Sinusgeneratoren und der SC

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Sinusgeneratoren und der SC-Sinusgenerator (Swiched-Capacitor, Wie...
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Einleitung
Es gibt unterschiedliche Methoden eine
Sinusspannung
zu
erzeugen.
Für
hohe
Frequenzen
verwendet
man
gerne
LC-Oszillatoren, während man bei niedrigeren
Frequenzen RC-Oszillatoren, wie z.B. einen
Phasenschieber-Oszillator, einsetzt. Besonders
erwähnenswert
ist
der
Wien-RobinsonOszillator. Bei guter Dimensionierung erreicht
man sehr niedrige Klirrfaktorwerte und eine
gute Frequenzstabilität. Dies erreicht man
dadurch, dass im Resonanzfall die Verstärkung
die
Dämpfung
des
frequenzselektiven
Netzwerkes im Rückkopplungspfad mittels
Regelung gerade so kompensiert, dass eine
bestimmte Sinusspannung konstant gehalten
wird. Eine derart erzeugte Sinusspannung hat
wie ein LC-Oszillator etwas Natürliches an sich,
weil
die
Sinusform
durch
ein
Resonanzphänomen erzeugt wird.
Im ersten Kapitel widmen wir uns ein wenig
diesem Generatortyp mit einer erprobten
Schaltung, die man leicht den eigenen
Bedürfnissen anpassen kann. Man lernt dabei
auch eine Art der Verstärkerregelung mittels
JFET kennen, wie man sie auch gerne bei
Dynamikkompressoren
einsetzt.
In
den
weiteren Kapiteln wird in groben Zügen mittels
Blockschemata
gezeigt,
wie
der
Funktionsgenerator
und
der
Frequenzsynthesizer
arbeiten.
Mit
Schieberegistern
und
einem
Widerstandsnetzwerk
an
den
parallelen
Datenausgängen
lässt
sich
jede
Spannungsfunktion, und damit auch eine
Sinusspannung, erzeugen. Die Frequenz der
Sinusspannung
ist
ebenso
mit
einer
Taktfrequenz steuerbar. Diese Methode eignete
sich bereits in den frühen 1970er-Jahren
hervorragend für die FSK-Modulation (FSK =
Frequency-Shift-Keying). Da diese Art der
Sinuserzeugung aufwändig ist, wird sie heute
nicht mehr realisiert. Trotzdem lohnt es sich zu
lernen, wie so etwas funktioniert. Es kann eine
Anregung
für
andere
Projekte
mit
Schieberegistern
sein.
Es
gibt
längst
Alternativen, wie ein relativ einfacher digitaler
Sinusgenerator mittels (E)EPROM und die
sogenannte
DDS-Methode.
Diese
beiden
Methoden werden kurz vorgestellt.
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Damit stecken wir bereits in der Thematik der
digital erzeugten Sinusspannung. Wir setzen
das Thema mit dem Titel "Aus Rechteck
wird Sinus", mit einer spektralen Betrachtung
der
zeitsymmetrischen
Rechteckspannung
praxisnah fort. Es wird gezeigt, dass mit
geeigneter Tiefpassfilterung aus einer solchen
Rechteckspannung
eine
brauchbare
Sinusspannung erzeugt wird. Dass aus all dem
dieser
Elektronik-Minikurs
auf
einen
Sinusgenerator
mittels
SC-Tiefpassfilter
hinausläuft, dessen Sinusfrequenz ganz leicht
mit einer frequenzvariablen Rechteckspannung
steuerbar ist, ist dann bloss noch die logische
Konsequenz. Es gibt dazu eine praxiserprobte
Schaltung.
Der Wien-Robinson-Oszillator
Bild 1 zeigt einen typischen Wien-RobinsonOszillator, ein Teil aus einem meiner früheren
Projekte. Als Opamp kommt ein NE5534 zum
Einsatz. Es kann auch ein anderer Opamp sein,
der etwa das selbe Gain-Bandbreite-Produkt
von 10 MHz und eine Slewrate von etwa 13
V/µs aufweist. Dies trägt wesentlich zu einem
niedrigen Klirrfaktor bei, denn die Frequenz der
Sinusspannung liegt im unteren 100-kHzBereich. Da der Opamp mit niedriger
Verstärkung arbeitet, sollte dieser "unitygain-stable"
sein
oder
zumindest
die
Möglichkeit eines zusätzlich externen Ableichs
der Frequenzgangkompensation mit einem
Kondensator haben.
Das Wien-Robinson-Filter aus R1, C1, R2 und
C2 hat eine Resonanzfrequenz von 110 kHz.
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C2 hat eine Resonanzfrequenz von 110 kHz.
Wenn die Schaltung in Betrieb gesetzt wird,
beginnt
sofort
das
Oszillieren.
Die
Sinusspannung Ua steigt schnell und würde
ohne automatische Verstärkungsregelung durch
die Betriebsspannung von ±Ub begrenzt.
Genau genommen, ist die Amplitude der
begrenzten Sinusspannung etwas niedriger,
weil der verwendete Opamp am Ausgang nicht
rail-to-rail-fähig ist.
Die Detailschaltung GAIN-CONTROL reduziert
bei einer bestimmten Sinusspannung Ua die
Verstärkung
des
Oszillators,
damit
das
Oszillieren gerade soweit aufrecht erhalten
wird, dass sich eine konstante Sinusspannung
einstellt. Diese Verstärkung liegt bei etwa 3. Es
ist wichtig, dass man die Regelschaltung nicht
überfordert, damit diese nicht selbst instabil
wird.
