Semestereröffnungsumtrunk: Donnerstag, 26. Oktober, 19.00 Uhr in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte Inhalt An die Studierenden der Historischen Anthropologie Seite 2 Zu den Studiengängen Seite 3 Themenfelder Seite 7 Studienpläne Seite 10 Studienberatung Seite 14 Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse Seite 15 Überblick über die Lehrveranstaltungen Seite 16 Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Seite 21 Die Fachschaft Anthropologie stellt sich vor Seite 31 1 An die Studierenden der Historischen Anthropologie Auch in diesem Semester haben wir uns Mühe gegeben, wieder ein gutes Programm für Sie zusammenzustellen. Vor allem möchten wir Sie hinweisen auf das Hauptseminar zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung, das Herr Privatdozent Dr. Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer zu Theorien des Gabentausches abhalten wird. Wir freuen uns sehr, daß wir ihn im Wintersemester als Gastdozent verpflichten konnten. Nutzen Sie seine Lehrveranstaltung. Das Gleiche gilt für die Übung von Frau Privatdozentin Dr. Monika Bernett und diejenige von Herrn Johannes Bernhardt und Herrn Fabian Goldbeck, die ebenfalls exklusiv für Sie angeboten werden und die daher einen guten Rahmen für die Diskussion von Grundfragen der Historischen Anthropologie bieten werden. Wie die meisten von Ihnen schon wissen, werde ich selbst von Oktober 2006 bis September 2007 als Forschungsstipendiat am Historischen Kolleg in München sein. In dieser Zeit wird mein Lehrstuhl von Frau Bernett vertreten werden, an die Sie sich in allen (auch Prüfungs-) Angelegenheiten wenden können. Ich selbst werde nur gelegentlich Sprechstunden abhalten können, da ich in München Residenzpflicht habe. Die Studierenden, die ich für diesen Zeitraum zur Prüfung angenommen habe, können selbstverständlich wie verabredet ihre Prüfung bei mir ablegen. Damit ich während des Jahres in Freiburg nicht in Vergessenheit gerate, habe ich Ihnen etwas zu lesen hinterlassen: Im September wird ein Band mit Basistexten zur Historischen Anthropologie, herausgegeben und kommentiert durch eine Einleitung von mir, im Steiner Verlag Stuttgart erscheinen. Sie, die Studierenden der Historischen Anthropologie in Freiburg, haben in den vielen Diskussionen der Texte des alten kopierten „Readers“ zu dieser Auswahl beigetragen und werden übrigens auch im Vorwort dankend erwähnt. Wer Interesse an einem verbilligten Exemplar hat (300 S., ca. 20 EUR), kann sich im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte in eine Liste eintragen. Schließlich möchte ich Sie zum Semestereröffnungsumtrunk am 26. Oktober um 19h00 einladen, wo Sie KommilitonInnen kennenlernen, Tipps austauschen und mit den Dozenten und Dozentinnen sprechen können. Aloys Winterling 2 Zu den Studiengängen Historische Anthropologie - Biologische Anthropologie Die Studiengänge entsprechen dem Bemühen, naturwissenschaftlich-medizinische, sozial- und geisteswissenschaftliche Fragestellungen zu einer Lehreinheit zu verbinden, weil der Mensch einerseits Teil der Natur ist, andererseits die Fähigkeit besitzt, sich zur Natur und zu sich selber zu verhalten, sein Umfeld in einem umfassenden Sinne zu gestalten, Kultur hervorzubringen. Getragen werden die Studiengänge von den Fächern von den Fächern Biologische Anthropologie, Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte, Geschichte, Medizingeschichte, Soziologie, Ethnologie, Philosophie, Provinzialrömische Archäologie und Orientalistik. Lehrveranstaltungen, die auf den Studiengang angerechnet werden können, bietet außerdem das Fach Psychologie an. Der Begriff Anthropologie ist nach seiner wörtlichen Bedeutung vage und viel zu wenig abgegrenzt, um eine ausreichende inhaltliche Präzision zu liefern. Daher bemüht man sich seit jeher, durch Präzisierungen deutlich zu machen, von welcher wissenschaftlichen Seite her man sich mit dem Menschen beschäftigt. In Mitteleuropa versteht man unter der Fachdisziplin Anthropologie in der Regel die Wissenschaft von der biologischen Variabilität des Menschen. Die Biologische Anthropologie ist dabei diejenige wissenschaftliche Disziplin, die sich primär mit der physischen Seite des Menschen, aber auch deren kultureller Überformung beschäftigt. Die „Lehre vom Menschen“, wie die biologische Richtung der Anthropologie auch traditionell genannt wird, beinhaltet so unterschiedliche Bereiche wie die Suche nach dem evolutionsbiologischen Ursprung des Menschen, bis hin zum Homo sapiens, dessen geographische Differenzierung und heutige Verbreitung über die Kontinente, aber auch die Beschäftigung mit seiner physischen Gestalt, den körperlichen Funktionen und deren Störungen in ihrem umweltbedingten Kontext. In England, den USA und anderen Ländern mit englischer Sprache oder Kultureinfluss ist mit der Biological Anthropology (oder Physical Anthropology, Human Biology), nur ein Teil der dortigen Anthropologie abgedeckt. Die umfassendere Sichtweise der Anthropologie drückt sich in der Fachrichtung der Cultural Anthropology aus, wobei Anthropologie umfassend als Überbegriff für all das verstanden wird, was man bei uns den Humanwissenschaften zuschreibt, d.h. neben der biologischen Anthropologie gehören dazu auch die Kultur- und Sozialwissenschaften (z.B. Ethnologie, Ur- und Frühgeschichte, Archäologie, Volkskunde, Soziologie, Linguistik). Auch in Mitteleuropa ist die Biologische Anthropologie keine isolierte Disziplin, sondern hat vielseitige Beziehungen zu Nachbardisziplinen, vor allem zur Humangenetik. Die Biologische Anthropologie kooperiert auch hier eng mit den Kultur- und Sozialwissenschaften, doch stellen diese vollständig selbständige Disziplinen dar. Die Biologische Anthropologie beschäftigt sich mit dem Menschen als lebendem Teil der Natur in seiner Abhängigkeit von seinen genetischen Anlagen und modifizierend wirkenden Umweltfaktoren und kann damit definiert werden als "Biologische Variabilität des Menschen in seiner zeitlichen und räumlichen Ausdehnung". Ein klassisches Thema der Biologischen Anthropologie ist die 1. Erforschung der menschlichen Stammesgeschichte (Paläoanthroplogie) Es wird der Weg nachvollzogen, „wie der Mensch zum Menschen wurde“. Dies beinhaltet die Rekonstruktion der Fossilgeschichte der Hominiden, um die rein physischen Veränderungen zu erkennen. Um sie aber erklären zu können, bedarf es eines Wissenschaftskonzeptes, das die beobachteten anatomischen Konstruktionen in einen zeitlichen und räumlichen Kontext stellt. Dazu wird untersucht, unter welchen Umweltbedingungen sich bestimmte Veränderungen etablieren konnten (Konzept der biologischen Adaptation). Vor allem der Weg des Menschen „out of africa“ in der Hominidenevolution ist hier zentraler Forschungsgegenstand. Dabei beschränkt sich die Anthropologie nicht auf den Menschen allein, sondern bezieht die systematisch nahestehenden höheren Affen (Primaten) und deren Stammesgeschichte ein. Die Bearbeitung der Fossilfunde – deren Anzahl in den beiden letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat – verlangt zwingend die Integration weiterer Fachgebiete wie der vergleichenden Anatomie, Botanik, Geologie, Klimatologie und Ökologie. Bessere Methoden zur absoluten Altersbestimmung und innovative Denkansätze führten seit den siebziger Jahren hier zu komplexen Modellbildungen (z.B. zur Out-of-Africa-Theorie, die von einem uniregionalen Ursprung des modernen Menschen [H. sapiens] ausgeht; dazu im Gegensatz steht das multiregionale Modell von der Entstehung des modernen Menschen). Die Informationen aus den kooperierenden Fachgebieten dienen dabei u.a. dazu, mögliche Faktoren zu erkennen, die zufällig entstandene genetische Veränderungen selektiert bzw. den Prozess der Menschwerdung anderweitig beeinflusst haben. In ihren jüngeren 3 Epochen wird die Paläoanthropologie zur Bevölkerungsgeschichte und mündet in die Prähistorische Anthropologie. 2. Prähistorische Anthropologie Der Übergang in die Prähistorische Anthropologie ist fließend. Von ihr spricht man in der Regel im Anschluss an die Fossilgeschichte, die mit dem Auftreten des neuzeitlichen Menschen (Homo sapiens) endet. Die Prähistorische Anthropologie beschäftigt sich mit jüngeren Skelettfunden, die zeitlich bis in historische Zeiten und sogar bis in die Frühe Neuzeit reichen. Kooperationen mit Nachbardisziplinen betreffen – im weitesten Sinne – Grundlagenfächer wie die Klimatologie, Bodenkunde und Anthropogeographie, Historische Biowissenschaften wie die Paläoethnobotanik, Archäozoologie und Medizingeschichte, Historische Sozial- und Kulturwissenschaften wie die Ur- und Frühgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Soziologie, Ethologie, Linguistik, Demographie sowie die Archäometrie. Unter dem Begriff Archäometrie sind diejenigen naturwissenschaftliche Methoden systematisiert, die zur Untersuchung von Sachüberresten im Sinne der allgemeinen historischen Quellenkunde herangezogen werden. Zu Sachüberresten zählen körperliche und organische Überreste, Bauwerke, Gerätschaften, Kunst- und Gewerbeerzeugnisse, aber auch Landschaftselemente, Böden und Landschaftsformen (B. Herrmann). Zu den Gegenständen der Prähistorischen Anthropologie gehören nicht nur Fragen der Bevölkerungsgeschichte, sondern auch solche der Ethnogenese (Untersuchung regionaler Bevölkerungen [Ethnien], die sich einer biologischen Abstammungsgemeinschaft zurechnen, unter dem Aspekt ihrer Herkunft und Ausbreitung, dazu kommt die demographische Rekonstruktion früherer Bevölkerungen (Paläodemographie) und die Erschließung der Krankheitsbelastung des Menschen in früheren Zeiten (Paläopathologie). Ein Ziel der Prähistorischen Anthropologie ist die Untersuchung der Frage, inwieweit Veränderungen der Umwelt auf die untersuchten Populationen differenzierend wirken, wie die jeweiligen Lebensbedingungen die biologische Natur des Menschen prägen und wie Umweltveränderungen den Menschen prägen. Eine der modernsten Arbeitsrichtungen der (Prä)Historischen Anthropologie stellt damit zweifellos die Umweltforschung dar. Die körperlichen Überreste des Menschen, welche die Prähistorische Anthropologie untersucht, sind ein bedeutendes Quellenmaterial. Aus ihnen lassen sich u.a. individuelle biologische Daten wie Alter, Geschlecht, Körperhöhe, Krankheiten und besondere Merkmale erschließen. Werden diese Individualdaten miteinander verbunden, ergeben sich daraus Aussagen über die biologischen Marker einer ehemaligen Bevölkerung. Die aus den Individualdaten auf der Bevölkerungsebene ableitbaren Aussagen zum Altersaufbau, zur Geschlechterrelation, zur Kindersterblichkeit und zur Krankheitsbelastung sind zugleich auch fundamentale sozialgeschichtliche Daten. In jüngster Zeit haben sich die methodischen Möglichkeiten der Prähistorischen Anthropologie durch die Einbeziehung der molekularen Ebene stark erweitert. Damit gewann die Rekonstruktion von Lebensgewohnheiten des Menschen anhand der Analyse von Spurenelementen und stabilen Isotopen an Gewicht (damit werden Aussagen zu lokalen ökologischen Gegebenheiten [Ressourcen], Subsistenzstrategien, zu differentieller Ernährung, Migration, Handelsbeziehungen u.a. möglich) und hat sich durch die aDNA-Analyse (Analyse alter DNA) das methodische Spektrum und die Sicherheit von Aussagen zur individuellen Geschlechtsbestimmung, zur Verwandtschaft von Individuen (Familienanalyse) und Gruppen (Interpopulationsanalyse) sowie die Identifizierung von Krankheiten (z.B. Tuberkulose) erheblich verbessert. Auf der Grundlage der Merkmalsvariabilität einschließlich ihrer genetischen Basis fußen weitere Gebiete aus der Biologischen Anthropologie, mit denen wir uns im Rahmen der neuen Studiengänge u.a. beschäftigen: Geographische Anthropologie, vergleichende Bevölkerungsbiologie und Soziobiologie. Die Geographische Anthropologie (oder Ethnische Anthropologie) widmet sich in ihrer heutigen Bedeutung Fragen nach der regionalen Differenzierung ethnischer Gruppen, d.h. sie untersucht die geographische Merkmalsverteilung und fragt nach deren Ursachen. In der Bevölkerungsbiologie werden z.B. biologische und demographische Aspekte der Bevölkerungsentwicklung im Verlauf der Geschichte bis zur Gegenwart betrachtet, also etwa der Aspekt der Migration, der schon für den frühen Homo sapies Bedeutung hat. Die Soziobiologie untersucht die evoluierten Mechanismen, die tierisches und menschliches Sozialverhalten bestimmen. Einsichten aus Genetik, Verhaltensforschung und Ökologie werden dabei zu einem aktuellen Bild von der Biologie des sozialen Miteinanders zusammengefügt. Es ist dies ein sehr modernes, wenn auch kontrovers diskutiertes Arbeitsgebiet der Anthropologie. Gerade hier werden aber auch die für unseren Studiengang so relevanten Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur besonders deutlich, etwa in der Betrachtung der Kooperation und der Konflikt in sozialen Gruppen, in der Beziehung der Geschlechter und im Eltern-Kind-Verhältnis. 