Elastische Verformung, Hooke`sches Gesetz

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5. Mechanik der deformierbaren Körper (fest, flüssig, gasförmig )
lap5/.../mewae/acsr/Kap5_1/kap5_1_Elast_Deform_s6 20031213
5.0 Allgemein:
beobachtete Gesetzmäßigkeiten: zum Großteil aus molekularem Aufbau der Materie abzuleiten.
Molekularkräfte: elektrostatischer Natur.
Polare Moleküle: el. neutral, aber ± Ladungsschwerpunkte verschieden (z.B. H + OH − 
quantenmechanisch zu beschreiben! Polare Moleküle können nicht-polare Moleküle vorübergehend
polarisieren: ’induzierte Polarisation’
Nicht-polare Moleküle: sind nur im zeitlichen Mittel nicht polar: zeitliche Schwankungen erzeugen
Dipol-Moment, die daraus im Mittel resultierenden Kräfte sind ≠ 0.
Resultierendes Potential:
”Lennard-Jones-Potential:
r
Ur = ae − b −  cr  6
a
b
Skizze
a...abstoßender Anteil: (Pauli-Prinzip als wesentliche Ursache ): für die meisten physikal.
Eigenschaften maßgeblich: ϱ, η, λ, D...
b...e..-stat.Anziehung: σ, p 0 ..
U ∼ r −6 f = −∇U F ∝ r −7 r max → 10nm
Anmerkung zu Dimensionen im atomaren und molekularen Bereich:
Skizze
Festkörper:
geordnete räumliche Struktur (Kristall) ’Fernordnung’: beliebig weit voneinander entfernte
Moleküle haben definierten Abstand voneinander, es gibt ’Gitterkonstante’. Moleküle in stabiler
Lage in Potentialmulden. Temperatur ≡ Schwingung um die Ruhelage: W kin ≪ −W pot . Festkörper
hat definiertes Volumen und definierte Gestalt. Kristall i.a. anisotrop, d.h. physikalische
Eigenschaften sind richtungsabhängig. Amorpher Festkörper: keine Kristallstruktur, homogen,
isotrop. Amorphe Stoffe: oft besonders hart, zäh, μ, λ..
Flüssigkeiten:
höheres W kin der Moleküle, häufiger Platzwechsel ⇒ mittlerer Abstand ≈ r 0 wie beim Festkörper,
aber Ort der Moleküle nicht fix: definiertes Volumen, keine def. Gestalt. ’Nahordnung’: Abstand
des nächsten Nachbarn ≈ r 0 aber darüber hinaus nicht mehr scharf definiert.Übergang amorpher
Festk.-Flüssigkeit ist kontinuierlich, über Zähigkeit und Elastizitätsmodul (beides kommt noch )
definiert. Da temperaturabhängige Größen: fest /flüssig: von Temp. abhängig Teer, Glas, Polymere
fließen!
Gase:
W kin ≪ −W pot : Moleküle verlassen Potentialtopf: füllen jedes Volumen aus: keine definierbare
Gestalt, kein definiertes Volumen.
5.1 Elastische Deformation fester Körper: und Hooke’sches Gesetz
Deformation:
Gestaltsänderung unter Einwirkung einer Kraft. Elast.Deformation: bei Deformation des Körpers
werden Gegenkräfte wirksam, die nach Aufhören der äußeren, deformierenden Kraft die
Deformationen rückgängig machen. Gesetzmäßigkeit gesucht a aus naivem Modell der
Molekülkräfte: Bei Feder: F = −c△x pausibel, wenn Δx hinreichend klein.
Dabei war c = cMaterial, Gestalt Jetzt soll Abhängigkeit von Material und Gestalt explizit
beschrieben werden.
Gesucht also: f(Material)⋅ f(Gestalt)
Dehnung: analog zur Feder: F = −c△x ⇒ F ∝ △l aber
F = F 1 = F 2 = F 3 ...F i = c△l i = c△n l
△l = △l i = n△l i
⇒ wenn n Federn hintereinander angeordnet sind
und zum andern um △l ausgedehnt werden, so ist die hierfür erforderliche Kraft
F n = 1n F 1 , mit F 1 = c△l ist daei die erfordrliche Kraft, um eine einzelne Feder um △l
auszudehnen. F ∝ △nl ∝ △l l da n mit l anwächst.
∑
′
′
Bei nebeneinander angeordneten Federn addiert sich die Kraft:
F = nF 1 wobei jetzt n ∝ A(Querschnitt)
F = const.A △l l
F = E ⋅ △l l
⋅
A
Hookes’sches Gesetz:
F = E △l
A
l
∗
 
σ = E⋅
E...Elastitätsmodul
F
= σ...Zugspannung  mN2 ≡ Pascal, Pa
A
(Feder: A, E, l=const:⇒ F = const.△l
(E wäre mit Atomphysik zu berechnen..)
E ≡ σ das für Verdoppelung von l  △l l = 1, l 2 = l 1 + △l = 2l 1  erforderlich wäre, wenn der
Körper sich so weit (und nach dem Hookes’schen Gesetz ) dehnen ließe
σ
E = △l = σ = P a


l
Einige Zahlenwerte: (ungefähre Angaben )
Material
E
Zugfestigkeit ZF σ max 

△l
l max
ϱ
kPam 3
ϱ  kg
ZF
1 − 2.10 −3 ∼ 8.10 3
Eisen
100-200 GPa
200 MPa
Stahl
100-200 GPa
2 GPa
Wolfram
400
Beton
40
50 MPa
Nylon
3
300
0.1
1.5
200
140
9.10 −3
0.7
200
Holz II
15
2.10 −2
250
Bemerkenswert
Buche ⊥
1.5
7
Holz ist sehr guter Baustoff: Hohe ZF pro Gewicht!
Beispiel:

