Brufen® ABBOTT AMZV 9.11.2001 Zusammensetzung Wirkstoff: Ibuprofenum. Hilfsstoffe Filmtabletten: Excip. pro compresso obducto, Color: Erythrosin (E 127). Retard Filmtabletten: Excip. pro compresso obducto. Granulat: Excip. ad granulatum, Saccharinum, Saccharum, Aromatica. (1 Sachet = 0,3 BE; enthält 197 mg Natrium = 8,6 mAeq). Sirup: Excip. ad suspensionem. Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas (E 218), Propylis parahydroxybenzoas (E 216), Natrii benzoas (E 211); Aromatica, Vanillinum, Saccharinum. (5 ml Brufen Sirup entsprechen 0,36 Obstwerten). Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit Filmtabletten: 200 mg, 400 mg und 600 mg. Retard Filmtabletten: 800 mg. Granulat: 600 mg. Sirup: 5 ml enthalten 100 mg. Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten Brufen Filmtabletten 200, 400, 600 mg, Brufen Retard und Brufen Granulat Entzündliche Rheumaformen: rheumatoide Arthritis einschliesslich juvenile rheumatoide Arthritis oder Still'sche Krankheit, Spondylitis ankylosans, seronegative Arthropathien. Degenerative Rheumaformen: Arthrosen, Gonarthrosen, Coxarthrosen, Polyarthrosen, Spondylosen. Extra-artikuläre Rheumaformen: Myalgien, Periarthritis, Periarthropathia humeroscapularis, Bursitis, Tendinitis, Tendovaginitis und Kreuzschmerzen, Neuralgien ausgelöst durch Bandscheibenschäden. Traumatologie: Weichteilverletzungen wie Verstauchungen und Zerrungen, postoperative Schmerzen. Zahnschmerzen und Schmerzen nach Dentaleingriffen. Sonstige: Dysmenorrhoe und als Adjuvans bei der Behandlung von Infektionen mit ausgeprägter entzündlicher Komponente oder Fieber. Brufen Filmtabletten 200, 400, 600 mg und Brufen Granulat können auch bei Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt werden. Brufen Sirup Rheumatische Erkrankungen (juvenile rheumatische Arthritis) bei Kindern ab 2 Jahren. Fieberhafte Krankheitsbilder bei Infektionskrankheiten. Schmerzzustände wie z.B. nach Verletzungen sowie postoperativ (z.B. nach Zahnextraktionen, kleineren chirurgischen Eingriffen). Dosierung/Anwendung Brufen Filmtabletten 200, 400, 600 mg/Brufen Granulat Erwachsene Rheumatische Erkrankungen: Die Dosis wird den Bedürfnissen der Patienten angepasst. Die empfohlene Anfangsdosierung von Ibuprofen bei rheumatischen Erkrankungen beträgt 12001800 mg/Tag verteilt über den Tag. Bei manchen Patienten reicht eine Erhaltungsdosis von 600-1200 mg/Tag. In einigen Fällen kann es nötig sein, die tägliche Dosis auf 2400 mg zu erhöhen. Dysmenorrhoe: 1200-1800 mg/Tag aufgeteilt in mehrere Dosen. Kopfschmerzen, Migräne: 400 mg pro Einzeldosis. Initial kann bis auf 800 mg erhöht werden. Die maximale tägliche Dosis beträgt 2400 mg. Kinder Die tägliche Dosierung beträgt 20 mg/kg Körpergewicht in mehreren Einzelgaben. Bei juveniler rheumatoider Arthritis kann auf 40 mg/kg Körpergewicht erhöht werden. Bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 30 kg darf die maximale Tagesdosis 500 mg Ibuprofen nicht überschreiten. Brufen Granulat , Brufen 600 mg Filmtabletten und Brufen Retard sind nicht für Kinder geeignet, da bereits mit einer Einzeldosis die tägliche Höchstdosierung überschritten wird. Brufen Retard Erwachsene 2 Filmtabletten als Einzeldosis abends mit viel Flüssigkeit nach dem Essen. In schweren Fällen kann zusätzlich 1 Filmtablette Ibuprofen (nicht-retardierte Form; 200, 400 oder 600 mg) morgens genommen werden. Die Filmtabletten sind ganz zu schlucken. Kinder Brufen Retard ist nicht für Kinder unter 12 Jahren geeignet. Brufen Sirup Je nach Konstitution des Kindes wird erfahrungsgemäss bei Fieber und Schmerzen eine Tagesdosis von 20 mg Ibuprofen pro kg Körpergewicht benötigt, aufgeteilt auf 3-4 Dosen. Für