Das Gehirn

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FWU – Schule und Unterricht
DVD 46 02487
18 min, Farbe
FWU-Klassiker
Das Gehirn
FWU –
das Medieninstitut
der Länder
00
Lernziele –
nach Lehrplänen und Schulbüchern
Erkennen und verstehen, welche zentrale
Bedeutung das Gehirn sowohl für den Menschen als auch für die Zukunft der Menschheit
hat; Grundkenntnisse über den Aufbau des
Gehirns, die vielfältigen Funktionen der einzelnen Gehirnteile und die Leistungsfähigkeit
dieses Organs gewinnen; einen Einblick bekommen, welche Mittel und Methoden der
Medizin heute zur Behandlung von Gehirnkrankheiten zur Verfügung stehen
stimmter Funktionen.
• Ein ordnungsgemäßer Ablauf der Gehirnfunktionen wird bei älteren Menschen oft
problematisch. Bestimmte Risikofaktoren
wie Stress, falsche Ernährung, Bluthochdruck u.a. können heute medizinisch behandelt werden.
• Der Myastenie, einer Krankheit, bei der
die Gehirnimpulse nicht mehr in Muskelarbeit umgesetzt werden können, wird inzwischen erfolgreich begegnet.
• Seit einiger Zeit können auch gutartige, in
den äußeren Bereichen des Gehirns gelegene Tumore mit großen Erfolgschancen
operiert werden. Die Aufnahmen einer
Tumorentfernung entstanden im Klinikum
Großhadern in München.
• Im Deutschen Krebsforschungszentrum in
Heidelberg kommt eine Operationstechnik zum Einsatz, bei der inoperable Tumore mit Hilfe der Nuklearstrahlung eines
Implantats zerstört werden.
• Der Film endet mit dem Hinweis, dass wir
von unserem Gehirn trotz intensiver Forschung noch immer relativ wenig wissen.
Zum Inhalt
Übersicht über Inhalt und Struktur des
Films:
• Einleitung: Bilder aus dem Weltraum, von
Bach, Einstein und von einem Schachspieler sollen Assoziationen an die herausragenden Leistungen des menschlichen
Gehirns auslösen.
• Spezielle Körperfunktionen werden durch
bestimmte Gehirnteile gesteuert, z. B.
Bewegungen durch das Kleinhirn, Reflexe
durch das Stammhirn, höhere geistige
Funktionen durch das Großhirn.
• Die einzelnen Gehirnteile werden in ihrer
natürlichen Lage gezeigt. Das empfindliche Organ liegt gut geschützt innerhalb
des Schädels. Bei vielen risikoreichen Betätigungen (z. B. Skifahren) reicht der natürliche Schutz oft nicht aus: Es sollte ein
Schutzhelm getragen werden.
• In einem Trickteil wird erklärt, wie die
Impulse vom Gehirn beispielsweise auf
Muskeln übertragen werden.
• Die Blutversorgung zeigt, dass unser Kopf
der mit am intensivsten durchblutete Ort
unseres Körpers ist. Bei Sauerstoffmangel
kommt es sehr schnell zum Absterben der
Hirnzellen und damit zum Aussetzen be-
Ergänzende Informationen
Das Gehirn des Menschen besteht aus etwa
100 Milliarden Nervenzellen. Sie befinden
sich ausschließlich in der Hirnrinde, die
stark gefaltet ist. Das Gehirn anderer Säuger ist wesentlich geringer strukturiert. In
der Großhirnrinde (Cortex) eines ungeborenen Kindes entstehen pro Minute rund
250.000 neue Nervenzellen (Neuronen).
Schon Ende des vierten Monats sind alle Gehirnzellen vorhanden. Bis alle Zellen ausgereift und damit voll funktionsfähig sind,
dauert es dann aber bis etwa zum 10. Lebensjahr. Die Großhirnrinde eines Erwach2
senen birgt Schätzungen zufolge mindestens 30 Milliarden Nervenzellen, die untereinander durch nicht weniger als
eine Billiarde Nervenverbindungen, so genannte Synapsen, verknüpft sind. Ohne solche Synapsen könnte keine Nervenzelle einer anderen etwas mitteilen – kein Sinnesreiz würde weitergeleitet, kein Muskel erregt, kein Gedanke gedacht und kein Gefühl
erzeugt. Der Vernetzungsumfang der Nervenzellen untereinander ist nach neueren
Erkenntnissen wahrscheinlich für den Grad
unserer Intelligenz verantwortlich.