Man
sollte
daher die
maximale
ungeregelte Verstärkung nicht zu hoch
dimensionieren. Die maximale Verstärkung
ergibt sich aus R8 und R9 mit einem Wert von
etwa 4. RDS-ON des JFET T bleibt hierbei
unberücksichtigt. RDS-ON ist dann minimal,
wenn das Gate des JFET auf Sourcepotential
liegt. Dies trifft dann zu, wenn nach dem
Einschalten noch keine Sinus- oder nur eine
sehr kleine Sinusspannung vorliegt. Bei
ansteigender Sinusspannung beginnt der
gleichrichtende
Spannungsverdoppler,
bestehend aus C4, D1, D2, R4 und C5, zu
arbeiten. Die negative Gatespannung am JFET
T steigt und RDS-ON steigt bis die Verstärkung
soweit reduziert ist und sich eine konstante
Sinusspannung an Ua einstellt. R5 und C5,
welche die Gatespannung liefern, bilden eine
Zeitkonstante, die um Grössenordnungen
grösser sein muss, als die Periode der
Sinusspannung. Je grösser diese Zeitkonstante
ist, um so rippelfreier ist die Gatespannung
und um so niedriger ist der Klirrfaktor der
Sinusspannung.
Bei
zu
grosser
R5C5-Zeitkonstante ist die Einschwingdauer
unerträglich lang, dies aber hauptsächlich bei
niederfrequenter Sinusspannung. R6, R7 und
C6 dienen der Linearisierung des JFET. R6 und
R7 sind in der Praxis etwa gleich gross. Ersetzt
man R7 durch ein vielgängiges Trimmpotmeter,
kann man den Klirrfaktor besonders niedrig
einstellen.
Die
JFET-Linearisierung
wird
dadurch
erreicht,
dass
ein
Teil
der
veränderlichen Drain-Source-Spannung zur
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Gate-Source-Spannung addiert wird. C6 dient
nur dazu, dass kein DC-Strom von Drain in
Richtung R6 abfliesst. R3 und R4 dienen dazu,
dass die Regelschaltung etwas gedämpft wird
und so nicht selbst zum sehr niederfrequenten
Schwingen
(Pumpen)
neigt.
Eine
Spannungsverdopplung hat gegenüber einer
einfachen Gleichrichtung den Vorteil, dass auch
niedrige Sinusspannungen geregelt werden
können.
Dieser
Wien-Robinson-Oszillator,
auch
Wien-Brücken-Oszillator genannt, kann man
natürlich auch für ganz andere Frequenzen
einsetzen. Dazu müssen die Bauteile des
Wien-Robinsohn-Filter (siehe Formel) und falls überhaupt erwüscht - das FINE-TUNING
angepasst
werden.
Bei
niedrigerenn
Sinusfrequenzen müssen die Komponenten des
GAIN-CONTROLL ebenfalls angepasst werden
(höhere
R5C5-Zeitkonstante).
Vor
einem
definitiven
Schaltungsentwurf
ist
die
Experimentierfreude mit einem Testboard
empfohlen.
Im
berühmten
Buch
HalbleiterSchaltungstechnik von U. Tietze und Ch.
Schenk
ist
der
Wien-Robinson-Oszillator
ausführlich beschrieben.
Der Funktionsgenerator
Bild
2
zeigt
blockschematisch
einen
sogenannten Funktionsgenerator. Die positive
Eingangsspannung Ue steuert über den
elektronischen analogen Schalter (AnalogSwitch) einen aktiven mit Opamp realisierten
invertierenden
Intergrator.
Dessen
Ausgangsspannung sinkt linear und sie steuert
den Schmitt-Trigger. Dieser schaltet bei einer
unteren Schaltschwelle um und weil dieses
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unteren Schaltschwelle um und weil dieses
Signal den analogen Schalter steuert, wird der
Eingang Ue beim Integrator von einer
Teilspannung von +Ub auf GND geschaltet.
Dadurch steigt die Integratorspannung, ebenso
linear, bis zu einer oberen Schaltschwelle des
Schmitt-Triggers und der ganze Vorgang
beginnt von Neuem. Am Ausgang des SchmittTriggers Uar (r = Rechteck) zeigt sich eine
Rechteck- und am Ausgang des Integrators Ud
(d = Dreieck) eine Dreieckspannung. Wie man
einen solchen Dreieckgenerator mit wenig
Aufwand selbst realisieren kann, zeigt der
Elektronik-Minikurs
(5). Ein Dreieck-SinusConverter, das meist aus einem komplexen
Widerstands-Dioden-Netzwerk besteht, erzeugt
aus dem Dreiecksignal ein "künstliches"
Sinussignal Uas (s = Sinus).
Ich
bezeichne
diese
Methode
der
Sinuserzeugung
"künstlich",
weil
die
Sinusspannung nicht aus einem Resonanzkreis
angeregt,
sondern
elektronisch
mittels
Approximation erzeugt wird. Mit der Variation
von Ue, z.B. mittels Potmeter P, kann man die
synchrone Frequenz der drei Signale Rechteck,
Dreieck und Sinus steuern. Wichtig um einen
möglichst niedrigen Klirrfaktor zu erzeugen, ist
es, dass die Rechteckspannung möglichst
zeitsymmetrisch, also mit einem Tastverhältnis
von 0.5 erfolgt. Dies stellt vor allem Ansprüche
an die Dimensionierung der Umschaltpegel des
Schmitt-Triggers.
Ein
sehr
berühmter,
traditionsreicher
und
noch
heute
empfehlenswerte
Vertreter
eines
solchen
Funktionsgenerator-IC, für niedrige bis mittlere
Frequenzen bis knapp 1 MHz, ist der XR2206
von Exar. Will man einen "sauberen" Sinus,
sollte man nicht wesentlich über 100 kHz
hinausgehen.
Frequenzsynthesizer
(Frequenzmultiplier)
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Bild 3 bindet einen Funktionsgenerator, wie
Bild 2 zeigt, in ein Phase-Locked-Loop-System
(PLL-System) ein. Die Frequenzen an den
beiden Ausgängen Sinus (Ua, fa) und Rechteck
(fa) des Funktionsgenerators sind identisch.
Die Frequenz fa wird mittels programmierbaren
Frequenzteiler durch den Wert k geteilt und
gelangt
zum
einen
Eingang
des
Phasenkomparators. Der andere Eingang wird
von der Eingangsfrequenz fe gesteuert. Der
Phasenkomparator vergleicht die Phasen und
damit auch die Frequenzen seiner beiden
Eingänge.
