskopien
115
Es zeigten sich keine höheren Überlebensraten derjenigen Patienten, die sich in kurzem
Abstand nach dem Ersteingriff einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie unterzogen. Auch lagen
die Überlebenszeiten nicht höher als bei den Patienten, die erst nach längerer Zeit kontrolliert
wurden. Es lag kein signifikantes Ergebnis vor (p=0,146) (Tabelle 92, Abbildung 46).
Tabelle 92: Tumorfreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie in Wochen
Abstand
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel 95%KI
0–6
39
4
35 (89,7%)
94,4 ± 3,8
86,8 ± 6,3
86,8 ± 6,3
164,4 ± 9,7
145,5–183,4
6 – 12
164
11
153 (93,3%)
96,2 ± 1,5
91,7 ± 2,5
91,7 ± 2,5
133,4 ± 2,9
127,8–139,0
12 – 24
27
3
24 (88,9%)
96,2 ± 3,8
90,5 ± 6,5
83,0 ± 9,4
110,6 ± 6,8
97,2–124,0
Über 24
16
4
12 (75,0%)
92,9 ± 6,9
74,5 ± 13,1
62,1 ± 15,7
162,7 ± 28,7
106,5–218,9
Abbildung 46: Tumorfreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1.
Mikrolaryngoskopie in Wochen
116
3.10.3 Laryngektomiefreies Überleben (laryngectomy-free survival)
Das laryngektomiefreie Überleben lag nach zwei Jahren bei 93,6%, nach fünf Jahren bei
89,0% und nach zehn Jahren bei 87,3%. Die mittlere laryngektomiefreie Überlebenszeit lag
bei 206,7 Monaten (Tabelle 93, Abbildung 47).
Tabelle 93: Laryngektomiefreies Überleben (laryngectomy-free survival)
Alle
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95% KI
275
27
248 (90,2%)
93,6 ± 1,5
89,0 ± 2,2
87,3 ± 2,5
206,8 ± 4,8
197,3–216,4
Abbildung 47: Laryngektomiefreies Überleben (laryngectomy-free survival)
117
Nach allen drei betrachteten Zeiträumen lebten noch mehr Männer als Frauen mit Kehlkopf.
Das Ergebnis war aber nicht statistisch signifikant (p=0,113) (Tabelle 94, Abbildung 48).
Tabelle 94: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Geschlecht
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Männer
241
21
220 (91,3%)
94,8 ± 1,5
90,3 ± 2,1
88,2 ± 2,6
209,1 ± 5,1
199,1–219,1
Frauen
34
6
28 (82,4%)
85,3 ± 6,1
80,8 ± 7,2
80,8 ± 7,2
106,6 ± 8,2
90,5–122,6
Abbildung 48: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
118
Die Betrachtung des Überlebens bezüglich des Alters zeigte keine signifikanten Ergebnisse
(p=0,795) (Tabelle 95, Abbildung 49).
Tabelle 95: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Alter bezüglich des Median beim Ersteingriff
Alter
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
<Median
137
13
124 (90,5%)
94,8 ± 1,9
87,9 ± 3,3
87,9 ± 3,3
208,1 ± 6,6
195,1–221,1
>Median
138
14
124 (89,9%)
92,6 ± 2,3
90,3 ± 2,8
88,6 ± 3,2
115,0 ± 3,5
108,2–121,8
Abbildung 49: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
bezüglich des Altersmedian
119
Von den Patienten, die an einem Tumor des Stadium 1 erkrankt waren, lebten nach zwei, fünf
und zehn Jahren noch die meisten Patienten mit erhaltenem Kehlkopf. Die Patienten mit
einem Tumor des Stadiums 4 wiesen die niedrigsten laryngektomiefreien Überlebensraten auf
(p<0,0001) (Tabelle 96, Abbildung 50).
Tabelle 96: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Stadium
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
0
12
0
12 (100,0%)
1
133
6
127 (95,5%)
97,7 ± 1,3
95,1 ± 2,3
92,9 ± 3,1
2
93
10
83 (89,2%)
92,1 ± 2,9
88,6 ± 3,7
86,3 ± 4,3
3
18
2
16 (88,9%)
88,9 ± 7,4
88,9 ± 7,4
88,9 ± 7,4
4
19
9
10 (52,6%)
73,0 ± 10,4
41,8 ± 13,7
41,8 ± 13,7
Abbildung 50: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
120
Die laryngektomiefreien Überlebensraten der Patienten sanken mit steigender Tumorgröße ab.
Die mittlere laryngektomiefreie Überlebenszeit der Patienten mit T-Kategorie 2 lag etwas
höher als die der Kategorie 1, die der Patienten mit einem Tumor der Kategorie pT3 lag
wieder niedriger (p=0,012) (Tabelle 97, Abbildung 51).
Tabelle 97: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie ohne pT4
pT
Fälle
Ereignisse
Zensiert
pT 1
153
7
pT 2
105
pT 3
13
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
146 (95,4%) 98,0 ± 1,1
94,9 ± 2,1
93,2 ± 2,7
180,4 ± 4,0
172,6–188,2
13
92 (87,6%)
90,0 ± 3,0
86,8 ± 3,6
84,8 ± 4,1
200,9 ± 8,4
184,4–217,4
3
10 (76,9%)
72,5 ± 14,1
72,5 ± 14,1
72,5 ± 14,1
87,7 ± 13,1
201,4–219,4
Abbildung 51: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
121
Es lagen nach allen betrachteten Zeiträumen höhere laryngektomiefreie Überlebensraten der
Patienten vor, bei denen keine Lymphknotenmetastasen festgestellt wurden. Auch lebten
diese Patienten im Mittel fast dreimal so lang laryngektomiefrei (p=0,001) (Tabelle 98,
Abbildung 52).
Tabelle 98: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
pN
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
pN0
249
20
229 (92,0%)
94,6 ± 1,5
91,1 ± 2,1
89,2 ± 2,5
211,1 ± 4,8
201,6–220,5
pN +
26
7
19 (73,1%)
84,3 ± 7,2
67,3 ± 10,5
67,3 ± 10,5
82,7 ± 9,8
63,5–101,9
Abbildung 52: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
122
Von den Patienten, die an einem glottischen Tumor erkrankt waren, lebten nach zwei, fünf
und zehn Jahren noch etwas mehr Patienten laryngektomiefrei. Es lag kein signifikantes
Ergebnis vor (p=0,187) (Tabelle 99, Abbildung 53).
Tabelle 99: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Lokalisation
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
glottisch
204
16
188 (92,2%)
95,4 ± 1,5
91,3 ± 2,3
88,7 ± 2,9
210,5 ± 5,6
199,6–221,5
Supraglottisch
50
7
43 (86,0%)
89,8 ± 4,3
83,5 ± 5,9
83,5 ± 5,9
162,4 ± 9,9
142,8–182,0
Abbildung 53: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
123
Die Betrachtung der laryngektomiefreien Überlebensraten und -zeiten ließ keine deutliche
Übereinstimmung mit dem Differenzierungsgrad der Gewebeproben nach dem Ersteingriff
erkennen (p=0,211) (Tabelle 100, Abbildung 54).
Tabelle 100: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Grading bei Ersteingriff
Grading
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Ca in situ
24
1
23 (95,8%)
100
95,0 ± 4,9
95,0 ± 4,9
137,2 ± 5,2
126,9-147,4
G1
46
2
44 (95,7%)
100
100
91,4 ± 5,8
180,0 ± 7,4
165,6-194,5
G2
179
22
157 (87,7%)
91,5 ± 2,1
84,7 ± 3,2
84,7 ± 3,2
200,8 ± 6,6
188,0-213,7
G3
24
2
22 (91,7%)
90,5 ± 6,4
90,5 ± 6,4
90,5 ± 6,4
104,3 ± 6,5
91,6-117,0
Abbildung 54: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Grading bei Ersteingriff
124
Die Patienten, bei denen nach dem Ersteingriff mikroskopische Tumorreste (R1) verblieben
waren, zeigten niedrigere laryngektomiefreie Überlebensraten nach allen drei betrachteten
Zeiträumen und überlebten auch im Mittel einen etwas kürzeren Zeitraum als die Patienten,
die in sano (R0) operiert worden waren. Diejenigen Patienten, bei denen ein makroskopischer
Tumorrest (R2) festgestellt wurde, zeigten wesentlich niedrigere Überlebensraten, auch
überlebten diese Patienten nur ein Viertel der Zeit mit Kehlkopf, die die anderen Gruppen im
Mittel überlebten (p<0,0001) (Tabelle 101, Abbildung 55).
