Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 2001/2002 Geltungsbereich: für Klassen 9 an - Mittelschulen - Förderschulen - Abendmittelschulen Schriftliche Abschlussprüfung Deutsch Qualifizierender Hauptschulabschluss* Allgemeine Arbeitshinweise Die Prüfungsarbeit besteht aus zwei Teilen. Teil I: Pflichtteil Textbearbeitung/Textproduktion Teil II: Wahlteil Aufsatz Vor der planmäßigen Arbeitszeit werden Ihnen 20 Minuten zum Vertrautmachen mit den Themen gewährt. Die Zeit zum Bearbeiten der beiden Prüfungsteile beträgt 240 Minuten. Es wird empfohlen, für den Pflichtteil ca. 80 Minuten einzuplanen. Die Prüfung beginnt mit der Textbearbeitung. Für den Teil II der Prüfung stehen Ihnen drei Themen zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für eines und bearbeiten Sie dieses. Für Pflicht- und Wahlteil steht Ihnen ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung zur Verfügung. Nicht alle zu den Themen abgedruckten Texte folgen der reformierten Rechtschreibung. Sie entsprechen der Quelle, der sie entnommen wurden. _________ * Für Schulfremde - Hauptschulabschluss bzw. Qualifizierender Hauptschulabschluss Sign. 1/1/1 2002 Teil I: Pflichtteil (Textbearbeitung) Trennen Sie zunächst die Arbeitsblätter ab, die sich am Ende der Prüfungsunterlagen befinden. Tragen Sie Ihren Namen ein. Erfüllen Sie die vorgegebenen Aufgaben. Teil II: Wahlteil (Aufsatz) Thema 1 Schon vor drei Tagen waren sie mit ihrem Boot gestrandet. Niemand hatte eine Idee, wie die Reise fortgesetzt werden könnte. Doch alles änderte sich, als ... Versetzen Sie sich in die Situation. Schreiben Sie den Textanfang ab und setzen Sie die Erzählung fort. Geben Sie Ihrer Erzählung eine passende Überschrift. Sign. 1/1/2 2002 Thema 2 Glück Kirschen essen, hundert Kerne spucken. Liebesbriefe mit Kartoffeln drucken. Suppenkraut zu Lorbeerkränzen winden. Kunterbunte Kieselsteine finden. Barfuß durch die Regenpfützen laufen. Dreizehnmal am Tage Eiscreme kaufen. Pfeil und Herzen an die Häuser malen. Für ein Luftschloss keine Miete zahlen. Um die Welt geh’n und zurück. Das ist Glück. Ingrid Lissow (zeitgenössische Autorin) Lesen Sie das Gedicht aufmerksam. Erläutern Sie den Inhalt des Gedichts und deuten Sie dabei die sprachlichen Bilder. Vergleichen Sie die im Gedicht geäußerten Vorstellungen vom Glück mit Ihren eigenen. Sign. 1/1/3 2002 Thema 3 Schön sein, fit sein, stark sein – ein neuer Kult Fitness, Sportlichkeit und Gesundheit werden für viele Menschen zum bestimmenden Lebensinhalt. Die Beschäftigung mit dem eigenen Körper und die Möglichkeit, ihn nach den eigenen Vorstellungen zu verändern, durchdringen das gesamte Denken und Handeln. Ein schlanker, durchtrainierter, wohlgeformter Körper steigert die Selbstzufriedenheit. Schließlich entspricht er der zeitgemäßen Vorstellung vom Schönheitsideal und zeugt von Willensstärke und Disziplin. (Nach: gesichertes leben 4/95) Betrachten Sie das Bild. Lesen Sie den Text. Erörtern Sie die in Überschrift, Bild und Text dargestellte Problematik. Sign. 1/1/4 2002 ARBEITSBLATT Name, Vorname: ________________________________ Klasse: _______ Teil I: Pflichtteil Textbearbeitung Im Herbst 1928 ärgert sich der Forscher Alexander Fleming in seinem Labor. Wieder ist eine seiner Platten, auf denen er Bakterien züchtet, von Schimmel befallen. Damit ist diese Platte unbrauchbar. Doch plötzlich wundert er sich. In der Nähe des Schimmels gibt es weniger Bakterien. Hemmt der Schimmel ihr Wachstum? Kann man etwa aus Schimmel ein Mittel gegen Bakterien machen? Dass es Stoffe gibt, die Bakterien abtöten, wusste man längst. Aber meist waren sie für den Menschen giftig und deshalb für die Medizin unbrauchbar. Also begann man mit Schimmel zu experimentieren, und zwar mit Erfolg. Man entdeckte ein Gift, das Bakterien tötet. Es wurde nach dem Schimmelpilz Penicillin genannt. Seine Wirkung zeigte sich rasch in einer Reihe von Versuchen mit Tieren. Damit man Menschen behandeln konnte musste das/ dass Penicillin in reiner Form gewonnen werden. Daran arbeitete man sechs Jahre lang. Weitere sechs Jahre später erkrankte ein Polizist schwer. Man musste befürchten das/ dass er an seinem hohen Fieber starb. Ihm wurde erstmals Penicillin gespritzt. Er erholte sich das/ dass Fieber sank. Er wurde gesund. Heute wird Penicillin als Heilmittel in großen Mengen gewonnen. Das ist allerdings nicht einfach denn Schimmelpilze sind Lebewesen. Damit die Pilze in riesigen Behältern gedeihen müssen sie geeignete Nahrung bekommen. Man muss die ganze Zeit für eine gute Durchlüftung sorgen. Außerdem produziert der Stoffwechsel der Bakterien schädliche Stoffe die beseitigt werden müssen. (Nach: Biologie 2/ A. Cornelsen, Berlin 1986) Sign. 1/1/5 2002 Sign. 1/1/6 2002 Name, Vorname: ________________________________ Klasse: _______ Aufgaben 1. Setzen Sie die sechs fehlenden Kommas im dritten und vierten Textabschnitt. 2. Unterstreichen Sie die richtige Schreibweise von das/ dass im dritten Abschnitt. 3. Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text in Aussagesätzen. 3.1 Wer entdeckte Penicillin? _________________________________________________________________ 3.2 Wann wurde Penicillin entdeckt? _________________________________________________________________ 3.3 Was bewirkt Penicillin? (Schreiben Sie eine der Möglichkeiten auf.) _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ 3.4 Worauf ist der Name Penicillin zurückzuführen? _________________________________________________________________ 3.5 Wie lange dauerte es, bis Penicillin erstmals zum Einsatz bei der Heilung von Menschen kam? _________________________________________________________________ 4. Schreiben Sie stichpunktartig die Bedeutung der folgenden Fremdwörter mithilfe des Wörterbuches auf. 4.1 Labor _______________________________________________________ 4.2 Bakterien ____________________________________________________ 4.3 experimentieren _______________________________________________ 4.4 produzieren __________________________________________________ 4.5 Medizin ______________________________________________________ 5. Geben Sie jetzt dem Text eine treffende Überschrift. _________________________________________________________________ Sign. 1/1/7 2002