Auf
den
Ausgang
des
Phasenkomparators folgt ein Integrator, das
sogenannte
Schlaufen-Tiefpassfilter
(LoopLowpass). Dieses integriert die Impulse zur
Steuerspannung für den VCO - Teil des des
Funktionsgenerators. Im eingeschwungenen
Zustand stellt sich eine Sinusfrequenz fa ein,
die der Eingangsfrequenz fe, multipliziert mit
dem Teilerfaktor k, entspricht. Dies muss so
sein,
weil
die
beiden
Eingänge
des
Phasenkomparator phasenidentisch und damit
auch frequenzidentisch sein müssen. Dies
allerdings
nur
dann,
wenn
der
Phasendiskriminator nicht auch auf das
ganzzahlige
Vielfache
der
Frequenz
fe
einrastet. Eine gewöhnliche EXOR-Schaltung
eignet
sich
daher nur beschränkt
als
Phasenkomparator.
Man kann eine solche PLL-Schaltung auf zwei
Arten
einsetzen.
Entweder
als
Frequenzsynthesizer,
bei
dem
fe
eine
quarzstabile Referenzfrequenz ist und die
Ausgangsfrequenz fa mit dem Frequenzteiler
programmierbar ist. Oder die Frequenzteilung k
ist fix und die PLL-Schaltung arbeitet als
Frequenzmultiplier
fa=fe*k.
Ein
solches
Beispiel bietet der Elektronik-Minikurs (4).
Sinusgenerator mit Schieberegister
Diese Methode ist zwar längst Geschichte. Es
ist aber trotzdem interessant zu verstehen wie
so etwas funktioniert. Man weiss auch nie, ob
dieses Funktionsprinzip, in abwandelter Form,
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nicht irgendwann trotzdem nützlich sein kann.
Diese Methode war in den 1970er- bis weit in
die 1980er-Jahre sehr selbstverständlich. Man
kann
ein
Sinussignal
aus
einem
höherfrequenten
Taktsignal
(Clocksignal)
mittels Schieberregister mit einem seriellen
Dateneingang,
einer
Anzahl
paralleler
Datenausgänge, einem Widerstandsnetzwerk
und einer Opampschaltung erzeugen, wie dies
Bild 4 illustriert:
Bild
4 zeigt
die Prinzipschaltung. Ein
Frequenzteiler DIVIDER teilt die Taktfrequenz
durch die Anzahl Schieberegister-Takte pro
Sinusperiode und sorgt dafür, dass während 16
Takten logische HIGH- und während ebenfalls
16 Takten logische LOW-Pegel durch das
Schieberegister
an
die
parallelen
Datenausgänge geschaltet werden. Diese
Ausgänge füllen sich also mit HIGH-, danach
mit LOW-Pegeln und dann beginnt das Ganze
von
Neuem.
Beim
Starten
muss
ein
Resetimpuls zuerst Schieberegister und Teiler
auf Null setzen, wobei während dieser kurzen
Phase kein Taktsignal das Schieberegister und
den Frequenzteiler erreichen darf.
Die Schaltung mit Opamp OA1 arbeitet als
digital
gesteuerter
Verstärker.
Die
Sinusfunktion
ergibt
sich
durch
die
Dimensionierung der Widerstände R1 bis R15.
Die treppenförmige Sinusspannung kommt
dadurch zustande, dass durch das schrittweise
Hinzuschalten der Widerstände R1 bis R15, die
Ausgangsspannung von OA1 von +4 V bis +12
V schrittweise erhöht und anschliessend durch
das
schrittweise
Ausschalten
dieser
Widerstände wieder von +12 V auf +4 V
reduziert wird. Die Verstärkung von OA1
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reduziert wird. Die Verstärkung von OA1
ändert sich schrittweise von 1 nach 3 und
danach wieder zurück. Die Amplitude der
Sinusspannung wird durch die Spannung
UAMPL (AMPL = Amplitude) definiert. Die
DC-Offetspannung
wird
davon
ebenfalls
beeinflusst.
+4 V am Ausgang von OA1 liegt dann vor,
wenn
alle
Widerstände
(R1
bis
R15)
ausgeschaltet sind, weil dann arbeitet OA1 mit
maximaler Gegenkopplung durch RG mit
Verstärkung 1. OA1 muss daher unitygain-stable sein! Das Ein- und Ausschalten
dieser
Widerstände
besorgen
die
Open-Collector-NPN-Transistoren
an
den
Ausgängen der einzelnen Inverter der drei ICs
74LS06. Dass nur 15 Datenausgänge des
Schieberegisters benutzt werden kommt daher,
dass der inaktive Zustand aller 15 Ausgänge
auch gilt. Es sind also total 16 Zustände pro
Halbperiode.
Wozu braucht es OA2? OA1 kann nur eine
treppenförmige Sinusspannung im positiven
Spannungsbereich liefern. OA2 kompensiert
mit UOFFSET diese DC-Offsetspannung, so dass
an
Ua
die
Sinusspannung
amplitudensymmetrisch um den GND-Pegel
liegt. CG und RG wirken als einfaches passives
Tiefpassfilter, das die Stufenform glättet. Diese
sehr einfache Filterung genügt aber nur bei
quasistationärer Sinusfrequenz. CG und RG
bilden alleine die Grenzfrequenz. Wegen der
niedrigstohmigen virtuellen Spannung am
nichtinvertierenden Eingang von OA1, haben
R1 bis R15 keinen Einfluss auf diese Filterung.
Für viele Anwendungen braucht es jedoch
diese Filterung gar nicht.
