Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Semestereröffnungsumtrunk:
Donnerstag, 26. Oktober, 19.00 Uhr
in der Bibliothek des Seminars
für Alte Geschichte
Inhalt
An die Studierenden der Historischen Anthropologie
Seite
2
Zu den Studiengängen
Seite
3
Themenfelder
Seite
7
Studienpläne
Seite 10
Studienberatung
Seite 14
Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse
Seite 15
Überblick über die Lehrveranstaltungen
Seite 16
Kommentare zu den Lehrveranstaltungen
Seite 21
Die Fachschaft Anthropologie stellt sich vor
Seite 31
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An die Studierenden der Historischen Anthropologie
Auch in diesem Semester haben wir uns Mühe gegeben, wieder ein gutes Programm für Sie
zusammenzustellen. Vor allem möchten wir Sie hinweisen auf das Hauptseminar zu Theorie
und Praxis historisch-anthropologischer Forschung, das Herr Privatdozent Dr. Eckhard
Meyer-Zwiffelhoffer zu Theorien des Gabentausches abhalten wird. Wir freuen uns sehr, daß
wir ihn im Wintersemester als Gastdozent verpflichten konnten. Nutzen Sie seine
Lehrveranstaltung. Das Gleiche gilt für die Übung von Frau Privatdozentin Dr. Monika
Bernett und diejenige von Herrn Johannes Bernhardt und Herrn Fabian Goldbeck, die
ebenfalls exklusiv für Sie angeboten werden und die daher einen guten Rahmen für die
Diskussion von Grundfragen der Historischen Anthropologie bieten werden.
Wie die meisten von Ihnen schon wissen, werde ich selbst von Oktober 2006 bis September
2007 als Forschungsstipendiat am Historischen Kolleg in München sein. In dieser Zeit wird
mein Lehrstuhl von Frau Bernett vertreten werden, an die Sie sich in allen (auch Prüfungs-)
Angelegenheiten wenden können. Ich selbst werde nur gelegentlich Sprechstunden abhalten
können, da ich in München Residenzpflicht habe. Die Studierenden, die ich für diesen
Zeitraum zur Prüfung angenommen habe, können selbstverständlich wie verabredet ihre
Prüfung bei mir ablegen. Damit ich während des Jahres in Freiburg nicht in Vergessenheit
gerate, habe ich Ihnen etwas zu lesen hinterlassen: Im September wird ein Band mit
Basistexten zur Historischen Anthropologie, herausgegeben und kommentiert durch eine
Einleitung von mir, im Steiner Verlag Stuttgart erscheinen. Sie, die Studierenden der
Historischen Anthropologie in Freiburg, haben in den vielen Diskussionen der Texte des
alten kopierten „Readers“ zu dieser Auswahl beigetragen und werden übrigens auch im
Vorwort dankend erwähnt. Wer Interesse an einem verbilligten Exemplar hat (300 S., ca. 20
EUR), kann sich im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte in eine Liste eintragen.
Schließlich möchte ich Sie zum Semestereröffnungsumtrunk am 26. Oktober um 19h00
einladen, wo Sie KommilitonInnen kennenlernen, Tipps austauschen und mit den Dozenten
und Dozentinnen sprechen können.
Aloys Winterling
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Zu den Studiengängen
Historische Anthropologie - Biologische Anthropologie
Die Studiengänge entsprechen dem Bemühen, naturwissenschaftlich-medizinische, sozial- und geisteswissenschaftliche Fragestellungen zu einer Lehreinheit zu verbinden, weil der Mensch einerseits Teil der
Natur ist, andererseits die Fähigkeit besitzt, sich zur Natur und zu sich selber zu verhalten, sein Umfeld in
einem umfassenden Sinne zu gestalten, Kultur hervorzubringen. Getragen werden die Studiengänge von
den Fächern von den Fächern Biologische Anthropologie, Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte,
Geschichte, Medizingeschichte, Soziologie, Ethnologie, Philosophie, Provinzialrömische Archäologie und
Orientalistik. Lehrveranstaltungen, die auf den Studiengang angerechnet werden können, bietet außerdem das Fach Psychologie an.
Der Begriff Anthropologie ist nach seiner wörtlichen Bedeutung vage und viel zu wenig abgegrenzt, um
eine ausreichende inhaltliche Präzision zu liefern. Daher bemüht man sich seit jeher, durch Präzisierungen deutlich zu machen, von welcher wissenschaftlichen Seite her man sich mit dem Menschen
beschäftigt. In Mitteleuropa versteht man unter der Fachdisziplin Anthropologie in der Regel die
Wissenschaft von der biologischen Variabilität des Menschen. Die Biologische Anthropologie ist dabei diejenige wissenschaftliche Disziplin, die sich primär mit der physischen Seite des Menschen, aber auch
deren kultureller Überformung beschäftigt. Die „Lehre vom Menschen“, wie die biologische Richtung der
Anthropologie auch traditionell genannt wird, beinhaltet so unterschiedliche Bereiche wie die Suche nach
dem evolutionsbiologischen Ursprung des Menschen, bis hin zum Homo sapiens, dessen geographische
Differenzierung und heutige Verbreitung über die Kontinente, aber auch die Beschäftigung mit seiner
physischen Gestalt, den körperlichen Funktionen und deren Störungen in ihrem umweltbedingten
Kontext.
In England, den USA und anderen Ländern mit englischer Sprache oder Kultureinfluss ist mit der Biological Anthropology (oder Physical Anthropology, Human Biology), nur ein Teil der dortigen Anthropologie abgedeckt. Die umfassendere Sichtweise der Anthropologie drückt sich in der Fachrichtung der
Cultural Anthropology aus, wobei Anthropologie umfassend als Überbegriff für all das verstanden wird,
was man bei uns den Humanwissenschaften zuschreibt, d.h. neben der biologischen Anthropologie
gehören dazu auch die Kultur- und Sozialwissenschaften (z.B. Ethnologie, Ur- und Frühgeschichte,
Archäologie, Volkskunde, Soziologie, Linguistik). Auch in Mitteleuropa ist die Biologische Anthropologie
keine isolierte Disziplin, sondern hat vielseitige Beziehungen zu Nachbardisziplinen, vor allem zur
Humangenetik. Die Biologische Anthropologie kooperiert auch hier eng mit den Kultur- und
Sozialwissenschaften, doch stellen diese vollständig selbständige Disziplinen dar.
Die Biologische Anthropologie beschäftigt sich mit dem Menschen als lebendem Teil der Natur in
seiner Abhängigkeit von seinen genetischen Anlagen und modifizierend wirkenden Umweltfaktoren und
kann damit definiert werden als "Biologische Variabilität des Menschen in seiner zeitlichen und räumlichen
Ausdehnung". Ein klassisches Thema der Biologischen Anthropologie ist die
1. Erforschung der menschlichen Stammesgeschichte (Paläoanthroplogie)
Es wird der Weg nachvollzogen, „wie der Mensch zum Menschen wurde“. Dies beinhaltet die Rekonstruktion der Fossilgeschichte der Hominiden, um die rein physischen Veränderungen zu erkennen.
Um sie aber erklären zu können, bedarf es eines Wissenschaftskonzeptes, das die beobachteten
anatomischen Konstruktionen in einen zeitlichen und räumlichen Kontext stellt. Dazu wird untersucht,
unter welchen Umweltbedingungen sich bestimmte Veränderungen etablieren konnten (Konzept der
biologischen Adaptation). Vor allem der Weg des Menschen „out of africa“ in der Hominidenevolution ist
hier zentraler Forschungsgegenstand. Dabei beschränkt sich die Anthropologie nicht auf den Menschen
allein, sondern bezieht die systematisch nahestehenden höheren Affen (Primaten) und deren
Stammesgeschichte ein. Die Bearbeitung der Fossilfunde – deren Anzahl in den beiden letzten
Jahrzehnten stark zugenommen hat – verlangt zwingend die Integration weiterer Fachgebiete wie der
vergleichenden Anatomie, Botanik, Geologie, Klimatologie und Ökologie. Bessere Methoden zur
absoluten Altersbestimmung und innovative Denkansätze führten seit den siebziger Jahren hier zu
komplexen Modellbildungen (z.B. zur Out-of-Africa-Theorie, die von einem uniregionalen Ursprung des
modernen Menschen [H. sapiens] ausgeht; dazu im Gegensatz steht das multiregionale Modell von der
Entstehung des modernen Menschen). Die Informationen aus den kooperierenden Fachgebieten dienen
dabei u.a. dazu, mögliche Faktoren zu erkennen, die zufällig entstandene genetische Veränderungen
selektiert bzw. den Prozess der Menschwerdung anderweitig beeinflusst haben. In ihren jüngeren
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Epochen wird die Paläoanthropologie zur Bevölkerungsgeschichte und mündet in die Prähistorische Anthropologie.
2. Prähistorische Anthropologie
Der Übergang in die Prähistorische Anthropologie ist fließend. Von ihr spricht man in der Regel im
Anschluss an die Fossilgeschichte, die mit dem Auftreten des neuzeitlichen Menschen (Homo sapiens)
endet. Die Prähistorische Anthropologie beschäftigt sich mit jüngeren Skelettfunden, die zeitlich bis in
historische Zeiten und sogar bis in die Frühe Neuzeit reichen. Kooperationen mit Nachbardisziplinen
betreffen – im weitesten Sinne – Grundlagenfächer wie die Klimatologie, Bodenkunde und
Anthropogeographie, Historische Biowissenschaften wie die Paläoethnobotanik, Archäozoologie und
Medizingeschichte, Historische Sozial- und Kulturwissenschaften wie die Ur- und Frühgeschichte, die
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Soziologie, Ethologie, Linguistik, Demographie sowie die
Archäometrie. Unter dem Begriff Archäometrie sind diejenigen naturwissenschaftliche Methoden
systematisiert, die zur Untersuchung von Sachüberresten im Sinne der allgemeinen historischen
Quellenkunde herangezogen werden. Zu Sachüberresten zählen körperliche und organische Überreste,
Bauwerke, Gerätschaften, Kunst- und Gewerbeerzeugnisse, aber auch Landschaftselemente, Böden und
Landschaftsformen (B. Herrmann). Zu den Gegenständen der Prähistorischen Anthropologie gehören
nicht nur Fragen der Bevölkerungsgeschichte, sondern auch solche der Ethnogenese (Untersuchung
regionaler Bevölkerungen [Ethnien], die sich einer biologischen Abstammungsgemeinschaft zurechnen,
unter dem Aspekt ihrer Herkunft und Ausbreitung, dazu kommt die demographische Rekonstruktion
früherer Bevölkerungen (Paläodemographie) und die Erschließung der Krankheitsbelastung des
Menschen in früheren Zeiten (Paläopathologie). Ein Ziel der Prähistorischen Anthropologie ist die
Untersuchung der Frage, inwieweit Veränderungen der Umwelt auf die untersuchten Populationen differenzierend wirken, wie die jeweiligen Lebensbedingungen die biologische Natur des Menschen prägen
und wie Umweltveränderungen den Menschen prägen. Eine der modernsten Arbeitsrichtungen der
(Prä)Historischen Anthropologie stellt damit zweifellos die Umweltforschung dar.
Die körperlichen Überreste des Menschen, welche die Prähistorische Anthropologie untersucht, sind ein
bedeutendes Quellenmaterial. Aus ihnen lassen sich u.a. individuelle biologische Daten wie Alter,
Geschlecht, Körperhöhe, Krankheiten und besondere Merkmale erschließen. Werden diese Individualdaten miteinander verbunden, ergeben sich daraus Aussagen über die biologischen Marker einer
ehemaligen Bevölkerung. Die aus den Individualdaten auf der Bevölkerungsebene ableitbaren Aussagen
zum Altersaufbau, zur Geschlechterrelation, zur Kindersterblichkeit und zur Krankheitsbelastung sind
zugleich auch fundamentale sozialgeschichtliche Daten. In jüngster Zeit haben sich die methodischen
Möglichkeiten der Prähistorischen Anthropologie durch die Einbeziehung der molekularen Ebene stark
erweitert. Damit gewann die Rekonstruktion von Lebensgewohnheiten des Menschen anhand der
Analyse von Spurenelementen und stabilen Isotopen an Gewicht (damit werden Aussagen zu lokalen
ökologischen Gegebenheiten [Ressourcen], Subsistenzstrategien, zu differentieller Ernährung, Migration,
Handelsbeziehungen u.a. möglich) und hat sich durch die aDNA-Analyse (Analyse alter DNA) das
methodische Spektrum und die Sicherheit von Aussagen zur individuellen Geschlechtsbestimmung, zur
Verwandtschaft von Individuen (Familienanalyse) und Gruppen (Interpopulationsanalyse) sowie die
Identifizierung von Krankheiten (z.B. Tuberkulose) erheblich verbessert.
Auf der Grundlage der Merkmalsvariabilität einschließlich ihrer genetischen Basis fußen weitere Gebiete
aus der Biologischen Anthropologie, mit denen wir uns im Rahmen der neuen Studiengänge u.a.
beschäftigen: Geographische Anthropologie, vergleichende Bevölkerungsbiologie und Soziobiologie. Die
Geographische Anthropologie (oder Ethnische Anthropologie) widmet sich in ihrer heutigen Bedeutung
Fragen nach der regionalen Differenzierung ethnischer Gruppen, d.h. sie untersucht die geographische
Merkmalsverteilung und fragt nach deren Ursachen. In der Bevölkerungsbiologie werden z.B. biologische
und demographische Aspekte der Bevölkerungsentwicklung im Verlauf der Geschichte bis zur Gegenwart
betrachtet, also etwa der Aspekt der Migration, der schon für den frühen Homo sapies Bedeutung hat. Die
Soziobiologie untersucht die evoluierten Mechanismen, die tierisches und menschliches Sozialverhalten
bestimmen. Einsichten aus Genetik, Verhaltensforschung und Ökologie werden dabei zu einem aktuellen
Bild von der Biologie des sozialen Miteinanders zusammengefügt. Es ist dies ein sehr modernes, wenn
auch kontrovers diskutiertes Arbeitsgebiet der Anthropologie. Gerade hier werden aber auch die für
unseren Studiengang so relevanten Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur besonders deutlich,
etwa in der Betrachtung der Kooperation und der Konflikt in sozialen Gruppen, in der Beziehung der
Geschlechter und im Eltern-Kind-Verhältnis.
