Themenplan - Forum politische Bildung

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Titel:
Zwischen Aufklärung, Fiktion und Unterhaltung –
Welche „Wahrheit“ zeigen politische Filme?
(Themenschwerpunkt: Lateinamerika)
Seminar-Nr.:
Termin:
Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Seminarleitung:
315093114 PIF
02.08. – 07.08.2015
DGB Bildungswerk e.V., Forum Politische Bildung
DGB Tagungszentrum Hattingen, Am Homberg 44-50, 45529 Hattingen
Karlheinz Grieger, Fabian Grieger
Die genannten Seminarleiter führen das Seminar selbst durch. Die einzelnen Lerneinheiten
werden von ihnen in inhaltlich-methodischer Weise gestaltet und abwechselnd, bisweilen
auch gemeinsam durchgeführt. Zusätzliche, externe ReferentInnen werden im Programm
an entsprechender Stelle aufgeführt.
Sonntag, den 02.08.2015
Anreise bis 18:00 Uhr (Abendessen) / Seminarbeginn 19.00 Uhr
19.00 – 21.00
Seminarleitung
organisatorische Hinweise
durchgehend
anschließend Vorstellungsrunde und inhaltliche Einführung
anwesend
Montag, den 03.08.2015
Die mediale Einführung: Medien und unsere gesellschaftliche Wirklichkeit:
8.45 – 10.15 Uhr
10.45 - 12.15 Uhr
− Die mediale Konstruktion von Wirklichkeit: Welche Konstruktionsmechanismen
stecken hinter der medialen Produktion (von Filmen)?
− Wie entschlüsselt der Rezipient/ User mediale Angebote?
− Wie bilden wir uns über Medien (-Inszenierungen) unsere Meinung?
− Wie stellt sich unsere Medienordnung dar?
Die Annäherung an den thematischen Schwerpunkt – Lateinamerika
− Was genau ist eigentlich Lateinamerika, wer gehört dazu, wer nicht? Wodurch
zeichnet sich Lateinamerika aus?
− Welche sozialen Erdrutsche erlebten die lateinamerikanischen Länder innerhalb
der letzten 50 Jahre?
− Welche Verbindungen gibt es zu unserer westlichen Welt und wieso geht uns
Lateinamerika eigentlich etwas an?
− Welche Möglichkeiten bieten Filme sich diesen Fragen zu nähern (Ausblick)?
12.15 – 14.15 Uhr
Mittagspause
14.15 - 15.45 Uhr
Thema: Das Lateinamerika der 50er-Jahre und die Entwicklung Che
16.00 - 17.30 Uhr
Guevaras zum Revolutionshelden
− Einführung: Che Guevara als weltweites Idol. Wer ist Che und wo kommt er her?
Welcher Ideologie folgte er? Zeitliche und gesellschaftliche Einordnung.
− Filmische Umsetzung: Die Reise des jungen Che (Spielfilm, USA, 2004, 120
Minuten)
− Analyse und Kritik: Filmische Eindrücke, Inhalt, Methoden, Wirkungen,
Verständnis
− Kontextualisierungen: Wo beginnt Ches Reise, wo endet sie? Welche sozialen
Ungleichheiten und gesellschaftlichen Phänomen begegnet Che auf seiner Reise
in den 50ern? Welche Konsequenzen zieht er daraus? Hätte Che dieselben
Erfahrungen im entwickelten Argentinien machen können?
ab 17.30 Uhr
Gemeinsames Picknick
Dienstag, den 04.08.2015
8.45 – 10.15 Uhr
Thema: Vom demokratischen Sozialismus zum Chicago-Kapitalismus –
10.45 - 12.15 Uhr
gesellschaftlicher Wandel in Chile
− Einführung: Chile zu Zeiten Salvador Allendes: Kulturelle, wirtschaftliche und
politische Einordnung. Allende als weltweiter Hoffnungsträger.