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Diese fertig dimensionierte Schaltung war Teil
einer Arbeit von mir aus dem Jahre 1974, bei
der es darum ging einen digital gesteuerten
FSK-Sender zu bauen. Wer wissen möchte was
FSK
bedeutet,
möge
sich
mit
einer
Suchmaschine (Yahoo, Google, etc.) schlau
machen. Diese Schaltung ist mit dem Text zu
Bild 4 bereits ausführlich erklärt. Deshalb
folgen bloss noch einige Ergänzungen. IC:A
(74LS293) ist ein asynchroner 4-Bit-Counter,
der die Aufgabe hat das Taktsignal CLK durch
16 zu teilen. Da es einen Frequenzteiler
braucht, der gesamthaft durch 32 teilt, wurde
mit
IC:B
(74LS107)
ein
JK-Flipflop
nachgeschaltet. IC:C und IC:D sind je ein
8-Bit-Serie-Parallel-Schieberegister (74LS164).
Für die Open-Collector-Inverter wurden mit
IC:E bis IC:G drei ICs des Typs 74LS06
benötigt. Eines der Inverter wird für den Reset
beim IC:A benötigt. Der Widerstand von 1
k-Ohm ist nötig, um beim Reset-Eingang ein
HIGH-Pegel zu erzeugen, weil dies ein
Open-Collector-Inverter nicht liefern kann.
Digitaler Sinusgenerator mit (E)EPROM
Anstelle der beiden Schieberegister mit den
sehr vielen Präzisionswiderständen, geht es
auch mit einem (E)EPROM. Um ein Sinussignal
zu erzeugen, wird im vorliegenden Beispiel
eine halbe Sinusperiode numerisch als Tabelle
gespeichert. Ein Zähler schaltet das E(EPROM)
von Adresse zu Adresse und diese senden die
Daten der Sinustabelle Schritt für Schritt zum
D/A-Wandler. Am Ausgang des D/A-Wandler
bildet sich eine treppenartige Sinusspannung,
dessen Stufen mittels Tiefpassfilter (SmoothLowpass) geglättet werden, falls dies nötig ist.
Bei grosser Frequenzvariation muss die
Grenzfrequenz des analogen Tiefpassfilters
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Grenzfrequenz des analogen Tiefpassfilters
variabel mit der Sinus- bzw. Taktfrequenz
synschronisiert sein. Dazu eignet z.B. ein
Frequenz/Spannungs-Wandler und ein OTA in
der
Funktion
als
spannungssteuerbares
zeitkontinuierliches
aktives
Tiefpassfilter.
Dieses OTA-Thema ist u.a. in (3) thematisiert.
Diese (E)EPROM-Methode erlaubt jede andere
Kurvenform numerisch zu speichern. Man
bezeichnet einen solchen Generator daher auch
als Arbitrary-Function-Generator, auf deutsch:
Ein Generator mit willkürlicher Kurve...
Die Direkte Digital Synthese (DDS)
Die zur Zeit (2007) modernste Methode der
Sinuserzeugung ist die sogenannte Direkte
Digital Synthese (DDS). Damit lassen sich bis
zu hohen Frequenzen klirr- und rauscharme
Sinussignale erzeugen. Wenn sich jemand
dafür interessiert, dem bietet die Suche im
Internet reichhaltige Information an. Ein
breites Spektrum an DDS-Schaltkreisen findet
man bei Analog-Devices. ELV bietet einen
Bausatz für ein DDS-Board mit
einer
LCD-Anzeige und Frequenzeinstellung mittels
Inkremetalgeber und Taster.
Aus Rechteck wird Sinus
Uns interessiert hier eine ganz andere Methode
und dies erst noch mit wenig materiellem
Aufwand. Zunächst geht es um die Frage, wie
man aus einem absolut zeitsymmetrischen
Rechtecksignal (Tastverhältnis t/T = 0.5) ein
klirrfaktorarmes Sinussignal erzeugt. Wie
befassen
und
zuerst
etwas
mit
dem
Frequenzspektrum
eines
solchen
Rechtecksignales und beginnen mit Bild 7:
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Teilbild 7.1 zeigt das Frequenzspektrum eines
zeitsymmetrischen Rechtecksignales (t/T =
0.5). Dieses besteht aus der Frequenz der
Grundwelle und aus den Frequenzen der
ungeradzahligen Oberwellen. Diese treten mit
zunehmender Dämpfung bei der 3-fachen (1.
Oberwelle), bei der 5-fachen (2. Oberwelle),
bei der 7-fachen (3. Oberwelle), bei der
9-fachen (4. Oberwelle), bei der 11-fachen (5.
Oberwelle) Grundfrequenz u.s.w. auf. Diese
Reihe kann theoretisch unendlich fortgesetzt
werden. Bei einer theoretisch unendlich hohen
Flankensteilheit des Rechtecksignales, ist
dieses Frequenzspektrum, mit seinen diskreten
Frequenzen, ebenfalls unendlich lang. Darum
ist es auch möglich mit einem sehr
steilflankigen Rechtsignal, mit einer niedrigen
Frequenz von z.B. nur 1 kHz, die Radiobänder
von der Langwelle bis in den UKW-Bereich zu
stören. Dies nur am Rande erwähnt.
Teilbild 7.2 zeigt das selbe Diagramm noch
einmal.
Diesmal
jedoch
mit
den
Dämpfungskurven von Tiefpassfiltern, dessen
Grenzfrequenz
auf
die
Frequenz
der
Grundwelle des Rechtecksignales dimensioniert
ist. Es gilt die Regel, dass ein Tiefpassfilter das
Signal oberhalb seiner Grenzfrequenz um 6 dB
pro
Frequenz-Oktave
pro
Ordnungszahl
dämpft. Diese Steilheit beobachtet man
allerdings
beim
Überschreiten
der
Grenzfrequenz noch nicht. Das was an diesem
Punkt geschieht, ist abhängig von der
sogenannten Filtergüte, die uns hier nicht
weiter interessiert. LP1 (LP = Low-Pass) ist die
Dämpfungskurve
eines
Tiefpassfilters
1.