3. Aktuelle anwendungsorientierte Arbeitsgebiete der biologischen Anthropologie Besondere anwendungsbezogenen Fragestellungen haben sich in den letzten Jahren entwickelt. Die entsprechenden Forschungsfelder betreffen u.a. die Forensische Anthropologie (z.B. Taphonomie, 4 Identifizierung, Verifizierung), die Industrieanthropologie (z.B. Gestaltung der körpernahen Umwelt), Somatologie (Variabilität körperlicher Merkmale), Humanphysiologie (Biomechanik, Hormonhaushalt), Alternsforschung (z.B. Biogerontologie) und die Biodemographie (z.B. Morbiditäts-, Mortalitätsstrukturen, Sterblichkeitsdisparitäten, Migration). In den genannten Bereichen gibt die biologische Anthropologie häufig konzeptionelle Anregungen und bringt fachspezifische Forschungsansätze in die interdisziplinären Forschung ein. Eine Sonderstellung im Rahmen der Naturwissenschaften kommt der Biologischen Anthropologie dadurch zu, dass sie auf Beobachtungen des Menschen angewiesen ist und nicht in der Lage ist, reproduzierbare Ergebnisse in Form von naturwissenschaftlichen Experimenten aufzustellen. Dadurch hat sich ein spezielles Methodenspektrum ausgebildet, das einerseits sehr genau potentielle Einflussfaktoren auf die biologische Variabilität des Menschen erkennt und diese andererseits mit speziellen mathematischstatistischen Methoden auf ihre Wirkung testet. Im Rahmen der Kulturwissenschaften ist die Frage danach, was den Menschen als Menschen ausmacht, was ihn also z. B. vom Tier unterscheidet, schon früh reflektiert worden. Historiker haben sich diese Frage kaum explizit gestellt, obwohl sie in ihren Erklärungen immer von Annahmen darüber ausgingen, was das Handeln des Menschen bestimmt, und in diesem Sinne auch Lehren für zukünftige Generationen vermitteln wollten. Eine „historische Anthropologie“ ist erst spät entstanden, in Deutschland seit den 60er Jahren unseres Jahrhunderts, aber je nach Ausrichtung kann man verschiedene „Vorläufer“ ausmachen. Die philosophische Anthropologie stützte sich seit der frühen Neuzeit entweder auf Beobachtungen von Reisenden oder auf naturwissenschaftlich-medizinische Untersuchungen und erfasste vor daher das „Wesen“ des Menschen; eine andere Richtung ging von geschichtsphilosophischen Konstruktionen aus; in unserem Jahrhundert schließlich haben Philosophen wie Plessner beide Ansätze zu vereinigen gesucht, indem sie den Menschen einerseits durch seine „Positionalität“ in der Natur, andererseits durch seine „Exzentrizität“ kennzeichneten, d.h. durch seine Fähigkeit, einen Standpunkt außerhalb seiner natürlichen Positionalität einzunehmen. - Die medizinische Anthropologie vor allem des 18. Jahrhunderts war durch die Schädelforschung bestimmt, auf deren Basis sowohl die Geschlechter als auch Rassen voneinander unterschieden wurden. Die Kulturanthropologie amerikanischer Prägung, in der Ethnologie, prähistorische Archäologie und Ethnolinguistik zusammenflossen, zielte darauf, menschliche Universalia zu konstituieren. Die französische Schule der Annales setzte sich von der traditionellen Ereignisgeschichte ab, propagierte statt dessen eine histoire totale de l’homme und wollte diese besonders in von „langer Dauer“ geprägten Phänomenen verwirklichen. Für jeden empirischen Zugang zur Geschichte und zur menschlichen Lebenswelt kann nicht der Mensch als solcher unmittelbar Gegenstand der Erkenntnis sein. Historiker, Soziologen, Ethnologen, Volkskundler haben es immer mit Frauen und Männern, mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Alten, mit Angehörigen verschiedener Stämme, Völker, mit Repräsentanten unterschiedlicher Kulturen zu tun. Für die Freiburger Studiengänge wird folgende Annäherung an das Problemfeld „Historische Anthropologie“ zugrundegelegt: 1. Historische Anthropologie zielt auf Grundphänomene menschlichen Lebens. Was solche Grundphänomene sind, liegt nicht ein für allemal fest. Sicher dazu gehören alle die Erscheinungen, die mit der biologischen Natur des Menschen, dessen Körperlichkeit zusammenhängen, also z.B. die Differenz zwischen den Geschlechtern, Geburt, Lebenszyklen, Krankheit, Sterben, Tod, aber auch die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen. Alle diese Erscheinungen sind uns nicht in einer biologischen Reinform gegeben, sondern immer schon als kulturell interpretierte. Zu menschlichen Grundphänomenen gehören weiter Formen der sozialen Organisation, so Inzest- und Heiratsregeln, Familie und Verwandtschaft, Besitzübertragung, normative Ordnungen, Legitimation und Ausübung von Macht, ferner Sinnstrukturen und Weltbilder. 2. Historische Anthropologie untersucht solche Erscheinungen in ihrer Zeitlichkeit und damit auch Veränderbarkeit. Ob es so etwas wie anthropologische Konstanten gibt, ist umstritten. Aber es gibt Herausforderungen an Menschen und menschliche Gruppen, die, auch wenn sie jeweils unterschiedlich wahrgenommen und formuliert werden, immer auftreten und miteinander vergleichbar sind: so das Verhältnis des Menschen zu seiner Körperlichkeit, seiner Physis; die Konstitution von WirGruppen und deren Ordnung; die Frage nach der Begründung ethischer Forderungen und dem Sinn menschlichen Handelns etc. Grundsätzlich ist kein Bereich menschlichen Lebens aus der historischanthropologischen Forschung ausgeschlossen. 3. Für die konkrete wissenschaftliche Arbeit ergeben sich daraus folgende Forderungen: a) Es wird davon ausgegangen, dass jeder Studierende sich die Standards wissenschaftlichen Arbeitens in mindestens einem Fachgebiet (also z.B. Ethnologie, Geschichte, Soziologie) von Grund auf aneignet. 5 b) Im Hinblick auf historisch-anthropologische Fragestellungen müssen Probleme so formuliert werden, dass sie als generelle Probleme erkennbar werden. Das bedeutet nicht, dass jede Lehrveranstaltung im Rahmen der Historischen Anthropologie vergleichend oder universalhistorisch angelegt sein muss. Man kann also auch das Sterben im Mittelalter oder die normative Ordnung im republikanischen Rom behandeln. Dies sollte aber so geschehen, dass die Fragestellungen im Rahmen vergleichender oder theoretischer Betrachtungen gewonnen und die Ergebnisse so gefasst werden, dass sie wiederum dem Vergleich mit anderen Gesellschaften oder der Theoriebildung dienen. Das Vergleichen ist ein wesentliches Mittel historisch-anthropologischer Forschung. c) Was die Methoden des Vergleichens angeht, so lassen sich grundsätzlich zwei Formen unterscheiden. Die eine besteht darin, dass bestimmte Gegenstandsbereiche wie z.B. Familie, das Geschlechterverhältnis, Formen religiöser Betätigung, die Konstitution normativer Ordnungen, die Ausübung von Macht etc. über verschiedene Kulturen hinweg miteinander verglichen werden. Die Ratio dieses Vergleichens liegt in der Setzung, dass 1. die genannten Gegenstandsbereiche, wie schon ausgeführt, auf gemeinsame Herausforderungen zurückgehen, und dass 2. den „Antworten“ auf die Herausforderungen eine gewisse „Sachlogik“ zugrunde liegt, anders ausgedrückt: es gibt nicht beliebig viele „Antworten“, und diese lassen sich - ebenso wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen eines Problems - wesentlich im Rahmen der Entfaltung des Problemfeldes verstehen. - Die zweite Form des Vergleichens muss nicht im Widerspruch zur ersten stehen; faktisch werden beide aber nur selten kombiniert. Diese Form beruht auf der Annahme, dass sich sowohl Wahrnehmungsweisen als auch Problemlösungen nur im Rahmen eines kulturellen Zusammenhangs voll verstehen lassen, dass also z.B. Verwandtschaftsformen auf die gesellschaftliche Organisation insgesamt und diese wiederum auf die Ausübung von Macht bezogen sind; oder dass philosophische Reflexionen abhängig sind von den Formen, in denen in einer Gesellschaft Wirklichkeit wahrgenommen wird. Geht man von diesen Voraussetzungen aus, dann lassen sich Vergleiche sinnvoll nur dann durchführen, wenn jeweils der Gesamtkontext der betroffenen Gesellschaften berücksichtig wird. - Es gibt keinen Königsweg des Vergleichens. Für die Annahme von „Sachlogiken“ sprechen ebenso gute Gründe wie für die Notwendigkeit von tendenziell holistischen, d.h. ganzheitlichen Analysen von Gesellschaften. Beide Verfahren sollen in den anthropologischen Studiengängen ihren Platz haben. d) Da historische Anthropologie, wenn auch mittelbar, auf die Erkenntnis des Menschen zielt, müssen ihre Methoden derart sein, dass sie nicht nur der Erhellung von „Strukturen und Prozessen“ (J. Kocka) dienen, sondern dass auch die handelnden Personen selber in den Blick kommen. Es gilt also Praxis zu untersuchen, Mentalitäten, Dispositionen, „Habitus“ in den Handlungen aufzusuchen. Das ist z.B. ein Ziel der an der Ethnologie ausgerichteten Alltagsgeschichte. Deren Repräsentanten haben kritisiert, dass Historiker ihre Aussagen über Mentalitäten häufig aus hochkulturellen Objektivationen, also z.B. aus der Literatur und der Philosophie, gewinnen, ohne zu kontrollieren, ob so eruierte Mentalitäten tatsächlich die Praxis einzelner oder von Gruppen bestimmen. Diese Problematik hat zu der Forderung geführt, Aussagen über Mentalitäten überhaupt nur „praxeologisch“, d.h. durch Reihenuntersuchungen von Handlungen, zu gewinnen. Dabei wird der Unterschied zwischen Mentalität und Praxis aufgehoben, weil sich eben Mentalitäten in den Praktiken zeigen. - So berechtigt die Einsprüche der Alltagsgeschichte sind, so wenig einsehbar ist es, Historische Anthropologie auf Alltagsgeschichte festzulegen. Denn zum einen ist es methodisch fragwürdig zu glauben, durch „dichte Beschreibung“ ließen sich alle Determinanten einer Praxis gewinnen; zum anderen gibt es keinen Grund, warum nicht kulturelle Objektivationen als Zuspitzungen, gegebenenfalls auch als „Transgressionen“ einer bestimmten Wirklichkeit für deren Rekonstruktion herangezogen werden sollten. Es bleibt die Forderung, im Handeln von Personen und Personengruppen die Verarbeitung von Wahrnehmungsweisen, Deutungsmustern, biographischen Erfahrungen deutlich zu machen. Wenn „Strukturen und Prozesse“ nicht mehr mit dem Handeln von Personen oder Gruppen vermittelbar sind, hat eine Historische Anthropologie ihr Recht verloren. e) Historische Anthropologie hat es schließlich auch mit der Frage zu tun, wie die Handlungskompetenzen des Menschen entstanden sind. Dafür sind Übergangssituationen besonders aufschlussreich, also z.B. die Entstehung der produzierenden Wirtschaftsweise, die Entstehung der frühen Hochkulturen und politisch organisierter Gemeinschaften („Staaten“), die Entstehung eines apersonalen Konzepts von Herrschaft etc. Im Hintergrund steht dabei nicht die Vorstellung einer linearen oder gar teleologisch bestimmten Entwicklung der Menschheit. Es geht vielmehr um die Bedingungen, unter denen menschliche Gruppen bestimmte Kompetenzen gewonnen - und ggf., wie z.B. beim Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter, auch wieder verloren - haben. Unmittelbar relevant werden genetische Fragen auch beim Übergang von der Naturgeschichte zur 6 prähistorischen Geschichte der Menschheit (vgl. oben). In einem systematischen Sinn ist die Frage aber bis heute präsent: nämlich als Frage danach, wie die im Rahmen der Naturgeschichte des Menschen, der Phylogenese, entstandenen Selektionen den Raum menschlicher Möglichkeiten determinieren (oder ob solche Selektionen vielleicht sogar in historischer Zeit modifiziert wurden). Besonders heftig diskutiert wird die Frage z.B. im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis, aber auch im Rahmen bioethischer und sozio-biologischer Problemstellungen. Kürzlich wurde sogar die Behauptung aufgestellt, auch das religiöse Verhalten des Menschen sei von biologischen Faktoren abhängig (W. Burkert). Die besonderen Chancen der Freiburger Studiengänge bestehen darin, dass solche Fragen (und andere, die teilweise in den Ausführungen zur biologischen Anthropologie angesprochen sind) aus der Perspektive sowohl der Natur- als auch der Kulturwissenschaften angegangen werden können, dass ferner durch die beteiligten Fächer auch günstige Voraussetzungen für vergleichende Fragestellungen bestehen. Die beste Form für die Behandlung solcher Probleme wären gemeinsame Veranstaltungen der Repräsentanten verschiedener Fächer; sie scheitern aber oft an den anderweitigen Verpflichtungen der Dozentinnen und Dozenten, die ja nicht für die Anthropologie-Studiengänge freigestellt sind. Ein gewisser Ersatz dafür könnte es sein, dass häufiger die Möglichkeit wahrgenommen wird, Dozentinnen und Dozenten für eine oder zwei Sitzungen als Gäste einzuladen. Unabhängig davon sollten aber anthropologische Veranstaltungen grenzüberschreitend angelegt sein. Die Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse der verschiedenen Disziplinen dürfen nicht nebeneinander stehen bleiben, die Integration nicht allein den Studierenden überlassen werden. 