Interdisziplinäre Exk.: Donautal/Au, Hainburger Berge, Braunsberg; Leithagebirge und Neusiedler See Exkursion Hainburger Berge, Leithagebirge und Neusiedlersee Die Hainburger Berge sind Teil des Tatrikums, welches von Tollmann dem Mittelpennin der Ostalpen gleichgestellt wird. Sie befinden sich demnach in einer tieferen tektonischen Position als der Kernbereich des anschließenden Leithagebirges, welches dem unterostalpinen Semmeringsystem angehört. Am Aufbau der Hainburger Berge sind beteiligt: Altkristallin (Phyllite, Grünschiefer, Biotitschiefer) in welche im Unterkarbon ein Granit (bei Wolfsthal) intrudiert ist. Die darüber folgende permoskythische Sedimenthülle besteht aus Alpinem Verruccano, Quarzit ("Semmeringquarzit") und einer mitteltriadischen Kalk-/Dolomitfolge (Gutensteiner- und Steinalmkalk). Die höheren Teile der Trias-Schichtfolge scheinen primär zu fehlen. In der Slowakei folgt darüber ein grauer Breccienkalk des Lias (Ballensteinkalk = Borinka Kalk), der jüngst auch in den Hainburger Bergen in Karstspalten entdeckt worden ist. Die leicht metamorphen Triaskarbonate der Hainburger Berge sind allseitig von miozänen Sedimenten (u. a. Leithakalk) ummantelt, aus welchen sie die gegenwärtige Erosion allmählich wieder herausschält. M. A. Götzinger, Institut für Mineralogie und Kristallographie, Univ. Wien A-1090 Wien, Althanstraße 14 - Geozentrum [email protected] Erstversion Mai 2002, mehrf. erg. 3/12 Die Donau ist mit 2850 km der zweitlängste Fluß (Strom) Europas. Sie entspringt mit den beiden Quellflüssen Breg und Brigach im östlichen Schwarzwald und mündet in einem ca. 5000 km2 großen Delta in das Schwarze Meer. In Passau mündet der dort mächtigere Inn in die Donau, die bei Engelhartszell in das österreichische Staatsgebiet einfließt und dieses östlich Hainburg wieder verlässt. Die Schotterniveaus, die mit denen der wichtigsten Zuflüsse vergleichbar sind, rechtfertigen die Annahme, dass der Verlauf der Donau seit jeher in etwa dem heutigen glich. Epigenetische Durchbrüche (z. B. Strudengau, Wachau) lagen schon damals im Stromstrich gemäßigter Höhenlage. Die Hainburger Pforte mußte wohl stets neben der Brucker Pforte von der Donau benutzt worden sein (das bestätigen auch Donausandvorkommen in den hoch liegenden Spalten und Karsthöhlen von Deutsch-Altenburg). Bad Deutsch-Altenburg: Kalksteinbruch Pfaffenberg (ein Hinweis) Die bituminösen Kalke und Dolomite führen trotz starker Rekristallisation Fossilien (Crinoiden/Seelilien), wodurch sie in die Mitteltrias zu stellen sind. Im Lösungsrückstand der Karbonate sind Quarz, Illit, Chlorit, Paragonit und Pyrophyllit enthalten, wodurch eine anchizonale Überprägung angezeigt wird (etwa 350°C, 2 kb). Am Pfaffenberg erfolgt der Abbau von Kalken und Dolomiten für die Gewinnung von Blöcken für die Donauregulierung, sowie für Schotter und Splitte (Straßenbau). In den Karbonaten treten Calcitklüfte auf, die stellenweise auch Sinter enthalten. Die Calcite sind durch Bitumen gelblichbraun gefärbt und zeigen UV-Fluoreszenz. Die Bildungstemperaturen der Calcite werden mit 120 30°C angenommen. Aus Höhlensystemen wurde eine subrezente Kleinsäuger-Fauna beschrieben. Die älteste Schotter-Terrasse im Wiener Raum ist die Laaerberg-T. (Oberpliozän, Neogen/„Tertiär“, ca. 4 Mio. J. alt), mit abnehmendem Alter folgen Wienerberg- (Günz) und Arsenal-T. (Mindel, beide Altpleistozän). Aus der Würm-Eiszeit (Jungpleistozän) stammen