Ordnung, mit 6 dB/Oktave (Oktave = doppelte
Frequenz) oder 20 dB/Dekade. Man beachte
die Kurve LP1 bei den punktierten senkrechten
Linien bei 2f und 10f. LP2 zeigt bei 2f eine
Dämpfung von 12 dB und bei 10f 40 dB. LP4
zeigt bei 2f eine Dämpfung von 24 dB und bei
10f 80 dB (nicht mehr gezeichnet). LP5 zeigt
bei 2f eine Dämpfung von 30 dB und bei 10f
100 dB (nicht mehr gezeichnet). Weshalb die
Kurve
eines
Tiefpassfilters
5.
Ordnung
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Kurve
eines
Tiefpassfilters
5.
Ordnung
eingezeichet
ist,
wird
weiter
unten
thematisiert. Weshalb alle Filterkurven nicht
linear im Diagramm erscheinen, kommt daher,
weil
die
dB-Skala
logarithmisch,
die
Frequenz-Skala jedoch linear dargestellt ist.
Teilbild 8.1 wiederholt Teilbild 7.2 und diesem
Diagramm steht das von Teilbild 8.2 zum
Vergleich gegenüber. Die Dämpfungskurven
der Tiefpassfilter LP1 bis LP5 in Teilbild 8.1
sind nur dann exakt, wenn das Signal am
Eingang von LP1 bis LP5 Sinusspannungen
sind.
Beispiel: Wir verwenden ein Tiefpassfilter 4.
Ordnung, also LP4. Die Grenzfrequenz von LP4
ist identisch mit der Grundfrequenz im
Diagramm. Die Frequenz der Sinusspannung
am Eingang von LP4 entspricht der ersten
Oberwelle, also der dreifachen Grenzfrequenz
von LP4. Die Dämpfung der Sinusspannung am
Ausgang von LP4 beträgt 36dB. Beachte die
Kurve von LP4 beim Kreuzen mit der ersten
Oberwelle. Die Amplitude der ersten Oberwelle
(dies
ist
eine
Sinusspannung)
des
zeitsymmetrischen Rechtecksignales hat aber
nicht eine Relativspannung von 0 dB, sondern
etwa -10 dB. Dieser Dämpfungswert muss zur
Filterdämpfung bei der 3-fachen Grenzfrequenz
dazu addiert werden. Daraus entsteht eine
Gesamtdämpfung von 46 dB, wie dies FilterOrdnung 4 (LP4) in Teilbild 8.2 zeigt.
Voraussetzung für diese Addition ist natürlich,
dass
Filtergrenzfrequenz
und
Signalgrundfrequenz
identisch
sind.
Aus
praktischen Überlegungen ist es allerdings oft
besser, wenn die Filtergrenzfrequenz etwas
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Sinusgeneratoren und der SC-Sinusgenerator (Swiched-Capacitor, Wie...
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besser, wenn die Filtergrenzfrequenz etwas
höher ist als die Signalgrundfrequenz, weil bei
Frequenzvariation der Rechteckspannung die
Amplitudenstabilität der Sinusspannung am
Ausgang
des
frequenzsteuerten
SC-Tiefpassfilters besser gewährleistet ist. Das
werden wir an einer praktischen Anwendung
noch sehen.
Teilbild 8.2 zeigt eine Zusammenstellung der
Dämpfungswerte für die erste Oberwelle für die
Filterordnungen 1 bis 5. Höhere Oberwellen
sind nicht relevant, da die Dämpfungswerte
noch höher sind. Beim Tiefpassfilter 5.
Ordnung beträgt die Dämpfung 55 dB. Wenn
ein Klirrfaktor von etwa 0.5 % bis 1%
ausreicht, genügt eine Dämpfung 46 dB. Also
eignet sich ein Tiefpassfilter 4. Ordnung.
Allerdings mit dem Vorbehalt, dass die
Grenzfrequenz mit der Signalgrundfrequenz
identisch ist. Soll die Grenzfrequenz etwas
höher sein, ist ein Tiefpassfilter 5. Ordnung
geeigneter.
Sinus aus Rechteck mit fixer Frequenz
Bevor wir uns mit dem SC-Tiefpassfilter
befassen, wollen wir zunächst feststellen, was
es bringt, anstelle eines Wien-RobinsonOszillators (Bild 1) ein Rechteckgenerator und
ein Butterworth-Tiefpassfilter 5. Ordnung zu
verwenden, um eine Sinusspannung zu
erzeugen, wie dies Bild 9 illustriert und dies
unter
der
Voraussetzung,
dass
die
Signalfrequenz konstant ist. Man betrachte Bild
9:
Wenn man beide Schaltungen von Bild 1 und
Bild 9 vergleicht ist, ist Bild 9 eher
aufwändiger,
denn
die
Schaltung
des
notwendigen Rechteckgenerators ist in Bild 9
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notwendigen Rechteckgenerators ist in Bild 9
nicht enthalten. Ein Fine-Tuning der Frequenz
ist in beiden Schaltungen möglich. Will man
jedoch eine hochpräzise fixe Sinusfrequenz,
eignet sich Bild 9 besser, weil ein quarzstabiler
Rechteckgenerator diese Forderung leicht
erfüllt. Die Schaltung in Bild 9 ist dann
eindeutig überlegen, wenn man verschiedene
Sinusfrequenzen benötigt, die zu einander ein
präzises Frequenzverhältnis haben müssen.
Das funktioniert nur dann, wenn ein MutterTaktgenerator
und
die
notwendigen
Frequenzteiler mehrere Tiefpassfilter steuern,
die aber ebenso exakt der Frequenz des
jeweiligen
Rechtecksignales
angepasst
dimensioniert sein müssen. Je nach gestellter
Aufgabe kann es durchaus Gründe geben den
Weg der Schaltung in Bild 9 einzuschlagen.
Wie ein solches Tiefpassfilter dimensioniert
wird, ist nicht Gegenstand dieses ElektronikMinikurses.
