Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs 41730 Marktversagen, Kurseinheit 1 Aufgabe 1 (50 Punkte) Ein Monopolist bietet ein homogenes Gut x auf zwei Märkten an. Es fallen bei der Produktion nur variable Kosten an. Die Grenzkosten sind konstant und betragen ๐ฎ๐ฒ = ๐๐๐. Die Nachfrage auf dem ersten Markt ist durch ๐๐ (๐๐ ) = ๐๐๐ − ๐๐ gegeben. Auf dem zweiten Markt gilt für die Nachfrage ๐๐ (๐๐ ) = ๐๐๐ − ๐๐ . a) Wie hoch ist der maximale Gewinn des Monopolisten, wenn beide Märkte getrennt sind? (20 Punkte) (Hinweis: Arbitrage zwischen den Teilmärkten ist nicht möglich.) Lösungshinweise: Gewinn= Erlöse-Kosten 1. Markt: ๐ฅ1 = 600 − ๐1 ⇒ ๐1 = 600 − ๐ฅ1 Notwendige Bedingung: 2. Markt: ๐บ1 = (600 − ๐ฅ1 )๐ฅ1 − 200๐ฅ1 ๐๐บ1 = 600 − 2๐ฅ1 − 200 = 0 ⇒ ๐ฅ1 = 200 ⇒ ๐1 = 400 ⇒ ๐บ1 = 40.000 ๐๐ฅ1 ๐ฅ2 = 300 − ๐2 ⇒ ๐2 = 300 − ๐ฅ2 Notwendige Bedingung: ๐บ2 = (300 − ๐ฅ2 )๐ฅ2 − 200๐ฅ2 ๐๐บ2 = 300 − 2๐ฅ2 − 200 = 0 ⇒ ๐ฅ2 = 50 ⇒ ๐2 = 250 ⇒ ๐บ2 = 2.500 ๐๐ฅ2 Gesamtgewinn des Monopolisten: ๏ฟฝ ๐บ๐ = 42.500 b) Nun sind den Konsumenten Arbitragegeschäfte zwischen den Teilmärkten kostenlos möglich. Bestimmen Sie die abgesetzte Menge x und den einheitlichen Preis p bei Gewinnmaximierung des Monopolisten. Wie hoch ist der Unternehmensgewinn? (30 Punkte) Lösungshinweise: Aggregation der Nachfragefunktionen x= ( p ) x1 ( p ) + x2 ( p ) 900 − 2๐, ๐๐๐๐๐ ๐ < 300 ๐ฅ(๐) = ๏ฟฝ 600 − ๐, ๐๐๐๐๐ 300 ≤ ๐ ≤ 600 1 450 − ๐ฅ, ๐๐๐๐๐ 300 ≤ ๐ฅ ≤ 900 ๐(๐ฅ) = ๏ฟฝ 2 600 − ๐ฅ , ๐๐๐๐๐ 0 ≤ ๐ฅ < 300 Fallunterscheidung: a) ๐น๐๐๐๐ 300 ≤ ๐ฅ ≤ 900: 1 ๐บ = ๏ฟฝ450 − ๐ฅ๏ฟฝ ๐ฅ − 200๐ฅ 2 ๐๐บ = 450 − ๐ฅ − 200 = 0 ⇒ ๐ฅ = 250 ๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐ข๐โ! ๐๐ฅ b) ๐น๐๐๐๐ 0 ≤ ๐ฅ < 300 Vergleiche Aufgabenteil 1) ๐ฅ = ๐ฅ1 ⇒ ๐ = ๐1 ⇒ ๐บ = ๐บ1 Aufgabe 2 (30 Punkte) Ein Unternehmen bietet zwei Güter an, zum einen Internetzugang (Gut 1) und zum anderen die Möglichkeit, IP-TV (Gut 2) zu empfangen. Die Zahlungsbereitschaften der Konsumenten sind für beide Güter unabhängig voneinander. In diesem Markt existieren insgesamt vier Konsumenten, die die folgenden Zahlungsbereitschaften für die Angebote aufweisen. Ferner sei angenommen, dass dem Unternehmen keinerlei Kosten für die Bereitstellung der beiden Güter entstehen. Zahlungsbereitschaften Konsument A Konsument B Konsument C Konsument D Internet 200 100 120 80 IP-TV 50 130 100 220 a) Welchen Gewinn kann das Unternehmen maximal erzielen, wenn es die beiden Produkte im Bündel zu einem einheitlichen Preis für alle Konsumenten absetzt? (10 Punkte) Lösungshinweise: Zahlungsbereitschaften Konsument A Konsument B Konsument C Konsument D Bündel 200+50=250 100+130=230 120+100=220 80+220=300 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 220 ⇒ ๐บ = 4 ∗ 220 = 880 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 230 ⇒ ๐บ = 3 ∗ 230 = 690 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 