Brufen Sirup wird folgende Dosierung empfohlen: ½-1 Jahr (7-10 kg): 3-4× tgl. 1 Messlöffel* à 2,5 ml. 1-6 Jahre (10-20 kg): 3-4× tgl. 1 Messlöffel* à 5,0 ml. 6-12 Jahre (20-38 kg): 3-4× tgl. 2 Messlöffel* à 5,0 ml. * Der Brufen Sirup-Packung ist ein Doppel-Messlöffel beigefügt; der kleinere Löffel entspricht 2,5 ml = 50 mg, der grössere Löffel entspricht 5,0 ml = 100 mg Ibuprofen. Für Kinder unter 30 kg soll die maximale Tagesdosis von 500 mg (5 grosse Messlöffel) nicht überschritten werden. Bei juveniler rheumatoider Arthritis kann die Dosierung auf 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag erhöht werden, und zwar auf mehrere Gaben verteilt. Für Erwachsene wird entsprechend dem Krankheitsbild eine Dosis von 1200-1800 mg, verteilt über den Tag, empfohlen. Als Unterhaltsdosis genügt für einige Patienten eine Dosis von 600-800 mg täglich. Die Maximaldosis beträgt 2400 mg/Tag. Brufen Sirup kann auf nüchternen Magen eingenommen werden. Brufen Sirup vor Gebrauch kräftig schütteln. Spezielle Dosierungsanweisungen Brufen Filmtabletten (200, 400, 600 mg) und Brufen Granulat Die meisten Patienten können Brufen Filmtabletten (200, 400, 600 mg) und Brufen Granulat ohne Magenstörungen nüchtern einnehmen, was einen grossen Vorteil darstellt, wenn es darum geht, morgendliche Gelenksteifigkeit zu beheben. Diese Patienten können also jeden Tag die erste Dosis sofort nach dem Aufwachen mit etwas Tee oder einem anderen Getränk einnehmen. Die folgenden Dosen sollten nach den Mahlzeiten genommen werden. Die Gelenksteifigkeit am Morgen kann weiter reduziert werden, indem die letzte Dosis kurz vor dem Schlafengehen gegeben wird. Dazu kann man 1 Filmtablette zu 400 mg verwenden. Brufen Granulat Der gesamte Inhalt eines Sachets wird in einem Glas Wasser (mindestens 150 ml) durch Umrühren aufgelöst und sofort getrunken. Kontraindikationen Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe des Arzneimittels (siehe «Zusammensetzung»); Anamnese von allergischen Erkrankungen (wie Bronchospasmus, akuter Rhinitis, Nasenschleimhaut-Polypen, Urtikaria) nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika; im letzten Drittel der Schwangerschaft; aktive Magen- und/oder Duodenalulcera oder gastrointestinale Blutungen; entzündliche Darmerkrankungen wie M. Crohn oder Colitis ulcerosa; schwere Herzinsuffizienz; schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse C); schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min). Brufen Sirup soll generell nicht an Säuglinge unter 6 Monaten und Kinder unter 7 kg Gewicht gegeben werden. Eine Langzeitanwendung (rheumatische Indikationen) bei Kindern unter 2 Jahren soll nicht erfolgen, da die Sicherheit für diese Altersgruppe nicht ausreichend dokumentiert ist. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen Bei Patienten, die an Asthma bronchiale leiden oder gelitten haben, kann durch Ibuprofen ein Bronchospasmus ausgelöst werden. Ibuprofen sollte nur mit strenger Indikationsstellung und ärztlicher Überwachung bei gastrointestinalen Beschwerden, einer Anamnese von Ulkusleiden oder entzündlichen Darmerkrankungen sowie Leberfunktionsstörungen gegeben werden. Gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen und Perforationen können während der Behandlung, speziell bei älteren Patienten, jederzeit und ohne Warnsymptome oder anamnestische Hinweise auftreten. In den seltenen Fällen dieser Komplikationen ist Ibuprofen sofort abzusetzen. Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit eingeschränkter Leber-, Nieren- oder Herzfunktion; die Dosis sollte so niedrig wie möglich sein und die Nierenfunktion sollte regelmässig kontrolliert werden. Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei Herzinsuffizienz oder Hypertonie, da Ödembildung mit der Anwendung von Ibuprofen in Verbindung gebracht wurde. NSARs können eine Herzinsuffizienz und die glomeruläre Filtrationsrate verschlechtern sowie die Plasmakonzentration von kardialen Glykosiden erhöhen. Renale Effekte: Patienten mit starker Dehydratation oder postoperativen Volumenverschiebungen sollten vor Beginn einer Ibuprofen-Therapie rehydriert und anschliessend streng überwacht werden. Während einer Langzeittherapie können, wie bei anderen NSAR, Nierenpapillennekrosen und andere Nierengewebsschädigungen auftreten. Eine renale Toxizität konnte auch bei Patienten beobachtet werden, bei denen die renalen Prostaglandine eine unterstützende Funktion bezüglich der Nierenperfusion haben. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung von NSAR eine dosisabhängige Verminderung der Prostaglandinbildung in den Nieren bewirken, die Nierendurchblutung herabsetzen und eine manifeste renale Dekompensation auslösen. Diese Reaktionen treten vor allem auf bei Patienten mit Nieren-, Herz-, Leberinsuffizienz, bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika oder ACE-Hemmern und bei älteren Patienten. Hämatologische Effekte: wie andere NSAR verringert Ibuprofen die Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Wie andere NSAR kann Ibuprofen Zeichen einer Infektion verschleiern. Für Patienten, die eine natriumarme Diät halten müssen, sei angemerkt, dass Brufen Granulat weniger als 197 mg = 8,6 mAeq Natrium pro Sachet enthält. Aseptische Meningitis: in Einzelfällen wurde unter der Anwendung von Ibuprofen die Symptomatik einer aseptischen Meningitis beobachtet. Prädisponiert scheinen Patienten mit Lupus erythematodes und Kollagenosen zu sein. Es wurde aber auch bei Patienten beobachtet, welche keine dieser chronischen Krankheiten aufwiesen. Interaktionen Andere nichtsteroidale Antiphlogistika und/oder Glukokortikoide sowie Alkohol: Verstärkung der gastrointestinalen Nebenwirkungen, erhöhtes Risiko von Magen-Darm-Blutungen. Salicylsäure verdrängt Ibuprofen aus der Eiweissbindung. Diuretika, Antihypertensiva: Mit einer Abschwächung der Wirksamkeit von Diuretika muss gerechnet werden. Es gibt keine klinisch signifikante Interaktion zwischen Ibuprofen und βBlockern, aber Patienten, die mit Antihypertonika wie ACE-Hemmer behandelt werden, sollten verstärkt kontrolliert werden. Probenecid, Sulfinpyrazon: Verzögerte Ibuprofenausscheidung, die urikosurische Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon wird abgeschwächt. Orale Antikoagulantien: Verschiedene klinische Studien konnten die in Analogie zu anderen Antiphlogistika zu erwartende erhöhte Blutungsgefahr nicht bestätigen. Orale Antidiabetika: Eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung wurde nicht beobachtet. Histamin H2-Antagonisten: Eine klinisch bedeutungsvolle Interaktion von Ibuprofen mit Cimetidin oder Ranitidin ist nicht erwiesen. Digoxin: Die Plasmakonzentration von Digoxin kann erhöht sein. Phenytoin: Die Plasmakonzentration von Phenytoin kann erhöht sein. Lithium: Es wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen von Lithium zu kontrollieren. Methotrexat: Erhöhte Methotrexattoxizität. Baclofen: Die Baclofentoxizität ist erhöht. Chinolone: Die zentrale Wirkung ist erhöht. Ciclosporin: die nierenschädigende Wirkung kann erhöht werden. Schwangerschaft/Stillzeit Bei der Anwendung während des 1. und 2. Trimenons der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Da - wie bei allen nichtsteroidalen Antirheumatika - ein zu frühzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus Botalli eintreten kann, ist Ibuprofen im 3. Trimenon kontraindiziert. Während den Wehen und der Geburt wird die Anwendung von Ibuprofen nicht empfohlen. Ibuprofen ist in sehr geringer Konzentration (<1 µg/ml) in der Muttermilch nachweisbar und eine Schädigung des Säuglings ist nicht wahrscheinlich. Dennoch sollte Brufen in der Stillzeit nicht eingenommen werden. Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist aber bekannt, dass Ibuprofen gelegentlich zentralnervöse Nebenwirkungen, wie Einschränkung des Reaktionsvermögens, haben kann. Unerwünschte Wirkungen Störungen des Blut- und Lymphsystems Selten (<0,1%): Hämatologische Auswirkungen wie Agranulozytose, Thrombozytopenie, Neutropenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie (in der Patienteninformation umschrieben als «Angina, hohes Fieber, Anschwellen der Lymphknoten im Halsbereich»). Störungen des Immunsystems Selten (<0,1%): Lupus erythematodes-Syndrom, autoimmunhämolytische Anämie. Psychische Störungen Gelegentlich bis häufig (0,1-5%): Depressionen, Angstgefühle, Verwirrtheitszustände. Sehr selten (<0,01%): psychotische Zustände. Störungen des Nervensystems Gelegentlich bis häufig (0,1-5%): Zentralnervöse Nebenwirkungen wie Einschränkung des Reaktionsvermögens (besonders im Zusammenwirken mit Alkohol), Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit. Selten (<0,1%): Parästhesien. Augenerkrankungen Gelegentlich bis häufig (0,1-5%): Sehstörungen. Die Sehstörungen sind normalerweise reversibel, wenn die Behandlung abgebrochen wird. Selten (<0,1%): Toxische Amblyopie, Optikusneuritis. Störungen der Ohren und des Labyrinthus Gelegentlich bis häufig (0,1-5%): Ohrensausen, Schwerhörigkeit. Störungen der Atmungsorgane, Thorax, Brustkorb Selten (<0,1%): Bronchospasmen, Gefahr eines akuten Lungenödems bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Magen-Darm-Störungen Häufig (>5%): Gastrointestinale Nebenwirkungen wie Völlegefühl, Sodbrennen, epigastrische Schmerzen, Anorexie, Diarrhoe oder Verstopfung, Nausea, Erbrechen, erosive Gastritis und okkulte Blutverluste (bis zur Anämie). Selten (<0,1%): Ulzerationen im Gastrointestinaltrakt mit Hämorrhagien (in der Patienteninformation umschrieben als «Schmerzen im Oberbauch und/oder Schwarzfärbung des Stuhls»). Leber-Galle-Störungen Selten (<0,1%): Leberfunktionsstörungen. Haut und subkutane Gewebe Häufig (>5%): Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, Pruritus, Purpura und Exantheme. Selten (<0,1%): Überempfindlichkeitsreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom. Photosensibilität. Störungen der Nieren und Harnwege Selten (<0,1%): Nierenpapillennekrosen, interstitielle Nephritis und Nierenfunktionsstörungen mit Ödemen. Es sind vereinzelt Fälle einer reversiblen aseptischen Meningitis bei Patienten mit Lupus erythematodes oder Kollagenosen beobachtet worden. Überdosierung Symptome einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und selten Bewusstlosigkeit. Hohe Überdosen werden gewöhnlich gut vertragen, wenn gleichzeitig keine anderen Arzneimittel eingenommen wurden. Trotzdem sofort eine Magenspülung durchführen oder Erbrechen einleiten. Wenn das Medikament schon resorbiert ist, sollen alkalisierende Substanzen gegeben werden, welche die Urinausscheidung des sauren Ibuprofens begünstigen. Eigenschaften/Wirkungen ATC-Code: M01AE01 Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik Ibuprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum mit einer kurzen Halbwertszeit und den für eine wirksame Behandlung rheumatischer Krankheiten erforderlichen analgetischen, antiphlogistischen und antipyretischen Eigenschaften. Die verschiedenen Darreichungsformen ermöglichen eine individuelle Therapie. Aufgrund der