Vorbereitungen zum
SC-Sinusgenerator
Wir verlassen an dieser Stelle die Anwendung
eines
zeitkontinuierlichen
Tiefpassfilter
zugunsten eines zeitdiskreten SC-Tiefpassfilter
mit seinem typischen Vorteil der leichten
Variation
der
Grenzfrequenz
durch
die
Änderung der Taktfrequenz. Wer noch nicht
weiss was ein SC-Filter ist, empfehle ich an
dieser Stelle das Kapitel Linkliste. Man lese die
angebotenen
Elektronik-Minikurse
über
SC-Filter. Wichtig ist vor allem die Einführung.
Am Schluss der Linkliste gelangt man per
Mausklick wieder zurück hierher.
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Sinusgeneratoren und der SC-Sinusgenerator (Swiched-Capacitor, Wie...
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Wir beginnen mit einem Vergleich zwischen
einem bereits bekannten SC-Tiefpassfilter-IC,
dem MAX293 (Elektronik-Minikurse 2 und 3)
von Maxim und LTC1063 von LinearTechnology
(LTC).
Die
Filtersteilheit
(Dämpfungsverlauf im Sperrbereich) ist hier
nur insofern wichtig, dass sie die erste
Oberwelle des Rechtecksignales so stark dämft,
dass die Sinusspannung einen für die
Anwendung genügend niedrigen Klirrfaktor
aufweist. Dazu genügt der LTC1063, ein
SC-Tiefpassfilter 5. Ordnung. Mit 30 dB/Oktave
ist er ausreichend, denn die Signaldämpfung
bei der ersten Oberwelle, bei der dreifachen
Grundfrequenz, beträgt 55 dB, wie Teilbild 8.2
illustriert. Das gilt, wenn die Frequenz der
eingangsseitigen Rechteckspannung identisch
ist mit der Grenzfrequenz des LTC1063.
In Bild 10 liest man für die Grenzfrequenz
fCUT. Dies heisst Cutoff-Frequency. Wie bereits
zu Bilder 8 und 9 erläutert, ist es oft besser,
wenn die Filtergrenzfrequenz etwas höher ist
als die Frequenz des Rechtecksignals. Dadurch
wird die Sinusspannung nur sehr wenig
gedämpft und deshalb bleibt die Amplitude der
Sinusspannung,
am
Ausgang
des
SC-Tiefpassfilters,
wesentlich
stabiler bei
grosser Frequenzänderung. Vorteile hat der
LTC1063 eindeutig betreffs Clock-FeedthroughSpannung, DC-Offsetspannung, Klirrfaktor und
Rauschen, und dass die Taktfrequenz mit der
Abtastfrequenz identisch ist. Das hat zur Folge,
dass die maximale Stufenzahl pro Sinusperiode
100 und nicht nur 50 beträgt. Die Stufen
entstehen
durch
die
Abtastung.
Diese
Stufenzahl von 100 ergibt sich, wenn die
Sinusfrequenz der Grenzfrequenz entspricht.
Wählt
man
auf
Grund
der
besseren
Amplitudenstabilität
eine
höhere
Grenzfrequenz ist, bei gleicher Rechteck- und
Sinusfrequenz, die Anzahl der Stufen pro
Periode proportional höher. Eine Glättung mit
nachgeschaltetem
analogen
Tiefpassfilter
erübrigt sich oft. Eine Kombination von SCund Analog-Tiefpassfilter liest man in (3). Dem
Leser steht es frei gewisse Inhalte von (3) mit
den
SC-Filter-Inhalten
dieses
ElektronikMinikurses zu kombinieren. Dies gelingt, wenn
man genügend Wissen und Erfahrung in der
elektronischen Schaltungstechnik hat.
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Teilbild 11.1 zeigt was es bringt, wenn man die
Grenzfrequenz höher wählt als die Frequenz
des Rechtecksignales am Eingang. Bei einer
Taktfrequenz von 100 kHz beträgt die
Grenzfrequenz
1
kHz.
Grenzund
Signalfrequenz
sind
identisch.
Die
Amplitudendämpfung beträgt 3 dB, so wie es
sein soll. Erhöhen wir die Taktfrequenz auf 120
kHz, reduziert sich die Dämpfung auf 1 dB und
bei 150 kHz sind es noch 0.3 dB. Diese
Dämpfungswerte gelten bei jeder andern
Taktfrequenz innerhalb des zulässigen Bereichs
gemäss Datenblatt des LTC1063 und bei den
selben Frequenzverhältnissen. Wie wir bereits
wissen, reduziert sich bei der Erhöhung der
Grenzfrequenz, in Relation zur Signalfrequenz,
die
Dämpfung
der
Oberwellen,
wobei
besonders signifikant die erste, bei der
3-fachen Grundfrequenz, ist. Bei 180 kHz, also
bei einer Grenzfrequenz die mit 1.8 kHz fast
doppelt so gross ist wie die Signalfrequenz von
1 kHz, zeigt sich auf dem Oszilliskopen bereits
eine schwach wahrnehmbare Sinusverzerrung,
die etwa einem Klirrfaktor von 3 % entspricht.
Mit Teilbild 11.2 soll bloss gezeigt werden, um
welchen Betrag die Takt-, bzw. Grenzfrequenz
in Relation zur Signalfrequenz weiter erhöht
werden darf, bis etwa das selbe Mass an
Verzerrung des Sinussignales in Erscheinung
tritt. Anstatt 180 kHz sind es 220 kHz. Das
zeigt, dass sich der Zusatzaufwand eines
zusätzlich zweiten SC-Filter-IC kaum lohnt.
Warum ist der Unterschied bei immerhin der
doppelten Filtersteilheit von 60 dB/Oktave (10.
Ordnung) statt 30 dB/Oktave (5. Ordnung) so
gering? Der Grund liegt im flacheren Verlauf
der Dämpfung im Bereich der Grenzfrequenz.
