2 Physikalisches Grundlagenlabor Grundlagen 2.1 Fachbegriffe 2.2 Theorie Die Fotozelle besteht aus einem evakuierten Glaskolben mit einer flächenhaften Alkalimetallelektrode und einem Platinring als Gegenelektrode. Aus der Alkalischicht werden durch Bestrahlung mit Licht Elektronen ausgelöst. Die kinetische Energie dieser Elektronen hängt linear von der Frequenz des eingestrahlten Lichts ab: Versuch 5.4 Bestimmung der Planckschen Konstanten h Wkin = h · f − WA 1 Geräte (1) h · f ist die Energie des auftreffenden Photons und WA die Arbeit, die zum Ablösen eines Elektrons aus dem Alkalimetall aufgewendet werden muss. Misst man die kinetische Energie der Elektronen für verschiedene Frequenzen des eingestrahlten Lichts, so kann man aus der Steigung der Geraden durch die Messpunkte die Plancksche Konstante h bestimmen. Die Messung der kinetischen Energie der Elektronen geschieht auf folgende Weise: An die Ringelektrode der Fotozelle wird eine gegen die Alkalimetall–Elektrode negative Spannung gelegt und so lange erhöht, bis der durch die Fotozelle fliessende elektrische Strom Null wird. Bei dieser Gegenspannung U0 können die schnellsten Elektronen den Platinring gerade nicht mehr erreichen, d.h. es gilt • Xenon–Hochdrucklampe mit Kondensor • Gitter–Monochromator • Fotozelle mit Gehäuse, optische Bank mit Zubehör • Gleichstrom–Messverstärker mit Drehspulinstrument Wkin = e · U0 + WP − WA , (2) • Multimeter zur Messung der Gegenspannung WP −WA ist die Differenz der Elektronen–Austrittsarbeiten aus dem Platinring und der Alkalimetallschicht. • Batterien und Potentiometer 1 erstellt: 26.8.2016 3 Versuch Gitter-Monochromator: Versuchsaufbau(Bild 1, Seite 2): Das Licht derer Xenonlichtquelle wird mit dem Kondensor auf den Eingang des Gitter–Monochromators gebündelt. Im Monochromator wird das Licht spektral zerlegt und so auf den Ausgangsspalt abgebildet, dass nur Licht einer bestimmten Wellenlänge austritt und auf die Alkalimetallschicht der Fotozelle auftrifft. Der Platinring der Fotozelle darf durch das einfallende Licht nicht direkt bestrahlt werden. Lampe GitterMeßver- Monochromator stärker V Alkalimetall Spalt Platinring Abbildung 2: Strahlverlauf im Monochromator Kondensor V - WICHTIGER HINWEIS: + Erhöht man die Gegenspannung über U0 hinaus, so kann man u.U. einen elektrischen Strom in der Gegenrichtung beobachten, der schnell einen spannungsunabhängigen Wert annimmt. Er rührt von Elektronen her, die am Platinring ausgelöst werden, wenn dieser durch Alkalimetall verunreinigt ist, das von der Alkalimetallelektrode abdampft. Da hierdurch das Messergebnis verfälscht wird, ist diese Schicht durch Heizen des Platinrings wieder zu entfernen. Dazu wird (Ausführung durch das Laborpersonal!) bei unbeleuchteter Fotozelle, einer Gegenspannung von 1 − 2V und betriebsbereitem Messverstärker an die herausgeführten Enden der Ringelektrode über einen Stelltrafo eine Wechselspannung von 2V so lange angelegt, bis gerade ein Strom von der Platinelektrode zur Alkalimetallelektrode zu fliessen beginnt. In Abbildung 1: Prinzipskizze des Versuchaufbau Der Monochromator (Bild 2, Seite 2) erlaubt die Auswahl von Wellenlängen aus dem Bereich von 400nm bis 600nm. Der elektrische Strom durch die Fotozelle wird mit dem Gleichstrom–Messverstärker gemessen. Die Bedienungsanleitung für den Messverstärker ist zu beachten! Die Gegenspannung wird mit einem Potentiometer so eingestellt, dass das Drehspulinstrument den Strom Null anzeigt. 2 erstellt: 26.8.2016 diesem Moment ist die Heizung zu unterbrechen. Längere Heizung oder Heizung bei einer anderen Spannung kann zur Schädigung der Elektroden führen. 4 Aufgabe Vor der Inbetriebnahme des Versuchs ist die Schaltung vom Laborpersonal abzunehmen! Für mindestens 20 verschiedene Frequenzen wird die Gegenspannung U0 gemessen. Die Messreihe wird zweimal wiederholt. Mit Hilfe einer Regressionsrechnung werden die Plancksche Konstante h und ihr Messfehler bestimmt. Die Messpunkte und die Ausgleichsgerade sind graphisch darzustellen. 3 erstellt: 26.8.2016