Tabelle 101: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Residualklasse
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
R0
137
5
132 (96,4%)
99,2 ± 0,8
94,8 ± 2,3
94,8 ± 2,3
182,8 ± 3,6
175,8–189,8
R 1/R2
111
20
91 (82,0%)
86,2 ± 3,3
80,5 ± 4,2
78,3 ± 4,6
187,2 ± 9,4
168,7–205,6
Abbildung 55: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach
Ersteingriff
125
Die Patienten, die sich keiner zusätzlichen postoperativen Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie unterziehen mussten, wiesen deutlich höhere laryngektomiefreie
Überlebensraten nach zwei, fünf und zehn Jahren auf. Ihre laryngektomiefreie Überlebenszeit
lag ebenfalls deutlich höher (p<0,00001) (Tabelle 102, Abbildung 56).
Tabelle 102: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder Kombinationstherapie
Therapie
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Ja
36
10
26 (72,2%)
85,8 ± 5,9
63,0 ± 9,9
63,0 ± 9,9
80,8 ± 8,0
65,2 – 96,4
Nein
239
17
222 (92,9%)
94,9 ± 1,4
92,9 ± 1,8
90,8± 2,3
214,1 ± 4,5
205,2 – 223,0
Abbildung 56: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie
oder Kombinationstherapie
126
Die
Patienten,
die
sich
einer
Neck
dissection
unterzogen,
zeigten
niedrigere
laryngektomiefreie Überlebensraten als diejenigen Patienten, bei denen dieser Eingriff nicht
erfolgte. Auch überlebten die Patienten mit Neck dissection im Mittel einen deutlich kürzeren
Zeitraum mit Kehlkopferhalt (p<0,0001) (Tabelle 103, Abbildung 57).
Tabelle 103: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Neck dissection
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Neck dissection
74
23
51 (68,9%)
80,6 ± 4,7
64,9 ± 6,6
59,2 ± 7,2
124,4 ± 11,2
102,5–146,4
Keine Neck dissection
201
4
197 (98,0%)
98,5 ± 0,9
97,8 ± 1,1
97,8 ± 1,1
228,3 ± 2,3
223,7–232,9
Abbildung 57: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
127
Die laryngektomiefreien Überlebensraten der Patienten, bei denen ein Residualtumor
festgestellt wurde, lagen viel niedriger als die der Patienten, bei denen kein Residuum vorlag.
Die mittlere laryngektomiefreie Überlebenszeit war etwa 2,5-mal so lang (p<0,0001) (Tabelle
104, Abbildung 58).
Tabelle 104: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Residuum
43
15
28 (65,1%)
66,6 ± 7,3
62,9 ± 7,8
62,9 ± 7,8
87,5 ± 9,7
68,5–106,6
Kein Residuum
232
12
220 (94,8%)
98,6 ± 0,8
93,8 ± 2,0
91,7 ± 2,4
217,4 ± 4,5
208,6–226,1
Abbildung 58: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
128
Die laryngektomiefreien Überlebensraten der Patienten, bei denen ein Rezidiv auftrat, zeigen
ein deutliches Absinken nach zwei Jahren. Die Überlebensraten der Patienten ohne Rezidiv
lagen alle weitaus höher als die der Patienten, die ein Rezidiv bekamen. Die mittlere
laryngektomiefreie Überlebenszeit der Rezidiv-freien Patienten war mehr als dreimal so lang
(p<0,0001) (Tabelle 105, Abbildung 59).
Tabelle 105: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
Rezidiv
22
14
8 (36,4%)
77,3 ± 8,9 23,7 ± 11,0
Kein Rezidiv
253
13
240 (94,9%) 95,2 ± 1,4 94,4 ± 1,6
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
23,7 ± 11,0
59,0 ± 10,9
37,7–80,3
49,0 ± 13,4
22,8–75,3
94,4 ± 1,6
220,6 ± 3,4
213,9–227,3
Abbildung 59: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
129
Patienten, die genau 2 Kontroll-Mikrolaryngoskopien erhielten, hatten ein signifikant längeres
Überleben als Patienten mit weniger oder mehr Kontroll-Mikrolaryngoskopien(p = 0.019)
(Tabelle 106, Abbildung 60).
Tabelle 106: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Anzahl
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
0
29
5
24 (82,8%)
82,5 ± 7,1
82,5 ± 7,1
82,5 ± 7,1
84,2 ± 7,2
70,2–98,2
1
49
7
42 (85,7%)
89,7 ± 4,4
86,4 ± 5,3
79,7 ± 8,1
158,1 ± 11,9
134,8–181,5
2
117
4
113 (96,6%)
98,3 ± 1,2
95,7 ± 2,1
95,7 ± 2,1
224,4 ± 4,3
215,9–232,8
3
42
6
36 (85,7%)
90,3 ± 4,6
82,9 ± 6,8
82,9 ± 6,8
157,9 ± 10,4
137,5–178,2
4–5
31
4
27 (87,1%)
96,8 ± 3,2
83,0 ± 7,9
83,0 ± 7,9
124,4 ± 8,3
108,1–140,7
über 6
7
1
6 (85,7%)
0
0
83,3 ± 15,2
117,1 ± 10,4
96,7–137,5
Abbildung 60: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf
95%KI
die Anzahl der Kontroll-
Mikrolaryngoskopien
130
Es zeigten sich höhere laryngektomiefreie Überlebensraten bei den Patienten, die sich einer
Kontroll-Mikrolaryngoskopie unterzogen, im Vergleich zu den Patienten ohne Kontrollen.
Die mittlere laryngektomiefreie Überlebenszeit war mehr als doppelt so lang (p=0,021)
(Tabelle 107, Abbildung 61).
Tabelle 107: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte MLS
Kontrolle
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
ja
246
22
224 (91,1%)
95,0 ± 1,4
90,1 ± 2,2
88,2 ± 2,5
209,2 ± 4,9
199,5–218,9
nein
29
5
24 (82,8%)
82,5 ± 7,1
82,5 ± 7,1
82,5 ± 7,1
84,2 ± 7,2
70,2–98,2
Abbildung 61: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf
95%KI
eine erfolgte Kontroll-
Mikrolaryngoskopie
131
Von den Patienten, die in großen Abständen kontrolliert wurden, lebten nach zwei und fünf
Jahren noch mehr Patienten mit erhaltenem Kehlkopf. Auch lag die mittlere
laryngektomiefreie Überlebenszeit bei der Gruppe, die nicht in monatlichen Abständen
mikrolaryngoskopiert wurde, am höchsten. Es lag also kein statistisch signifikantes Ergebnis
vor (p=0,273) (Tabelle 108, Abbildung 62).
Tabelle 108: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Abstände der Mikrolaryngoskopien in Wochen
Abstände
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
6 - 12
21
3
18 (85,7%)
90,5 ± 6,4
84,4 ± 8,3
84,4 ± 8,3
121,7 ± 10,0
102,0–141,4
Über 12
59
8
51 (86,4%)
94,8 ± 2,9
84,7 ± 5,5
81,2 ± 6,3
157,5 ± 9,0
139,9–175,2
Gar nicht
166
11
155 (93,4%)
95,7 ± 1,6
93,0 ± 2,2
91,4 ± 2,7
215,5 ± 5,3
205,1–225,8
Abbildung 62: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
132
Die Betrachtung der laryngektomiefreien Überlebensraten in Bezug auf den Abstand der
ersten Kontroll-Mikrolaryngoskopie vom Ersteingriff zeigte, dass von denjenigen Patienten,
die nach 6-12 Wochen kontrolliert wurden, die meisten Patienten die Beobachtungszeiträume
überlebten (p=0,006) (Tabelle109, Abbildung 63).
Tabelle 109: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie in
Wochen
Abstand
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
0–6
39
5
34 (87,2%)
92,2 ± 4,3
85,3 ± 6,2
85,3 ± 6,2
6 – 12
164
12
152 (92,7%)
95,0 ± 1,7
92,6 ± 2,2
91,1 ± 2,6
12 – 24
27
0
27 (100%)
Über 24
16
5
11 (68,8%)
93,8 ± 6,1
64,5 ± 14,9
53,7 ± 15,8
Abbildung 63: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff
bis zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie in Wochen
133
3.10.4 Tumorbezogenes Überleben (disease-specific survival)
Neun Patienten verstarben aufgrund des Larynxkarzinoms, knapp die Hälfte innerhalb von
zwei Jahren, nach fünf Jahren lebte noch einer, nach zehn Jahren keiner mehr. Bis zum Tod
am Larynxkarzinom verstrichen im Mittel 32,6 Monate (Tabelle 110, Abbildung 64).
Es lagen also immer neun Ereignisse vor, die anderen 266 Fälle wurden zensiert, da der
Patient entweder noch lebte oder nicht an dem Larynxkarzinom verstorben war.