Man
beachte
die
Kurven
bei
den
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Man
beachte
die
Kurven
bei
den
Grenzfrequenzen in den beiden kleinen
Diagrammen
oberhalb
der
SinusAusgangsspannungen in den Teilbildern 11.1
und 11.2. Bei einem nichtkaskadierten echten
Tiefpassfilter ebenfals 10. Ordnung mit 60
dB/Okave, wäre das Resultat besser. Man kann
selbstverständlich den MAX293 mit 100
dB/Oktave einsetzen, wobei man allerdings die
andern Nachteile in Kauf nehmen muss, wie
dies in Bild 10 illustriert und im zugehörigen
Text erklärt ist.
Die
genauen
Angaben
über
Klirrfaktormesswerte fehlen, weil mir keine
Klirrfaktor-Messbrücke zur Verfügung stand.
Das ist allerings für die praktische Umsetzung
dieser Inhalte kaum nötig, weil für hochpräzise
Sinus-Signalquellen, mit weit niedrigeren
Klirrfaktoren, eignen sich andere Methoden,
wie die moderne DDS-Methode, besser. Man
muss immer auch daran denken, dass in der
Region der Taktfrequenz (auch Abtastfrequenz
beim LTC1063) durch die Sinusstufen ebenfalls
ein Klirrfaktor bei hohen Frequenzen erzeugt
wird, wobei dieser Anteil mit zusätzlich
analoger Tiefpassfilterung leicht unterdrückt
werden kann.
Der SC-Sinusgenerator
Wir beginnen schrittweise bei der Quelle mit
dem Taktsignal und enden beim Ausgang mit
der Sinusspannung. Es gibt zwei Taktquellen,
eine externe am Eingang EXT-CLK und eine
interne, welche das SC-Tiefpassfilter LTC1063
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interne, welche das SC-Tiefpassfilter LTC1063
(IC:C) beinhaltet. Dimensioniert wird dieser
interne Taktgenerator mit R5, P2 und C2. R5
verhindert, dass der Ausgang (Pin 4) des
Taktgenerators überlastet wird. R5 eignet sich
aber auch, um einen Frequenzbereich zu
definieren. Um mehr zu erfahren, benutze man
die Informationen vom Datenblatt des LTC1063
im Kapitel Self-Clocking-Operation.
Da die gesamte Schaltung, ausser Opamp
IC:D, symmetrisch mit ±5 VDC gespiesen wird,
muss
auch
die
Rechteckspannung
des
Taktsignales eine symmetrische Spannung von
annährungsweise ± 5 V (10 Vpp) aufweisen.
Der IC-interne Taktgenerator erzeugt diese
symmetrische Taktspannung. An EXT-CLK
muss sie zugeführt werden. Steht nur ein
externes Taktsignal mit asymmetrischem Pegel
(z.B. TTL-Pegel) zur Verfügung, muss dieses
mit einer zusätzlichen Schaltung in ein
symmetrisches umgesetzt werden. Eine solche
zusätzliche Schaltung ist nicht Gegenstand
dieses Elektronik-Minikurses, aber man findet
eine diskrete Methode mit zwei Transistoren,
eine mit einem mittelschnellen Komparator und
eine elegante etwas exotische Methode mit
einem elektronischen analogen Umschalter
(Analog-Switch) im Elektronik-Minikurs Vom
Logikpegelwandler zum Impulsgenerator in den
Bildern 2, 5 und 6.
Vom Umschalter S1 führt das externe oder
interne Taktsignal zum Takteingang des
SC-Tiefpassfilters IC:C (Pin 5) und zum
Frequenzteiler IC:A (Pin 10). IC:A arbeitet mit
dem Diodennetzwerk D1 bis D8 und dem
8-poligen
DIL-Schalter
als
einfacher
programmierbarer asynchroner Frequenzteiler.
Ein DIL-Schalter genügt, weil der erwünschte
Teilungsfaktor in der Regel nur einmal oder
wenige Male eingestellt wird. Die Schalter von
Bit 0, 1, 3 und 6 sind eingeschaltet skizziert.
Während des Hochzählens von IC:A bleibt
immer mindestens einer der eingeschalteten
Bits auf LOW und damit auch der gemeinsame
Anschluss aller Schalter. Der Reseteingang R
von IC:A liegt über R1 ebenfalls auf LOW.
Wenn die Dioden von Bit 0, 1, 3 und 6 auf
HIGH schalten, hat IC:A auf 75 gezählt. Der
Pullupwiderstand R2 zieht den gemeinsamen
Anschluss aller Schalter und damit den
Reseteingang von IC:A von LOW auf HIGH,
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Reseteingang von IC:A von LOW auf HIGH,
was vor dem folgenden Takt den Reset auslöst.
Auf diese Weise teilt IC:A die Taktfrequenz
durch 75. Der kurze Resetimpuls, dessen Dauer
durch die sogenannten Propagation-Delaytimes
von IC:A und der R1C1-Verzögerungszeit
bestimmt wird, taktet den nachfolgenden
Frequenzteiler IC:B, der jedoch, in der
vorliegenden
Anwendung,
nur
zur
Frequenzteilung 1:2 benötigt wird. Man könnte
anstelle dieses MC14040 (CD4040) natürlich
auch einen MC14013 (CD4013) (D-Flipflop)
benutzen, - siehe dickpunktierter Rahmen. Am
Ausgang
Q1
von
IC:B
steht
ein
zeitsymmetrisches Rechtecksignal mit einer
geteilten Taktfrequenz von 1/150 und einer
Spannung von 10 Vpp zur Verfügung.
Mit dem Trimmer P1 stellt man den Wert auf
etwa 6 Vpp ein. Damit wird IC:C gerade noch
nicht übersteuert. Das Verhältnis von der
Taktfrequenz
zur
Frequenz
des
Rechtecksignales am Signaleingang von IC:C
(Pin 1) ist mit 1/150 um einen Faktor 1.5
grösser als das Verhältnis von der Taktfrequenz
zur SC-Filter-Grenzfrequenz von 100. So wird
wie Sinusspannung am Ausgang von IC:C nur
um etwa 0.3 dB gedämpft, was sich, wie
bereits bekannt, besonders günstig auf die
Amplitudenstabilität der Sinusspannung bei
grosser Fequenzvariation auswirkt. Mit dem
DIL-Schalter kann man diesen Faktor zwischen
mehr als 1.5 (< -0.3 dB und leicht höherer
Klirrfaktor) und 1 (< -3 dB und niedrigster
Klirrfaktor) wählen.