Substitutionsvorgang im Kindesalter (bis
ca. 12 Jahre) ab. Einschränkend muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass
Auswirkungen solcher Vorgänge auf das
psychische Verhalten Betroffener noch
nicht intensiv erforscht sind.
Das Gehirn wird über vier große Arterien
(A. carotis, A. vertebralis, jeweils paarig
angelegt) mit Blut versorgt. Über zwei große Adern, die Jugularvenen, wird das verbrauchte Blut abgeführt. Neben der Versorgung des Gehirns mit 1150 Liter Blut pro Tag
gehört zu einer ordnungsgemäßen Ernährung der Hirnzellen die Zufuhr von 75 Liter
Sauerstoff sowie 115 Gramm Glucose.
Beim Älterwerden kommt es über eine negative Beeinflussung des Hirnstoffwechsels
zum Untergang der Hirnzellen. Sie sterben
ab oder stellen ihre Funktion ein. Das Gehirn schrumpft zugunsten von mehr Flüssigkeit, d. h. die mit Liquor (Hirnwasser) gefüllten Zwischenräume (Ventrikel) werden
größer. Obwohl die Gründe für so genannte
Geisteskrankheit (u. a. Vewrirrung, Desorientierung) zum größten Teil nicht erforscht
sind, weiß man doch, dass weniger (als man
bisher glaubte) genetische Anomalien ausschlaggebend sind als vielmehr unerkannte
Tumoren und angeborene Gefäßmissbildungen, die zu Stoffwechselproblemen in den
Nervenzellen führen. Beim Schlaganfall
kommt es zu einem akuten Gefäßverschluss
im Hirnbereich, wodurch dessen Funktion
ausfällt. Halbseitenlähmungen und auch der
Tod können die Folge sein. Zur so genannten Gehirnblutung kommt es, wenn ein Blutgefäß platzt.
Zu ernsten Verletzungen des Gehirns
kommt es, wenn der in Bewegung befindliche Kopf schlagartig gebremst wird. Beim
Sport und vor allem im Straßenverkehr
kommt es häufig zu solchen Vorkommnissen. Hirnverletzungen führen zu geistiger
Leistungsminderung, psychischen Veränderungen und Lähmungen. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es jährlich etwa
30.000 Schädel-Schwerstverletzungen.
Durch die Gurt- und Helmpflicht ist der Prozentsatz lebensbedrohender Hirnverletzungen deutlich zurückgegangen. Umfassendes
Zahlenmaterial liegt bisher nicht vor. Es
gibt aber Untersuchungen zu Mofaunfällen.
Danach hätten 26% der Getöteten mit
Sicherheit gerettet werden können, wenn
sie einen Helm getragen hätten (Quellen:
Bundesanstalt für Straßenwesen; HUK-Verband). Sind durch Verletzungen bestimmte
Gehirnbereiche nicht mehr funktionsfähig,
so können ihre Aufgaben im begrenzten
Umfang von anderen Gehirnteilen übernommen werden. Klassische Beispiele sind Soldaten, die mit Kopfschüssen nicht nur mit
dem Leben davonkamen, sondern auch angeblich keinerlei funktionelle Einbußen hinnehmen mussten. Besonders gut läuft der
Kopfschmerz hat seinen Ausgangspunkt
übrigens nicht im Gehirn – dieses ist absolut
schmerzunempfindlich –, sondern aller
3
Wahrscheinlichkeit nach in der harten Hirnhaut, die das gesamte Gehirn umspannt.
Worin Migränen ihren Ursprung haben, ist
immer noch trotz vieler Theorien unbekannt. Unter den verschiedenen Überträgerstoffen, die für die Impulsleitung vom
Gehirn zu den verschiedenen Schaltstellen
im Körper (Bewegungs- und seelisch/geistige
Reaktionen) mitverantwortlich sind, spielt
das Acetylcholin eine herausragende Rolle.
