Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Professur für Wirtschaftsmathematik Prof. Dr. Heinrich Rommelfanger ___________________________________________________________ MATHEMATIK I FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER 5. Übungsblatt WS 2004/2005 A. Übungsaufgaben, die nach privater Vorbereitung in den Tutorien besprochen werden. 1. Gegeben ist die Kostenfunktion K(x) mit für 0 x 50 x K f K(x) = 1 2 10 x 2 8 für 50 x 100 a. Wie groß müssen die fixen Kosten Kf sein, damit die Kostenfunktion K(x) stetig in [0, 100] ist? (Die Stetigkeit ist für alle Punkte zu begründen!) b. In welchen Punkten x ]0, 100[ ist K(x) (mit Kf gemäß der Teilaufgabe a.) differenzierbar? Zur Überprüfung der Differenzierbarkeit in x1 = 50 ist der Differentialkoeffizient zu bilden. (Die Grenzkosten müssen nicht berechnet werden!) Lösungshinweise: a. K f = 7 2. b. K ist in x1 = 50 nicht differenzierbar. für x < 3 2 x 5 Ist die Funktion f(x) = 2 x 4 x 4 für 3 x in x0 = –3 differenzierbar? Die Überprüfung der Differenzierbarkeit soll durch Bildung der Differentialquotienten erfolgen! Lösungshinweis: f '(x) = –2 3. Untersuchen Sie die Funktionen a. f ( x ) x 3 3x 2 6 x 8 c. p( x) 2 b. g ( x ) x 3 12 x 2 36 x 25 d. q ( x) x4 7 x2 6x x2 1 x2 2 x 3 auf Stetigkeit (Art der Unstetigkeitsstellen angeben), Differenzierbarkeit, Verhalten für x , Monotonie, relative Extrema, Wendepunkte, Konvexität, Konkavität. Begründung! (evtl. anhand eines Variationsdiagramms). Skizzieren Sie den Kurvenlauf jeder Funktion. (Hinweis: Prüfen Sie, ob sich die rationalen Funktionen durch Kürzen vereinfachen lassen). Lösungshinweise: a. rel. Max. (1 – 3 ; 10,4), rel. Min. (1 + 3 ; –10,4), Wendepunkt (1, 0); b. rel. Min. (2, –7), rel. Max. (6, 25), Wendepunkt (4, 9); c. rel. Max. (0, 2), Wendepunkte ( 13 3 , 23 ) und ( 13 3 , 23 ) ; d. weder rel. Extrema noch Wendepunkte. 4. Bilden Sie die 1. und 2. Ableitung der Funktionen a. 2 f(x) = e x (3x 2) b. g(x) = 2x ln(1 – x2) c. h(x) = 2x+1 d. p(x) = 3x 10log(x + 4) Lösungshinweise: 2 2 a. f '(x) = (6x2 + 4x + 3) e x , f ''(x) = (12x3 + 8x2 + 18x + 4) e x ; 2 b. g'(x) = 2 ln(1 – x2) – 4 x2 , g''(x) = 4 x ( x 2 3) ; (1 x 2 ) 2 1 x2 c. h'(x) = 2x+1ln2, h''(x) = 2x+1(ln 2)2; 3x 3 12 ). d. p'(x) = 3 10log(x + 4) + , p''(x) = ln110 ( x 4 ( x 4) 2 (x + 4)ln10 5. Bilden Sie mittels der logarithmischen Ableitung die 1. Ableitung der Funktion 2 ( x 3) 3 2 x 2 1 a. f1 ( x ) b. f 2 ( x ) x x c. f3 ( x ) e x ln x e 2x 1 6. Bestimmen Sie die Gleichung einer quadratischen Funktion f, a. die durch den Punkt (0, –4) geht und im Punkt (2, 4) ein relatives Maximum hat. b. deren Graph durch den Punkt (1, 8) geht und die im Punkt (3, – 4) ein relatives Minimum hat. Lösungshinweise: a. f(x) = –2(x – 2)2 + 4; b. f(x) = 3(x – 3)2 – 4. 