7 Themenfelder der Historischen und Biologischen Anthropologie AO G GM H S U Die mitwirkenden Fächer werden jeweils nach den Themen genannt: = Alter Orient B = Biologie = Geschichtswissenschaft E= Ethnologie = Geschichte der Medizin MS= Medizinische Soziologie = Institut f. Humangenetik und Ph = Philosophie Anthropologie Ps = Psychologie = Soziologie = Ur- und Frühgeschichte Achtung: Die Themenfeldern müssen nicht wörtlich in den Veranstaltungsangeboten wiederkehren. Es handelt sich um Bereiche, aus denen Veranstaltungsangebote gemacht werden. I. Grundlagen − − − − Theorie und Methode anthropologischer Forschung (alle Disziplinen) Geschichte anthropologischer Forschung (alle Disziplinen) Einführung in die Biologie (B) Einführung in die Biologische Anthropologie (Humangenetik, Entwicklungsanthropologie, Paläoanthropologie, Geographische Anthropologie, Bevölkerungsbiologie, Humanethologie, Prähistorische Anthropologie) (H) − Einführung in die Historische Anthropologie (G, GM, S, U) − Einführung in die Psychologie (Ps) − − II. Biologische Anthropologie Biologie des Menschen (B) Neurogenetik (B) Neurobiologie (B) Hirnforschung (B) Verhaltensbiologie des Menschen (B, H) Verhaltensbiologie der Tiere (B) Anatomie (M) Stammesgeschichte des Menschen (Fossilkunde) (Grundlagen, Primatenradiation, Herkunft und Entwicklung der Hominiden, Migration, Evolutionsökologie, Entwicklung von Gehirn, Sprache, aufrechtem Gang, Paläogenetik) (H) Geographische Differenzierung des Menschen - Bevölkerungsentwicklung und -dynamik (Populationsgenetik), geographische und ethnische Variabilität von Populationen, Bevölkerungsgeschichte, Ethnogeneseprozesse, Demographie moderner Populationen, Wachstum und Entwicklung von Bevölkerungen) (H) Cytogenetik, Immungenetik, biochemische und molekulare Genetik (H) Anthropologische Untersuchungsmethoden (H) Anatomische Bestimmung von Skelettresten, Präparation und Rekonstruktion von Skelettresten, Alters- und Geschlechtsbestimmungen an Skelettresten, Bestimmungen der morphologischen Variabilität (H) Spezielle Methoden der Anthropologie und Paläopathologie Epidemiologie − − − − − − − − − − − − − III. Der Mensch zwischen Natur und Kultur Naturevolution und Totalisierungen (Haeckel, Sozialdarwinismus, Soziobiologie) (GM, H, S) Ethnien (H, S) Prozesse der Ethnogenese (G, H) Lebensalter (G, GM, H, S, Ps) Geburt (G, GM, H, M) Die Konstitution der Person (S, Ps) Ontogenese (H, S, Ps) Intelligenz, Begabung, Kreativität (S, Ps) Mimik, Gestik, Affektivität (S, Ps) Die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen (S, H, M, Ps) Sprache (H, S, Ps) Sozialisation (G, S, Ps) Sterben und Tod (G, GM, H, S) − − − − − − − − − − − − 8 − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − Sex und Gender (B, G, GM, H, Ps, S) Gesundheit und Krankheit (G, GM, H) Medizingeschichte, Wissenskonstruktion in der Medizin (G, GM) Vorstellungen vom Menschen in der Medizin (G, GM) Biologie der Krankheiten (B, GM, H) Der Patient (G, GM) Konzepte der Heilung (G, GM) Medizinethik (G, GM) Medizinische Soziologie, Public Health (MS) Der Mensch und sein Körper (G, GM) Körpererfahrungen (G, GM) Leugnung, Abtötung der Körperlichkeit (Askese) (G) Der verhüllte Körper (Kleidung) (G) Humanethologie (H) Bioethik (B, H) IV. Der Mensch und die äußere Natur Naturvorstellungen (G, Ph, S) Der Mensch in der Natur (G, Ph, S) Beherrschung der Natur und Technik (G, S, U) Raumerfahrung und die Gliederung des Raumes (G, S) Ökologie (G, H, S, U) Wirtschaftsanthropologie (G, S, U) Phasen der Wirtschaftsgeschichte unter anthropologischen Gesichtspunkten (unter genetischen und systematischen Gesichtspunkten, z.B.: Gabentausch; Gabe und Redistribution; Entstehung der produzierenden Wirtschaftsweise; Bedingungen der industriellen Revolution) (G, S, U) Homo oeconomicus (G, S) Ökonomische Rationalität (G, S) − − − − − − V. Die soziale und politische Ordnung Die soziokulturelle Evolution (G, H, S) Theorien sozialen Handelns (S) Die Konstitution von Wir-Gruppen (Identität) (G, S) Fremde, Barbaren, Wilde (Alterität) (G, S, U) Phasen der Geschichte sozialer Organisation (insbesondere in traditionalen Gesellschaften) Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung I: Familie, Verwandtschaft, Patronage, Klientel (AO, G, S, U) Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung II: Dorf, Stadt, Stamm, Staat, Nation etc. (AO,G,S,U) Die normative Ordnung der Gesellschaft (Verhaltenserwartungen, Konventionen, Sitte, Brauch, Werte, Regeln, Recht, Gesetze) (AO, G, S, U) Strafe, Rache, Vergeltung, Sühne (G) Die politische Ordnung der Gesellschaft (Macht) (AO, G, S, U) Formen der Politik Unterdrückung und Sklaverei Abweichungen von der Ordnung (Agression, Gewalt, Krieg) (AO, G, S, U) Formen der Kommunikation (einschl. Medien, Geld etc.) − − − − − − − − − − − − − − VI. Kulturelle Äußerungsformen, Formen kultureller Zugehörigkeit Konzeptionen von Kultur (G, S, U) Vorstellungen von der Person (Subjekt, Rolle) (G, S, Ph) Persönlichkeitsforschung (Ps) Scham und Schuld (G, S) Erinnern, Vergessen, Gedächtnis (AO. G, S) Tradition (AO, G) Mythos (AO, G) Die Ordnung der Zeit (Jahreszyklen, soziale, religiöse Zeit) (AO, G, S, U) Spiel und Arbeit (G, S) Alltag und Fest (G, S, U) Symbolische Repräsentation (G, S, U) Das Heilige (AO, G, S, U) Ritus (AO, G, S, U) Opfer (AO, G, S, U) − − − − − − − − 9 − − − − − Zauber und Magie (AO, G, GM, S, U) Grenzerfahrungen des Menschen und Antworten darauf (G, GM, Ph, S) Weltbilder und Sinnstrukturen, Zukunftshoffnungen und -entwürfe (G, Ph, S) Kulturbegegnungen, Interkulturalität, Migration (G, GM, S) Probleme der Globalisierung (S) Studienpläne für die Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Auszug) Die Verantwortung für die Koordination und Organisation der Lehrveranstaltungen liegt im Fach „Historische Anthropologie“ beim Lehrstuhl für Alte Geschichte und Historische Anthropologie (Prof. Dr. Aloys Winterling), im Fach „Biologische Anthropologie“ beim Institut für Humangenetik und Anthropologie (Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen). Am 01.10.2002 traten die neuen Prüfungsordnungen der Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Orientierungsund Zwischenprüfungsordnung und Magisterprüfungsordnung) in Kraft. Die alten und neuen Prüfungsordnungen hängen aus am schwarzen Brett (ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) und sind bei den Studienberatern einzusehen. Die kompletten Studienpläne zu den neuen Prüfungsordnungen können bei der Koordinierungsstelle käuflich erworben werden (0,30 €). Über die allgemeinen Rahmenbedingungen der Prüfungen innerhalb der Philosophischen Fakultät informieren die „Orientierungs- und Zwischenprüfungsordnung“, die „Ordnung für die akademische Abschlussprüfung (Magisterprüfung) der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau“ und die „Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät’. Alle Ordnungen liegen in den Instituten/Seminaren der beteiligten Fächer zur Einsicht aus und können im Internet unter www.unifreiburg.de/ga eingesehen werden. 10 Studienplan Historische Anthropologie Hauptfach Tab. 1: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Hauptfach) Semester Pflichtbereich Wahlbereich 1 Proseminar zur Einführung in die − Vorlesungen: Historische Anthropologie (2-stündig); AO, − Fragestellungen der Historischen und E, G, GM, S Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer − Einführungen in einzelne Fächer (z.B. Psychologie) oder Teilbereiche von Fächern (z.B. Entwicklungspsychologie) (2-stündig); betr. Fach 2 Proseminar zu Biologisch− Darstellungen einer Kultur oder anthropologischen UntersuGesellschaft (2-stündig): AO, E, G, S, U chungsmethoden (2-stündig); H − Vorlesungen zu historischanthropologischen Themen (Themenfelder III-VI) (6 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 3 Biologisch-anthropologisches Praktikum − Vorlesung zur Biologischen (2-stündig); H Anthropologie (2-stündig); H Proseminar/Übung zur Historischen − Verhaltensbiologie von Menschen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps. S, U 4 Proseminar aus dem Bereich der Proseminare oder Übungen: Historischen Anthropologie − Zu einzelnen Kulturen oder historisch(2-stündig); AO, E, G, GM, S, U anthropologischen Themen (insgesamt 6 Stunden); alle Fächer Insgesamt: 32 SWS Tab. 2: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Hauptfach) Semester Pflichtbereich 5 Hauptseminar zur Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung (2-stündig); AO, E, G, GM, S 6 Hauptseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, S, U 7 Hauptseminar aus dem Bereich der Biologischen Anthropologie oder biologisch-anthropologisches Praktikum (2-stündig); B, H 8 Wahlbereich Vorlesungen: − Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (4 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U − Biologische und historisch-soziale Bedingungen anthropologischer Phänomene (2-stündig; alle Fächer − Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (8 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U − Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2 Stunden); B, H Seminare und Übungen: − Seminare/Übungen zu Problemen der Historischen Anthropologie (6 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U − Seminare und Übungen zu Problemen der Biologischen Anthropologie (4 Stunden); B, H Insgesamt: 32 SWS 11 Studienplan Historische Anthropologie Nebenfach Tab. 3: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich Wahlbereich er 1 Proseminar zur Einführung in die Vorlesungen: Historische Anthropologie (2-stündig); AO, − Fragestellungen der Historischen und E, G, GM, S Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer − Biologische Anthropologie (2-stündig); H 2 Proseminar zu Biologisch− Darstellung einer Kultur oder Anthropologischen UntersuGesellschaft chungsmethoden (2-stündig); H (2-stündig); AO, E, GH, S, U − Historisch-anthropologische Themen (Themenfelder II-VI) (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 3 Proseminar/Übung aus dem Bereich der Proseminar oder Übung: Historischen Anthropologie (2-stündig); − Zu einzelnen Kulturen oder historischAO, E, G, GM, S, U anthropologischen Themen (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 4 Insgesamt: 16 SWS Tab. 4: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich er 5 Hauptseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, S, U 6 7 8 12 Wahlbereich Vorlesungen: − Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U Hauptseminar aus dem Bereich der − Biologische und historisch-soziale Biologischen Anthropologie (2-stündig), B, Bedingungen anthropologischer H Phänomene (2-stündig); alle Fächer − Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (4 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U − Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2-stündig); B, H Seminare und Übungen: − Seminar / Übung zu Problemen der Historischen Anthropologie (2 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U Insgesamt: 16 SWS Studienplan Biologische Anthropologie Nebenfach Tab. 5: Studienplan Grundstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich er 1 Proseminar zu Biologischanthropologischen Untersuchungsmethoden (2-stündig); H 2 Biologisch-anthropologisches Praktikum (2-stündig); H 3 Proseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U Wahlbereich Vorlesungen: − Einführungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2-stündig); H − Fragestellungen der Historischen und Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer − Verhaltensbiologie von Menschen und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps − Vorlesung zu historischanthropologischen Themen (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U Proseminare, Übungen, Praktika − Proseminar / Übung / Praktikum zu biologisch-anthropologischen Themen (2-stündig); H 4 Insgesamt: 16 SWS Tab. 6: Studienplan Hauptstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich Wahlbereich er 5 Hauptseminar aus dem Bereich der Vorlesungen: Biologischen Anthropologie (2-stündig); H − Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U 6 Biologisch-anthropologisches Praktikum − Biologische und historisch-soziale (2-stündig); H Bedingungen anthropologischer Phänomene (2-stündig), alle Fächer 7 Hauptseminar aus dem Bereich der − Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Historischen Anthropologie (2-stündig); Anthropologie (2-stündig); B, H AO, E, G, GM, Ph, S, U − Vorlesung zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (2stündig); AO, E, G, GM, Ps, S, U 8 Seminar / Übung / Praktikum: − Seminar/Übung/Praktikum zu Problemen der Biologischen Anthropologie (2-stündig); B, H, U Insgesamt: 16 SWS 13 Studienberatung im Fach Biologische Anthropologie Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen Institut für Humangenetik und Anthropologie Arbeitsgruppe Anthropologie Albertstr. 