Riemeier, Tanja und Krüger, Dirk Meyfarth, Susanne; Bösche-Teuber, Renate und Forêt, Martine Von allen menschlichen Sinnen Stevia – Sündhaft süß? Basisartikel Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 2–6 Mit Hilfe seiner Sinnesorgane ist der Mensch imstande, die Welt um ihn herum wahrzunehmen. Jeder Reiz löst eine elektrische Erregung aus, die im Gehirn «interpretiert» wird. Die Prozesse der Transduktion (Umwandlung eines adäquaten Reizes in elektrische Signale), Transmission (Weiterleitung von Aktionspotenzialen) und Perzeption (Verarbeitung der Erregung im Gehirn) sind bei allen Sinnesmodalitäten im Prinzip gleich. Ob das, was wahrgenommen wird, real oder ein Konstrukt des Gehirns ist, ist umstritten. Die SchülerInnen sollten jedoch wissen, dass jeder Reiz in elektrische Muster umgewandelt wird und das Gehirn im Zentrum jeder Wahrnehmung steht. Unterrichtsmodell Sekundarstufe I/II Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 30–38 Was süß schmeckt, liefert meist viel Energie – und macht dick. Deshalb wird nach alternativen Süßungsmitteln gesucht. Eine noch nicht zugelassene Alternative mit einer 10- bis 30fach größeren Süßkraft als Haushaltszucker ist das Honigblatt Stevia. Die SchülerInnen lernen verschiedene Süßungsmittel kennen, testen deren Süßkraft und sammeln Informationen über die «süße» Stevia. In einer Diskussion, die eine authentische Landtagsanfrage aufgreift, setzen sie sich mit den Argumenten auseinander, die für oder gegen die Zulassung von Stevia als Süßungsmittel auf dem europäischen Markt sprechen. Hoppe, Petra; Ratsch, Hans-Jürgen und Wachholz, Frank Richter, Renate Das Ohr – Naturwissenschaftliches Arbeiten trainieren Das Auge – Versuche zur «alltäglichen» Wahrnehmung Unterrichtsmodell Sekundarstufe I Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 7–13 Das Hören stellt eine wichtige Verbindung zur Außenwelt dar. Schallwellen gelangen in das Ohr. Im Mittel- und Innenohr wird der akustische Reiz in elektrische Signale umgewandelt und weitergleitet und anschließend im Gehirn verarbeitet. Mit Hilfe eines Lernzirkels werden den SchülerInnen Fachinhalte zum «Hören» vermittelt. Gleichzeitig üben sie an den verschiedenen Stationen Methoden bzw. Teilschritte der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung: z. B. Hypothesen aufstellen, einen Versuch planen, mit einem Modell arbeiten. Magazin Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 39–42 Von der Vielzahl von Versuchen zum Thema «Auge» haben einige zwar einen hohen Unterhaltungs-, aber einen geringen unterrichtlichen Wert. Der Artikel beschreibt, wie ein Versuch zum Blinden Fleck gemeinsam mit den SchülerInnen entwickelt und ausgewertet wird. Ein anderer Versuch, dem die bekannte «Schnappschuss»-Technik zugrunde liegt, macht besonders eindrücklich die Rolle des Gehirns bei der Wahrnehmung bewusst. Spiekermann, Regina; Thiel, Reinhild und Ewig, Michael Etschenberg, Karla Entscheidend ist, was vorne ’reinkommt: Lichtbrechung & Bildentstehung Soll ich oder soll ich nicht? Der Drehstuhl-Versuch Unterrichtsmodell Sekundarstufe I Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 14–21 Ins Auge gelangende Lichtstrahlen durchdringen auf dem Weg zur Netzhaut zuerst die Hornhaut (Cornea), danach das Kammerwasser, die Linse und schließlich den Glaskörper. Dabei werden sie mehrfach gebrochen. Nur etwa ein Viertel der Lichtbrechung durch den dioptrischen Apparats geht zurück auf die Linse. Deren Hauptaufgabe ist die Akkommodation. Mit Hilfe selbst gebauter Augenfunktionsmodelle vollziehen die SchülerInnen Lichtbrechung und Bildentstehung im Auge nach und überprüfen, wie