Tabelle 110: Tumorbezogenes Überleben (disease-specific survival)
Alle
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
275
9
266 (96%7)
55,6 ± 16,6
11,1 ± 10,5
0
32,6 ± 7,2
95% KI
18,5–46,7
Median
27,9 ± 6,0
95% KI
16,1–39,7
Abbildung 64: Tumorbezogenes Überleben (disease-specific survival)
134
Alle Patienten, die an ihrem Kehlkopfkarzinom verstarben, waren Männer (Tabelle 111,
Abbildung 65).
Tabelle 111: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Geschlecht Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre Mittel
95%KI
Median
95%KI
Männer
241
9
232 (96,3%) 55,6 ± 16,6 11,1 ± 10,5 0
32,6 ± 7,2 18,5–46,7 27,9 ± 6,0 16,1–39,7
Frauen
34
0
34 (100%)
0
0
0
0
0
Abbildung 65: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
135
Die Patienten, die tumorbezogen verstarben, waren beim Ersteingriff zwischen 50 und 79
Jahre alt, acht von ihnen verstarben innerhalb von zwei Jahren. Es zeigten sich keine
Übereinstimmungen zwischen dem Alter und der tumorbezogenen Überlebensrate oder –zeit
(p=0,22) (Tabelle 112, Abbildung 66)
Tabelle 112: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Alter
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
19 - 49
21
0
21(100%)
0
0
0
0
0
50 – 59
92
5
87 (94,6%)
40,0 ± 21,9
0
0
25,4 ± 7,5
10,6–40,2
60 – 69
99
1
98 (98,9%)
100
100
0
70,1 ± 0,0
70 – 87
55
3
52 (94,5%)
66,7 ± 27,2
0
0
32,1 ± 12,3
80 - 87
8
0
8 (100%)
0
0
0
Median
23,8 ± 6,9
95%KI
10,4–37,3
70,1
8,1–56,2
27,9 ± 11,9
4,6–51,1
Abbildung 66: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
136
Die tumorbezogenen Überlebensraten zeigen keine signifikante Übereinstimmungen mit dem
pathologischen Tumorstadium (p=0,269). Die mittlere tumorbezogene Überlebenszeit betrug
bei den Patienten, die Tumore der Stadien 3 und 4 aufwiesen, etwa die Hälfte der
Überlebenszeit der Patienten mit Tumoren der Stadien 1 und 2 (Tabelle 113, Abbildung 67).
Tabelle 113: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Stadium Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
0
12
0
12 (100%)
1
133
3
130 (97,8%)
100
33,3 ± 27,2
0
43,9 ± 13,2
2
93
1
92 (98,9%)
100
0
0
55,2 ± 0,0
3
18
2
16 (88,9%)
0
0
0
20,7 ± 3,1
14,5–26,9
17,6
4
19
3
16 (88,9%)
33,3 ± 27,2
0
0
21,7 ± 13,6
0–48,3
13,4 ± 8,1
18,1–69,8
33,8 ± 4,8
95%KI
24,3–43,3
55,2
0–29,2
Abbildung 67: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
137
Die Patienten, bei denen ein Tumor einer niedrigen T-Kategorie vorlag, zeigten niedrigere
tumorbezogene Überlebensraten, als die Patienten mit Tumoren höherer Kategorie. Die
Ergebnisse zeigten aber keine statistische Signifikanz (p=0,280) (Tabelle 114, Abbildung 68).
Tabelle 114: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
pT
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
pT 1
153
4
149 (97,4%)
100
25,0 ± 21,7
0
45,0 ± 9,4
26,6–63,4
33,8 ± 10,2
13,9–53,8
pT 2
105
3
102 (97,1%)
33,3 ± 27,2
0
0
24,0 ± 15,9
0–55,1
13,4 ± 8,1
0–29,2
pT 3
13
2
11 (84,6%)
0
0
0
20,7 ± 3,1
14,5–26,9
17,6
Abbildung 68: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
138
Die Patienten ohne beteiligte Lymphknoten lebten etwas länger als die, bei denen
Lymphknotenmetastasen festgestellt wurden, es lag aber kein signifikanter Zusammenhang
vor (p=0,143) (Tabelle 115, Abbildung 69).
Tabelle 115: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
pN
Fälle Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
pN0
249
5
244 (98,0%)
80,0 ± 17,9
20,0 ± 17,9
0
40,9 ± 9,5
22,2–59,6
33,8 ± 6,5
21,1–46,5
pN +
12
4
11 (91,7%)
25,0 ± 21,7
0
0
22,2 ± 9,6
3,4 – 41,1
13,4 ± 10,2
0 – 33,3
Abbildung 69: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
139
Vier der Patienten, die tumorbezogen verstarben, hatten glottische und vier weitere Patienten
hatten supraglottische Tumore, diese verstarben früher. Es zeigte sich aber kein signifikanter
Zusammenhang (p=0,327) (Tabelle 116, Abbildung 70).
Tabelle 116: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Lokalisation
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
glottisch
204
Supraglottisch 50
95%KI
Median
95%KI
4
200 (98,0%)
75,0 ± 21,7
25,0 ± 21,7
0
37,3 ± 11,4
15,0–59,7
27,9 ± 8,1
12,0–43,8
4
46 (92,0%)
25,0 ± 21,7
0
0
22,2 ± 9,6
3,4–41,1
13,4 ± 10,2
0,0–33,3
Abbildung 70: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
140
Die
Betrachtung
der
tumorbezogenen
Überlebenszeiten
im
Hinblick
auf
die
Resektionsklassen lässt keinen statistisch signifikanten Zusammenhang erkennen ( p=0,415)
(Tabelle 117, Abbildung 71).
Tabelle 117: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Resektionsklasse Fälle Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
I
30
1
29 (96,7%)
100
0
0
27,9 ± 0,0
II
97
2
95 (97,9%)
100
50,0 ± 35,4
0
51,9 ± 18,1
16,4–87,5
33,8
III
61
0
61 (100%)
IV
47
2
45 (95,7%)
50,0 ± 35,4
0
0
36,4 ± 18,8
0,0–73,2
17,6
Epiglottis
23
2
21 (91,3%)
50,0 ± 35,4
0
0
25,8 ± 22,4
0,0–69,7
3,4
Keine Angabe
17
0
17 (100%)
0
0
0
18,6 ± 5,2
8,3–28,9
13,4
27,9
Abbildung 71: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim
Ersteingriff
141
In Bezug auf den Differenzierungsgrad der Tumore zeigen sich höhere tumorbezogene
Überlebensraten derjenigen Patienten, bei denen ein besser differenzierter Tumor vorlag.
Auch sank die mittlere tumorbezogene Überlebenszeit mit steigendem Tumorgrading ab
(p=0,003) (Tabelle 118, Abbildung 72).
Tabelle 118: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Grading
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ca in situ
24
0
24 (100%)
G1
46
1
G2
179
G3
24
95%KI
Median
45 (97,8%)
100
100
0
70,1 ± 0,0
6
173 (96,7%)
66,7 ± 19,2
0
0
34,4 ± 5,9
22,8–46,1
27,9 ± 6,1
2
22 (91,7%)
0
0
0
8,4 ± 4,9
0,0–18,1
3,4
95%KI
70,1
15,9–39,8
Abbildung 72: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
142
Bei nur einem der neun tumorbezogen verstorbenen Patienten war der Tumor in der ersten
Operation vollständig entfernt worden. Es lag kein signifikanter Zusammenhang vor (p=0,41)
(Tabelle 119, Abbildung 73).
Tabelle 119: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Residualklasse Fälle Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
R0
137
1
136 (99,3%)
100
0
0
33,8 ± 0,0
R 1/R 2
111
7
104 (93,7%)
42,9 ± 18,7
14,3 ± 13,2
0
23,5 ± 8,8
95%KI
Median
95%KI
33,8
6,2–40,8 17,6 ± 4,6 8,5–26,6
Abbildung 73: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
143
Etwa die Hälfte der Patienten, die tumorbezogen verstarben, unterzog sich einer
Bestrahlungstherapie, ein Patient erhielt zusätzlich eine chemotherapeutische Behandlung.
Die Patienten, die nicht behandelt werden mussten, lebten etwas länger, auch lag die mittlere
tumorbezogene Überlebenszeit höher (p = 0,006) (Tabelle 120, Abbildung 74).