3. Aktuelle anwendungsorientierte Arbeitsgebiete der biologischen Anthropologie
Besondere anwendungsbezogenen Fragestellungen haben sich in den letzten Jahren entwickelt. Die
entsprechenden Forschungsfelder betreffen u.a. die Forensische Anthropologie (z.B. Taphonomie,
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Identifizierung, Verifizierung), die Industrieanthropologie (z.B. Gestaltung der körpernahen Umwelt),
Somatologie (Variabilität körperlicher Merkmale), Humanphysiologie (Biomechanik, Hormonhaushalt),
Alternsforschung (z.B. Biogerontologie) und die Biodemographie (z.B. Morbiditäts-, Mortalitätsstrukturen,
Sterblichkeitsdisparitäten, Migration). In den genannten Bereichen gibt die biologische Anthropologie
häufig konzeptionelle Anregungen und bringt fachspezifische Forschungsansätze in die interdisziplinären
Forschung ein.
Eine Sonderstellung im Rahmen der Naturwissenschaften kommt der Biologischen Anthropologie dadurch
zu, dass sie auf Beobachtungen des Menschen angewiesen ist und nicht in der Lage ist, reproduzierbare
Ergebnisse in Form von naturwissenschaftlichen Experimenten aufzustellen. Dadurch hat sich ein
spezielles Methodenspektrum ausgebildet, das einerseits sehr genau potentielle Einflussfaktoren auf die
biologische Variabilität des Menschen erkennt und diese andererseits mit speziellen mathematischstatistischen Methoden auf ihre Wirkung testet.
Im Rahmen der Kulturwissenschaften ist die Frage danach, was den Menschen als Menschen ausmacht,
was ihn also z. B. vom Tier unterscheidet, schon früh reflektiert worden. Historiker haben sich diese Frage
kaum explizit gestellt, obwohl sie in ihren Erklärungen immer von Annahmen darüber ausgingen, was das
Handeln des Menschen bestimmt, und in diesem Sinne auch Lehren für zukünftige Generationen
vermitteln wollten. Eine „historische Anthropologie“ ist erst spät entstanden, in Deutschland seit den 60er
Jahren unseres Jahrhunderts, aber je nach Ausrichtung kann man verschiedene „Vorläufer“ ausmachen.
Die philosophische Anthropologie stützte sich seit der frühen Neuzeit entweder auf Beobachtungen von
Reisenden oder auf naturwissenschaftlich-medizinische Untersuchungen und erfasste vor daher das
„Wesen“ des Menschen; eine andere Richtung ging von geschichtsphilosophischen Konstruktionen aus;
in unserem Jahrhundert schließlich haben Philosophen wie Plessner beide Ansätze zu vereinigen gesucht, indem sie den Menschen einerseits durch seine „Positionalität“ in der Natur, andererseits durch
seine „Exzentrizität“ kennzeichneten, d.h. durch seine Fähigkeit, einen Standpunkt außerhalb seiner
natürlichen Positionalität einzunehmen. - Die medizinische Anthropologie vor allem des 18. Jahrhunderts
war durch die Schädelforschung bestimmt, auf deren Basis sowohl die Geschlechter als auch Rassen
voneinander unterschieden wurden. Die Kulturanthropologie amerikanischer Prägung, in der Ethnologie,
prähistorische Archäologie und Ethnolinguistik zusammenflossen, zielte darauf, menschliche Universalia
zu konstituieren. Die französische Schule der Annales setzte sich von der traditionellen Ereignisgeschichte ab, propagierte statt dessen eine histoire totale de l’homme und wollte diese besonders in von
„langer Dauer“ geprägten Phänomenen verwirklichen.
Für jeden empirischen Zugang zur Geschichte und zur menschlichen Lebenswelt kann nicht der Mensch
als solcher unmittelbar Gegenstand der Erkenntnis sein. Historiker, Soziologen, Ethnologen, Volkskundler
haben es immer mit Frauen und Männern, mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Alten, mit
Angehörigen verschiedener Stämme, Völker, mit Repräsentanten unterschiedlicher Kulturen zu tun. Für
die Freiburger Studiengänge wird folgende Annäherung an das Problemfeld „Historische Anthropologie“
zugrundegelegt:
1. Historische Anthropologie zielt auf Grundphänomene menschlichen Lebens. Was solche Grundphänomene sind, liegt nicht ein für allemal fest. Sicher dazu gehören alle die Erscheinungen, die mit
der biologischen Natur des Menschen, dessen Körperlichkeit zusammenhängen, also z.B. die
Differenz zwischen den Geschlechtern, Geburt, Lebenszyklen, Krankheit, Sterben, Tod, aber auch die
Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen. Alle diese Erscheinungen sind uns nicht in
einer biologischen Reinform gegeben, sondern immer schon als kulturell interpretierte. Zu
menschlichen Grundphänomenen gehören weiter Formen der sozialen Organisation, so Inzest- und
Heiratsregeln, Familie und Verwandtschaft, Besitzübertragung, normative Ordnungen, Legitimation
und Ausübung von Macht, ferner Sinnstrukturen und Weltbilder.
2. Historische Anthropologie untersucht solche Erscheinungen in ihrer Zeitlichkeit und damit auch Veränderbarkeit. Ob es so etwas wie anthropologische Konstanten gibt, ist umstritten. Aber es gibt
Herausforderungen an Menschen und menschliche Gruppen, die, auch wenn sie jeweils unterschiedlich wahrgenommen und formuliert werden, immer auftreten und miteinander vergleichbar
sind: so das Verhältnis des Menschen zu seiner Körperlichkeit, seiner Physis; die Konstitution von WirGruppen und deren Ordnung; die Frage nach der Begründung ethischer Forderungen und dem Sinn
menschlichen Handelns etc. Grundsätzlich ist kein Bereich menschlichen Lebens aus der historischanthropologischen Forschung ausgeschlossen.
3. Für die konkrete wissenschaftliche Arbeit ergeben sich daraus folgende Forderungen:
a) Es wird davon ausgegangen, dass jeder Studierende sich die Standards wissenschaftlichen Arbeitens in mindestens einem Fachgebiet (also z.B. Ethnologie, Geschichte, Soziologie) von Grund
auf aneignet.
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b) Im Hinblick auf historisch-anthropologische Fragestellungen müssen Probleme so formuliert werden, dass sie als generelle Probleme erkennbar werden. Das bedeutet nicht, dass jede Lehrveranstaltung im Rahmen der Historischen Anthropologie vergleichend oder universalhistorisch
angelegt sein muss. Man kann also auch das Sterben im Mittelalter oder die normative Ordnung im
republikanischen Rom behandeln. Dies sollte aber so geschehen, dass die Fragestellungen im
Rahmen vergleichender oder theoretischer Betrachtungen gewonnen und die Ergebnisse so
gefasst werden, dass sie wiederum dem Vergleich mit anderen Gesellschaften oder der
Theoriebildung dienen. Das Vergleichen ist ein wesentliches Mittel historisch-anthropologischer
Forschung.
c) Was die Methoden des Vergleichens angeht, so lassen sich grundsätzlich zwei Formen unterscheiden. Die eine besteht darin, dass bestimmte Gegenstandsbereiche wie z.B. Familie, das
Geschlechterverhältnis, Formen religiöser Betätigung, die Konstitution normativer Ordnungen, die
Ausübung von Macht etc. über verschiedene Kulturen hinweg miteinander verglichen werden. Die
Ratio dieses Vergleichens liegt in der Setzung, dass 1. die genannten Gegenstandsbereiche, wie
schon ausgeführt, auf gemeinsame Herausforderungen zurückgehen, und dass 2. den „Antworten“
auf die Herausforderungen eine gewisse „Sachlogik“ zugrunde liegt, anders ausgedrückt: es gibt
nicht beliebig viele „Antworten“, und diese lassen sich - ebenso wie die unterschiedlichen
Wahrnehmungen eines Problems - wesentlich im Rahmen der Entfaltung des Problemfeldes
verstehen. - Die zweite Form des Vergleichens muss nicht im Widerspruch zur ersten stehen;
faktisch werden beide aber nur selten kombiniert. Diese Form beruht auf der Annahme, dass sich
sowohl Wahrnehmungsweisen als auch Problemlösungen nur im Rahmen eines kulturellen
Zusammenhangs voll verstehen lassen, dass also z.B. Verwandtschaftsformen auf die gesellschaftliche Organisation insgesamt und diese wiederum auf die Ausübung von Macht bezogen sind;
oder dass philosophische Reflexionen abhängig sind von den Formen, in denen in einer Gesellschaft Wirklichkeit wahrgenommen wird. Geht man von diesen Voraussetzungen aus, dann lassen
sich Vergleiche sinnvoll nur dann durchführen, wenn jeweils der Gesamtkontext der betroffenen
Gesellschaften berücksichtig wird. - Es gibt keinen Königsweg des Vergleichens. Für die Annahme
von „Sachlogiken“ sprechen ebenso gute Gründe wie für die Notwendigkeit von tendenziell
holistischen, d.h. ganzheitlichen Analysen von Gesellschaften. Beide Verfahren sollen in den
anthropologischen Studiengängen ihren Platz haben.
d) Da historische Anthropologie, wenn auch mittelbar, auf die Erkenntnis des Menschen zielt, müssen
ihre Methoden derart sein, dass sie nicht nur der Erhellung von „Strukturen und Prozessen“ (J.
Kocka) dienen, sondern dass auch die handelnden Personen selber in den Blick kommen. Es gilt
also Praxis zu untersuchen, Mentalitäten, Dispositionen, „Habitus“ in den Handlungen aufzusuchen.
Das ist z.B. ein Ziel der an der Ethnologie ausgerichteten Alltagsgeschichte. Deren Repräsentanten
haben kritisiert, dass Historiker ihre Aussagen über Mentalitäten häufig aus hochkulturellen
Objektivationen, also z.B. aus der Literatur und der Philosophie, gewinnen, ohne zu kontrollieren,
ob so eruierte Mentalitäten tatsächlich die Praxis einzelner oder von Gruppen bestimmen. Diese
Problematik hat zu der Forderung geführt, Aussagen über Mentalitäten überhaupt nur
„praxeologisch“, d.h. durch Reihenuntersuchungen von Handlungen, zu gewinnen. Dabei wird der
Unterschied zwischen Mentalität und Praxis aufgehoben, weil sich eben Mentalitäten in den
Praktiken zeigen. - So berechtigt die Einsprüche der Alltagsgeschichte sind, so wenig einsehbar ist
es, Historische Anthropologie auf Alltagsgeschichte festzulegen. Denn zum einen ist es methodisch
fragwürdig zu glauben, durch „dichte Beschreibung“ ließen sich alle Determinanten einer Praxis
gewinnen; zum anderen gibt es keinen Grund, warum nicht kulturelle Objektivationen als Zuspitzungen, gegebenenfalls auch als „Transgressionen“ einer bestimmten Wirklichkeit für deren
Rekonstruktion herangezogen werden sollten. Es bleibt die Forderung, im Handeln von Personen
und Personengruppen die Verarbeitung von Wahrnehmungsweisen, Deutungsmustern,
biographischen Erfahrungen deutlich zu machen. Wenn „Strukturen und Prozesse“ nicht mehr mit
dem Handeln von Personen oder Gruppen vermittelbar sind, hat eine Historische Anthropologie ihr
Recht verloren.
e) Historische Anthropologie hat es schließlich auch mit der Frage zu tun, wie die Handlungskompetenzen des Menschen entstanden sind. Dafür sind Übergangssituationen besonders
aufschlussreich, also z.B. die Entstehung der produzierenden Wirtschaftsweise, die Entstehung der
frühen Hochkulturen und politisch organisierter Gemeinschaften („Staaten“), die Entstehung eines
apersonalen Konzepts von Herrschaft etc. Im Hintergrund steht dabei nicht die Vorstellung einer
linearen oder gar teleologisch bestimmten Entwicklung der Menschheit. Es geht vielmehr um die
Bedingungen, unter denen menschliche Gruppen bestimmte Kompetenzen gewonnen - und ggf.,
wie z.B. beim Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter, auch wieder verloren - haben.
Unmittelbar relevant werden genetische Fragen auch beim Übergang von der Naturgeschichte zur
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prähistorischen Geschichte der Menschheit (vgl. oben). In einem systematischen Sinn ist die Frage
aber bis heute präsent: nämlich als Frage danach, wie die im Rahmen der Naturgeschichte des
Menschen, der Phylogenese, entstandenen Selektionen den Raum menschlicher Möglichkeiten
determinieren (oder ob solche Selektionen vielleicht sogar in historischer Zeit modifiziert wurden).
Besonders heftig diskutiert wird die Frage z.B. im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis, aber
auch im Rahmen bioethischer und sozio-biologischer Problemstellungen. Kürzlich wurde sogar die
Behauptung aufgestellt, auch das religiöse Verhalten des Menschen sei von biologischen Faktoren
abhängig (W. Burkert).
Die besonderen Chancen der Freiburger Studiengänge bestehen darin, dass solche Fragen (und andere,
die teilweise in den Ausführungen zur biologischen Anthropologie angesprochen sind) aus der
Perspektive sowohl der Natur- als auch der Kulturwissenschaften angegangen werden können, dass
ferner durch die beteiligten Fächer auch günstige Voraussetzungen für vergleichende Fragestellungen
bestehen. Die beste Form für die Behandlung solcher Probleme wären gemeinsame Veranstaltungen der
Repräsentanten verschiedener Fächer; sie scheitern aber oft an den anderweitigen Verpflichtungen der
Dozentinnen und Dozenten, die ja nicht für die Anthropologie-Studiengänge freigestellt sind. Ein gewisser
Ersatz dafür könnte es sein, dass häufiger die Möglichkeit wahrgenommen wird, Dozentinnen und
Dozenten für eine oder zwei Sitzungen als Gäste einzuladen.
Unabhängig davon sollten aber anthropologische Veranstaltungen grenzüberschreitend angelegt sein.
Die Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse der verschiedenen Disziplinen dürfen nicht nebeneinander stehen bleiben, die Integration nicht allein den Studierenden überlassen werden.