7. Fa. K. Lebefix hat Kosten in Höhe von K( x ) 4x 2 12 x 16 (GE), wenn x EH pro Tag produziert werden. a. Berechnen Sie die minimalen durchschnittlichen Kosten dieses Unternehmens. b. Bestimmen Sie die Angebotsfunktion der Fa. Lebefix bei vollständiger Konkurrenz. (Hinweis: Die Fa. Lebefix wird so anbieten, dass bei gegebenem Marktpreis p ihr Gewinn maximal wird!) Lösungshinweise: a. durchschnittliche minimale Kosten 16,5 GE; b. Angebotsfunktion x(p) = 18 ( p 12 ) für p > 16,5. 8. Ein monopolistischer Markt werde durch die Preis-Absatz-Relation x(p) = 81 – (p + 1)2 im Preisintervall D = [0, 8] beschrieben. a. Bestimmen Sie die Absatzelastizität an der Stelle p1 = 5 und interpretieren Sie die Ergebnisse. b. Bestimmen Sie die Umkehrfunktion p(x) der Preis-Absatz-Relation. Geben Sie den Definitionsbereich von p(x) an. c. Bestimmen Sie die gewinnmaximale Produktionsmenge xc und den dazugehörigen Preis pc = p(xc) (d.h. den COURNOTschen Punkt), falls für die Kostenfunktion gilt: K(x) = 600 – 66 81 x – x. (Hinweis: den Nachweis des Vorliegens eines relativen und absoluten Maximums ist am leichtesten über die Monotonieeigenschaften von G'(x) zu erbringen!) Lösungshinweise: a. x(5) = – 4 ; c. xc = 32, pc = 6. 3 9. Ist p der Verkaufspreis und x die Menge der pro Tag produzierten und abgesetzten Einheiten einer Ware, so lässt sich die wirtschaftliche Situation des Monopolisten, der diese Ware produziert, beschreiben durch 22 p 2 die Preisabsatzrelation x ( p ) und 2 die Kostenfunktion K( x ) 2 74 x 14 x 2 . 3 a. Geben Sie das größtmögliche Preisintervall an. b. Stellen Sie die Kosten-Preis-Funktion K(p) auf. c. Für welchen Verkaufspreis nehmen die Grenzkosten K'(p) den Wert Null an? d. Welchen Preis soll der Monopolist verlangen, wenn er seinen Gewinn maximieren will? Lösungshinweis: d. p = 4. B. Weitere Aufgaben für die Tutoren- oder Plenumsübungen und zur privaten Bearbeitung 10. Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graph der Funktion a. f(x) = 2x 3 4x 2 x 2 in x 0 1 1 4 1 3 b. g(x) = 12 x 3 x 2x 13 in x1 3 4 2x - 3 c. h(x) = in x 2 5 x+4 Lösungshinweise: a. y = –x + 2; b. y = –2x + 1; c. y = 11x + 68. 11. Gegeben ist die Kostenfunktion K(x) = 3x2(x – 1) und die Preisabsatzrelation p(x) = –2x + 11. Man bestimme a. die Durchschnittskostenfunktion, b. die Grenzkostenfunktion, c. die Erlösfunktion, d. den COURNOTschen Punkt und den maximalen Gewinn. 12. 1 2 1 Eine Brotfabrik hat Gesamtkosten von ( 80 x 2 x 45) €, wenn x Brote pro Tag hergestellt werden. Der feste Marktpreis - es herrsche vollständige Konkurrenz - ist p €. Wie hoch ist der niedrigste Preis, der die Gesamtkosten deckt? Lösungshinweis: p0 = 2 €. 