Hierarchisierung der Welt (weltliche Ordnung und übergeordnete göttliche Ordnung) archaische Religion (z.B. Konfuzianismus) die weltliche Ordnung spiegelt die göttliche Ordnung wider, daher die beste aller möglichen Welten Der Mensch muß sich dieser Ordnung anpassen, um das "Gleichgewicht" der Welt nicht zu stören) Weltanpassung Ahnenkult, Gruppenpartikularismus , Kollektivismus, Trennung von Binnen- und Außenmoral Spannung zwischen göttlicher und weltlicher Ordnung Rationalismus der Sinnfindung in der Einheit mit der göttlichen Ordnung -> Meditation Hinduismus "Versöhnung" mit der Welt Diesseitiges Leben ist vergänglich und bringt Leid Ursache für Leid sind Lebensgier und Überlebenskampf Ende des Leids durch Ende der Lebensgier vollkommene Einsicht in den Ursprung des Leidens in der Gier nach Leben welt-immanente Lösung (ewige Ordn u n g ohne Ungerechtigkeit und Leid, erst der Mensch greift mit seinen weltlichen Sehnsüchten in die Welt ein) vollkommene Bereitschaft, auf individuelle Sehnsüchte zu verzichten 4 Wahrheiten vollkommene Rede durch Kontrolle der Leidensch a f t e n vollkommene Lebensführung durc h Vermeidung des Erfolgstrebens Pfad zum Ende des Leids ist der 8-fache Pfad zur Erlösung Budhismus Sakralisierung des Lebens vollständige Konzentration auf den Weg zur Erlösung Erlangung heiligen Denkens und Fühlens Eintreten in den ewigen Frieden des Nirwana durch vollkommene Konzentrat i o n Rationalismus der Sinnfindung in der Einheit mit dem ewigen Frieden des Nirwana durch Rückzug von der Welt Problem der Theodizee (perfekte göttliche Ordnung und unvollkommene Welt) Weltflucht Monotheismus Ethische Religion Sündenfall -> Welt gilt als schlecht (böse) Aktivismus Judentum Befolgung der Gebote, Eingreifen in die Welt Rationalismus als aktives Eingreifen in die Welt nach ethischen Geboten ethischer Partikularismus Monotheismus kein aktives Eingreifen in die Welt welt-transzendente Lösung Rationalismus als Anpassung an die Welt und Einheit mit Gott in mystischer Kontemplation Weltversöhnung Christentum Paulinische Mission ethischer Universalismus hellenistische Philosophie des Naturre c h t s Naturrecht als Vermittler zwischen göttlicher und weltlicher Ordnung keine Spannung zwischen Gott und Welt innerweltlicher Mystizismus innerer Frieden bei gleichzeitiger Teiln a h m e am innerweltlichen Leben Vorder- und Hinterwelt (sichtbar/nicht-sichtbar) magischer Instrumentalismus Magie Problem der Erlösung (wie überwinde ich die unvollkommene Welt) Magier als Praktiker außerweltlicher Mystizismus innerweltlicher Asketismus Die erste und grundlegende Einwirkung "religiöser" Vorstellungen auf die Lebensführung ist stereotypisierend (das Handeln wird in eine bestimmte "Form" gebracht) konstitutive Sinnstiftung außerweltlicher Asketismus innerer Frieden durch Rückzug aus dem weltlichen Leben ethisch richtiges Verhalten in der Welt asketischer Rückzug aus dem weltlichen Leben Religion und methodische Lebensführung rationale Theorie Funktion von Religion rationale Wissenschaft rationales Experiment rationale Beweisführung Tradition affektueller Bindung formal rational: effiziente Allokation von knappen Ressourcen an gegebene Bedürfnisse Legitimität einer sozialen Ordnung wertrationaler Glauben Legalität nur durch Kaufkraft artikulierte Bedürfnisse werden befriedigt Profit um seiner selbst willen rationale Organisation Magie Kultur Religion material irrational schafft erst die Bedürfnisse, die wiederumökonomisch befriedigt werd e n können an "Sinn" säkularisierte Kultur wertrational Belohnung nur von wirtschaftlicher Leistung Kontrolle durch Recht Orientierung des Verhaltens zweckrational Selbstdisziplin "soziales Handeln" (Idealtypen) Ressourcenmobilisierung zu de n niedrigsten Kosten am Verhalten anderer affektuell traditional Information freie Lohnarbeit soziales Handeln Sitte (strengere Sanktionen) leistungsfähige Arbeitsorganisat i o n rationale Wirtschaft Brauch (Gewohnheiten) rationale ökonomische Handlung e n Regelmäßigkeiten Voraussetzungen privates Eigentum an Produktionsmitteln freie unternehmerische Entscheidung Marktfreiheit Konvention Recht Nutzenkalkulation Marktkonkurrenz Markttausch Macht Kampf Geldrechnung Herrschaft Konkurrenz Handeln Typen