Tabelle 120: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder Kombinationstherapie
Therapie
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Therapie
36
5
31 (86,1%)
40,0 ± 21,9
0
0
21,3 ± 5,2
11,1–31,5
23,8 ± 6,9
10,–34,0
4
235 (98,3%) 75,0 ± 21,7
25,0 ± 21,7
0
46,7 ± 12,0
23,2–70,3
48,2 ± 20,9
7,2–89,2
Keine Therapie 239
95%KI
Median
95%KI
Abbildung 74: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine Radio-/ Chemo-/
Kombinationstherapie
144
Fünf der neun Patienten, bei denen der Tod aufgrund des Tumorleidens eintrat, unterzogen
sich einer Neck dissection (ND). Sie wiesen nur geringfügig höhere Überlebensraten aber
eine etwas kürzere mittlere tumorbezogene Überlebenszeit auf (p=0,933) (Tabelle 121,
Abbildung 75).
Tabelle 121: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection (ND)
ND
Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ja
74
5
69 (93,2%)
40,0 ± 21,9
20,0 ± 17,9
0
30,5 ± 12,4
Nein
201
4
197 (98,0%)
75,0 ± 21,7
0
0
35,2 ± 7,0
95%KI
Median
95%KI
6,2–54,8
17,6 ± 4,6
8,5–26,6
21,5–48,8
27,9 ± 5,0
18,1–37,7
Abbildung 75: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
145
Bei vier von neun Patienten wurde innerhalb von vier Monaten nach dem Ersteingriff ein
Tumorresiduum festgestellt. Sie zeigten geringfügig niedrigere Überlebensraten und kürzere
tumorbezogene mittlere Überlebenszeiten ohne statistische Signifikanz (p=0,423) (Tabelle
122, Abbildung 76).
Tabelle 122: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Residuum
Fälle
Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
43
4
39 (90,7%)
50,0 ± 2,5
0
0
25,0 ± 11,3 2,9–47,0
5
227 (97,8%) 60,0± 21,9
20,0 ± 17,9
0
38,7 ± 9,4
Kein Residuum 232
95%KI
Median
95%KI
13,4 ± 12,2
0,0–37,3
20,3–57,1 33,8 ± 10,9
12,4–55,2
Abbildung 76: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
146
Bei sieben der neun Patienten, die an ihrem Kehlkopfkarzinom verstarben, wurde innerhalb
des Beobachtungszeitraumes ein Tumorrezidiv festgestellt. Einer der Patienten ohne Rezidiv
konnte trotz Nachresektion, kombinierter Radio/Chemotherapie und beidseitiger Neck
dissection nicht kurativ behandelt werden. Der andere Patient verweigerte nach der
Erstoperation die notwendige Laryngektomie. Diese beiden Patienten überlebten den ZweiJahres-Zeitraum nicht (p = 0,068) (Tabelle 123, Abbildung 77).
Tabelle 123: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidives
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
Rezidiv
22
7
15 (68,1%)
71,4 ± 17,1
14,3 ± 13,2
0
38,0 ± 7,8
22,7–53,4 33,8 ± 7,8 18,6–49,0
Kein Rezidiv
253
2
251 (99,2%)
0
0
0
13,6 ± 10,2
0,0–33,6
3,5
Abbildung 77: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
147
Vier Patienten, die tumorbezogen verstarben, unterzogen sich einer Laryngektomie (LE), sie
wiesen keine signifikant höhere 5-Jahres-Überlebensrate und eine geringfügig längere
mittlere tumorbezogene Überlebenszeit auf (p=0,578) (Tabelle 124, Abbildung 78).
Tabelle 124: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
LE
Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
Ja
27
Nein 248
95%KI
Median
95%KI
4
23 (85,2%)
50,0 ± 25,0
25,0 ± 21,7
0
37,3 ± 13,4
11,0–63,6
17,6 ± 17,4
0,0–51,8
5
243 (98,0%)
60,0 ± 21,9
0
0
28,8 ± 8,3
12,5–45,2
27,9 ± 4,4
19,2–36,7
Abbildung 78: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
148
Lediglich ein Patient unterzog sich keiner Kontroll-Mikrolaryngoskopie. Bei diesem Patienten
war frühzeitig die Inkurabilität seiner Erkrankung festgestellt worden, er starb 3,5 Monate
nach dem Ersteingriff (p=0,005) (Tabelle 125, Abbildung 79).
Tabelle 125: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf erfolgte Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Kontrolle Fälle
Ereignisse
Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
95%KI
Median
95%KI
ja
246
8
238 (96,7%)
62,5 ± 17,1
12,5 ± 11,7
0
36,2 ± 7,0 22,5–50,0 27,9 ± 7,0 14,1–41,7
nein
29
1
28 (96,5%)
0
0
0
3,5 ± 0,0
3,5 ± 0,0
Abbildung 79: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf erfolgte KontrollMikrolaryngoskopien
149
Ein Patient, der an dem Larynxkarzinom verstarb, unterzog sich innerhalb von 6 bis 12
Wochen einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie, er überlebte knapp eineinhalb Jahre. Die anderen
Patienten überlebten im Mittel etwas länger, ein signifikantes Ergebnis lag jedoch nicht vor
(p=0,255) (Tabelle 126, Abbildung 80).
Tabelle 126: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf Abstände der Mikrolaryngoskopien
Abstände Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
6 - 12
21
1
20 (95,2%)
0
0
0
17,6 ± 0,0
Über 12
59
3
56 (94,9%)
66,7 ± 27,2
0
0
32,1 ± 12,3
8,1–56,2
27,9 ± 11,9
4,6–51,1
4
162 (97,6%)
75,0 ± 21,7
25,0 ± 21,7
0
44,0 ± 10,0
24,3–63,7
33,8 ± 12,2
9,9–57,7
Gar nicht 166
95%KI
Median
95%KI
17,6
Abbildung 80: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf Abstände der Mikrolaryngoskopien
150
Die Überlebenszeiten im Hinblick auf den Abstand der ersten Mikrolaryngoskopie vom
Ersteingriff zeigte keine signifikanten Zusammenhänge mit den Überlebenszeiten der
Patienten (p=0,406) (Tabelle 127, Abbildung 81).
Tabelle 127: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur 1. Mikrolaryngoskopie
Abstand Fälle Ereignisse Zensiert
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
Mittel
0–6
39
1
38 (97,4%)
0
0
0
17,6 ± 0,0
6 – 12
164
2
162 (98,8%)
50,0 ± 35,4
0
0
34,3 ± 20,9
12 – 24
27
1
26 (96,3%)
100
0
0
27,9 ± 0,0
Über 24 16
4
12 (75,0%)
75,0 ± 21,7
25,0 ± 21,7
0
44,0 ± 10,0
95%KI
Median
95%KI
17,6
0,0–75,3
13,4
27,9
24,3–63,7
33,8 ± 12,2
9,9–57,7
Abbildung 81: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis
zur 1. Mikrolaryngoskopie
151
Eine Auflistung der P-Werte der onkologischen Ergebnisse zeigt Tabelle 128.
Tabelle 128: Resümee der P-Werte der onkologischen Ergebnisse
Parameter
Absolutes Überleben
Tumorfreies Überleben Laryngektomiefreies
Überleben
Tumorspezifisches Überleben
Geschlecht
0,697
0,531
0,113
----
Alter
<0,0001
0,758
0,795
TNM-Stadium pathologisch
0,373
<0,0001
<0,0001
0,269
T-Kategorie pathologisch
0,839
<0,0001
0,012
0,280
N-Kategorie pathologisch
0,002
<0,001
0,001
0,252 (genau)/ 0,143 (+/-)
Tumorlokalisation
0,185
0,497
0,187
0,327
Resektionsklasse
0,059
0,914
---
0,415
Grading
0,021
0,829
0,211
0,003
Residualklasse
0,008
0,192
<0,0001
0,410
Postoperative Therapie
0,016
<0,0001
<0,0001
0,006
Neck dissection
0,019
<0,0001
<0,0001
0,933
Residualtumor
0,053
0,001
<0,0001
0,423
Rezidiv
0,234
<0,0001
<0,0001
0,068
Laryngektomie
0,024
<0,0001
---
0,578
Anzahl MLS
<0,001
<0,0001
0,019
---
Erfolgte MLS
<0,001
---
0,021
0,005
Abstände MLS
0,280
<0,0001
0,273
0,255
Abstand OP - MLS
0,864
0,146
0,006
(bzgl. Median)
0,220 / 0,209 (bzgl. Median)
0,406
152
4.
Diskussion
4.1
Patientenkollektiv
Die Studienpopulation mit 275 Patienten ist im Vergleich zu den publizierten Kollektiven in
der Literatur als große Gruppe einzustufen, zumal strenge Ausschlusskriterien angewandt
wurden. Es wurde eine große Altersspanne (18-87 Jahre) betrachtet, das Verhältnis von
Frauen zu Männern lag bei 1:7, was auch bei anderen Studien vorliegt [50; 32].