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Themenfelder der Historischen und Biologischen Anthropologie
AO
G
GM
H
S
U
Die mitwirkenden Fächer werden jeweils nach den Themen genannt:
= Alter Orient
B
= Biologie
= Geschichtswissenschaft
E=
Ethnologie
= Geschichte der Medizin
MS= Medizinische Soziologie
= Institut f. Humangenetik und
Ph = Philosophie
Anthropologie
Ps = Psychologie
= Soziologie
= Ur- und Frühgeschichte
Achtung:
Die Themenfeldern müssen nicht wörtlich in den Veranstaltungsangeboten wiederkehren. Es
handelt sich um Bereiche, aus denen Veranstaltungsangebote gemacht werden.
I. Grundlagen
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Theorie und Methode anthropologischer Forschung (alle Disziplinen)
Geschichte anthropologischer Forschung (alle Disziplinen)
Einführung in die Biologie (B)
Einführung in die Biologische Anthropologie (Humangenetik, Entwicklungsanthropologie,
Paläoanthropologie, Geographische Anthropologie, Bevölkerungsbiologie, Humanethologie,
Prähistorische Anthropologie) (H)
− Einführung in die Historische Anthropologie (G, GM, S, U)
− Einführung in die Psychologie (Ps)
−
−
II. Biologische Anthropologie
Biologie des Menschen (B)
Neurogenetik (B)
Neurobiologie (B)
Hirnforschung (B)
Verhaltensbiologie des Menschen (B, H)
Verhaltensbiologie der Tiere (B)
Anatomie (M)
Stammesgeschichte des Menschen (Fossilkunde) (Grundlagen, Primatenradiation, Herkunft und
Entwicklung der Hominiden, Migration, Evolutionsökologie, Entwicklung von Gehirn, Sprache,
aufrechtem Gang, Paläogenetik) (H)
Geographische Differenzierung des Menschen - Bevölkerungsentwicklung und -dynamik
(Populationsgenetik),
geographische
und
ethnische
Variabilität
von
Populationen,
Bevölkerungsgeschichte, Ethnogeneseprozesse, Demographie moderner Populationen, Wachstum
und Entwicklung von Bevölkerungen) (H)
Cytogenetik, Immungenetik, biochemische und molekulare Genetik (H)
Anthropologische Untersuchungsmethoden (H)
Anatomische Bestimmung von Skelettresten, Präparation und Rekonstruktion von Skelettresten,
Alters- und Geschlechtsbestimmungen an Skelettresten, Bestimmungen der morphologischen
Variabilität (H)
Spezielle Methoden der Anthropologie und Paläopathologie
Epidemiologie
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III. Der Mensch zwischen Natur und Kultur
Naturevolution und Totalisierungen (Haeckel, Sozialdarwinismus, Soziobiologie) (GM, H, S)
Ethnien (H, S)
Prozesse der Ethnogenese (G, H)
Lebensalter (G, GM, H, S, Ps)
Geburt (G, GM, H, M)
Die Konstitution der Person (S, Ps)
Ontogenese (H, S, Ps)
Intelligenz, Begabung, Kreativität (S, Ps)
Mimik, Gestik, Affektivität (S, Ps)
Die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen (S, H, M, Ps)
Sprache (H, S, Ps)
Sozialisation (G, S, Ps)
Sterben und Tod (G, GM, H, S)
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8
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Sex und Gender (B, G, GM, H, Ps, S)
Gesundheit und Krankheit (G, GM, H)
Medizingeschichte, Wissenskonstruktion in der Medizin (G, GM)
Vorstellungen vom Menschen in der Medizin (G, GM)
Biologie der Krankheiten (B, GM, H)
Der Patient (G, GM)
Konzepte der Heilung (G, GM)
Medizinethik (G, GM)
Medizinische Soziologie, Public Health (MS)
Der Mensch und sein Körper (G, GM)
Körpererfahrungen (G, GM)
Leugnung, Abtötung der Körperlichkeit (Askese) (G)
Der verhüllte Körper (Kleidung) (G)
Humanethologie (H)
Bioethik (B, H)
IV. Der Mensch und die äußere Natur
Naturvorstellungen (G, Ph, S)
Der Mensch in der Natur (G, Ph, S)
Beherrschung der Natur und Technik (G, S, U)
Raumerfahrung und die Gliederung des Raumes (G, S)
Ökologie (G, H, S, U)
Wirtschaftsanthropologie (G, S, U)
Phasen der Wirtschaftsgeschichte unter anthropologischen Gesichtspunkten (unter genetischen und
systematischen Gesichtspunkten, z.B.: Gabentausch; Gabe und Redistribution; Entstehung der
produzierenden Wirtschaftsweise; Bedingungen der industriellen Revolution) (G, S, U)
Homo oeconomicus (G, S)
Ökonomische Rationalität (G, S)
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V. Die soziale und politische Ordnung
Die soziokulturelle Evolution (G, H, S)
Theorien sozialen Handelns (S)
Die Konstitution von Wir-Gruppen (Identität) (G, S)
Fremde, Barbaren, Wilde (Alterität) (G, S, U)
Phasen der Geschichte sozialer Organisation (insbesondere in traditionalen Gesellschaften)
Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung I: Familie, Verwandtschaft, Patronage, Klientel (AO, G,
S, U)
Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung II: Dorf, Stadt, Stamm, Staat, Nation etc. (AO,G,S,U)
Die normative Ordnung der Gesellschaft (Verhaltenserwartungen, Konventionen, Sitte, Brauch,
Werte, Regeln, Recht, Gesetze) (AO, G, S, U)
Strafe, Rache, Vergeltung, Sühne (G)
Die politische Ordnung der Gesellschaft (Macht) (AO, G, S, U)
Formen der Politik
Unterdrückung und Sklaverei
Abweichungen von der Ordnung (Agression, Gewalt, Krieg) (AO, G, S, U)
Formen der Kommunikation (einschl. Medien, Geld etc.)
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VI. Kulturelle Äußerungsformen, Formen kultureller Zugehörigkeit
Konzeptionen von Kultur (G, S, U)
Vorstellungen von der Person (Subjekt, Rolle) (G, S, Ph)
Persönlichkeitsforschung (Ps)
Scham und Schuld (G, S)
Erinnern, Vergessen, Gedächtnis (AO. G, S)
Tradition (AO, G)
Mythos (AO, G)
Die Ordnung der Zeit (Jahreszyklen, soziale, religiöse Zeit) (AO, G, S, U)
Spiel und Arbeit (G, S)
Alltag und Fest (G, S, U)
Symbolische Repräsentation (G, S, U)
Das Heilige (AO, G, S, U)
Ritus (AO, G, S, U)
Opfer (AO, G, S, U)
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9
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Zauber und Magie (AO, G, GM, S, U)
Grenzerfahrungen des Menschen und Antworten darauf (G, GM, Ph, S)
Weltbilder und Sinnstrukturen, Zukunftshoffnungen und -entwürfe (G, Ph, S)
Kulturbegegnungen, Interkulturalität, Migration (G, GM, S)
Probleme der Globalisierung (S)
Studienpläne für die Studienfächer
Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Auszug)
Die Verantwortung für die Koordination und Organisation der Lehrveranstaltungen liegt im Fach
„Historische Anthropologie“ beim Lehrstuhl für Alte Geschichte und Historische Anthropologie (Prof.
Dr. Aloys Winterling), im Fach „Biologische Anthropologie“ beim Institut für Humangenetik und
Anthropologie (Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen).
Am 01.10.2002 traten die neuen Prüfungsordnungen der Studienfächer Historische Anthropologie
und
Biologische
Anthropologie
(Orientierungsund
Zwischenprüfungsordnung
und
Magisterprüfungsordnung) in Kraft.
Die alten und neuen Prüfungsordnungen hängen aus am schwarzen Brett (ZAG,
Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) und sind bei den Studienberatern
einzusehen. Die kompletten Studienpläne zu den neuen Prüfungsordnungen können bei der
Koordinierungsstelle käuflich erworben werden (0,30 €).
Über die allgemeinen Rahmenbedingungen der Prüfungen innerhalb der Philosophischen Fakultät
informieren die „Orientierungs- und Zwischenprüfungsordnung“, die „Ordnung für die akademische
Abschlussprüfung (Magisterprüfung) der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau“ und
die „Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät’. Alle Ordnungen liegen in den
Instituten/Seminaren der beteiligten Fächer zur Einsicht aus und können im Internet unter www.unifreiburg.de/ga eingesehen werden.
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Studienplan Historische Anthropologie
Hauptfach
Tab. 1: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Hauptfach)
Semester
Pflichtbereich
Wahlbereich
1
Proseminar zur Einführung in die
− Vorlesungen:
Historische Anthropologie (2-stündig); AO, − Fragestellungen der Historischen und
E, G, GM, S
Biologischen Anthropologie (2-stündig);
alle Fächer
− Einführungen in einzelne Fächer (z.B.
Psychologie) oder Teilbereiche von
Fächern (z.B. Entwicklungspsychologie)
(2-stündig); betr. Fach
2
Proseminar zu Biologisch− Darstellungen einer Kultur oder
anthropologischen UntersuGesellschaft (2-stündig): AO, E, G, S, U
chungsmethoden (2-stündig); H
− Vorlesungen zu historischanthropologischen Themen
(Themenfelder III-VI) (6 Stunden); AO,
E, G, GM, Ph, Ps, S, U
3
Biologisch-anthropologisches Praktikum
− Vorlesung zur Biologischen
(2-stündig); H
Anthropologie (2-stündig); H
Proseminar/Übung zur Historischen
− Verhaltensbiologie von Menschen
Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM,
und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps.
S, U
4
Proseminar aus dem Bereich der
Proseminare oder Übungen:
Historischen Anthropologie
− Zu einzelnen Kulturen oder historisch(2-stündig); AO, E, G, GM, S, U
anthropologischen Themen (insgesamt
6 Stunden); alle Fächer
Insgesamt: 32 SWS
Tab. 2: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Hauptfach)
Semester
Pflichtbereich
5
Hauptseminar zur Theorie und Praxis
historisch-anthropologischer Forschung
(2-stündig); AO, E, G, GM, S
6
Hauptseminar aus dem Bereich der
Historischen Anthropologie (2-stündig);
AO, E, G, GM, S, U
7
Hauptseminar aus dem Bereich der
Biologischen Anthropologie oder
biologisch-anthropologisches Praktikum
(2-stündig); B, H
8
Wahlbereich
Vorlesungen:
− Wissenschaftsgeschichte und
Wissenschaftstheorie (4 Stunden); AO,
E, G, GM, Ph, S, U
− Biologische und historisch-soziale
Bedingungen anthropologischer
Phänomene (2-stündig; alle Fächer
− Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (8
Stunden);
AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U
− Vertiefungsvorlesung zur Biologischen
Anthropologie (2 Stunden); B, H
Seminare und Übungen:
− Seminare/Übungen zu Problemen der
Historischen Anthropologie (6 Stunden);
AO, E, G, GM, Ph, S, U
− Seminare und Übungen zu Problemen
der Biologischen Anthropologie (4
Stunden); B, H
Insgesamt: 32 SWS
11
Studienplan Historische Anthropologie
Nebenfach
Tab. 3: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Nebenfach)
Semest
Pflichtbereich
Wahlbereich
er
1
Proseminar zur Einführung in die
Vorlesungen:
Historische Anthropologie (2-stündig); AO, − Fragestellungen der Historischen und
E, G, GM, S
Biologischen Anthropologie (2-stündig);
alle Fächer
− Biologische Anthropologie (2-stündig); H
2
Proseminar zu Biologisch− Darstellung einer Kultur oder
Anthropologischen UntersuGesellschaft
chungsmethoden (2-stündig); H
(2-stündig); AO, E, GH, S, U
− Historisch-anthropologische Themen
(Themenfelder II-VI) (2-stündig); AO, E,
G, GM, Ph, Ps, S, U
3
Proseminar/Übung aus dem Bereich der Proseminar oder Übung:
Historischen Anthropologie (2-stündig);
− Zu einzelnen Kulturen oder historischAO, E, G, GM, S, U
anthropologischen Themen (2-stündig);
AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U
4
Insgesamt: 16 SWS
Tab. 4: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Nebenfach)
Semest
Pflichtbereich
er
5
Hauptseminar aus dem Bereich der
Historischen Anthropologie (2-stündig);
AO, E, G, GM, S, U
6
7
8
12
Wahlbereich
Vorlesungen:
− Wissenschaftsgeschichte und
Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO,
E, G, GM, Ph, S, U
Hauptseminar aus dem Bereich der
− Biologische und historisch-soziale
Biologischen Anthropologie (2-stündig), B, Bedingungen anthropologischer
H
Phänomene (2-stündig); alle Fächer
− Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (4
Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U
− Vertiefungsvorlesung zur Biologischen
Anthropologie (2-stündig); B, H
Seminare und Übungen:
− Seminar / Übung zu Problemen der
Historischen Anthropologie (2 Stunden);
AO, E, G, GM, Ph, S, U
Insgesamt: 16 SWS
Studienplan Biologische Anthropologie
Nebenfach
Tab. 5: Studienplan Grundstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach)
Semest
Pflichtbereich
er
1
Proseminar zu Biologischanthropologischen Untersuchungsmethoden (2-stündig); H
2
Biologisch-anthropologisches Praktikum
(2-stündig); H
3
Proseminar aus dem Bereich der
Historischen Anthropologie (2-stündig);
AO, E, G, GM, Ph, S, U
Wahlbereich
Vorlesungen:
− Einführungsvorlesung zur Biologischen
Anthropologie (2-stündig); H
− Fragestellungen der Historischen und
Biologischen Anthropologie (2-stündig);
alle Fächer
− Verhaltensbiologie
von
Menschen
und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps
− Vorlesung
zu
historischanthropologischen Themen (2-stündig);
AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U
Proseminare, Übungen, Praktika
− Proseminar / Übung / Praktikum zu
biologisch-anthropologischen Themen
(2-stündig); H
4
Insgesamt: 16 SWS
Tab. 6: Studienplan Hauptstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach)
Semest
Pflichtbereich
Wahlbereich
er
5
Hauptseminar aus dem Bereich der
Vorlesungen:
Biologischen Anthropologie (2-stündig); H − Wissenschaftsgeschichte und
Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO,
E, G, GM, Ph, S, U
6
Biologisch-anthropologisches Praktikum
− Biologische und historisch-soziale
(2-stündig); H
Bedingungen anthropologischer
Phänomene (2-stündig), alle Fächer
7
Hauptseminar aus dem Bereich der
− Vertiefungsvorlesung zur Biologischen
Historischen Anthropologie (2-stündig);
Anthropologie (2-stündig); B, H
AO, E, G, GM, Ph, S, U
− Vorlesung zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (2stündig); AO, E, G, GM, Ps, S, U
8
Seminar / Übung / Praktikum:
− Seminar/Übung/Praktikum zu
Problemen der Biologischen
Anthropologie (2-stündig); B, H, U
Insgesamt: 16 SWS
13
Studienberatung im Fach Biologische Anthropologie
Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen
Institut für Humangenetik und Anthropologie
Arbeitsgruppe Anthropologie
Albertstr. 7/9
Tel. 203-6896
e-mail: [email protected]
Sprechzeiten in der vorlesungsfreien Zeit: Donnerstag 24.08.06 12 - 13 Uhr
Mittwoch 13.09.06 12 - 13 Uhr
Donnerstag 19.10.06 12 - 13 Uhr
Sprechzeiten während des Semesters:
Do 12-13 Uhr
Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen zu
Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch der neuen Homepage
www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen!
