Abiturprüfung 2000

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Abiturprüfung 2000
Grundfach
Geographie
(Haupttermin)
Arbeitszeit:
210 Minuten
Hilfsmittel:
Atlas (laut Schulbuchkatalog)
Taschenrechner (nicht programmierbar, nicht grafikfähig)
Der Prüfungsteilnehmer wählt von den Aufgaben 1, 2 und 3 eine zur Bearbeitung
aus.
Rechts neben jeder Teilaufgabe steht die für diese Teilaufgabe maximal
erreichbare Anzahl von Bewertungseinheiten (BE).
2
Aufgabe 1
Brasilien
1
„Moderne Forschungsergebnisse aus verschiedenen Erdwissenschaften liefern in ihrer ökologischen Verknüpfung inzwischen
den Beweis, dass die tropischen Lebensräume hinsichtlich des
agrarwirtschaftlichen Produktionspotentials von Natur aus
wesentlich ungünstiger gestellt sind als diejenigen der
Außertropen und Subtropen.“
Weischet 1977
Begründen Sie umfassend die Verbreitung des Tropischen
Regenwaldes in Südamerika, und erläutern Sie die zunehmende
Instabilität dieses Ökosystems durch anthropogene Einflüsse!
30 BE
2
Erklären Sie die Entstehung starker wirtschaftsräumlicher
Disparitäten Brasiliens, und diskutieren Sie Möglichkeiten diese
zu überwinden!
20 BE
3
Setzen Sie ausgewählte Strukturdaten Brasiliens in geeignete
Diagramme um, und interpretieren Sie die Stellung des Landes im
Welthandel!
10 BE
Nutzen Sie zur Lösung dieser Aufgabe die
M aterialien auf den Seiten 3bis 6!
3
Materialien zu Aufgabe 1
Material 1: Strukturdaten Brasiliens
Strukturdaten
Einwohner (Mio.
)
Bruttosozialprodukt/Einwohner $
Säuglingssterblichkeit %
Jährliches Bevölkerungswachstum %
Analphabeten %
BSPMio.$
BIPMrd.$
Anteil der Landwirtschaft am BIP%
Anteil der Industrie am BIP%
Anteil der Dienstleistungen am BIP%
Erwerbstätige Landwirtschaft %
Erwerbstätige Industrie %
Erwerbstätige Dienstleistungen %
Arbeitslosigkeit %
Inflation %
AuslandsverschuldungMrd.$
Import Mrd.$
Importgüter:
Maschinen und Apparate/Elektrotechnik %
Chemische Erzeugnisse %
Rohöl %
Erdölprodukte %
Export Mrd.$
Exportgüter:
Eisenerz%
Eisen-und Stahlerzeugnisse %
Chemische Erzeugnisse %
Kaffee %
Zucker %
19921
153,
85
2770
(`86)5,
7
2,
0
19
425412
360,
405
10
39
51
23
23
k.
A.
6
1158
(`91)116
25,
71
19942
159,
143
3370
5,
1
1,
8
17
536309
459,
000
13
39
48
23
23
52
14,
3
(`95)22
152
31,
09
19963
161,
365
4400
4,
4
1,
4
17
709591
748,
916
14
37
49
25
20
55
5,
71
10
(`97)194
61,
358
24
k.
A.
(`91)19
k.
A.
38,
8
28
16
7
6
44,
216
28
15
5
4
52,
986
7
4
k.
A.
k.
A.
k.
A.
6
14
7
5
4
6
14
7
5
4
Aus: Der Fischer W eltalmanach,Fischer TaschenbuchverlagGmbH,Frankfurt am Main
1994,S.
111-113
2 Aus: Der Fisc
her W eltalmanach,Fischer TaschenbuchverlagGmbH,Frankfurt am Main
1996,S.