sich Augenfehler kompensieren lassen. Magazin Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 43–44 Mit dem Drehstuhlversuch wird die Funktion des Gleichgewichtsorgans demonstriert: Eine Versuchsperson wird mit verbundenen Augen auf einem Drehstuhl mehrfach gedreht und soll nach einem abrupten Halt aufstehen und geradeaus nach vorne gehen. Die gleichen Erkenntnisse, aber ohne Sturzgefahr ermöglicht ein Alternativversuch, bei dem die Versuchsperson im Stand gedreht wird und lediglich mit dem Arm die Richtung anzeigt. Krüger, Dirk; Forêt, Martine und Meyfarth, Susanne Linkwitz, Michael Ein Wirbeltierauge untersuchen Aufgabe pur: Ein Sensor für hohe Temperatur und Cayennepfeffer Unterrichtsmodell und Beihefter Sekundarstufe I Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 22–23 Der Aufbau eines Wirbeltierauges ist relativ einheitlich: Die Lederhaut (Sklera), die den Augapfel umgibt, geht vorne in die durchsichtige Hornhaut (Cornea) über. Auf die Lederhaut folgen die pigmentierte Aderhaut und schließlich die Netzhaut (Retina) mit den Sehsinneszellen. Die ringförmige Regenbogenhaut (Iris) reguliert den Lichteinfall, Ziliarmuskel und Zonulafasern verändern die Brennweite der elastischen Linse. Linse und Ziliarkörper unterteilen das Auge in Glaskörper, vordere und hintere Augenkammer. Beim Sezieren von Schweineoder Pferdeaugen verdrängen im Allgemeinen Forscherneugier und Entdeckerfreude etwaigen anfänglichen Ekel vor dem Realobjekt. Serie Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 44–45 Der Verzehr von scharfen Speisen und der Kontakt mit Hitze lösen bei Menschen und Tieren den gleichen brennenden Schmerz aus. In beiden Fällen wird durch die Reize derselbe Ionenkanal aktiviert. Die SchülerInnen erarbeiten, warum scharfe Gewürze als brennend empfunden werden, begründen die lebenswichtige Bedeutung von Thermorezeptoren und erklären, wie ein Reiz in einer Nervenzelle umgesetzt wird. Zum Abschluss diskutieren die SchülerInnen, wieso eine Vogelart Pepperonischoten als Nahrungsquelle nutzen kann. Riemeier, Tanja und Schmedes, Daniela Linkwitz, Michael Vom Reiz zur Duftwahrnehmung Aufgabe pur: Skelettmuskelschwäche Unterrichtsmodell Sekundarstufe I Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 24–29 Flüchtige Duftstoffe werden im wässrigen Schleim der Riechschleimhaut gelöst und docken dann nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an jeweils «passende» Sensorproteine in der Zilienmembran der Riechsinneszellen an. Daraufhin öffnen sich Membrankanäle und das Membranpotenzial wird depolarisiert. Über die Nervenleitung gelangt die neuronale Erregung in das Gehirn, wo sie verarbeitet wird. Die SchülerInnen lernen, was einen Duftstoff von einer Duftwahrnehmung unterscheidet. Die Erkenntnis, dass nicht ein Reiz selbst, sondern nur ein von ihm ausgelöstes Erregungsmuster ins Gehirn gelangt, hilft bei der Interpretation eines Adaptationsversuchs. Serie Unterricht Biologie 321 (31. Jg.), Februar 2007, S. 46–47 Die Skelettmuskelschwäche ist eine Erkrankung, die auf einer gentisch bedingte Störung der neuromuskulären Signalübertragung beruht. Patienten weisen Mutationen im nikotinischen Acetylcholinrezeptor der motorischen Endplatte auf. Die SchülerInnen vergleichen zunächst die Endplattenpotenziale eines gesunden und eines erkrankten Menschen. Sie analysieren die genetischen Ursachen der Erkrankung und erklären, warum die für den Acetylcholinrezeptor codierenden Gene auf unterschiedlichen Chromosomen lokalisiert sein können. Zum Abschluss entwickeln, diskutieren und bewerten die SchülerInnen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.