neue Fassung! - Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt

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19.10.
Die Räuber –
neue Fassung!
von Friedrich Schiller
HeidelbergTicket 06221.5820000
www.theaterheidelberg.de
Fotografie: Axel Preuß
Ab
BESETZUNG
Regieassistenz
Isabell Steidl
Der alte Moor Ronald Funke
Ausstattungsassistenz
Anja Koch
Karl Moor Florian Hertweck
Franz Moor Paul Grill
Kostümassistenz
Miriam Kranz
Amalia Maria Prüstel
Regiehospitanz
Jana Piechota
Spiegelberg Holger Stockhaus
Räuber Ute Baggeröhr
Inspizienz
Silvia Edvesi
Hermann / Daniel
Alexander Peutz
Soufflage
Hanno Nehring
Geisel Hanno Nehring
INSZENIERUNGSTEAM
TECHNIK UND WERKSTÄTTEN
Regie
Martin Nimz
Die Räuber –
Neue Fassung!
von Friedrich Schiller
Technische Leitung
Ivica Fulir (Techn. Dir.)
Raphael A. Weber (Techn. Ltr.)
Bühne
Julia Scholz
Technische Einrichtung
Enrico Knorr
Kostüme
Justina Klimczyk
Leiter der Abteilung Beleuchtung &
Lichtgestaltung
Steff Flächsenhaar
Dramaturgie
Katrin Spira & Axel Preuß
Ton
Magali Deschamps, Wolfgang
Freymüller, Andreas Legnar,
Thomas Mandl
Leitung Kostümabteilung
Viola Schütze
Maria Schneider (Stv.)
Gewandmeisterinnen
Dagmar Gröver
Alexandra Partzsch
Leiterin der Abteilung Maske
Kerstin Geiger
Anja Dehn (Stv.)
Leiterin der Abteilung Requisite
Esther Hilkert
Leiter Malsaal
Dietmar Lechner
Dekorationswerkstatt
Markus Rothmund
Leiter Schlosserei
Karl-Heinz Weis
Leiter Schreinerei
Klaus Volpp
Zum Stück
Zur Inszenierung
Der regierende Graf Maximilian von Moor lebt mit seinem Sohn Franz und seiner Ziehtochter Amalia von Edelreich im
fränkischen Schloss. Karl, der ältere Sohn, studiert in Leipzig, wo er mit seinen Freunden ein wildes Studentenleben
geführt hat. Nun will Karl zu seinem Vater und zu seiner Verlobten Amalia zurückkehren.
Franz aber, der Amalia ebenfalls liebt und darüber hinaus die Herrschaft übernehmen möchte, bringt den Vater durch
eine Intrige dazu, Karl zu verstoßen. Der im Grunde gute Karl ist derart verzweifelt, dass er sich an die Spitze einer
Räuberbande stellt, die ab jetzt Furcht und Schrecken verbreitend durchs Land zieht. Innerhalb der Bande stehen
sich der ehrliche Karl und der brutale, machtbewusste Spiegelberg gegenüber. Unterdessen schafft es Franz durch
eine zweite Intrige, den Vater und Amalia von Karls Tod zu überzeugen. Der alte Moor fällt in eine todesähnliche
Ohnmacht und wird heimlich von Franz in ein abgelegenes Verließ gesperrt. Franz übernimmt die Herrschaft, doch
Amalias trauerndes Herz bleibt ihm verschlossen. Karl selbst gewinnt mit seiner Räubertruppe eine Schlacht gegen
die eigentlich übermächtigen Regierungstruppen. Er schwört den Räubern für immer ihr Hauptmann zu bleiben. Doch
dann zieht es ihn plötzlich nach Hause ...