90-92
3 Aus: Der Fisc
her W eltalmanach,Fischer TaschenbuchverlagGmbH,Frankfurt am Main
1998,S.115-118
1
4
Material 2: Stauseenplanung in Amazonien nach „ Plano 2010 “
Aus: Geographische Rundschau,7/8/98,S.432
5
Material 3: Entwicklungsregionen Brasiliens
Aus: Praxis Geographie,11/95,S.8
6
Material 4: Kennziffern der Urbanisierung der Bevölkerung
Region
Bevölkerung
in 1000
1960 1980
1996
Norden
2562
5880 11290
Nordosten
22182 34812 44768
Südosten
30631 51734 67003
Süden
11753 19031 23517
Mittelwesten 2943
7545 10501
Brasilien
70070 119003 157079
Anteil an der
Gesamtbevölkerung
1960 1980 1996
3,7
5,6
7,2
31,7 29,3 28,5
43,7 43,5 42,7
16,8 15,9 14,9
4,2
5,7
6,7
100
100
100
Aus: Geographische Rundschau, 11/98, S.660
Material 5: Brasilien mit den Grenzen der Großregionen
Aus: Praxis Geographie, 11/95, S.38
Anteil urbaner
Bevölkerung
1960 1980 1996
37,4 50,3 62,3
33,9 50,5 65,2
57,0 82,8 89,3
37,1 62,4 77,2
34,2 70,8 84,4
44,7 67,6 78,4
7
Aufgabe 2
Ausgewählte Regionen Afrikas
1
Zeichnen Sie ein maßstabgerechtes Profil durch Ostafrika von den
Stanley(Boyoma)-Fällen bei Kisangani (0°31´N;25°12`O) entlang
des Äquators bis zur Ostküste des Kontinents!
Weisen Sie anhand Ihrer Darstellung den Zusammenhang
zwischen der Entstehung des Reliefs und dem Kreislauf der
Gesteine nach!
20 BE
2
Begründen Sie die Verteilung der Vegetationszonen entlang des
südlichen Wendekreises auf dem afrikanischen Festland!
20 BE
3
Nehmen Sie Stellung zu der Aussage:Botswana ist die Sahelzone
der Südhalbkugel!
20 BE
Nutzen Sie zur Lösung dieser Aufgabe die M aterialien
auf den Seiten 8bis 10!
8
Materialien zu Aufgabe 2
Material 1: Strukturdaten ausgewählter Staaten
Angaben in den Klammern stellen das Jahr bzw. die Jahre der Erhebung dar!
Indikatoren
Botswana
BSPin Mio. $ (´95)4381
BIPin Mio. $ (´96)4936
Anteil der LW (´95) 5
am BIP%
(´95) 46
Anteil der
Industrie am BIP
%
(´95) 48
Anteil der
Dienstleistungen am BIP%
Erwerbstätigkeit (´96) 38
Anteil der LW
%
Auslandsver- (´96)613
schuldung in
Mio. $
Inflationsrate % (´90-´96)9,
7
Export in
(´92)1725
Mio. $
Import in
(´92)2390
Mio. $
Aus:
Sudan
(´90)10107
(´88)11240
(´92) 34
Niger
(´96) 1879
(´96) 1987
(´96) 40
Mali
(´96)2422
(´96)2660
(´95) 46
(´92) 17
(´96) 18
(´95) 17
(´92) k.A.
(´96) 42
(´95) 37
(´96) 68
(´96) 89
(´95) 84
(´96)16972
(´96) 1557
(´96)3020
(´85-´95)63,
2 (´90-´96)7,
4
(´96) 600
(´95)237,
5
(´90-´96)10,
6
(´95)379,
2
(´96)1344
(´95)677,
4
(´95)230,
9
Der Fischer W eltalmanach,Fischer Taschenbuchverlag GmbH,
Frankfurt am Main 1998,S. 115,493,536,692
9
Material 2: Regionaler Nahrungsmittelaustausch am Beispiel Getreide
Nach: Geographischer Rundschau,10/94,S.568
10
Material 3: Temperatur- und Niederschlagstrend für das südliche Afrika
Nach: Geographische Rundschau,4/98,S.248
11
Aufgabe 3
Frankreich
1
Das Relief Südfrankreichs von der Garonnemündung bis zur
Quelle der Isère in den Westalpen wird durch charakteristische
Landschaftsformen geprägt.