13. Gegeben ist die Kostenfunktion [0, 5] R 2 x 2 für 0 x 2 K( x ) 2 ax 4 für 2 x 5 a. Für welche x [0, 5] ist f stetig, wenn a = 3 gewählt wird? Begründung! Liegt an der (den) Unstetigkeitsstelle(n) rechts- bzw. linksseitige Stetigkeit vor? b. Bestimmen Sie a so, dass K(x) in [0, 5] stetig ist. Ist die so bestimmte Funktion stetig differenzierbar in ]0, 5[ ? Bilden Sie - soweit möglich - die erste Ableitung von K(x). c. Für welchen Output x sind die Stückkosten der stetigen Funktion minimal? Die Lösung ist nicht durch Berechnung, sondern mittels einer Zeichnung zu ermitteln. Beachten Sie dabei, dass die Stückkosten dann minimal sind, wenn das Verhältnis K am kleinsten ist. x Lösungshinweise: 14. b. a = 0,5; c. für x = 8 sind die Stückkosten minimal. Eine Tariffunktion f(x) ist durch folgende intervallweise Darstellung gegeben: für 0 x < 500 10 f ( x ) 5 0,01x für 500 x < 1000 4 2 115 0,2x 10 x für 1000 x 4 a. Wie groß ist die Steigerung von f(x) absolut und relativ in den Punkten x 1 = 800 und x2 = 2000, wenn der x-Wert jeweils um 100 steigt? b. Berechnen Sie die Elastizitäten des Tarifs in den einzelnen Intervallen! c. Von welchem x-Wert an ist der Tarif im Intervall 1000 x elastisch? Lösungshinweise: 15. a. 7,7%; b. 18,3%; c. x > 1.072,38. Bilden Sie jeweils die 1. und 2. Ableitung der Funktionen 2x 1 a. f ( x ) 2 x 4 3x 3 12 x 7 b. g ( x ) 5 3x 3 x c. h ( x ) e d. p ( x ) ln ( x 2 ) 1 100 e. q ( p ) f. u ( x ) ( 2 x 3) 5 10 p 3 g. 4x h. w( x ) 5 log( x 3 ) Lösungshinweise: a. f '(x)=8x3 – 9x2 + 12, f ''(x) = 24x2 – 18x; 42 7 b. g'(x) = , g''(x) = ; c. h'(x) = -3e-3x, h''(x) = 9e-3x; 2 ( 5 3x ) 3 ( 5 3x ) 2 10 200 2 d. p'(x) = , p''(x) = ; e. q ' ( p ) , q''(p) = 2 2 x x (10 p 3) (10 p 3) 3 f. u'(x) = 10 (2x – 3)4, u''(x) = 80 (2x – 3)3; 3 3 h. w'(x) = , w''(x) = . 2 x ln 5 x ln 5 16. g. v'(x) = ln4 4x, v''(x) = (ln4)2 4x; Bilden Sie jeweils die 1. und 2. Ableitung der Funktionen 2x 2 + 1 2 a. f(x) = (2x – 1)(1 – 3x ) b. g(x) = x3 2 c. h(x) = 7 x x 1 2 d. p(x) = (3 x 2 ) 6 e. q(x) = x2 + ln (x + 3) f. v(x) = 2x – x e x Geben Sie dabei stets die Definitionsmenge der Funktion und ihrer 1. und 2. Ableitung an. Lösungshinweise: a. f '(x)= –18x2 + 6x + 2; f "(x)= -36x + 6; stets ist D = R, 4x 6 + 12x 4 + 56x 3 + 12x + 16 2x 4 3x 2 8x b. g'(x) = ; g"(x)= ; (x 3 2) 2 ( x3 2)3 jeweils ist D = R\{ 3 2 }, x2 x 4 c. h'(x) = , h"(x) = ; jeweils D = ] –1, +[, 3 5 2 ( x 1) 4 ( x 1) d. p'(x) = 7 6 x 3 x2 3 7( 4 x 2 9 ) , jeweils D = [– 3, 3 ], 9 6 ( 3 x 2 )5 1 1 e. q'(x) = 2x + , q"(x) = 2 – , jeweils D = ] –3, +[, x3 ( x 3) 2 , p"(x) = 2 2 f. v'(x) = 2xln2 – e x (1 - 2x2), v"(x) = 2x (ln2)2 – e x (4x3 - 6x), jeweils D = R.