Preisinstabilität (Inflation, Deflation) Vergemeinschaftung Wachstumskrisen (Rezession) periodische Krisen Vergesellschaftung Arbeitslosigkeit offen aussenwirtschaftliche Ungleichgewi c h t e autonom Wissenschaft und Technik heteronom Unterstützung durch andere Institutionen Rechtssystem autokephal heterokephal Wirtschaftspolitik und rationale Bürokratie soziale Beziehung rationale Verfahren der Entscheidungsfindun g Betriebsverband (Ausrichtung auf spezifische Ziele) Verband Verein (basiert auf Vereinbarung und freiwilliger Mitgliedschaft) Staat Anstalt (Ordnung wird innerhalb eines spezifischen Wirkungskreises jederman n auferlegt) Typen rationales Recht formale Rationalität formale Geordnetheit der Entscheidungsprozess e Herrschaftsverband (Ordnung wird mittels Macht auferlegt) hierokratischer Verband materiale Irrationalität Natur Ausdehnung individueller Freiheitsrec h t e erfasst immer mehr Bereiche des Alltags mit Rechtsvorschriften, die die indivdiuellen Handlungsspielräume wieder einschr ä n k e n Kant Kultur Glaube an die Legalität von Rechtsordnungen und Entscheidungsgew a l t derjenigen Personen, die zur Herrschaft berufen wurden Die Naturwissenschaften galten in der wissenschaftstheoretischen Debatte des 19. Jahrhunderts nicht wenigen als Inbegriff und verbindliche Form von Wissenschaftlichkeit überhaupt. Dies hatte dazu geführt, dass Disziplinen wie der Philosophie oder der Geschichtswissenschaft die Wissenschaftlichkeit abgesprochen wurde . Auf diesem Hintergrund steht Wilhelm Diltheys Bemühen um eine sowohl inhaltliche als auch methodische Neubegründung der Geisteswissenschaften. Dilthey ist Begründer der Erkenntnistheorie der Geisteswissenschaften und einer der Hauptvertreter der hermeneutischen Wissenschaften (»historische Schule«). Im Unterschied zu den Naturwissenschaften, in denen unabhängig vom menschlic h e n Handeln gegebene Ereignisse du r c h theoretische Entwürfe (Hypothesen) systematisiert und erklärt werden, muss der Geisteswissenschaftler seinen Gegenstandsbereich dessen Teil er selbst ist, die symbolischen Zusammenhänge der gesellschaftlichen und geschichtlich e n Wirklichkeit des Menschen, durch Nachvollziehen dieser Lebensäußeru n g e n verstehen. Seinen Objektbereich findet er immer schon gegliedert (organisiert) vor, seine Analyse geht von den Bedeutungen aus, die Menschen ihrer Welt gegeben haben und die sich u.a. in Institutionen, Konventionen des Redens und Handelns, geltenden moralischen Wertvorstellunge n , Kunstwerken dokumentiert haben. Durch das Erleben fremder Sinnformen und die nachfolgende Rekonstruktion ihrer Entstehung, das heißt durch das hermeneutische Sinnverstehen, das sich auf die drei Klassen menschlicher Lebensäußerungen, nämlich sprachli c h e Ausdrücke, Handlungen und Erlebnisausdrücke (mimische, gestisch e und physiognomische Expressionen ) richtet, erlangt der Mensch ein Verständnis seiner eigenen Geschichtlichkeit, das ihm den Bezugsrahmen für eine systematische Interpretation seiner Erfahrung in der Gegenwart liefern soll. Legislative Gewaltenteilung Max Weber 1864-1920 nomothetische Wissenschaft Weber: Vermittlung der Positionen Exekutive kontinuierlicher Vorgang, der durch Regeln geordnet wird Ordnung der Entscheidungskompetenze n Ämterhierarchie basiert auf technischen und juristischen Regeln Organisation rational-legale Herrschaft jeder Prozeß wird in einem Aktensystem erfaßt die Verwaltung ist in einer Bürokratie organisiert politische Entscheidungen lege n d i e Rechtsregeln fest Merkmale auch der Herrscher muß sich an die Regeln halten das Recht ist keine willkürliche persönliche Sache des Herrschers, sondern Grundlage für das Zusammenleben in der Gesellschaft Dilthey Gehorsam richtet sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Amt Ordnung der Entscheidungskompetenze n Methodologie Ämterhierarchie Aktensystem Ausbildung des Verwaltungsstabs Berufung in ein Amt besondere soziale Anerkennung hauptberufliche Tätigkeit des Verwaltungsstabs Berufung durch übergeordnete Autorität Einstellung auf Lebenszeit festes Gehalt in Geldform Laufbahn nach festen Regeln der Beförderung Entscheidungsfindung nach allgemein e n R e g e l n südwestdeutsche Schule: Windelband/Rickert Expansion der Geldwirtschaft