Veranschaulichen Sie diese durch eine maßstabgerechte
Profilzeichnung und erklären Sie die Entstehung dieses Reliefs!
20 BE
2 Analysieren Sie die regionalen Unterschiede Frankreichs
hinsichtlich der wirtschaftsräumlichen Struktur und begründen Sie
deren Erscheinungsbild!
20 BE
3 Interpretieren Sie die Struktur und Verteilung der Bevölkerung
Frankreichs seit Ende des 2. Weltkrieges! Diskutieren Sie
Konsequenzen der ethnischen Vielfalt!
20 BE
Nutzen Sie zur Lösung dieser Aufgabe die M aterialien
auf den Seiten 12bis19!
12
Material zu Aufgabe 3
Material 1: Die Oberflächenformen Frankreichs
Aus: Pletsch,Alfred: Frankreich,Ernst Klett Verlag,Stuttgart 1978,S.11
13
Material 2: Ausgewählte Daten zur Bevölkerung Frankreichs
Anteil der weiblichen Ausländer auf 100 männliche Ausländer:
1982: 61
1990: 73
Mittlere Haushaltsgröße der Ausländerfamilien:
1970: 3,1 Personen
1990: 3,8 Personen
Gesamtbevölkerung: 3,4 Personen
Bevölkerungsanteile 1990
Nichteuropäische
Ausländer
Jünger als 15Jahre
26,4%
15bis 60 Jahre
66,8%
Älter als 60 Jahre
6,8%
Ausländer aus dem
Bereich der EU
11%
70%
19%
Arbeitslosenquoten 1990
Franzosen
Ausländer (EU)
männlich
weiblich
7,4%
13,9%
Nach: Geographische Rundschau, 1/94, S.15
7,9%
15,1%
Franzosen
19%
61%
20%
Ausländer
(nicht EU)
20,3%
37,2%
14
Material 3: Die Erwerbsbevölkerung Frankreichs nach Sektoren (1994)
Aus: Pletsch,Alfred: Frankreich,W issenschaftliche Buchgesellschaft,Darmstadt 1997,S.
174
15
Material 4: Der Altersaufbau der Bevölkerung 1946, 1971, 1996
Aus: Pletsch, Alfred: Frankreich, W issenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, S.
105
16
Material 5: Wanderungsbilanz der Departements 1982 - 1990
Aus: Pletsch,Alfred: Frankreich,Wissenschaftliche Buchgesellschaft,Darmstadt 1997,
S.107
17
Material 6: Die Bevölkerungsdichte der Departements 1982 - 1990
Aus: Pletsch,Alfred: Frankreich,W issenschaftliche Buchgesellschaft,Darmstadt 1997,S.
108
18
Material 7: Verteilung der Ausländer nach Departements 1990
Aus: Geographische Rundschau,1/94,S.15
19
Material 8: Ausländische Wohnbevölkerung (in Millionen Einwohner)
1931
1975
1991
Gesamtbevölkerung
41,23
52,6
56,58
Ausländer
2,71 (= 6,6%)
3,44 (= 6,5%)
3,60 (= 6,4%)
Herkunft:
Europa:
2,46 (=90,5%)
2,10 (= 61,1%)
1,62 (= 45,0%)
davon:
Belgien
0,25
0,06
0,05
Deutschland
0,07
0,04
0,04
Italien
0,81
0,46
0,33
Polen
0,51
0,09
0,06
Portugal
0,05
0,76
0,70
Spanien
0,35
0,50
0,30
Afrika:
0,11 (= 3,9%)
1,19 (= 34,6%)
1,59 (= 44,2%)
davon:
Algerien
0,71
0,62
0,09
Marokko
0,26
0,57
Tunesien
0,14
0,21
Sonstige:
0,14
0,15
0,39
Nach: INSEE 1984a, 90;CF259/193;Gehring/Saint-Dezier 1993, S.24
`
20
1
Hinweise zur Korrektur
Die Korrekturhinweise enthalten keine vollständigen Lösungen, sondern nur
kurze Angaben zur erwarteten Schülerleistung.
