Aufklärung zur Metformin-Therapie Den für mich bestimmten Informationsteil habe ich erhalten und gelesen. Im Aufklärungsgespräch mit meinem Arzt/ meiner Ärztin wurden u. a. erörtert: Einnahmemodus von Metformin Mögliche Nebenwirkungen Anwendungsbeschränkungen von Metformin (nicht zugelassen zur Therapie des PCO-Syndroms) Behandlung in der Schwangerschaft Risikoerhöhende Besonderheiten (Nierenfunktionsstörung, Nulldiät, Alkoholismus) PCO-Syndrom – was tun? Ihre Praxis Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne. Vorhandenes Übergewicht sollte abgebaut werden – dabei hilft vor allem eine vernünftige Ernährung und regelmä­ ßige körperliche Aktivität (Ausdauersport). Der Insulinsensi­ tizer Metformin führt zu einer Verbesserung der Insulin­ wirkung, einer Abnahme der männlichen Hormone und kann darüber hinaus bei Übergewicht auch das Abnehmen unterstützen. Falls Zyklusstörungen und Androgenisierungserscheinungen das Hauptproblem darstellen, kann eine Zyklusregulation durch eine Antibabypille sinnvoll sein. Notizen MVZ wagnerstibbe für Laboratoriumsmedizin, Gynäkologie, Humangenetik und Pathologie GmbH Göttingen, Hannover, Bad Münder, Lüneburg, Wilhelmshaven MVZ wagnerstibbe für Medizinische Mikrobiologie, Infektiologie, Hygiene und Tropenmedizin GmbH Göttingen MVZ DIAMEDIS Diagnostische Medizin Sennestadt GmbH Ich konnte alle mich interessierenden Fragen stellen, sie wurden vollständig und verständlich beantwortet. Bielefeld, Paderborn MVZ Einbeck für Zytologie, Pathologie und Gynäkologie GmbH MVZ Fertility Center Hamburg GmbH Datum, Ort, Unterschrift Patientin MVZ für Reproduktionsmedizin am Klinikum Kassel GmbH © amedes 04/2010 | Nachdruck verboten MVZ für Labordiagnostik und Mikrobiologie Rhein-Main GmbH Praxisstempel, Unterschrift Ärztin/Arzt PCO-Syndrom und Übergewicht Raunheim MVZ Institut für Labormedizin und Klinische Genetik Rhein/Ruhr GmbH Essen MVZ Institut für Klinische Genetik, Pathologie und Zytologie Nordrhein GmbH Oberhausen MVZ für Gynäkologie, präventive Zytologie/ Dysplasiesprechstunde GmbH Essen Institut für Medizinische Genetik am Klinikum Dortmund Medizinisches Labor Wahl Lüdenscheid MVZ Medizinisch-Diagnostisches Labor Halle GmbH MVZ für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie Erfurt GmbH MVZ für Laboratoriumsdiagnostik und Medizinische Mikrobiologie Dr. Ackermann GmbH Leipzig Ärztliche Partnerschaft Dr. med. Sven Löbel/Dr. med. Carsten Retzlaff Jena MVZ für Laboratoriumsdiagnostik München GmbH München, Fürstenfeldbruck MVZ für Laboratoriumsdiagnostik Bad Reichenhall GmbH Bad Reichenhall, Raubling Patienteninformation Was ist ein PCO-Syndrom? Zyklusstörungen – oft im Zusammenhang mit Übergewicht – und/oder Zeichen der vermehrten Bildung männlicher ­Hormone (Akne, vermehrte Körperbehaarung, Haarausfall) sind häufig Ausdruck eines sogenannten polycystischen Ovarsyndroms (PCOS). Typisch für dieses Krankheitsbild sind zystische Veränderungen an den Eierstöcken, die der Arzt durch eine Ultraschalluntersuchung feststellt. Es handelt sich hierbei um viele kleine Eibläschen, die in Gegenwart vermehrter männlicher Hormone nicht heran­ reifen können. Der Eisprung bleibt aus. Das PCO-Syndrom stellt eine häufige Ursache für unerfüllten Kinderwunsch dar. Hauptursache – eine Störung des Insulinhaushaltes Als Hauptursache verbirgt sich hinter dem PCO-Syndrom jedoch meist eine Störung des Insulinhaushaltes, die soge­ nannte Insulinresistenz. Insulinresistenz bedeutet, dass das Zuckerregulierende Hormon Insulin von den Körperzellen nicht mehr richtig erkannt wird – in der Folge steigt der Insulinspiegel übermäßig an. Langfristig führt die ständige Überproduktion von Insulin (Hyperinsulinämie) zur Erschöp­ fung der Bauchspeicheldrüse: es entsteht schließlich eine Zuckerkrankheit (Diabetes Typ II). Herz und Gefäße werden im Zusammenhang mit der Hyper­ insulinämie häufig zusätzlich von Übergewicht, Blut­ hochdruck und