Toxoplasmose in der Schwangerschaft

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Der Test auf Immunität gegen eine Toxoplasmose wird
vom Robert-Koch-Institut empfohlen. Anders als in
vielen Ländern ist er in Deutschland nicht Bestandteil
der Mutterschaftsvorsorge und daher keine Leistung
der gesetzlichen Kassen – und muss von der Patientin
privat bezahlt werden.
Die Verantwortung für die Durchführung der Blutuntersuchung liegt daher bei der werdenden Mutter.
Bitte sprechen Sie uns an,
wir beraten Sie gern.
M V Z Toxoplasmose in der Schwangerschaft
für Laboratoriumsmedizin Koblenz-Mittelrhein
Eine erstmalige Infektion in der Schwangerschaft
kann zu schweren Schädigungen (z. B. der Augen
oder des Gehirns) beim Ungeborenen führen.*
Viktoriastraße 39
56068 Koblenz
Telefon 0261 / 30405 ‑ 0
Fax 0261 / 30405 ‑ 944
www.labor-koblenz.com
Patienteninformation
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Diese Information ersetzt nicht das
Gespräch mit Ihrem Arzt, der die entsprechenden
Laboranalysen für Sie durchführen lassen kann.
Fachärztin für Mikrobiologie und
Infektionsepidemiologie
Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Kuhlmann
Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Bluttransfusionswesen
Dr. med. Brigitte Schneider-Rätzke
Fachärztin für Humangenetik
* Epidemiologisches Bulletin, 15. Juli 2005/ Nr. 28 Robert-Koch-Institut, Berlin
Praxisstempel
Dr. med. Christina Dörbecker
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Fachärzte für Laboratoriumsmedizin
©
Dr. med. Dipl.-Chem. Rüdiger Walscheid
Axel Thuy • Dr. med. Martin Kirsch
Dr. med. Thomas Mertes
Dr. med. Sabine Pelzer
Anja Wurzel
Lars Rivaletto
MVZ Koblenz-Mittelrhein | 2. Auflage | Stand: Juni 08
Ihr Praxisteam
WELCHE KINDLICHEN SCHÄDEN TRETEN AUF
Im allgemeinen verläuft eine kindliche Infektion im ersten
Drittel der Schwangerschaft am schwersten.
Hier kommt es vor allem zu Hirnschäden und
Augenkrankheiten, aber auch zu Fehlgeburten. In den
späteren Stadien der Schwangerschaft werden die
Symptome milder.
Dann kann es vorkommen, dass die Infektion bei der
Geburt nicht bemerkt wird. In diesen Fällen können
Augenschäden oder eine geistige Behinderung noch nach
Jahren auftreten.
Wird eine Toxoplasmose in der Schwangerschaft durch
eine Blutuntersuchung rechtzeitig erkannt, kann eine
wirksame medikamentöse Behandlung durchgeführt
werden.
WAS IST EINE TOXOPLASMOSE
Es handelt sich um eine Infektion mit dem Parasiten
Toxoplasma gondii.
Die Infektion ist bei Säugetieren weit verbreitet und auch
auf den Menschen übertragbar. Der Erreger findet sich in
winzigen Zysten meist in der Muskulatur oder im Gehirn.
Bei infizierten Katzen findet zusätzlich eine Vermehrung
im Darm statt, so dass infektiöse Parasiten mit dem
Katzenkot ausgeschieden werden. Beim Jugendlichen und
Erwachsenen verläuft die Infektion meist unbemerkt und
harmlos. Allerdings kann sich die Infektion bei Störungen
des Immunsystems später reaktivieren.
WIE ERFOLGT DIE INFEKTION
Am häufigsten infiziert man sich durch den Genuss von
nicht durchgebratenem Fleisch oder Fleischprodukten
(Schwein, Schaf, aber auch Rind und Geflügel).
WARUM EINE ERSTINFEKTION IN DER SCHWANGERSCHAFT BESONDERS GEFÄHRLICH IST
Die Schwangere spürt meist nichts von einer Infektion. Die
Toxoplasmose lässt sich dann nur mit einer Blutuntersuchung
nachweisen.
Anders als Erwachsene reagiert das ungeborene Kind bei
einer Erstinfektion in der Schwangerschaft sehr empfindlich,
da seine Organsysteme noch in der Entwicklung sind.
Hatte sich die werdende Mutter bereits vor der
Schwangerschaft infiziert, ist das Kind ungefährdet, da
die Mutter schützende Antikörper besitzt.
WIE KANN MAN SICH SCHÜTZEN
Wird bei der Blutuntersuchung festgestellt, dass bei der
Schwangeren keine schützenden Antikörper vorhanden
sind, müssen Vorkehrungen getroffen werden.
Am wichtigsten ist der Verzicht auf nicht komplett
durchgebratenes Fleisch. Dazu gehören u. a. auch
roher oder gepökelter Schinken, Tartar, Räucherspeck
und Fleischsalat. Ebenso verboten sind streichfähige
Rohwurstsorten wie Mettwurst. Erlaubt sind Koch- und
Brühwürste.
Ebenfalls relevant ist die unbemerkte Aufnahme von
Katzenkot, beispielsweise bei der Gartenarbeit oder
durch den Genuss von ungewaschenem Gemüse.
Der direkte Kontakt mit gepflegten Katzen spielt nur eine
theoretische Rolle, da die ausgeschiedenen Parasiten erst
einige Tage ausreifen müssen, bevor sie infektiös sind.
Gemüse soll entweder gegart sein, zumindest aber
geschält und gründlich gewaschen. Zu vermeiden
sind vorgefertigte Roh- und Schnittsalate, unerhitzte
Sprossen oder Keimlinge sowie ungewaschenes oder
ungeschältes Obst.
Bei der Zubereitung all dieser Produkte sollen
Gummihandschuhe getragen werden.
Auch Rohmilch kann infektiös sein. Rohmilchkäse ist
wahrscheinlich wenig riskant, sollte aber wie bestimmte
andere Käsesorten wegen der Gefahr der Listeriose
nicht gegessen werden.
Die Hauskatze ernährt man am besten mit Dosenfutter,
das Katzenklo sollte nicht von der Schwangeren
gereinigt werden.
Auf Gartenarbeiten mit Kontakt zu Erde ist ebenfalls
zu verzichten.
WARUM EINE BLUTUNTERSUCHUNG SINNVOLL IST
Im Blut wird untersucht, ob Antikörper gegen Toxoplasmen nachweisbar sind. Idealerweise wird der Test bei
der Planung der Schwangerschaft durchgeführt.
Sind keine Antikörper nachweisbar, besteht keine Infektion und die Frau ist für eine Infektion empfänglich.
In diesem Fall sind die genannten Vorsichtsmaßnahmen
zu treffen.
Bei Schwangeren sind nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts dann wiederholte Tests im Abstand
von acht, höchstens aber zwölf Wochen bis zum Ende
der Schwangerschaft durchzuführen.
Sind Antikörper vor der Schwangerschaft nachweisbar,
besteht Immunschutz.
Wird die Untersuchung erstmals in der Schwangerschaft durchgeführt, muss bei positivem Befund noch
mit einem Toxoplasmose-IgM-Test eine frische Infektion
ausgeschlossen werden.
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