Nicht genannte, aber gleichwertige Lösungswege und Begründungsansätze sind
gleichberechtigt.
Die den einzelnen Aufgabenabschnitten zugeordneten Bewertungseinheiten
bringen das relative Gewicht der einzelnen Aufgabenabschnitte innerhalb einer
Aufgabe zum Ausdruck.
Die Einschätzung der erbrachten Prüfungsleistung hat sich an der jeweils
festgelegten maximal erreichbaren Zahl an Bewertungseinheiten zu orientieren.
Bei jeder Aufgabe sind maximal 60 Bewertungseinheiten (BE) erreichbar.
21
2
Hinweise zur Bewertung
Aufgabe 1
Brasilien
1
2
Tropischer Regenwald als Ergebnis des Zusammenwirkens der 30 BE
Komponenten der Landschaft
Klima:
Strahlungshaushalt als Ursache für ganzjährig hohe
Temperaturen
Tageszeitenklima
Humid bis semihumid
Boden:
Mineralische und hydromorphe Böden
Latosole, Laterite
Zweischichttonminerale
Tiefgründige Verwitterung
Geringe Bodenfruchtbarkeit
Hydros:
Durch Niederschlagsüberschuss permanenter Abfluss
Amazonas – flächenmäßig größtes Einzugsgebiet (wasserreichster Fluss)
Außerdem können Relief und geologischer Bau zur
Begründung herangezogen werden.
Bios:
Stockwerkbau
Wurzel-Pilz-Symbiose
Kurzgeschlossener Nährstoffkreislauf
Instabilität des Ökosystems durch die Vielfalt der anthropogenen Eingriffe erläutern
Zunehmende Gefährdung des Ökosystems darstellen
Beispiele sind unter anderem:
Shifting cultivation unter Bevölkerungsdruck
Rohstofferschließung
Bau von Wasserkraftwerken
Agrarkolonisation
Zweckdienliche Auswertung der Materialien und der
entsprechenden Atlaskarten
Ursachen wirtschaftsräumlicher Disparitäten:
20 BE
22
Größe des Landes (fünftgrößtes Land der Erde)
Vielfalt des Naturraumes bedingt Gunst- und Ungunsträume
für die wirtschaftliche Entwicklung
Gunsträume:
Entwicklung des Küstensaumes während der Kolonialzeit
(portugiesische Besitzung)
Konzentration der Bevölkerung, hohe Geburtenrate beschleunigt das Bevölkerungswachstum
Pull-Faktoren wie z.B.: Bildungsmöglichkeiten, Arbeitsplätze,
berufliche Aufstiegsmöglichkeiten, bessere Verdienstmöglichkeiten, entwickelte Infrastruktur, leistungsfähigeres
Gesundheits- und Sozialnetz im Küstengebiet
Plantagenwirtschaft in verkehrstechnischen Gunstgebieten
Konzentration der Millionenstädte im Küstenbereich
Relativ geringer Anteil der Beschäftigten im primären und
sekundären Sektor
Starke Entwicklung des tertiären Sektors
Ungunsträume:
Shifting cultivation als Form der Subsistenzwirtschaft im
Binnenland
Push-Faktoren wie z.B.: geringe Ertragsfähigkeit,
Bevölkerungsdruck, geringe Bildungsmöglichkeiten, keine
beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten, ökologische Grenzen des
Naturraumes
Möglichkeiten der Überwindung:
Entlastung der Metropolen durch Inwertsetzung des Binnenlandes:
Agrarkolonisation
Verlagerung der Hauptstadt Brasilia, Schwerpunkt Entwicklung des sekundären Sektors
Erschließung von Ressourcen im Binnenland, Verstärkung der
Energiegewinnung auf der Basis von Wasserkraft unter
