EVENTS Im Frühjahr 1808 erschien Johann Wolfgang von Goethes Menschheitsdrama «Faust. Der Tragödie erster Teil». Aus Anlass des Jubiläums realisiert die Schweizerische Theatersammlung Bern in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum Thun die Sonderausstellung «Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!» Goethes Faust auf Schweizer Bühnen. Gestaltung: Claudiabasel / Jiri Oplatek «Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!» Sonderausstellung zu Goethes Faust im Schlossmuseum Thun FAUST I FAUST II DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE | REGIE: LARS-OLE WALBURG PREMIERE: 12.09. 2003 IN DER ELISABETHENKIRCHE DER TRAGÖDIE ZWEITER TEIL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE | REGIE: MATTHIAS GÜNTHER PREMIERE: 24.09. 2003, KLEINE BÜHNE MIT MUSIK VON STIMMHORN & kold electronics VORVERKAUF: 061 295 11 33 ODER WWW.THEATER-BASEL.CH Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Bühnengeschichte dieses Klassikers der Weltliteratur, der als eines der meistdiskutierten, meistzitierten und meistgespielten Bühnenwerke in die Theatergeschichte eingegangen ist. Nachdem zunächst die Meinung vorherrschte, die Faust-Dichtung sei unmöglich auf die Bühne zu bringen, setzt 1829 mit der Uraufführung in Braunschweig der Siegeszug des Stückes auf den Theaterbühnen ein. Goethes Faust fasziniert bis heute und regt die Theaterschaffenden immer wieder von Neuem zu Auseinandersetzungen an. Doch lässt sich Theater überhaupt ausstellen? Das Charakteristische am Gegenstand Theater ist ja seine Flüchtigkeit und Einmaligkeit. Und dennoch gibt es stets Relikte, wie Fotos, Plakate, Programmhefte, Bühnenbildentwürfe, Kostüme oder Videoaufzeichnungen. Aus diesem reichen Fundus werden unter anderem Materialien gezeigt zu einer Faust-Inszenierung aus der legendären Zeit des Zürcher Schauspielhauses als Exilbühne; zur Freilichtaufführung der Luzerner Spielleute von 1943; zum Faust «extended» in der ungekürzten Fassung des Goetheanums Dornach von 1981; zum Figurentheater-Spektakel der Open Opera St. Gallen von 1993 und zum Faust als Multimediashow im Theater am Figurentheater Neumarkt Zürich von St. Gallen, 1993. Foto: Marion von Plate. 1995. Plakat zu Goethes Faust. Theater Basel, 2003. Gestaltung: Jiri Oplatek. Ort: Schlossmuseum Thun Titel: «Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!» Goethes Faust auf Schweizer Bühnen Dauer der Ausstellung: 2. Mai bis 31. Oktober 2008 Öffnungszeiten: Täglich 10 –17 Uhr Veranstalter: Schweizerische Theatersammlung Bern Konzeption / Realisation: lic. phil. Susanna Tschui Träger: Stiftung Schweizerische Theatersammlung; Amt für Kultur, Kanton Bern; Kulturabteilung Stadt Thun; Ernst Göhner Stiftung, Zug; Leopold Biberti als Faust und Walter Fischli als Mephisto in Goethes Faust. Luzerner Spielleute, 1943. Foto: Hans Blättler. Die Ausstellung «Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!» fragt nach den Ursachen für diese anhaltende Faszination, beleuchtet die Aufführungspraxis im 19. Jahrhundert und zeigt verschiedene Schweizer Faustaufführungen des 20. / 21. Jahrhunderts im Vergleich. Die Schweizerische Theatersammlung verfügt selbst über keine Räumlichkeiten für Sonderausstellungen. Als Glücksfall kann daher die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Schlossmuseum Thun angesehen werden. Denn das grosszügige Dachgeschoss mit seinen offenen Holzbalken und Turmzimmern bietet eine besonders geeignete Kulisse für eine Ausstellung über Theaterwelten. Goethe hätte bestimmt seine Freude an diesem Veranstaltungsort gehabt, erwähnte er doch auf seiner Reise durch die Schweizer Alpen 1779 auch Thun und lobte besonders die «Aussicht vom Kirchhof auf den See». Goethe-Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Zürich; VIVA Thunersee; Parkhaus Thun AG w w w. s c h l o s s t h u n . c h Schlossberg 1 3600 Thun Telefon 033 223 20 01 Fax 033 223 20 84 www.schlossthun.ch Text: Susanna Tschui / Schlossmuseum Thun 21