△l 
l
=
σ max
E
z.B. Fe-Draht: A = 1mm 2 :
10 4 Kg
5 N
=
10
≈
G für △l l = 1 für △l l = 10 −3 , für
E = 100GPa = 10 mN2 = 10 610N
2
2
mm
mm
mm 2
2
σ = 100 mmN 2 ≈ 10Kg.g/mm 2  △l l  max = 200.10
= 2.10 −3 △l = 2mm für l=1m
100.10 9
(E wird häufig auch in Kp/mm 2 angegeben: praktische Einheit, 1kp=1Kg.g≈10N)
Tragkraft dazu:
F max = σ max ⋅ A = 2.10 −8 mN2 ⋅ 10 −6 m 2 = 2.10 2 N ≈ 20kg ⋅ g
Stahl: F max Stahl ≈ 10 ⋅ F max Fe → △l max Stahl ≈ 10 ⋅ △l max Fe
Querkontraktion:
Da bei der Dehnung die Dichte des Körpers (und damit sein Volumen) in grober Näherung gleich
bleibt, erfährt er zugleich eine Querkontraktion, die der Dehnung proportional ist.
△ a = − μ △ l ∗ ∗ 
a
l
μ..Poissonkoeffizient
Das tatsächlich auftretende △Vist also nicht gleich △l l , sondern wird durch die Querkontraktion
verringert, man kann es als fE, p folgendermaßen berechnen:
Stab mit V = a 2 l betrachtet A = a 2 ,
= a + △a 2 ⋅ l + △l − a 2 l
alle Glieder, die mehr als ein △ enthalten, werden
2
jetzt vernachlässigt: △l ≪ △l ≪ l :
△l + 2la 2 △a = V △l + 2 △a 
△V = a̸2 l + 2a△al + a 2 △l − a̸2 l = a 2 △l + 2la△a = la 2
 ∗ ∗ ∗
a
a
l
l
△V
⇒
△V
V
△l
=
l

1
2 △a
+ △al
l

⇒
−μ
△V
=   1 − 2μ 
V
das ist also tatsächliche Volumsänderung eines Körpers bei Dehnung um △l l = 
Da durch die Dehnung △V > 0 : 1 − 2μ > 0 ⇒ μ < 0.5
Kompression:
Tritt statt der Zugspannung ein Druck p auf einen Körper auf, so wird er gestaucht. wirkt z.B. p
auf die gegenüberliegenden Seiten A, A’: △l < 0 analog zur Dehnung. Wirkt p auf gesamte
Oberfläche des Körpers, ergibt sich ein:
△V
∝ p d.h. △VV = −κ ⋅ p
V
κ ... Kompressibilität, K = κ1 ...Kompressionsmodul
Da wir ja aus der Dehnung/Stauchung wissen, wie sich die Längenänderung in jeweils einer
Dimension über die Querkontraktion auf die anderen auswirkt, kann der Kompressionsmodul K
wieder durch E, μ ausgedrückt werden:
Es sei Δx i,k die Längenänderung eines Körpers in Richtung x i durch p auf das Seitenpaar senkrecht
zu ⃗e k . Dann ist nach dem Hookeschen Gesetz (∗ mit σ = −p immer
Δx i,i = − xEi p
und
Δx i,k = −μx i Δxk,kk = μx i Ep für i ≠ k
Die Längenänderung in einer Richtung hat dann immer drei Anteile:
Δx i ges =
∑
3
i=1
Δx i,k z.B. für x i = x :
Δx ges = Δ x,x + Δ x,y + Δ x,z = − Ex p + 2μx Ep = −x Ep 1 − 2μ →
Δx
x
= − Ep 1 − 2μ
∗
∗ ∗ ∗
Für die gesamte Volumsänderung unter p erhält man dann
△V = x + Δxy + Δyz + Δz und daraus wie oben unter Vernachlässigung aller in Δ
quadratischen und kubischen Terme:
△V = △x + △y + △z = − 3p 1 − 2μ = − 1 p → K =
E
x
z
y
E
V
K
31−2μ
 

Veranschaulichung an einem Würfel mit x = y = z = l :
V + ΔV = l + Δl 3 = l 3 1 + Δll  3 ≈ l 3 1 + 3 Δll  = l 3 + l 3 3 Δll = V − 3V Ep 1 − 2μ mit
 
∗∗∗∗
V
→ △VV = 3 Ep 1 − 2μ wie oben und daher wieder K =
ΔV
E
31−2μ
Scherung:
Wirkt F tangential auf A = al, so wird h mit einem Winkel α verschoben.
F
= τ...Schubspannung
A
Ist α hinreichend klein, gilt τ = G ⋅ α G...Schubmodul, Schermodul
Wichtige Anwendung:
Torsion eines Drahtes: Drehmoment erforderlich
im Gleichgewicht durch elast. Drehmoment kompensiert:
’Torsionswaage’ zur Messung von Drehmomenten
(Galvanometer etc.M(I..)) D*(r,L,G)=?
bei gegebener Verdrehung ϕ : αr, ϕ, h.. ausgerechnet
⇒ ταr, .. = Gα  Grhϕ ,
dF = τdA = 2rπτdr  Gπϕr 2 h −1 dr,
dann dM = rdF = 2πGϕ 1h r 3 dr
dann M =
ergibt:
D∗ =
M=
∫
r
0
dMr, ..ϕ und Vergleich mit M= D ∗ ϕ...
π G R4
2
h
πGR ϕ
4
2
h
Anmerkung: Alle Formen des Hookeschen Gesetzeshaben die Gestalt:
F=
A
l
E△l
A
F... Ursache
...Geometrie des Körpers
l
E...Materialkonstante (Modul)
△l...Folge
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