Die Verteilung der Tumorlokalisationen zeigte einen hohen Anteil an glottischen, einen
mittleren an supraglottischen und einen kleinen Anteil an sub- und transglottischen Tumoren,
was im Wesentlichen der in der Literatur beschriebenen Verteilung entspricht [29; 107].
4.2
Operationskomplikationen
Bei lediglich 11% der Eingriffe in unserer Studie traten intraoperativ kleine Komplikationen
auf, eine größere Blutung trat bei 3% der Operationen auf.
Grant et al [37] beobachteten bei 3% der Patienten größere Komplikationen wie Blutungen.
Ledda et al berichten von keinerlei Komplikationen [56]
Postoperativ kam es bei 27 % der Patienten Brøndbos [13] zu Komplikationen, meist zu
Aspiration, zu Nachblutungen (3%) oder Dyspnoe.
In einer Studie von Ambrosch und Steiner [3] wurde von 7% Nachblutung berichtet. Es traten
auch dort keine Chondritiden oder Osteomyelitiden auf, sowie keine Fistelbildung.
Bernal-Sprekelsen [10] fand in einer Studie mit 680 Patienten eine Komplikationsrate von
5,6%, meist Nachblutungen und Aspiration. Eine Studie von Salassa et al [87], die 700
Patienten mit laserchirurgischen Eingriffen in Mund, Rachen und Kehlkopf untersuchte, ergab
eine Nachblutungsrate von 1,4%.
Roh et al [78] berichteten von keinerlei ernsten Komplikationen, die einer Nachbehandlung
bedurften oder lebensbedrohlich waren, ebenso wenig Ledda et al [56].
Weitere Angaben in der Literatur zu intraoperativen Komplikationen liegen zwischen 2% und
7%, von Todesfällen wurde nicht berichtet [7; 3; 12; 101; 75].
Die Komplikationsrate der untersuchten Studienpopulation ist also mit den Daten der
Literatur vergleichbar und als gering einzustufen.
153
4.3
Histopathologische Beurteilung
Mehrere Studien zeigten, dass Patienten, bei denen eine Resektion des Tumors non in sano
erfolgt war, ein höheres Risiko hatten, ein Rezidiv zu bekommen
und dass deren
Überlebensraten sich verringerten [43; 89; 90; 91]. Die Tumorfreiheit der Randbereiche ist
demnach von größter Wichtigkeit, dennoch sollte keine Übertherapie erfolgen, da eine gute
Stimmfunktion bereits von wenigen Milimeter Resektion mehr oder weniger abhängen kann.
Nicht selten wird mit der Probebiopsie bei kleinen Tumoren schon der gesamte Tumor
entfernt, so dass beim nachfolgenden eigentlichen Eingriff nur gesundes Gewebe reseziert
wird [88].
Die histologische Beurteilung der Resektate unserer Patienten ergab beim Ersteingriff bei
knapp der Hälfte der Resektionen eine komplette Entfernung des Tumors.
In einer Studie von Ansarin et al [5] wurden beim Ersteingriff laserchirurgisch 66% der
Patienten im Gesunden operiert. Diejenigen seiner Patienten, die nicht in sano operiert
worden waren und keine weitere Therapie erhielten, hatten ein größeres Risiko (p= 0,06), ein
Rezidiv zu bekommen. In unserer Patientengruppe zeigte sich ein signifikanter Einfluss der
Residualklasse auf das Gesamtüberleben und das laryngektomiefreie Überleben, aber keiner
auf die tumorfreien und die tumorbezogenen Überlebensraten.
Brøndbo [13] berichtet in einer nachträglichen Betrachtung seiner 171 Patienten von 63%
Tumorränder mit in sano Resektion, er stellte aber eine Diskrepanz zwischen dem klinischen
und dem histopathologischen Befund fest. Trotz häufiger R1-Diagnose des Pathologen (36%)
traten wenig Rezidive auf (10%). Bei engmaschiger Kontrolle sei eine abwartende Haltung
vertretbar.
Dagegen konnten wir bei keinem Patienten postoperativ eine gesunde Gewebeprobe finden.
Die Betrachtung der histopathologischen Befunde unter dem Aspekt, ob eine Übertherapie
erfolgte oder der Tumor bereits durch die Probebiopsie entfernt wurde, fand bei der Analyse
der Kontroll-Mikrolaryngoskopien (4.8) genauere Beachtung.
Hartl et al [40] ermittelten ebenfalls, dass die laserchirurgische Mikrochirurgie zu einer guten
lokalen Kontrolle und einer hohen Rate an Kehlkopferhalt führt und dass auch „verdächtige“
Ränder mit abwartender Haltung behandelt werden können.
Nach dem Kölner Konzept werden solche verdächtigen Ränder minimal invasiv resiziert; die
geringe Risiko- und Komplikationsrate und die Ergebnisse dieser Studie rechtfertigen unserer
Meinung nach diese Vorgehensweise.
154
Rezidive lassen sich nach Hartls Ansicht gut mit erneuter Lasertherapie behandeln.
In unserem Kollektiv wurde bei 89% der Patienten die Nachresektion laserchirurgisch
durchgeführt, bei weiteren Nachresektionen lag der Anteil an Lasereingriffen bei 81% und
67%. Letztendlich erfolgte bei allen Patienten eine in sano Resektion, was eine
minimalinvasive Vorgehensweise mit engmaschiger Kontrolle legitimiert.
Im Falle eines Rezidivs lag der Anteil an laserchirurgischen Operationen bei 61%. Bei
weiteren Revisionen wurden 40% der Patienten mit dem Laser operiert. Es lässt sich also
feststellen, dass eine Rezidivtherapie gut mit dem Laser durchzuführen ist, wobei der
engmaschigen Kontrolle ebenfalls große Wichtigkeit zukommen muss.
In Bezug auf die erschwerte Beurteilung der Resektate aufgrund der Kauterisation durch den
Laser fanden sich in unserer Studie keine gehäuften Hinweise, dass dadurch Fehldiagnosen
durch den Pathologen erfolgten. Nach dem Ersteingriff wurden 27 Resektate (9,8%) als RX
eingestuft, 5 dieser Patienten wurden wegen eines Residualtumors nachreseziert, in drei
Fällen bestätigte sich der Tumorverdacht nicht.
4.4
Dauer des stationären Aufenthalts
Die Dauer des stationären Aufenthalts lag in der vorliegenden Arbeit bei durchschnittlich 13
Tagen. Grant [37] schreibt von einer durchschnittlichen Verweildauer von 2 Tagen, Li-Jen
[57] ermittelte durchschnittlich 3,4 Tage, Pearson [70] 3,3 Tage. Die Differenz zu der
Verweildauer der Patienten unsere Studie lässt sich damit erklären, dass nicht unterschieden
wurde, ob der Patient noch zu einer adjuvanten Therapie im Krankenhaus blieb. Dagegen
verweilen die Patienten nach offenen Teilresektionen deutlich länger, nämlich 22 bis 35 Tage
im Krankenhaus [54; 14; 65].
155
4.5
Onkologische Ergebnisse
Die absoluten Überlebensraten lagen nach zwei Jahren bei 88%, nach fünf Jahren bei 67%
und nach zehn Jahren bei 45%.
In der Literatur werden 5-Jahres-Kontrollrate von 70-95% für T1 und T2 Tumoren
beschrieben [60].
Die lokalen Tumorkontrollraten nach primärer Radiatio lagen jüngeren Publikationen zufolge
bei 86-94% (T1) und 64-77% (T2) [44; 55; 58; 62; 61], also deutlich niedriger.
Die lokalen Tumorkontrollraten nach vertikalen und suprakrikoidalen Teilresektionen liegen
Studien zufolge bei höchstens 90% [18; 55; 51; 72; 70]. Gregoire [41] erreichte 5-JahresÜberlebensraten von 80 bis 96% für offene Eingriffe.
Wolf [119] beschreibt Zwei-Jahres-Überlebensraten von 93% (T1/T2-Tumore) und 70%
(T3/T4-Tumore). Taylor und Rigby [110] fanden 2-Jahres-Überlebensraten von 89%. Ansarin
et al [5] beschreiben eine 8-Jahres-Rezidivfreiheit von 88,2% und eine 5-JahresÜberlebensrate von 90,9%. In einer Studie von Rödel und Steiner [77] wurden 5-JahresÜberlebensraten von 68 - 89% festgestellt, Grant et al [37] ermittelten Raten von 90-93%. LiJen et al [57] ermittelten nach 5 Jahren Überlebensraten von 97%.
Die in vorliegenden Studienkollektiv angewandte laserchirurgische Resektionstechnik mit
standardisierter Nachkontrolle durch erneute Mikrolaryngoskopie führten also zu Ergebnisse,
die mit denen der Literatur mit teilweise radikalerem Vorgehen vergleichbar sind.