die älteren Anteile der heutigen Talböden, im Postglazial wurde/wird der jünste/recente Anteil ("Prater-T.") gebildet. Neben Vollschotterbänken liegen heute vermehrt nur noch Quarzrestschotter vor, die durch Auslösen der Karbonat- und teilweise der Kristallin-Anteile übrig geblieben sind (Eindringen aggressiver Oberflächenwässer). Nur die hochgelegenen Vollschotterfunde erlauben eine Feststellung des Einzugsgebietes der (schon pliozänen) Donau. Durch Überflutungen wurden ältere Schotterfluren aber auch erodiert und umgelagert (über 9000 Jahre alte Bäume/Baumstämme finden sich neben 3000 bis 4000 Jahre alten in der ungegliederten "Prater-T."). In Interglazial-Zeiten bildeten sich Verlehmungszonen und Rotböden, deren Pollenspektren auf die heutigen Umständen ähnliche Vegetation hinweisen. Der äolisch deponierte Löß, hauptsächlich der letzten Periode extremer Eisexpansion entstammend, nimmt große Flächen des Donaubereiches ein. Im Flachland des Marchfeldes sind hingegen weite Areale von Flugsanden überliefert. Die "Jüngeren Flugsande" (grau und kalkreich) der heutigen Talböden verschütteten dort hallstatt- und römerzeitliche Kulturreste. Marchegg - Ungartor: Gesteine der Umgebung als Bausteine In der 1268 von König Ottokar II. von Böhmen gegründeten Stadt sind die mittelalterliche Befestigung (Teile der Stadtmauer), das Wiener Tor und das Ungartor teilweise erhalten. Das Schloss, eine mittelalterliche Anlage, wurde 1568 und 1629 umgebaut, um 1733 barockisiert. Im Südteil des Ungartores (Ungargasse) sind verschiedene Gesteine der näheren und weiteren Umgebung eingebaut, wobei besonders die gotischen Bögen hervorzuheben sind: Bögen und Mauersteine aus neogenem Kalksandstein und Leithakalk mit Fossilresten (Miozän); weiters dunkle Mitteltrias-Kalksteine (Anis); grünlicher Semmeringquarzit; helle Granite (mit Pegmatit, Wolfsthal); Gneise, Schiefer, Grünschiefer und dunkelgrüne Amphibolite (Hainburger Berge und Leithagebirge, jeweils aus dem Kristallinkern). Vorschläge für einfache Experimente an Fließgewässern (z. B. Donau): Sortierung von "Kieselsteinen" und die Frage nach ihrer möglichen Herkunft: Die Donau kommt aus dem östlichen Schwarzwald, der Inn mit seinen Zuflüssen (Salzach) aus den Alpen, der Kamp aus der Böhmischen Masse, Enns, Erlauf und Traisen kommen aus der Grauwackenzone und aus den Kalkalkpen. Dementsprechend kann überlegt werden, woher z. B. Granite, Pegmatite und Quarze; Quarzsandsteine, Hornsteine und Kalke; Quarzite, Schiefer, Gneise, Amphibolite und Serpentinite herstammen. Braunsberg: Geologie und Siedlungsgeschichte Der einzeln stehende Braunsberg (346 m) wird von Mitteltrias-Karbonaten aufgebaut, die verkarstungsfähig sind (Braunsberg- und Rötelsteinhöhlen). Die strategische Lage des Berges ließ Menschen seit dem 2. Jtsd. v. Chr. darauf siedeln (Spätneolithikum); 900 600 v. Chr. hallstattzeitliche Siedlung, 500 - 200 v. Chr. keltische Wallburg (La-TèneKultur), 6 n. Chr. durch die Römer zerstört; Ansiedlung der Bevölkerung an der Donau, Gründung Carnuntums (2006 wurde 2000 Jahre Carnuntum gefeiert). 