Studienberatung im Fach Historische Anthropologie
ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstr. 20, EG Raum 00 003
Sprechzeiten während des Semesters:
Sprechzeiten während der Vorlesungsfreien Zeit:
Di 13-14 Uhr oder nach Vereinbarung
s. Aushang
Dirk Schnurbusch
Tel.: 203 – 3398
[email protected]
•
Anmeldung zur Zwischenprüfung Historische Anthropologie und Biologische
Anthropologie
•
Studienberatung Historische Anthropologie
•
Anerkennung von Studienleistungen
•
Hier erhältlich: das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis und
•
der Reader Historische Anthropologie – Basistexte (10,- €)
Änderungen der Sprechzeiten werden am Schwarzen Brett der Anthropologie
(ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) angeschlagen.
Bitte Aushänge beachten!!
14
Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse
Bitte beachten: Anlaufstelle für die nachfolgenden Formalia ist in Zukunft nicht mehr
das ZAG, sondern das Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte,
Kollegiengebäude I, Raum 1192!
•
Anmeldung zu den Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung bis
spätestens 16. Oktober 2006
•
Abholung von Orientierungsprüfungsbescheinigungen und Zwischenprüfungszeugnissen
•
Abholung von Äquivalenzbescheinigungen für die Studienfächer Historische Anthropologie und
Biologische Anthropologie
Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie
Sprechzeiten, Informationen zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab
sofort auch der neuen Homepage www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu
entnehmen!
15
Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie
Wintersemester 2006/07
Übersicht der Veranstaltungen
Die Lehrveranstaltung werden angeboten von einem Fächerverbund, an dem beteiligt sind: B = Biologie, M =
Medizin , H = Humangenetik und Anthropologie, G = Geschichte, GM = Geschichte der Medizin, AG = Alte
Geschichte, U = Ur- und Frühgeschichte, E = Ethnologie, AO = Altorientalistik, S = Soziologie, PH =
Philosophie, PS = Psychologie.
Semestereröffnungsumtrunk:
Donnerstag, 26. Oktober, 19 Uhr in der Bibliothek des Seminars für Alte
Geschichte.
ACHTUNG: Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer
Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis 16.10.2006 voraus.
Die Teilnahme an Veranstaltungen der Biologischen Anthropologie setzt, mit Ausnahme der Vorlesung, eine
Anmeldung und die Teilnahme an Vorbesprechungen voraus. Die verbindliche Anmeldung erfolgt über die bis
zum 4. August 2006 ausgehängten Listen im Eingangsbereich der Biologischen Anthropologie (Albertstr. 7).
Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten
oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage
oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV.
Für die Proseminare der Geschichtswissenschaften findet vor Semesterbeginn ein obligatorisches
Anmeldeverfahren statt. Informationen finden Sie vor dem Büro von Hrn. Schwendemann, KG IV, R. 4422.
Auch in weiteren beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge
der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten, insbesondere das zentrale elektronische
Vorlesungsverzeichnis der Universität Freiburg (www.studium.uni-freiburg.de/de/lehrveranstaltungen).
Vorlesungen
AO
Das Leben der Toten - Bestattungssitten im Alten Orient
Mi
H
16
KG III/HS 3118
10:00-12:00
Wittwer-Backofen,
wöchentlich
Hermann-Herder-Str. 9, 1. OG, Raum 01020 A
Europäische Sozialstruktur und Globaler Wandel (Seminarvorlesung)
Do
G
wöchentlich
Einführung in die Biologische Anthropologie
Do
S
16:00-18:00
Heinz,
16:00-18:00
wöchentlich
Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und
kulturvergleichender Perspektive
Mo
18:00-20:00
Ab 30.10.
14 tgl.
Rehbein,
KG I/HS 1015
Asch,
KG I/HS 1010
Grundzüge der Geschichte der Frühen Neuzeit
G
Do
GM
wöchentlich
Medizin im Islam - Tradition und Moderne
Di
PH
09:00-11:00
15:00-17:00
18:00-20:00
wöchentlich
Mo
20:00-22:00
Mo
20:00-22:00
Gander,
KG I/HS 1015
wöchentlich
Collatz,
Koordinator,
Biologie I/HS
Ringvorlesung: Wege zur Erforschung des Gehirns
B
Stefan-Meier-Str. 26/Inst. f. G. d. Medizin,
Seminarraum
wöchentlich
Ringvorlesung: Biologie des Menschen
B
KG I/HS 1199
Leven,
Phänomenologie der sozialen Lebensformen I: Freundschaft
Do
Asch,
Aertsen u.a.
wöchentlich
GHS Biologie II/III
Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie
E
Mi
PH
10:00-13:00
Seitz,
wöchentlich
UB/ÜR 8
wöchentlich
KG III/HS 3042
wöchentlich
Müller,
Neuhaus,
Peschke,
Biologie II/III/GHS
wöchentlich
KG III/HS 3042
Zeit und Zeitbewußtsein
Mi
16:00-18:00
Steinmann,
Einführung in die Biologie (für 1. Semester)
B
Mo, 10:00-11:00
Di, Mi,
Do, Fr
Proseminare
S
Soziologie des Raums
Di
U
AG
14:00-16:00
Kaufmann,
Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und
Frühgeschichte
Di
14:00-16:00
Ab 31.10. -
Kindheit und Jugend in der Antike
Do
16:00-18:00
Pape,
Belfortstr. 22/Seminarraum des Instituts
Möller,
wöchentlich
UB/ÜR 1
17
G
Höfe und Residenzen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit
Di
G
G
S
KG I/HS 1032
11:00-13:30
Eckel,
wöchentlich
KG I/HS 1139
16:00-18:00
Prüll,
wöchentlich
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
10:00-13:00
Eckel,
wöchentlich
UB/ÜR 7
wöchentlich
Ortolf,
Wittwer-Backofen,
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
14:00-18:00
Rassengesetze, Euthanasie, Holocaust. Die Rassenpolitik des
Nationalsozialismus
Fr
09:00-11:00
wöchentlich
Heinemann,
UB/ÜR 5
Soziologie der Gewalt
16:00-18:00
Paul,
wöchentlich
KG IV/Übungsraum 1
Philosophische Zugänge zum Krankheitsbegriff
Di
PH
Günter,
wöchentlich
Anthropologische Untersuchungsmethoden
Di
PH
18:00-20:00
Zunkunftsvorstellungen in Westdeutschland
Di
G
KG I/HS 1032
Anfänge der Biomedizin (1880-1945)
Di
H
Klein,
Geschichte der Menschenrechte
Do
G
UB/ÜR 1
Entdeckungen und frühe Kolonialbildungen
Mi
GM
wöchentlich
Hexen, Dämonen, Sternendeuter. Frühneuzeitliche Vorstellungen von
Magie und dem Übersinnlichen (15.-17. Jahrhundert, Europa)
Di
11:00-13:00
wöchentlich
Di
G
14:00-16:00
Bihrer,
10:00-12:00
wöchentlich
Freiheit und Determination. Über die Bedingungen menschlichen
Handelns. (EPG-Veranstaltung)
Di
11:00-13:00
wöchentlich
Boldt,
KG I/HS 1142
Kather,
Sedanstr. 6/Raum 4
Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung
Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung: Die Gabe.
Anthropologie und Geschichte einer sozialen Institution
Do
09:00-13:00
14 tgl.
18
Meyer-Zwiffelhoffer,
Alte Uni/HS 2
Weitere Hauptseminare
AG
Von Brot, Beilagen und Wein - Nahrung und Konsum in der griechischrömischen Welt
Di
14:00-16:00
wöchentlich
PH
Zufall, Kontingenz, Providenz. Aspekte mittelalterlichen Denkens und
Erzählens
Di
14:00-16:00
wöchentlich
H
Biologische Anthropologie: Zähne - ein biologischer
Informationsspeicher
Do
14:00-16:00
wöchentlich
GM
Hauptseminar: Bilder in der Medizingeschichte
-
-
wöchentlich
Möller,
Universitätsstr. 5/Raum 1
Hasebrink,
Hoenen,
KG III/HS 3301
Mönke,
Wittwer-Backofen,
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Eschenbruch,
n. V.
Bemerkung: Aushang beachten
S
Kolonialismus, Ethnizität, kollektive Gewalt
Do
E
PH
wöchentlich
Wissensproduktion - Formen und Institutionen im Kulturvergleich
Mi
E
18:00-20:00
Paul,
10:00-12:00
wöchentlich
Geschichte und Identität. Zur Analyse von ethnisch konnotierten
Konflikten in Afrika
Mi
18:00-20:00
wöchentlich
Sprache und Gewalt
Fr
17:00-19:00
KG IV/Übungsraum 1
Schlehe,
Werderring 4/HS 01 024a (Belchen)
Seitz,
Werderring 4/HS 01 024a (Belchen)
Guzzoni
wöchentlich
KG I/HS 1231
Übungen
Lektürekurs: Grundtexte der Historischen Anthropologie
Mi
18:00-20:00
wöchentlich
Historische Anthropologie, Geschichte und Psychoanalyse
Mo
G
wöchentlich
Dörflicher Alltag in Spätmittelalter und Frühneuzeit
Di
G
16:00-18:00
16:00-18:00
wöchentlich
Internet für Historiker
Mi
15:00-17:00
Bernett,
KG I/HS 1224
Goldbeck,
Bernhard,
Wilhelmstr. 26/HS 00 006
Andermann,
KG IV/HS 4450
Graf,
wöchentlich
Rempartstr. 11/CIP-Pool
19
Praktika
H
Anthropologisches Praktikum I: Osteologie
Fr
14:00-15:00
27. 10. 2006
Wittwer-Backofen,
Einzeltermin
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Bemerkung: Vorbesprechung und Platzvergabe, Termine für Blockpraktikum werden noch bekannt gegeben
H
Anthropologisches Praktikum II: Forschungspraktikum
Do
16:00-18:00
wöchentlich
Wittwer-Backofen,
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie
PS
Sozialpsychologie
Di
PS
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
wöchentlich
Hassenstein,
Haug-Schnabel,
Bensel,
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
11:00-13:00
Ab 08.11.
wöchentlich
Beller,
Strube,
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
09:00-11:00
Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung
Do
20
wöchentlich
Allgemeine Psychologie I
Di
PS
15:30-17:45
Vergleichende Verhaltensforschung
Mi
PS
Klauer,
14:00-16:00
wöchentlich
Rockstroh,
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
KOMMENTARE
zu den Veranstaltungen der Studienfächer
Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie
Wintersemester 2006/07
ACHTUNG: Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer
Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis 16.10.2006 voraus.
Die Teilnahme an Veranstaltungen der Biologischen Anthropologie setzt, mit Ausnahme der Vorlesung, eine
Anmeldung und die Teilnahme an Vorbesprechungen voraus. Die verbindliche Anmeldung erfolgt über die bis
zum 4. August 2006 ausgehängten Listen im Eingangsbereich der Biologischen Anthropologie (Albertstr. 7).
Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten
oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage
oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV.
Für die Proseminare der Geschichtswissenschaften findet vor Semesterbeginn ein obligatorisches
Anmeldeverfahren statt. Informationen finden Sie vor dem Büro von Hrn. Schwendemann, KG IV, R. 4422.
Auch in weiteren beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge
der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten, insbesondere das zentrale elektronische
Vorlesungsverzeichnis der Universität Freiburg (www.studium.uni-freiburg.de/de/lehrveranstaltungen).
Zu einigen Veranstaltungen lagen bei Redaktionsschluß die Kommentare nicht vor. Bitte die Aushänge der
jeweiligen Seminare bzw. die Angaben auf den Homepages beachten!
Vorlesungen
Termine:
Das Leben der Toten - Bestattungssitten im Alten Orient
Prof. Dr. Marlies Heinz
Mi
16:00 - 18:00
KG III/HS 3118
Termine:
Einführung in die Biologische Anthropologie
Ursula Wittwer-Backofen
10:00 - 12:00
Do
Hermann-Herder-Str. 9, 1. OG, Raum 01020 A
Kommentar: Mit der Vorlesung wird die Biologische Anthropologie mit ihrer thematischen Bandbreite vorgestellt. In jeder
Vorlesungsstunde wird ein Arbeitsgebiet bzw. Wissenschaftskonzept vorgestellt, wobei insbesondere die Anthropologie als
Brückenfach zwischen Natur- und Geisteswissenschaften betont wird. Hieraus werden die speziellen Fragestellungen der
Anthropologie abgeleitet, die in Beispielen dokumentiert werden.
Die Vorlesung ist nach einem Curriculums-Vorschlag der deutschen Gesellschaft für Anthropologie für das
Grundstudium Anthropologie/Humanbiologie konzipiert worden.
Literatur:
Grupe G, Christiansen K, Schröder I, Wittwer-Backofen U (2005) Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer
Berlin.