Die tumorfreien Überlebensraten lagen in der vorliegenden Arbeit nach zwei Jahren bei 92%,
nach fünf Jahren bei 90% und nach zehn Jahren bei 88%. Ferri und Armato [32] beschreiben
ein tumorfreies Überleben nach zwei Jahren von 92%, nach fünf Jahren von 89% und nach
zehn Jahren von 85%. Hartl et al [40] fanden tumorfreie 5-Jahres-Überlebensraten von 89%.
Li-Jen et al [57] ermittelten nach 5 Jahren tumorfreie Überlebensraten von 72%. Im Vergleich
sind demnach unsere Ergebnisse besser.
Die laryngektomiefreien Überlebensraten lagen nach zwei Jahren bei 94%, nach fünf Jahren
bei 89% und nach zehn Jahren bei 87%. Bei der Patientengruppe von Ansarin [99]wurden
97% der Kehlköpfe erhalten, bei Ferri und Armato [32] 89%, Grant [37] berichtet von 95%,
Li-Jen et al [57] von 97%. Unsere Ergebnisse sind also als gleichwertig einzustufen, zumal
bei Ansarin und Li-Jen nur T1- und T2-Tumore, bei Ferri nur T1_Tumore eingeschlossen
waren. Die tumorbezogenen Überlebensraten lagen nach zwei Jahren bei 55%, nach fünf
156
Jahren bei 11 % und nach zehn Jahren bei Null. Die ermittelten Zusammenhänge sind nur
sehr bedingt als aussagekräftig zu bewerten, da lediglich acht Patienten (3%) den
Krankenakten zufolge an ihrem Tumorleiden verstorben sind. Hartl et al [40] fanden
tumorbezogene 5-Jahres-Überlebensraten von 97%. In der Patientengruppe von Brøndbo [13]
verstarben 1% an ihrem Tumorleiden, Taylor und Rigby [10] berichten von keinem Todesfall.
4.6
Radiotherapie
Die radiologische Behandlung als Alternative zur Behandlung früher Larynxkarzinome wird
in den USA, Kanada und Nordeuropa angewandt [92]. Sie birgt dennoch wesentliche
Nachteile: Falls der Tumor durch die Probebiopsie komplett entfernt wurde, erfolgt durch die
Radiotherapie eine Überbehandlung [4].
Im Falle eines Rezidivs nach der Bestrahlung ist eine kehlkopferhaltende Operation meist
nicht möglich und es muss eine totale Laryngektomie erfolgen. Hinzu kommt, dass eine
Nachbestrahlung nicht möglich ist, falls es zu einem Rezidiv oder einem Zweittumor im
Kopf-Hals-Bereich kommt.
Die Radiotherapie dauert über einen Zeitraum von mehreren Wochen, was gleichbedeutend
ist mit höheren Kosten. Studien belegen, dass eine laserchirurgische Kehlkopfteilresektion
etwas 50 % der Kosten benötigt, die eine konventionelle chirurgische Operation oder eine
Radiotherapie kostet [64; 30; 36].
Bei Schrijvers et al [95] fanden sich bei 100 Patienten mit T1a Karzinomen keine
signifikanten Unterschiede zwischen den onkologischen Ergebnissen bezüglich der lokalen
Kontrolle und dem Gesamtüberleben der Patienten, die laserchirurgisch operiert wurden und
derer, die eine Bestrahlungstherapie erhielten. Die 5-Jahres-Rate des Kehlkopferhaltes lag bei
der Gruppe der operierten Patienten signifikant höher (95% vs 77 %). Olthoff et al [67]
untersuchten Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren, die eine Lasertherapie und eine
adjuvante Radiatio erhielten. Eine 5-Jahres-Überlebensrate von 47% und 100 %
Kehlkopferhalt bei den noch lebenden Patienten sowie eine gute Lebensqualität lassen sie
schließen, dass bei fortgeschrittenen Tumoren die zusätzliche Bestrahlungstherapie zu
empfehlen ist. In unserem Patientenkollektiv unterzogen sich 8,7% der Patienten einer
zusätzlichen Strahlentherapie, ob eine adjuvante Therapie durchgeführt wurde, beeinflusste
alle betrachteten Überlebenszeiten statistisch signifikant.
157
4.7
Vergleich zur konventionellen Chirurgie
Cabanillas et al [17] konnten keinen signifikanten Unterschied in den onkologischen
Resultaten von laserchirurgisch und konventionell operierten Patienten feststellen. Sie fanden
heraus, dass ein großer Vorteil der transoralen Operation die Vermeidung einer Tracheotomie
sit. In unserem Kollektiv wurden lediglich 2% der Patienten temporär tracheostomiert.
Sachse, Stoll und Rudeck [86] fanden etwas bessere onkologische Ergebnisse im Vergleich
der konventionellen chirurgischen Therapie zur Laserchirurgie, es wurde
allerdings die
Beteiligung der vorderen Kommissur in den Vordergrund gestellt, deren adäquate
Behandlung bei laserchirurgischen Verfahren eine große chirurgische Erfahrung und
technische Fähigkeit voraussetzt. In unserem Kollektiv wurde die Beteiligung der vorderen
Kommissur nicht gesondert beleuchtet, bei etwa 40% der Patienten wurden Operationen der
Resektionsklassen III und IV durchgeführt, die Resektionsklasse hatte signifikanten Einfluss
auf das Gesamtüberleben aber keinen auf das tumorfreie Überleben.
Thurnher et al [37] untersuchten 337 Patienten, die an einem T1a-Tumor erkrankt waren im
Hinblick auf Unterschiede bezüglich Lasertherapie, konventioneller Chirurgie und
Radiotherapie. Sowohl die Überlebensraten als auch die rezidivfreie Zeit und die
tumorbezogenen Todesfälle zeigten Werte zugunsten der Lasertherapie. Ebensolche
Ergebnisse fanden Gonzales-Garcia et al [35].
Chevalier et al. stellten häufig länger anhaltende Aspiration bei den konventionell offen
operierten Patienten fest [18].
Rodrigo et al. [76] kamen zu dem Schluss, dass die Laserchirurgie die Therapie der Wahl ist,
wenn intraoperativ eine gute Übersicht über das Operationsgebiet besteht. Bei R0Resektionen sind die onkologischen Ergebnisse mit denen konventioneller Teilresektionen
vergleichbar, die funktionellen Ergebnisse sind sogar überlegen, sowie früheres
Schluckvermögen, geringere Tracheotomierate und Fistelbildung und kürzere stationärer
Aufenthaltsdauer.
Zu den Überlebensraten der verschiedenen Behandlungsmodalitäten liegen bislang keine
randomisierten Studien vor.
158
4.8
Bedeutung der Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Fast 90 % der Patienten unterzogen sich mindestens einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie. In
den meisten Fällen (58%) wurde ein unauffälliger Befund erhoben, der sich auch bestätigte, in
10% der Untersuchungen zeigte sich ein Malignom, welches sich histologisch bestätigte.
Intraoperative Komplikationen traten lediglich bei 0,5% der Mikrolaryngoskopien auf. In
keinem Fall wurde trotz eines Verdachts oder der klinischen Diagnose eines Karzinoms eine
physiologische histopathologische Diagnose gestellt, so dass eine nicht notwenige zu radikale
Therapie (Übertherapie) erfolgt war.
Bei der Betrachtung der Patienten, die sich zweier Mikrolaryngoskopien unterzogen (n=181),
die in Abständen von 8-10 und 60-20 Wochen erfolgten, zeigten sich folgende Ergebnisse:
Obwohl die lupenlaryngoskopische Untersuchung in den meisten Fällen unauffällig war,
fanden sich in der ersten Kontrolle bei 5% der Patienten ein Karzinom, bei der zweiten
Kontrolle bei 11%. Ohne die Kontrollen wären diese Karzinome nicht oder erst später
entdeckt worden. Bei den Patienten, bei denen die Resektion nicht im Gesunden erfolgt war,
wurde in der mikrolaryngoskopischen Nachresektion in 40 % der Fälle auch Tumorgewebe
gefunden. Die 5- und 10-Jahres-Überlebensraten lagen bei 96 und 93%, also deutlich höher
als die des gesamten Patientenkollektivs. Im Falle eines Rezidivs, das in der zweiten
Mikrolaryngoskopie gefunden wurde, sank das tumorfreie Überleben statistisch signifikant
ab.
Die Kontroll-Mikrolaryngoskopie ist unserer Studie zufolge von sehr großer Bedeutung.