Das Stück erschien 1781. Schiller veröffentlichte es anonym unter dem Titel „Die Räuber. Ein Schauspiel“ bei Metzler
in Stuttgart; die Ortsangabe auf dem Titelblatt war jedoch fingiert und lautete Frankfurt und Leipzig. Am 13.01.1782
folgte die Uraufführung am Mannheimer Nationaltheater. Der Erfolg war durchschlagend. Die grausame Geschichte
um Liebe, Intrige, Macht und Mord beschwor laut Augenzeugenbericht unter dem Premierenpublikum abenteuerliche
Zustände herauf: „Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, stampfende Füße, heisere
Aufschreie im Zuschauerraum! Fremde Menschen fielen einander in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe,
zur Türe. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht!“1
Schiller hatte das Stück zuvor auf Geheiß des Mannheimer Intendanten von Dalberg mehrfach umschreiben müssen.
Heute wird vor allem die erste Fassung von 1781 gespielt.
Die Geschichte dieser Inszenierung beginnt im Sommer 2004. Am Landestheater Tübingen beginnen Martin Nimz und
das Ensemble mit den Proben. Diese kreisen vor allem um die Fragen: Womit wäre Schillers berühmte Räuberbande
heute zu vergleichen? Woher bezieht sie ihre politische und kriminelle Energie?
Unterdessen holt die Realität das Spiel ein: In Leipzig und anderswo beginnen sich Menschen zu organisieren, um
gegen die neuen Hartz-Gesetze zu protestieren. Um den Räubern ein klareres Profil zu geben, erfinden die Schauspieler für ihre Rollen zeitgenössische Biographien. Dadurch werden die Darsteller zu Autoren ihrer eigenen Figur. Nach
der gefeierten Premiere als Festinszenierung zum 25. Theaterjubiläum des LTT, erlebt die Inszenierung allein in der
Spielzeit 04/05 34 Aufführungen und wird zu den Baden-Württembergischen Theatertagen 05 eingeladen! Dann folgt
der Wechsel des Ensembles nach Heidelberg - und „Die Räuber“ feiern am 14.10.05 erneut Premiere.
Schon hier legt Martin Nimz Hand an, verändert die Besetzung und Szenen so stark, dass zurecht von einer Heidelberger Fassung gesprochen wird. Diese Fassung wird über zwei Jahre hinweg 27 Mal gespielt. Trotzdem mag sich noch
niemand von unseren „Räubern“ trennen, und so wartet Martin Nimz mit einer „verrückten“ Idee auf: Komplettüberarbeitung der Inszenierung in nur zwei Wochen! Voraussetzung dafür soll sein, dass die Schauspieler selbst entscheiden,
ob sie mitspielen oder nicht. Preis dieser Freiheit ist der Verzicht auf jeden Anspruch auf eine bestimmte Rolle. Konkret
heißt das: Niemand darf die Rolle spielen, die er in der Inszenierung bislang gespielt hat. Und: Die Premiere findet in
jedem Fall statt, gekniffen wird nicht! Diesem künstlerischen Abenteuer stellen sich sieben Schauspieler (drei weitere
Freiwillige können leider aus dispositionellen Gründen nicht dabei sein). Mit der neuen Besetzung ändert sich auch die
Fragestellung. Ging es vormals um die Gruppe als physische und ideologische Kraft, geht es nun um den familiären
Verbund, sei es als Herrschaftsgruppe oder als Terrorzelle. Die ursprüngliche Fassung der Inszenierung folgte Schillers
Geist. Nun, mit dem „Primat der Familie“, kehrt auch Schillers Sprache zurück und bleibt einem faszinierend fremd.
1
Anton Pichler: „Chronik des großherzoglichen Hof- und Nationaltheaters in Mannheim“, Mannheim 1879
Inszenierungsteam & Ensemble
Martin Nimz
Maria Prüstel
Als Schauspieler und Regisseur u. a. in Chemnitz, Rostock und Berlin engagiert; 02-04
Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel, Inszenierungen u. a. am schauspielfrankfurt, am
Landestheater Tübingen (LTT) und demnächst am Staatsschauspiel Dresden. In Heidelberg inszenierte er bisher die 1. Heidelberger „Räuber“-Fassung von und nach Schiller, „Effi Briest“,
„Woyzeck“ und „Michael Kohlhaas“.