1 Das Leithagebirge besitzt einen kristallinen Kern (unterostalpines Semmeringsystem), der von Grobgneisen, Glimmerschiefern (Biotit, Granat), Amphibolit und retrograden Phylliten gebildet wird. Darauf liegen permoskythische Arkosen und der Semmeringquarzit und darauf mitteltriadische Dolomite. Später war das Leithagebirge ein (Halb)Inselberg des Miozänmeeres. Diese älteren Gesteine werden von den Sedimenten des Wiener Beckens (O-Eozän, Miozän und jünger) überlagert bzw. umgeben (u.a. Leithakalk des Badeniums und Kalksandstein des Sarmat). Abbaustellen/Steinbrüche: Kaisersteinbruch (aufgelassen), Mannersdorf (Zementherstellung), Müllendorf (Kreide), St. Margarethen (im Ruster Höhenzug; „Römersteinbruch“), Gewinnung von Bau- und Dekorgesteinen (u.a. Ringstraßenbauten) Winden - Zeilerberg: Höhlen im Kalk und Kristallin Nördlich Winden am See befinden sich in der Fortsetzung der Bruckerstraße zwei Höhlen am W-Hang des Zeilerberges (302m), von denen die Bärenhöhle zum Naturdenkmal erklärt wurde. Der Kristallinsockel des Leithagebirges (Quarzite, Gneise, Schiefer, Amphibolite) mit seinem auflagernden Mittel-Triaskalk (Anis) wird von neogenen Sedimenten ummantelt: Es handelt sich um Kalke und Kalksandsteine des Miozän (Badenium, Sarmatium). In diesen sind mehrere Höhlen situiert. Einerseits handelt es sich um tektonisch angelegte Klufthöhlen und auch um Brandungshöhlen. Die Bärenhöhle (Ludl-Loch, SH 190 m) ist eine Schichtfugenhöhle (Brandungshöhle?) mit 2 Eingängen, bestehend aus einem Raum mit kurzen Nebenstrecken. Ihre Länge beträgt 70 Meter. Zoologisch bedeutsame Grabungen erbrachten pleistozäne Faunenreste (Höhlenbär); urgeschichtliche Funde stammen aus der unmittelbaren Umgebung. Die Funde sind im Museum in Breitenbrunn ausgestellt. Unterhalb der Bärenhöhle, direkt an der Straße, liegt die Grafenlucke ("Zigeunerhöhlen"). Es sind sechs künstlich stark veränderte Halbhöhlen, die an Klüften eines brecciösen Quarzites (Semmeringquarzit) angelegt sind. Lit.: Fink-Hartmann (1979): Die Höhlen Niederösterreichs, Bd. 1 Ergänzungen zur Bärenhöhle/Ludlloch N Winden: (G. Rabeder, 21.5.03) Kurt Ehrenberg (Prof. Paläont., Univ. Wien) hat 1929-31 wissenschaftliche Grabungen durchgeführt; Exponate befinden sich im Landesmuseum Eisenstadt und im Museum Breitenbrunn: Gastropoden, Amphibien, Fischwirbel, Vogelreste, Kleinsäuger und Höhlenbären (Masse der Knochen); dabei aber 2 große Schädel von (großen) Braunbären (Bastarde zw. Hb. und Bb. nicht möglich); Alter: 45.000 Jahre. Von den Hb. gab es 4 Linien, 2 im Hochgebirge und 2 im Niederbereich. Diese Bären waren (reine) Kräuterfresser und wurden etwa 35 Jahre alt und hielten Winterschlaf (Abnützung der Zähne führte letztendlich zum individuellen Tod). Neueste Forschungsergebnisse werden vor Ort vorgetragen. Diese Höhle ist die tiefstgelegene Österreichs (SH 190m). Info: Am östlichen Hangfuß des Königsberges verläuft die Trasse der Bernsteinstrasse, die zur Römerzeit gut ausgebaut wurde (statio VLMO bei Winden). Noch heute lässt sich der Verlauf im Wald gut verfolgen. Die Trasse führt am Gegenhang über das Leithagebirge nach Bruckneudorf und weiter nach Carnuntum. 2 Die nördlichen und westlichen Lacken des Seewinkels sind konzentrierte Sodagewässer (Na-Karbonat und Na-Hydrogenkarbonat; Zickböden = Salzböden, von ung. Czik = Salz/ Soda). Neben den Na-Karbonaten gibt es auch Na-Sulfat (Thenardit): Neusiedlersee und Salzlacken Biologische Station Ilmitz - Neusiedlersee: Über die Entstehung des Neusiedlersees gibt es mehrere Theorien; die heute am besten fundierte ist die Entstehung durch tektonische Einsenkung. Unter dem rezenten Seesediment liegen wohl Sedimente des Pannon (O-Miozän, 5-7 Mio. Jahre), die durch ihren Salzgehalt die Salinität des Sees beeinflussen: Im Norden herrscht geringere Salinität (Wulkazufluss), im Südosten höhere (unterirdische Zuflüsse), die mittlere Konzentration beträgt etwa 1,5g/l = 0,15% (in Abhängigkeit vom Wasserstand). Der durchschnittliche Salzgehalt des Meeres beträgt 3,5% (also mehr als das 20-fache). Neben den Salzen enthält der See organische und anorganische Schwebstoffe, die eine permanente Trübung des Wassers bedingen. Die anorganischen Partikel (Korngröße unter 0,01 mm) bestehen aus Quarz, Feldspat Glimmer und Dolomit sowie Gesteinsbruchstückchen. Mit Stärke, Richtung und Dauer des Windes nimmt der Gehalt an Schwebstoffen zu. Hoher Schwebstoffanteil reflektiert und absorbiert die Sonneneinstrahlung bzw. das Licht deutlich. Thenardit Na2(SO4 ) Nahcolith/Na-Hydrogenkarbonat NaHCO3 Soda/Natrit Na2CO3 . 10 H2O; Trona Na3H(CO3)2 . 2 H2O Calcium und Magnesium sind in geringen Mengen ebenfalls vertreten. „Kochbrunnen, Eisspinnen und Gasblasen“ (H. Häusler, 2005: Nationalpark-WinterGeschnatter, Nationalparkzeitung 4/2005, 1-2 In jedem strengen Winter bleiben zahlreiche Stellen im Neusiedler See eisfrei (sie werden „Kochbrunnen“ genannt). Eiskreise wurden durch Befliegungen im Uferbereich und auf der Seefläche geortet und untersucht. „Eisspinnen“ entstehen durch Wasserbewegungen; eingefrorene Gasblasen weisen auf eine Gaszufuhr vom Seegrund hin. Die „echten Kochbrunnen“ werden durch Gaszufuhr von Methan (Alter über 50.000 Jahre) verursacht. „Unechte Kochbrunnen“ entstehen bei zeitweiligen, lokalen Faulgas-Austritten. Bisher wurden keine Hinweise auf warme Quellen etwa entlang von Störungslinien gefunden. Im Winter bleibt die Wassertemperatur bei 2,29°C in Eisnähe und 2,97°C am Seegrund nahezu konstant. Dimensionen: Länge: ca. 33,5 km; Breite 6 bis 12 km; SH bei 115m über Adria Die mittlere Niederschlagsmenge (= 80% des "Zuflusses") und die Verdunstungsrate halten einander die Waage. Trockene Jahre (2000: 460mm; 2001: 470mm) verringern den Wasserstand erheblich; die durchschnittliche Regenmenge beträgt etwa 560 – 600 mm, in regenarmen Jahren auch nur 460 mm. Eine Aufeinanderfolge von etwa 4 sehr trockenen Jahren kann zum Austrocknen des Sees führen (1740, 1773, 1811-13, 186468). Niedrigwasserperioden (1884-1926, 1929-34, 1974, 1978, 1984, 1990, Sept. 2003) führen zu vermehrtem Schilfwachstum. Höchststände vergrößern die Seefläche gewaltig (1741/42, 1786, 1797-1801, 1838, 1941, 1970, 1983, 1996). Die Seefläche beträgt etwa 2 280 bis 320 km , wenige cm Wasserstandzu- oder -abnahme bedingen Schwankungen 2 3 von 40km . Das mittlere Wasservolumen beträgt etwa 320 Mio. m . Die mittlere SeeTiefe beträgt 120cm, die tiefsten Stellen liegen im Südteil bei knapp 200 cm. Der Wasserstand weist mitunter einen Fehlbetrag von 20 cm auf (entspricht bei 300 km2 formal 60 3 Mio. m Wasser). Eine gewisse Wasserstandsregulierung (seit 1965) kann durch den in Ungarn liegenden Einser-Kanal im Südosten (Hanság/Waasen, W Pamhagen) erfolgen. Kurzer Abriss der Siedlungsgeschichte: Bereits ab dem 7. Jhdt. v. Chr. waren die Seeufer von Menschen besiedelt. 