Trotz meist unauffälliger klinischer Befunde wurden durch die Mikrolaryngoskopie Rezidive
entdeckt. Die geringe Komplikationsrate legitimiert den Eingriff auch bei unauffälligem
Befund, zumal ein solcher Befund für den Patienten eine deutliche Verbesserung seiner
Lebensqualität bedeutet, wenn er ein beruhigendes Ergebnis erfährt.
In einer Studie von Roh, Kim und Park [79], die 27 Patienten, untersuchten, die an einem die
vordere Kommissur betreffenden Karzinom erkrankt waren, wurden in der drei Monate später
durchgeführten Kontrolluntersuchung bei 26% der Patienten ein lokales Rezidiv festgestellt.
In der Studie von Ferri und Armato [32] wurden bei 11% der Patienten ein Rezidiv
diagnostiziert.
Brøndbo [13] et al fanden bei 10% der Patienten einen wieder aufgetretenen Tumor, Taylor
und Rigby [110] fanden bei 8% ein Rezidiv.
159
5.
Die
Zusammenfassung
transorale
Laserchirurgie
ist
in
den
letzten
Jahrzehnten
zur
Standard-
Behandlungsmethode bei Larynxkarzinomen in frühen Tumorstadien in vielen Regionen der
Welt geworden, da mit dieser Methode onkologisch gute Ergebnisse in der Behandlung erzielt
werden können, was mittlerweile zahlreiche Studie belegen. Von großer Bedeutung ist ein
möglichst minimal invasives Vorgehen um neben guten onkologischen Ergebnissen auch gute
funktionelle Ergebnisse, also vorrangig einen guten Stimmerhalt zu produzieren, aber auch
andere Komplikationen zu vermeiden. Das optimale Vorgehen ist hierzu noch unklar. Hierbei
ist von Bedeutung, dass in der laserchirurgischen Larynxchirurgie von dem Grundsatz
Abstand genommen wird, einen malignen Tumor in einem Sicherheitsabstand vom
Tumorrand und in einem Block zu resezieren.
In der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der
Universität Köln wird seit vielen Jahren ein Konzept angewandt, bei dem sich die Patienten
nach einem minimal-invasiven laserchirurgischen Eingriff wegen eines Larynxkarzinoms
sechs und zwölf Wochen später einer Kontroll-Mikrolaryngoskopie unterziehen müssen, um
einen möglichen Residualtumor frühzeitig zu erkennen. Ziel dieser Arbeit war es, dieses
Konzept hinsichtlich der onkologischen Sicherheit und Komplikationen sowie bezüglich der
Aussagekraft und zusätzlichen Risiken durch die weiteren Kontrolleingriffe zu untersuchen.
Es wurden retrospektiv für die Jahre 1985 bis 2005 die Behandlungen von 275 Patienten mit
Larynxkarzinomen (im Mittel 62 Jahre alt, Männeranteil 88%) ausgewertet, die primär
laserchirurgisch behandelt wurden. Die Analyse zeigte, dass es sich hierbei um ein
repräsentatives Patientengut für die Fragestellung mit überwiegend Larynxkarzinomen in
frühem Tumorstadium I und II handelte.
Intraoperativ traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf; postoperativ hatten über ein
Viertel der Patienten leichte therapiebezogene Beschwerden wie Aspiration, Nachblutung
oder vorübergehende Dyspnoe. Durch die Kontroll-Mikrolaryngoskopien wurde bei 10 % der
Patienten ein Residualtumor entdeckt; diese konnten bei über 60% durch einen erneuten
minimal-invasiven Eingriff entfernt werden. Bei den Kontrollen kam es bei 0,5% der
Eingriffe zu allenfalls geringfügigen Komplikationen; schwerwiegende Komplikationen
traten nicht auf. Die onkologischen Ergebnisse in der vorliegenden Studie sind mit denen
anderer Literatur vergleichbar: Es lag eine 5-Jahres-Überlebensrate von 67,6% und eine 5Jahres-Rate der Laryngektomiefreiheit von 89,0% vor. Prognostisch signifikant relevant für
Überleben
und
Kehlkopferhalten
waren:
R
Stadium,
der
pN-Kategorie
und
160
Differenzierungsgrad
des
Tumors.
Die
Strategie
mit
konsequenten
Kontroll-
Mikrolaryngoskopien zeigte statistisch signifikanten positiven Einfluss auf das Überleben.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die endolaryngeale laserrchirurgische Therapie
des Larynxkarzinoms bei engmaschiger Kontrolle und rechtzeitigem Eingreifen zu sehr guten
funktionellen und onkologischen Ergebnissen führt. Die Durchführung von KontrollMikrolaryngoskopien zur frühzeitigen Erkennung von Residualtumoren, vor allem bei
fraglich in Gesunden resezierten Tumoren ist onkologisch eine sehr sinnvolle Methode; die
Risiken und Komplikationen durch die Kontroll-Mikrolaryngoskopie sind als sehr gering zu
erachten.
161
6.
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177
7.
Vorabveröffentlichungen von Ergebnissen
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
8.
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Internationale Klassifikation (IUCC) des Tumorstadiums bei
supraglottischen Larynxkarzinomen (T-Kategorie)
Tabelle 2: Internationale Klassifikation (IUCC) des Tumorstadiums bei glottischen
Larynxkarzinomen (T-Kategorie)
Tabelle 3: Internationale Klassifikation (IUCC) des Tumorstadiums bei subglottischen
Larynxkarzinomen (T-Kategorie)
Tabelle 4: Internationale Klassifikation (IUCC) der regionären Lymphknoten bei
Larynxkarzinomen (N-Kategorie)
Tabelle 5: Internationale Klassifikation (IUCC) der Fernmetastasen bei
Larynxkarzinomen (M-Kategorie)
Tabelle 6: Internationale Klassifikation (IUCC) der Tumorstadiengruppierung bei
Larynxkarzinomen
Tabelle 7: Internationale Klassifikation (IUCC) des histopathologischen Gradings
(G-Kategorie)
Tabelle 8: Internationale Klassifikation (IUCC) der histopathologischen
Residualklassifikation (R-Kategorie)
Tabelle 9: Klassifikation von endolaryngealen Laserchirurgischen LarynxTeilresektionen bei glottischen Kehlkopfkarzinomen nach Thumfart/Eckel
Tabelle 10: Ausmaß der Lymphknotenausräumung
Tabelle 11: Komorbiditäten
Tabelle 12: Alkoholkonsum
Tabelle 13: Nikotinkonsum zu Beginn des Untersuchungszeitraums
Tabelle 14: Nikotinkonsum der 177 Raucher am Ende des Untersuchungszeitraums
Tabelle 15: Tumorlokalisation Ebene
Tabelle 16: Tumorlokalisation Seite
189
Tabelle 17: Tumorausdehnung klinisch
Tabelle 18: Regionäre Lymphknotenmetastasen klinisch
Tabelle 19: Tumorstadium klinisch (UICC 2002)
Tabelle 20: Operationskomplikationen beim Ersteingriff
Tabelle 21: Resektionsklasse beim Ersteingriff nach Thumfart/ Eckel
Tabelle 22: Histopathologischer Typ nach Ersteingriff
Tabelle 23: Histopathologisches Grading nach Ersteingriff
Tabelle 24: Residualklasse nach Ersteingriff
Tabelle 25: Tumorausdehnung pathologisch (pT)
Tabelle 26: Residualklasse nach Ersteingriff gegenüber der Tumorgröße (pT)
Tabelle 27: Änderung der Beurteilung der Tumorausdehnung
Tabelle 28: Regionäre Lymphknotenmetastasen nach pathologischer Klassifikation pN
Tabelle 29: Änderung der Beurteilung der regionären Lymphknotenmetastasen cN versus pN
Tabelle 30: Tumorstadium pathologisch
Tabelle 31: Änderung der Beurteilung des Tumorstadiums
Tabelle 32: Tumorkategorien nach regionären Lymphknotenmetastasen pT versus pN
Tabelle 33: Komplikationen postoperativ
Tabelle 34: Ausdehnung der Neck dissection gegenüber Tumorebene
Tabelle 35: Ausmaß Neck dissection nach Ersteingriff und Abstand vom Ersteingriff
Tabelle 36: Postoperative Radio- Chemo- oder Kombinationstherapie
Tabelle 37: Abstände zwischen den Kontroll- Mikrolaryngoskopien
Tabelle 38: Anzahl Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 39: Untersuchungsbefund der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 40: Histologischer Befund der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 41: Differenz zwischen klinischem und pathologischem Befund der KontrollMikrolaryngoskopien
190
Tabelle 42: Differenz zwischen klinischem und pathologischem Befund der KontrollMikrolaryngoskopien, zusammengefasst
Tabelle 43: Schäden bei den Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 44: Anzahl der Nachresektionen und Abstand vom Ersteingriff
Tabelle 45: Ausdehnung der Nachresektionen
Tabelle 46: Nachresektionen der Residualtumoren: Histologie und Residualklasse
Tabelle 47: Ausmaß Neck dissection nach Residuum-Verdacht oder Residuum und
Abstand vom Ersteingriff
Tabelle 48: Anzahl der Revisionsoperationen und Abstand vom Ersteingriff
Tabelle 49: Ausdehnung der Revisionen und Nachresektionen der Rezidive
Tabelle 50: Histologie und Residualklasse der Revisionen und Nachresektionen der Rezidive
Tabelle 51: Ausmaß der Neck dissection nach Rezidiv-Verdacht, Rezidiv oder
Lymphknotenbefund und Abstand vom Ersteingriff
Tabelle 52: Fernmetastasen des Larynxkarzinoms als Tumorrezidiv nach pathologischer
Klassifikation
Tabelle 53: Lokalisation der Zweittumore
Tabelle 54: Spätkomplikationen
Tabelle 55: Unkorrigiertes Überleben
Tabelle 56: Absolutes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Tabelle 57: Absolutes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Tabelle 58: Absolutes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Tabelle 59: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Tabelle 60: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Tabelle 61: Absolutes Überleben in Bezug auf Nikotin- und Alkoholkonsum
Tabelle 62: Absolutes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Tabelle 63: Absolutes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Tabelle 64: Absolutes Überleben in Bezug auf das Grading beim Ersteingriff
191
Tabelle 65: Absolutes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Tabelle 66: Absolutes Überleben in Bezug auf postoperative Radiatio, Chemotherapie
oder Radiochemotherapie
Tabelle 67: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Tabelle 68: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Tabelle 69: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Tabelle 70: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
Tabelle 71: Absolutes Überleben in Bezug auf die Anzahl der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 72: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Tabelle 73: Absolutes Überleben in Bezug auf die Abstände zwischen den KontrollMikrolaryngoskopien in Monaten
Tabelle 74: Absolutes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur
1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie in Monaten
Tabelle 75: Tumorfreies Überleben (disease-free survival)
Tabelle 76: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Tabelle 77: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Tabelle 78: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Tabelle 79: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Tabelle 80: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Tabelle 81: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Tabelle 82: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse
beim Ersteingriff
