Sondermarkenblock „Carnuntum – Gerulata

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Sondermarkenblock
„Carnuntum – Gerulata – Römische Ausgrabungen“
Der vorliegende Sondermarkenblock stellt eine Gemeinschaftsausgabe mit der Slowakischen
Republik dar; er thematisiert die beiden grenznahen Orte Carnuntum und Gerulata, deren
römische Ausgrabungen große historische Bedeutung haben.
Mit der Gründung Carnuntums durch den Feldherrn Tiberius vor rund 2000 Jahren schlug die
Geburtsstunde für eine der wichtigsten Metropolen des Imperiums. Als Hauptstadt der
Provinz Oberpannonien stand Carnuntum in den folgenden Jahrhunderten immer wieder im
Rampenlicht der Weltpolitik. Am Schnittpunkt zwischen Bernsteinstraße und Limesstraße
gelegen, war die Stadt Treffpunkt der verschiedensten Kulturen. In ihrer Blütezeit hatte
Carnuntum – auf einer Fläche von zirka 10 Quadratkilometern – etwa 50.000 Einwohner. Die
„Keimzelle“ war das in der Mitte des 1. Jahrhunderts errichtete Legionslager, und unter
dessen Schutz entwickelte sich auch das zivile Leben rasch. Nach der Teilung der Provinz
Pannonien um 106 n. Chr. wurde Carnuntum nicht nur Hauptstadt der neu entstandenen
Provinz Oberpannonien und Sitz des Statthalters, sondern auch Stützpunkt der römischen
Donauflotte. Etwa 124 n. Chr. erhielt Carnuntum unter Kaiser Hadrian das offizielle
Stadtrecht und wurde zum „municipium“ erhoben. In den Jahren 171 bis 173 n. Chr. wählte
Kaiser Marc Aurel Carnuntum als Residenz während seines Feldzuges gegen die
Markomannen. Nachdem der Statthalter Septimius Severus im Jahre 193 n. Chr. von seinen
Soldaten in Carnuntum zum Kaiser ausgerufen wurde, stieg die Stadt schließlich sogar in den
Rang einer „colonia“ auf. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts war die Stadt noch einmal Zentrum
der Weltpolitik, als es 308 n. Chr. zur großen Kaiserkonferenz kam. Nach dem Abzug der
Römer in der Mitte des 5. Jahrhunderts geriet Carnuntum aber mehr und mehr in
Vergessenheit.
Gerulata indes war ein römisches Militärlager in der Nähe des heutigen Rusovce, einem
Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Es lag ebenfalls in der römischen Provinz
Pannonien und entstand im 2. Jahrhundert als Teil des Donaulimes. Das Lager wurde jedoch
bereits im 4. Jahrhundert aufgegeben. Das am besten erhalten gebliebene Bauwerk ist
sicherlich das Fundament eines quadratischen Hauses mit einer Grundfläche von 30 mal 30
Metern und etwa zweieinhalb Meter dicken Mauern. Eine Ausstellung des Städtischen
Museums Bratislava befindet sich neben dem einstigen Lagerstandort. Das nationale
Kulturgut „Römisches Kastell Gerulata“, das gerne auch als „Stück Rom unweit Bratislavas“
bezeichnet wird, durchläuft zurzeit eine Phase des positiven Wandels. Die Abteilung für
internationale Beziehungen der Stadt Bratislava arbeitete zuletzt verschiedene Projekte aus,
die aus EU-Fonds finanziert werden und dazu beitragen, dieses bedeutende Kulturgut auf
neue Art der Öffentlichkeit zu präsentieren.
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