250 ⇒ ๐บ = 2 ∗ 250 = 500 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 300 ⇒ ๐บ = 1 ∗ 300 = 300 Das Unternehmen wird 4 Bündel zu einem Preis von 220 GE verkaufen und somit einen Gewinn von 880 GE erwirtschaften, da dem Unternehmen keine Kosten entstehen. b) Welchen Gewinn kann das Unternehmen maximal erzielen, wenn ihm die zuständige Wettbewerbsbehörde eine Bündelung der beiden Produkte verbietet? (20 Punkte) Lösungshinweise: (i) Internet: ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 80 ⇒ ๐บ = 4 ∗ 80 = 320 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 100 ⇒ ๐บ = 3 ∗ 100 = 300 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 120 ⇒ ๐บ = 2 ∗ 120 = 240 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 200 ⇒ ๐บ = 1 ∗ 200 = 200 Das Unternehmen wird den Internetzugang für 80 GE anbieten und mit diesem Gut einen Gewinn von 320 GE erwirtschaften. (ii) IP-TV: ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 50 ⇒ ๐บ = 4 ∗ 50 = 200 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 100 ⇒ ๐บ = 3 ∗ 100 = 300 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 130 ⇒ ๐บ = 2 ∗ 130 = 260 ๐ด๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐ = 220 ⇒ ๐บ = 1 ∗ 220 = 220 Das Unternehmen wird IP-TV für 100 GE anbieten und mit diesem Gut einen Gewinn von 300 GE erwirtschaften. Der Gesamtgewinn beträgt nun nur noch 620 GE. Aufgabe 3 (20 Punkte) Erläutern und diskutieren Sie die Funktionsweise der Versteigerung von Konzessionen als Instrument zur Regulierung von Monopolen. (20 Punkte) -Der Regulierer versteigert das Recht an ein Monopolunternehmen ein Gut in einer genau definierten Qualität über eine bestimmte Laufzeit anzubieten -Der Monopolist mit dem geringsten Preis erhält den Zuschlag in der Versteigerung (Grundsätzlich sind unterschiedliche Versteigerungsarten denkbar) -Die Regulierungsbehörde benötigt keine Information über die Nachfrage und die Produktionskosten -Der Preis wird im Bereich des Null-Gewinns liegen, so dass die Konsumentenrente nahezu maximal wird -Anreiz zur Kostensenkung des Monopolisten (Effizienz) -dynamische Effizienz abhängig von Laufzeit der Konzession -Bei festgelegter Qualität kein Anreiz zur Produktinnovation -Falls Qualität nicht beobachtbar ist, dann sogar Anreiz die Qualität zu reduzieren -Monopolunternehmen könnte während der Laufzeit der Konzession technisches Wissen erwerben, so dass Vorteile bei der nächsten Auktion vorliegen, Verfahren ist nicht mehr effizient -Anzahl der Bieter muss groß genug sein, damit es nicht zu Kollusion kommt Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs 41730 Marktversagen, Kurseinheit 2 Aufgabe 1 (50 Punkte) Betrachten Sie einen Markt auf dem vollständige Konkurrenz herrscht. Auf diesem Markt wird das Gut x produziert. Die Angebotsfunktion lautet: Die Nachfragefunktion lautet: ๐๐จ = ๐๐ − ๐๐ ๐๐ต = ๐๐๐ − ๐ Bei der Produktion des Gutes X entstehen externe Kosten, die durch folgende Funktion beschrieben werden können: ๐ ๐ฌ๐ฒ(๐) = ๐๐ ๐ a) Welche Menge des Gutes X wird im Gleichgewicht produziert? (10 Punkte) Lösungshinweise: Gleichsetzen der Nachfrage- und der Angebotsfunktion ergibt den Gleichgewichtspreis: ๐ฅ ๐ด = ๐ฅ ๐ ⇒ 4๐ − 80 = 110 − ๐ ⇒ 5๐ = 190 ⇒ ๐ = 38 Einsetzen des Gleichgewichtspreises in die Gleichgewichtsmenge: ๐ฅ ๐ = 110 − 38 = 72 Nachfragefunktion ergibt die b) Bestimmen Sie die Pareto-optimale Produktionsmenge des Gutes x. (20 Punkte) Lösungshinweise: Im Pareto-Optimum müssen die sozialen Grenzkosten (SGK) gleich der marginalen Zahlungsbereitschaft sein (MZB). Die marginale Zahlungsbereitschaft lässt sich durch umkehren der Nachfragefunktion bestimmen es gilt: ๐๐๐ต = 110 − ๐. Die sozialen Grenzkosten ergeben sich aus der Summe der privaten Grenzkosten (PGK), die durch die inverse Angebotsfunktion gegeben sind und den externen Grenzkosten (EGK), die sich durch ableiten der externen Kosten bestimmen lassen. 1 1 ๐ 1 2 ๐๐บ๐พ = ๐ฅ + 20 ๐ข๐๐ ๐ธ๐บ๐พ = ๏ฟฝ ๐ฅ ๏ฟฝ= ๐ฅ 4 4 ๐๐ฅ 8 1 1 3 ๐๐บ๐พ = ๐๐๐ต ⇒ ๐ฅ + 20 + ๐ฅ = 110 − ๐ฅ ⇒ ๐ฅ = 90 ⇒ ๐ฅ = 60 4 4 2 ๐ = 110 − 60 = 50 c) Bestimmen Sie den Pigou-Steuersatz t und zeigen Sie, dass sich der Externe Effekt auf diese Weise internalisieren lässt. (20 Punkte) Lösungshinweise: 1 t = EGK(60) = EK ′ (60) = 60 = 15 4 Für das neue Marktgleichgewicht gilt mit der Pigou-Steuer: 1 5 ๐ ๐ด + ๐ก = ๐๐ ⇒ ๐ฅ + 20 + 15 = 110 − ๐ฅ ⇒ ๐ฅ = 75 ⇒ ๐ฅ = 60โ 4 4 Aufgabe 2 (50 Punkte) Auf einem Markt agieren zwei Unternehmen. Deren Gewinnfunktionen, die von den Produktionsmengen ๐๐ und ๐๐ abhängen, haben die folgende Form: ๐ฎ๐ (๐๐ ) = ๐๐๐๐ − ๐๐๐๐ ๐๐๐ ๐ฎ๐ (๐๐ ) = ๐๐๐๐๐ − ๐๐๐๐ − ๐, ๐๐๐๐ a) Welche Mengen der Güter ๐๐ ๐๐๐ ๐๐ werden im Marktgleichgewicht produziert und wie hoch sind die Gewinne der Unternehmen? (10 Punkte) Lösungshinweise: ๐๐บ1 (๐ฅ1 ) ๐๐บ2 (๐ฅ2 ) = 50 − 10๐ฅ1 = 0 ๐ข๐๐ = 100 − 10๐ฅ2 = 0 ⇒ ๐ฅ1 = 5 ๐ข๐๐ ๐ฅ2 = 10 ๐๐ฅ1 ๐๐ฅ2 ๐บ1 = 125 ๐ข๐๐ ๐บ2 = 312,15 b) Bestimmen Sie die wohlfahrtsmaximalen Produktionsmengen ๐๐ und ๐๐ . (20 Punkte) Lösungshinweise: ๐(๐บ1 + ๐บ2 ) ๐(๐บ1 + ๐บ2 ) = 50 − 10๐ฅ1 − 15๐ฅ1 = 0 ๐ข๐๐ = 100 − 10๐ฅ2 = 0 ๐๐ฅ1 ๐๐ฅ2 ⇒ ๐ฅ1 = 2 ๐ข๐๐ ๐ฅ2 = 10 c) Von welchem Typ ist der externer Effekt auf diesem Markt? Zeigen Sie, ob sich der externe Effekt mittels Gefährdungshaftung internalisieren lässt und erläutern Sie Ihr Vorgehen. (20 Punkte) Lösungshinweise: Firma 1 verursacht einen negativen externen Effekt. Bei dem Instrument der Gefährdungshaftung, haftet der Verursacher unabhängig davon, wie hoch sein Verschulden bei der Schadensentstehung ist. Somit berücksichtigt dieser, die externen Kosten in seiner Gewinnfunktion, die aufgrund seiner Handlungen beim Geschädigten entstehen: ๐บ1 (๐ฅ1 ) = 50๐ฅ1 − 5๐ฅ12 − 7,5๐ฅ12 Die Optimierung seines