Tabelle 83: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Tabelle 84: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Tabelle 85: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
Tabelle 86: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
192
Tabelle 87: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Tabelle 88: Tumorfreies Überleben in Bezug auf ein aufgetretenes Rezidiv
Tabelle 89: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
Tabelle 90: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
Tabelle 91: Tumorfreies Überleben in Bezug auf Abstände der Kontroll-Mikrolaryngoskopien
Tabelle 92: Tumorfreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis
zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Tabelle 93: Laryngektomiefreies Überleben (laryngectomy-free survival)
Tabelle 94: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Tabelle 95: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Alter bezüglich des
Altersmedian beim Ersteingriff
Tabelle 96: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Tabelle 97: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Tabelle 98: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Tabelle 99: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Tabelle 100: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Tabelle 101: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach
Ersteingriff
Tabelle 102: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
Tabelle 103: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Tabelle 104: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Tabelle 105: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Tabelle 106: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
Tabelle 107: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Kontroll193
Mikrolaryngoskopie
Tabelle 108: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
Tabelle 109: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom
Ersteingriff bis zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Tabelle 110: Tumorbezogenes Überleben (overall survival)
Tabelle 111: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Tabelle 112: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Tabelle 113: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Tabelle 114: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Tabelle 115: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Tabelle 116: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Tabelle 117: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Tabelle 118: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Tabelle 119: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Tabelle 120: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
Tabelle 121: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Tabelle 122: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Tabelle 123: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Tabelle 124: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
Tabelle 125: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf erfolgte KontrollMikrolaryngoskopien
Tabelle 126: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
Tabelle 127: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur
1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
194
9.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anatomie der Mund-, Hals und Kehlkopfregion
Abbildung 2: Mikrolaryngoskopie
Abbildung 3: Kehlkopf-Teilexstirpation nach Hautant
Abbildung 4: Hemilaryngektomie nach Gluck-Sörensen
Abbildung 5: Typ-II-Resektion
Abbildung 6: Typ-III-Resektion
Abbildung 7: Erhebungsbogen der Patientendaten, Access 2003
Abbildung 8: Altersverteilung zum Zeitpunkt der ersten Operation
Abbildung 9: Unkorrigiertes Überleben
Abbildung 10: Absolutes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Abbildung 11: Absolutes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Abbildung 12: Absolutes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Abbildung 13: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Abbildung 14: Absolutes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Abbildung 15: Absolutes Überleben in Bezug auf Nikotin- und Alkoholkonsum
Abbildung 16: Absolutes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Abbildung 17: Absolutes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Abbildung 18: Absolutes Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Abbildung 19: Absolutes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Abbildung 20: Absolutes Überleben in Bezug auf postoperative Radiatio, Chemotherapie oder
Radiochemotherapie
Abbildung 21: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Abbildung 22: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Abbildung 23: Absolutes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Abbildung 24: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
195
Abbildung 25: Absolutes Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 26: Absolutes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Abbildung 27: Absolutes Überleben in Bezug auf die Abstände zwischen den KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 28: Absolutes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur
1.Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Abbildung 29: Tumorfreies Überleben (disease-free survival)
Abbildung 30: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Abbildung 31: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Abbildung 32: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Abbildung 33: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Abbildung 34: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Abbildung 35: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Abbildung 36: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim Ersteingriff
Abbildung 37: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Abbildung 38: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Abbildung 39: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
Abbildung 40: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Abbildung 41: Tumorfreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Abbildung 42: Tumorfreies Überleben in Bezug auf ein aufgetretenes Rezidiv
Abbildung 43: Tumorfreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
Abbildung 44: Tumorfreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 45: Tumorfreies Überleben in Bezug auf Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
196
Abbildung 46: Tumorfreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis zur
1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Abbildung 47: Laryngektomiefreies Überleben (laryngectomy-free survival)
Abbildung 48: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Abbildung 49: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Abbildung 50: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Abbildung 51: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Abbildung 52: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Abbildung 53: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Abbildung 54: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim
Ersteingriff
Abbildung 55: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach
Ersteingriff
Abbildung 56: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie
oder Kombinationstherapie
Abbildung 57: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Abbildung 58: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Abbildung 59: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Abbildung 60: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf die Anzahl der KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 61: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf eine erfolgte KontrollMikrolaryngoskopie
Abbildung 62: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 63: Laryngektomiefreies Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis
zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
Abbildung 64: Tumorbezogenes Überleben (disease-specific survival)
197
Abbildung 65: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Geschlecht
Abbildung 66: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Alter beim Ersteingriff
Abbildung 67: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das pathologische Tumorstadium
Abbildung 68: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische T-Kategorie
Abbildung 69: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die pathologische N-Kategorie
Abbildung 70: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Tumorlokalisation
Abbildung 71: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Resektionsklasse beim
Ersteingriff
Abbildung 72: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Grading nach Ersteingriff
Abbildung 73: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf die Residualklasse nach Ersteingriff
Abbildung 74: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine Radiatio, Chemotherapie oder
Kombinationstherapie
Abbildung 75: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Neck dissection
Abbildung 76: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Residuums
Abbildung 77: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf das Auftreten eines Rezidivs
Abbildung 78: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf eine erfolgte Laryngektomie
Abbildung 79: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf erfolgte KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 80: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf Abstände der KontrollMikrolaryngoskopien
Abbildung 81: Tumorbezogenes Überleben in Bezug auf den Abstand vom Ersteingriff bis
zur 1. Kontroll-Mikrolaryngoskopie
198
10.
Anhang
10.1 Lebenslauf
Geburtsdatum :
22.12.1973 in Hürth
Eltern:
Dr. Michael Cramer, Zahnarzt
Marita Cramer, Lehrerin
Familienstand:
verheiratet, 2 Kinder
Schulbildung:
1980-1984
Grundschule Overath Heiligenhaus
1984-1993
Paul-Klee-Gymnasium Overath
Allgemeine Hochschulreife
Berufsausbildung:
1993-1996
St.-Josef- Krankenhaus Engelskirchen
staatlich anerkannte Krankenschwester
Studium:
1996-2003
Universität zu Köln
Staatsexamen Zahnmedizin
Berufstätigkeit:
01.03. 2004 -
Zahnärztliche Gemeinschaftspraxis
15.03. 2005
Klinik am Ring, Köln-Innenstadt
01.11. 2005 31.10.2006
Zahnarztpraxis, Köln-Holweide
Seit 15.09.2007
Zahnarztpraxis Frechen
199
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