200 Jahre später wanderten Kelten in das Gebiet ein. Ab 15 v. Chr. siedelten die Römer bis sie am Ende des 4. und im 5. Jhdt. n. Chr. von Germanenstämmen verdrängt wurden. Während der Völkerwanderungszeit strömten verschiedene Völker durch die Region. Im 11. Jhdt. n. Chr. kam es zur Gründung von Ungarn (1000: Krönung König Stephan I.), die Zuwanderung deutschsprachiger Siedler erfolgte im Mittelalter. Erst nach den Osmanenstürmen (1529 und 1683) setzte eine schwungvolle Bauphase ein, es entstanden barocke Kirchen und Herrschaftshäuser. Im wirtschaftlichen Aufschwung des 18. Jhdt. stieg die Bevölkerungszahl und prunkvolle Herrschafts- und Bürgerhäuser wurden errichtet. Ackerbau, Viehzucht und Weinbau trugen zum Lebensunterhalt der Bevölkerung bei. Nach dem 2. Weltkrieg war durch den „Eisernen Vorhang“ eine gewisse Isolation spürbar; mit der Ostöffnung und dem Beitritt Ungarns zur EU ist die Einheit der Region wieder in greifbare Nähe gerückt. Von Podersdorf in die "Hölle": Salzlacken – Evaporite Die Salzanreicherungen in abflusslosen Binnenseen bzw. Lacken werden von drei wichtigen Parametern beeinflusst: 1) unterirdische Zuflüsse bzw. Laugung des Untergrundes bedingen lokal unterschiedliche chemische Zusammensetzungen (Kationen und Anionen); 2) oberirdische Zuflüsse (Bäche und Flüsse mit anthropogener Beeinflussung) bedingen Nitrate und Phosphate; 3) Niederschlag (meteorische Wässer) und Verdunstung (Klima) führen zu jahreszeitlichen Konzentrationsschwankungen. Beachten Sie die Sonderausstellung(en) im Landesmuseum Burgenland (Eisenstadt, http://www.burgenland.at/landesmuseum ) und die dort erhältliche Literatur. 2008: Bernsteinstrasse; 2009: Minerale des Burgenlandes (WAB 126; neu: 2. Aufl.); 2010: Naturjuwele im Burgenland. Steppen, Salz und Streuobstwiesen 2012: Als das Burgenland noch am Meer lag (WAB 142) M.A. Götzinger (Mai 2002, erg. 5/11; 3/12) Wesentlich ist der Umstand, dass durch eine anhaltende Ionenzufuhr eine steigende Salzkonzentration resultiert. Ein Abtransport erheblicher Salzmengen ist aber durch überdurchschnittliche Regenmengen (Überschwemmungen) oder durch starke Stürme während anhaltender Trockenperioden möglich. Raum für aktuelle Ergänzungen: 3 Kulturfabrik Hainburg: Die Kulturfabrik Hainburg ist ein inspirierender Ort direkt an der Donau - Treffpunkt für anregenden Gedankenaustausch, Bühne für kunstvolle Inszenierungen und vor allem Schauplatz für genussvolle Momente. Die ehemalige Tabakfabrik beeindruckt durch Eleganz und Leichtigkeit. Gusseiserne Säulenkolonnaden durchziehen die einstigen Werkshallen, die Räume sind großzügig, konsequent funktionell und von schlichter Schönheit. Die Glasterrasse zur Donau gewährt faszinierende Ausblicke auf den Nationalpark Donau-Auen. Die Glasdecke zum Atrium ermöglicht Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Kulturfabrik-Besucher schauen Wissenschaftern und Restauratoren buchstäblich über die Schulter, wenn diese die reichen Funde aus Roms Donaumetrople Carnuntum erforschen. Der in Terrassen angelegte Platz vor der Kulturfabrik ist Schauplatz für stimmungsvolle Veranstaltungen, kulinarische Genüsse und Begegnungen im öffentlichen Raum. Wechselnde Sonderausstellungen und ein abwechslungsreicher Kulturkalender machen die Kulturfabrik Hainburg zu einem beliebten Treffpunkt für die Bewohner und Gäste der Donauregion Auland Carnuntum. Kulturfabrik Hainburg, Donaulände 33 / Kulturplatz 1, 2410 Hainburg/Donau Kontakt: 02163/3377 www.kulturfabrik-hainburg.at NÖ Landesausstellung 2011 – inhaltlich immer noch aktuell Passend zu den besonderen Charakteristika der Region behandelt die Ausstellung ihre Veränderung über Jahrtausende, von den Römern bis ins Heute. Neben Natur-, Kultur-, Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte werden auch die