Geboren 1983; Ballettausbildung an der Staatlichen Ballettschule Berlin; Schauspielausbildung 03-07 an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. 06 Solopreis des Schauspielschultreffens in München und als Gast am Zürcher Schauspielhaus engagiert. Seit der
Spielzeit 07_08 Ensemblemitglied in Heidelberg.
Julia Scholz
Holger Stockhaus
Geboren 1973 in Hannover; 1993-1997 Bühnen- und Kostümbildstudium am Central St.
Martin‘s College of Art and Design in London; danach Ausstattungsassistentin an den
Bühnen der Stadt Köln, Staatstheater Stuttgart und am Thalia Theater Hamburg. Seitdem
freischaffend, u. a. am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Leipzig, am Staatstheater
Wiesbaden, am Volkstheater München und Schauspielhaus Bochum.
Geboren 1973; studierte Schauspiel an der Westfälischen Schauspielschule Bochum.
Engagements am Deutschen Theater in Göttingen und am Staatstheater Kassel. 05-07 freier
Schauspieler, u. a. am schauspielfrankfurt, Volksbühne Berlin, Ballhaus Ost Berlin sowie am
Maxim Gorki Theater Berlin. Seit 07 fest im Heidelberger Schauspielensemble.
Justina Klimczyk
Ute Baggeröhr
Geboren 1973 in Polen; 1994-1999 Bühnen- und Kostümbildstudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart; danach Ausstattungsassistentin am Staatstheater
Stuttgart und am Thalia Theater Hamburg. Seit 2003 freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin, u. a. am Hamburger Thalia Theater, Theater Freiburg und Stadttheater Konstanz.
Studium an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy, Studio
Chemnitz; Gastengagements u. a. am Thalia Theater Hamburg, Theater Freiburg, Theaterhaus
Jena, am TIF Dresden und am Landestheater Tübingen (LTT). Seit der Spielzeit 05_06 fest in
Heidelberg.
Ronald Funke
Alexander Peutz
1954 in Berlin geboren; Schauspielstudium an der staatlichen Hochschule in Rostock. Engagements u. a. am Nationaltheater Mannheim, am Volkstheater Rostock, am Hans-Otto-Theater Potsdam und am Theater Osnabrück. Seit 05_06 ist er fest am Heidelberger Theater.
Geboren 1971; 91-94 Studium an der Akademie für Sozialarbeit, Wien, 95-99 an der Hochschule für Theater, Bern. 99-01 in Peter Steins „Faust“-Inszenierung. 02-04 Ensemblemitglied
am luzernertheater, 04-05 am Landestheater Tübingen (LTT). Seit 05_06 Ensemblemitglied in
Heidelberg.
Florian Hertweck
Geboren 1979; 00-02 Studium der Medieninformatik in Berlin; 02-06 Schauspielstudium an
der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Während des Studiums
zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen, 06 als Ferdinand in „Kabale und Liebe“ in Aachen. Seit 06_07 fest in Heidelberg.
Paul Grill
Geboren 1979; 01–04 Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix
Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig; 05-07 Festengagement am Staatstheater Cottbus; Preisträger der Max Grünebaum Stiftung 2005 und Nominierung zum Nachwuchsschauspieler
2005. Seit der Spielzeit 07_08 fest am Heidelberger Theater .
Unser herzlicher Dank geht an
Rosemarie Kutschis von der Kunstsammlung des Literaturarchivs Marbach für die Noten
sowie Anja und Martin Hasemann für die Schenkung des Klaviers.
Impressum
Herausgeber Theater und Philharmonisches
Orchester der Stadt Heidelberg
Intendant Peter Spuhler
Verwaltungsleiterin Andrea Bopp
Redaktion Katrin Spira & Axel Preuß
Gestaltung Danica Schlosser
Herstellung abcdruck GmbH, Heidelberg
Nachweise Die Texte sind Originalbeiträge von Katrin Spira & Axel Preuß
Fotos Titel & Plakat Axel Preuß Ensemble privat
Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg 07_08
Premiere *19.10.07
Aufführungsdauer ca. 2 Std. 10 Min
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