7/9 Tel. 203-6896 e-mail: [email protected] Sprechzeiten in der vorlesungsfreien Zeit: Donnerstag 24.08.06 12 - 13 Uhr Mittwoch 13.09.06 12 - 13 Uhr Donnerstag 19.10.06 12 - 13 Uhr Sprechzeiten während des Semesters: Do 12-13 Uhr Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch der neuen Homepage www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen! Studienberatung im Fach Historische Anthropologie ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstr. 20, EG Raum 00 003 Sprechzeiten während des Semesters: Sprechzeiten während der Vorlesungsfreien Zeit: Di 13-14 Uhr oder nach Vereinbarung s. Aushang Dirk Schnurbusch Tel.: 203 – 3398 [email protected] • Anmeldung zur Zwischenprüfung Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie • Studienberatung Historische Anthropologie • Anerkennung von Studienleistungen • Hier erhältlich: das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis und • der Reader Historische Anthropologie – Basistexte (10,- €) Änderungen der Sprechzeiten werden am Schwarzen Brett der Anthropologie (ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) angeschlagen. Bitte Aushänge beachten!! 14 Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse Bitte beachten: Anlaufstelle für die nachfolgenden Formalia ist in Zukunft nicht mehr das ZAG, sondern das Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, Kollegiengebäude I, Raum 1192! • Anmeldung zu den Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung bis spätestens 16. Oktober 2006 • Abholung von Orientierungsprüfungsbescheinigungen und Zwischenprüfungszeugnissen • Abholung von Äquivalenzbescheinigungen für die Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch der neuen Homepage www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen! 15 Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie Wintersemester 2006/07 Übersicht der Veranstaltungen Die Lehrveranstaltung werden angeboten von einem Fächerverbund, an dem beteiligt sind: B = Biologie, M = Medizin , H = Humangenetik und Anthropologie, G = Geschichte, GM = Geschichte der Medizin, AG = Alte Geschichte, U = Ur- und Frühgeschichte, E = Ethnologie, AO = Altorientalistik, S = Soziologie, PH = Philosophie, PS = Psychologie. Semestereröffnungsumtrunk: Donnerstag, 26. Oktober, 19 Uhr in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte. ACHTUNG: Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis 16.10.2006 voraus. Die Teilnahme an Veranstaltungen der Biologischen Anthropologie setzt, mit Ausnahme der Vorlesung, eine Anmeldung und die Teilnahme an Vorbesprechungen voraus. Die verbindliche Anmeldung erfolgt über die bis zum 4. August 2006 ausgehängten Listen im Eingangsbereich der Biologischen Anthropologie (Albertstr. 7). Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV. Für die Proseminare der Geschichtswissenschaften findet vor Semesterbeginn ein obligatorisches Anmeldeverfahren statt. Informationen finden Sie vor dem Büro von Hrn. Schwendemann, KG IV, R. 4422. Auch in weiteren beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten, insbesondere das zentrale elektronische Vorlesungsverzeichnis der Universität Freiburg (www.studium.uni-freiburg.de/de/lehrveranstaltungen). Vorlesungen AO Das Leben der Toten - Bestattungssitten im Alten Orient Mi H 16 KG III/HS 3118 10:00-12:00 Wittwer-Backofen, wöchentlich Hermann-Herder-Str. 9, 1. OG, Raum 01020 A Europäische Sozialstruktur und Globaler Wandel (Seminarvorlesung) Do G wöchentlich Einführung in die Biologische Anthropologie Do S 16:00-18:00 Heinz, 16:00-18:00 wöchentlich Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive Mo 18:00-20:00 Ab 30.10. 14 tgl. Rehbein, KG I/HS 1015 Asch, KG I/HS 1010 Grundzüge der Geschichte der Frühen Neuzeit G Do GM wöchentlich Medizin im Islam - Tradition und Moderne Di PH 09:00-11:00 15:00-17:00 18:00-20:00 wöchentlich Mo 20:00-22:00 Mo 20:00-22:00 Gander, KG I/HS 1015 wöchentlich Collatz, Koordinator, Biologie I/HS Ringvorlesung: Wege zur Erforschung des Gehirns B Stefan-Meier-Str. 26/Inst. f. G. d. Medizin, Seminarraum wöchentlich Ringvorlesung: Biologie des Menschen B KG I/HS 1199 Leven, Phänomenologie der sozialen Lebensformen I: Freundschaft Do Asch, Aertsen u.a. wöchentlich GHS Biologie II/III Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie E Mi PH 10:00-13:00 Seitz, wöchentlich UB/ÜR 8 wöchentlich KG III/HS 3042 wöchentlich Müller, Neuhaus, Peschke, Biologie II/III/GHS wöchentlich KG III/HS 3042 Zeit und Zeitbewußtsein Mi 16:00-18:00 Steinmann, Einführung in die Biologie (für 1. Semester) B Mo, 10:00-11:00 Di, Mi, Do, Fr Proseminare S Soziologie des Raums Di U AG 14:00-16:00 Kaufmann, Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und Frühgeschichte Di 14:00-16:00 Ab 31.10. - Kindheit und Jugend in der Antike Do 16:00-18:00 Pape, Belfortstr. 22/Seminarraum des Instituts Möller, wöchentlich UB/ÜR 1 17 G Höfe und Residenzen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit Di G G S KG I/HS 1032 11:00-13:30 Eckel, wöchentlich KG I/HS 1139 16:00-18:00 Prüll, wöchentlich Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a 10:00-13:00 Eckel, wöchentlich UB/ÜR 7 wöchentlich Ortolf, Wittwer-Backofen, Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a 14:00-18:00 Rassengesetze, Euthanasie, Holocaust. Die Rassenpolitik des Nationalsozialismus Fr 09:00-11:00 wöchentlich Heinemann, UB/ÜR 5 Soziologie der Gewalt 16:00-18:00 Paul, wöchentlich KG IV/Übungsraum 1 Philosophische Zugänge zum Krankheitsbegriff Di PH Günter, wöchentlich Anthropologische Untersuchungsmethoden Di PH 18:00-20:00 Zunkunftsvorstellungen in Westdeutschland Di G KG I/HS 1032 Anfänge der Biomedizin (1880-1945) Di H Klein, Geschichte der Menschenrechte Do G UB/ÜR 1 Entdeckungen und frühe Kolonialbildungen Mi GM wöchentlich Hexen, Dämonen, Sternendeuter. Frühneuzeitliche Vorstellungen von Magie und dem Übersinnlichen (15.-17. Jahrhundert, Europa) Di 11:00-13:00 wöchentlich Di G 14:00-16:00 Bihrer, 10:00-12:00 wöchentlich Freiheit und Determination. Über die Bedingungen menschlichen Handelns. (EPG-Veranstaltung) Di 11:00-13:00 wöchentlich Boldt, KG I/HS 1142 Kather, Sedanstr. 6/Raum 4 Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung: Die Gabe. Anthropologie und Geschichte einer sozialen Institution Do 09:00-13:00 14 tgl. 18 Meyer-Zwiffelhoffer, Alte Uni/HS 2 Weitere Hauptseminare AG Von Brot, Beilagen und Wein - Nahrung und Konsum in der griechischrömischen Welt Di 14:00-16:00 wöchentlich PH Zufall, Kontingenz, Providenz. Aspekte mittelalterlichen Denkens und Erzählens Di 14:00-16:00 wöchentlich H Biologische Anthropologie: Zähne - ein biologischer Informationsspeicher Do 14:00-16:00 wöchentlich GM Hauptseminar: Bilder in der Medizingeschichte - - wöchentlich Möller, Universitätsstr. 5/Raum 1 Hasebrink, Hoenen, KG III/HS 3301 Mönke, Wittwer-Backofen, Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Eschenbruch, n. V. Bemerkung: Aushang beachten S Kolonialismus, Ethnizität, kollektive Gewalt Do E PH wöchentlich Wissensproduktion - Formen und Institutionen im Kulturvergleich Mi E 18:00-20:00 Paul, 10:00-12:00 wöchentlich Geschichte und Identität. Zur Analyse von ethnisch konnotierten Konflikten in Afrika Mi 18:00-20:00 wöchentlich Sprache und Gewalt Fr 17:00-19:00 KG IV/Übungsraum 1 Schlehe, Werderring 4/HS 01 024a (Belchen) Seitz, Werderring 4/HS 01 024a (Belchen) Guzzoni wöchentlich KG I/HS 1231 Übungen Lektürekurs: Grundtexte der Historischen Anthropologie Mi 18:00-20:00 wöchentlich Historische Anthropologie, Geschichte und Psychoanalyse Mo G wöchentlich Dörflicher Alltag in Spätmittelalter und Frühneuzeit Di G 16:00-18:00 16:00-18:00 wöchentlich Internet für Historiker Mi 15:00-17:00 Bernett, KG I/HS 1224 Goldbeck, Bernhard, Wilhelmstr. 26/HS 00 006 Andermann, KG IV/HS 4450 Graf, wöchentlich Rempartstr. 11/CIP-Pool 19 Praktika H Anthropologisches Praktikum I: Osteologie Fr 14:00-15:00 27. 10. 2006 Wittwer-Backofen, Einzeltermin Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Bemerkung: Vorbesprechung und Platzvergabe, Termine für Blockpraktikum werden noch bekannt gegeben H Anthropologisches Praktikum II: Forschungspraktikum Do 16:00-18:00 wöchentlich Wittwer-Backofen, Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie PS Sozialpsychologie Di PS Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 wöchentlich Hassenstein, Haug-Schnabel, Bensel, Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 11:00-13:00 Ab 08.11. wöchentlich Beller, Strube, Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 09:00-11:00 Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung Do 20 wöchentlich Allgemeine Psychologie I Di PS 15:30-17:45 Vergleichende Verhaltensforschung Mi PS Klauer, 14:00-16:00 wöchentlich Rockstroh, Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 KOMMENTARE zu den Veranstaltungen der Studienfächer Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie Wintersemester 2006/07 ACHTUNG: Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte bis 16.10.2006 voraus. Die Teilnahme an Veranstaltungen der Biologischen Anthropologie setzt, mit Ausnahme der Vorlesung, eine Anmeldung und die Teilnahme an Vorbesprechungen voraus. Die verbindliche Anmeldung erfolgt über die bis zum 4. August 2006 ausgehängten Listen im Eingangsbereich der Biologischen Anthropologie (Albertstr. 7). Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV. Für die Proseminare der Geschichtswissenschaften findet vor Semesterbeginn ein obligatorisches Anmeldeverfahren statt. Informationen finden Sie vor dem Büro von Hrn. Schwendemann, KG IV, R. 4422. Auch in weiteren beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten, insbesondere das zentrale elektronische Vorlesungsverzeichnis der Universität Freiburg (www.studium.uni-freiburg.de/de/lehrveranstaltungen). Zu einigen Veranstaltungen lagen bei Redaktionsschluß die Kommentare nicht vor. Bitte die Aushänge der jeweiligen Seminare bzw. die Angaben auf den Homepages beachten! Vorlesungen Termine: Das Leben der Toten - Bestattungssitten im Alten Orient Prof. Dr. Marlies Heinz Mi 16:00 - 18:00 KG III/HS 3118 Termine: Einführung in die Biologische Anthropologie Ursula Wittwer-Backofen 10:00 - 12:00 Do Hermann-Herder-Str. 9, 1. OG, Raum 01020 A Kommentar: Mit der Vorlesung wird die Biologische Anthropologie mit ihrer thematischen Bandbreite vorgestellt. In jeder Vorlesungsstunde wird ein Arbeitsgebiet bzw. Wissenschaftskonzept vorgestellt, wobei insbesondere die Anthropologie als Brückenfach zwischen Natur- und Geisteswissenschaften betont wird. Hieraus werden die speziellen Fragestellungen der Anthropologie abgeleitet, die in Beispielen dokumentiert werden. Die Vorlesung ist nach einem Curriculums-Vorschlag der deutschen Gesellschaft für Anthropologie für das Grundstudium Anthropologie/Humanbiologie konzipiert worden. Literatur: Grupe G, Christiansen K, Schröder I, Wittwer-Backofen U (2005) Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer Berlin. Termine: Europäische Sozialstruktur und Globaler Wandel (Seminarvorlesung) PD Dr. Boike Rehbein Do 16:00 - 18:00 KG I/HS 1015 Termine: Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive Prof. Dr. Ronald G. Asch Mo 18:00 - 20:00 14 tgl. KG I/HS 1010 Kommentar: Die Vorlesung hat sich zum Ziel gesetzt, die Rolle von Freundschaft, die lange Zeit als eher marginales - weil rein “privates” -Phänomen ohne klaren institutionellen Rahmen galt, neu zu bewerten und zugleich Klientelbeziehungen in der Perspektive der historischen longue durée des sozialen und kulturellen Wandels in den Blick zu nehmen. Die Themenkomplexe Freundschaft und Patronage werden dabei bewusst miteinander verbunden. Auf diese Weise soll einerseits die Genese des modernen Ideals einer streng symmetrischen, von utilitaristischen Erwägungen freien, eher affektiven Freundschaftsbeziehung in ihrem historischen Kontext deutlich werden und andererseits eine Perspektive vermieden werden, die Patronage auch in vormodernen Gesellschaften nur unter instrumentellen Gesichtspunkten sieht. Unter anderem soll dabei gefragt werden, welche Werte und Normen im historischen Wandel und kulturellen Vergleich konstitutiv für Freundschaft sind und in welchen Situationen Freundschaft und Patronage in 21 ihrer Wechselwirkung mit politischer Herrschaft als illegitim - etwa als Korruption - gelten. Bemerkung: Die Vorlesung beginnt am 30.10.2006. Die Themen der einzelnen Sitzungen werden per Aushang bekanntgegeben. Termine: Grundzüge der Geschichte der Frühen Neuzeit Prof. Dr. Ronald G. Asch Do 09:00 - 11:00 KG I/HS 1199 Kommentar: In einer einzigen Vorlesung einen Überblick über die gesamte Frühe Neuzeit zu geben ist ein gewagtes Unterfangen, das hier jedoch dennoch versucht werden soll, auch mit Blick auf die Anforderungen des BA. Die Vorlesung wird Strukturen und Phänomene von grundsätzlicher Bedeutung (z. B. Agrarverfassung, Herrschaftsformen, Demographie und Wirtschaft, die Rolle der Konfessionen, Grundbegriffe des politischen Denkens) und ihren Wandel in knappster Form darstellen, aber auch einen Überblick über die einzelnen Epochen der Fr. NZ geben. Schließlich werden einzelne Länder, die in bestimmten Phasen die gesamteuropäische Entwicklung bestimmten, für diese Zeitabschnitte (z. B. Frankreich unter Ludwig XIV.) etwas ausführlicher behandelt. Die Vorlesung schließt mit einer 90 min. Klausur ab, deren Bestehen Voraussetzung für den Erwerb der entsprechenden ECTS Punkte ist. Literatur: Heinz Duchhardt, Europa am Vorabend der Moderne 1650-1800, UTB 2003; Birgit Emich, Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, UTB 2006; und : Birgit Emich, Frühe Neuzeit 1500-1800: Die Epoche (UTB, Reihe “Basics”), 2006 (in Vorbereitung) (Anschaffung dringend empfohlen!); Diarmaid MacCulloch, Reformations, Europe’s House Divided, 2003; Peter Herrsche, Muße und Verschwendung, Europäische Gesellschaft und Kultur im Barockzeitalter, 2 Bde., 2006; Paul Münch, Das Jahrhundert des Zwiespalts. Deutsche Geschichte 1600-1700, 1999; H. Schilling, Aufbruch und Krise, Deutschland 1517-1648, und ders., Höfe und Allianzen, Deutschland 1648-1763, 1988/89; Merry WiesnerHanks, Early Modern Europe, 1450-1789, CUP 2006. (zur Anschaffung empfohlen) Nachschlagewerke, L. Bely (Hg.), Dictionnaire de l’Ancien Régime, PUF 1996 (für Frankreich hervorragend!), Enzyklopädie der Neuzeit, hg. von F. Jäger, 2004 ff (bisher 3 Bde. A-E; eigenwillig aber einige Art. recht gut), und Encyclopedia of the Early Modern World, hg. von J. Dewald, 6 Bde. New York (Scribner), 2004 (bietet zuverlässige Informationen auf relativ hohem Niveau). Termine: Medizin im Islam - Tradition und Moderne Prof. Dr. Karl-Heinz Leven Di 15:00 - 17:00 Stefan-Meier-Str. 26/Inst. f. G. d. Medizin, Seminarraum Kommentar: Die Medizin des mittelalterlichen Islams bzw. der arabischen Welt war der westlichen Medizin ihrer Zeit überlegen. Die Araber hatten, gelegentlich auf Umwegen, das Erbe der griechischen Medizin der Antike angetreten und es produktiv fortentwickelt. Im Hochmittelalter gelangten die daraus hervorgegangenen Texte in lateinischen Übersetzungen in das Abendland. An der Entwicklung der modernen Medizin hat die islamische Welt zwar keinen aktiven Anteil genommen, gleichwohl finden sich in allen islamischen Ländern medizinische Zentren auf der Höhe des (natur-)wissenschaftlichen Standards. In der Vorlesung wird dargestellt, wie sich die Medizin im Islam seit dem 7. Jahrhundert entwickelte (u.a. Medizin im Koran, Übersetzungsbewegung des 9./10. Jahrhunderts, Ärzte in Bagdad, Hospitäler, Umgang mit Geisteskranken). Im weiteren wird die Rezeption der modernen westlichen Medizin durch den heutigen Islam betrachtet. Hier ergeben sich im Rückgriff auf die Tradition der Scharia bemerkenswerte Konflikte und Lösungsversuche medizinethischer Probleme (Fortpflanzung, Organtransplantation, Sterben und Tod). Literatur: Gutas, D.: Greek thought, Arabic culture. The Graeco-Arabic Translation Movement in Baghdad and Early ŽAbbasid society (2nd - 4th /8th - 10th Centuries), London 1998. Ullmann, M: Die Medizin im Islam (= Handbuch der Orientalistik, 1, Erg.-Bd. 6, 1), Leiden, Köln 1970; Krawietz, B.: Die Hurma. Schariatrechtlicher Schutz vor Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit nach arabischen Fatwas des 20. Jahrhunderts. Berlin 1991. Termine: Phänomenologie der sozialen Lebensformen I: Freundschaft Prof. Dr. Hans-Helmuth Gander 18:00 - 20:00 KG I/HS 1015 Do Termine: Ringvorlesung: Biologie des Menschen Prof. Dr. Klaus-Günter Collatz u.a. Mo 20:00 - 22:00 Biologie I/HS Termine: Ringvorlesung: Wege zur Erforschung des Gehirns Aertsen u.a. Mo 20:00 – 22:00 GHS Biologie II/III Termine: Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie Prof. Dr. Stefan Seitz 10:00 - 13:00 Mi UB/ÜR 8 Kommentar: Mit einer einführenden Vorlesung und einem vertiefenden Proseminar, in dem Primärquellen und Sekundärliteratur bearbeitet werden, werden die wichtigsten Themenfelder der Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie und der Methodenlehre unseres Faches vermittelt. Es wird die Entwicklung von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aufgezeigt. Zunächst werden das Wissen und die Wahrnehmung fremder Kulturen in der Antike, im Entdeckungszeitalter sowie in der Zeit der Aufklärung besprochen und die Versuche in den jeweiligen Zeitaltern erörtert, kulturelle Unterschiede zu erklären und die Vielfalt kultureller Formen zu ordnen. Ausführlich werden danach jene im 19. und zu Beginn des 20. Jh. angewandten Arbeitsmethoden behandelt, die sich in diachroner Sichtweise um die Rekonstruktion der Entstehung und Entwicklung der Kulturen bemühten sowie jene Lehrmeinungen, die in synchroner Sicht innere Zusammenhänge von Kultursystemen zu erfassen suchten. Umfassend werden die bedeutsamen europäischen Schulrichtungen sowie die methodischen Vorgehensweisen und Arbeitsfelder der amerikanischen Cultural Anthropology vorgestellt. Für eine erfolgreiche Teilnahme an dieser Veranstaltung werden insgesamt 6 ECTS-Punkte vergeben. Das Arbeitszeitprofil der Veranstaltung entspricht einem Arbeitsvolumen von 150 Stunden. Davon sind 45 Kontaktstunden (3 st. Veranstaltung), der Rest entfällt auf Vor- und Nachbereitung anhand von Pflicht- und Zusatzliteratur sowie auf 22 Literatur: Termine: die Vorbereitung der Klausur und auf die Anfertigung der Hausarbeit. Petermann, W. 2004. Geschichte der Ethnologie. Wuppertal : Ed. Trickster im Peter Hammer Verl Barnard, A. 2000. History and Theory in Anthropology. Cambridge: Cambridge Univ. Press. Feest Ch. F. u. K.-H. Kohl (Hg.) 2001, Hauptwerke der Ethnologie. Stuttgart: Kröner. Fischer, H. u. B. Beer (Hg.) 2003. Ethnologie. Einführung und Überblick. Neufassung. 5. Auflage. Berlin: Reimer. Zeit und Zeitbewußtsein PD Dr. Michael Steinmann Mi 16:00 - 18:00 KG III/HS 3042 Einführung in die Biologie (für 1. Semester) Prof. Dr. Josef Müller Prof. Dr. Gunther Neuhaus Termine: Prof. Dr. Klaus Peschke Mo10:00 - 11:00 Fr Biologie II/III/GHS Proseminare Termine: Soziologie des Raums PD Dr. Stefan Kaufmann Di 14:00 - 16:00 KG III/HS 3042 Kommentar: Di 14.00-16.00 Raum: ?? Das Seminar führt in zentrale Fragen der Raumsoziologie ein. In Auseinandersetzung mit prominenten raumsoziologischen Arbeiten werden unterschiedliche Konzepte vorgestellt, die räumliche Auslegung sozialer Verhältnisse sowie die gesellschaftlichen Bedingungen der Wahrnehmung von Räumen zu bearbeiten. Thematisch werden Probleme verhandelt, die von allgemeinen kulturtheoretischen Fragen zum Verhältnis von naturräumlichen Bedingungen und gesellschaftlicher Entwicklung, über makrogesellschaftliche Probleme wie der gesellschaftlichen Erfindung nationaler Räume und ihrer Herausforderung durch globale Mobilität bis zu mikrosoziologischen Fragen der Handlungsorientierung in virtuellen Räumen reichen. Zur Vorbereitung: Martina Löw: Raumsoziologie, Frankfurt/Main 2001 Sprechstunde: Mi 13.3014.30 e-mail: [email protected] Termine: Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und Frühgeschichte PD Dr. Wolfgang Pape Di 14:00 - 16:00 Belfortstr. 22/Seminarraum des Instituts Termine: Kindheit und Jugend in der Antike PD Dr. Astrid Möller Do 16:00 - 18:00 ab 26.10.2006 UB/ÜR 1 Kommentar: In allen Gesellschaften durchlaufen Mädchen und Jungen verschiedene Stufen des Erwachsenwerdens, die meist durch Initiationsriten markiert werden. Athen, Sparta und Rom werden in diesem Proseminar die Beispiele sein, an denen das Aufwachsen in der Antike betrachtet werden soll: Geburt, Aufnahme in die Familie bzw. Gemeinschaft, Erziehung und Ausbildung, Sozialisation, Enkulturation und der Schritt in die Welt der Erwachsenen. Literatur: H.-I. Marrou: Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum, Freiburg 1957; M. Harlow, R. Laurence: Growing Up and Growing Old in Ancient Rome, London 2002; N.M. Kennell: Gymnasium of Virtue. Education & Culture in Ancient Sparta, Chapel Hill, NC 1995; Coming of Age in Ancient Greece. Images of Childhood from the Classical Past. Exhibition catalogue, hg. von J. Neils, J. Oakley, Hanover/NH 2003. Termine: Höfe und Residenzen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit Andreas Bihrer 14:00 - 16:00 UB/ÜR 1 Di Kommentar: Die Höfe der Könige, der weltlichen und der geistlichen Fürsten bildeten in der Vormoderne wichtige politische, soziale und kulturelle Zentren. In diesem epochenübergreifenden Seminar werden wir Entwicklungen und Strukturen höfischen Lebens vom Interregnum bis zum Dreißigjährigen Krieg verfolgen und analysieren. Anhand der wissenschaftlichen Beschäftigung mit höfischem Fest und Alltag, Verwaltung und Repräsentation, Gartenbau und Feuerwerk, Turnier und Tanz, Astrologen und Hoffnarren, Besteck und Jagdtrophäen soll in Themen und Fragestellungen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte eingeführt werden. Literatur: Paravicini, Werner/Hirschbiegel, Jan/Wettlaufer, Jörg (Hg.), Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Ein dynastisch-topographisches Handbuch, Bd. 2,1: Begriffe (Residenzenforschung, Bd. 15,2,1), Ostfildern 2005. Termine: Hexen, Dämonen, Sternendeuter. Frühneuzeitliche Vorstellungen von Magie und dem Übersinnlichen (15.