technischen Entwicklungen beleuchtet. Die Hauptausstellung findet in drei Gemeinden statt: Hainburg, Bad Deutsch Altenburg und Petronell-Carnuntum. Der Archäologische Park Carnuntum mit dem Freilichtmuseum Petronell und dem Museum Carnuntinum in Bad Deutsch Altenburg sowie die Kulturfabrik Hainburg stehen als Ausstellungsstandorte zur Verfügung. Die Ausstellungsstandorte Archäologischer Park Carnuntum - im Osten Niederösterreichs an der Donau zwischen Wien und Bratislava - ist die größte archäologische Landschaft Österreichs und somit die bedeutendste Präsentationsstätte des Landes auf dem Gebiet der Altertumsforschung. Bis zum Jahr 2011 wird jedes Jahr ein Stück mehr vom einstigen Glanz Carnuntums gezeigt. Die Besucher können den Archäologen zusehen, wie sie längst vergessene Spuren des antiken Lebens entdecken und betreten orginalgetreu rekonstruierte Bauten, die zeigen, welch hoch entwickelte Kultur die Römer bereits hatten. Zeitreisen in die Welt der Römer gewähren spannende Einblicke in deren politisches und gesellschaftliches Leben, in ihre Kultur, ihre Religion und ihren Alltag. Freilichtmuseum Petronell: Südländisches Flair, mediterrane Lebensfreude und eindrucksvolle Zeugen römischer Lebenskultur: Die Besucher flanieren über die antiken Straßen, vorbei an Villen und Thermen und staunen über den Luxus in römischen Bürgerhäusern. Besondere Attraktionen sind zahlreiche wieder aufgebaute römische Gebäude, die einen Blick in den Alltag römischer Bürger erlauben. Höhepunkte auf dem Rundgang sind das Haus von Lucius, einem Tuchhändler aus Carnuntum, sowie der Besuch der villa urbana. Besonders reizvoll sind auch die römischen Gärten. Damit das 'echte' Carnuntum zum Leben erwacht, arbeiten Fachleute nach den Prinzipien der experimentellen Archäologie - eine sehr aufwändige Methode, die weltweit nur selten angewendet wird. Auch bei der Gestaltung der Gärten werden nur Pflanzen gesetzt, deren Spuren bei den Grabungen gefunden wurden. Für ein möglichst authentisches Aussehen der Gärten wird bei der Pflanzung ausschließlich Saatgut verwendet, das durch die Rückzüchtung moderner Pflanzen gewonnen wird. Bis zum Jahr 2011 wird der erfolgreiche Weg mit einer großen Vision und beträchtlichen Investitionen fortgesetzt. Die einst blühende römische Donaumetropole wird Stück für Stück zum Leben erweckt. Freilichtmuseum Petronell, Hauptstraße 3, 2404 Petronell-Carnuntum Kontakt: 02163/3377 www.carnuntum.co.at Kulturfabrik Hainburg Museum Carnuntinum Museum Carnuntinum: Ein Höhepunkt der Zeitreise zu den Römern ist ein Besuch des Museums Carnuntinum in Bad Deutsch Altenburg. Das Schatzhaus des Archäologischen Parks Carnuntum wurde vom Architekten Friedrich Ohmann im Stil einer römischen Landvilla erbaut und bereits im Jahr 1904 von Kaiser Franz Joseph eröffnet. Einzigartige Fundstücke aus dem antiken Carnuntum können hier bewundert werden. Schmuck, Werkzeuge, Waffen sowie Kultgegenstände wurden in akribischer Kleinarbeit restauriert und machen Lust, jene Schätze zu erleben, die uns von den Römern erhalten blieben. Museum Carnuntinum, Badgasse 40-46, 2405 Bad Deutsch Altenburg Kontakt: 02165/3377 www.carnuntum.co.at Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.) Denar, Rom 141, als Caesar; COS II (Honos) Septimius Severus (193-211 n. Chr.) wurde 193 n. Chr. in Carnuntum zum römischen Kaiser ausgerufen; SEVERVS PIVS AVG; FVNDATOR PACIS (PAX), Denar, Rom 202 – 210 4