Beachtung des Erhaltes des ökologischen Gleichgewichts
Stärkung der Wirtschaftskraft durch Ausbau von primärem und
sekundärem Sektor, da durch Tourismus hoher Anteil der
Dienstleistungen am BIP
Abbau der enormen Einkommensunterschiede
Probleme:
Umsiedlung von Bevölkerungsgruppen in das Binnenland
(Kritische Materialauswertung – weit überdurchschnittliche
23
3
Zuwachsrate in Ungunsträumen, aber: Beachtung der geringen
absoluten Bevölkerungszahl)
Anpassung an die ungewohnten natürlichen Bedingungen
Anstieg der Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Auseinandersetzung mit völlig anderen Wirtschaftsformen
Entstehen einer „Insel“ Brasilia geeignet für finanziell
günstiger gestellte Personengruppen
Vernichtung großer Teile des Naturraumes Tropischer
Regenwald, Verdrängung traditioneller Lebensformen
Auswahl der Strukturdaten sollte in mindestens zwei
geeigneten Diagrammen dargestellt werden (demographische
Aspekte, Vielfalt wirtschaftlicher Daten)
M ögliche Interpretation zu ausgewählten Daten:
Handelsbilanz gekennzeichnet durch terms of trade
1992 und 1994positive Handelsbilanz
Weitere Zunahme der Auslandsverschuldung zum Teil bedingt
durch hohe Kredite im Ausland
Verdopplung des Importvolumens von 1994bis 1996
Zunahme des Exportvolumens nur um ein Fünftel
M ögliche Ursachen:
Sinkende Weltmarktpreise für mineralische und agrarische
Rohstoffe
Geringer Anteil von primärem und sekundärem Sektor am BIP
(Hälfte des BIP aus tertiärem Sektor)
Positiver Entwicklungstrend:
Zunahme des BIP von 1994bis 1996um rund ein Drittel bei
stark sinkender Arbeitslosigkeit seit 1994und enorm
verringerter Inflationsrate von 1992 bis 1996
Relativ einseitige Handelsstruktur typisch für Entwicklungsländer, gekennzeichnet durch vorwiegenden Export von
Rohstoffen, Import von Fertigprodukten, besonders neotechnischen Produkten
Starke Zunahme des Exports von Eisen-und Stahlerzeugnissen
Aufbau verarbeitender Industriezweige (Schwellenland)
Stärkung Brasiliens im Welthandel bei weiterer Erschließung
des Binnenraumes
Voraussetzungen durch eine Vielzahl eigener Rohstoffe und
Energiereserven
10BE
24
Aufgabe 2
Afrika
1
Profil:
20BE
25
2
Relief:
Becken und Schwellen, langgestreckte Gräben mit Seen,
Seenhochland, Küstentiefland
Entstehung:
Beckenrandzone: Ablagerungen von Sedimenten in den
innerkontinentalen Senken
Schwellen:
Alte Gebirgsketten (ca. 2,5 – 3 Mrd Jahre), ursprüngliches Präkambrisches Rumpfgebirge (Gondwanaland)
Gräben:
Zentralafrikanischer und Ostafrikanischer Graben, Senkungszonen (Tertiär vor ca. 60 Mio Jahren)
Seenhochland:
Lavaergüsse und Basaltdecken (tertiär), quartäre Vulkankegel
Zusammenhang Relief und Kreislauf der Gesteine:
Im Grabensystem Absenkung der kontinentalen Kruste (Aufstrombereich zweier Konvektionswalzen), Verwerfungen mit
aufdringendem magmatischen Material, Bildung von Vulkaniten, Bildung von Plutoniten mit Erzlagerstätten, Entstehung