Termine:
Europäische Sozialstruktur und Globaler Wandel (Seminarvorlesung)
PD Dr. Boike Rehbein
Do
16:00 - 18:00
KG I/HS 1015
Termine:
Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive
Prof. Dr. Ronald G. Asch
Mo
18:00 - 20:00
14 tgl.
KG I/HS 1010
Kommentar: Die Vorlesung hat sich zum Ziel gesetzt, die Rolle von Freundschaft, die lange Zeit als eher marginales - weil rein
“privates” -Phänomen ohne klaren institutionellen Rahmen galt, neu zu bewerten und zugleich Klientelbeziehungen in
der Perspektive der historischen longue durée des sozialen und kulturellen Wandels in den Blick zu nehmen. Die
Themenkomplexe Freundschaft und Patronage werden dabei bewusst miteinander verbunden. Auf diese Weise soll
einerseits die Genese des modernen Ideals einer streng symmetrischen, von utilitaristischen Erwägungen freien,
eher affektiven Freundschaftsbeziehung in ihrem historischen Kontext deutlich werden und andererseits eine
Perspektive vermieden werden, die Patronage auch in vormodernen Gesellschaften nur unter instrumentellen
Gesichtspunkten sieht. Unter anderem soll dabei gefragt werden, welche Werte und Normen im historischen Wandel
und kulturellen Vergleich konstitutiv für Freundschaft sind und in welchen Situationen Freundschaft und Patronage in
21
ihrer Wechselwirkung mit politischer Herrschaft als illegitim - etwa als Korruption - gelten.
Bemerkung: Die Vorlesung beginnt am 30.10.2006. Die Themen der einzelnen Sitzungen werden per Aushang bekanntgegeben.
Termine:
Grundzüge der Geschichte der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Ronald G. Asch
Do
09:00 - 11:00
KG I/HS 1199
Kommentar: In einer einzigen Vorlesung einen Überblick über die gesamte Frühe Neuzeit zu geben ist ein gewagtes Unterfangen,
das hier jedoch dennoch versucht werden soll, auch mit Blick auf die Anforderungen des BA. Die Vorlesung wird
Strukturen und Phänomene von grundsätzlicher Bedeutung (z. B. Agrarverfassung, Herrschaftsformen, Demographie
und Wirtschaft, die Rolle der Konfessionen, Grundbegriffe des politischen Denkens) und ihren Wandel in knappster
Form darstellen, aber auch einen Überblick über die einzelnen Epochen der Fr. NZ geben. Schließlich werden
einzelne Länder, die in bestimmten Phasen die gesamteuropäische Entwicklung bestimmten, für diese Zeitabschnitte
(z. B. Frankreich unter Ludwig XIV.) etwas ausführlicher behandelt. Die Vorlesung schließt mit einer 90 min. Klausur
ab, deren Bestehen Voraussetzung für den Erwerb der entsprechenden ECTS Punkte ist.
Literatur:
Heinz Duchhardt, Europa am Vorabend der Moderne 1650-1800, UTB 2003; Birgit Emich, Geschichte der Frühen
Neuzeit studieren, UTB 2006; und : Birgit Emich, Frühe Neuzeit 1500-1800: Die Epoche (UTB, Reihe “Basics”), 2006
(in Vorbereitung) (Anschaffung dringend empfohlen!); Diarmaid MacCulloch, Reformations, Europe’s House Divided,
2003; Peter Herrsche, Muße und Verschwendung, Europäische Gesellschaft und Kultur im Barockzeitalter, 2 Bde.,
2006; Paul Münch, Das Jahrhundert des Zwiespalts. Deutsche Geschichte 1600-1700, 1999; H. Schilling, Aufbruch
und Krise, Deutschland 1517-1648, und ders., Höfe und Allianzen, Deutschland 1648-1763, 1988/89; Merry WiesnerHanks, Early Modern Europe, 1450-1789, CUP 2006. (zur Anschaffung empfohlen) Nachschlagewerke, L. Bely (Hg.),
Dictionnaire de l’Ancien Régime, PUF 1996 (für Frankreich hervorragend!), Enzyklopädie der Neuzeit, hg. von F.
Jäger, 2004 ff (bisher 3 Bde. A-E; eigenwillig aber einige Art. recht gut), und Encyclopedia of the Early Modern World,
hg. von J. Dewald, 6 Bde. New York (Scribner), 2004 (bietet zuverlässige Informationen auf relativ hohem Niveau).
Termine:
Medizin im Islam - Tradition und Moderne
Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Di
15:00 - 17:00
Stefan-Meier-Str. 26/Inst. f. G. d. Medizin, Seminarraum
Kommentar: Die Medizin des mittelalterlichen Islams bzw. der arabischen Welt war der westlichen Medizin ihrer Zeit überlegen.
Die Araber hatten, gelegentlich auf Umwegen, das Erbe der griechischen Medizin der Antike angetreten und es
produktiv fortentwickelt. Im Hochmittelalter gelangten die daraus hervorgegangenen Texte in lateinischen
Übersetzungen in das Abendland. An der Entwicklung der modernen Medizin hat die islamische Welt zwar keinen
aktiven Anteil genommen, gleichwohl finden sich in allen islamischen Ländern medizinische Zentren auf der Höhe
des (natur-)wissenschaftlichen Standards. In der Vorlesung wird dargestellt, wie sich die Medizin im Islam seit dem 7.
Jahrhundert entwickelte (u.a. Medizin im Koran, Übersetzungsbewegung des 9./10. Jahrhunderts, Ärzte in Bagdad,
Hospitäler, Umgang mit Geisteskranken). Im weiteren wird die Rezeption der modernen westlichen Medizin durch
den heutigen Islam betrachtet. Hier ergeben sich im Rückgriff auf die Tradition der Scharia bemerkenswerte Konflikte
und Lösungsversuche medizinethischer Probleme (Fortpflanzung, Organtransplantation, Sterben und Tod).
Literatur:
Gutas, D.: Greek thought, Arabic culture. The Graeco-Arabic Translation Movement in Baghdad and Early ŽAbbasid
society (2nd - 4th /8th - 10th Centuries), London 1998. Ullmann, M: Die Medizin im Islam (= Handbuch der
Orientalistik, 1, Erg.-Bd. 6, 1), Leiden, Köln 1970; Krawietz, B.: Die Hurma. Schariatrechtlicher Schutz vor Eingriffen
in die körperliche Unversehrtheit nach arabischen Fatwas des 20. Jahrhunderts. Berlin 1991.
Termine:
Phänomenologie der sozialen Lebensformen I: Freundschaft
Prof. Dr. Hans-Helmuth Gander
18:00 - 20:00
KG I/HS 1015
Do
Termine:
Ringvorlesung: Biologie des Menschen
Prof. Dr. Klaus-Günter Collatz u.a.
Mo
20:00 - 22:00
Biologie I/HS
Termine:
Ringvorlesung: Wege zur Erforschung des Gehirns
Aertsen u.a.
Mo
20:00 – 22:00
GHS Biologie II/III
Termine:
Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie
Prof. Dr. Stefan Seitz
10:00 - 13:00
Mi
UB/ÜR 8
Kommentar: Mit einer einführenden Vorlesung und einem vertiefenden Proseminar, in dem Primärquellen und Sekundärliteratur
bearbeitet werden, werden die wichtigsten Themenfelder der Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie und der
Methodenlehre unseres Faches vermittelt.
Es wird die Entwicklung von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aufgezeigt. Zunächst werden das Wissen
und die Wahrnehmung fremder Kulturen in der Antike, im Entdeckungszeitalter sowie in der Zeit der Aufklärung
besprochen und die Versuche in den jeweiligen Zeitaltern erörtert, kulturelle Unterschiede zu erklären und die Vielfalt
kultureller Formen zu ordnen.
Ausführlich werden danach jene im 19. und zu Beginn des 20. Jh. angewandten Arbeitsmethoden behandelt, die sich
in diachroner Sichtweise um die Rekonstruktion der Entstehung und Entwicklung der Kulturen bemühten sowie jene
Lehrmeinungen, die in synchroner Sicht innere Zusammenhänge von Kultursystemen zu erfassen suchten.
Umfassend werden die bedeutsamen europäischen Schulrichtungen sowie die methodischen Vorgehensweisen und
Arbeitsfelder der amerikanischen Cultural Anthropology vorgestellt.
Für eine erfolgreiche Teilnahme an dieser Veranstaltung werden insgesamt 6 ECTS-Punkte vergeben. Das
Arbeitszeitprofil der Veranstaltung entspricht einem Arbeitsvolumen von 150 Stunden. Davon sind 45 Kontaktstunden
(3 st. Veranstaltung), der Rest entfällt auf Vor- und Nachbereitung anhand von Pflicht- und Zusatzliteratur sowie auf
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Literatur:
Termine:
die Vorbereitung der Klausur und auf die Anfertigung der Hausarbeit.
Petermann, W. 2004. Geschichte der Ethnologie. Wuppertal : Ed. Trickster im Peter Hammer Verl
Barnard, A. 2000. History and Theory in Anthropology. Cambridge: Cambridge Univ. Press.
Feest Ch. F. u. K.-H. Kohl (Hg.) 2001, Hauptwerke der Ethnologie. Stuttgart: Kröner.
Fischer, H. u. B. Beer (Hg.) 2003. Ethnologie. Einführung und Überblick. Neufassung. 5. Auflage. Berlin: Reimer.
Zeit und Zeitbewußtsein
PD Dr. Michael Steinmann
Mi
16:00 - 18:00
KG III/HS 3042
Einführung in die Biologie (für 1. Semester)
Prof. Dr. Josef Müller
Prof. Dr. Gunther Neuhaus
Termine:
Prof. Dr. Klaus Peschke
Mo10:00 - 11:00
Fr
Biologie II/III/GHS
Proseminare
Termine:
Soziologie des Raums
PD Dr. Stefan Kaufmann
Di
14:00 - 16:00
KG III/HS 3042
Kommentar: Di 14.00-16.00 Raum: ?? Das Seminar führt in zentrale Fragen der Raumsoziologie ein. In Auseinandersetzung mit
prominenten raumsoziologischen Arbeiten werden unterschiedliche Konzepte vorgestellt, die räumliche Auslegung sozialer
Verhältnisse sowie die gesellschaftlichen Bedingungen der Wahrnehmung von Räumen zu bearbeiten. Thematisch werden
Probleme verhandelt, die von allgemeinen kulturtheoretischen Fragen zum Verhältnis von naturräumlichen Bedingungen
und gesellschaftlicher Entwicklung, über makrogesellschaftliche Probleme wie der gesellschaftlichen Erfindung nationaler
Räume und ihrer Herausforderung durch globale Mobilität bis zu mikrosoziologischen Fragen der Handlungsorientierung in
virtuellen Räumen reichen. Zur Vorbereitung: Martina Löw: Raumsoziologie, Frankfurt/Main 2001 Sprechstunde: Mi 13.3014.30 e-mail: [email protected]
Termine:
Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und Frühgeschichte
PD Dr. Wolfgang Pape
Di
14:00 - 16:00
Belfortstr. 22/Seminarraum des Instituts
Termine:
Kindheit und Jugend in der Antike
PD Dr. Astrid Möller
Do
16:00 - 18:00 ab 26.10.2006
UB/ÜR 1
Kommentar: In allen Gesellschaften durchlaufen Mädchen und Jungen verschiedene Stufen des Erwachsenwerdens, die meist durch
Initiationsriten markiert werden. Athen, Sparta und Rom werden in diesem Proseminar die Beispiele sein, an denen das
Aufwachsen in der Antike betrachtet werden soll: Geburt, Aufnahme in die Familie bzw. Gemeinschaft, Erziehung und
Ausbildung, Sozialisation, Enkulturation und der Schritt in die Welt der Erwachsenen.
Literatur:
H.-I. Marrou: Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum, Freiburg 1957; M. Harlow, R. Laurence: Growing Up and
Growing Old in Ancient Rome, London 2002; N.M. Kennell: Gymnasium of Virtue. Education & Culture in Ancient Sparta,
Chapel Hill, NC 1995; Coming of Age in Ancient Greece. Images of Childhood from the Classical Past. Exhibition catalogue,
hg. von J. Neils, J. Oakley, Hanover/NH 2003.
Termine:
Höfe und Residenzen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit
Andreas Bihrer
14:00 - 16:00
UB/ÜR 1
Di
Kommentar: Die Höfe der Könige, der weltlichen und der geistlichen Fürsten bildeten in der Vormoderne wichtige politische, soziale und
kulturelle Zentren. In diesem epochenübergreifenden Seminar werden wir Entwicklungen und Strukturen höfischen Lebens
vom Interregnum bis zum Dreißigjährigen Krieg verfolgen und analysieren. Anhand der wissenschaftlichen Beschäftigung
mit höfischem Fest und Alltag, Verwaltung und Repräsentation, Gartenbau und Feuerwerk, Turnier und Tanz, Astrologen
und Hoffnarren, Besteck und Jagdtrophäen soll in Themen und Fragestellungen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Geschichte eingeführt werden.
Literatur:
Paravicini, Werner/Hirschbiegel, Jan/Wettlaufer, Jörg (Hg.), Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Ein
dynastisch-topographisches Handbuch, Bd. 2,1: Begriffe (Residenzenforschung, Bd. 15,2,1), Ostfildern 2005.
Termine:
Hexen, Dämonen, Sternendeuter. Frühneuzeitliche Vorstellungen von Magie und dem Übersinnlichen (15.-17.