− Filmische Umsetzung: Machuca, mein Freund (Spielfilm, Chile, 2004, 145
Minuten)
−
−
Analyse und Kritik: Filmische Eindrücke, Inhalt, Methoden, Wirkungen, Kontext
Wer wählte Salvador Allende und warum? Welche Vision hatte er für sein Land?
Worauf begründete sich die Macht Pinochets? Wo stand der Westen während
des Putsches und der späteren Diktatur Pinochets? Chile als Musterbeispiel für
Friedmans Ideen einer absolut deregulierten Wirtschaft (Chicago Boys). Wie stellt
sich heute die politische und ökonomische Situation Chiles dar?
12.15 – 14.45 Uhr
Mittagspause
14.45 - 16.15 Uhr
Thema: Der Kontinent der Militärdiktaturen – Unterdrückung und
16.30 - 18.00 Uhr
Verfolgung am Beispiel Argentiniens
− Einführung: Die Zeit der lateinamerikanischen Militärdiktaturen. Französische
Doktrin, Operation Condor und die Verschwundenen. Unterdrückung und
„Raubtierkapitalismus“ am Beispiel Argentinien. Kulturelle, wirtschaftliche und
politische Einordnung Argentiniens
− Filmische Umsetzung: Junta (Spielfilm, Argentinien, 1999, 104 Minuten)
− Analyse und Kritik: Filmische Eindrücke, Inhalt, Methoden, Wirkungen, Kontext
− Welchen Einfluss hatten US-Regierung und US-Geheimdienste auf die
argentinische Militärdiktatur und deren Operationen? Inwieweit sind
Unterdrückung und Ungleichheiten der 70er- und 80er-Jahre Nährboden für die
heute dominierenden sozialen Bewegungen?
ab 18.00 Uhr
Abendessen
Mittwoch, den 05.08.2015
8.45 – 10.15 Uhr
Thema: US-Staatsfeinde – das selbstbewusst-sozialistische Lateinamerika
10.45 - 12.15 Uhr
im 21. Jahrhundert.
− Einführung: Richtungswechsel zur Jahrtausendwende: Die Erfolgsgeschichte
linker Parteien in Südamerika. Chavez und Lula als Visionäre. Wie kam es zur
plötzlichen Veränderung?
− Filmische Umsetzung: South of the Border-Südlich der Grenze
(Dokumentation, USA, 2009, 84 Minuten)
− Analyse und Kritik: Perspektive des Films/ Mediale Reaktionen, Verbotsversuche,
Wirkungen, Kontexte
− Wie wandelte sich das Verhältnis von USA und Lateinamerika mit den
Regierungswechseln? Brauchen Chavez und Co die USA als gemeinsamen Feind?
Wie schauen wir in Europa auf die sozialistischen Staatschefs? Welches Bild
vermitteln deutsche Medien?
12.15 – 14.45 Uhr
Mittagspause
14.45 - 16.15 Uhr
Thema: Volkstribun Hugo Chavez – Sozialismus in Venezuela
16.30 - 18.00 Uhr
− Einführung: Kulturelle, wirtschaftliche und politische Einordnung Venezuelas.
Wer ist Hugo Chavez und woher kommt er? Was geschah beim Putsch 2002?
− Filmische Umsetzung: Chavez – ein Staatsstreich von innen
(Dokumentation, Irland, 2003, 63 Minuten)
− Analyse und Kritik: Welche Perspektive nimmt der Film ein? Wie glaubwürdig
sind Aufnahmen und Einstellungen? Kurze Erwähnung des Films zur
Gegendarstellung.
− Wer war Simon Bolivar und welche Spuren hinterlässt er bis heute?
Schaumschlägerei oder Sozialismus des 21. Jahrhunderts: Was erreichte Chavez,
woran scheiterte er? Wie hat sich Venezuela seit Chavez Amtsantritt 1999 bis zu
seinem Tod 2013 verändert? Wo steht Venezuela heute?
ab 18.00 Uhr
Abendessen
Donnerstag, den 06.08.2015
8.45 – 10.15 Uhr
Thema: Indigene an die Macht – wie soziale Bewegungen Evo Morales zur
10.45 - 12.15 Uhr
Präsidentschaft Boliviens trugen
− Einführung: Kulturelle, wirtschaftliche und politische Einordnung Boliviens.