Gewinns liefert die wohlfahrtsmaximale Produktionsmenge: | ๐บ1 (๐ฅ1 ) = 50 − 10๐ฅ1 − 15๐ฅ1 = 0 ⇒ ๐ฅ1 = 2 Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs 41730 Marktversagen, Kurseinheit 3 Aufgabe 1 (40 Punkte) Zwei Personen wollen sich eine Hi-Fi-Anlage zulegen. Beide haben unterschiedlich hohe Zahlungsbereitschaften. Abhängig von der Qualität q der Anlage ist Person 1 bereit, ๐ ๐๐ฉ๐ (๐) = ๐๐๐๐ − ๐ ๐๐ zu bezahlen. Die Zahlungsbereitschaft von Person 2 ist durch die ๐ Funktion ๐๐ฉ๐ (๐) = ๐๐๐๐ − ๐ ๐๐ gegeben. Die Produktionskosten einer Hi-Fi-Anlage hängen folgendermaßen von der Qualität ab: ๐ฒ(๐) = ๐๐๐๐ . Die Fixkosten sind null. KE3, S. 14-17; Einsendeaufgabe a) Bestimmen Sie die marginalen Zahlungsbereitschaften beider Personen (8Punkte) Lösungshinweise: ๐๐๐ต1 = 220 − ๐ ๐๐ ๐๐๐ต2 1 ๐๐๐ต2 = = 110 − ๐ ๐๐ 2 ๐๐๐ต1 = b) Die beiden Personen leben in verschiedenen Wohnungen, so dass es sich bei den Anlagen für beide um private Güter handelt. Welche Qualitäten fragen die beiden Personen im Pareto-Optimum nach? Wie hoch sind ihre Zahlungsbereitschaften für diese Güter? (16 Punkte) Lösungshinweise: Person 1: ๐๐๐ต1 = ๐บ๐พ ⇒ 220 − ๐ = 54๐ ⇒ ๐ = 4 1 ๐๐ต1 (4) = 220 ∗ 4 − 42 = 872 2 Person 2: 1 220 ๐๐๐ต2 = ๐บ๐พ ⇒ 110 − ๐ = 54๐ ⇒ ๐ = = 2,0183 2 109 220 1 220 2 ๐๐ต2 (2) = 110 ∗ − ๏ฟฝ ๏ฟฝ = 220,9999158 109 4 109 c) Die Personen ziehen in eine gemeinsame Wohnung, daher wollen sie nur eine Hi-FiAnlage kaufen. Es wird angenommen, dass Nicht-Rivalität und Nicht-Ausschließbarkeit im Konsum herrschen. Welche Qualität wird im Pareto-Optimum nachgefragt? (16 Punkte) Lösungshinweise: 1 220 ๐๐๐ต1 + ๐๐๐ต2 = ๐บ๐พ ⇒ 220 − ๐ + 110 − ๐ = 54๐ ⇒ ๐ = ≅ 5, ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ 945 2 37 Aufgabe 2 ______________________________________________________(20 Punkte) Betrachten Sie die folgenden 4 Spiele in Normalform, die in der Matrixdarstellung gegeben sind. Der Spieler 1 kann sich jeweils zwischen den Strategien A und B und der Spieler 2 zwischen C und D entscheiden. Die möglichen Auszahlungen für die Spieler sind in der Form (Spieler 1, Spieler 2) angegeben. Bestimmen Sie alle Nash-Gleichgewichte (in reinen Strategien). (20 Punkte) (I) Spieler 1 Spieler 2 A B (II) Spieler 1 C 30,-30 -30,30 A B D -30,30 30,-30 Spieler 2 C 50,50 55,25 A B (IV) Spieler 1 D 10,10 11,13 Spieler 2 (III) Spieler 1 C 15,9 20,10 D 0,60 20,20 Spieler 2 A B Lösungshinweise: (I) Nash-Gleichgewichte: (B,D) (II) Nash-Gleichgewichte: kein Gleichgewicht (III) Nash-Gleichgewichte: (B,C) (IV) Nash-Gleichgewichte: (A,C) und (B,D) C 9,9 0,0 D 1,1 2,2 Aufgabe 3 ______________________________________________________(40 Punkte) Betrachten Sie die identischen Wohlfahrtsfunktionen zweier Staaten ๐ ∈ {๐, ๐}, deren Wohlfahrten von der eigenen Emissionsreduktion ๐๐ und der Emissionsreduktion des anderen Staates abhängen: ๐ ๐ ๐ ๐พ๐ = ๐๐๏ฟฝ๐๐ + ๐๐ ๏ฟฝ − ๐ ๏ฟฝ๐๐ + ๐๐ ๏ฟฝ − ๐ (๐๐ )๐ mit ๐ ≠ ๐ ๐๐๐ ๐, ๐ ∈ {๐, ๐}, ๐๐๐๐๐ ๐๐ , ๐๐ ≥ ๐. a) Bestimmen Sie die von beiden Staaten vorgenommen Emissionsreduktionen ๐๐ , ๐ ∈ {๐, ๐}, im Cournot-Nash-Gleichgewicht. (20 Punkte) Lösungshinweise: ๐๐ฆ๐๐๐๐ก๐๐๐ ๐๐๐ = 30 − 1(๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ) − ๐ฅ๐ = 0 ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ๏ฟฝ 30 − 3๐ฅ๐ = 0 ⇒ ๐ฅ๐ = 10 ๐๐ฅ๐ b) Bestimmen Sie die wohlfahrtsmaximalen Emissionsreduktionen. Maximieren Sie dazu die aggregierte Wohlfahrtsfunktion beider Staaten. (20 Punkte)) Lösungshinweise: Aufstellen der gemeinsamen Wohlfahrtsfunktion: 1 1 1 1 2 2 2 ๐๐ = 30๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − (๐ฅ๐ )2 + 30๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๏ฟฝ๐ฅ๐ ๏ฟฝ 2 2 2 2 1 1 2 2 = 60๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − (๐ฅ๐ )2 − ๏ฟฝ๐ฅ๐ ๏ฟฝ 2 2 Notwendige Bedingung: Partielles Ableiten der Wohlfahrtsfunktion nach ๐ฅ๐ und ๐ฅ๐ und Gleichsetzen mit Null und anschließendes Lösen des Gleichungssystems. Mit dem NablaOperator ∇ lässt sich die Lösung kompakter aufschreiben: ๐๏ฟฝ 60 − 2๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๐ฅ๐ ๐๐ฅ๐ 0 ๏ฟฝ ๐๐ = ๏ฟฝ ∇๐๐ = ๏ฟฝ ๏ฟฝ = ๏ฟฝ ๏ฟฝ ⇒ ๐ฅ๐ = ๐ฅ๐ ๐ข๐๐ 60 − 5๐ฅ๐ = 0 ๐๏ฟฝ 0 60 − 2๏ฟฝ๐ฅ๐ + ๐ฅ๐ ๏ฟฝ − ๐ฅ๐ ๐๐ฅ๐ ⇒ ๐ฅ๐ = ๐ฅ๐ = 12 Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs 41730 Marktversagen, Kurseinheit 4 Aufgabe (100 Punkte) Ein Unternehmen kann in jeder Periode eine Einheit eines Gutes in hoher oder in niedriger Qualität herstellen und anbieten. Die Produktionskosten für eine Einheit des Gutes in niedriger Qualität betragen ๐ฒ๐ต = ๐๐๐ €, für das Gut in hoher Qualität betragen diese ๐ฒ๐ฏ = ๐๐๐ €. Die Fixkosten sind null. Das Unternehmen diskontiert zukünftige Auszahlungen mit dem Zinssatz ๐ (๐ < ๐ ≤ ๐). Ein Konsument ist bereit, einen Preis von ๐ท๐ฏ = ๐๐๐ € für das Gut in hoher Qualität zu bezahlen. Er kann die Qualität des gekauften Gutes erst nach dem Kauf erkennen. Betrachten Sie zunächst das folgende unendlich oft wiederholte Spiel. Im unendlich oft wiederholten Spiel wählt der Konsument folgende Strategie: Kaufe das Gut in der 1. Periode zum Preis von ๐ท๐ฏ = ๐๐๐ € . Kaufe das Gut in allen folgenden Perioden, wenn das Unternehmen das Gut in allen vorigen Perioden in hoher Qualität angeboten hat. Falls das Unternehmen einmal das Gut in niedriger Qualität verkauft hat, kaufe in allen folgenden Perioden nicht mehr bei dem Unternehmen. Nehmen Sie an, dass das Unternehmen über diese Strategie informiert ist. a) Was versteht man unter Suchgütern, Erfahrungsgütern und Vertrauensgütern? Welches Gut wird in diesem Spiel angeboten? (10 Punkte) KE 4 S. 14; S.22-30 Lösungshinweis: Bei Suchgütern ist die Qualität des Gutes bereits vor dem Kauf für den Käufer erkennbar, bei Erfahrungsgütern erkennt er die Beschaffenheit