Jahrhundert, Europa)
Dr. Andreas Klein
Di
11:00 - 13:00
KG I/HS 1032
Kommentar: Für die Menschen der Frühen Neuzeit war Magie ein selbstverständlicher Bestandteil der Welt. Sie fühlten sich umgeben
von Dämonen, Ungeheuern und Hexen, die sie bedrohten, aber auch von guten Geistern und Kobolden, die hilfreich sein
konnten. Diese Kreaturen waren Ausdruck der Ängste, die den frühneuzeitlichen Menschen prägten und plagten, und
dienten ihrer psychischen Verarbeitung. Die Menschen setzten Magie in vielen Bereichen ein, als Schutz gegen Unbill, in
der Medizin, als Liebeszauber und Ratgeber vor wichtigen Entscheidungen. Ihre Weltsicht wird erst verständlich, wenn man
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Literatur:
Termine:
diesen Teil ihres Glaubens betrachtet. Wir werden deshalb im Kurs die Ideen- und Sozialgeschichte des Übernatürlichen in
allen Facetten studieren: Zauberpraktiken, Vorstellungen über die Strukturen des Magischen, die verschiedenen Arten von
Unholden wie Vampire, Teufel, die Wilde Jagd und Klabautermänner, die Praxis der Hexenjäger, Astrologie und höfische
Magier sowie gelehrte Diskurse über diese Themen. Hierbei werden wir uns auch volkskundlicher, ethnologischer und
anthropologischer Methoden und Theorien bedienen, und auch Vergleiche z.B. mit sibirischen Schamanen stehen auf den
Programm. Dadurch stellt dieser Kurs auch eine Einführung in die Funktionsweise gedanklicher Strukturen dar: wie
verbreiten sich Ideen in der Gesellschaft? Die Märchenforschung anhand des Beispiels der Brüder Grimm und die
Ausbreitung des Hexenwahns sind diesbezüglich sehr lehrreich. Auch die Psychologie der frühneuzeitlichen Menschen wird
thematisiert werden, um zu verstehen, wie sich die Ängste, als deren Ausdruck die magische Weltsicht verstanden werden
muß, aus der Situation der Menschen entwickelten. Welchem Rational gehorchte das magische Denken, und wie
unterschied es sich von dem modernen, “aufgeklärten” Denken?
Als vorbereitende Lektüre empfehle ich zwei Werke: Frazer, James George: Der goldene Zweig: eine Studie über Magie und
Religion, Neuausgabe Köln 1968, ein Klassiker, der das Übernatürliche aus anthropologischer Sicht strukturiert, sowie
Daxelmüller, Christoph: Aberglaube, Hexenzauber, Höllenängste. Eine Geschichte der Magie, Zürich 1993, eine gut
geschriebene Gesamtdarstellung.
Entdeckungen und frühe Kolonialbildungen
Prof. Dr. Wolfgang Günter
Di
18:00 - 20:00
KG I/HS 1032
Kommentar: Dass die Entdeckung Amerikas ein neues Zeitalter begründet hat, gehört zu den Gemeinplätzen historischer Bildung.
Weniger bekannt sind hingegen die politischen und intellektuellen Voraussetzungen, die zu den Entdeckungsreisen geführt,
die Erwartungen und Ängste, die sie begleitet haben, und die unterschiedlichen Formen von Herrschaft, Ausbeutung und
Kulturtransfer, die ihnen gefolgt sind. Das Seminar will das komplexe Ensemble von Entdeckungen und Auswirkungen am
portugiesischen und spanischen Beispiel analysieren.
Literatur:
Wolfgang Reinhard: Geschichte der europäischen Expansion, 4 Bde, Stuttgart 1983/90.
Termine:
Geschichte der Menschenrechte
Dr. Jan Eckel
11:00 - 13:30
Mi
KG I/HS 1139
Kommentar: Menschenrechtsfragen haben eine hohe Aktualität. Sie bilden heute einen zentralen Bestandteil der globalen politischen
Agenda, der in internationalen Konflikten regelmäßig thematisiert wird, aber auch abseits davon eine der wichtigsten
Streitfragen des interkulturellen Dialogs darstellt. Blickt man ein halbes Jahrhundert zurück, so ist diese Entwicklung ebenso
überraschend wie erklärungsbedürftig. Denn vor 1945 waren Menschenrechte ein allenfalls marginales Thema der
internationalen Beziehungen, und weder die politische noch die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen war in
nennenswertem Maße institutionalisiert. Das Seminar möchte diese Beobachtung zum Ausgangspunkt nehmen, um das
Thema der Menschenrechte und der Menschenrechtspolitik zu historisieren. Das Spektrum der Aspekte soll dabei möglichst
breit gefächert und in exemplarischen Analysen untersucht werden. Nach einem Überblick über die ideengeschichtlichen
Wurzeln der Menschenrechte und die Vorläufer der Menschenrechtskampagnen im 19. Jahrhundert wird der Schwerpunkt
des Seminars auf der sogenannten “Menschenrechtsrevolution” nach 1945 liegen. Dabei geht es um die Entstehung einer
supranationalen Menschenrechtspolitik und die Versuche der internationalen Kodifizierung von Menschenrechten, um
Menschenrechte als Gegenstand der internationalen Beziehungen im Kalten Krieg sowie um den
Menschenrechtsaktivismus von NGOs wie Amnesty International als einer neuartigen Form der politischen Kommunikation
und des politischen Handelns. Die Leitfrage gilt dem Wandel der internationalen Politik und des politischen Bewußtseins, der
in dem Aufschwung des Themas Menschenrechte zum Ausdruck kommt.
Literatur:
Paul Gordon Lauren: The Evolution of International Human Rights. Visions Seen, 2. Aufl. Philadelphia 2003.
Termine:
Anfänge der Biomedizin (1880-1945)
PD Dr. Cay-Rüdiger Prüll
Do
16:00 - 18:00
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Kommentar: Unter “Biomedizin” versteht man heute die interdisziplinäre Verschränkung von Zellbiologie und Molekularbiologie auf der
einen, und experimenteller Medizin auf der anderen Seite, um die Ursache von Krankheiten erforschen und diese dann
kausal behandeln zu können. Die enge Verzahnung von beiden Fächern prägte allerdings die naturwissenschaftliche
Medizin schon seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert. Im Seminar sollen die verschiedenen Strömungen der “Biomedizin”,
welche die Ausformung unserer rezenten Medizin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entscheidend mitgeprägt haben,
in kulturgeschichtlicher Perspektive behandelt werden. Dabei ist auch die Frage nach den Ausgangspositionen zu stellen,
die in Deutschland genutzt wurden, um die naturwissenschaftliche Medizin nach 1945 im gesellschaftlichen Kontext neu zu
positionieren. Neben der Erarbeitung der angedeuteten thematischen Schwerpunkte dient das Seminar dem Erlernen und
Einüben der Praktiken des historischen Arbeitens. Aus diesem Grund ist der Besuch eines Tutorats, das ebenfalls
angeboten wird, verpflichtend.
Literatur:
Paul Weindling, Health, Race and German Politics between national Unification and Nazism, 1870-1945, Cambridge
(Cambridge University Press) 1989; Christopher Lawrence, George Weisz (Hrsg.), Greater than the Parts. Holism in
Biomedicine, 1920-1950, Oxford (Oxford University Press) 1997; Roger Cooter, John Pickstone (Hrsg.), Medicine in the
Twentieth Century, Amsterdam (Harwood) 2000.
Termine:
Zunkunftsvorstellungen in Westdeutschland
Dr. Jan Eckel
Di
10:00 - 13:00
UB/ÜR 7
Kommentar: Auch Zukunftsvorstellungen sind historische Phänomene. In dem Nachdenken über und in den Entwürfen von Zukunft
lassen sich das Selbstverständnis und die Selbstdeutungen einer Gesellschaft fassen. Die Hoffnungen und Ängste, die
Verheißungen und Drohungen, die Utopien wie auch die pessimistischen Szenarien, welche sich an die Erwartung der
kommenden Zeit knüpfen, spiegeln mentale Dispositionen und kollektive Befindlichkeiten wider, die eine große Wirkmacht
entfalten können und eine Gesellschaft ebenso prägen wie etwa ihr Umgang mit der Vergangenheit. Um das
gesellschaftliche Selbstverständnis der Bundesrepublik zu erforschen, sollen in dem Seminar konkrete Vorstellungen vom
Leben in einer absehbaren Zukunft untersucht und zu den gleichzeitigen gesellschaftlich-politischen Verhältnissen in
Beziehung gesetzt werden. Dabei sollen bewußt möglichst verschiedene Bereiche in den Blick treten - politische Planung
und wissenschaftliche Prognose, “Zukunftsforschung” und Science Fiction sowie künstlerische Verarbeitungen in Film und
24
Literatur:
Literatur. Das Seminar konzentriert sich dabei auf die Zeit nach dem Abschluß der Rekonstruktionsperiode der
Nachkriegszeit. Gerade der kurze Zeitraum zwischen 1960 und 1990 ist durch eine spannungsvolle Entwicklung
gekennzeichnet, die von der euphorischen Aufbruchsstimmung der 60er Jahre im Zeichen eines Machbarkeits- und
Planbarkeitsglaubens zu der apokalyptischen Endzeitstimmung der 80er Jahre führt.
Hölscher, Lucian: Die Entdeckung der Zukunft, Frankfurt a. M. 1999.
Anthropologische Untersuchungsmethoden
Simone Ortolf
Termine:
Ursula Wittwer-Backofen
14:00 - 18:00
Di
14-täglich
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Kommentar: Eine wesentliche Grundlage für das Verständnis des menschlichen Bauplanes bietet die funktionsmorphologisch orientierte
Anatomie. Sie stellt den zentralen Inhalt des Seminars dar, anhand dessen die wesentlichen Methoden der
anthropologischen Individualdiagnostik entwickelt werden. Dies betrifft verschiedene Arbeitsrichtungen, wie die Forensische
Anthropologie, die Prähistorische Anthropologie, Industrieanthropologie oder Bevölkerungsbiologie. Das Methodenspektrum
ist vielfältig und umfasst morphologische, morphometrische, histologische, moderne analytische sowie nicht-invasive
Methoden. Deren Anwendungsmöglichkeiten und Aussagekraft werden vor dem Hintergrund anthropologischer
Fragestellungen besprochen. Dieses Seminar widmet sich vor allem den Methoden zur Gewinnung von Individualdaten,
während die Methoden zur Gewinnung von Gruppendaten auf der Bevölkerungsebene als aufbauendes Seminar im
folgenden Semester angeboten werden soll.
Literatur:
Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer Verlag
2005 (essentielle Basisliteratur)
Herrmann, B.; G. Grupe; S. Hummel; H. Piepenbrink; H. Schutkowski. Prähistorische Anthropologie, Leitfaden der Feld- und
Labormethoden. Springer-Verlag 1990 (gute Aufteilung der einzelnen Methoden, jedoch nicht mehr aktuell, für Anatomie
ungeeignet)
Knußmann, R (Hrsg.). Anthropologie Band, 1. und 2. Teil. Wesen und Methoden der Anthropologie. Gustav Fischer Verlag
1988 und 1992 (gut zum selektiven Nachschlagen, neue analytische Methoden fehlen)
Katzenberg M.A., Saunders, S.R. (Eds.) Biological Anthropology of the Human Skeleton. Wiley-Liss 2000. (guter Überblick
über aktuelle Methoden)
Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich
Termine:
Rassengesetze, Euthanasie, Holocaust. Die Rassenpolitik des Nationalsozialismus
Dr. Isabel Heinemann
Fr
09:00 - 11:00
UB/ÜR 5
Kommentar: Dieses Proseminar wird die Grundlinien der nationalsozialistischen Rassenpolitik herausarbeiten. Gefragt wird erstens nach
den weltanschaulichen Grundlagen und den Mechanismen der sukzessiven Entrechtung insbesondere der Juden, aber
auch anderer “unerwünschter” Gruppen in den 1930er Jahren. Zweitens geht es um die zentralen Radikalisierungsschritte
von rassisch begründeter Ausgrenzung, Euthanasie und Massenmord im Zweiten Weltkrieg. Drittens wollen wir den
Zusammenhang von rassistisch motivierter Umsiedlungspolitik und der Ermordung der europäischen Juden analysieren.
Viertens stehen die verschiedenen Opfergruppen der NS-Rassenpolitik im Focus: die europäischen Juden, Sinti und Roma,
osteuropäische Zwangsarbeiter und Zwangsgermanisierte, psychisch Kranke und “Asoziale”. Abschließend werden wir uns
mit der Frage beschäftigen, warum die überwiegende Mehrheit der Deutschen die nationalsozialistische Rassenpolitik bis
Kriegsende mit trug und nur wenige gegen Entrechtung, Ausgrenzung und Vernichtung protestierten.
Literatur:
Zur Einführung und Anschaffung empfohlen sind Friedländer, Saul: Das Dritte Reich und die Deutschen. Die Jahre der
Verfolgung 1933-1939. München 1998. (dtv Taschenbuch 2000, 15,08 Euro). Burleigh, Michael: Die Zeit des
Nationalsozialismus. Eine Gesamtdarstellung. Frankfurt 2000 (Gebundene Ausgabe, S. Fischer Verlag, 24,90 Euro).
Termine:
Soziologie der Gewalt
PD Dr. Axel Paul
16:00 - 18:00
Di
KG IV/Übungsraum 1
Kommentar: Seminar im Grundstudium: Soziologie der Gewalt Di., 16-18 Uhr, Raum KG IV, Ü1 Gewalt schreckt ab und fasziniert. Sie gilt
mit guten Gründen als Ausbruch aus und Angriff auf die soziale Ordnung. Nicht übersehen werden darf allerdings, daß sie
stets sozial konditioniert ist, häufig spezifische Zwecke verfolgt und sich nicht oder nur in den seltensten Fällen asozial
artikuliert. Das Seminar gibt einen Überblick einerseits über konkurrierende theoretische Zugänge zum Phänomen der
Gewalt und andererseits über ihre Typen und Schauplätze. Bedingungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige Mitarbeit,
Übernahme eines Kurzreferats, Tests, Hausarbeit. Literatur: Trutz v. Trotha (Hg.): Soziologie der Gewalt, Wiesbaden 1997;
Wilhelm Heitmeyer, Hans-Georg Soeffner (Hg.): Gewalt, Frankfurt/M. 2004.
Termine:
Philosophische Zugänge zum Krankheitsbegriff
Joachim Boldt
Di
10:00 - 12:00
Termine:
Freiheit und Determination. Über die Bedingungen menschlichen Handelns. (EPG-Veranstaltung)
Prof. Dr. Regine Kather
Di
11:00 - 13:00
Sedanstr. 6/Raum 4
KG I/HS 1142
Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung
Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung: Die Gabe. Anthropologie und Geschichte einer
sozialen Institution
25
PD Dr. Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer
Termine:
09:00 - 13:00 ab 26.10.2006 14 tgl.