Fettstoffwechselstörungen bedroht (meta­ bolisches Syndrom). Die Insulinresistenz kann damit zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden! Metformin-Therapie bei PCO-Syndrom Metformin wird seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung der Zuckerkrankheit bzw. der Insulinresistenz eingesetzt. Neuere Untersuchungen haben nun gezeigt, dass die Gabe von Metformin auch beim PCO-Syndrom in vielen Fällen zu einer Normalisierung der zuvor gestörten Monatszyklen führt und bei einem Teil der Patientinnen sogar ohne zusätzliche Maßnahmen eine Schwangerschaft eintritt. Als sogenannter Insulinsensitizer führt es zu einer Verbesse­ rung der Insulinwirkung (Verminderung der Insulinresistenz) sowie einer Abnahme der männlichen Hormone. Das Medikament ist jedoch für diese Anwendung z. Zt. noch nicht offiziell zugelassen (sog. »off-label«-Therapie). Eine Ver­ ordnung zu Lasten der Krankenkassen ist deshalb in dieser Situation nicht generell erlaubt, wenngleich der Nutzen von den medizinischen Fachgesellschaften nicht bezweifelt wird. Nebenwirkungen: Normalerweise wird Metformin gut vertragen. Allerdings kommt es vor allem zu Beginn der Behandlung relativ häufig zu Übelkeit und Appetitverlust, vereinzelt auch zu Durch­ fall und Erbrechen. Zur Verminderung dieser Nebenwirkungen sollte Metformin mit oder nach dem Essen eingenommen werden und die Therapie in den ersten Woche zunächst mit einer geringen Dosierung (z. B. 1 Tbl. 500 mg zum Abendessen) begonnen werden. Bei guter Verträglichkeit kann die Dosis dann lang­ sam gesteigert werden (morgens und abends jeweils 1 Tbl. 500 mg in der 2. Woche) bis zur ärztlich verordneten Dosis (meist 1500 bis 2500 mg tgl., je nach Körpergewicht). Wie kann man eine ­I nsulinresistenz feststellen? Bei einer Nierenfunktionsstörung darf Metformin nicht v­ erordnet werden, deshalb ist eine Überprüfung der Nieren­ funktion (Kreatinin-Wert) vor Therapiebeginn zu empfeh­ len. Metformin kann mit verschiedenen anderen Medikamen­ ten in Wechselwirkung treten und darf z. B. nicht bei einer Alkoholkrankheit eingenommen werden.Weitere Hinweise entnehmen Sie ggf. dem Beipackzettel und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Auch wenn eine Gewichtsnormalisierung beim PCO-Syndrom sinnvoll ist, sollte unter einer Metformin-Behandlung keine extreme Fastenkur (»Nulldiät«) durchgeführt werden, da es hierdurch zur Stoffwechselentgleisung kommen kann. Zur Gewichtsreduktion ist vielmehr eine gesunde, kalorien­ begrenzte Mischkost zu empfehlen. Am besten lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Arzt beraten. Aufgrund der unzureichenden Datenlage wird derzeit noch von einigen Experten empfohlen, Metformin nach Eintritt einer Schwangerschaft abzusetzen, wenngleich es bisher keine Hinweise auf eine schädliche Wirkung auf die embryonale und fetale Entwicklung gibt. Eine Schwangerschaft bei PCO-Syndrom ist jedoch mit einer höheren Fehlgeburtsrate belastet. Nach mehreren Studien führt dagegen die Fortzetzung der Metformin-Behandlung in der Schwangerschaft zur Normalisierung des Fehlge­ burtsrisikos. Sie sollten sich deshalb diesbezüglich ggf. von Ihrem Arzt beraten lassen. Dieser einfache Test ermöglicht Ihnen eine Risikoabschätzung: Insulinresistenz-Check (nach Staudl/Biermann) Lassen Sie sich die Werte ggf. von Ihrem Arzt nennen: Messgröße Wert Punkte Body-Mass-Index (Gewicht/Größe) über 26 über 30 1 2 Blutdruck (mm/Hg) über 140/90 2 Nüchtern-Blutzucker >= 100 über 110 1 2 Triglyceridwerte über 230 1 Cholesterinspiegel über 230 1 Auswertung: Bei mehr als 3 Punkten ist ziemlich sicher, dass Sie eine Insulinresistenz haben! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt darauf an. Eine Insulinresistenz kann durch die gleichzeitige Blutunter­ suchung von Nüchtern-Blutzucker und Insulin nachge­ wiesen werden. Zum Ausschluss einer bereits bestehenden Zuckerkrankheit ist ein Glucosebelastungstest erforderlich.