Seit dessen Bedeutung zumindest für die
Bewegungsimpulse erkannt ist, lässt sich
der Myastenie, einer Krankheit bei der eine
Übertragungshemmung von Nerven- auf
Muskelzellen vorliegt, erfolgreich begegnen. Das was im Film durch die Injektion geschieht, kann auch mit Hilfe von Medikamenten erreicht werden. Die Patienten werden medikamentös „eingestellt“ und sind
dann über längere Zeit annähernd beschwerdefrei.
wird interdisziplinär vorgegangen, weil
exakte Diagnose und Behandlung in hohem
Maße von Computerarbeit bestimmt werden. Mit Hilfe leistungsstarker Rechner
erzeugen die Heidelberger Forscher
Schnittbilder und räumliche Darstellungen
des Tumorgebietes. Damit kann dann der
Eingriff ins Gehirn gezielt und bis ins Detail
am Bildschirm vorab simuliert werden. Die
Sonde mit den radioaktiven „Seeds“ wird
dann während des eigentlichen Eingriffs
durch möglichst funktionsarme Gehirnareale geführt. Außerdem drängt die stumpfe
Sondenspitze das plastische Hirngewebe
auseinander und schiebt Blutgefäße weg,
sodass bei richtiger Anwendung die Implantation keine Schädigung der Gehirnsubstanz nach sich zieht. Die Nuklearstrahlung zerstört das bösartige Gewebe von
innen heraus. Die Strahlung (Jod 125) ist in
ihrer Stärke so berechnet, dass ein steiler
Dosierungsabfall zum gesunden Gewebe hin
besteht. Die Pionierarbeiten zu dieser Form
der Tumorbekämpfung wurden seit den
50er Jahren in Freiburg, Paris und Stockholm geleistet. 200 bis 300 Operationen
dieser Art werden jährlich in Heidelberg
durchgeführt. Trotz technischer Perfektionierung ist der Optimismus der Wissenschaftler gedämpft. Es gilt noch eine Reihe
von Problemen zu lösen, etwa die richtige
Strahlendosierung. Insgesamt aber ist man
auf dem Weg der Behandlung inoperabler
Gehirntumoren ein gutes Stück vorangekommen.
Bei der Frage nach dem Erfolg von Tumoroperationen ist von Bedeutung, ob der Tumor so liegt, dass man ihn entfernen kann,
ohne dabei gesundes Hirngewebe zu zerstören. Des Weiteren ist entscheidend, ob
der Tumor gut- oder bösartig ist. Gutartig
sind solche, die langsam wachsen und vor
allem verkapselt sind, zum Gehirn also eine
deutliche Abgrenzung aufweisen. Die operative Entfernung solcher Tumoren hat beste
Erfolgsaussichten. In vielen Fällen können
die Patienten als vollständig geheilt entlassen werden. Bösartige Tumoren wachsen
hingegen rasant; sie breiten sich vor allem
diffus (ohne Abgrenzung) aus. Eine Behandlung ist derzeit noch annähernd aussichtslos.
Zur Verwendung
Das Krebszentrum Heidelberg arbeitet an
einer Verbesserung der Strahlentherapie
bei inoperablen Gehirntumoren. Hierbei
Im Film werden neben Modellen vom Schädel und Gehirn des Menschen auch echte
Präparate gezeigt. So erkennt man am auf4
geschnittenen Schädel eines Toten die genaue Lage der einzelnen Gehirnteile. In einem anderen Kopf wurde das Blut in den
Gefäßen fixiert und anschließend Knochen
und Gewebe entfernt. An diesem Präparat
ist deutlich zu sehen, wie intensiv das Gehirn durchblutet wird. Solche Präparate
werden beispielsweise beim Medizinstudium eingesetzt; sie wurden also nicht speziell für den Film angefertigt. Ob man die
Zuschauer über die Echtheit dieser Präparate aufklärt oder sie im Glauben lässt, Modelle zu sehen, muss gemäß der jeweiligen
Situation vom Vorführenden entschieden
werden. Am Anfang der Sequenz über die
Operation eines Gehirntumors berichtet der
Kommentator, dass diese Operation erfolgreich abgelaufen sei und der Patient nach
14 Tagen das Krankenhaus vollständig geheilt verlassen konnte. Durch diese Gewissheit kann der Betrachter wesentlich ruhiger
und gelassener den Aufnahmen folgen. Die
Teilnahme an einer Gehirnoperation – auch
wenn sie passiv ist über das Medium Film –
fasziniert und weckt starke Emotionen.
