Rasche Diagnose LACHMANN

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LKH HOCHEGG
LKH GRIMMENSTEIN
RASCHE DIAGNOSE BEI
TUBERKULOSEVERDACHT
M. Lachmann
Mittel und Wege
HOCHEGG und die TUBERKULOSE
Untrennbar verbunden
1917 als Tuberkuloseabteilung für K&K Offiziere
entstanden
Anschließend Lungenheilstätte – Leitung ÖRK
1981 Übernahme durch das Land NÖ - LKH
Nie tuberkulosefrei
Behandlungsauftrag für Tuberkulose für
Niederösterreich und das Burgenland
Zuständig für Betreuungsstelle Ost (ehem. Lager
Traiskirchen)
Rasch Rationell Richtig
Drinnen ist, was drauf steht!
Oder umgekehrt
50:50 JOKER
Goldstandard ist der kulturelle
Nachweis von M.tuberculosis
Kultur auf Festmedium – Loewenstein-Kultur
Nachweis von vermehrungsfähigen und damit
pathogenen Erregern
Unterscheidung von atypischen Mykobakterien
Möglichkeit der Resistenztestung
Nachweisgrenze 50/ml
Beobachtungszeitraum von 8 Wochen
Früheste Ergebnisse nach 2-4 Wochen (abhängig
von der Keimzahl)
Sensitivität von 87%
Vorteil der Flüssigkultur
Nachweis von Stoffwechselaktivitäten
Lebende Erreger werden nachgewiesen
Typendiagnostik durch PCR Technik
Resistenzdiagnostik durch Nachweis von
Resistenzgenen
Beobachtungszeitraum ist 6 Wochen
Früheste Ergebnisse nach 1 Woche mit einem Gipfel
in der dritten Woche
Direkter Keimnachweis
Auraminfärbung oder Ziehl-Neelsen
Resultat spätestens am nächsten Tag
Es werden zumindest 5000 Erreger/ml benötigt
Es ist keine Unterscheidung zu atypischen
Mykobakterien möglich
Beides beeinträchtigt Sensitivität und Spezifität
Direkter Keimnachweis
Nach wie vor unbedingt anzustreben
Rasche Ergebnisse
Semiquantifizierung ist möglich (zumeist + bis ++++)
In sehr vielen Untersuchungsmaterialien möglich (Sputum,
Bronchialsekret, Erguss, Harn, Liquor, Magensaft)
Ist auch in histologischen Präparaten möglich
Erkennt bei positivem Sputum Patienten mit dem höchsten
Ansteckungspotential
Erregernachweis im Sputum
Standard sind drei Sputumproben
An drei auf einander folgenden Tagen
Morgensputum bevorzugt (zumindest 2x)
Induziertes Sputum möglich (Inhalation von 5-10%
NaCl-Lösung)
Algorithmus Hochegg:
Sputum am 2. Tag – negativ – Bronchoskopie –
negativ – Sputum am Tag nach BK (sehr ergiebig!)
Daten Hochegg 2007 - 2014
Anzahl Patienten
914
%
Kultur positiv
260
28,4
1. Untersuchung positiv
118
45,3
nach 2. Untersuchung (BK)
135
51,9
ZN positiv
157
60,3
Sputum auf ZN
232
89,2
Sputum positiv
116
50,0
Insgesamt ZN positiv
176
70
Kultur negativ/atypisch
19 (14)
89,3
PCR in der TUBERKULOSEDIAGNOSTIK
Ergebnisse rasch erhältlich
In vielen Sekreten möglich
Benötigt 1 -10 Erreger/ml zum Nachweis
Bei positivem Direktnachweis beste Sensitivität und
Spezifität
PCR negativ bei positiven ZN – Verdacht auf NTMB
Mit PCR-Technik ist eine Typenerkennung möglich und
der Nachweis von Resistenzgenen
Nachteil ist positiver Ausfall bei bereits abgetöteten
Erregern
GeneXpert
Automatisiertes Verfahren zur PCR Diagnostik
Außerhalb von Laboratorien anwendbar
Ergebnisse nach 2 Stunden
Ergebnisse mit herkömmlichen PCR vergleichbar
Nachweis des Resistenzgens für Rifoldin
Bei uns seit Juli 2011 in Verwendung
Deutliche Verkürzung der Diagnosezeit
GeneXpert
PCR in der TUBERKULOSEDIAGNOSTIK
Empfehlungen in der Literatur
Zumindest eine PCR Untersuchung
2 PCR Untersuchungen zum Nachweis und drei
Untersuchungen zum Ausschluss
PCR kostet uns 55€
Algorithmus Hochegg
Sputum ZN + PCR – Bronchoskopie ZN + PCR Sputum ZN
Daten Hochegg 2007 - 2014
Anzahl Patienten
914
%
Kultur positiv
260
28,4
PCR positiv
226
86,9
ZN positiv
157
60,3
PCR positiv
154
98,1
ZN positiv/PCR negativ
16
14 atypisch
Erstuntersuchung positiv
188
72,3
Sputum PCR
210
positiv
149
BS PCR
148
positiv
114
77
256 von 290
88,2
30
89,1
Insgesamt PCR positiv
Kultur negativ
70,9
Wie Erkenne ich eine Tuberkulose
in 4 Tagen?