von Metamorphiten durch Kontaktmetamorphose, Verwitterung, Abtragung, Transport von Lockermaterial, Ablagerung von Sedimenten
Regionale Zuordnung der Hauptgruppen der Gesteine zum
Profil:
Magmatite: Grabensystem, Seenhochland
Metamorphite: Regionen mit Magmenaufstieg
Sedimente: Becken und deren Randzonen
Ost-W est-Abfolge: Tropische Trockenwälder und Trockensavanne, Dornstrauch- und Sukkulentensavanne, Halbwüste,
Kernwüste (Namib)
Ausbildung der Vegetationszonen als Ergebnis des Zusammenwirkens aller Naturraumfaktoren
Unterschiede der Vegetation entlang eines geographischen
Breitengrades durch hygrische Verhältnisse (u.a. Dauer der
humiden Jahreszeit), beeinflusst von Planetarischer Zirkulation
sowie Reliefunterschieden
Tageszeitenklima
Ursachen für Differenzierung der Vegetation:
Passatzirkulation sowie verschiedene Höhenlagen einzelner
Gebiete, Einbeziehung der Meeresströmungen möglich
20 BE
26
3
Östliche Steilstufe der Schwelle, geographische Lage und
Relief Madagaskars beeinflussen durch Stauwirkung
Niederschlagsmenge und -verteilung
Einfluss der polwärts gerichteten warmen Meeresströmung
(Agulhasstrom)
Verstärkung der Aridität mit zunehmender Entfernung von der
Ostküste
Kalaharibecken und östlich gelegene Regionen überweht vom
Passat des Indischen Ozeans, humide Verhältnisse in den
Sommermonaten
Westküste und westliche Randschwelle fast völlig unter Einfluss des Passates, aride und semiaride Verhältnisse
Begründung des Küstennebels (kalter Benguelastrom)
Herausbildung der Namib als Küstenwüste unter folgenden
Voraussetzungen:
Abschirmung der Region durch N-S-Schwelle vom Binnenland
Äquatorwärts gerichtete kalte Meeresströmung
(Benguelastrom)
Passat weht ablandig
Wind führt zur Bildung von Auftriebswasser, deshalb Verstärkung des Unterschiedes zwischen kaltem Meer und warmer
Luft
Bedeutung des Bodens auf Ausbildung der Vegetation im Zusammenhang mit anderen Merkmalen darstellen, z.B. Bodenwasserbewegung, Verwitterung, zur Verfügung stehende Biomasse
Wechselwirkungen beachten
Vergleich der Lage und Ausdehnung Botswanas mit Sahelzone
(keine geographische Symmetrie)
WO-Abfolge der Vegetationszonen in Südafrika, nicht
breitenparallel wie in Nordafrika
Vergleich ausgewählter Naturraummerkmale (unter
Einbeziehung der Materialien):
Sahelzone höhere durchschnittliche Sommertemperaturen,
Niederschlagssumme ähnlich (bis 500mm)
Zahl der ariden Monate vergleichbar (9–12)
Hohe Variabilität der Niederschläge
Einfluss der Passatzirkulation
Botswana: kontinentale aride Subtropen, aride Warmtropen
Sahel: aride Warmtropen
20BE
27
Botswana: Dornstrauchsavanne, im Norden und Osten auch
Trockensavanne
Sahel: Dornstrauchsavanne, im Norden Halbwüstencharakter
Bodenypen vergleichbar: Laterite
Desertifikationsgefahr: Botswana gefährdet durch Ausblasung,
Sahel stark betroffen bis betroffen durch Ausblasung und Skelettierung
Relief: Botswana Kalaharibecken mit Randschwellen, Sahel
WO-Abfolge von Becken und Schwellen (vergleichbar bzw.