des Gutes erst nach dem Kauf und bei Vertrauensgütern ist es dem Konsumenten auch nach dem Kauf nicht möglich, die genaue Qualität des Gutes festzustellen. Der Konsument erkennt die Qualität des Gutes nach dem Kauf, daher handelt es sich um ein Erfahrungsgut. b) Für welche Zinssätze r bietet das Unternehmen, im unendlich oft wiederholten Spiel, in jeder Periode das Gut in hoher Qualität an? (25 Punkte) KE 4 S.25-30; Übungsaufgabe 7; Übungsaufgabe 8 Lösungshinweis: Definition: GK und GD sind die Barwerte der Periodengewinne. 1 ๐ก Kooperation: ๐บ๐พ = (๐๐ป − ๐พ๐ป ) ∑∞ ๐ก=0 ๐ฟ = (๐๐ป − ๐พ๐ป ) 1−๐ฟ Defektion: ๐บ๐ท = (๐๐ป − ๐พ๐ ) Kooperation entsteht, wenn ๐บ๐พ ≥ ๐บ๐ท . (๐๐ป − ๐พ๐ป ) 1 1 600 − 100 4 1 ≥ (๐๐ป − ๐พ๐ ) ⇒ ≥ ⇒๐ฟ ≥ ⇒๐ ≤ 1−๐ฟ 1 − ๐ฟ 600 − 500 5 4 c) Wie groß ist der Gegenwartswert der Unternehmensgewinne, wenn das Unternehmen gerade indifferent zwischen dem Angebot des Gutes in hoher Qualität in jeder Periode und dem einmaligen Angebot des Gutes in niedriger Qualität ist? (15 Punkte) KE 4 S.25-30; Übungsaufgabe 7; Übungsaufgabe 8 Lösungshinweis: Offensichtlich muss dann gelten: ๐บ๐พ = ๐บ๐ท = 600 − 100 = 500 d) Wie groß ist der Gegenwartswert der Unternehmensgewinne für ๐๐ = ๐๐% und ๐๐ = ๐๐%? (30 Punkte) KE 4 S.25-30; Übungsaufgabe 7; Übungsaufgabe 8 Lösungshinweis: 1 Bei ๐ ∗ = 4 ist das Unternehmen indifferent zwischen Kooperation und Defektion. 1 1 Bei einem Zinssatz von 50% entsteht keine Kooperation, da ๐1 = 2 > 4 = ๐ ∗ . Damit macht das Unternehmen einen Defektionsgewinn von 500. 1 1 Bei einem Zinssatz von 10% entsteht Kooperation, da ๐2 = 10 < 4 = ๐ ∗. ๐บ๐พ (1⁄10) = 100 1− 1 1 1 + 1⁄10 = 1.100 e) Betrachten Sie nun das endliche Spiel, welches bei einem Zinssatz von ๐ = ๐๐% genau 10 Perioden wiederholt gespielt wird. Welche Strategien sollten der Konsument und das Unternehmen nun wählen, wenn die Zahlungsbereitschaft des Konsumenten für das Gut in niedriger Qualität geringer als die Produktionskosten des Gutes ist? Welchen Gegenwartswert haben die Gewinne des Unternehmens in diesem Fall? (20 Punkte) (Hinweis: Der Konsument spielt nicht mehr die Trigger-Strategie.) KE 4 S.29 Lösungshinweis: Lösung durch Rückwärtsinduktion. In der letzten Periode würde das Unternehmen das Gut in niedriger Qualität anbieten, da der Konsument das Unternehmen in den folgenden Perioden nicht bestrafen kann. Der Konsument antizipiert dieses Verhalten. Da seine Zahlungsbereitschaft für das Gut in niedriger Qualität zu gering ist, wird er nicht kaufen. Das Unternehmen macht in dieser Periode einen Gewinn von null. Daher ist der Bestrafungsmechanismus auch in der vorletzten Periode nicht anwendbar. Es ergibt sich das gleiche Ergebnis… Der Konsumenten wird in allen Perioden nicht kaufen und das Unternehmen kein Gut produzieren, so dass der Gegenwartswert der Gewinne null ergibt. Der Zinssatz ist irrelevant.