Bolivien als Land der Gewerkschaften, Aufstieg von Evo Morales,
Privatisierungsproblematik
− Filmische Umsetzung: Und dann der Regen (Spielfilm, Mexiko, Spanien,
Frankreich, 2010, 104 Minuten)
−
Analyse und Kritik: Analyse und Kritik: Filmische Eindrücke, Inhalt, Methoden,
Wirkungen, Kontext, szenische Umsetzung
−Legten die Ereignisse des Wasserkriegs in Cochabamba die Grundlage für die
Präsidentschaft Evo Morales? Welchen Weg begeht Bolivien bis heute?
Wirtschaftsfaktor Koka und Quinoa, andiner Sozialismus mit Zukunft?
12.15 – 14.45 Uhr
Mittagspause
14.45 - 16.15 Uhr
Thema: Nicaragua zwischen den USA und China
16.30 - 18.00 Uhr
− Einführung: Kulturelle, wirtschaftliche und politische Einordnung Nicaraguas.
Geschichtliche Einordnung: Der Bürgerkrieg und seine Nachwirkungen bis heute.
− Filmische Umsetzung: Nicaragua – Die gestohlene Revolution
(Dokumentation, Frankreich, 2013, 85 Minuten)
− Analyse und Kritik: Analyse und Kritik: Filmische Eindrücke, Inhalt, Methoden,
Wirkungen, Kontext
− Diskussion: Wieviel Macht hat Daniel Ortega? Aktuelle Lage und Entwicklung des
Landes: ein Kanal für Nicaragua oder China? Welche geopolitischen Konflikte
werden aktuell in Nicaragua ausgetragen und wer trägt die Konsequenzen? Sind
die Sandinisten gescheitert?
ab 18.00 Uhr
Abendessen
Freitag, den 08.05.2015
8.45 – 10.15 Uhr
Thema: Strukturelle Probleme Lateinamerikas am Beispiel Gangs und
10.45 - 12.15 Uhr
Kriminalität
− Filmische Umsetzung: Sin nombre (Spielfilm, Mexiko/USA, 2009, 96 Minuten)
− Seminarauswertung:
− Fiktion oder Dokumentation – was eignet sich besser zur historischen und
politischen Aufklärung
Abschlussgespräch und Seminarkritik
12.15 – 14.45 Uhr
Mittagspause und Abreise
Zielgruppe:
Alle politisch Interessierten
Lernziele:
Im Erwerb von Kenntnissen gemäß dem vorliegenden Themenplan und im Meinungsaustausch
dazu sollen die Teilnehmenden ihre politische Urteilsfähigkeit sowie ein Problem- und
Verantwortungsbewusstsein für ein demokratisches und solidarisches Gemeinwesen
entwickeln und stärken, indem sie:
− sich mit unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Konzepten und ihren politischen
Implikationen auseinandersetzen
− die gesellschaftliche und politische Rolle der Medien analysieren und reflektieren
− sich der (auch der eigenen) Mediennutzung bewusst werden
− sich mit zeitgeschichtlichen, wirtschaftlichen und politischen Themen anhand von Spielund Dokumentarfilmen exemplarisch auseinandersetzen – Beispiel. Entwicklungen in
Lateinamerika
Methoden:
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Es wird eine seminarspezifische Auswahl aus folgenden Methoden getroffen:
(Kurz-)Referate und Lehrgespräche, z.T. in Verbindung mit Powerpointpräsentationen
(Impulsinduzierte) Plenumsdiskussionen / „schriftliche Diskussion“ mittels
Wandzeitungen
Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit
Biographische Kommunikation
Textarbeit
Videos, Tondokumente, Fotomaterial
visualisierte Meinungsbilder
Präsentationen auf Wandzeitungen
Übungsphasen
Recherchen im Internet / Arbeit mit CD-ROMs
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