-17. Jahrhundert, Europa) Dr. Andreas Klein Di 11:00 - 13:00 KG I/HS 1032 Kommentar: Für die Menschen der Frühen Neuzeit war Magie ein selbstverständlicher Bestandteil der Welt. Sie fühlten sich umgeben von Dämonen, Ungeheuern und Hexen, die sie bedrohten, aber auch von guten Geistern und Kobolden, die hilfreich sein konnten. Diese Kreaturen waren Ausdruck der Ängste, die den frühneuzeitlichen Menschen prägten und plagten, und dienten ihrer psychischen Verarbeitung. Die Menschen setzten Magie in vielen Bereichen ein, als Schutz gegen Unbill, in der Medizin, als Liebeszauber und Ratgeber vor wichtigen Entscheidungen. Ihre Weltsicht wird erst verständlich, wenn man 23 Literatur: Termine: diesen Teil ihres Glaubens betrachtet. Wir werden deshalb im Kurs die Ideen- und Sozialgeschichte des Übernatürlichen in allen Facetten studieren: Zauberpraktiken, Vorstellungen über die Strukturen des Magischen, die verschiedenen Arten von Unholden wie Vampire, Teufel, die Wilde Jagd und Klabautermänner, die Praxis der Hexenjäger, Astrologie und höfische Magier sowie gelehrte Diskurse über diese Themen. Hierbei werden wir uns auch volkskundlicher, ethnologischer und anthropologischer Methoden und Theorien bedienen, und auch Vergleiche z.B. mit sibirischen Schamanen stehen auf den Programm. Dadurch stellt dieser Kurs auch eine Einführung in die Funktionsweise gedanklicher Strukturen dar: wie verbreiten sich Ideen in der Gesellschaft? Die Märchenforschung anhand des Beispiels der Brüder Grimm und die Ausbreitung des Hexenwahns sind diesbezüglich sehr lehrreich. Auch die Psychologie der frühneuzeitlichen Menschen wird thematisiert werden, um zu verstehen, wie sich die Ängste, als deren Ausdruck die magische Weltsicht verstanden werden muß, aus der Situation der Menschen entwickelten. Welchem Rational gehorchte das magische Denken, und wie unterschied es sich von dem modernen, “aufgeklärten” Denken? Als vorbereitende Lektüre empfehle ich zwei Werke: Frazer, James George: Der goldene Zweig: eine Studie über Magie und Religion, Neuausgabe Köln 1968, ein Klassiker, der das Übernatürliche aus anthropologischer Sicht strukturiert, sowie Daxelmüller, Christoph: Aberglaube, Hexenzauber, Höllenängste. Eine Geschichte der Magie, Zürich 1993, eine gut geschriebene Gesamtdarstellung. Entdeckungen und frühe Kolonialbildungen Prof. Dr. Wolfgang Günter Di 18:00 - 20:00 KG I/HS 1032 Kommentar: Dass die Entdeckung Amerikas ein neues Zeitalter begründet hat, gehört zu den Gemeinplätzen historischer Bildung. Weniger bekannt sind hingegen die politischen und intellektuellen Voraussetzungen, die zu den Entdeckungsreisen geführt, die Erwartungen und Ängste, die sie begleitet haben, und die unterschiedlichen Formen von Herrschaft, Ausbeutung und Kulturtransfer, die ihnen gefolgt sind. Das Seminar will das komplexe Ensemble von Entdeckungen und Auswirkungen am portugiesischen und spanischen Beispiel analysieren. Literatur: Wolfgang Reinhard: Geschichte der europäischen Expansion, 4 Bde, Stuttgart 1983/90. Termine: Geschichte der Menschenrechte Dr. Jan Eckel 11:00 - 13:30 Mi KG I/HS 1139 Kommentar: Menschenrechtsfragen haben eine hohe Aktualität. Sie bilden heute einen zentralen Bestandteil der globalen politischen Agenda, der in internationalen Konflikten regelmäßig thematisiert wird, aber auch abseits davon eine der wichtigsten Streitfragen des interkulturellen Dialogs darstellt. Blickt man ein halbes Jahrhundert zurück, so ist diese Entwicklung ebenso überraschend wie erklärungsbedürftig. Denn vor 1945 waren Menschenrechte ein allenfalls marginales Thema der internationalen Beziehungen, und weder die politische noch die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen war in nennenswertem Maße institutionalisiert. Das Seminar möchte diese Beobachtung zum Ausgangspunkt nehmen, um das Thema der Menschenrechte und der Menschenrechtspolitik zu historisieren. Das Spektrum der Aspekte soll dabei möglichst breit gefächert und in exemplarischen Analysen untersucht werden. Nach einem Überblick über die ideengeschichtlichen Wurzeln der Menschenrechte und die Vorläufer der Menschenrechtskampagnen im 19. Jahrhundert wird der Schwerpunkt des Seminars auf der sogenannten “Menschenrechtsrevolution” nach 1945 liegen. Dabei geht es um die Entstehung einer supranationalen Menschenrechtspolitik und die Versuche der internationalen Kodifizierung von Menschenrechten, um Menschenrechte als Gegenstand der internationalen Beziehungen im Kalten Krieg sowie um den Menschenrechtsaktivismus von NGOs wie Amnesty International als einer neuartigen Form der politischen Kommunikation und des politischen Handelns. Die Leitfrage gilt dem Wandel der internationalen Politik und des politischen Bewußtseins, der in dem Aufschwung des Themas Menschenrechte zum Ausdruck kommt. Literatur: Paul Gordon Lauren: The Evolution of International Human Rights. Visions Seen, 2. Aufl. Philadelphia 2003. Termine: Anfänge der Biomedizin (1880-1945) PD Dr. Cay-Rüdiger Prüll Do 16:00 - 18:00 Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Kommentar: Unter “Biomedizin” versteht man heute die interdisziplinäre Verschränkung von Zellbiologie und Molekularbiologie auf der einen, und experimenteller Medizin auf der anderen Seite, um die Ursache von Krankheiten erforschen und diese dann kausal behandeln zu können. Die enge Verzahnung von beiden Fächern prägte allerdings die naturwissenschaftliche Medizin schon seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert. Im Seminar sollen die verschiedenen Strömungen der “Biomedizin”, welche die Ausformung unserer rezenten Medizin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entscheidend mitgeprägt haben, in kulturgeschichtlicher Perspektive behandelt werden. Dabei ist auch die Frage nach den Ausgangspositionen zu stellen, die in Deutschland genutzt wurden, um die naturwissenschaftliche Medizin nach 1945 im gesellschaftlichen Kontext neu zu positionieren. Neben der Erarbeitung der angedeuteten thematischen Schwerpunkte dient das Seminar dem Erlernen und Einüben der Praktiken des historischen Arbeitens. Aus diesem Grund ist der Besuch eines Tutorats, das ebenfalls angeboten wird, verpflichtend. Literatur: Paul Weindling, Health, Race and German Politics between national Unification and Nazism, 1870-1945, Cambridge (Cambridge University Press) 1989; Christopher Lawrence, George Weisz (Hrsg.), Greater than the Parts. Holism in Biomedicine, 1920-1950, Oxford (Oxford University Press) 1997; Roger Cooter, John Pickstone (Hrsg.), Medicine in the Twentieth Century, Amsterdam (Harwood) 2000. Termine: Zunkunftsvorstellungen in Westdeutschland Dr. Jan Eckel Di 10:00 - 13:00 UB/ÜR 7 Kommentar: Auch Zukunftsvorstellungen sind historische Phänomene. In dem Nachdenken über und in den Entwürfen von Zukunft lassen sich das Selbstverständnis und die Selbstdeutungen einer Gesellschaft fassen. Die Hoffnungen und Ängste, die Verheißungen und Drohungen, die Utopien wie auch die pessimistischen Szenarien, welche sich an die Erwartung der kommenden Zeit knüpfen, spiegeln mentale Dispositionen und kollektive Befindlichkeiten wider, die eine große Wirkmacht entfalten können und eine Gesellschaft ebenso prägen wie etwa ihr Umgang mit der Vergangenheit. Um das gesellschaftliche Selbstverständnis der Bundesrepublik zu erforschen, sollen in dem Seminar konkrete Vorstellungen vom Leben in einer absehbaren Zukunft untersucht und zu den gleichzeitigen gesellschaftlich-politischen Verhältnissen in Beziehung gesetzt werden. Dabei sollen bewußt möglichst verschiedene Bereiche in den Blick treten - politische Planung und wissenschaftliche Prognose, “Zukunftsforschung” und Science Fiction sowie künstlerische Verarbeitungen in Film und 24 Literatur: Literatur. Das Seminar konzentriert sich dabei auf die Zeit nach dem Abschluß der Rekonstruktionsperiode der Nachkriegszeit. Gerade der kurze Zeitraum zwischen 1960 und 1990 ist durch eine spannungsvolle Entwicklung gekennzeichnet, die von der euphorischen Aufbruchsstimmung der 60er Jahre im Zeichen eines Machbarkeits- und Planbarkeitsglaubens zu der apokalyptischen Endzeitstimmung der 80er Jahre führt. Hölscher, Lucian: Die Entdeckung der Zukunft, Frankfurt a. M. 1999. Anthropologische Untersuchungsmethoden Simone Ortolf Termine: Ursula Wittwer-Backofen 14:00 - 18:00 Di 14-täglich Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Kommentar: Eine wesentliche Grundlage für das Verständnis des menschlichen Bauplanes bietet die funktionsmorphologisch orientierte Anatomie. Sie stellt den zentralen Inhalt des Seminars dar, anhand dessen die wesentlichen Methoden der anthropologischen Individualdiagnostik entwickelt werden. Dies betrifft verschiedene Arbeitsrichtungen, wie die Forensische Anthropologie, die Prähistorische Anthropologie, Industrieanthropologie oder Bevölkerungsbiologie. Das Methodenspektrum ist vielfältig und umfasst morphologische, morphometrische, histologische, moderne analytische sowie nicht-invasive Methoden. Deren Anwendungsmöglichkeiten und Aussagekraft werden vor dem Hintergrund anthropologischer Fragestellungen besprochen. Dieses Seminar widmet sich vor allem den Methoden zur Gewinnung von Individualdaten, während die Methoden zur Gewinnung von Gruppendaten auf der Bevölkerungsebene als aufbauendes Seminar im folgenden Semester angeboten werden soll. Literatur: Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer Verlag 2005 (essentielle Basisliteratur) Herrmann, B.; G. Grupe; S. Hummel; H. Piepenbrink; H. Schutkowski. Prähistorische Anthropologie, Leitfaden der Feld- und Labormethoden. Springer-Verlag 1990 (gute Aufteilung der einzelnen Methoden, jedoch nicht mehr aktuell, für Anatomie ungeeignet) Knußmann, R (Hrsg.). Anthropologie Band, 1. und 2. Teil. Wesen und Methoden der Anthropologie. Gustav Fischer Verlag 1988 und 1992 (gut zum selektiven Nachschlagen, neue analytische Methoden fehlen) Katzenberg M.A., Saunders, S.R. (Eds.) Biological Anthropology of the Human Skeleton. Wiley-Liss 2000. (guter Überblick über aktuelle Methoden) Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich Termine: Rassengesetze, Euthanasie, Holocaust. Die Rassenpolitik des Nationalsozialismus Dr. Isabel Heinemann Fr 09:00 - 11:00 UB/ÜR 5 Kommentar: Dieses Proseminar wird die Grundlinien der nationalsozialistischen Rassenpolitik herausarbeiten. Gefragt wird erstens nach den weltanschaulichen Grundlagen und den Mechanismen der sukzessiven Entrechtung insbesondere der Juden, aber auch anderer “unerwünschter” Gruppen in den 1930er Jahren. Zweitens geht es um die zentralen Radikalisierungsschritte von rassisch begründeter Ausgrenzung, Euthanasie und Massenmord im Zweiten Weltkrieg. Drittens wollen wir den Zusammenhang von rassistisch motivierter Umsiedlungspolitik und der Ermordung der europäischen Juden analysieren. Viertens stehen die verschiedenen Opfergruppen der NS-Rassenpolitik im Focus: die europäischen Juden, Sinti und Roma, osteuropäische Zwangsarbeiter und Zwangsgermanisierte, psychisch Kranke und “Asoziale”. Abschließend werden wir uns mit der Frage beschäftigen, warum die überwiegende Mehrheit der Deutschen die nationalsozialistische Rassenpolitik bis Kriegsende mit trug und nur wenige gegen Entrechtung, Ausgrenzung und Vernichtung protestierten. Literatur: Zur Einführung und Anschaffung empfohlen sind Friedländer, Saul: Das Dritte Reich und die Deutschen. Die Jahre der Verfolgung 1933-1939. München 1998. (dtv Taschenbuch 2000, 15,08 Euro). Burleigh, Michael: Die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Gesamtdarstellung. Frankfurt 2000 (Gebundene Ausgabe, S. Fischer Verlag, 24,90 Euro). Termine: Soziologie der Gewalt PD Dr. Axel Paul 16:00 - 18:00 Di KG IV/Übungsraum 1 Kommentar: Seminar im Grundstudium: Soziologie der Gewalt Di., 16-18 Uhr, Raum KG IV, Ü1 Gewalt schreckt ab und fasziniert. Sie gilt mit guten Gründen als Ausbruch aus und Angriff auf die soziale Ordnung. Nicht übersehen werden darf allerdings, daß sie stets sozial konditioniert ist, häufig spezifische Zwecke verfolgt und sich nicht oder nur in den seltensten Fällen asozial artikuliert. Das Seminar gibt einen Überblick einerseits über konkurrierende theoretische Zugänge zum Phänomen der Gewalt und andererseits über ihre Typen und Schauplätze. Bedingungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige Mitarbeit, Übernahme eines Kurzreferats, Tests, Hausarbeit. Literatur: Trutz v. Trotha (Hg.): Soziologie der Gewalt, Wiesbaden 1997; Wilhelm Heitmeyer, Hans-Georg Soeffner (Hg.): Gewalt, Frankfurt/M. 2004. Termine: Philosophische Zugänge zum Krankheitsbegriff Joachim Boldt Di 10:00 - 12:00 Termine: Freiheit und Determination. Über die Bedingungen menschlichen Handelns. (EPG-Veranstaltung) Prof. Dr. Regine Kather Di 11:00 - 13:00 Sedanstr. 6/Raum 4 KG I/HS 1142 Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung: Die Gabe. Anthropologie und Geschichte einer sozialen Institution 25 PD Dr. Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer Termine: 09:00 - 13:00 ab 26.10.2006 14 tgl. Alte Uni/HS 2 Do Kommentar: In den Jahren 1923/24 veröffentlichte der Soziologe Marcel Mauss (1872-1950) seinen “Essai sur le don”, in dem er den Gabentausch als eine “totale”, das heißt alle gesellschaftliche Gruppen formierende Institution beschrieb, die besonders für “archaische” bzw. “primitive” Gesellschaften kennzeichnend sei. Er bestimmte dabei den Gabentausch als den Typus des gesellschaftlichen Gütertauschs, der weder durch den Markt noch durch Zwangsabgaben vermittelt ist und die Zirkulation von Gütern meint, die soziale Beziehungen stiften und aufrecht erhalten. Obwohl Mauss seine Theorie ausgehend von der Untersuchung des “kula” auf den melanesischen Trobriand-Inseln und des “potlatch” nordamerikanischer Indianerstämme entwickelte, ist seine Studie doch systematisch vergleichend angelegt und umfasst auch historische Gesellschaften wie das archaische Rom. Das Werk von Marcel Mauss hat in der Folgezeit zunächst Ethnologen und Soziologen beeinflusst, bevor sich nach dem 2. Weltkrieg auch zunehmend Historiker seines Modells des Gabentauschs bedienten und für die Untersuchung anderer historischer Gesellschaften fruchtbar machten. Dies führte auch zu einer Ausweitung seines Anwendungsbereiches, da man Elemente des Gabentauschs nun nicht mehr nur in “archaischen” oder “primitiven”, sondern auch in komplexeren und modernen Gesellschaften entdeckte. Zugleich wurde das Modell des Gabentauschs vielfach als Gegenentwurf zur und Kritik an der kapitalistischen Ökonomie verstanden und politisch dienstbar gemacht. Das Seminar wird sich auf zwei Ebenen mit dem Phänomen des Gabentauschs befassen. Einerseits werden die Modell- und Theoriebildung bei Mauss sowie die kritische Auseinandersetzung mit und die Weiterentwicklung seiner Theorie behandelt, wobei auch der wissenschaftsgeschichtliche Ort des Gabentauschmodells bestimmt werden soll. Andererseits wird die Anwendung der Gabentauschtheorie an ausgewählten Beispielen aus der Ethnologie und der vormodernen europäischen Geschichte diskutiert werden. Dabei wird die historische Untersuchung konkreter gesellschaftlicher Konstellationen zeigen, dass das Modell des Gabentauschs heute zunehmend Platz macht für eine differenziertere Typologie machtvermittelter Güterzirkulation. Das Seminar ist ausschließlich für Studierende der “Historischen Anthropologie” geöffnet. Für die Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, KG I, Raum 1192, bis zum 16.10.2006 nötig. Das Seminar findet 14-tägig jeweils vierstündig statt. Die Termine sind: 26. 10. / 9. 11. / 23. 11. / 7. 12. / 21. 12. 2006 und 11. 1. / 25. 1. 2007. Literatur: Zur Vorbereitung der ersten Sitzung wird von den Seminarteilnehmern erwartet, die ersten beiden Kapitel des “Klassikers” von Marcel Mauss gründlich zu lesen. Das Buch sollte angeschafft werden: Marcel Mauss, Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesell-schaften, 6. Aufl., Frankfurt a. M. 2004 (franz. 1925). Weitere Hauptseminare Termine: Von Brot, Beilagen und Wein - Nahrung und Konsum in der griechisch-römischen Welt PD Dr. Astrid Möller Di 14:00 - 16:00 ab 24.10.2006 Universitätsstr. 5/Raum 1 Kommentar: Der Mensch ist, was er isst, oder wie Brillat-Savarin 1826 schrieb: >”Sag mir was Du isst und ich sage Dir, wer Du bist.” Der Konsum von Nahrung folgt in allen Gesellschaften symbolischen wie materiellen Kriterien. Nahrung erregt Gefühle und ist symbolisch aufgeladen. Manche Nahrungsmittel werden gemieden oder gar verboten. Nahrungsmitteltabus sind freilich keine isolierten Phänomene, sondern deuten auf tiefer liegende Strukturen. Kulturen schaffen sich ihre eigenen Gerichte und Arten ihres Konsums, wobei Nahrungsmittel und deren Konsum der Gruppenidentität durch Gemeinschaftsbildung wie durch Ausgrenzung dienen. Die Nahrungsmittelzubereitung ist abhängig von der vorhandenen Technologie und den kulturellen Vorlieben, die dieser Aktivität zugeschrieben werden. Das Seminar wird sich anhand von Beispielen aus der griechischrömischen Kultur mit anthropologischen Grundlagen des Nahrungsmittelkonsums befassen. Für dieses Hauptseminar ist eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte erforderlich. Für Studierende, die nicht Historische Anthropologie studieren, stehen nur eine sehr begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Literatur: I. de Garine: The Diet and Nutrition of Human Populations, in: T. Ingold (Hg.): Companion Encyclopedia of Anthropology: Humanity, Culture and Social Life, Cambridge 1994, 226-264; J. M. Wilkins; S. Hill: Food in the Ancient World, Oxford 2006; O. Murray (Hg.): Sympotica: a symposium on the Symposion, Oxford 1990; W. J. Slater (Hg.): Dining in a classical context, Ann Arbor 1995; E. Stein-Hölkeskamp: Das römische Gastmahl: eine Kulturgeschichte, München 2005. Zufall, Kontingenz, Providenz. Aspekte mittelalterlichen Denkens und Erzählens Prof. Dr. Burkhard Hasebrink Termine: Prof. Dr. Maarten Hoenen Di 14:00 - 16:00 KG III/HS 3301 Kommentar: Die Idee, dass die Welt auch anders hätte sein können, war im Mittelalter besonders ausgeprägt. Die Vertreibung aus dem Paradies geschah, nachdem der Mensch aus eigenem Entschluss von den Früchten der Erkenntnis gegessen hatte. Hätte er dies unterlassen, so wäre er noch im Paradies und nicht der Mühe der täglichen Arbeit und den Kontingenzen des menschlichen Lebens ausgesetzt. Dennoch stand im Mittelalter die ganze Welt auch unter der Herrschaft der göttlichen Providenz. Es geschah nichts, was nicht von Gott in seinem Plan vorhergesehen war. Erfahrungen von Zufall und Kontingenz gingen somit einher mit der Vorstellung von einer göttlichen Ordnung. Freiheit und Vorherbestimmung schlossen sich nicht aus, sondern wurden beide als ein besonderer Aspekt des menschlichen ‘in der Welt sein’ betrachtet. Wie diese beiden Aspekte jedoch kohärent zusammengedacht werden könnten, darüber wurden in der Philosophie verschiedene Versuche angestellt. Auch in der höfischen Literatur wird mit der Aventiure das Kontingente, was einem zufällig widerfährt, zum Thema. Doch steht auch das Handeln der Figuren unter dem Gesetz göttlicher Providenz? Wie verhält sich das Zufallende der Aventiure zur Komposition der Erzählung? Es stellt sich also die Frage, ob es sich in der Philosophie und der Literatur um ein ähnliches Selbstverständnis des Menschen handelt. Wenn dies in der Tat so ist, dann erlauben es die literarischen Texte, den Inhalt der philosophischen Schriften an Beispielen zu verdeutlichen und zu vertiefen, genauso wie umgekehrt die philosophischen Texte die Begriffe liefern können, die in den literarischen Texten dargelegten Modelle zu verstehen. Das Seminar ist als eine gemeinsame Veranstaltung für Studierende der Philosophie und der Germanistik konzipiert. Die Zusammenarbeit ist so gedacht, dass in der einen Woche die Philosophen, in der anderen Woche die Germanisten ihre Texte in Auszügen präsentieren und zur Diskussion stellen. Als philosophische Texte werden Anselm von Canterbury’s ‘De concordia praescientiae et praedestinationis et gratiae dei cum libero arbitrio’ sowie Teile aus dem dritten Buch der ‘Summa contra Gentiles’ des Thomas von Aquin gelesen (mit deutscher Übersetzung). Bei den literarischen Texten 26 handelt es sich um ausgewählte Szenen aus der Kaiserchronik, dem ‘Erec’, dem ‘Parzival’, dem ‘Gregorius’ Hartmanns und dem ‘Tristan’ Gottfrieds. Die Aufgabe für die Studierenden besteht darin, die betreffenden Texte nach Absprache mit den Dozenten eigenständig zu analysieren und in Referaten und Hausarbeiten darzustellen. Literatur: Erste Literaturempfehlungen (Germanistik): WALTER HAUG: Kontingenz als Spiel und das Spiel mit der Kontingenz. Zufall, literarisch, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Kontingenz, hg. von GERHART VON GRAEVENITZ und ODO MARQUARD, München 1998 (Poetik und Hermeneutik 17), S. 151-172. - MATIAS MARTÍNEZ: Formaler Mythos. Skizze einer ästhetischen Theorie. In: Formaler Mythos. Beiträge zu einer Theorie ästhetischer Formen, hg. von MATIAS MARTÍNEZ, Paderborn 1996, S. 83-100. - FRANZ-JOSEF WORSTBROCK: Der Zufall und das Ziel. Über die Handlungsstruktur in Gottfrieds ‘Tristan’. In: Fortuna, hg. von WALTER HAUG und BURGHART WACHINGER, Tübingen 1995 (Fortuna vitrea 15), S. 34-51. Zu Semesterbeginn steht ein Reader mit zentralen Textstellen und Literatur zur Verfügung. Erste Literaturempfehlungen (Philosophie): ANSELM VON CANTERBURY, Über die Vereinbarkeit des Vorherwissens, der Vorbestimmung und der Gnade Gottes mit dem freien Willen, in: ders., Freiheitsschriften (lat.-dt.), übers. u. eingel. von HANSJÜRGEN VERWEYEN, Freiburg im Breisgau 1994 (Fontes Christiani, 13), S. 250-361. - PAUL A. STREVELER, Anselm on future contingencies. A critical analysis of the argument of the De Concordia, in: Anselm Studies 1 (1983), S. 165-173. - WILLIAM L. CRAIG, St Anselm on divine foreknowledge and future contingency, in: Laval Theologique et Philosophique 42 (1986), S. 93-104. - THOMAS VON AQUIN, Summa contra gentiles, 3. Band Teil 1, hrsg. und übers. von KARL ALLGAIER, Darmstadt 2005, S. 262-393 (Kap. 64-83). - NORMAN KRETZMANN, The metaphysics of providence. Aquinas’s natural theology in ‘Summa contra gentiles’ III, New York 2000 (Medieval philosophy and theology, 9/2). - Jean Pierre Torrell, ‘Dieu conduit toutes choses vers leur fin’. Providence et gouvernement divin chez Thomas d’Aquin, in: JAN A. AERTSEN, MARTIN PICKAVÉ (Hrsg.), Ende und Vollendung. Eschatologische Perspektiven im Mittelalter, Berlin 2002 (Miscellanea Mediaevalia, 29), S. 561-594. - Harm Goris, Divine foreknowledge, providence, predestination, and human freedom, in: RIK VAN NIEUWENHOVEN, JOSEPH WAWRYKOW (Hrsg.), The Theology of Thomas Aquinas, Notre Dame 2005, S. 99-122. Zielgruppe: B.A.-Hauptfach Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft: 5. Fachsemester (Spezialisierung Ältere deutsche Literatur und Sprache); B.A.-Nebenfach Ältere deutsche Literatur und Sprache: 6. Fachsemester; Staatsexamensstudiengang: ab 5. Fachsemester; Magister-Studiengang: ab 5. Fachsemester. Bemerkung: Anmeldungen richten Sie bitte bis zum 01.10.06 an [email protected] oder [email protected]. 8 ECTS-Punkte. Biologische Anthropologie: Zähne - ein biologischer Informationsspeicher Christian Mönke Ursula Wittwer-Backofen Do 14:00 - 16:00 Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Kommentar: Zähne stellen als härteste Substanz des menschlichen Körpers ein gut überdauerndes Material dar und speichert eine Vielzahl von Bioinformationen. Diese erlauben Aussagen zu Gesundheitszustand, Ernährung, regionale Herkunft, Alter und vieles andere mehr. Zudem ist das Gebiss ein wichtiger Informationsträger für den Artvergleich und erlaubt so vielfältige evolutionsbiologische Interpretationen. Zähne liefern daher vielfältige Aspekte der Paläoanthropologie, Prähistorischen Anthropologie, Forensischen Anthropologie und Bevölkerungsbiologie. In dem Seminar werden ontogenetische und phylogenetische Aspekte der Zahnhartgewebe behandelt, der Einsatz morphologischer, histologischer und analytischchemischer Verfahren besprochen, Übungen zur Zuordnung isolierter Zahnfunde vorgenommen, und kulturell bedingte Zahnmutilationen vorgestellt. Literatur: Clark, DH (1992): Practical Forensic Odontology. Part of Reed International Books Oxford. Schröder, HE (2000): Orale Strukturbildung. Thieme-Verlag Berlin. Alt KW, Rösing FW, Teschler-Nicola M (Hrsg. 1998): Dental Anthropology. Springer Verlag Wien New York. Alt KW, Türp JC (1997): Die Evolution der Zähne. Qiuintessenz-Verlags-GmbH Berlin. Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich Termine: Hauptseminar: Bilder in der Medizingeschichte Dr. Nicholas Eschenbruch Wird noch bekanntgegeben Termine: Kolonialismus, Ethnizität, kollektive Gewalt PD Dr. Axel Paul Do 18:00 - 20:00 KG IV/Übungsraum 1 Kommentar: Hauptseminar: Kolonialismus, Ethnizität und kollektive Gewalt Do., 18-20 Uhr, Raum KG IV, Ü1 In weiten Teilen der Welt und insbesondere in Afrika bestimmen ethnische Konflikte, kollektive physische Gewalt und Bürgerkriege das politische Geschehen. Mehr noch, neben der Vernichtung der europäischen Juden stellt der ruandische Völkermord von 1994 die größte menschengemachte humanitäre Katastrophe des 20. Jahrhunderts dar. Diese als Ausbruch eines tief sitzenden ethnischen Konflikts zu beschrieben, ist nicht falsch, aber unzureichend. Die Ethnogenese der beteiligten Gruppen ist einerseits aufs engste mit der Kolonialgeschichte verflochten und andererseits Resultat eines Legimitätsdefizits des postkolonialen Staates. Der Völkermord selbst freilich erschließt sich ? wenn überhaupt ? nur einer Rekonstruktion seines konkreten Verlaufs. Am Beispiel Ruandas werden im Seminar konkurrierende Theorien der Ethnizität, Aspekte und Probleme der (kolonialen) afrikanischen Staatsbidlung sowie die Eigendynamik kollektiver Gewaltprozesse behandelt. Bedingungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige Mitarbeit, Essays, Hausarbeit. Literatur: Keith B. Richburg: Jenseits von Amerika. Eine Konfrontation mit Afrika, dem Land meiner Vorfahren, Stuttgart 1998; Philip Gourevitch: Wir möchten Ihnen mitteilen, daß wir morgen mit unseren Familien umgebracht werden. Berichte aus Ruanda, Berlin 1999. 