Jun 2011 – Jun 2012 Schwarzer Heilbutt Reinhardtius hippoglossoides BIOLOGISCHE Im Gegensatz zu vielen anderen Plattfischen wird der Schwarze Heilbutt oft in der freien Wassersäule CHARAKTERISTIKA schwimmend angetroffen. Als Anpassung an diese Lebensweise ist die Unterseite nicht weiß sondern bräunlich gefärbt (siehe auch unter Aussehen). Die Eier und Larven schwimmen frei im Wasser. Die Larven haben zunächst die normale Fischform und schwimmen aufrecht. Bei einer Länge von 60-85 mm ist die Umwandlung zum Plattfisch abgeschlossen, die auffälligste Veränderung ist das Wandern des linken Auges auf die später obere Seite. Der Schwarze Heilbutt ist also ein rechtsäugiger Plattfisch. Die Nahrung besteht vor allem aus Fischen, Tiefseegarnelen und anderen wirbellosen Tieren; schwarzer Heilbutt steht als bedeutender Räuber an der Spitze des Nahrungsnetzes. [229] [2] KENNZAHLEN Maxima: Länge: bis 130 cm, Alter: bis 30 Jahre, Masse: bis 45,0 kg [229] IUCN-Status: nicht bewertet (NE) [11] CITES-Status: nicht gelistet [3] Widerstandsfähigkeit (resilience): niedrig (Populationsverdopplungszeit 4,5-14 Jahre) [229] Fruchtbarkeit (fecundity): 6.800 Eier pro Weibchen [229] Trophische Ebene: 4,48 ± 0,79 (Standardfehler) [229] VERBREITUNG Schwarzer Heilbutt kommt zirkumglobal in den arktischen und temperierten Bereichen des Nordatlantiks und des Nordpazifiks vor. Seine Verbreitung reicht im Nordatlantik von den USA über Kanada, Grönland bis in die Barentssee, außerdem bis Irland und Südnorwegen. Im Nordpazifik ist er an den Küsten Japans, im Beringmeer, Alaska bis nach Mexiko zu finden. [229] [2] AUSSEHEN Der schwarze Heilbutt ist ein rechtsäugiger Plattfisch. Das linke Auge wandert allerding nur bis zur Kopfkante. Die Rückenflosse beginnt hinter dem linken Auge. Die Körperform ist schlanker als die von Scholle oder Flunder. Als Anpassung an die mehr pelagische Lebensweise ist die Unterseite (sog. Blindseite) bräunlich oder bläulich gefärbt, um eine bessere Tarnung beim Schwimmen in der Wassersäule zu erreichen. [229] [2] WIRTSCHAFTLICHE Schwarzer Heilbutt hat für die nordeuropäischen, grönländischen und nordamerikanischen Küstenfischereien BEDEUTUNG und für die großen Fabrikschiffe Europas und Amerikas erhebliche Bedeutung. Erstere wird teilweise von offenen Fahrzeugen oder vom Eis aus ausgeübt; für die Hochseefischerei, insbesondere die deutsche, ist schwarzer Heilbutt ein wertvoller Ausgleich für die in den letzten Jahren immer weiter reduzierten Fangmöglichkeiten auf Rotbarsch in internationalen und grönländischen Gewässern. Der wertvollste Teil der Fänge geht auf den japanischen Markt. [229] [14] PRODUKTARTEN Durch seinen Fettgehalt eignet sich schwarzer Heilbutt besonders zum Räuchern. Er wird aber auch frisch, ganz oder als Filet sowie tiefgefroren angeboten. [229] [2] [14] Bestandsübersicht Schwarzer Heilbutt MARKTDATEN Für den deutschen Markt sind die Daten für verschiedene Heilbuttarten zusammengefasst. A *F nlan än du ge ng La (in 1 en o (in iche .000 der 1.0 rb t) 00 iom La t ic ) ass e Zu her sta bio Fi nd ma s ss e St che er re bl ili ich ch ke e it 2010 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 8.462 t (2009: 3.454 t), Marktanteil: 0,8% [13] [14] Anmerkungen (insbes. Managementplan) ÜBERSICHT ALLER BESTÄNDE Nordost-Arktis (I, II) 15,7 Ost-Grönland & Island (V, VI, XII, XIV) 26,0 Neufundl./Labrador (NAFO 2, 3KLMNO) 26,2 West-Grönland (NAFO 0, 1) 47,6 ? ? 84,0 ? gültig 06/2011–06/2012 06/2011–06/2012 Bewirtschaftungsregel (HCR) 06/2011–06/2012 06/2011–06/2012 Klassifizierung nach Vorsorgeansatz, durch den ICES oder analog zu dessen Einteilung Bestand hat volle Reproduktionskapazität Bewirtschaftung ist nachhaltig des Bestandes gefährdet o Reproduktionskapazität nachhaltige Bewirtschaftung gefährdet Bestand hat keine ausreichende Reproduktionskapazität Bestand wird nicht nachhaltig bewirtschaftet unklar, keine Referenzpunkte (RP) definiert ? Bestandszustand und/oder unzureichende Daten + - © 2011 Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Ostseefischerei, Rostock http://fischbestaende.portal-fischerei.de, email: [email protected] Jun 2011 – Jun 2012 Schwarzer Heilbutt Reinhardtius hippoglossoides QUELLEN & WEITERE [2] Muus BJ, Nielsen JG, 1999, Die Meeresfische Europas, Franckh-Kosmos Verlag INFORMATIONEN [3] CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, visited 10 July 2010 http://www.cites.org/ [11] IUCN Red List of Threatened Species. Version 2010.1, International Union for Conservation of Nature. Downloaded on 16 July 2010, http://www.iucnredlist.org [13] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Referat 523 [14] Fisch-Informationszentrum e.V., http://www.fischinfo.de [229] Froese, R. and D. Pauly. Editors. 2011, FishBase. World Wide Web electronic publication. www.fishbase.org, version (06/2011) © 2011 Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Ostseefischerei, Rostock http://fischbestaende.portal-fischerei.de, email: [email protected]