Auch wenn die Filmaufnahmen so ästhetisch wie möglich gehalten sind, muss der
Lehrer entsprechende Reaktionen einkalkulieren.
Produktion
Peter Stückl, Film und Grafik, Tutzing, im Auftrag
des FWU Institut für Film und Bild, Grünwald 1987
Buch und Regie
Dr. Alexander Kölbing
Kamera
Peter Stückl
Trick
Wolfgang Struve
Schnitt
Michaela Maus
Ton/Begleitkarte
Thomas Beier
Musik
(GEMA)
Fachberatung
Prof. Dr. Wolfgang Lanksch
Titelbild
© Peter Stückl (oben), © KtD – Fotolia.com (unten)
Pädagogische Referentin im FWU
Marion Barthold
Verleih durch Landes-, Kreis- und
Stadtbildstellen/Medienzentren
Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild, Grünwald
Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig
Der Film entstand mit freundlicher Unerstützung
und Beratung durch Klinikum Großhadern, München
(Prof. Dr. Lanksch); Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg (Prof. Dr. Sturm); Klinikum Rechts
der Isar, München (Prof. Dr. Besinger); Anatomische
Anstalt der Universität Würzburg (Prof. Dr. Lang); Institut für Anatomie der Universität München (Prof.
Dr. Frick); Dr. Günther Brendel jun., Tutzing
© 2008
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
gemeinnützige GmbH
Geiselgasteig
Bavariafilmplatz 3
D-82031 Grünwald
Telefon (0 89) 64 97-1
Telefax (0 89) 64 97-300
E-Mail [email protected]
[email protected]
Internet www.fwu.de
FWU – Schule und Unterricht
46 02487 DVD mit Kapitelanwahlpunkten
15 min, Farbe
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E-Mail [email protected]
FWU-Klassiker
Das Gehirn
Die Eroberung des Weltraums, Bachs Musik, Einsteins
Relativitätstheorie und ein Schachspieler dokumentieren ebenso die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns wie
der „Treppensteig“-Reflex eines Säuglings oder das Zusammenspiel der Muskeln bei schwierigen Bewegungsabläufen, etwa beim Langlauf. Trickaufnahmen erklären einen fundamentalen Vorgang: Die Übertragung
von Informationen aus dem Gehirn auf ein Erfolgsorgan, beispielsweise einen Muskel. Viele Krankheiten,
wie Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose), Störungen der Impulsübertragung (Myastenie) und Tumore
können heute – oft mit erstaunlichem Erfolg – medizinisch behandelt werden.
Bei diesem Film handelt es sich um eine FWU-Produktion aus dem Jahr 1987.
Laufzeit: 18 min
Kapitelanwahl auf DVD-Video
Sprache: Deutsch
Unterrichtsmaterialien
Schlagwörter
Nervenzelle, Gehirn, Impulsübertragung, Acetylcholin, Tumor,
Operation, Gehirndurchblutung, Risikofaktoren, Synapse
Systemvoraussetzungen
bei Nutzung am PC
DVD-Laufwerk und
DVD-Player-Software,
empfohlen ab Windows 98
Berufliche Bildung
Gesundheit • Medizinische Grundlagen
GEMA
Alle Urheber- und
Leistungsschutzrechte
vorbehalten.
Nicht erlaubte/genehmigte Nutzungen werden zivilund/oder strafrechtlich verfolgt.
LEHRProgramm
gemäß
§ 14 JuSchG
Biologie
Menschenkunde • Sinnesorgane, Nervensystem
Allgemeinbildende Schule (8-13)
Sonderschule
Erwachsenenbildung
Kinder- und Jugendbildung (14-18)
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