ähnlich)
Schlussfolgerungen:
Aussage nur bedingt zutreffend hinsichtlich natürlicher Merkmale und sich daraus ergebender Agrarstruktur
Botswana durch Bodenschätze bessere Entwicklungsbedingungen
Auswirkungen auf Sozialstruktur erkennbar (Strukturanalyse)
Nachbarland Südafrika mit großer Wirtschaftskraft
(Arbeitsplätze, Kapitalimport, Wirtschaftsbeziehungen)
28
Aufgabe 3
Frankreich
1
Profil
Relief:Tiefland,GebirgslandmitM ittelgebirgscharakter,
20BE
29
Flusstäler, Hochgebirge
Entstehung:
Westliches Tiefland: Flachmeerbedeckung über variskischen
Rumpfgebirge, Bildung von mesozoischen Sedimenten,
Ablagerungen von Verwitterungsgestein (alluviale
Talsedimente im Garonnetal)
Zentralmassiv: Restgebirge der Variskischen Faltung (Paläozoikum), junge vulkanische Decken, Grabenbrüche im Bereich
der Flüsse (Tertiär vor ca. 60 Mio Jahren)
Rhônegrabenbruch: Größter Absenkungsraum während der
alpidischen Faltung
Westalpen: Tertiäres Faltengebirge, Plattentektonische
Vorgänge, Mittelmeerstadium
2
Analyse von Materialien und Atlaskarten führt zu folgender
möglichen Gliederung
1. Paris: Überregionales Oberzentrum mit politischer Bedeutsamkeit (Hauptstadt)
2. Region Nordost: Altes Gravitationszentrum
(Eisenmetallurgie)
3. Region Zentrale Räume: Mischräume mit relativer
Zentrumsnähe
4. Region Mittelmeer: Politisch/ökonomisch induzierte
Entwicklung, Agglomerationen sind noch nicht ausgebildet
5. Region West: Problemräume hoher Priorität
Belegung der Typisierung mit entsprechenden wirtschaftlichen
Merkmalen und deren Vergleich (dominierende Wirtschaftssektoren, Infrastruktur, Fremdenverkehr)
Einbeziehung naturräumlicher Faktoren (Gebirge, Küsten,
Beckenlagen,...)
Einbeziehung historischer Fakten (z.B. Absolutismus,
Zentralismus, Nationalstaat)
Regionen 1, 2, 4: Zentrumsnähe bezogen auf Frankreich und
Europäische Union
Regionen 3, 5: Zentrumsferne bezogen auf Frankreich und
Europäische Union
20 BE
3
Interpretation:
Gesamtbevölkerung:
Veränderung des Altersaufbaus zur Glockenform mit
20 BE
30
Urnenansatz (Begründung), Bevölkerungsdichte, natürliche
und räumliche Bevölkerungsbewegung, Verstärkung
regionaler Unterschiede und deren Begründung (historische
Veränderung der Wirtschaftsstruktur, Kolonialmacht,
Industrialisierung,...)
Ausländer:
Regionale Herkunft der Ausländer, Veränderungen der
Wohnbevölkerung, Verteilung nach Departements, Bezüge zur
Wirtschaftsstruktur unter besonderer Beachtung der
Erwerbstätigenanteile
Diskussion:
Positive Aspekte:
Geburtenrate der Ausländer, Bezüge zum Altersaufbau
Ethnische Vielfalt als Bereicherung der Gesellschaft
Aufarbeitung der Kolonialgeschichte
Zunehmende Diversifizierung der Wirtschaft durch
ausländische Produzenten und Konsumenten
Negative Aspekte:
Arbeitslosenraten, soziale Absicherung, Unmut der Franzosen
Frage der Staatsbürgerschaft
Gefahr der Ghettoisierung
Fazit:
Ausländer als Chance der Öffnung im Sinne der
Globalisierung begreifen
Annehmen der Herausforderung (politischer Aspekt)
Nicht problemlos (Verlustängste der Franzosen: Le Pen und
front national)
31
3
Tabelle zur Ermittlung der Gesamtnote
Bewertungseinheiten
58–60
55 –57
52 –54
49–51
46 –48
43 –45
40–42
37–39
34 –36
31 –33
28–30
25 –27
21 –24
17–20
13 –16
0–12
Notenpunkte
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Note
1+
1
12+
2
23+
3
34+
4
45+
5
56
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