Ausweitung der Verwaltungsaufgabe n Konzentration der Verwaltungsmittel beim Herrscher -> unparteiische Verwaltung Deduktion/Induktion rationale Bürokratie Weber: Entwicklung weiterer Handlungstypen der Beamte hat kein Eigentumsrecht auf sein Amt jedes Gesetz kann mit dem Anspruch auf seine Befolgung gesatzt werden Rickert: Prinzip der Wertrelevanz Weber: weist auf die Relativität des Wissens hin, lehnt aber den Evolutionismus der historischen Schule ab Verwaltungsstab ist nicht Eigentümer der Verwaltungsmittel rationale Herrschaft Rationalisierung der Lebensbereiche (soziale Institutionen) Neukantianismus universelle/historische Sozialwissensc h a f t Judikative Legitimität durch Verfahren idiographische Wissenschaft Untersuchung von Phänomenen in Bezug auf universell gültige Werte ökonomische Interessen politische Interessen Kirche politischer Verband Rechtstheoretiker (Wissenschaft) evolutionäre Herausbildung au s d e m Gemeinschaftsrecht geschlossen Universalität/Relativität der wissenschaftlichern Ergebniss e Rahmenbedingungen als Ursache für die Ausweitung der Bürokratie Nivellierung der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede erlaubt die Verwaltung ohne Rücksicht auf Statusunterschiede unverzügliche Reaktion auf externe Anreize Methodenstreit im 19. Jh. in Deutschland (klassische Nationalökonomie vs. historische Schule) technische Überlegenheit der Verwalt u n g unterstützt ihre Etablierung Kalkulierbarkeit der administrativen Entscheidungsfindun g technische Ausbildung der Mitarbeiter Rationalität/Nicht-Rationalität des Hande l n s Unparteilichkeit formale Geordnetheit Weber: Wertfreiheit/Wertbeziehung Ökonomie als ethische Disziplin oder als Wissenschaft Vorherrschaft der Bürokratie kann nicht mehr gebrochen werden historische Idealtypen nivellierende Auswirkungen; abstrakt e Unparteilichkeit resultiert häufig in materialer Ungerechtigkeit klassifikatorische Kausal-/Sinnadäquan z Macht der Bürokratie aufgrund Wissen Soziologie soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will. materiale Irrationalität Herrschaft der Bürokratie umso wahrscheinlicher, je weniger ausglei c h e n d e Macht des Parlaments Herrschaft der Bürokratie impliziert Vorherrschaft des Verwaltungsdenkens Soziologie: stahlhartes Gehäuse der Bürokratie Bürokratie unterdrückt Autonomie des Individuums Politik als Sphäre des Machtkampfes partikularer Interessen Zentrum kollektiver Beratung und Entscheidungsfindun g Demokratie bedarf der Führung Wettbewerb um Wahlstimmen starkes Parlament zur Kontrolle von Regierung und Verwaltung Sozialisation politischer Führer in Parteiien und Komitees rationale Politik Kontrolle der politischen Führung Institutionalisierung einer Verantwortungsethik (zwischen Machtpoliti k einerseits und Gesinnungsethik andererseits) Nach Weber sollten, um den Widerspruch zwischen formaler und materialer Rationalität aufzulösen, ausgleichen d e Kräfte institutionalisiert werden, die die formale Rationalität garantieren und zugleich die schädlichen Folgen bekämpfen Übereinstimmung zwischen religiös e r u n d weltlicher Ordnung Mittelalter organische Konzeption des Universums als hierarchisch geordneter Kosmos Wiederherstellung einer Spannun g zwischen Gott und Welt Mittelalter, Reformation und asketischer Protestantismus Luther Lehre von den 2 Reichen Beruf als "Pflicht" Prädestinationslehr e Kapital immer wieder neu investieren, kein "Rentnerkapitalismus " Calvinismus Rationalismus als Handeln in der Welt nach ethischen Prinzipien freiwillige Vereinigung in Sekten, reformierten Kirchen und Denominatio n e n Aufklärung: Gott wird durch Vernunft "ersetzt" effiziente Zweck-Mittel Beziehung Kalkulierbarkeit Effizienz formale Rationalität Merkmale Voraussagbarkeit Technologie Kontrolle über Ungewissheiten Rationalismus Moderne okzidentale Kultur irrationale Konsequenze n kulturelles Muster: materiale Rationalität Zweck-Mittel Beziehung im Kontext einer Vielzahl von Werten Weltbild (Kultursystem) Rationalisierung auf 3 Ebenen Institutionen (Sozialsystem) Lebensführung (Persönlichkeitssyste m ) Aktivismus Individualismus Universalismus dialektische Spannung zwischen Idee und Wirklichkeit Weber.mmap - - - - Prof. Dr. Hans-Jürgen Aretz Seite 1 von 1