Alte Uni/HS 2
Do
Kommentar: In den Jahren 1923/24 veröffentlichte der Soziologe Marcel Mauss (1872-1950) seinen “Essai sur le don”, in dem er den
Gabentausch als eine “totale”, das heißt alle gesellschaftliche Gruppen formierende Institution beschrieb, die besonders für
“archaische” bzw. “primitive” Gesellschaften kennzeichnend sei. Er bestimmte dabei den Gabentausch als den Typus des
gesellschaftlichen Gütertauschs, der weder durch den Markt noch durch Zwangsabgaben vermittelt ist und die Zirkulation
von Gütern meint, die soziale Beziehungen stiften und aufrecht erhalten. Obwohl Mauss seine Theorie ausgehend von der
Untersuchung des “kula” auf den melanesischen Trobriand-Inseln und des “potlatch” nordamerikanischer Indianerstämme
entwickelte, ist seine Studie doch systematisch vergleichend angelegt und umfasst auch historische Gesellschaften wie das
archaische Rom. Das Werk von Marcel Mauss hat in der Folgezeit zunächst Ethnologen und Soziologen beeinflusst, bevor
sich nach dem 2. Weltkrieg auch zunehmend Historiker seines Modells des Gabentauschs bedienten und für die
Untersuchung anderer historischer Gesellschaften fruchtbar machten. Dies führte auch zu einer Ausweitung seines
Anwendungsbereiches, da man Elemente des Gabentauschs nun nicht mehr nur in “archaischen” oder “primitiven”, sondern
auch in komplexeren und modernen Gesellschaften entdeckte. Zugleich wurde das Modell des Gabentauschs vielfach als
Gegenentwurf zur und Kritik an der kapitalistischen Ökonomie verstanden und politisch dienstbar gemacht. Das Seminar
wird sich auf zwei Ebenen mit dem Phänomen des Gabentauschs befassen. Einerseits werden die Modell- und
Theoriebildung bei Mauss sowie die kritische Auseinandersetzung mit und die Weiterentwicklung seiner Theorie behandelt,
wobei auch der wissenschaftsgeschichtliche Ort des Gabentauschmodells bestimmt werden soll. Andererseits wird die
Anwendung der Gabentauschtheorie an ausgewählten Beispielen aus der Ethnologie und der vormodernen europäischen
Geschichte diskutiert werden. Dabei wird die historische Untersuchung konkreter gesellschaftlicher Konstellationen zeigen,
dass das Modell des Gabentauschs heute zunehmend Platz macht für eine differenziertere Typologie machtvermittelter
Güterzirkulation. Das Seminar ist ausschließlich für Studierende der “Historischen Anthropologie” geöffnet. Für die
Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, KG I, Raum 1192, bis zum
16.10.2006 nötig. Das Seminar findet 14-tägig jeweils vierstündig statt. Die Termine sind: 26. 10. / 9. 11. / 23. 11. / 7. 12. /
21. 12. 2006 und 11. 1. / 25. 1. 2007.
Literatur:
Zur Vorbereitung der ersten Sitzung wird von den Seminarteilnehmern erwartet, die ersten beiden Kapitel des “Klassikers”
von Marcel Mauss gründlich zu lesen. Das Buch sollte angeschafft werden: Marcel Mauss, Die Gabe. Form und Funktion
des Austauschs in archaischen Gesell-schaften, 6. Aufl., Frankfurt a. M. 2004 (franz. 1925).
Weitere Hauptseminare
Termine:
Von Brot, Beilagen und Wein - Nahrung und Konsum in der griechisch-römischen Welt
PD Dr. Astrid Möller
Di
14:00 - 16:00 ab 24.10.2006
Universitätsstr. 5/Raum 1
Kommentar: Der Mensch ist, was er isst, oder wie Brillat-Savarin 1826 schrieb: >”Sag mir was Du isst und ich sage Dir, wer Du bist.” Der
Konsum von Nahrung folgt in allen Gesellschaften symbolischen wie materiellen Kriterien. Nahrung erregt Gefühle und ist
symbolisch aufgeladen. Manche Nahrungsmittel werden gemieden oder gar verboten. Nahrungsmitteltabus sind freilich keine
isolierten Phänomene, sondern deuten auf tiefer liegende Strukturen. Kulturen schaffen sich ihre eigenen Gerichte und Arten
ihres Konsums, wobei Nahrungsmittel und deren Konsum der Gruppenidentität durch Gemeinschaftsbildung wie durch
Ausgrenzung dienen. Die Nahrungsmittelzubereitung ist abhängig von der vorhandenen Technologie und den kulturellen
Vorlieben, die dieser Aktivität zugeschrieben werden. Das Seminar wird sich anhand von Beispielen aus der griechischrömischen Kultur mit anthropologischen Grundlagen des Nahrungsmittelkonsums befassen. Für dieses Hauptseminar ist
eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte erforderlich. Für Studierende, die nicht Historische
Anthropologie studieren, stehen nur eine sehr begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung.
Literatur:
I. de Garine: The Diet and Nutrition of Human Populations, in: T. Ingold (Hg.): Companion Encyclopedia of Anthropology:
Humanity, Culture and Social Life, Cambridge 1994, 226-264; J. M. Wilkins; S. Hill: Food in the Ancient World, Oxford 2006;
O. Murray (Hg.): Sympotica: a symposium on the Symposion, Oxford 1990; W. J. Slater (Hg.): Dining in a classical context,
Ann Arbor 1995; E. Stein-Hölkeskamp: Das römische Gastmahl: eine Kulturgeschichte, München 2005.
Zufall, Kontingenz, Providenz. Aspekte mittelalterlichen Denkens und Erzählens
Prof. Dr. Burkhard Hasebrink
Termine:
Prof. Dr. Maarten Hoenen
Di
14:00 - 16:00
KG III/HS 3301
Kommentar: Die Idee, dass die Welt auch anders hätte sein können, war im Mittelalter besonders ausgeprägt. Die Vertreibung aus dem
Paradies geschah, nachdem der Mensch aus eigenem Entschluss von den Früchten der Erkenntnis gegessen hatte. Hätte er
dies unterlassen, so wäre er noch im Paradies und nicht der Mühe der täglichen Arbeit und den Kontingenzen des
menschlichen Lebens ausgesetzt. Dennoch stand im Mittelalter die ganze Welt auch unter der Herrschaft der göttlichen
Providenz. Es geschah nichts, was nicht von Gott in seinem Plan vorhergesehen war. Erfahrungen von Zufall und
Kontingenz gingen somit einher mit der Vorstellung von einer göttlichen Ordnung. Freiheit und Vorherbestimmung schlossen
sich nicht aus, sondern wurden beide als ein besonderer Aspekt des menschlichen ‘in der Welt sein’ betrachtet. Wie diese
beiden Aspekte jedoch kohärent zusammengedacht werden könnten, darüber wurden in der Philosophie verschiedene
Versuche angestellt. Auch in der höfischen Literatur wird mit der Aventiure das Kontingente, was einem zufällig widerfährt,
zum Thema. Doch steht auch das Handeln der Figuren unter dem Gesetz göttlicher Providenz? Wie verhält sich das Zufallende der Aventiure zur Komposition der Erzählung? Es stellt sich also die Frage, ob es sich in der Philosophie und der
Literatur um ein ähnliches Selbstverständnis des Menschen handelt. Wenn dies in der Tat so ist, dann erlauben es die
literarischen Texte, den Inhalt der philosophischen Schriften an Beispielen zu verdeutlichen und zu vertiefen, genauso wie
umgekehrt die philosophischen Texte die Begriffe liefern können, die in den literarischen Texten dargelegten Modelle zu
verstehen. Das Seminar ist als eine gemeinsame Veranstaltung für Studierende der Philosophie und der Germanistik
konzipiert. Die Zusammenarbeit ist so gedacht, dass in der einen Woche die Philosophen, in der anderen Woche die
Germanisten ihre Texte in Auszügen präsentieren und zur Diskussion stellen. Als philosophische Texte werden Anselm von
Canterbury’s ‘De concordia praescientiae et praedestinationis et gratiae dei cum libero arbitrio’ sowie Teile aus dem dritten
Buch der ‘Summa contra Gentiles’ des Thomas von Aquin gelesen (mit deutscher Übersetzung). Bei den literarischen Texten
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handelt es sich um ausgewählte Szenen aus der Kaiserchronik, dem ‘Erec’, dem ‘Parzival’, dem ‘Gregorius’ Hartmanns und
dem ‘Tristan’ Gottfrieds. Die Aufgabe für die Studierenden besteht darin, die betreffenden Texte nach Absprache mit den
Dozenten eigenständig zu analysieren und in Referaten und Hausarbeiten darzustellen.
Literatur:
Erste Literaturempfehlungen (Germanistik): WALTER HAUG: Kontingenz als Spiel und das Spiel mit der Kontingenz. Zufall,
literarisch, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Kontingenz, hg. von GERHART VON GRAEVENITZ und ODO
MARQUARD, München 1998 (Poetik und Hermeneutik 17), S. 151-172. - MATIAS MARTÍNEZ: Formaler Mythos. Skizze
einer ästhetischen Theorie. In: Formaler Mythos. Beiträge zu einer Theorie ästhetischer Formen, hg. von MATIAS
MARTÍNEZ, Paderborn 1996, S. 83-100. - FRANZ-JOSEF WORSTBROCK: Der Zufall und das Ziel. Über die
Handlungsstruktur in Gottfrieds ‘Tristan’. In: Fortuna, hg. von WALTER HAUG und BURGHART WACHINGER, Tübingen
1995 (Fortuna vitrea 15), S. 34-51. Zu Semesterbeginn steht ein Reader mit zentralen Textstellen und Literatur zur
Verfügung. Erste Literaturempfehlungen (Philosophie): ANSELM VON CANTERBURY, Über die Vereinbarkeit des
Vorherwissens, der Vorbestimmung und der Gnade Gottes mit dem freien Willen, in: ders., Freiheitsschriften (lat.-dt.), übers.
u. eingel. von HANSJÜRGEN VERWEYEN, Freiburg im Breisgau 1994 (Fontes Christiani, 13), S. 250-361. - PAUL A.
STREVELER, Anselm on future contingencies. A critical analysis of the argument of the De Concordia, in: Anselm Studies 1
(1983), S. 165-173. - WILLIAM L. CRAIG, St Anselm on divine foreknowledge and future contingency, in: Laval Theologique
et Philosophique 42 (1986), S. 93-104. - THOMAS VON AQUIN, Summa contra gentiles, 3. Band Teil 1, hrsg. und übers. von
KARL ALLGAIER, Darmstadt 2005, S. 262-393 (Kap. 64-83). - NORMAN KRETZMANN, The metaphysics of providence.
Aquinas’s natural theology in ‘Summa contra gentiles’ III, New York 2000 (Medieval philosophy and theology, 9/2). - Jean
Pierre Torrell, ‘Dieu conduit toutes choses vers leur fin’. Providence et gouvernement divin chez Thomas d’Aquin, in: JAN A.
AERTSEN, MARTIN PICKAVÉ (Hrsg.), Ende und Vollendung. Eschatologische Perspektiven im Mittelalter, Berlin 2002
(Miscellanea Mediaevalia, 29), S. 561-594. - Harm Goris, Divine foreknowledge, providence, predestination, and human
freedom, in: RIK VAN NIEUWENHOVEN, JOSEPH WAWRYKOW (Hrsg.), The Theology of Thomas Aquinas, Notre Dame
2005, S. 99-122.
Zielgruppe: B.A.-Hauptfach Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft: 5. Fachsemester (Spezialisierung Ältere deutsche Literatur und
Sprache); B.A.-Nebenfach Ältere deutsche Literatur und Sprache: 6. Fachsemester; Staatsexamensstudiengang: ab 5.
Fachsemester; Magister-Studiengang: ab 5. Fachsemester.
Bemerkung: Anmeldungen richten Sie bitte bis zum 01.10.06 an [email protected] oder
[email protected]. 8 ECTS-Punkte.
Biologische Anthropologie: Zähne - ein biologischer Informationsspeicher
Christian Mönke
Ursula Wittwer-Backofen
Do
14:00 - 16:00
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Kommentar: Zähne stellen als härteste Substanz des menschlichen Körpers ein gut überdauerndes Material dar und speichert eine
Vielzahl von Bioinformationen. Diese erlauben Aussagen zu Gesundheitszustand, Ernährung, regionale Herkunft, Alter und
vieles andere mehr. Zudem ist das Gebiss ein wichtiger Informationsträger für den Artvergleich und erlaubt so vielfältige
evolutionsbiologische Interpretationen. Zähne liefern daher vielfältige Aspekte der Paläoanthropologie, Prähistorischen
Anthropologie, Forensischen Anthropologie und Bevölkerungsbiologie. In dem Seminar werden ontogenetische und
phylogenetische Aspekte der Zahnhartgewebe behandelt, der Einsatz morphologischer, histologischer und analytischchemischer Verfahren besprochen, Übungen zur Zuordnung isolierter Zahnfunde vorgenommen, und kulturell bedingte
Zahnmutilationen vorgestellt.
Literatur:
Clark, DH (1992): Practical Forensic Odontology. Part of Reed International Books Oxford.
Schröder, HE (2000): Orale Strukturbildung. Thieme-Verlag Berlin.
Alt KW, Rösing FW, Teschler-Nicola M (Hrsg. 1998): Dental Anthropology. Springer Verlag Wien New York.
Alt KW, Türp JC (1997): Die Evolution der Zähne. Qiuintessenz-Verlags-GmbH Berlin.
Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich
Termine:
Hauptseminar: Bilder in der Medizingeschichte
Dr. Nicholas Eschenbruch
Wird noch bekanntgegeben
Termine:
Kolonialismus, Ethnizität, kollektive Gewalt
PD Dr. Axel Paul
Do
18:00 - 20:00
KG IV/Übungsraum 1
Kommentar: Hauptseminar: Kolonialismus, Ethnizität und kollektive Gewalt Do., 18-20 Uhr, Raum KG IV, Ü1 In weiten Teilen der Welt
und insbesondere in Afrika bestimmen ethnische Konflikte, kollektive physische Gewalt und Bürgerkriege das politische
Geschehen. Mehr noch, neben der Vernichtung der europäischen Juden stellt der ruandische Völkermord von 1994 die
größte menschengemachte humanitäre Katastrophe des 20. Jahrhunderts dar. Diese als Ausbruch eines tief sitzenden
ethnischen Konflikts zu beschrieben, ist nicht falsch, aber unzureichend. Die Ethnogenese der beteiligten Gruppen ist
einerseits aufs engste mit der Kolonialgeschichte verflochten und andererseits Resultat eines Legimitätsdefizits des
postkolonialen Staates. Der Völkermord selbst freilich erschließt sich ? wenn überhaupt ? nur einer Rekonstruktion seines
konkreten Verlaufs. Am Beispiel Ruandas werden im Seminar konkurrierende Theorien der Ethnizität, Aspekte und Probleme
der (kolonialen) afrikanischen Staatsbidlung sowie die Eigendynamik kollektiver Gewaltprozesse behandelt. Bedingungen für
den Scheinerwerb: Regelmäßige Mitarbeit, Essays, Hausarbeit.
Literatur:
Keith B. Richburg: Jenseits von Amerika. Eine Konfrontation mit Afrika, dem Land meiner Vorfahren, Stuttgart 1998; Philip
Gourevitch: Wir möchten Ihnen mitteilen, daß wir morgen mit unseren Familien umgebracht werden. Berichte aus Ruanda,
Berlin 1999.
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Termine:
Wissensproduktion - Formen und Institutionen im Kulturvergleich
Prof. Dr. Judith Schlehe
Mi
10:00 - 12:00
Werderring 4/HS 01 024a (Belchen)
Kommentar: Indigenes und weltweit verbreitetes Wissen, Expertenwissen und Alltagsverständnis, populäres, religiöses, intuitives Wissen
sowie viele weitere Sinndeutungsweisen sind heute vielfältig vernetzt. Und auch in den Ländern des Südens ist die Rede von
der Transformation in "Wissensgesellschaften", - wie auch von neuen Ungleichheitsstrukturen ("digital divide"). In diesem
Seminar soll danach gefragt werden, was die moderne Ethnologie zum Verständnis der Beziehungen zwischen lokaler und
globaler Wissensproduktion, -reproduktion und -vermittlung beitragen kann. Wie stellt sich die Rolle von EthnologInnen als
ÜbersetzerInnen unter diesen neuen Bedingungen dar?
In den auf Literatur basierenden Teil des Seminars sollen die empirischen Ergebnisse der Lehrforschung in Indonesien im
Sommer 2006 integriert werden. Thema war der Vergleich von akademischen und Bildungskulturen. Hier stellt sich
hinsichtlich dieses Seminars die Frage, wie die spezifischen kulturellen Formen einer Universität, welche wiederum in einen
weiteren sozio-kulturellen Rahmen und in globale Beziehungen eingebettet ist, die Wissensaneignung und -produktion prägt.
Durch diese Kombination von theoretischem und forschungsbezogenem Teil soll eine neue Seminarform erprobt werden.
Literatur:
Literatur:
s. Stichworte: Lokales Wissen, Wissenskultur, Wissensgesellschaft, Wissenssoziologie
(in der UB wird ein Semesterapparat bereit gestellt)
Termine:
Geschichte und Identität. Zur Analyse von ethnisch konnotierten Konflikten in Afrika
Prof. Dr. Stefan Seitz
Mi
18:00 - 20:00
Werderring 4/HS 01 024a (Belchen)
Literatur:
In diesem Seminar sollen historische Ursachen und kulturelle Dimensionen ethnisch bestimmter militanter
Auseinandersetzungen in West-, Zentral- und Nordostafrika (insbesondere Elfenbeinküste, Nigeria, Casamance, Darfur,
Somalia, Eritrea, Uganda, Burundi, Dem. Rep. Kongo) diskutiert werden. Es soll Wissen über die ethnohistorische
Entwicklung in diesen Räumen, über die Prozesse der Ethnogenese und Identitätsfindung, über die kulturellen
Erscheinungsformen und die interethnischen Beziehungen, über die Rolle der Kolonialmächte und der Missionen, über die
sozioökonomischen Bedingungen in der postkolonialen Phase der Nationenbildung und die derzeitigen politischen
Verhältnisse vor dem Hintergrund der regionalen und globalen Machtkonstellation vermitteln.
Die Frage nach Macht und Herrschaft in Afrika ist gestellt, nach dem Verhältnis zwischen Mehrheitsbevölkerungen und
Minderheiten, zugleich aber auch die Frage nach der politischen Bedeutung der ethnischen Gruppenzugehörigkeit und damit
der ethnischen Identität, nach dem Wandel der Identität sowie nach dem Entstehen neuer Identitäten im Zusammenleben
der heterogenen Gemeinschaften in diesen Vielvölkerstaaten.
Eine umfassenden Liste mit Literatur zur den einzelnen Konfliktzentren wird ausgegeben
Termine:
Sprache und Gewalt
Prof. Dr. Ute Guzzoni
Fr
17:00 - 19:00
KG I/HS 1231
Übungen
Termine:
Lektürekurs: Grundtexte der Historischen Anthropologie
PD Dr. Monika Bernett
18:00 - 20:00 ab 25.10.2006
KG I/HS 1224
Mi
Kommentar: Geplant sind Analyse und Vergleich von Grundtexten der Historischen Anthropologie, wie sie in einem von A. Winterling
herausgegebenen Band (soll Sept. 2006 erscheinen) versammelt sind. Als Grundlage für kritische Fragen und leitende
Kategorien soll die Positionsbestimmung des Fachs durch J. Tanner dienen.
Literatur:
J. Tanner, Historische Anthropologie zur Einführung, Hamburg 2004; A. Winterling, Historische Anthropologie. Basistexte,
Stuttgart 2006 (erscheint in Kürze).
Termine:
Historische Anthropologie, Geschichte und Psychoanalyse
Johannes Bernhard, Fabian Goldbeck
Mo
16:00 - 18:00 ab 23.10.2006
Wilhelmstr. 26/HS 00 006
Kommentar: Der Trend der historischen Forschung geht in den letzten Jahren dahin, unter den Stichworten “Kulturgeschichte” und
“Historische Anthropologie” verstärkt den Menschen in das Zentrum des Interesses zu rücken. Dabei spielt die menschliche
Psyche - gerade auch im Vergleich zum Körper - bisher eine eher geringe Rolle. Vor diesem Hintergrund geht die Übung der
Frage nach, inwieweit sich die Freudsche Psychoanalyse für historisch-anthropologische Ansätze fruchtbar machen läßt.
Nach einführender Lektüre in das Freudsche Theoriegebäude werden verschiedene kulturtheoretische Schriften gelesen ( z.
B. “Totem und Tabu”, “Das Unbehagen in der Kultur”, “Massenpsychologie und Ich-Analyse”). Die weitere Textauswahl wird
in Abstimmung mit den Teilnehmenden und ihren Interessen festgelegt. Die Veranstaltung ist nur für Studierende der
Historischen Anthropologie geöffnet
Literatur:
P. Gay, Freud für Historiker, Tübingen 1994; H.-M. Lohmann, Sigmund Freud zur Einführung, 5. Aufl., Hamburg 2002.
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Termine:
Dörflicher Alltag in Spätmittelalter und Frühneuzeit
Kurt Andermann
16:00 - 18:00
Di
KG IV/HS 4450
Kommentar: ”Das Dorf” hat in den zurückliegenden Jahrzehnten einen grundlegenden Strukturwandel erlebt; in Ballungsräumen gibt es
richtige Dörfer praktisch nicht mehr. In Spätmittelalter und Frühneuzeit hingegen lebte die weitaus überwiegende Mehrzahl
der Menschen auf dem Dorf. In der Übung sollen anhand ausgewählter Quellen die Lebensverhältnisse der ländlichen
Bevölkerung um die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit anschaulich gemacht werden. Dabei kommen Strukturen der
Herrschafts- und Gemeindeverfassung zur Sprache, Landwirtschaft und Gewerbe, Abgaben und Lasten sowie dergleichen
mehr. Darüber hinaus sollen allgemeine Kenntnisse zur südwestdeutschen Landesgeschichte vermittelt werden.
Literatur:
Werner Rösener, Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter, München 1992; Karl Siegfried
Bader, Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, 3 Bde., Weimar und Graz 1957-1974; Karl Hans
Jänichen, Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des schwäbischen Dorfes, Stuttgart 1970; Ursula Huggle, Dörflicher Alltag im
16. Jahrhundert, Bühl/Baden 1996.
Termine:
Internet für Historiker
Dr. Klaus Graf
15:00 - 17:00
Mi
Rempartstr. 11/CIP-Pool
Kommentar: Im Internet suchen mit Google ist doch kinderleicht! Die Übung setzt sich zum Ziel, dieses naheliegende Missverständnis
auszuräumen. Eingeübt werden sollen effizientere Suchstrategien mit Suchmaschinen, die Nutzung thematischer
Verzeichnisse und spezieller Datenbanken. Zugleich soll über digitalisierte Geschichtsquellen und seriöse
Forschungsliteratur im Netz imformiert werden. Die Veranstaltung enthält eine e-Learning-Komponente und setzt ein
besonders aktives Mitarbeiten der Teilnehmer voraus.
Praktika
Anthropologisches Praktikum I: Osteologie
Ursula Wittwer-Backofen
Termine:
14:00 - 15:00 27.10.2006
Einzeltermin Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Fr
Kommentar: Im Rahmen des Praktikums werden die Bestattungen eines historischen Gräberfeldes anthropologisch untersucht. Die
TeilnehmerInnen erhalten Einblick in die klassischen Methoden der prähistorischen Anthropologie wie Alters- und
Geschlechtsbestimmung, Untersuchung und Interpretation von pathologischen Veränderungen am Knochen, Metrik und
Verwandtschaftsanalyse durch Aufnahme und Auswertung epigenetischer Merkmale.
Vorraussetzung für die Teilnahme am Praktikum sind Kenntnisse in der menschlichen Anatomie bzw. die Teilnahme an
einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der Anthropologie“.
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Studierende beschränkt.
Literatur:
Feneis H, Anatomisches Bildwörterbuch (Stuttgart, Thieme, 7. Auflage 1993)
Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. (Springer Verlag
2005)
Herrmann B, u.a., Prähistorische Anthropologie (Berlin, Springer 1989)
Katzenberg M.A., Saunders, S.R. (Eds.) Biological Anthropology of the Human Skeleton. Wiley-Liss 2000. (guter Überblick
über aktuelle Methoden)
Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich
Blockpraktikum - Vorbesprechung und Platzvergabe 27.10., 14ct im Praktikumsraum
Termine:
Anthropologisches Praktikum II: Forschungspraktikum
Ursula Wittwer-Backofen
Do
16:00 - 18:00
Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a
Kommentar: Im Rahmen des Forschungspraktikums werden in Gruppenarbeit verschiedene Themen laufender Forschungsprojekte
erarbeitet. Die jeweiligen Gruppen konstituieren sich zu Beginn des Praktikums und arbeiten während des Semesters in
dieser Gruppenkonstellation gemeinsam. Auch die zeitliche Einteilung ist den Gruppen je nach Thematik überlassen. Die
Gruppen treffen sich zu Kernzeiten zu gemeinsamen Besprechungen.
Vorraussetzung für die Teilnahme am Praktikum ist die Teilnahme an einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der
Anthropologie“, wenn der Schein als Praktikumsnachweis für das Grundstudium gelten soll. Wird ein Praktikum im Rahmen
des Hauptstudiums absolviert, gilt ein abgeschossenes Grundstudium als Voraussetzung. Viel eigenständige Recherche ist
gefragt!
Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen beschränkt.
Bermerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich
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Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie
Termine:
Sozialpsychologie
Prof. Dr. Christoph Klauer
Di 15:30 - 17:45
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
Vergleichende Verhaltensforschung
Bernhard Hassenstein
PD Dr. Gabriele Haug-Schnabel
Termine:
Joachim Bensel
Mi 11:00 - 13:00
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
Kommentar: Die Vorlesung bietet einen Überblick über die klassische und moderne Verhaltensbiologie, vor allem in den für die
Entwicklungspsychologie relevanten Bereichen.
Literatur:
Hassenstein, B. (2001). Verhaltensbiologie des Kindes. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. Eibl-Eibesfeldt, I.
(1997, 4.Aufl.). Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriss der Humanethologie. München: Piper.
Allgemeine Psychologie I
Dr. Sieghard Beller
Termine:
Prof. Dr. Gerhard Strube
Di 09:00 - 11:00
Termine:
Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung
Dr. Sybille Rockstroh
Do 14:00 - 16:00
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
30
Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005
Fachschaft Anthropologie
Wir sind Studierende der Fächer Biologische und Historische
Anthropologie und als u-Fachschaft vertreten wir eure Interessen an
der Uni.
Außerdem:
• treffen wir uns einmal wöchentlich zum Anthro-Stammtisch zu
dem ihr alle herzlich eingeladen seid
• leisten wir Hilfestellung bei Referaten, Hausarbeiten, Literatursuche usw.
• und beantworten eure Fragen zu Studienbedingungen und
Studienordnung
• stellen wir die Kopiervorlage des Readers „Historische
Anthropologie – Basistexte“ zur Verfügung.
• organisieren wir eine Anthropologen-Hütte für Euch
Neuigkeiten und Infos bekommt ihr am schwarzen Brett im ZAG
und in unserem Fachschaftsraum in der Belfortstr. 24 (2. Stock
im u-asta-Gebäude).
Dort findet ihr auch:
unsere Sprechzeiten ab Semesterbeginn
die Liste für den email-Verteiler (wichtig für Infos,
Termine, Aktuelles...tragt euch ein!)
Zeit und Ort unseres Stammtisches
Email Fachschaft: [email protected]
(Weitere Kontaktmöglichkeiten stehen auf der nächsten Seite)
Viele Infos und Neuigkeiten findet ihr auf unserer Fachschaftsseite:
http://www.zag.uni-freiburg.de/anthro/fs_anthro/fs.html
Ansonsten wünschen wir Euch viel Spaß, auch im Studium! ;-)
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Möller
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Scheufele
Antonio
Nogales
Florian
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Jan
Constantin
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Zur Zeit weg: Fabian Koch (Prag), Alexander Bilda (Paris)
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