27 Termine: Wissensproduktion - Formen und Institutionen im Kulturvergleich Prof. Dr. Judith Schlehe Mi 10:00 - 12:00 Werderring 4/HS 01 024a (Belchen) Kommentar: Indigenes und weltweit verbreitetes Wissen, Expertenwissen und Alltagsverständnis, populäres, religiöses, intuitives Wissen sowie viele weitere Sinndeutungsweisen sind heute vielfältig vernetzt. Und auch in den Ländern des Südens ist die Rede von der Transformation in "Wissensgesellschaften", - wie auch von neuen Ungleichheitsstrukturen ("digital divide"). In diesem Seminar soll danach gefragt werden, was die moderne Ethnologie zum Verständnis der Beziehungen zwischen lokaler und globaler Wissensproduktion, -reproduktion und -vermittlung beitragen kann. Wie stellt sich die Rolle von EthnologInnen als ÜbersetzerInnen unter diesen neuen Bedingungen dar? In den auf Literatur basierenden Teil des Seminars sollen die empirischen Ergebnisse der Lehrforschung in Indonesien im Sommer 2006 integriert werden. Thema war der Vergleich von akademischen und Bildungskulturen. Hier stellt sich hinsichtlich dieses Seminars die Frage, wie die spezifischen kulturellen Formen einer Universität, welche wiederum in einen weiteren sozio-kulturellen Rahmen und in globale Beziehungen eingebettet ist, die Wissensaneignung und -produktion prägt. Durch diese Kombination von theoretischem und forschungsbezogenem Teil soll eine neue Seminarform erprobt werden. Literatur: Literatur: s. Stichworte: Lokales Wissen, Wissenskultur, Wissensgesellschaft, Wissenssoziologie (in der UB wird ein Semesterapparat bereit gestellt) Termine: Geschichte und Identität. Zur Analyse von ethnisch konnotierten Konflikten in Afrika Prof. Dr. Stefan Seitz Mi 18:00 - 20:00 Werderring 4/HS 01 024a (Belchen) Literatur: In diesem Seminar sollen historische Ursachen und kulturelle Dimensionen ethnisch bestimmter militanter Auseinandersetzungen in West-, Zentral- und Nordostafrika (insbesondere Elfenbeinküste, Nigeria, Casamance, Darfur, Somalia, Eritrea, Uganda, Burundi, Dem. Rep. Kongo) diskutiert werden. Es soll Wissen über die ethnohistorische Entwicklung in diesen Räumen, über die Prozesse der Ethnogenese und Identitätsfindung, über die kulturellen Erscheinungsformen und die interethnischen Beziehungen, über die Rolle der Kolonialmächte und der Missionen, über die sozioökonomischen Bedingungen in der postkolonialen Phase der Nationenbildung und die derzeitigen politischen Verhältnisse vor dem Hintergrund der regionalen und globalen Machtkonstellation vermitteln. Die Frage nach Macht und Herrschaft in Afrika ist gestellt, nach dem Verhältnis zwischen Mehrheitsbevölkerungen und Minderheiten, zugleich aber auch die Frage nach der politischen Bedeutung der ethnischen Gruppenzugehörigkeit und damit der ethnischen Identität, nach dem Wandel der Identität sowie nach dem Entstehen neuer Identitäten im Zusammenleben der heterogenen Gemeinschaften in diesen Vielvölkerstaaten. Eine umfassenden Liste mit Literatur zur den einzelnen Konfliktzentren wird ausgegeben Termine: Sprache und Gewalt Prof. Dr. Ute Guzzoni Fr 17:00 - 19:00 KG I/HS 1231 Übungen Termine: Lektürekurs: Grundtexte der Historischen Anthropologie PD Dr. Monika Bernett 18:00 - 20:00 ab 25.10.2006 KG I/HS 1224 Mi Kommentar: Geplant sind Analyse und Vergleich von Grundtexten der Historischen Anthropologie, wie sie in einem von A. Winterling herausgegebenen Band (soll Sept. 2006 erscheinen) versammelt sind. Als Grundlage für kritische Fragen und leitende Kategorien soll die Positionsbestimmung des Fachs durch J. Tanner dienen. Literatur: J. Tanner, Historische Anthropologie zur Einführung, Hamburg 2004; A. Winterling, Historische Anthropologie. Basistexte, Stuttgart 2006 (erscheint in Kürze). Termine: Historische Anthropologie, Geschichte und Psychoanalyse Johannes Bernhard, Fabian Goldbeck Mo 16:00 - 18:00 ab 23.10.2006 Wilhelmstr. 26/HS 00 006 Kommentar: Der Trend der historischen Forschung geht in den letzten Jahren dahin, unter den Stichworten “Kulturgeschichte” und “Historische Anthropologie” verstärkt den Menschen in das Zentrum des Interesses zu rücken. Dabei spielt die menschliche Psyche - gerade auch im Vergleich zum Körper - bisher eine eher geringe Rolle. Vor diesem Hintergrund geht die Übung der Frage nach, inwieweit sich die Freudsche Psychoanalyse für historisch-anthropologische Ansätze fruchtbar machen läßt. Nach einführender Lektüre in das Freudsche Theoriegebäude werden verschiedene kulturtheoretische Schriften gelesen ( z. B. “Totem und Tabu”, “Das Unbehagen in der Kultur”, “Massenpsychologie und Ich-Analyse”). Die weitere Textauswahl wird in Abstimmung mit den Teilnehmenden und ihren Interessen festgelegt. Die Veranstaltung ist nur für Studierende der Historischen Anthropologie geöffnet Literatur: P. Gay, Freud für Historiker, Tübingen 1994; H.-M. Lohmann, Sigmund Freud zur Einführung, 5. Aufl., Hamburg 2002. 28 Termine: Dörflicher Alltag in Spätmittelalter und Frühneuzeit Kurt Andermann 16:00 - 18:00 Di KG IV/HS 4450 Kommentar: ”Das Dorf” hat in den zurückliegenden Jahrzehnten einen grundlegenden Strukturwandel erlebt; in Ballungsräumen gibt es richtige Dörfer praktisch nicht mehr. In Spätmittelalter und Frühneuzeit hingegen lebte die weitaus überwiegende Mehrzahl der Menschen auf dem Dorf. In der Übung sollen anhand ausgewählter Quellen die Lebensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung um die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit anschaulich gemacht werden. Dabei kommen Strukturen der Herrschafts- und Gemeindeverfassung zur Sprache, Landwirtschaft und Gewerbe, Abgaben und Lasten sowie dergleichen mehr. Darüber hinaus sollen allgemeine Kenntnisse zur südwestdeutschen Landesgeschichte vermittelt werden. Literatur: Werner Rösener, Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter, München 1992; Karl Siegfried Bader, Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, 3 Bde., Weimar und Graz 1957-1974; Karl Hans Jänichen, Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des schwäbischen Dorfes, Stuttgart 1970; Ursula Huggle, Dörflicher Alltag im 16. Jahrhundert, Bühl/Baden 1996. Termine: Internet für Historiker Dr. Klaus Graf 15:00 - 17:00 Mi Rempartstr. 11/CIP-Pool Kommentar: Im Internet suchen mit Google ist doch kinderleicht! Die Übung setzt sich zum Ziel, dieses naheliegende Missverständnis auszuräumen. Eingeübt werden sollen effizientere Suchstrategien mit Suchmaschinen, die Nutzung thematischer Verzeichnisse und spezieller Datenbanken. Zugleich soll über digitalisierte Geschichtsquellen und seriöse Forschungsliteratur im Netz imformiert werden. Die Veranstaltung enthält eine e-Learning-Komponente und setzt ein besonders aktives Mitarbeiten der Teilnehmer voraus. Praktika Anthropologisches Praktikum I: Osteologie Ursula Wittwer-Backofen Termine: 14:00 - 15:00 27.10.2006 Einzeltermin Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Fr Kommentar: Im Rahmen des Praktikums werden die Bestattungen eines historischen Gräberfeldes anthropologisch untersucht. Die TeilnehmerInnen erhalten Einblick in die klassischen Methoden der prähistorischen Anthropologie wie Alters- und Geschlechtsbestimmung, Untersuchung und Interpretation von pathologischen Veränderungen am Knochen, Metrik und Verwandtschaftsanalyse durch Aufnahme und Auswertung epigenetischer Merkmale. Vorraussetzung für die Teilnahme am Praktikum sind Kenntnisse in der menschlichen Anatomie bzw. die Teilnahme an einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der Anthropologie“. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Studierende beschränkt. Literatur: Feneis H, Anatomisches Bildwörterbuch (Stuttgart, Thieme, 7. Auflage 1993) Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. (Springer Verlag 2005) Herrmann B, u.a., Prähistorische Anthropologie (Berlin, Springer 1989) Katzenberg M.A., Saunders, S.R. (Eds.) Biological Anthropology of the Human Skeleton. Wiley-Liss 2000. (guter Überblick über aktuelle Methoden) Bemerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich Blockpraktikum - Vorbesprechung und Platzvergabe 27.10., 14ct im Praktikumsraum Termine: Anthropologisches Praktikum II: Forschungspraktikum Ursula Wittwer-Backofen Do 16:00 - 18:00 Hermann-Herder-Str. 9/HS 01 020a Kommentar: Im Rahmen des Forschungspraktikums werden in Gruppenarbeit verschiedene Themen laufender Forschungsprojekte erarbeitet. Die jeweiligen Gruppen konstituieren sich zu Beginn des Praktikums und arbeiten während des Semesters in dieser Gruppenkonstellation gemeinsam. Auch die zeitliche Einteilung ist den Gruppen je nach Thematik überlassen. Die Gruppen treffen sich zu Kernzeiten zu gemeinsamen Besprechungen. Vorraussetzung für die Teilnahme am Praktikum ist die Teilnahme an einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der Anthropologie“, wenn der Schein als Praktikumsnachweis für das Grundstudium gelten soll. Wird ein Praktikum im Rahmen des Hauptstudiums absolviert, gilt ein abgeschossenes Grundstudium als Voraussetzung. Viel eigenständige Recherche ist gefragt! Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen beschränkt. Bermerkung: Persönliche verbindliche Anmeldung im Institut für Humangenetik und Anthropologie, Albertstr. 7, bis zum 4.8. erforderlich 29 Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie Termine: Sozialpsychologie Prof. Dr. Christoph Klauer Di 15:30 - 17:45 Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 Vergleichende Verhaltensforschung Bernhard Hassenstein PD Dr. Gabriele Haug-Schnabel Termine: Joachim Bensel Mi 11:00 - 13:00 Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 Kommentar: Die Vorlesung bietet einen Überblick über die klassische und moderne Verhaltensbiologie, vor allem in den für die Entwicklungspsychologie relevanten Bereichen. Literatur: Hassenstein, B. (2001). Verhaltensbiologie des Kindes. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. Eibl-Eibesfeldt, I. (1997, 4.Aufl.). Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriss der Humanethologie. München: Piper. Allgemeine Psychologie I Dr. Sieghard Beller Termine: Prof. Dr. Gerhard Strube Di 09:00 - 11:00 Termine: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung Dr. Sybille Rockstroh Do 14:00 - 16:00 Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 30 Engelbergerstr. 41 c/HS 00 005 Fachschaft Anthropologie Wir sind Studierende der Fächer Biologische und Historische Anthropologie und als u-Fachschaft vertreten wir eure Interessen an der Uni. Außerdem: • treffen wir uns einmal wöchentlich zum Anthro-Stammtisch zu dem ihr alle herzlich eingeladen seid • leisten wir Hilfestellung bei Referaten, Hausarbeiten, Literatursuche usw. • und beantworten eure Fragen zu Studienbedingungen und Studienordnung • stellen wir die Kopiervorlage des Readers „Historische Anthropologie – Basistexte“ zur Verfügung. • organisieren wir eine Anthropologen-Hütte für Euch Neuigkeiten und Infos bekommt ihr am schwarzen Brett im ZAG und in unserem Fachschaftsraum in der Belfortstr. 24 (2. Stock im u-asta-Gebäude). Dort findet ihr auch: unsere Sprechzeiten ab Semesterbeginn die Liste für den email-Verteiler (wichtig für Infos, Termine, Aktuelles...tragt euch ein!) Zeit und Ort unseres Stammtisches Email Fachschaft: [email protected] (Weitere Kontaktmöglichkeiten stehen auf der nächsten Seite) Viele Infos und Neuigkeiten findet ihr auf unserer Fachschaftsseite: http://www.zag.uni-freiburg.de/anthro/fs_anthro/fs.html Ansonsten wünschen wir Euch viel Spaß, auch im Studium! ;-) 31 Daniel Möller Christine Scheufele Antonio Nogales Florian Kühnel Jan Constantin Maya Uramowicz Thomas Wittkamp Ecki Schmidt Kerstin Pannhorst Christine Pusch HF Historische Anthropologie NF Biologie NF Geschichte der Medizin HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Germanistik HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Soziologie HF Historische Anthropologie NF Urgeschichtl. Archäologie NF Alte Geschichte HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Ethnologie HF Historische Anthropologie NF Frühgeschichtl. 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