besonderen Galenik von Brufen Retard wird das Ibuprofen über 24 Stunden retardiert freigesetzt. Es wurde experimentell nachgewiesen, dass die Prostaglandine für die Entstehung von Schmerz und Entzündung verantwortlich sind. Ibuprofen hat eine ausgeprägte Hemmwirkung auf die Prostaglandinsynthese, was seine analgetische und antiphlogistische und auch antipyretische Wirkung erklärt. Auf demselben Mechanismus beruhen die therapeutisch nicht genutzte Thrombozytenaggregationshemmung und die ulzerogene Wirkung, die Na+- und Wasserretention sowie bronchospastische Reaktionen als mögliche unerwünschte Effekte. Obwohl Ibuprofen Thrombozytenaggregation und Blutungszeit beeinflussen kann, kommt es zu keiner klinisch relevanten Veränderung der Prothrombinzeit oder der Blutgerinnungszeit. Pharmakokinetik Absorption Ibuprofen wird rasch resorbiert, grösstenteils im Dünndarm. Nach oraler Einnahme von 200600 mg Ibuprofen wird in durchschnittlich 1-2 Std. (tmax) die maximale Plasmakonzentration von 15-55 µg/ml (Cmax) erreicht. Wird Ibuprofen nach einer Mahlzeit eingenommen, erfolgt die Resorption beträchtlich langsamer, und die maximalen Plasmakonzentrationen sind niedriger. Nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 400 mg Ibuprofen wird in der Synovia eine Konzentrationsspitze von 8-13 µg/ml nach 6 Std. erreicht. Die Absorption von Ibuprofen aus Brufen Retard erfolgt fortlaufend über 24 Stunden. Die initiale Plasmakonzentrationsspitze erscheint 2½-5½ Std. nach Verabreichung. Nach Einnahme von 2 Filmtabletten Brufen Retard wird über 24 Stunden durchschnittlich eine Plasmakonzentration von 16-22 µg/ml erreicht. In einigen Fällen wird ein zweiter Peak 8-10 Std. nach Einnahme beobachtet. Der Steady state ist bis zur 2. Dosis nach 24 Std. erreicht. Distribution Ibuprofen wird zu 99% an Plasmaproteine gebunden. Die Bindung ist reversibel. Metabolismus Mehr als 50-60% einer oralen Dosis Ibuprofen werden in der Leber in die 2 inaktiven Metaboliten A + B sowie deren Konjugate umgewandelt. Der Metabolismus von Ibuprofen ist bei Kindern und Erwachsenen ähnlich. Elimination Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1½-2 Std. Die kurze Halbwertszeit bedingt, dass es auch nach mehrmaliger Gabe von Ibuprofen zu keiner Kumulation kommt. Ibuprofen und seine Metaboliten sind 24 Std. nach oraler Einnahme praktisch vollständig ausgeschieden. Es wird durch die Nieren vor allem in Form der inaktiven Metaboliten ausgeschieden. Präklinische Daten Mutagenes und tumorerzeugendes Potential In vitro- und In vivo-Untersuchungen (Bakterien, Humanlymphozyten) zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen des Ibuprofens. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Ibuprofen an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte des Ibuprofens gefunden. Reproduktionstoxizität Experimentelle Studien an zwei Tierspezies haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert; sie haben jedoch keinen Hinweis auf teratogene Wirkung ergeben. Sonstige Hinweise Beeinflussung diagnostischer Methoden Selten: Anstieg von Harnstoff-Stickstoff, Transaminasen und alkalischer Phosphatase im Serum; erniedrigte Hämoglobin- und Hämatokritwerte. Verminderung der Serumkalziumkonzentration. Hemmung der Thrombozytenaggregation und verlängerte Blutungszeit. Besondere Lagerungshinweise Das Brausegranulat, die Filmtabletten, die Retard-Tabletten und der Sirup sind bei Raumtemperatur (15-25 °C) und vor Kinderhand geschützt aufzubewahren. Hinweise für die Handhabung Brufen Sirup vor Gebrauch kräftig schütteln. Zulassungsvermerk 45031, 47952, 49669, 50072 (Swissmedic). Zulassungsinhaberin Abbott AG, 6340 Baar. Stand der Information Februar 2004.