Mit P3 lässt sich die Sinusspannung Ua
einstellen. Die Schaltung um IC:D zeigt eine
einfachte
Verstärkerschaltung,
um
eine
Sinusspannung von maximal 20 Vpp (7 Vrms)
zu erzeugen. Für IC:D ist dafür eine
Betriebsspannung von mindestens ±12 VDC,
besser ±15 VDC, nötig. Genügt jedoch eine
Sinusspannung von 6 Vpp (2 Vrms), genügt
auch für IC:D die Betriebsspannung von ±
5VDC. Für IC:D eignet sich dann z.B. der
TLC271,
der
als
Impedanzwandler
mit
Verstärkung 1 arbeitet, also R6 und R7 nicht
benötigt. Eine Pufferschaltung mit einem
Opamp am Ausgang von IC:D sollte man auf
jedenfall
benutzen,
weil
man
bei
Direktanschluss
von
Ua
an
IC:C,
bei
fehlerhafter Manipulation an Ua, die Zerstörung
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fehlerhafter Manipulation an Ua, die Zerstörung
des SC-Tiefpassfilters riskiert. Man sollte nicht
auf die Idee kommen auf P3 zu verzichten und
für die Spannungsvariation P1 vorziehen, weil
dies reduziert den Signal/Rausch-Abstand,
wobei mit dem Rauschen hauptsächlich die
feinen Stufen der Sinusspannung und die
Spannung des Clock-Feedtrough gemeint ist.
Frequenzbereich der Sinusspannung Ua:
Der Taktfrequenzbereich des LTC1063 reicht
von 30 Hz bis 4 MHz (bei Ub = ±5 VDC) und
dies bedeutet ein Bereich der Sinusfrequenz
von 0.3 Hz bis 40 kHz. Die maximale Frequenz
des
MC14040
beträgt
minimal
(Exemplarstreuung) 3.5 MHz (bei Ub = ±5
VDC). Dies wird aber nicht erreicht, wenn
durch Rückkopplung die Frequenz geteilt wird.
Im Datenblatt des MC14040 sind nur die
Verzögerungszeiten zwischen CLK nach Q1
(115 ns bis 230 ns) und CLK nach Q12 (720 ns
bis
1440
ns)
angegeben.
Bei
der
Resetauslösung
werden
die
Q-Ausgänge
synchron zwischen 155 ns und 310 ns auf LOW
gesetzt. Fazit: Wenn man Pech hat mit den
Daten
von
IC:A,
liegt
die
maximale
Taktfrequenz
unter 1 MHz. Mit
einer
Demoschaltung erreichte ich eine maximale
Taktfrequenz von 2 MHz, was einer maximalen
Sinusfrequenz von 13.3 kHz entspricht. Das
R1C1-Verzögerungsglied wird dann benötigt,
wenn die Daten günstig sind und eine relativ
hohe Taktfrequenz möglich ist. Dann muss die
Impulsbreite für den Takteingang von IC:B
evtl. leicht vergrössert werden, z.B durch
Variation von C1, damit IC:B sicher arbeitet.
Man kann R1C1 auch ganz weglassen, wenn
die Daten ungünstiger liegen und der
Resetimpuls für den Takteingang des IC:B breit
genug ist. Dieser SC-Sinusgerenator eignet
sich also eher für mittlere bis niedrige, ja sogar
für sehr niedrige Frequenzen.
Will man wesentlich höhere Sinus-Frequenzen
erreichen, muss man für die Frequenzteiler
Highspeed-CMOS-Schaltungen,
also
den
74HC4040 (IC:A,B) einsetzen. Da diese ICs
aber mit maximal 6 VDC oder ±3 VDC
betrieben werden dürfen, muss auch der
LTC1063 (IC:C) die selbe Betriebsspannung
erhalten, was durchaus erlaubt ist. Je nach
maximaler Sinusspannung Ua muss die
Verstärkung von IC:D erhöht werden (R6/R7).
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Verstärkung von IC:D erhöht werden (R6/R7).
Die
Lösung
für
einen
schnelleren
SC-Sinusgenerator
überlasse
ich
dem
experimentierfreudigen Leser... :-)
Linkliste
Die folgenden Links bieten eine Einführung in
die Methode der Filterung mittels geschalteter
Kapazitäten. Darum nennt man diese Art der
Filter
Switched-Capacitor-Filter,
abgekürzt
SC-Filter.
Dies
im
Gegensatz
zum
zeitkontinuierlichen Filter aus Widerstand
(Resistor)
und
Kondensator
(Capacitor),
abgekürzt
RC-Filter.
Bei
SC-Filtern
übernehmen ein Schalter und ein Kondensator
die
Funktion
des
Widerstandes.
Genaugenommen müsste man zwischen SCCund RC-Filter unterscheiden, weil beim
SC-Filter ein Kondensator Teil des "simulierten"
Widerstandes ist. Mehr dazu erfährt man in der
Einführung zum SC-Filter (1). Die weiteren drei
Links bieten praktische Anwendungen mit dem
Einsatz von käuflichen SC-Filter-ICs von Maxim
und Linear-Technology:
Das SC-Filter, kurze Einführung mit
praktischer Anwendung (1)
SC-Tiefpassfilter-Einheit mit
umschaltbaren Grenzfrequenzen (2)
Steuerbares und steiles Tiefpassfilter in
SC- und Analog-Technik (aktive RC-Filter)
mit grossem Frequenzbereich (3)
50-Hz-Notchfilterbank in SC-FilterTechnik: PLL-Frequenzmultiplier (4)
EMG-Testgenerator (Dreieckgenerator)
(5)
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zum SC-Sinusgenerator
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