1. Tag – Aufnahme, Aufklärung, Labor
2.Tag – Sputum auf ZN und PCR – wenn negativ
3.Tag – Bronchoskopie mit ZN und PCR – negativ
4. Tag Sputum nach BK auf ZN
Sensitivität von 86,9%
Spezifität von 89,1%
Aufenthaltsdauer bei Aktivitätsburteilung
Vor August 2011 9,7 Tage
Ab August 2011 7,6 Tage
Interferon-Gamma Release Assay
Bluttest und kein direkter Keimnachweis
Nachweis einer Immunreaktion von Lymphozyten bei
neuerlichem Antigenkontakt (immunologisches
Gedächtnis)
Dem Mendel-Mantoux Test überlegen
Unabhängig vom Impfstatus, negativ bei den meisten
atypischen Mykobakterien
98% Spezifität bei Infektion (latente TB)
Domäne: Umgebungsuntersuchung, Screening bei
beabsichtigter TNF-alpha Gabe, INH-Prophylaxe
NPV von 98-100% und PPV von 6-15%
Einsatz bei aktiver Tuberkulose
Aussagekraft beschränkt
Infektion ist nicht gleich Erkrankung
Spezifität bei Erkrankung liegt bei 60-70%
Sensitivität bei 80%
Beurteilung des Ergebnisses ist abhängig vom
Herkunftsland des Patienten.
Eventuell gezielter Einsatz zur Therapieentscheidung
Thorax-CT bei Tuberkulose
Thorax-CT bei Tuberkulose
398 CT ausgewertet
Einteilung in 4 Gruppen nach den Ergebnissen
Kein Hinweis – Befunder findet keinen sicheren
Anhaltspunkt für aktive TB
Möglich – eine TB ist möglich oder nicht auszuschließen,
eine andere Diagnose ist wahrscheinlicher
Wahrscheinlich – hoher Verdacht auf aktive TB
Sicher – aktive TB ist mit Abstand die 1. Diagnose
Auswertung
Anzahl
Kultur positiv
%
ZN/PCR pos.
%
1 Kein Hinweis
212
13
6,1
8
61,5
2 möglich
56
18
32,1
15
83,3
3 wahrscheinlich
65
46
70,7
43
93,4
4 sicher
39
25
64,1
21
84,0
gesamt
372
102
27,4
87
85,2
Behandlung nach CT
Behandlung nach PCR/CT
Gruppe
Anzahl
erkannt
Kultur neg.
Sens
Spezif
3+4
104
71
33
68,2
68,2
2/3/4
160
89
71
87,2
55,6
3+4
127
94
33
92,1
74,9
2/3/4
168
97
79
95,1
63,7
CT POSITIV – KULTUR NEGATIV
Diagnose
Zahl
Therapie
Keine Kontrolle
7
6
Alte TB
12
7
TB bestätigt (2x Histo)
6
6
Unspezifische Pneumonie
5
0
Andere Diagnose
3
0
gesamt
33
19
Spezifischer Pleuraerguss
In der Chemie niedrige Glukose und hohe LDH
Zytologisch lymphozytärer Erguss
Erregernachweis gelingt nur in 20-30%
PCR erreicht eine Sensitivität bis zu 70%
Adenosindesaminase (ADA) erreicht eine Sensitivität von
bis zu 92% bei einer Spezifität von 90%
Sehr hohen NPV in Ländern mit niedriger Prävalenz
Falsch positiv z.B. bei rheumatischen Ergüssen
Zusammenfassung – rasche Diagnose
bei TB Verdacht
Das Thoraxröntgen erbringt einen Verdacht, verstärkt ihn oder
schwächt ihn ab – nicht diagnostisch (eher…)
Goldstandard ist der kulturelle Keimnachweis – dauert aber 6-8
Wochen bis zum Ausschluss, Resistenzbestimmung dauert länger
Sensitivität des direkten Keimnachweis erreicht bis zu 60% bei mehr
als einer Probe
Bei 2 PCR-Untersuchungen liegt die Sensitivität bei 86%,
Resistenzgen für Rifoldin wird nachgewiesen
Untersuchung einer Probe (ZN+PCR) erkennt 75% der Erkrankten
Der Schwerpunkt der IGRAs liegt im Nachweis einer Infektion
CT kann in Kombination mit ZN und PCR eine Entscheidungshilfe zum
Therapiebeginn darstellen
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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